[HOI3 TFH] Aufstieg der Staufer

AARs zum Zeitpunkte der beiden Weltkriege

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Re: [HOI3 TFH] Aufstieg der Staufer

Beitragvon Michigan » 29. Juli 2015 20:08

21. Februar 1936

Es war ein klarer, sonniger und kalter Morgen in Oberndorf am Neckar. Karl brachte den Wanderer auf einem Parkplatz neben dem Haupteingang der Königlich Württembergischen Gewehrfabrik zum stehen.

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Wir waren kaum ausgestiegen, da kam schon ein Mann heraus um uns zu begrüßen.

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"Guten Morgen die Herren. Herr Reichsverweser Rommel, nehme ich an. Paul Mauser, ich habe die Ehre."

"Guten Morgen Herr Mauser, da liegen Sie richtig. Karl Bauer, mein Adjutant."

Nach der kurzen Begrüßung führte und Herr Mauser durch seine Fabrik,
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erzählte uns viel von der Firmengeschichte, wie schwer die Jahre nach dem Krieg waren, wie schwer es war jetzt Fachkräfte zu finden um die Gewehre für die Wehrmacht herzustellen.

"Aber wie Sie selbst sehen können läuft die Produktion jetzt auf Hochtouren. Hier hinein, bitte. Eine Tasse Kaffee und Butterbrezeln für die Herren?

"Sehr gern, Herr Mauser. Ihre Fabrik ist sehr beeindruckend. Wie viele Gewehre produzieren Sie im Monat?"

"Hier ist das gute Stück."
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"Wir stellen zur Zeit etwa 7000 Stück im Monat her. Aber wir haben schon einige Maßnahmen zur Produktionssteigerung geplant. Ende März sollte die erste Lieferung fertig sein."

"Sehr gut. Wenn Sie keine Fragen mehr haben werden wir uns wieder auf den Weg machen."

Herr Mauser nahm 2 der Gewehre von Tisch und hielt sie uns entgegen.

"Die würde ich Ihnen gern schenken."

"Vielen Dank, aber Sie haben den Auftrag schon sicher. Sie müssen mich nicht mehr überzeugen ihre Gewehre zu kaufen."

"Gerade deshalb. Dieser Auftrag hat uns gerettet. Und ich werde mich dann bei Gelegenheit damit brüsten, dass der Herr Reichsverweser und sein Adjutant ein Mauser Gewehr benutzen."

"In diesem Fall werden wir Ihnen natürlich den Gefallen tun."

So machten wir uns mit 2 Karabiner 98k im Kofferraum und 20000 für nächsten Monat versprochenen auf den Heimweg.

"Karl, in der nächsten Ortschaft suchen wir ein Wirtshaus fürs Mittagessen."

"Jawohl, Herr General-Feldmarschall."
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Re: [HOI3 TFH] Aufstieg der Staufer

Beitragvon Michigan » 31. Juli 2015 21:00

29. Februar 1936 Monatsabschlußbesprechung

Samstagmorgen in Berlin. Das halbe Reich musste in der Stadt unterwegs zum Einkaufen sein und dann musste Karl, wegen einer liegen gebliebenen Straßenbahn die eine Kreuzung blockierte, einen Umweg fahren. Karl fluchte seit fast einer Stunde über die Halbdackel die alle nicht Auto fahren können und die Fußgänger die kreuz und quer über die Straßen rannten. Dann über sich selbst, daß er seinen schönen Karabiner 98 zu Hause gelassen hatte. Am Schluß meinte er, daß ich, wenn ich wüßte was gut für das Reich wäre, den König davon überzeugen müsse diese Besprechungen in Zukunft auf dem Staufen stattfinden zu lassen. Dann hatten wir endlich die Kontrollstation vor dem Reichstag erreicht. Zum Glück hatte da ein pragmatischer Mann Dienst der mich wohl nach einem kurzen Blick erkannte und uns ohne Kontrolle der Papiere durchwinkte.

"Karl, suchen Sie einen Parkplatz und ein Cafe und trinken Sie eine Tasse Kaffee für mich mit. Es reicht wenn einer von uns in der Besprechung sitzt." Damit griff ich nach meiner Tasche und meinen Feldmarschall-Stab.

"Zu Befehl, Herr General-Feldmarschall."

Um 5 Minuten nach 9 betrat ich den Sitzungssaal.

"Der Herr Reichsverweser Rommel, General-Feldmarschall der Wehrmacht und Ordensmarschall des Deutschritter Ordens." An meinen kompletten Titel musste ich mich erst noch gewöhnen, beinahe wäre ich dem Herold ins Wort gefallen.

"Mein König, meine Herren, bitte vergeben Sie mir meine Verspätung." Nach einer Verbeugung setzte ich mich auf meinen Platz.

"Herr Haushofer, bitte fahren Sie fort. Jetzt sind wir ja vollzählig und es sollte keine weiteren Unterbrechungen geben."


Politik

"Sehr wohl, Eure Majestät. Außenpolitisch interessant ist diesen Monat nur ein Vorfall in Japan gewesen:
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Einige Offiziere haben versucht einen Teil der Regierung zu beseitigen. Damit ist deutlich, daß eine beträchtliche Anzahl Männer im japanischen Militär unzufrieden ist und die Machtverhältnisse deutlich instabiler sind als es den Anschein hat. Wir werden das weiter beobachten.

Innenpolitisch darf ich Ihrer Majestät verkünden, daß Ihr Euch einer 80 prozentigen Beliebtheit im deutschen Volk erfreuen könnt.
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Eure Majestät, meine Herren, damit komme ich zum Ende meiner Ausführungen."

"Ich danke Ihnen Herr Haushofer. Herr Schacht, bitte eine Zusammenfassung der wirtschaftlichen Lage."


Rohstoffversorgung

"Eure Majestät, meine Herren, der Rüstungsindex steht wie im Vormonat bei 230. Das bedeutet, dass wir zwar keine Produktionskapazitäten eingebüßt aber auch keine hinzugewonnen haben. Aber wir hoffen spätestens im nächsten Monat die Erfahrungen die wir bei der Produktion der Ausrüstungsgegenstände gemacht haben zu nutzen um die Produktionskapazität effektiver nutzen zu können. Soll heißen die gleiche Menge an Produkten in kürzerer Zeit und mit weniger Produktionsaufwand herstellen.
Der Handel war im vergangenen Monat äußerst zufriedenstellend:

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Wichtigste Handelspartner sind die USA und die Sowjetunion. Unsere Vorräte an Metallen, seltenen Materialien und Treibstoffen wachsen. Das Defizit bei Rohöl konnte durch Importe abgeschwächt werden. Unsere Finanzreserven steigen weiter an. Durch den gesteigerten Export von Nachschubgütern reichen unsere Vorräte, bei aktueller Lage, nur noch 2 - 3 Monate. Wir werden bald mehr Produktionskapazitäten für die Produktion von Nachschubgütern einsetzen müssen. Der Export von Energieträgern, Stein-, Braunkohle und Koks könnte auch gesteigert werden. Bald erreichen unser Verbrauch und der Export unsere Produktion. Offiziere wurden keine ausgebildet und es haben sich 4000 Mann zum Dienst gemeldet.
Wie wünschen Eure Majestät mit den Finanz-, Energie und Nachschubvorräten zu verfahren? Meiner bescheidenen Meinung nach sollten wir noch mehr Metalle, seltenen Materialien und Rohöl importieren."

"Wenn ich richtig informiert bin verbrauchen wir derzeit etwa 70% unserer Energieträgerproduktion selbst. Sie können die Exporte steigern bis unser Energieträgervorrat auf 50% des aktuellen Bestands gesunken ist. Ich stimme Ihnen zu, daß unsere Reserven an Metallen, seltenen Materialien und Rohöl weiter gesteigert werden müssen. Sie dürfen dazu die Finanzreserven bis auf 200 Mrd. Reichsmark reduzieren. Ich wünsche keine weitere Reduzierung der Nachschubvorräte. Die Versorgung der Truppe muss sicher gestellt bleiben. Erhöhen Sie die Produktion und halten Sie die Exporte auf diesem Niveau."

"Sehr wohl, Eure Majestät."

Herr Schacht verneigte sich kurz und setzte sich, während ich mich erhob um zu zeigen, daß ich etwas zu dem Thema zu sagen hatte.

"Reichsverweser Rommel, Sie möchten etwas sagen?"

"Eure Majestät, es liegt mir fern Euch zu widersprechen oder Eure Wünsche anzuzweifeln, doch ich bitte zu bedenken, daß sich eine Erhöhung der Produktionskapazitäten für Nachschub direkt auf die aktuelle Ausrüstungsproduktion auswirkt. Ich möchte vorschlagen damit zu warten bis das erste Fertigungslos Ende kommenden Monats fertig ist. So könnten alle begonnen Arbeiten abgeschlossen werden und das zweite Fertigungslos wird einfach etwas kleiner. Damit haben wir dann deutlich weniger Unordnung, und damit Kapazitätsverluste, als wenn wir die Produktion sofort umstellen."

"Können Sie die Versorgung der Truppe garantieren?"

"Eure Majestät, die Vorräte müssten, laut Berechnungen von Herr Minister Schacht noch 8-12 Wochen reichen. Erste Produktionskapazitäten sollten in 3, spätestens in 4 Wochen frei werden. Wir werden die Firmen nächste Woche informieren, daß sie sich darauf einstellen sollen in spätestens 4 Wochen Nachschub zu produzieren. Nach Möglichkeit sollen sie schon alles vorbereiten um Notfalls früher damit zu beginnen. Dann sind wir in der Lage die Produktion auch früher umzustellen, sollte es erforderlich werden."

"Gut, dann machen Sie es so. Sie beide sorgen mir dafür, daß der Nachschub nicht ausgeht."

"Sehr wohl, Eure Majestät."
"Jawohl, Eure Majestät."

"Dann den Bericht der Produktion."


Produktion

"Mein König, wie eben erwähnt wird das erste Fertigungslos erst Ende März fertig. Das erste Fertigungslos umfasst

72 Infanterie-Regimente
35 Artillerie-Regimente
20 PAK-Regimente
300 PzKpfw IId

In diesem Monat haben die Deutschen Werke in Kiel U-15 fertig gestellt.
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Hier sehen Sie ein Bild vom baugleichem U-9.

Zur nächsten Besprechung werde ich dann mit einer längeren Aufstellungsliste aufwarten.


Forschung und Entwicklung

"Unsere Forschungs- und Entwicklungsprojekte sind noch langwieriger als die Produktion. Ich habe die jeweiligen Projektleiter gebeten mir ihre geplanten Endtermine mitzuteilen.
Hier sehen Sie die Übersicht chronologisch geordnet:

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Im Moment mussten wir Kapazitäten an die Herren von der Abwehr angeben aber wir sind zuversichtlich bald wieder an den Motoren für die mittleren Panzer arbeiten zu können. Einzelne Projektleiter hoffen mit Erkenntnissen aus der Produktion ihre Projekte schneller abschließen zu können.

Soweit von meiner Seite, wenn Eure Majestät oder die Herren keine Fragen haben?"

"Danke Reichsverweser Rommel. Admiral Canaris, bitte ihren Bericht."


Abwehr

Ich hatte Canaris bisher noch gar nicht bemerkt. Irgendwie schaffte es dieser Mann sich so unauffällig zu verhalten, daß er fast unsichtbar war. Wenn man ihn aber wahr nahm wirkte er sehr sicher und was er sagte hatte Hand und Fuß und da war noch etwas an ihm das ich nicht näher einordnen konnte. Während ich ihn beobachtete wie er ein Diagramm aufhängte beschloss ich den Mann mal näher kennen zu lernen.

"Eure Majestät, sehr geehrte Herren, die Abwehr hat im Februar 1936 ihre Arbeit fortgesetzt feindliche Spione zu suchen und unschädlich zu machen. Hier sehen sie unsere bisherigen Erfolge:
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In rot die Zahlen diesen Monats, in blau die des Vormonats.
Insgesamt wurden diesen Monat 11 feindliche Spione unschädlich gemacht. Hinter der Rubrik Europa verbergen sich 15 verschiedene Länder. Damit sind Frankreich und die Sowjetunion unsere größten Spionagegegner. Wir nehmen an, daß wir diesen Monat nur 11 Spione erwischt haben weil zum einen unsere Gegner deutlich vorsichtiger geworden sind. So wurden keinerlei Straftaten gemeldet die in einem Zusammenhang mit Spionage stehen könnten. Zum anderen vermuten wir, daß es uns im Vormonat gelungen ist den Großteil der Spionagenetze zu zerschlagen und unsere Gegner diese erst wieder aufbauen müssen.

Die GDVP, die Großdeutsche Volkspartei, konnte ihre Beliebtheit um 1% auf 3% steigern. Wir arbeiten weiter daran die Beliebtheit und die Organisation der GDVP zu verbessern.


Unsere Grenzposten melden folgende Truppenstärken unserer Nachbarn an unseren Grenzen:

Frankreich:
2 Kommando-Divisionen (maximal 2 gesichtet)
10 Infanterie-Divisionen, plus 2 zum Vormonat (maximal 10 gesichtet)

Luxemburg:
1 Kommando-Division (maximal 1 gesichtet)

Belgien:
6 Infanterie-Divisionen (maximal 6 gesichtet)

Niederlande:
1 Kommando-Division (maximal 1 gesichtet)
8 Infanterie-Divisionen (maximal 8 gesichtet)

Dänemark:
Hat keine Truppen an unserer Grenze.

Polen:
3 Kommando-Divisionen, minus 1 zum Vormonat (maximal 4 gesichtet)
17 Infanterie-Divisionen, minus 3 zum Vormonat wobei die entdeckte Kavallerie-Division wahrscheinlich als Infanterie-Division gemeldet wurde (maximal 20 gesichtet)
1 Kavallerie-Division, plus 1 zum Vormonat (maximal 1 gesichtet)

Litauen:
1 Infanterie-Division (maximal 1 gesichtet)

Tschechoslowakei:
2 Kommando-Divisionen (maximal 2 gesichtet)
12 Infanterie-Divisionen (maximal 12 gesichtet)
3 Gebirgsjäger-Divisionen (maximal 3 gesichtet)

Österreich:
5 Infanterie-Divisionen, plus 1 zum Vormonat. (maximal 5 gesichtet)

Schweiz:
2 Infanterie-Divisionen, minus 2 zum Vormonat. (maximal 4 gesichtet)

Für genauere Angaben fehlen uns derzeit die Mittel. Wenn Sie keine Fragen mehr haben wäre das von meiner Seite alles."

"Meine Herren, ich danke Ihnen für ihre Berichte. Wir werden uns am 31. März erneut treffen. Über den Ort werden Sie rechtzeitig informiert. Ich wünsche Ihnen allen ein erholsames Wochenende. Auf Wiedersehen."

"Lang lebe der König."

Alle waren sichtlich froh jetzt ins Wochenende gehen zu können. Ich machte mich auf den Weg Karl zu suchen damit wir zurück nach Potsdam fahren konnten.

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Re: [HOI3 TFH] Aufstieg der Staufer

Beitragvon Michigan » 3. August 2015 22:16

Hauptmann Hauser

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Hauptmann Hauser saß am Tresen in dem, nur von Kerzen beleuchteten, Gewölbekeller des Einhorns. Früher wurde in dem tiefen Keller Wein gelagert, heute schenkte der Wirt Gerhard hier Wein und Bier aus. Sein Freund und Kamerad Hauptmann Rittmeyer saß neben ihm und leerte gerade sein Glas.

"Feierabend für heute. Muss morgen früh los. Schreib's an Gerhard."

"Wo geht's denn hin?"

"In die Gegend von München. Bin so in 1-2 Wochen wieder da."

"Ihr beide seid mir komische Soldaten. Ständig fahrt ihr im halben Reich spazieren. Zu meiner Zeit beim Kommiss ist man nur zum Manöver aus der Kaserne gekommen und dann nie weiter weg als bis auf die Alb hoch. Was macht ihr denn da eigentlich immer?"

"Du weißt doch, wir sind bei der Volks-Verteidigung. Wir verteidigen das Volk." Konrad Rittmeyer grinste den Wirt an, während Hans noch einen Schluck aus seinem Glas nahm und Konrad beobachtete wie er sich mal wieder aalglatt um eine aussagekräftige Antwort drückte.

"Ich wusste gar nicht, daß wir im Krieg sind. Vor wem verteidigst du denn das Volk?"

"Die Nacht ist dunkel und voller Schrecken. Und der Hans hier und ich, wir sind die Einzigen die zwischen dir und den Schrecken stehen. Du solltest also nett zu uns sein."

"Wenn du gegen Schrecken kämpfen gehst, wär's mir lieber du bezahlst vorher dein Deckel."

"Ich hatte bisher gedacht du würdest trauern wenn mir was passiert."

"Konrad, ich wär untröstlich. Genau hier würd ich ein Bild von dir hinhängen und ne Kerze für dich anzünden. Aber ich will einfach nicht, daß meine Trauer um dich durch Gedanken an die fast 30 Mark gestört werden."

Die drei mussten herzlich lachen, während Konrad 3 Scheine heraus holte und auf den Tresen legte.

"Der Rest ist für die Kerze. Und jetzt, einen schönen Abend euch. Man sieht sich."

"Die Firma dankt. Und Konrad, pass auf dich auf."

"Gute Nacht, Konrad."

"Und du Hans, willst du noch ein Viertele?"

"Nein. Ich muss morgen auch wieder früh hoch auf die Burg. Soll ich auch meinen Deckel bezahlen?"

"Wenn du nicht gegen irgendwelche Schrecken kämpfst kannst du dir bis zum Monatsende Zeit lassen. Hast ja fast nichts drauf."

Eine gute halbe Stunde später schloss Hauptmann Hans Hauser die schwere Holztür hinter sich und machte sich auf den Heimweg. Die Kälte der Nacht brachte ihn dazu etwas schneller zu gehen und die Hände noch tiefer in die Taschen des Mantels seiner schwarzen Uniform zu stecken. Die Nacht war dunkel und oben auf dem Berg war die Burg Hohenneuffen von den Scheinwerfern der Wachtürme beleuchtet.

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Re: [HOI3 TFH] Aufstieg der Staufer

Beitragvon Michigan » 6. August 2015 14:52

22. März 1936

Im Rheintal war der Winter relativ mild ausgefallen. In Düsseldorf lag kein Schnee mehr und man bekam langsam Hoffnung, daß der Frühling bald kommen würde.

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Bei der Firma Rheinmetall dachte aber niemand an Frühjahrsputz, zu viel Arbeit gab es für alle. Der Werksleiter hatte uns die Produktion gezeigt und führte und jetzt auf das Außengelände. Dort wurden gerade einige 10,5 cm leichte Feldhaubitzen 18 auf Eisenbahnwagons verladen.

"Hier sind dir guten Stücke. Die leichte Feldhaubitze 18 Kaliber 10,5 cm. Die Rohrlänge beträgt 2941 mm und jedes Rohr wird aus einem Stück gefertigt. So erreichen die Rohre eine Lebensdauer von 10.000 bis 12.000 Schuß. Mit einer Mündungsgeschwindigkeit von 470 m/s erreichen wir eine maximale Reichweite von knapp 10,7 km. Der Schwenkbereich beträgt 56° und die Rohrerhöhung reicht von -5° bis +42°. Eine geübte Geschützmannschaft kann bis zu 8 Schuß pro Minute abgeben. In Fahrstellung wiegt die 10,5 cm leFH 18 3490 kg, in Feuerstellung nur 1985 kg. Wir haben bis nächste Woche 1260 Geschütze versandfertig. Dort hinten sehen Sie unsere Werkskanoniere beim Anschießen der Geschütze."

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"Sehr gut, wie sieht es mit der Munition aus?"

"Die 10,5 cm leFH 18 verwendet getrennte Munition. So ist die Munition einfacher herzustellen und kann einfach an die aktuellen Bedürfnisse angepasst werden."

"Ich bin sehr zufrieden. Der Folgeauftrag wurde Ihnen bereits zugestellt?"

"Ja, Herr Reichsverweser. Ich danke Ihnen."

"Ich wünsche Ihnen noch einen angenehmen Tag."

"Danke, ebenso und eine gute Heimfahrt."

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Re: [HOI3 TFH] Aufstieg der Staufer

Beitragvon Michigan » 7. August 2015 20:06

31. März 1936 Monatsabschlußbesprechung

An diesem Dienstagmorgen waren wir so früh losgefahren, daß die Straßen komplett frei waren und wir müde und viel zu früh am Reichstag ankamen. So blieb mir jede Menge Zeit um mich auf die Besprechung vorzubereiten und noch ein paar Worte mit Canaris zu wechseln. Er war besorgt darüber, daß ihm viel zu wenig Leute und Mittel zur Verfügung standen um ausreichend Spione auszubilden und in anderen Ländern zu positionieren und gleichzeitig müsse er mit den wenigen Leuten auch noch die von der VV zur Spionageabwehr ausbilden.
Wir wurden dann vom Herold unterbrochen:

"Seine Majestät Friedrich VI. von Staufen, Beschützer des Volkes und König des Deutschen Reichs!"

Die Anwesenden begrüßten Seine Majestät mit "Lang lebe der König!" und einer Verbeugung.

"Guten Morgen, die Herren. Die ersten 3 Monate sind vergangen, wie steht es um unsere Bemühungen dem Reich wieder zu seinem alten Glanz zu verhelfen? Herr Haushofer, wenn Sie bitte beginnen möchten."


Politik

"Sehr wohl, Eure Majestät, meine Herren, Außenpolitisch gibt es nichts wesentlich Neues zu berichten. Italien führt noch immer Krieg gegen Äthiopien. Mittlerweile haben die Italiener es geschafft das Gebiet der äthiopischen Hauptstadt zu erreichen."

Diese Meldung löste einiges an Gemurmel und Kopfschütteln aus. Hatten die Italiener es wirklich nach einem halben Jahr Krieg es noch immer nicht geschafft die Äthiopier zu besiegen? Dabei führten sie einen Überraschungsangriff mit doppelt so vielen Soldaten und einer weiten technischen Überlegenheit aus.

"Auch innenpolitisch ist die Lage konstant erfreulich. Die Stimmung im Volke ist sehr gut und Eure Majestät kann sich weiterhin einer 80% Beliebtheit erfreuen."
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"Ich danke Ihnen für ihren Bericht, Herr Haushofer. Ich wünsche eine genaue Analyse des Abessinien Krieges sobald er beendet ist. Herr Schacht, ihren Bericht bitte."

"Sehr wohl, Eure Majestät."

Ich bemerkte wie Canaris eine Akte aus seiner Tasche holte und an die Seite seines Tisches legte. Wahrscheinlich hat er die Analyse über den Abessinien Krieg schon fertig.


Rohstoffversorgung

"Eure Majestät, meine Herren, der Rüstungsindex liegt konstant bei 230. Doch durch die Erfahrungen die bei der Produktion gemacht wurden konnten die Produktionskapazitäten die für die Herstellung von Ausrüstung und Gerät benötigt werden verringert werden:

Infanteriewaffen und -ausrüstung: 13,4 %
Artilleriewaffen: 17,4 %

Im Umkehrschluß bedeutet das. daß wir in der Lage sind 13,4 % mehr Infanterie-Regimente und 17,4 % mehr Artillerie- und PAK-Regimente mit der gleichen Produktionskapazität auszurüsten wie bisher.

Die Entwicklung unserer Rohstoffvorräte stellt sich wie folgt dar:

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Die Importe von Metallen, seltenen Materialien und Rohöl sowie die Exporte von Energieträgern wurde noch einmal gesteigert. Da wir, auf Anweisung Ihrer Majestät, keine weiteren Exportverträge für Nachschubgüter geschlossen haben ist ein leichtes Defizit entstanden. Derzeit sind keine weiteren Handelsverträge mehr geplant und wir werden nur noch etwaige Kaufangebote für Energieträger annehmen. Am Ende des nächsten Monats sollte dann eine genaue Prognose über den Rohstoffhaushalt möglich sein.
Der Vorrat an Nachschubgütern hat sich noch einmal deutlich reduziert, aber wir konnten bereits vor einer Woche die Produktionskapazitäten für Nachschubgüter verdoppeln. Damit sollten wir wieder eine positive Bilanz haben. Die Treibstoffproduktion wurde noch einmal leicht gesteigert. Die Anzahl der verfügbaren Rekruten hat sich verringert, da einige Rekruten neu aufzustellenden Regimentern zugeteilt wurden."

"Vielen Dank, Herr Schacht. Ich bin zufrieden. Herr Reichsverweser Rommel, welche Neuaufstellungen gab es?"



Produktion

"Mein König, meine Herren, Diesen Monat konnten wir einige Regimente neu aufstellen:

72 Infanterie-Regimente
35 Artillerie-Regimente
20 PAK-Regimente

Zusätzlich wurden Frachtschiffe für einen weiteren Handelskonvoi und ein Ausbau des Luftwaffenstützpunkts Wilhelmshaven fertig gestellt.

Um die Erkenntnisse aus der Waffen- und Ausrüstungsproduktion besser mit den aktuell laufenden Forschungsprojekten ab zu stimmen wurden 38 motorisierte Infanterie-Regimente, sowie 1000 PzKpfw III Ausf. A in Auftrag gegeben.


Forschung und Entwicklung

"Wir konnten unsere Anstrengungen im Bereich der Spionage und der Diplomatie reduzieren und dafür mehr Projekte starten:

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Wir arbeiten an der Verbesserung unserer mittleren Panzer. Der Zeitplan für die Forschungsprojekte sieht folgender maßen aus:

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Wie Sie sehen können erwarten wir bei Artillerie-, PAK- und Infanterieprojekten einen deutlich früheren Fertigstellungstermin als letzten Monat. Gibt es noch Fragen, die durch meine Ausführungen nicht beantwortet wurden?"

"Wie ich sehe haben Sie ihre Versprechen gehalten. Vielen Dank. Den Bericht der Abwehr bitte."

"Sehr wohl, Eure Majestät."


Abwehr

Wie üblich erhob sich Canaris und ging nach vorn um sein Diagramm aufzuhängen.

"Eure Majestät, sehr geehrte Herren, die Abwehr hat im März 1936 insgesamt 7 feindliche Spione neutralisieren können. Hier wieder die Übersicht:
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Frankreich und die Sowjetunion sind noch immer unsere größten Spionagegegner, aber Großbritannien holt auf. Wir haben bisher noch keine Spione aus Japan und Amerika, ohne die USA, fassen können.

Durch einige Missgeschicke einiger Mitglieder der GDVP hat die GDVP an Beliebtheit verloren und hat jetzt einen Beliebtheitsgrad von nur noch 1%. Wir arbeiten daran das wieder auszugleichen.


Unsere Grenzposten melden folgende Truppenstärken unserer Nachbarn an unseren Grenzen:

Frankreich:
2 Kommando-Divisionen (maximal 2 gesichtet)
10 Infanterie-Divisionen (maximal 10 gesichtet)

Luxemburg:
1 Kommando-Division (maximal 1 gesichtet)

Belgien:
6 Infanterie-Divisionen (maximal 6 gesichtet)

Niederlande:
1 Kommando-Division (maximal 1 gesichtet)
8 Infanterie-Divisionen (maximal 8 gesichtet)

Dänemark:
Hat keine Truppen an unserer Grenze.

Polen:
3 Kommando-Divisionen (maximal 4 gesichtet)
16 Infanterie-Divisionen, minus 1 zum Vormonat (maximal 20 gesichtet)
1 Kavallerie-Division, (maximal 1 gesichtet)

Litauen:
1 Infanterie-Division (maximal 1 gesichtet)

Tschechoslowakei:
2 Kommando-Divisionen (maximal 2 gesichtet)
13 Infanterie-Divisionen, plus 1 zum Vormonat. (maximal 13 gesichtet)
3 Gebirgsjäger-Divisionen (maximal 3 gesichtet)

Österreich:
5 Infanterie-Divisionen (maximal 5 gesichtet)
1 Kavallerie-Division, plus 1 zum Vormonat. (maximal 1 gesichtet)

Schweiz:
2 Infanterie-Divisionen, minus 2 zum Vormonat. (maximal 4 gesichtet)

Für genauere Angaben fehlen uns derzeit die Mittel. Wenn Sie keine Fragen mehr haben wäre das von meiner Seite alles."

"Meine Herren, ich danke Ihnen für ihre Berichte. Diese Runde trifft sich am 30. April erneut. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Tag."

"Lang lebe der König!"
Zuletzt geändert von Michigan am 3. Oktober 2015 21:37, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: [HOI3 TFH] Aufstieg der Staufer

Beitragvon Michigan » 11. August 2015 12:38

18. April 1936

Wir hatten uns im Reichstag versammelt. Gleich nach dem Minister von Neurath Seine Majestät informiert hatte, waren der Regierungschef, der Generalstabschef und ich gerufen worden. Im Büro des Chefs der Abwehr meinte man nur Admiral Canaris sei auf dem Weg in den Reichstag, wo er auch kurz darauf erschien.

Der Außenminister faßte die Lage gerade noch einmal für die neu Eingetroffenen zusammen:

"In den frühen Morgenstunden hat sich die spanische Armee unter General Mola, General Franco und General Queipo de Llano gegen die zweite spanische Republik erhoben. Die Generäle verfügen über die spanischen Kolonialtruppen aus Spanisch-Marokko und große Teile der Festlandarmee. Es ist anzunehmen, daß sich ihnen noch mehr Soldaten anschließen werden sobald sie ihren Einflußbereich ausdehnen können. Derzeit ist die Lage noch recht unklar. "

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Admiral Canaris räusperte sich.

"Wenn Majestät mir erlauben wollen, hätte ich dem noch etwas hinzu zu fügen. Die Putschenden oder Nationalisten, wie sie sich selbst nennen, kontrollieren Spanisch-Marokko. Von dort haben sie die Kolonialtruppen, aber mehr gibt es dort nicht. Keine Rohstoffe und keine nennenswerte Industrie. Auf der anderen Seite der Straße von Gibraltar kontrollieren sie die Hafenstadt Cádiz und Sevilla mit seinen Kohlevorkommen und noch wichtiger seinem Flugplatz. Dieses Gebiet müssen sie aber erst noch sichern und eine Verbindung zu ihrem Haupteinflußgebiet schaffen. Das Haupteinflußgebiet der Nationalisten ist das Gebiet nördlich des Iberischen Scheidegebirges und reicht von Portugal im Westen bis nach Zaragoza im Osten. Die Nordküste, mit der wichtigen Hafenstadt Bilbao, wird aber von den Republikanern kontrolliert. Industrie- und Rohstoffprovinzen sind La Coruna das auch über einen Hafen und den zweiten Flugplatz der Nationalisten verfügt, Oviedo, Burgos, Valladolid, Zaragoza und Salamanca mit seinem Wolframvorkommen.
Die Republikaner halten als wichtigste Provinzen Madrid, Guadalajara, Barcelona, Valencia, Murcia, Jaén und Bilbao. Damit haben die Republikaner den größten Teil der Küste und Häfen, mit Ausnahme von Cádiz und La Coruna, unter ihrer Kontrolle, sowie die 3 östlichen Flughäfen Madrid, Valencia und Barcelona. Die Republikaner stützen sich Hauptsächlich auf die Gewerkschaften, sowie einen Teil der Festlandarmee."

"Also sind beide Parteien etwa gleich stark?"

"Wenn die Nationalisten es schaffen die restlichen Kolonialtruppen auf das Festland zu bringen dann sind sie militärisch deutlich stärker. Dafür haben die Republikaner die bessere Möglichkeit neue Truppen aufzustellen, da sie den größeren Teil der Wirtschaft und Bevölkerung kontrollieren. Außerdem ist ihre geographische Ausgangslage etwas günstiger."

"Meine Herren, die eigentliche Frage ist, in wie weit betrifft das das Deutsche Reich. Welche Folgen könnte das für uns haben?"

Der Regierungschef Herr Haushofer erhob sich.
"Es gibt 2 Möglichkeiten. Wenn die Republikaner gewinnen werden wir in Spanien weiterhin eine eher Frankreich freundlich gesinnte Regierung haben. Sollten Frankreich und Großbritannien den Republikaner helfen könnte sich Spanien zu einem Verbündeten der beiden entwickeln. Da die Republikaner Sozialisten sind wäre auch eine Verbindung zur Sowjetunion denkbar. Die Nationalisten wären von der politischen Gesinnung eher ein Gegenpol zu Frankreich, Großbritannien und der Sowjetunion. Wenn es uns gelingen würde sie zu unseren Freunden zu machen hätten wir einen potentiellen Gegner weniger und dafür eine Bedrohung für Frankreich in seinem Rücken mehr."

"Aber wenn wir die Nationalisten unterstützen und sie verlieren, dann haben wir mit Sicherheit einen Feind mehr."

"Würden wir denn Freunde gewinnen wenn wir die Republikaner unterstützen?"

"Wenn wir nicht die Einzigen sind die die Republikaner unterstützen vermute ich, daß sie im Ernstfall höchstens neutral bleiben würden. Sie wissen was die Republikaner in Frankreich und die Sozialisten in der Sowjetunion mit dem Adel gemacht haben."

"Ein Einsatz in Spanien wäre für uns eine gute Gelegenheit unsere Taktiken zu erproben und für einige Männer Erfahrungen zu sammeln."

"Meine Herren, wir haben also die Wahl zwischen nichts tun und ein neutrales bis feindliches Spanien zu bekommen oder den Nationalisten zu helfen und ein feindliches oder freundliches Spanien zu bekommen?"

"So sehe ich die Situation, Eure Majestät."

"Wenn mir niemand einen weiteren Grund nennen kann der gegen ein Intervention spricht wird das Deutsche Reich die Nationalisten unterstützen. Reichsverweser, arbeiten Sie einen Vorschlag aus."

"Sehr wohl, Eure Majestät."

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Re: [HOI3 TFH] Aufstieg der Staufer

Beitragvon Michigan » 14. August 2015 12:34

19. April 1936
Feldmarschall Beck, Feldmarschall Blomberg, Großadmiral Raeder, Feldmarschall von Richthofen und Admiral Canaris waren in mein Büro gekommen um einen Plan für den spanischen Bürgerkrieg zu besprechen.

"Meine Herren, wir haben die Bestätigung vom Auswärtigem Amt, daß die Nationalisten eine deutsche Unterstützung sehr willkommen heißen würden und auch bereit sind die entstehenden Kosten zu tragen. Sie haben wohl Bedarf an Luftwaffe und schwerem Gerät, sprich Panzer und Artillerie. Zusätzlich werden wir noch Ausbilder mitschicken um die Nationalisten zu schulen. Das Wichtigste dabei ist, daß keine offizielle Beteiligung des Deutschen Reichs erkannt werden darf.
Da wir gerade damit beschäftigt sind das Heer aufzubauen gehe ich davon aus, daß Sie, Feldmarschall von Richthofen, von uns am ehesten noch Kapazitäten haben. Deswegen übergebe ich Ihnen den Auftrag und das Kommando über den Aufbau und Einsatz der Unterstützungstruppe."

Damit hatte Feldmarschall von Richthofen nicht gerechnet, aber er lies sich seine Überraschung nicht anmerken.

"Zu Befehl, Herr General-Feldmarschall."

"Bleiben noch folgende Fragen offen: Transport und Einsatzort, Truppenstärke und Zusammensetzung. Vorschläge?"

"Die Kriegsmarine können wir nicht einsetzen, weil wir das nicht geheim halten können. Aber wir könnten unseren Handelskonvois nach Boston ein paar Pakete mitgeben, die sie unterwegs in Spanien abladen. So würde kein zusätzlicher Schiffsverkehr von unseren Häfen starten der eventuell Interesse wecken würde."

"Eine gute Idee Herr Großadmiral Reader. Als erste Einsatzgebiete schlage ich La Coruna und, sobald die Nationalisten ihre Position dort gesichert haben, Sevilla vor. Dorthin schicken wir jeweils ein Jagd- und ein Kampfgeschwader. Gleich zu Beginn sollten wir auch Transportflugzeuge nach Sevilla verlegen um die Nationalisten dabei zu unterstützen ihre Truppen aus Spanisch-Marokko zu holen."

"Ich schlage vor die Bodeneinheiten aus den Panzer-Divisionen zu rekrutieren. So können wir die Zusammenarbeit der Panzertruppe mit der Luftwaffe trainieren."

"Ein sehr guter Vorschlag. Ich werde Prototypen von den laufenden Forschungsprojekten herstellen lassen, damit wir die unter Einsatzbedingungen testen können. Bitte berücksichtigen Sie das bei Ihren Einsatzplanungen. Herr Feldmarschall von Richthofen wir erwarten Ihren Bericht bei der Monatsabschlußbesprechung. Ich danke Ihnen meine Herren."

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Re: [HOI3 TFH] Aufstieg der Staufer

Beitragvon Michigan » 23. August 2015 21:21

30. April 1936 Monatsabschlußbesprechung

Ich war pünktlich und ausgeschlafen und hatte bereits meine Unterlagen im kleinen Konferenzsaal vorbereitet. Vielleicht sollte ich wirklich den Rat von Karl befolgen und Friedrich überreden alle Monatsabschlußbesprechungen auf dem Staufen stattfinden zu lassen.
An diesem Morgen wollten alle Neuigkeiten von Feldmarschall von Richthofen aus Spanien hören. Aber die Ankunft des Königs beendete seine Ausführungen vorzeitig.

"Seine Majestät Friedrich VI. von Staufen, Beschützer des Volkes und König des Deutschen Reichs!"

"Lang lebe der König!"

"Guten Morgen meine Herren, bitte nehmen Sie Platz. Wie ich sehe sind Sie genauso gespannt auf den Bericht von Feldmarschall von Richthofen, wie ich selbst. Aber alles zu seiner Zeit. Herr Haushofer, wenn Sie bitte beginnen würden."


Politik

Guten Morgen, Eure Majestät und die Herrschaften, im April haben sie 2 große Dinge ereignet. Zuerst ist es den Italienern gelungen den Abessinien-Krieg, nach langem Ringen am 16. April, für sich zu entscheiden.

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Der werte Admiral Canaris wird später eine Analyse vortragen.
Das zweite große Ereignis war, wie Ihnen bekannt ist, der Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs am 18. April. Ich werde dem Herr Feldmarschall von Richthofen nicht vorgreifen und deswegen dazu nichts weiter sagen.

Der Spanische Bürgerkrieg hat aber innenpolitische Auswirkungen. Einigen Gruppierungen im Reich missfällt die neutrale Haltung des Reichs im Spanischen Bürgerkrieg. Die Einen wollen die Nationalisten unterstützen, während die Anderen die Aggression die von den Nationalisten ausgeht als Grund nehmen totalitäre Regierungen, wie unsere Monarchie eine ist, zu verteufeln. Aus diesen Gründen ist die Beliebtheit Eurer Majestät um 6% auf 74% gefallen.

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Ich bin mit Minister von Schleicher im Gespräch welcher Gegenmaßnahmen wir ergreifen können."

Nach einer kurzen Verbeugung nahm Herr Haushofer wieder Platz.

"Das sind beunruhigende Nachrichten, Herr Haushofer. Tun Sie was nötig ist um den Frieden im Volk wieder herzustellen. Herr Schacht, ich hoffe unserer Wirtschaft geht es besser."


Rohstoffversorgung

"Eure Majestät, meine Herren, unserer Wirtschaft geht es so gut wie die letzten Monate auch. Der Rüstungsindex liegt konstant bei 230. Unser Handelsvolumen liegt jetzt auf einem konstanten Niveau:

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Einzig der Export von Energieträgern ist etwas zurückgegangen. Die Auswirkungen werden wir dann Ende nächsten Monat sehen. Der Lagerbestand der Nachschubgüter entwickelt sich positiv."

"Sehr gut, Herr Schacht. Welche neuen Einheiten haben wir diesen Monat aufgestellt, Herr Reichsverweser Rommel?"


Produktion

"Eure Majestät, wir haben im letzten Monat keine neuen Einheiten aufgestellt, da wir erst im März das zweite Fertigungslos in Auftrag gegeben haben. Für den nächsten Monat sind weitere Neuaufstellungen geplant.


Forschung und Entwicklung

Bei unseren Forschungs- und Entwicklungsprojekten haben wir einige Terminverschiebungen nach hinten zu verzeichnen. Das liegt zum einen daran, daß ich mehrere Prototypen für den Einsatz in Spanien angefordert habe und zum Anderen daran, daß wir Ressourcen für die Ausbildung weiterer Spione zum Einsatz in Österreich abziehen mussten."

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"Ich hoffe die Erkenntnisse aus dem Spanieneinsatz sind die Terminverschiebungen wert."

"Wir sind uns sicher, daß sie das sind, Eure Majestät."

"Admiral Canaris, ich hoffe Sie haben Erfreulicheres zu berichten."


Abwehr

Admiral Canaris erhob sich und hängte sein Diagramm auf.

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"Eure Majestät, sehr geehrte Herren, wie sie sehen können hat die Abwehr im April 1936 insgesamt 8 feindliche Spione neutralisieren können. Die meisten kamen dies Mal aus der Sowjetunion und alle Spione kamen von Großmächten.
Leider ist es uns diesen Monat nicht gelungen die Beliebtheit der GDVP zu verbessern und sie steht noch immer bei 1%.

Unsere Grenzposten melden folgende Truppenstärken unserer Nachbarn an unseren Grenzen:

Frankreich:
2 Kommando-Divisionen (maximal 2 gesichtet)
10 Infanterie-Divisionen (maximal 10 gesichtet)

Luxemburg:
1 Kommando-Division (maximal 1 gesichtet)

Belgien:
6 Infanterie-Divisionen (maximal 6 gesichtet)

Niederlande:
1 Kommando-Division (maximal 1 gesichtet)
8 Infanterie-Divisionen (maximal 8 gesichtet)

Dänemark:
Hat keine Truppen an unserer Grenze.

Polen:
3 Kommando-Divisionen (maximal 4 gesichtet)
20 Infanterie-Divisionen, plus 4 zum Vormonat (maximal 20 gesichtet)
1 Kavallerie-Division, (maximal 1 gesichtet)

Litauen:
1 Infanterie-Division (maximal 1 gesichtet)

Tschechoslowakei:
2 Kommando-Divisionen (maximal 2 gesichtet)
14 Infanterie-Divisionen, plus 1 zum Vormonat. (maximal 14 gesichtet)
3 Gebirgsjäger-Divisionen (maximal 3 gesichtet)

Österreich:
5 Infanterie-Divisionen (maximal 5 gesichtet)
1 Kavallerie-Division (maximal 1 gesichtet)

Schweiz:
2 Infanterie-Divisionen (maximal 4 gesichtet)

Für genauere Angaben fehlen uns derzeit die Mittel. Wenn Sie keine Fragen dazu haben komme ich nun zum Bericht über den Abessinien-Krieg.


Abessinien Krieg

Am 3. Oktober 1935 haben die italienischen Streitkräfte Äthiopien überfallen. Am 16. April 1936 haben die Äthiopier kapituliert.
Italien führte 330000 Mann reguläre Soldaten, 87000 Mann Askaris und 100000 Mann Unterstützungspersonal gegen 250000 Mann der äthiopischen Armee ins Feld. Damit waren die italienischen Truppen 2:1 überlegen.
Die Überlegenheit war bei der Ausrüstung noch weit deutlicher. Die Italiener haben Flugzeuge, Panzer, schwere Geschütze und MGs eingesetzt, während die Äthiopier nur über einfache Gewehre verfügten. Einige haben anscheinend sogar mit Wurfspeeren gekämpft.
Obwohl die italienischen Streitkräfte ohne Vorwarnung und von 2 Seiten aus angreifen konnten benötigten sie 200 Tage um die ca. 400 km bis nach Addis Abeba zurück zu legen. Zu Beginn im leichten Gelände war der Vormarsch noch recht ordentlich, aber im gebirgigen Teil Äthiopiens brach der Vormarsch zusammen und die Italiener mußten sich sogar gegen Gegenangriffe verteidigen. Letztendlich brachte erst der Einsatz von Senfgas den Vormarsch wieder in Bewegung."

"Admiral Canaris, wollen Sie damit sagen die Italiener haben Senfgas gegen Wilde mit Speeren eingesetzt?"

"Es wurde Senfgas aus der Luft auf Stellungen der äthiopischen Armee und Dörfer abgeworfen. Es gibt auch Berichte über Luftangriffe auf Stationen des internationalen Roten Kreuz. Zu viele Berichte um von Versehen aus zu gehen."

"Das ist einfach ungeheuerlich. Ich gehe davon aus, daß Sie Beweise für derartige Ungeheuerlichkeiten haben."

"Sehr wohl, Eure Majestät. Wir haben zwei Männer beim Roten Kreuz. Beide haben durch Senfgas Getötete und Verletzte gesehen und einer der Männer hat einen Senfgasbehälter bei einem Dorf gefunden."

"Mussolini ist also bereit Giftgas gegen Zivilisten einzusetzen. Behalten Sie diesen Mann im Auge. Wer so etwas einmal tut. Aber fahren Sie mit ihrem Bericht fort. Wieso konnten die Äthiopier die Italiener stoppen?"

"Dafür gab es 3 Gründe.
Erstens: Das Gelände. Im Gebirge und Hochland konnten sich die Äthiopier besser verstecken und aus dem Hinterhalt angreifen. Und durch bessere Ortskenntnis konnten sie sich schneller bewegen als die Italiener und unerwartet auftauchen. Außerdem konnten die Italiener dort ihre Panzer gar nicht und die schwere Artillerie nur sehr begrenzt einsetzen.
Zweitens: Der Nachschub. Trotz unzähliger Träger hatten die Italiener ständig Probleme ausreichend Proviant, Munition, Ersatzteile und anderen Nachschub zur kämpfenden Truppe zu bekommen. Zum Teil lag das an Korruption. Nicht alles was für die Armee in Äthiopien bestimmt war wurde auf die Schiffe geladen und nicht alles was aus den Schiffen ausgeladen wurde machte sich auf den Weg zur Front. Und was sich auf den Weg zur Front machte war oft schlecht organisiert. So kamen oft Teile dort an wo sie nicht gebraucht wurden.
Drittens: Die Offiziere. Viele Offiziere in der italienischen Armee haben ihren Posten nicht wegen ihres Könnens, sondern wegen ihrer Beziehungen erhalten. Das hat sich dann vor allem dort sehr bemerkbar gemacht wo Aktionen von verschiedenen Einheiten koordiniert werden mussten. So gelang es zum Beispiel nie so richtig Luftangriffe mit Bodenangriffen abzustimmen. Das gelang erst durch die lang anhaltende Wirkung des Senfgas."

"Wie schätzen Sie auf Grund dessen die Kampfkraft der italienischen Armee ein?"

"Ich bin überzeugt, wenn der äthiopische Armee Gasmasken, ein paar Panzer und Artilleriegeschütze und dazu einige Flugzeuge gehabt hätte dann hätten die Italiener keinen Fuß in das Gebirge setzen können. Vermutlich hätten sie den Krieg bereits aufgeben müssen. Die Italiener haben einzig durch die technische und Luftüberlegenheit gewonnen."

"Ich danke Ihnen für diesen Bericht, Admiral Canaris. Feldmarschall von Richthofen, wie ist die Lage in Spanien?


Spanischer Bürgerkrieg

"Sehr gut, Eure Majestät. Wir haben bereits den ersten Konvoi nach Ferrol geschickt. Damit haben die ersten Beobachter und Militärberater die Nationalisten erreicht. Mit dem Konvoi haben wir Nachschub und einige Gewehre geliefert. An Flugzeugen sind bisher nur 4 Passagierflugzeuge verlegt worden, die Soldaten von Spanisch-Marokko nach Sevilla bringen. Weitere Männer und schweres Gerät folgen sobald wir einen genaueren Überblick haben.
Die aktuelle Lage sieht folgender maßen aus:

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Im Nordwesten halten die Republikaner einen Brückenkopf der über den Hafen von Vigo versorgt werden kann. Von dort aus können sie die Flugfelder in La Coruna und den Hafen in Ferrol bedrohen. Dort ist die Lage noch völlig unklar. Östlich von La Coruna sind die Nationalisten auf dem Vormarsch und scheinen die Lage im Griff zu haben.

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Im Süd-Westen sind die Nationalisten auf dem Vormarsch. Eine Landverbindung zwischen der Hafenstadt Cádiz und den Flugfeldern in Sevilla konnte hergestellt werden. Außerdem werden in der Region bald größere Gebiete von der Verbindung nach Madrid abgeschnitten.

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Weiter östlich bei Cartagena sind die Nationalisten auf dem Weg nach Westen um eine Verbindung zu den Truppen bei Sevilla und Cádiz herzustellen.

Wir haben außerdem erfahren, daß 2 weitere Länder in den Krieg eingreifen:

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Italien auf der Seite der Nationalisten und die Sowjetunion auf der Seite der Republikaner."

"Behalten Sie die Italiener im Auge. Ich möchte nicht, daß unsere Soldaten in irgendwelche Giftgas Angelegenheiten mit reingezogen werden. Ich danke Ihnen für ihre Berichte und wünsche noch einen angenehmen Tag. Der 31. Mai ist ein Sonntag, deswegen findet die nächste Besprechung schon am 30. Mai statt. Auf Wiedersehen."

"Lang lebe der König!"

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Re: [HOI3 TFH] Aufstieg der Staufer

Beitragvon Michigan » 26. August 2015 13:10

Hauptmann Hauser

Der Amerikaner

Seit 3 Tagen war Hauser jetzt mit seinen Männern und den Männern der Abwehr in Nürnberg und starrte durch das Fernrohr auf 2 Fenster des Hotels auf der anderen Straßenseite. Glücklicherweise gab es diese leer stehende Wohnung, sonst würden sie jetzt wohl frierend auf dem Dach liegen.

Alles hatte als einfache Übung angefangen. Der Amerikaner, ein gewisser John Smith, kam vor einer guten Woche mit dem Linienschiff in Hamburg an. Nach seinen Angaben ist er ein Angestellter bei General Motors und zu einem Besuch der Opel-Werke unterwegs. Es gehe um Besprechungen zu neuen Fertigungsmethoden an denen General Motors und Opel zur Zeit arbeiten. Die Dauer seines Aufenthalts im Deutschen Reich gab er mit 3 Wochen an, eine Buchung für die Rückfahrt lag vor. Die Kameraden von der VV in Hamburg begannen mit der Übungsüberwachung und folgten dem Amerikaner bis zu seinem Hotel in Rüsselsheim. Dort hatte er ein Zimmer für 3 Wochen gebucht. Die Abende und Nächte verbrachte er allein in seinem Hotelzimmer. Die zwei Tage die er in Rüsselsheim war verbrachte er damit, anscheinend ziellos, durch die Stadt zu fahren und laufen. Er traf sich am zweiten Tag mit einem Mann zum Mittagessen. Bei der Verabschiedung nahm er die Zeitung die der, bisher nicht identifizierte, Mann mitgebracht hatte an sich. Diese Übung wurde interessant als der Amerikaner am dritten Tag das Hotel mit seinem Gepäck verlies und in den Schnellzug nach Nürnberg stieg ohne einmal die Opel-Werke betreten zu haben. Zu seinem Pech lies er den Portier ein Hotelzimmer für ihn buchen. Gestern erhielt Hauser dann die Meldung, daß bei den Opel-Werken niemand Besuch von General Motors erwartete. Seither war es keine Übung mehr.

"Guten Morgen."

"Guten Morgen, Herr Hauptmann."

"Was macht unser Mann?"

"Er steht unter der Dusche, wie jeden Morgen. Er ist kurz nach 6:00 rein und bisher noch nicht wieder raus."

"Es ist kurz vor 7:00. Er steht seit einer Stunde unter der Dusche?"

Der Mann am Fernrohr zuckte mit den Schultern. "Ich hab ihn nicht raus kommen sehen."

Hauser griff zum Telefon und rief die Männer im Nebenzimmer an.

"Guten Morgen, Hauser hier. Lagebericht. Das Wasser und das Radio laufen? Hat sich unser Mann in der Lobby gemeldet? Nein? Sind Sie sicher, daß der Amerikaner noch da ist? Verdammt, dann sehen Sie nach! Schicken Sie den Zimmerservice!"

Hauser warf den Hörer auf die Gabel. Sichtlich nervös verscheuchte er den Mann vom Fernrohr um selbst einen Blick auf das Hotelzimmer zu werfen. Alles wie immer, aber irgendwie gefiel im das nicht. Dann klingelte das Telefon.

"Hauser. WAS? Wie ist er an unserem Mann in der Lobby vorbei gekommen? Ist mir egal. Finden Sie raus wo er raus ist und wohin er ist! Sofort!"

Hauser knallte den Hörer auf die Gabel und starrte auf die Stadtkarte die auf dem Tisch lag.

"Was tun wir jetzt, Herr Hauptmann?"

"Wir finden ihn wieder. Schicken Sie Männer zum Hauptbahnhof und zum Ostbahnhof. Die Fernbusse müssen auch überwacht werden. Und die Autobahnauffahrten. Lassen Sie Männer die Rüstungsbetriebe und die Universität überwachen. Dort gibt es Forschungen die von Interesse sein könnten."

"Wir haben nicht genug Männer dafür."

"Das ist mir bewußt. Und wir werden noch viel mehr brauchen. Machen Sie sich an die Arbeit."

Hauptmann Hauser griff wieder nach dem Telefonhörer.

"Hauptmann Hauser hier. Ich muß dringend mit dem Herr Major reden. Hauptmann Hauser hier, wir haben ein Problem. Der Amerikaner ist uns entwischt. Das weiß ich noch nicht. Vor höchstens einer Stunde. Wir überwachen Bahnhöfe, Straßen und potentielle Ziele, aber ich habe nicht genug Männer. Danke Herr Major. Ich schlage vor noch andere VV-Einheiten zu mobilisieren und Häfen, Flughäfen und Grenzübergänge mit in die Überwachung einzubeziehen. Ja mir ist bewußt was das für ein Aufwand ist. Nennen wir es eine Großübung? Sehr wohl, Herr Major."

"Und?"

"Wir bekommen mehr Männer. Der Herr Major wir ein paar Anrufe machen und unsere kleine Übung wird wohl bald zu einem Großeinsatz der VV und der Abwehr. Wir sollten den Kerl besser erwischen, sonst werden wir einiges zu erklären haben."

"Die Männer sind unterwegs. Die vom Hotel haben sich gemeldet. Es sieht so aus als ob er durch den Kohlekeller ist und von da in ein Nachbargebäude und dort hinten durch ein Fenster raus. Wohin fahren wir?"

"Ins Industriegebiet. Und dabei erzählen Sie mir wie sich unbemerkt aus dem Deutschen Reich verschwinden würden."

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Re: [HOI3 TFH] Aufstieg der Staufer

Beitragvon Michigan » 28. August 2015 12:57

30. Mai 1936 Monatsabschlußbesprechung

Obwohl es schon Ende Mai war, war es mit nur 13°C immer noch sehr frisch in Berlin. Bei diesem Wetter war es aber auch einfacher in einer Besprechung zu sitzen. An diesem Morgen war König Friedrich VI schon da und so konnten wir uns noch eine Weile ungestört unterhalten. Als Herr Haushofer seine Unterlagen vorbereitet hatte eröffnete der König, wie üblich, die Besprechung.

"Guten Morgen, meine Herren. Ich denke Sie haben nichts dagegen wenn wir etwas früher beginnen. Herr Haushofer, bitte."


Politik

"Eure Majestät, meine Herren, Außenpolitisch gibt es diesen Monat nichts zu berichten. Innenpolitisch ist es uns, in Zusammenarbeit mit Minister von Schleicher, gelungen durch gezielte positive Meldungen die Beliebtheit Ihrer Majestät um 2% auf 76% zu steigern.

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Wir werden auf diese Art weiter machen."

Nach einer kurzen Verbeugung nahm Herr Haushofer wieder Platz.

"Sehr gut. Kommen wir zu unserer wirtschaftlichen Lage."


Rohstoffversorgung

Herr Schacht präsentierte seine üblichen Diagramme:

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"Eure Majestät, der Rüstungsindex liegt weiterhin zuverlässig bei 230. Durch den eingebrochenen Export bei den Energieträgern verzeichnen wir hier wieder einen Überschuß. Der Überschuß beim Rohöl hängt mit der deutlich geringeren Treibstoffproduktion zusammen. Wir haben weniger Rekruten zur Verfügung, da etliche Regimente Ersatz wegen Krankheit und Dienstzeitende angefordert haben."

Der König gab nickend seine Zustimmung zu dieser Übersicht.


Produktion

"Eure Majestät, meine Herren, im Mai wurden folgende Einheiten neu aufgestellt:

1 Handelskonvoi
10 Infanterie-Regimente
5 Artillerie-Regimente
5 PAK-Regimente

Leider ergaben sich keine Produktionsverbesserungen hierdurch. In den nächsten 2 Monaten wird die zweite Ausrüstungswelle fertig gestellt.


Forschung und Entwicklung

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Einige Projekte melden weitere Terminverzüge. Bisher sind die Terminverschiebungen noch gering, aber wir versuchen durch praktische Erfahrungen aus den laufenden Produktionen hier gegen zu steuern. Im nächsten Monat werden wir unser erstes Entwicklungsprojekt abschließen."

"Gut, Herr Reichsverweser Rommel. Wir müssen unseren technologischen Vorsprung halten, beziehungsweise weiter ausbauen. Wir können uns keine Verzögerungen in der Forschung leisten. Admiral Canaris, den Bericht der Abwehr, bitte."


Abwehr

Wie üblich stand der Admiral auf und hängte sein Diagramm auf.

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Im vergangenen Monat ist es uns gelungen 7 feindliche Spione zu fassen. Allein 3 davon kamen aus den USA. Wir sind überzeugt, daß wir damit den Großteil der amerikanischen Spione erwischt haben. Mit der Ausnahme eines Spions aus Jemen haben wir innerhalb der vergangenen 3 Monate keine Spionageaktivitäten von Nicht-Großmächten festgestellt.

Erfreuliche Nachrichten erreichen uns aus Österreich. Dort ist es uns gelungen die Beliebtheit der GDVP auf 4% zu steigern.

Unsere Grenzposten melden folgende Truppenstärken unserer Nachbarn an unseren Grenzen:

Frankreich:
2 Kommando-Divisionen (maximal 2 gesichtet)
10 Infanterie-Divisionen (maximal 10 gesichtet)

Luxemburg:
1 Kommando-Division (maximal 1 gesichtet)

Belgien:
6 Infanterie-Divisionen (maximal 6 gesichtet)

Niederlande:
1 Kommando-Division (maximal 1 gesichtet)
8 Infanterie-Divisionen (maximal 8 gesichtet)

Dänemark:
Hat keine Truppen an unserer Grenze.

Polen:
3 Kommando-Divisionen (maximal 4 gesichtet)
20 Infanterie-Divisionen, plus 4 zum Vormonat (maximal 20 gesichtet)
1 Kavallerie-Division, (maximal 1 gesichtet)

Litauen:
1 Infanterie-Division (maximal 1 gesichtet)

Tschechoslowakei:
2 Kommando-Divisionen (maximal 2 gesichtet)
13 Infanterie-Divisionen, minus 1 zum Vormonat. (maximal 14 gesichtet)
4 Gebirgsjäger-Divisionen, plus 1 zum Vormonat. (maximal 4 gesichtet)

Österreich:
5 Infanterie-Divisionen (maximal 5 gesichtet)
1 Kavallerie-Division (maximal 1 gesichtet)

Schweiz:
2 Infanterie-Divisionen (maximal 4 gesichtet)

Für genauere Angaben fehlen uns derzeit die Mittel."

"Gut. Kommen wir zum Bericht über den Spanischen Bürgerkrieg. Feldmarschall von Richthofen, wie ist die Lage in Spanien?"


Spanischer Bürgerkrieg

"Eure Majestät, meine Herren, urteilen Sie selbst.

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Die rote Grenzlinie markiert den Frontverlauf Ende April. Die Nationalisten unter Franco haben im Norden eine Offensive gestartet. Zuerst wurden die Häfen Bilbao und Santandar erobert und danach viel den Nationalisten fast die gesamte Nordküste in die Hände. Derzeit marschieren die Nationalisten Richtung Westen um den Kessel bei Navia zu räumen.

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Zeitgleich ist es den Republikanern gelungen aus den Brückenköpfen Vigo und Verin auszubrechen. Die republikanischen Truppen marschieren Richtung Nord-Ost und drohen La Coruna abzuschneiden und einzukesseln. Derzeit verteidigen die Nationalisten zusammen mit unseren Truppen die Provinzen Santiago de Compostela und Villalba erfolgreich. Eine zweite Verteidigungslinie bei La Coruna und Ferrol wird sicherheitshalber vorbereitet. Wir denken aber, daß wir die Republikaner lang genug aufhalten können bis die Truppen beim Kessel von Navia frei werden und mit diesen Truppen werden wir die Republikaner dann zurück nach Vigo drängen und sie dort zerschlagen.

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Den Truppen im Brückenkopf von Cartagena ist es gelungen weit nach Nord-Westen vorzustoßen. Leider wurde der Kessel von Granada von den Republikanern zerschlagen.

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In der Gegend von Sevilla wird hart gekämpft. Die Republikaner konnten etliche Geländegewinner erzielen und so die Geländeverluste aus dem Vormonat ausgleichen. Evtl. gelingt es den Nationalisten einige Truppen in Alnendralejo einzuschließen und zu zerschlagen. Unsere Männer bereiten die Verteidigung von Sevilla vor.

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Die Lage nordöstlich von Madrid ist die Kritischste. Anfang Mai gelang es den Nationalisten den Kessel bei Fermoselle zu zerschlagen. Mittlerweile wurde Fermoselle von den Republikanern zurück erobert. Dadurch hat sich ein Kessel bei Ciudad Rodrigo gebildet, der mittlerweile von Süden und Norden unter Druck steht. Außerdem ist zu befürchten, daß die Republikaner von hier Richtung Vigo vorstoßen wollen. Dem müssen die Truppen von der Nordküste unbedingt zuvor kommen. Wir unterstützen deshalb schwerpunktmäßig die Nordtruppen mit Luftangriffen, Waffen- und Nachschublieferungen."

"Ich danke Ihnen für Ihren Bericht. Stellen Sie sicher, daß Sie unsere Männer da rausholen können wenn es zu kritisch wird. Sowohl die Stellung bei La Coruna und die bei Sevilla sehen nicht sonderlich günstig aus. Bleibt nur zu hoffen, daß es den Nordtruppen schnell gelingt die Lage zu bereinigen."

"Sehr wohl Eure Majestät. Wir werden entsprechende Transportmittel bereit halten."

"Gut. Dann wünsche ich Ihnen ein erholsames Wochenende. Wir sehen uns am 30. Juni wieder."

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Re: [HOI3 TFH] Aufstieg der Staufer

Beitragvon Michigan » 16. September 2015 12:46

Hauptmann Hauser

Der Amerikaner

Die Nacht war lang und voller Mißerfolge gewesen. Drei Mal dachten sie, sie hätten den Amerikaner wieder gefunden. Ein Mal versteckte er sich in einer Hofeinfahrt vor seinen Verfolgern, aber es war nur ein Betrunkener der einen Ort suchte um sich zu erleichtern. Das zweite Mal folgten sie dem Amerikaner als er auf dem Güterbahnhof zwischen den abgestellten Zügen herumschlich. Als sie ihn erwischten stellten die fest, daß es ein Kamerad war der den Amerikaner in den Güterzügen suchen wollte. Aber in den Güterzügen versteckte sich niemand. Dann entdeckten sie den Amerikaner wie er eine Straße Richtung Stadtmitte entlang eilte. Aber es war nur ein Bäcker, der spät dran war, auf dem Weg zur Arbeit. Als der Himmel im Osten schon hell wurde legte sich Hauptmann Hauser schlafen.

"Herr Hauptmann, wachen Sie auf, wir haben ihn!"

"Was? Wie spät ist es? Wer hat ihn? Wo?"

"Es ist kurz vor 12. Leutnant Weber hat ihn am Hauptbahnhof entdeckt. Er hat eine Fahrkarte für den Schnellzug nach München gekauft. Der Leutnant bleibt an ihm dran."

"Sofort alle Mann die da sind in die Wagen! Wir müssen diesen Zug einholen! Wo hält der Zug als nächstes? Ingolstadt?"

"Normalerweise, aber wir haben Glück. Bei Allersberg werden die Schienen erneuert, deswegen muß der Zug dort auf den entgegenkommenden Schnellzug aus München warten."

"Dann los."

40 Minuten später hielten die drei Fahrzeuge der Volksverteidigung unter der Eisenbahnbrücke auf der der Schnellzug nach München auf den entgegen kommenden Zug wartete. Hauptmann Hauser war kaum ausgestiegen als er schon die ersten Befehle erteilte.

"Sie beide gehen gehen sofort auf die linke Seite und stoppen jeden der den Zug verläßt. Lebend. Sie tun das Gleiche auf der rechten Seite. Und achten sie drauf, daß sie nicht gesehen werden. Alle anderen, mir folgen."

"Herr Hauptmann, ich glaube da vorne kommt der Schnellzug aus München!"

"Beeilung Männer!"

Hauptmann Hauser rannte, gefolgt von fünf VV-Männern, die Böschung entlang. Als sie das Ende des Zuges erreicht hatten stiegen sie durch das Gebüsch nach oben auf den Bahndamm. Der Gefreite Schulz warf seinem Kamerad sein Gewehr zu.

"Ernst, heb mal!"

Geschickt kletterte er über den Puffer auf die schmale Plattform vor der Tür. Er versuchte die Tür zu öffnen, aber die gab keinen Millimeter nach.

"Abgeschlossen."

In diesem Augenblick kam die Lokomotive des Schnellzugs aus München an den VV-Männern vorbei und hüllte sie in Lärm, Dampf und Rauch.

"Aufbrechen! Die Scheibe!"

"Ernst, mein Gewehr!"

Es waren die Schläge des Gewehrkolbens und splitterndes Glas zu hören. Dann kletterte der Gefreite Schulz ins Innere des Waggons.

"Los, alle hoch!"

Ein Pfiff, ein Ruck und der Zug setzte sich langsam in Bewegung und wurde immer schneller. Als Hauptmann Hauser im auch im Inneren des Waggons angekommen war, waren zwei Mann auf den Puffern und der letzte Mann versuchte sich im Laufschritt hoch zu ziehen. Aber er konnte mit den Füßen keinen Halt finden und mußte schließlich aufgeben, weil der Zug zu schnell wurde.
Die VV-Männer durchsuchten den Zug Abteil für Abteil von hinten nach vorne. Die letzten drei Waggons hatten sie bereits durchsucht und traten gerade durch die Verbindungstür in den vierten Waggon als sie Leutnant Weber am Ende des Waggons entdeckten.

"Leutnant Weber, wo ist unser Mann?"

"Nächster Waggon, Abteil 4. Er sitzt am Fenster, der Platz in Fahrtrichtung. Wie gehen wir vor, Herr Hauptmann?"

"Wir gehen rein und verhaften ihn. Sie und der Gefreite Schulz schnappen ihn. Die anderen sichern ab und halten sich bereit. Alle in dem Abteil werden festgehalten bis alles durchsucht und alle überprüft sind. Ich will keine Fehler mehr."

Kurz darauf warf Leutnant Weber einen kurzen Blick in das Abteil.

"Der Amerikaner sitzt noch am Fenster, in Fahrtrichtung. Anscheinend schläft er. Eine Frau sitzt gegenüber und ein weiterer Mann neben der Tür in Fahrtrichtung."

"Weber, Schulz, den Amerikaner. Müller als Dritter rein und die Frau. Hofmann, sie nehmen den Mann an der Tür."

Leise wurden die Gewehre abgelegt und die Pistolen gezogen. Hofmann ging unauffällig an der Tür vorbei um auf der anderen Seite in Stellung zu gehen. Auf ein Nicken von Hauptmann Hauser öffnete Leutnant Weber die Tür und betrat dicht gefolgt vom Gefreiten Schulz das Abteil. Als die Frau die Pistole von Schulz sah stieß sie einen grellen Schrei aus. Bevor der Amerikaner richtig wach wurde hatte Weber ihn bereits gepackt und zerrte ihn auf den Boden.

"Hände hoch!" "Volksverteidigung, keine Bewegung!" "Sitzen bleiben!"

Während die Frau starr vor Schreck war, war der Mann aufgesprungen und wurde von Hofmann wieder in den Sitz gestoßen. Mit der Pistole vor der Nase achte er keine weiteren Anstalten aufzustehen, sondern hob langsam die Hände. Während dessen klickten Handschellen um die Handgelenke des Amerikaners.

"Verhalten sie sich ruhig und es wird keinem etwas geschehen. Zu unserem Bedauern müssen wir sie festhalten bis ihre Personalien überprüft wurden. Es wird auch nötig sein ihr Gepäck zu dursuchen."

"Was erlauben Sie sich? Wer glauben Sie sind Sie? Ich verlange Ihren Vorgesetzten zu sprechen!"

Der Mann, Ende 40 und kräftige Statur, dem Anzug nach zu urteilen ein Unternehmer oder höherer Angestellter, hatte seine Fassung wieder gefunden. Was wohl vor allem daran lag, daß Hofmann mit seiner Pistole zurück getreten war um für den Hauptmann Platz zu machen.

"Ich bin Hauptmann Hauser von der Volksverteidigung. Ich erlaube mir gar nichts. Mir wurde von höchster Stelle erlaubt jede Person festzuhalten um ihre Personalien zu überprüfen, sofern das im Interesse des Deutschen Reiches ist. Und genau von diesem Recht mache ich jetzt gebrauch. Ich kann sie gern zu meinem Vorgesetzten bringen lassen. Das würde dann zwei Nächte im Gewahrsam der Volksverteidigung für Sie bedeuten. Sie und ihr Gepäck werden trotzdem durchsucht. Oder sie warten in Ingolstadt auf den nächten Zug während wir ihre Personalien überprüfen."

Während der Mann jetzt schwieg und über seine Möglichkeiten nach dachte war der Amerikaner vollends wach geworden.

"Ich bin amerikanischer Staatsbürger und verlange sofort zur amerikanischen Botschaft gebracht zu werden!"

"Darüber unterhalten wir uns später. Leutnant Weber, lassen sie den Waggon räumen und sagen sie dem Schaffner, daß dieser Zug so lange in Ingolstadt bleibt, bis unsere Leute eingetroffen sind."

"Jawohl, Herr Hauptmann."
Zuletzt geändert von Michigan am 5. Dezember 2017 12:37, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: [HOI3 TFH] Aufstieg der Staufer

Beitragvon Michigan » 24. September 2015 21:56

8. Juni 1936

Für heute waren wir von der Firma MAN nach Nürnberg eingeladen worden. Der Werksleiter ließ es sich nicht nehmen uns durch das gesamte Werk zu führen und jeder der bei der Entwicklung und Produktion mit geholfen hat vor zu stellen. Dann endlich kamen wir auf den Hof hinter der Werkshalle. Dort standen auf 3 Gleisen Güterwaggons die gerade beladen wurden.

"Und hier sind die Prachtstücke: 10 Tonnen deutsche Maschienenbaukunst. 30 mm dicker Panzerstahl an der Front. 15 mm an der Seite. Mit einem Maybach HL 62 TRM 6 Zylinder Motor mit 140 PS schafft das gute Stück 55 km/h auf der Straße und hat dabei eine Reichweite von 200 km. Als Bewaffnung wird die 2cm-KwK30 verbaut, sowie ein MG34. Der Munitionsvorrat beträgt 180 Schuss für die KwK und 1425 Schuss für das MG. Die KwK durchschlägt 15 mm dicke Panzerung bei einer Entfernung von 500 m.

Bild

Und wie Sie sehen werden die PzKpfw II D gerade auf die Züge verladen. Ab morgen werden wir sie dann an die Wehrmacht liefern."

"Sehr schön. Es ist immer wieder eine Freude mit zuverlässigen Unternehmen zusammen zu arbeiten. Ich gehe davon aus, daß Sie den Folgeauftrag erhalten haben?"

"Letzte Woche haben wir mit Ihren Leuten die Details geklärt, Herr Reichsverweser."

"Dann danke ich Ihnen für die interessante Führung und wir verabschieden uns hier. Nicht daß wir Schuld an einer Lieferverspätung sind. Auf Wiedersehen."

"Auf Wiedersehen, Herr Rommel. Sie sind jederzeit herzlich willkommen."

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Re: [HOI3 TFH] Aufstieg der Staufer

Beitragvon Michigan » 30. September 2015 12:50

Hauptmann Hauser

Der Amerikaner

Hauptmann Hauser möchte sein Büro. Es lag im 2. Stock des West-Turms. Unter seinem Büro im 1. Stock befand sich das Wachzimmer für die Wachmannschaft der Zufahrt zum inneren Hof, die durch den Turm hindurch führte. Außerdem Wachzimmer waren noch die Kettenzüge für die beiden Fallgitter, mit denen man schnell die Zugänge zum Turm und damit zum Innenhof versperren konnte, untergebracht. In den Stockwerken über seinem Büro waren die "Gästezimmer" untergebracht. Die Gästezimmer waren nichts anderes als Zellen, sie wurden aber von allen Gästezimmer genannt weil sie geräumiger und etwas komfortabler waren als normale Gefängniszellen, und weil dort nur Personen festgehalten wurden deren Fall sich noch in Untersuchung befand oder die nur zur Vernehmung oder Zeugenaussage auf die Burg geholt wurden. In Zimmer 4 befand sich John Smith, der Amerikaner.
Das Büro hatte mehrere Fenster die einen Rundumblick über die Burg und das Umland erlaubten. Ein offener Kamin sorgte im Winter für eine angenehme Wärme. Vor dem Kamin standen 4 bequeme Sessel für Besprechungen oder um einen der unzähligen Berichte zu lesen. Ein Bücherregal, mehrere Aktenschränke und ein Telefon sorgten dafür, daß er immer alle Informationen griffbereit hatte. Schwere Vorhänge, Kerzenhalter, ein Wagenrad das als Lampe von der Decke hing und 3 Gemälde rundeten das mittelalterliche Ambiente ab. Auf einem Tischle neben der Tür standen Wasser- und Saftflaschen sowie eine volle Kaffeekanne zusammen mit Tassen und Gläsern bereit. Immer wieder viel Hauser auf, daß er es in seinem Büro deutlich gemütlicher hatte als in seiner Wohnung unten im Dorf. Naja, er verbrachte schließlich auch mehr Zeit im Büro als in seiner Wohnung.
Hauptmann Hauser saß in einem der Sessel vor dem Kamin. Auf dem Tisch vor ihm lagen noch etliche Berichte die er durchsehen mußte. Aber so recht konnte er sich nicht konzentrieren. Viel war passiert seit sie den Amerikaner im Zug erwischt hatten. Seine Leute waren auf Zack gewesen und mit den drei Wagen zum Bahnhof von Ingolstadt gekommen kurz nachdem der Schnellzug dort hielt. So mußten sie den Zug nicht allzu lang aufhalten. Die beiden Passagiere die sich im Abteil mit dem Amerikaner befanden hatten sich als unverdächtig erwiesen und in ihrem Gepäck war ebenfalls nichts Verdächtiges gefunden worden. So konnten sie ihre Reise mit dem Abendzug fortsetzen. Nachdem Hauser ihnen 1. Klasse Fahrkarten besorgt hatte, hörte auch der leicht cholerische Herr auf sich zu beschweren. Der Abzug seiner Leute aus Nürnberg und der Transport des Amerikaners auf den Hohenneuffen verliefen erfreulich ereignislos.
Heute Morgen war eine Besprechung mit Major Becker angesetzt. Dort erfuhr Hauptmann Hauser, daß etliche Führungsoffiziere alles andere als begeistert von seiner Idee einer Großübung waren. Das Ganze war wohl bis zu Canaris höchstpersönlich hochgekocht worden. Der Chef der Abwehr war wohl nicht sonderlich begeistert über das Theater und hat den sofortigen Einsatz aller verfügbarer Kräfte veranlaßt. Und Major Becker wurde beauftragt einen Vorschlag für eine Verfahrensanordnung für solche Situationen zu erstellen, was dieser dann als "Strafarbeit" an Hauptmann Hauser weitergab. Alles in allem deckte die Aktion einige Koordinationsschwierigkeiten auf und brachte 2 flüchtige Straftäter zurück in Polizeigewahrsam.
Zur Zeit waren mehrere seiner Leute unterwegs um die Aussagen des Amerikaners zu überprüfen. Solange dürfte der Amerikaner die Gastfreundschaft der VV in einem der Gästezimmer genießen und Hauptmann Hauser Papierkram nacharbeiten.

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Re: [HOI3 TFH] Aufstieg der Staufer

Beitragvon Michigan » 5. Oktober 2015 12:31

30. Juni 1936 Monatsabschlußbesprechung

Die sechste Monatsabschlußbesprechung fand wieder auf der Burg Hohen Staufen statt. Die Luft an diesem Morgen war so klar und frisch, daß es echt eine Schande war den ganzen Tag drinnen zu verbringen. Aber es gab zu viel Arbeit für einen freien Tag. So saßen wir etwas später alle im kleinen Konferenzsaal und folgten den Ausführungen von Herr Haushofer.


Politik

"Eure Majestät, meine Herren, Außenpolitisch war es im Juni ebenso ereignislos wie im Mai. Trotz unserer Anstrengungen muß ich schlechte Nachrichten aus der Innenpolitik verkünden. Hier sehen Sie wieder die Übersicht wie beliebt die Parteien beim Volk sind:

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Trotz unsere Anstrengungen ist die Beliebtheit Eurer Majestät im Volk auf 70% gefallen. Die Kommunisten sind 2% beliebter geworden und die Faschisten haben sogar 4% Punkte an Beliebtheit dazu gewonnen. Die Kommunisten haben vor allem Arbeiter gewonnen die sich nicht genug am Wirtschaftsaufschwung beteiligt sehen. Die Deutschvölkische Freiheitspartei hat mit ihren radikalen Forderungen nach einem Großdeutschen Reich neue Anhänger gewonnen."

"Das hat uns gerade noch gefehlt, daß so ein paar Brandstifter die Pferde scheu machen und uns vielleicht noch den Völkerbund auf den Hals hetzen. Neue Sanktionen sind das Letzte was unsere Wirtschaft brauchen kann."

"Sehr Wohl, Eure Majestät. Ich kümmere mich persönlich darum."

Nach einer kurzen Verbeugung nahm Herr Haushofer wieder Platz.


Rohstoffversorgung

"Herr Schacht, wir könnten ein paar gute Nachrichten vertragen."

Herr Schacht erhob sich von seinem Platz und präsentierte seine üblichen Diagramme:

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Eure Majestät, meine Herren, wie sie sehen können liegen die Rohstoffzahlen leicht unter denen des Vormonats. Dies hängt aber lediglich damit zusammen, daß der Vormonat einen Tag länger war. Die Tagesproduktion ist konstant geblieben. Ebenso ist der Rüstungsindex weiterhin konstant bei 230. Wir haben durch weitere Neuaufstellungen jetzt einen größeren Nachschubbedarf, deswegen wurde diesen Monat weniger Nachschub eingelagert. Wir werden in den nächsten Monaten die Produktionskapazität für die Nachschubproduktion erhöhen müssen. Der Einbruch bei den Rekrutenzahlen ist weiteren geplanten Neuaufstellungen geschuldet. Das sind zwar keine besonders gute Nachrichten, aber auch keine Schlechten. Ich hoffe Eure Majestät ist darüber nicht verärgert."

"Nein, Herr Schacht. Ich bin zufrieden, wenn Sie unsere Wirtschaft weiterhin auf diesem Niveau halten. Ich danke Ihnen. Reichsverweser Rommel, was haben Sie zu berichten."


Produktion

"Eure Majestät, meine Herren, hier die Gründe für den gestiegenen Nachschubverbrauch:

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Die KMS Z1 Leberecht Maass wurde am 3. Juni i Dienst gestellt und der Kriegsmarine übergeben. Weiterhin wurden folgende Einheiten in Dienst gestellt:

300 PzKpfw II Ausf. D
17 Infanterie-Regimente
1 Artillerie-Regiment
17 PAK-Regimente

Der Luftwaffenstützpunkt in Stuttgart wurde ausgebaut.

Es wurde der Auftrag zur Ausrüstung von 20 Gebirgsjäger-Regimente erteilt. Diesen Monat konnte die Produktion wieder etwas effektiver gemacht werden. Insgesamt sieht es im Vergleich zum Jahresbeginn so aus:

Infanterie 14,6%
Artillerie 19,5%
PAK 19,7%
leichte Panzer 16,3%
Panzer 17,4%


Forschung und Entwicklung

Eure Majestät, meine Herren, unseren Ingenieuren ist es gelungen das erste Forschungsprojekt abzuschließen:

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Alle neu in Auftrag gegebene Zerstörer erhalten diese neuen Kanonen. Zum Abschluß noch der aktuelle Zeitplan:

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Bei einigen Projekten hat sich der Termin weiter nach hinten verschoben, bei Infanteriewaffen und Panzer Forschungen hat sich der Termin nach vorn verschoben. Und wie sie sehen können ist ein neues Projekt in der Liste aufgetaucht:

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Ein solches Gerät würde uns einen enormen Vorteil verschaffen, aber wir werden noch eine ganze Zeit lang ohne auskommen müssen."

"Ich danke Ihnen. Admiral Canaris, wenn Sie so freundlich wären."


Abwehr

Wieder einmal schaffte es der Admiral völlig unerwartet in Erscheinung zu treten. Und seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen hat Herr Schacht den Admiral eben auch zum ersten Mal wahrgenommen. Der Admiral schien das alles nicht zu bemerken, wobei ich das ungewisse Gefühl hatte, daß er es doch wußte. Jedenfalls ging er wie üblich nach vorn und hängte sein Diagramm auf.

"Eure Majestät, meine Herren, mir scheint die Spionagetätigkeit läßt nach. Diesen Monat haben wir 6 Spione enttarnt und gefaßt.

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Der Beliebtheitsgrad der GDVP liegt aktuell bei 3%.


Unsere Grenzposten melden folgende Truppenstärken unserer Nachbarn an unseren Grenzen:

Frankreich:
2 Kommando-Divisionen (maximal 2 gesichtet)
10 Infanterie-Divisionen (maximal 10 gesichtet)

Luxemburg:
1 Kommando-Division (maximal 1 gesichtet)

Belgien:
6 Infanterie-Divisionen (maximal 6 gesichtet)

Niederlande:
1 Kommando-Division (maximal 1 gesichtet)
9 Infanterie-Divisionen, plus 1 zum Vormonat (maximal 9 gesichtet)

Dänemark:
Hat keine Truppen an unserer Grenze.

Polen:
3 Kommando-Divisionen (maximal 4 gesichtet)
18 Infanterie-Divisionen, minus 2 zum Vormonat (maximal 20 gesichtet)
1 Kavallerie-Division, (maximal 1 gesichtet)

Litauen:
1 Infanterie-Division (maximal 1 gesichtet)

Tschechoslowakei:
2 Kommando-Divisionen (maximal 2 gesichtet)
12 Infanterie-Divisionen, minus 1 zum Vormonat. (maximal 14 gesichtet)
3 Gebirgsjäger-Divisionen, minus 1 zum Vormonat. (maximal 4 gesichtet)

Österreich:
5 Infanterie-Divisionen (maximal 5 gesichtet)
1 Kavallerie-Division (maximal 1 gesichtet)

Schweiz:
2 Infanterie-Divisionen (maximal 4 gesichtet)

Für genauere Angaben fehlen uns derzeit die Mittel. Wenn Sie keine Fragen mehr haben wäre das von meiner Seite alles."

Admiral Canaris verneigte sich kurz und nahm wieder Platz.

"Feldmarschall von Richthofen, wie kommen Sie in Spanien voran?"


Spanischer Bürgerkrieg

Feldmarschall von Richthofen erhob sich und rollte jede Menge Karten vor dem König aus.

"Eure Majestät, meine Herren, hier die aktuelle Lage in Spanien. Blau der Frontverlauf des Vormonats, in grün der aktuelle Frontverlauf. Wie üblich in rot die Feindbewegungen und in blau unsere Bewegungen, beziehungsweise die der Franco-Truppen. Das hier ist die Lage bei Sevilla:

Bild

Die Truppen von Franco marschieren nach Norden um den Kessel von Salamanca zu erreichen. In der Zwischenzeit sind ihnen die Republikaner in die Flanke gefallen und haben dann nach Süden Richtung Sevilla abgedreht. Als sie Almaden del la Plata erobert haben war Sevilla kurzzeitig eingeschlossen. Durch die Eroberung von Sanlucar la Mayor konnte der Belagerungsring aber aufgesprengt werden. Unsere Männer stehen bereit um Sevilla zu verlassen, sollte eine erneute Einkesselung drohen. Die nächste Karte bitte.

Bild

Hier sehen Sie den Erfolg der Republikaner in diesem Monat. Ein tiefer Vorstoß Richtung Norden, der erst bei Ponferrada und Astorga gestoppt werden konnte. Die Nationalisten versuchen dem Vormarsch bei Medina del Campo in die Flanke zu fallen, dort wird aber ihre eigene Flanke durch republikanische Truppen bei Cuellar bedroht. Auf der nächsten Karte werden die Auswirkungen deutlicher:

Bild

Der Flaschenhals über den wir die Flugfelder von La Coruna versorgen müssen ist mittlerweile 110 km lang. Die Nationalisten waren aber nicht untätig:

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Vor zwei Wochen standen Francos Soldaten noch an der Stadtgrenze von Madrid. Madrid war fast komplett eingeschlossen. Leider gelang es den Republikaner weitere Kräfte zu mobilisieren und die Nationalisten wieder zurück zu drängen. Weiter westlich gelang den Nationalisten aber der Durchbruch zum Cartagena-Kessel.

Bild

Hier ist es gut zu sehen. Damit ist Ost-Spanien von Madrid abgeschnitten. Und die Nationalisten stehen bereits vor Valencia. Die erfreulichste Nachricht habe ich heute morgen noch erhalten:

Bild

Barcelona ist gefallen und wird jetzt von den Nationalisten kontrolliert! Hier noch eine Gesamtübersicht:

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Wie Sie sehen können ist der Osten von Spanien abgeschnitten. Barcelona ist gefallen und Valencia steht vor dem Fall. Durch den Vorstoß nach Norden aus dem Cartagena-Kessel und die Verbindung zum Kerngebiet der Nationalisten ist Madrid weiträumig umfaßt und es fehlt nicht mehr viel zu einem vollständigen Einschluß. Sollte dies gelingen könnten die Nationalisten dem republikanischem Vorstoß in den Rücken fallen. Die Lage in Spanien ist angespannt, aber bietet viele gute Möglichkeiten."

"Sehr gut, wir können die Bezahlung für unsere Unterstützung gut gebrauchen. Ich danke Ihnen meine Herren. Dann sehen wir uns am 31. Juli hier auf Burg Hohen Staufen wieder. Auf Wiedersehen."

"Lang lebe der König!"

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Re: [HOI3 TFH] Aufstieg der Staufer

Beitragvon Michigan » 6. Oktober 2015 12:55

Hauptmann Hauser

Der Amerikaner

Hauptmann Hauser saß an seinem Schreibtisch als sich die Türe öffnete und der Amerikaner von vier VV-Soldaten herein begleitet wurde. Zwei der Männer blieben an der Tür stehen, während die anderen Beiden den Amerikaner bis zu dem Stuhl vor Hausers Schreibtisch geleiteten. Als sich der Amerikaner gesetzt hatte öffnete Hauser die vor ihm liegende Akte.

"Guten Morgen, ich hoffe ihr Aufenthalt bei uns war bisher den Umständen entsprechend angenehm?"

"Ich bin amerikanischer Staatsbürger und verlange sofort zur amerikanischen Botschaft gebracht zu werden!"

"Bald. Sie müssen entschuldigen, die deutsche Bürokratie arbeitet nur sehr langsam. Alles muß seine Ordnung haben. Wir müssen daher noch ein paar Fragen klären."

"Noch mehr Fragen? Ich habe alle Ihre Fragen beantwortet. Oft."

"Sie heißen Smith, John Smith?"

"Ich verlange zur amerikanischen Botschaft gebracht zu werden."

"Sind Sie John Smith, geboren in Toledo, Ohio?" fragte Hauptmann Hauser mit einem Tonfall der keinen Zweifel daran lies, daß er diese Frage den ganzen Tag stellen würde bis er eine Antwort bekäme.

"Ja. Immer noch."

"Für wen arbeiten Sie?"

"Für General Motors. Ich arbeite in der Werkskoordination. Wie ich Ihnen und ihren Kollegen schon mehrmals gesagt habe. Ja schreiben Sie das auf, dann muß ich mich nicht ständig wiederholen. Dann können Sie mich jetzt ja zur amerikanischen Botschaft bringen."

"Weshalb sind Sie in das Deutsche Reich gekommen?"

"Wie Sie wissen gehört Opel zu General Motors. Ich bin für die Koordinierung einer neuen effektiveren Fertigungsweise verantwortlich. Deswegen bin ich ins Deutsche Reich gekommen. Wollen Sie nicht auch aufschreiben, daß ich verlange zur amerikanischen Botschaft gebracht zu werden?"

"Ich denke das werde ich nicht vergessen. Wissen Sie noch was ich über die deutsche Bürokratie gesagt habe?"

"Sie ist sehr langsam."

"Genau. Allerdings ist sie dabei auch sehr gründlich. Interessanterweise ist niemand bei Opel über ihren Besuch informiert. Man sollte meinen, daß bei einem so wichtigem Vorgang wie der Umstellung der Fertigungsweise, für den extra ein Mann aus Amerika für drei Wochen kommt, sollte irgend jemand in der Firma informiert sein?"

"Mein Besuch ist angemeldet worden. Vielleicht ist das auf dem Postweg verloren gegangen?"

"So etwas kommt leider immer wieder vor. Ist das hier Ihre Tasche?"

"Ja. Die wurde von ihren Männern beschlagnahmt."

"Ja, so steht es hier in der Liste der Beweisstücke. Ich bin untröstlich, aber ich muß Ihnen gestehen, daß einer meiner Männer Ihre Tasche beschädigt hat. Dabei hat er das hier entdeckt." Hauptmann Hauser legte eine technische Zeichnung auf den Schreibtisch und schob sie zu Herr Smith. Herr Smith mußte kurz schlucken und verlor ein bißchen an Farbe im Gesicht.

"Können Sie mir erklären was das ist?"

"Ja. Also das ist ein neuer landwirtschaftlicher Schlepper der bei Opel produziert werden soll. Er befindet sich noch in der Entwicklung und ist deswegen noch geheim."

Hauptmann Hauser betrachtete ein weiteres Blatt Papier.

"Faszinierend. Wissen Sie, daß Daimler-Benz auch genau so einen landwirtschaftlichen Schlepper entwickelt, der unter anderem bei MAN in Nürnberg produziert werden soll? Ahh, und wie ich sehe hat General Motors vor die gleiche 3,7 cm Kanone zu montieren wie Daimler-Benz. Was für ein Zufall. Haben sie in Amerika auch so große Feldhasen?"

Auf ein Blick von Hauptmann Hauser waren die vier VV-Männer vorgetreten und packten den Amerikaner und zogen ihn auf den Boden. Kurze Zeit später waren seine Hände und Füße mit schweren Eisenketten gefesselt. Unter Protest wurde er wieder auf die Beine gestellt.

"Das können Sie nicht machen! Ich bin amerikanischer Staatsbürger! Ich verlange sofort zur amerikanischen Botschaft gebracht zu werden!"

"Wir haben genug Beweise gefunden um Sie wegen Spionage zu verurteilen, Herr Smith. Oder soll ich Agent Smith sagen? Sie haben jetzt noch eine letzte Gelegenheit eine umfassende Aussage zu machen. Haben Sie noch etwas zu sagen?"

"Ich bin amerikanischer Staatsbürger! Ich verlange sofort ..."

Auf einen Wink von Hauptmann Hauser brachten die vier VV-Männer Agent Smith nach draußen. Sie führten ihn über den Hof zum Ostturm. Der Raum im Erdgeschoß war die Wachstube. Die schwere eisenbeschlagene Türe durch die sie den Turm betraten führte sie in eine, mit Gittern abgetrennte, Schleuse. Erst nachdem der Wachmann die Türe hinter ihnen verschlossen hatte, öffnete ein weiter Wachmann die Türe zur Schleuse damit sie den Wachraum betreten konnten.

"Guten Morgen, wen bringt ihr denn da?"

"Agent Smith. Hier die Papiere. Verlegung vom Westturm."

"Soso. Na dann, auf Stockwerk 4 Zelle 3."

Der Wachhabende nahm die Papiere an sich und deutete auf den Fahrstuhl. Neben der Tür zum Fahrstuhl führte eine Treppe zu den oberen Räumen. Der Fahrstuhl war mit einem schweren Eisengitter gesichert, das jetzt von dem zweiten Wachmann geöffnet wurde. Die fünf Männer betraten den Fahrstuhl und das Gitter wurde hinter ihnen wieder abgeschlossen. Agent Smith bemerkte, daß es keine Bedientafel in diesem Fahrstuhl gab, trotzdem setzte sich der Fahrstuhl in Bewegung. Nach unten. Der Fahrstuhl hielt am vierten Gitter in der Wand. Das Gitter wurde von einem Wachmann geöffnet. Der Mann war gut 1,90m groß und hatte die Figur eines Kleiderschranks. Nachdem er das Gitter wieder abgeschlossen hatte führte er die Männer durch eine Türe an der linken Seite des Raumes in dem sie angekommen waren. Hinter der Türe lag ein Gang an dessen rechter Seite alle 6 Meter eine Eisentür war. Die dritte Türe stand offen und Agent Smith wurde in den Raum dahinter geführt. Der Raum war ungefähr 3 mal 3 Meter groß und kaum 2 Meter hoch. Die Wände, Decke und Boden waren aus grauem Stein gemauert. In einer Ecke stand ein Eimer, sonst befand sich nichts in dem Raum. Der Wachmann packte ihn und drückte ihn mühelos mit der linken Hand an die Wand.

"Ich bin Kerkermeister Haberecht. Du wohnst jetzt bei mir und wirst dich an meine Regeln halten.

1. Es wird kein Lärm gemacht.
2. Es wird nichts beschädigt oder du wirst beschädigt.
3. Es gibt 2 mal am Tag Essen und es wird aufgegessen.
4. Da in der Ecke ist der Eimer, wenn du die Zelle dreckig machst werde ich mit dir den Boden aufwischen.

Hast du das verstanden?"

"Ich bin ..."

Agent Smith wurde von einer schallenden Ohrfeige unterbrochen.

"Ob du das verstanden hast?"

"Uhh, ja."

Der Kerkermeister gab ihm einen Stoß, daß er in der Mitte der Zelle auf dem Boden lag. Dann fiel die Tür ins Schloß und es wurde dunkel in der Zelle. Einzig unter der Tür kam noch etwas Licht herein. Doch kurze Zeit später verlosch auch dieses Licht. Jetzt war es so dunkel wie es nur 100 Meter unter der Erde sein konnte.