[HOI3-AAR] Mögen sie mich hassen - Ein (deutsches) Europa

AARs zum Zeitpunkte der beiden Weltkriege

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[HOI3-AAR] Mögen sie mich hassen - Ein (deutsches) Europa

Beitragvon MarDo » 25. Februar 2014 10:45

Vorwort:

Hallo liebe Community ich nenne mich selber einfach mal MarDo. :strategie_zone_21:
Zuerst einmal möchte ich anmerken das ist mein erster AAR. Also immer schön Kritik üben! :strategie_zone_76:
Ich schreibe dieses AAR auch aus einem Grund - wer hätte es gedacht – und der ist auch noch total eigennützig. Ich will mich nämlich mal dazu zwingen … ähhh ich meine natürlich „bringen“ eine Hoi3-Runde zu beenden. Bis jetzt habe ich meine Spiele meist so um 1942 abgebrochen. Das hatte meist den Grund das ich zulange Pausen hatte, unter anderem weil ich keine Motivation mehr hatte die Runde/Nation weiter zu spielen oder weil irgendwas total falsch gelaufen ist, was mir im späteren Spiel den Hals gebrochen hat. Nun möchte ich dieses Manko mal beheben zumal jetzt auch schon Hoi4 angekündigt wurde.
Ich werde nach jedem Abend den ich gespielt habe ein ich nenne es mal “Kapitel“ einstellen. Ich werde mir zwischen den Kapiteln einen Plan ausarbeiten, den ich im darauffolgenden ausführen will. Gespielt wird bis alles erreicht ist was ich mir vornehme oder ich die Schande der Kapitulation auf mich laden muss.

Bezeichnungen:

Bevor es irgendwann losgeht möchte ich noch eine kleine Übersicht über meine Bezeichnungen geben.
Ich habe nämlich nicht vor die Vanilla Bezeichnungen für meine Armeen zu verwenden. Das heißt im großen und ganzen ich werte (nur vom Namen her) die Ordnungen in der Kommandokette auf. Bei Schiffen und Flieger verwende ich hingegen Kürzel, die ich im späteren Verlauf des AAR auch erwähnen werde.

So hier die Übersicht: :strategie_zone_254:

Heer:
Korps => Armee [Sonderbezeichnungen: Gar-Armee = Garde-Armee (5 Garnisonen),Interventionseinheit = Truppen für Invasionen über See- und Luftweg]
Armee => Armeegruppe
Armeegruppe => OKH-<Ost/West,o.ä.>

Luftwaffe:
AK => Abfangkommando (4 Abfangjäger)
JK => Jagtkommando (4 Mehrzwegjäger)
BK => Bomberkommando (4 Bomber)
LTK => Lufttransportkommando (benötigte Menge an Transportflugzeugen)
MBK => Marinebomberkommando (4 Marinebomber)

Marine:
WR => Wolfsrudel (2-4 Ubootflottillen)

Einstellungen:


Hier nochmal kurz die Einstellungen im Spiel. :strategie_zone_99:
Version: Hoi3 TFH 4.02
Schwierigkeit: Schwer
Startdatum: 1.1.1936
Art: Angepasstes Spiel
Land: Deutschland
Mods: Francesco's Counters Mod 1.3
Francesco's Models Mod 3.1

Ziele:

Und natürlich auch noch die Ziele die ich mir in diesem AAR setze:
1. Dominante Macht in Europa /demzufolge der Welt werden
2. Großbritanien besiegen und ich meine nicht nur die Inseln besetzen, sonder sie zur Kapitulation zwingen (wär das erstemal für mich^^)
3. Russland hinter den Ural verbannen
4. Gewinnen :strategie_zone_261:

Hier ist der Kommentarbereich

Das erste Kapitel ("Der Aufbau oder Der Weg in den Krieg") wird hoffentlich innerhalb der nächsten 24 Stunden kommen.

P.S. Wer Fehler findet darf sie behalten oder seinem Nachbar schenken! :strategie_zone_286:

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Re: [HOI3-AAR] Mögen sie mich hassen - Ein (deutsches) Europ

Beitragvon MarDo » 28. Februar 2014 19:29

:strategie_zone_80: das ihr solch eine Geduld hattet .
Es tut mir leid das das AAR jetzt doch nicht innerhalb der ersten 24 Stunden erschienen ist.
Das hatte den Grund, das mir die erste Version des AARs nicht sonderlich gut gefallen hat. Es war mehr wie ein kurzes Kommentar, auf die jeweiligen Geschehnisse, gestaltet. Auf lange Sicht würde es, meiner Meinung nach, etwas langweilig werden.
Deswegen habe ich mich dazu entschieden das ganze noch einmal von Grund auf umzustrukturieren.:strategie_zone_96: Die jetzige Form ist die Geschichte um den Generalstabschef von Epp (Umänderung der Haupfigur in dieser Zeitspanne stehen weiter unten). Da bereits das erste Spieljahr genauso viele Seiten umspannt wie die erste Version des AARs habe ich mich dazu entschieden diese Version in Unterkapitel zu teilen. Ich werde vom Umfang her etwa eine Seite (geschrieben in OpenOffice) täglich hochladen.

Ich hoffe ihr hab Spaß daran dieses AAR zu verfolgen. :strategie_zone_62:

Anmerkung:
Alles was in der Folgenden Geschichte gesagt wird ist losgelöst von jedem historischen Vorbild! Seien es die Charaktere und ihre Äußerungen, ihre politische Gesinnung oder ihre Taten. Weder bin ich gut genug informiert um sie historisch korrekt darzustellen noch hätte ich das Interesse daran. Diese Geschichte soll nämlich als komplett fiktives Werk wiedergegeben werden, welches sich an historischen Ereignissen der 30ger und 40ger Jahre des 20. Jahrhunderts anlehnt.
Sollten in der folgenden Geschichte politische Äußerungen und Grußformeln aus der Zeit des Nationalsozialismus verwendet werden so sollen sie lediglich als Wiedergabe historischer Gegebenheiten oder Bezeichnungen gewertet werden und nicht als Ausdruck einer politischen Meinung.

Der Charakter:
Der Hauptcharakter der Geschichte trägt zwar den Namen eines real existierenden Generals und Nationalsozialisten, dennoch fühle ich mich auf Grund der von mir geplanten Geschichte dazu gezwungen diese Person aus der Geschichte zu streichen und sie durch eine jüngere Person mit selben Namen zu ersetzen.
-Ich hätte mir vorher überlegen sollen wen ich nehme anstatt jetzt einfach Personen aus der Geschichte um zu streichen; das erspart später viel Zeit -
Bei der realen Person handelt es sich um den 1868 geborenen Franz von Epp. Für die Geschichte Verwende ich seinen Namen, sein Geburtsdatum jedoch setze ich auf den 16.10.1903, also mache ich ihn im Prinzip 35 Jahre jünger. Es handelt sich somit nicht um den bayerischen NS-Politiker und General (der in dieser Zeitspanne eh nicht existiert) sonder um einen bayerischen Offizier, der sich in der Zeit der Weimarer Republik in die Riege der Generäle hoch gearbeitet und nun eine Führende Rolle im Generalsstab der Wehrmacht übernommen hat.
Gewählt habe ich diesen Namen weil er leicht zu merken ist und doch eine gewisse Macht ausstrahlt.

1)Kapitel: „Der Aufbau“ oder „Der Weg in den Krieg“

I)Der Bericht

Seit nun mehr 7 Monaten bin ich Chef des Generalstabs. Meine Aufgabe war klar, der Führer verschwendet bekanntlich nicht viele Worte über die Aufgaben die er von jemand verlangt. Ich kann mich heute noch an seine Worte erinnern als wäre es gestern gewesen, „Herr von Epp“ hat er gesagt „... heute ist ein großer Tag für sie, ihr Schicksal wird sich von heute an nur noch auf ein Ziel konzentrieren und zwar die Wiederaufrüstung der Wehrmacht!“ Meine Antwort war klar eine solche Weisung des Führers lehnt man nicht ab.

Und nun ... tja nun sitze ich hier und warte darauf das mich der Führer empfängt.
In meinem Kopf dreht sich alles, seit Tagen finde ich keinen ruhigen Moment mehr. Aber es ist irgendwo auch verständlich. Vor allem wenn man bedenkt wie der Führer mit Männern umgeht die seinen Vorstellungen nicht gerecht werden. Man bedenke nur Röhm, anfangs eine wichtige Person in der Partei doch als er ihm zu lästig wurde hat er ihn einfach liquidieren lassen.

„Herr von Epp, der Führer wird sie nun empfangen.“ höre ich die Sekretärin Marie sagen.
Mein Puls steigt ins unermessliche, ich merke wie meine Hände feucht werden. Als ich so den Flur zu Hitlers Arbeitszimmer entlang schreite kommt es mir vor als würden die Bilder an den Wänden mich strafend angucken, es scheint als würden sie reden und mich vor den Konsequenzen meines Berichtes warnen.
Mir ist klar das der von mir erstellte Bericht und die Empfehlung die ich dem Führer geben will ganz und gar nicht in seinem Interesse sind aber was soll ich machen? Soll ich die Berichte fälschen? Wie die Russen? Nein das kann ich nicht tun wenn ich das machen würde und es raus käme, ich würde mit Sicherheit den nächsten Tag nicht erleben. Nun stehe ich vor dieser großen dunklen Doppeltür die direkt in Hitlers Arbeitszimmer führt. Ich hole ein letztes mal tief Luft und schreite mit selbstbewussten Blick durch den rechten Flügel der Tür.
Hitler sitzt an seinem riesigen Schreibtisch in seinem dunkelbraunen Schreibtischstuhl. Unsere Blicke kreuzen sich und ich Sage „Heil mein Führer“ er winkt mit seiner typischen Handbewegung ab und antwortet „Herr von Epp, wie steht es um den Bericht zur Wiederaufrüstung?“
Meine Nerven liegen blank, ich merke wie mir eine Schweißperle die Stirn herunterläuft. Als mich der Führer bittet ihm den Bericht vorzulegen tue ich dies mit stark zittrigen Händen.
Mit bebender Stimme sage ich im „Mein Führer, meine Ehre als Soldat und Offizier des Heeres verbietet es mir Unwahrheiten über die Umstände in seinem Reich zu verbreiten. Ich -“ „Was wollen sie mir damit sagen?“ unterbricht er mich in einem scharfen Ton, „Ich... Ich möchte ihnen damit sagen da...da... das es nicht gut um die Wirtschaft im Reich steht. Das gesamte Jahr über haben wir keine neuen Reserven einlagern können, unsere Metallvorräte schmelzen in den Brennöfen der Fabriken dahin, unsere Materialien für die Elektronikindustrie und andere speziellen Bereiche werden mehr und mehr verbraucht. Mein Führer, wenn wir nicht sofort handeln werden wir in zwei Jahren keine Ressourcen mehr haben um unsere Wirtschaft am laufen zuhalten. Ich muss ihnen unbedingt raten -“ „Ich weiß was sie mir raten wollen Herr von Epp.“unterbricht er mich erneut „Und mir ist an ihrem Verhalten aufgefallen, dass es ihnen schwerfällt mir diesen Rat zu erteilen. Doch seien sie sich sicher ich bin mir der Notwendigkeit ihres Rates bewusst.“ Ich atme auf, hoffe das er meinem Rat annimmt, dann beginnt er erneut zu reden und dieses mal ist der Ton ernster und furchterregender als zuvor. „Doch leider dulden meine Pläne keinen Aufschub. ich bitte sie also darum finden sie einen Weg um dieses Problem schnellst möglich zu lösen.“ „Jawohl mein Führer!“ Antworte ich ihm und stürme mit kreide bleichem Gesicht aus dem Arbeitszimmer.
Als ich den Raum verlasse kommt mir die Sekretärin Marie entgegen. Als sie mein kreidebleiches Gesicht sieht fällt ihr beinahe das Geschirr mit der Kaffeekanne herunter. Sie fragt mich was passiert sei. Ich erzählte ihr das ich dem Führer schlechte Nachrichten überbringen musste. Geheimhaltung war bei diesem Thema eine Selbstverständlichkeit selbst bei der Sekretärin des Führers.
Als ich die Neue Reichskanzlei verlasse und die Voßstraße betrete habe ich das Gefühl das mein Körper langsam wieder mit Blut versorgt wird und mir wird klar, das ich mich wohl nie richtig an die Gegenwart des Führers gewöhnen werde. Ich ziehe derweilen meine Wege und kümmere mich weiter um meine Aufgaben.

Politische Situation in Europa 1935:
Bild

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Re: [HOI3-AAR] Mögen sie mich hassen - Ein (deutsches) Europ

Beitragvon MarDo » 2. März 2014 12:13

II)Das Rheinland

Eigentlich wollte ich die Neujahrsfeier mit meiner Familie verbringen, mit meinem Sohn Friedrich und meiner Tochter Anna, sowie mein geliebten Frau Erika, doch leider hatte der Führer andere Pläne mit mir.
Ich sollte die Franzosen, mit einem unerwarteten Schlag, überraschen. Das Ziel der Operation war das Rheinland. Seit mir der Führer aufgetragen hat einen Plan auszuarbeiten, der das Rheinland wieder militarisiert, ohne die Franzosen zu einer Kriegserklärung zu zwingen, sind mehr als zwei Monate ins Land gegangen.
Als ich ihm vor 2 Wochen den Plan vorstellt habe war er ganz aus dem Häuschen, zumindest für seine Verhältnisse. Er war vor allem vom gewählten Datum angetan. Den 1.1.1936 ein Tag an dem niemand davon ausgehen würde das etwas an der Grenze passiert, weil alle in das neue Jahr feiern werden. Die Landser die aufmarschieren müssen tun mir leid, da sie nicht bei ihren Familien seien können sondern durch den Schnee des Saarlandes stapfen müssen.
Während der Operation kommt es zu keinen Zwischenfällen. Als der erste deutsche Landser um 4:32 Uhr deutscher Zeit das Saarland betritt merkt die Bevölkerung nichts, geschweige denn die Franzosen. Als mir der Funker im Feldhauptquartier um 6:03 Uhr die Hörmuschel reicht erfahre ich dass alles glatt gelaufen ist, die Stellungen bezogen sind und die 1. Armee unter General Kasper alle Aufgaben präzise ausgeführt hat. Ich kann mir ein zufriedenes Grinsen nicht verkneifen.
Um 10:27 erreicht mich ein Telegramm aus der Reichskanzlei in der steht:
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Der Führer,
Adolf Hitler,

beglückwünscht sie zum gelungenen Absluss der Operation 'Arminius'.
Die Augen des gesammten deutschen Volkes sind auf sie und die tapferen Soldaten des Reiches gerichtet.

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Etwa um 17:15 betrete ich erneut das Feldhauptquartier, mir kommt mein Adjutant Heinrich entgegen gestürmt. Sein Gesicht macht einen entsetzen Eindruck. Ich frage ihn sofort „Was ist denn los Heinrich?“ Er antwortet mir, nach Fassung ringend, „Die Franzosen sie haben den Nationalen Notstand ausgerufen! Unsere Funker haben Befehle abgefangen das die Franzosen Divisionen aus Nordafrika abziehen und nach Elsass-Lothringen verlegen wollen! Die Franzosen wetzen die Säbel Herr von Epp!“ „ Bleib ganz ruhig“ sag ich ihm „Das ist keinesfalls eine Nachricht die ich nicht erwartet hätte.“ „Wie meinen sie das Herr Generalstabschef?“ „Na ganz einfach wenn wir Truppen an ihrer Grenze aufstellen, ist es ganz natürlich das sie die Alarmsirenen heulen lassen und die Säbel wetzen, aber einen Krieg haben wir nicht zu befürchten.“ sein Gesicht hat sich schlagartig von einem entsetzten in ein verdutztes Gesicht verwandelt. „Na sieh es mal so, Frankreich wird sich nicht auf einen Krieg mit uns einlassen dafür sind sie nicht gerüstet. Außerdem können sie uns nicht einfach den Krieg erklären, sie würden als Aggressor dastehen und Großbritannien so sehr es uns auch verachtet, würde sie, als Aggressor, nicht unterstützen.“ Ich merke das er immer noch starke Zweifel an meinen Ausführungen hat doch die Zeit wird zeigen ob seine Sorgen berechtigt sind.

Operation 'Arminius':
Bild


III)Heimaturlaub

Nachdem die Franzosen sich die letzten Wochen nicht mehr gerührt haben sieht der Führer keinen Anlass mehr dass ich mich länger in meinem Feldhauptquatier in Siegen aufhalten muss. Ich nutze die Chance meine Familie, die ich seit dem Beginn der Vorbereitungen für die Operation 'Arminius' nicht mehr gesehen habe, zu besuchen.
Auf der Fahrt nach Hause setzt sich ein junger Landser neben mich. Er fragt mich gleich ob ich der Herr Generalstabschef von Epp bin. Im ersten Augenblick will ich ihm sagen das er sich irrt, doch ich bemerkte die Zeitung unter seinem linken Arm, auf der sich ein großes Foto von mir befindet. Insgeheim denke ich dass ich diesem Propagandaminister Goebbels doch gerne den Hals umdrehen würde.
Ich merke das der Landser scheinbar schon einige Augenblicke auf eine Antwort wartet, denn sein Gesicht hat einen leicht verdutzten Ausdruck. Außerdem scheine ich leicht geistesabwesend zu wirken, was ihn sichtlich verunsichert. „Ja, der bin ich.“ sage ich schließlich. Er scheint sehr erfreut zu sein mich kennen zu lernen, wir unterhalten uns lange und ausführlich über das Soldatenleben. Unter anderem erfahre ich das es in seiner Familie eine Tradition ist als erstgeborener zum Militär zu gehen. Auch erzählt er mir viel über sein Privatleben, das er ein Kind von seiner Freundin erwartet und das er sich freut endlich wieder seine jüngeren Geschwister zu sehen. Als er dann in München, einige Stationen vor mir, aussteigt bittet er mich noch um ein Autogramm ich erfüllte ihm diesen Wunsch mit Freude.

Am Bahnhof in Traunstein warten bereits Erika und die Kinder auf mich. Als ich aussteinge stürmt der Bub Friedrich geradewegs auf mich zu und schließt mich in seine Armee. Seine Jüngere Schwester ist da weitaus zaghafter. Das Mädel war immer schon etwas introvertierter, woher das kommt weiß ich nicht, aber ich hätte es gerne das sie sich mehr öffnet.
Wir machen uns sofort auf den Weg zu unserer kleinen Villa am Stadtrand. Auf die folgenden Tage mit der Familie freue ich mich schon seit mehreren Wochen.

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Re: [HOI3-AAR] Mögen sie mich hassen - Ein (deutsches) Europ

Beitragvon MarDo » 4. März 2014 23:07

IV)Die Bitte des Generals

Im hinteren Teil einer Ju 52 merkt man alle Luftlöcher. Jedes Mal wenn das Flugzeug deswegen wenige Meter Höhe verliert rutscht mir das Herz in die Hose. Ich hatte meine Gründe warum ich lieber beim Heer geblieben und nicht zur gerade neu aufgestellten Luftwaffe gegangen bin. Meine Meinung war ja immer schon das der Mensch nicht zum Fliegen geschaffen worden ist, während mir dieser Gedanke gerade durch den Kopf schießt sinkt die Ju 52 erneut einige Meter tiefer und in mir kommt wieder das flaue Gefühl im Magen auf. Wie sehr ich mich schon freue wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.

Als die Maschine endlich auf der Landebahn Teneriffas aufsetzt verlasse ich das Flugzeug mit einem Gefühl der Erleichterung. Auf dem Flugfeld steht bereits dieses schöne Auto, eine schwarze Hispano Suiza, bereit. Mir entgeht der in einer hellbraunen Militäruniform gekleideten Mann neben den Auto nicht und ich frage ob er der „Freund“ des Führers ist. Er verneint dies, sagt mir aber das ich ihn bald kennen lernen werde. Seiner Bitte, auf einem der hinteren Sitze platz zu nehmen, komme ich nach diesem furchtbaren Flug, gerne nach.
Wir fahren einige Zeit schweigend durch die Stadt Santa Cruz. Ich muss mir derweil eingestehen das mir der Adjutant in seiner hellbraunen Uniform etwas unsympathisch wirkt. Zwar bin ich es gewohnt das Adjutanten oft schweigsam sind doch macht dieser Mann einen eher bedrohlichen Eindruck. Dies liegt vor allem daran das sein Aussehen dem eines Boxers sehr ähnelt. Unter anderem fällt mir auf dass er sich heute wahrscheinlich nicht rasiert hat, auch wenn die Stoppeln kaum zu sehen sind ist es ungewohnt für mich einen ungepflegten Adjutanten zu sehen, vor allem wenn er im Dienst eines „Freundes“ des Führers steht. Als wir anhalten stehen wir vor einem alten Gebäude das unten mit grauen Steinen gebaut und in der oberen Etage mit weißem Putz verputzt worden ist. Unter dem Dach ist ein steinernes Wappen angebracht, ich vermute dass es das Wappen der Provinz ist, sicher bin ich mir jedoch nicht. Darüber weht an einem Mast die Fahne der Republik Spaniens. Ich frage den Mann was das für ein Gebäude ist und er antwortet sofort „Es heißt Capitanía General de Canarias, es ist der Sitz des Befehlshabers der Spanischen Truppen auf den Kanaren.“ Meine Vermutung bestätigt sich damit, dass der „Freund“ des Führers kein geringerer als General Franco ist. Der General, den die neu gewählte Regierung wegen ihrer Angst vor einem Putsch hier her verlegt hatte.
Als ich das Gebäude durch den Haupteingang betrete folge ich dem Adjutanten in den ersten Stock, dort betreten wir einen Raum der mit lauter Karten behängt ist. Auf dem Tisch in der Mitte des Raumes befindet sich eine Karte Spaniens und seiner Kolonien, darüber gebeugt steht General Franco.

Die Karte des Generals:
Bild

Er begrüßt mich herzlich und wir unterhalten uns, die folgende Viertelstunde, über privates. Dann endlich kann ich mich dazu durchringen das Gespräch auf das wesentliche zu lenken; „Ich möchte nicht unhöflich erscheinen...“ sage ich, „...doch muss ich sie das jetzt fragen. Mein Führer hatte gesagt sie würden etwas wichtiges mit mir besprechen wollen? Ich war dabei nicht davon ausgegangen das er ein privates Gespräch über unsere Interessen und Familien gemeint hatte. Daher würde ich nun gerne wissen was sie mit mir besprechen wollen.“ an seinem Gesicht merke ich das ich ihn wahrscheinlich leicht verärgert habe, wahrscheinlich weil ich das Gespräch an dem Punkt beendet habe als er über seine 10 jährige Tochter geredet hat.
Doch gleich drauf fängt er, in nun weit aus ernsteren Ton, erneut das Gespräch an. „Wissen sie Herr von Epp meine Heimat ist von einer Krankheit befallen und diese Krankheit trägt den Namen Kommunismus.“ „Ich verstehe“ antwortete ich prompt „und sie wollen nun also diese Krankheit bekämpfen?“ „Ja genau das möchte ich und dafür brauche ich die Hilfe von Freunden und ihr Führer ist doch ein Freund von mir oder etwa nicht?“ „ Doch, auch das deutsche Volk hat Interesse daran das dieser Herd des Kommunismus den manch einer Regierung nennt beseitigt wird. Mir ist nur noch nicht ganz klar, was sie sich von uns versprechen.“ „Hilfe. Um es kurz aus zu drücken. Um genauer zu werden finanzielle Mittel, Rüstungsgüter und möglicherweise sogar Verbände.“ „Nun das wir ihnen helfen werden den Kommunismus aus Spanien und seinem Volksgeist zu vertreiben ist selbstverständlich, doch kann ich noch nicht sagen in welchem Ausmaß wir dies tun können. Mir stellt sich nun erst einmal die Frage bis wann sie die benötigten Mittel brauchen?“ „Meine Freunde und ich planen die nationale Revolution Ende des nächsten Monats durch zuführen.“ „Oh, mir war nicht bewusst das sie bereits in den nächsten 5 Wochen losschlagen wollen. Es wird einige Zeit dauern bis wir ihren Wünschen nachkommen können. Ich schlage vor anstatt im April frühestens ende Mai loszuschlagen.“ „Ihr Führer hat mir versichert das sie uns unterstützen werden!“ „Nun ja, das wollen wir auch aber es liegt nicht in unserer Macht Wunder zu vollbringen. Ich werde natürlich alles tun damit sie ihre Unterstützung bekommen aber erwarten sie nichts von mir das für einem Menschen unmöglich ist!“ „Nun gut sie haben vielleicht Recht. Ich werde die anderen darüber in Kenntnis setzen.“ „Eine Frage hätte ich dann noch an sie Herr General.“ „Und die wäre?“ „Was kann das Reich als Gegenleistung von ihnen erwarten wenn wir sie unterstützen?“ Nach einer kurzen Pause antwortet er in einem leicht zaghaften Tonfall; „Wir werden, sobald wir den Kommunismus vernichtet haben, Deutschland mit all unseren Mittel unterstützen.“ Mit diesen Worten beendet er das Gespräch und ich verlasse den Raum. Der Adjutant zeigt mir in ein Hotel in dem ich die folgenden Tage bis zu meiner Rückreise verbringen kann. Während dieser Zeit kommen mir die ersten Zweifel ob es überhaupt möglich ist, solch ein großes Projekt in so kurzer Zeit abzuschließen. Ich entschließe mich, mich noch einige Male mit Franco zu treffen. Bei diesen Treffen erläutert er mir die Ideen die er bereits für die Revolution hat. Meine Zweifel an diesem Projekt behalte ich für mich.

Kurz nach meiner Ankunft in Berlin erstatte ich dem Führer über die Gespräche Bericht. Er gibt mir den Befehl alles Nötige zu veranlassen, ohne dabei die Aufrüstung zu gefährden. Meine Sorgen dass die Erfolgswahrscheinlichkeiten für Franco gering sind werden durch diese Beschränkungen nicht gerade beseitigt.