[SH3] Jagen und gejagt werden

AARs zum Zeitpunkte der beiden Weltkriege

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Anonymus2
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[SH3] Jagen und gejagt werden

Beitragvon Anonymus2 » 26. September 2013 18:50

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Jagen und gejagt werden - Ein Silent Hunter 3-AAR

Gespielt wird mit dem Living Silent Hunter-Mod, relativ einfachen Schwierigkeitsgrad und nicht auf Realismus oder Effizienz getrimmt. Ich spiele wie es mir Spaß macht und weiß sehr wohl, dass das unrealistisch sein kann oder dass es auch besser geht.

Kapitel 1 - Vorbereitungen
Es ist 7 Uhr morgens. Der Himmel steht schwer über der Stadt. Die Sonne scheint und doch ist es ungewöhnlich kalt für diese Jahrszeit. Stralsund scheint noch nicht wach zu sein, im Hafen ist noch kaum Betrieb zu spüren. Die Kräne stehen still, die letzten Matrosen stolpern grade aus den Kneipen. Nicht überraschend sind es allesamt Matrosen der Kriegsmarine. Die Handelsschifffahrt ist zu diesen Stunden schon viele Meilen vom Land entfernt. Es sind geschäftige Tage, die Schrecken der großen Krise sind vorrüber und man setzt alles daran, es nicht wieder so weit kommen zu lassen. Arbeit und Fleiß, Pünktlichkeit und Ordnung. Nur die Soldaten, die haben nichts zu tun. Und so fällt an der nächsten Kneipe ein Bootsmann durch die Tür, fällt dreimal fast auf den Asphalt und ein viertes Mal in mich hinein. Ich halte ihn fest und er versucht Haltung anzunehmen. Es gelingt ihm nicht. "Gu.. Guten Morgen, Herr Ka..Ka..Kaleun!". Diese Fahne dürfte der Führer noch auf dem Obersalzberg riechen. Ich stammel ein leises "Guten Morgen, Fregattenweichei" in mich hinein und schubse ihn bei Seite. Bei Versuch Nummer 5 schafft er es nun endlich und landet mit dem Gesicht vorran auf der Straße. Ich habe keine Zeit für Späße, in wenigen Minuten werden ich und 52 weitere Matrosen als heute wohl einzige Arbeitenden Marineangehörige in See stechen. Eine Ecke weiter tut sich eine Furche im Hafen auf. Dort wartet sie schon.

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Aus uns unbekannten Gründen war das Oberkommando der Marine unglaublich epicht darauf, dass bis zum Mitte des Monats sämtliche U-Boote auf ihre letzten Fehler hin zu verbessern und die Besatzungen zu erfahrenen Seemännern zu machen. Das war aber garnicht so einfach. Das Durchschnittsalter meiner Besatzung lag bei gerade einmal 22 Jahren, und damit waren wir eines der "ältesten" Boote. Mit 28 war ich allerdings eine der jüngsten Kapitäne. Doch über die letzten Monate hinweg waren wir ein eingespieltes Team gewesen. Heute sollte es zum letzten Mal im Sommer zur Übung hinausgehen, dann hatten wir bis zum 24. August Urlaub. Ganze 24 Tage. Danach sollte es mit einigen Patrouillienfahrten weitergehen, die Ostee erkunden und überwachen. Um Punkt 8 Uhr liefen wir ohne großes Spektakel aus. Geplant war, spätestens am nächsten Tag wieder einzulaufen. Wir übten in der mittleren Ostsee, was genau sollte uns erst über Funk mitgeteilt werden.
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Schon beim Auslaufen fiel uns auf, was für eine ungewöhnlich hohe Anzahl an Kriegsschiffen in den Hafen ein- und auslief. Wärend kaum ziviler Schiffsverkehr zu sehen war, kam uns sogar eine japanische Fregatte entgegen.

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Wir salutierten brav, die Japaner salutierten zurück. Den Uniformen nach musste es sich um hohe Tiere in der Kaiserlichen Marine handeln. Doch was die hier wollten, war uns nicht bekannt.
In der Zentrale kam es nachdem wir ordnungsgemäß den Hafen verlassen hatten zur Lagebesprechung. Über Funk wurde uns mitgeteilt, wir sollten im Planquadrat AO18 25km östlich einer dortigen Insel zwei Hartziele versenken. Die Kriegsmarine sparte keine Kosten, um ihre U-Boote zu verbessern. Kein Wunder, waren sie doch Karl Dönitz sein ganzer Stolz, und des Führers liebste Spielzeuge. Unser U-Boot des Typs VII war mit 14 Torpedos beladen. Außerdem war unser Deckgeschütz voll einsatzbereit.

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Wir erreichten das angegebene Planquadrat um 16 Uhr. Mittlerweile war die See rau geworden, es stürmte und die Wellen schlugen hoch genug um das Deck beinahe dauerhaft zu fluten. Der Deckgeschützeinsatz hatte sich damit erledigt. Vom Wachoffizier Walter schalte es vom Turm heran laut "Herr Kaleun! Schiff gesichtet!". Ich sürmte die Leiter hoch und begab mich auf die Brücke zu Walter. "Kurs 343, Herr Kaleun. Steht still, perfekte Schussposition. Wir treffen direkt in ihren Rumpf".
"Danke, Walter. Das Deckgeschütz können wir vergessen, wir tauchen ab. ALLEMANN FERTIG ZUM TAUCHEEEN"
Mit einem lauten Knall schloss die Luke, das Boot neigte sich und wir waren im Tauchgang. Ich ging an die Feuerleitstelle, neuste Technik. Durchs Rohr sah ich das Schiff eindeutig, und nur zehn Grad weiter tat sich das Zweite auf. Kurs 343, Zielgeschwindigkeit 0 knoten, Eigengeschwindigkeit 4 knoten. Auf 1500 Meter Entfernung feuerte der erste Torpedo. Ich drückte auf die Stoppuhr. Doch keine Zeit auf den Knall zu warten, schnell das zweite Schiff anvisiert, gerechnet, gewartet, und Feuer. Der zweite Torpedo schnellte hinaus. Die Stoppuhr lief. 3 - 2 - 1

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Treffer. Und - 5 - 4 - 3 - 2 - 1 -
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Treffer, versenkt.
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Damit war das Training schon wieder vorbei. Auf Anweisung des Kommandostabs kehrten wir um, setzten unseren Kurs Richtung Stralsund. Am Abend trafen wir dort ein. Es war Zeit für den Urlaub.




Am Morgen des 22. klingelte das Telefon. Mein Adjudant, Friedrich Müllers, meldete sich panisch. "Mein Herr, Sie müssen sich unbedingt fertig machen. Sonntagsuniform, in zwanzig Minuten hole ich sie ab. Ich versuche seit Stunden Sie zu erreichen! Man erwartet Sie! Schon bald!" "Morgens um 7 in meinem Urlaub hat mich niemand zu erwarten, sagen sie dem Penner er soll in zwei Stunden nochmal anrufen!" "Sie verstehen nicht, Herr Kaleun. Nicht irgendwer erwartet Sie. Der FdU tut es."

Keine zwei Stunden später saß ich in einem großen Raum zusammen mit anderen Leuten, die später einmal Legenden werden sollten. Günther Prien, Otto Kretschmer, Joachim Scheppke. Dann trat vor uns ein nicht minder berühmter Mann. Der große Krieg war nicht spurenlos an ihm vorbeigezogen, und trotzdem, oder gerade deswegen, war er nun Führer der Unterseeboote, Kapitän zur See Karl Dönitz. "Meine Herren, wir möchten Ihnen offiziell mitteilen, dass es am 24. August für sie nicht mit regulären Übungen weitergehen wird. Wir werden Sie zu einer Reihe von Operationen rund um das europäische Festland schicken. Weitere Details besprechen wir nun im Genauen. Wir möchten aber darauf hinweisen, dass sämtliche dieser Informationen streng geheim sind.."

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