Re: [HOI3 TFH 4.02] "Die Familie Albrecht - eine deutsche Familiensaga" Neufassung
Verfasst: 18. April 2021 11:14
2. Blick Richtung Westen
Noch während Einheiten der Reichswehr an die Grenze zu Frankreich und Dänemark verlegt wurden, griffen die Alliierten unsere Handelskonvois immer stärker an und versenkten täglich wichtige Konvois.
Am 26.09.1939 mobilisiert das Königreich Niederlande Ihre Armeen. 3 Tage später trat auch Neuseeland den Alliierten bei. Langsam wurde aus dem europäischen Krieg ein neuer Weltkrieg.
Während des Oktobers blieb es an der Westfront weiterhin ziemlich ruhig. Lediglich die Luftangriffe auf Industriezentren im Westen vermittelten eine gewisse Kriegsatmosphäre. Die Regierung tagte fast täglich. Bei diesen Besprechungen ging es um weitere Strategieschritte. Aufgrund der Tatsache, dass die Westmächte nicht mit sich reden ließen, musste man den Krieg auf dem Feld gewinnen oder die Westmächte zu einem Friedensvertrag "schlagen".
Anfang Oktober begann man mit der Neuorganisation des Heeres. Fast alle Armeen und Korps wurden nun dem OKdR West zugewiesen. Die 4. Armee wurde dabei an die Nordgrenze stationiert. Die 1. und 2. Armee wurden an die Westgrenze gesendet. Die 1. Panzerarmee ins Ruhrgebiet.
Fast alle Lufteinheiten wurden auf Fliegerhorste im Westen verteilt.
Am 11. Oktober wurde eine neue Weisung für die Industrie verabschiedet. Die totale wirtschaftliche Mobilmachung wurde beschlossen.
Nachdem man nun Polen besetzt hatte und es keinen diplomatischen Spielraum bei Verhandlungen mit den Alliierten gab, musste man sich also eine Strategie für die Westfront ausdenken. Einen ewigen Sitzkrieg am Rhein und Seegefechte direkt vor der deutschen Küste könnte man ja nicht ewig machen können. Die Überlegungen gingen dabei in viele verschiedene Richtungen. Als man sich Mitte Oktober in Berlin traf, waren diverse Personen vom Kanzler zu Beratungen eingeladen worden. Natürlich war auch Wilhelm mit von der Partie.
Am 14. Oktober 1939 war eine besonders wichtige Sitzung angesetzt worden. Dort sollte sich die weitere Vorgehensweise im Westen entscheiden.
Zuerst wurden allen Anwesenden die neuesten Geheimdienstakten vorgelegt. Danach hatten alle eine Stunde Zeit, sich die neuesten Entwicklungen anzusehen. Danach sollte jeder seine Meinung äußern. Die Daten zeigten die weitere Erstarkung der anderen Großmächte. Die Entwicklung der USA und der UdSSR machten der Regierung allerdings die größten Sorgen. Damit waren allen folgendes klar: Die Zeit tickte gegen das Deutsche Reich. Man musste schnellstens eine Entscheidung im Westen suchen, um eine Siegeschance zu wahren.
Am Ende des Abends hatte man folgende Themen als wichtig deklariert:
• Man musste die Nordflanke (Skandinavien) gegen die Briten schützen, allein schon wegen der wichtigen Rohstoffe aus Schweden. >> Operation „Wodan“
• Frankreich musste schnell ausgeschaltet werden >>> Operation „Balmung“
• Rohstofflieferungen aus Übersee werden immer schwieriger; Suche nach Alternativen
• Italien als Verbündeten gewinnen
• Ungarn, Rumänien und Jugoslawien sollte der Achse angenähert werden, umso den Einfluss der Briten zu senken. Vor allem die Jugoslawen galten als unzuverlässig.
• Griechenland wollte man beobachten, dass sonst die Briten dort eine gute Basis im Süden hätten
• Spanien sollte auch in die Achse eintreten
• Nordafrika (mit Hilfe ITA) für die Briten zum Kriegsschauplatz machen
• Seeblockade verhindern
• Die „neutralen“ Beneluxländer müsste man für den Plan „Balmung“ wohl angreifen.
• Die UdSSR ist und bleibt ein wackeliger Partner. Zudem hatte man nun eine gemeinsame lange Grenze. Dauerhaft wurde der Pakt nicht halten. Stalin war kein „Monarchiefan“
• Die USA muss solange wie möglich neutral gehalten werden.
Wirtschaftslage Oktober 1939
Daher sollte als Nächstes ein Plan zur Sicherung der Nordflanke (Dänemark und Norwegen) ausgearbeitet werden.
Diese Operation „WODAN“ sollte im Frühling 1940 vollzogen werden und somit die Nordflanke des Reiches schützen, ehe man sich um seinen Erzfeind im Westen, den Franzosen, kümmern würde. Nach einem Sieg gegen Frankreich würden die Briten verhandeln. Das war der Plan des Kaisers und seinem Kanzler.
Einige Tage nach der Sitzung konnte das Auswärtige Amt den Abschluss des Stahlpaktes mit Italien vermelden. Das erste Ziel war damit geschafft. Italien war nun Mitglied der Achse Berlin-Rom-Tokio.
Einige Tage später mobilisierte Italien seine Armeen.
In der Ostsee kam es unterdessen immer wieder zu schweren Seegefechten mit der Royal Navy. Dabei waren die Briten meist überlegen.
Am 05. November konnten die Operationspläne für die Operationen "Thor" und "Wodan" vorgelegt werden.
Damit sollte die Nordflanke vor britischen Landungen gesichert werden. Zudem wäre der Zugang zur Ostsee endlich geschlossen. Die Royal Navy hätte dann keinen Zugang zur Ostsee.
Im Schatten der Ereignisse der letzten Wochen wuchs in einem anderen Teil Europas ein neuer Konflikt heran. Zwischen Finnland und der UdSSR kam es seit einiger Zeit zu diplomatischen Scharmützeln. Wilhelm Albrecht sollte auf Anweisung des Kanzlers nach Moskau und Helsinki reisen. Er sollte versuchen zwischen diesen beiden Staaten zu vermitteln.
Doch als er am 20. November wieder in die Reichshauptstadt Berlin heimkehrte, musste er dem Außenminister schlechte Nachrichten berichten. Eine Einigung war kaum möglich. Wilhelm befürchtete, dass die Sowjets bald angreifen werden.
Dass er so schnell Recht haben würde, wunderte allerdings auch Wilhelm Albrecht.
Am 30. November 1939 überfiel die UdSSR das kleine Finnland. Der sowjetische-finnische Winterkrieg hatte begonnen.
Im Reich selbst und an der Westgrenze blieb es bis zum Ende des Jahres 1939 weiterhin ruhig. Beide Seiten nutzen den Winter 1939, um Ihre Stellungen auszuheben und die Truppen aufzurüsten. Die Wehrmacht probte die Ausführung der anstehenden Operationen.
So genoss Wilhelm Albrecht die Weihnachtsfeiertage 1939 und den Jahreswechsel 1939/40 im Kreis seiner Familie.
Das neue Jahr 1940 begann ruhig.
Wie jedes Jahr fand am 05. Januar die alljährliche Jahressitzung der Regierung statt. Doch wirkliche neue Erkenntnisse wurden hier nicht eröffnet.
Hier die Geheimdienstberichte über die anderen Staaten.
Am 06. Januar 1940 konnte man einen gigantischen Stahl-Lieferungsvertrag mit den USA abschließen.
Auch an die britischen Bomberangriffe im Westen hatte man sich gewöhnt. Dass die Nordsee und zeitweise auch die Ostsee von der britischen Royal Navy kontrolliert wurde, nahm man ebenfalls relativ gelassen hin.
Wilhelm Albrecht wusste jedoch, was sich hinter den Kulissen in Berlin abspielte. Bei seinem letzten Besuch bei seinem Bruder, hatte er dort die vollen Auftragsbücher gesehen. Rolf zeigte ihm auch die neuesten Entwicklungen bei Panzern, Kanonen und Logistik. Die Firma produzierte in drei Schichten rund um die Uhr. Wilhelm wusste von den Plänen des Kriegsministers und des Kanzlers. Bis Ende Januar sollten die letzten Details für die Operationen "Thor" und "Wodan" stehen.
Wilhelm bekam Ende Januar 1940 den Auftrag nach Hamburg zu reisen. Dort sollte er die Truppen inspizieren. Auf der Rückreise wollte er über Duisburg nach Berlin reisen.
Als die beiden Brüder sich bei Ihren Abendspaziergang befanden, begann Karl-Gustav von den Fortschritten in der Fabrik und den guten Gewinnen zu erzählen. Doch er bemerkte auch, dass sein Bruder etwas betrübt war. Doch zuerst ließ sich Karl-Gustav nichts anmerken und erzählte von den letzten Tests mit den neuen Panzertypen, die bald vom Stapel liefen. Außerdem berichtete er, dass seine Mitbewerber Krupp und Porsche ebenfalls neue Panzer entwickelt hatten. Doch erst im Felde würde man sehen, wer die besseren Panter herstellt. Zum Wohle des Reiches hoffte Karl-Gustav, dass die anderen Panzerhersteller ähnlich gute Arbeit ablieferten wie die Fabrik ALBRECHT. Wilhelm hörte angestrengt zu und als sein Bruder eine kurze Pause machte, sprach Wilhelm folgenden Satz: "Ich gehe wieder an die Front". Karl-Gustav verschlug es die Sprache, sodass nur ein "Wieso?" herauskam. Wilhelm erzählte, dass er nicht zufällig bei den Truppen in Hamburg gewesen sei. Nachdem er nun fast 4 Jahre für das Außen- und Kriegsministerium Berichte verfasste und interpretierte, wollte er seinem Vaterlande wieder aktiv beistehen. Aufgrund seiner Bitte hatte Ihn der Kanzler und Kaiser zum "OB NORD" gemacht. Er sollte die Operationen in Skandinavien leiten. Falls es dies erfolgreich bestehen sollte, winkte Ihm sogar eine wichtige Stelle beim kommenden "Westfeldzug".
Denn das war beiden Brüdern klar. Der Krieg gegen Frankreich stand kurz bevor.
Karl-Gustav hatte seine Stimme wiedergefunden und sprach Wilhelm seine Glückwünsche aus. Danach ging man ohne Worte weiter.
Am nächsten Morgen verabschiedete sich Wilhelm in Richtung Berlin.
Am 01. Februar wurde Wilhelm zum OKdR ins HQ bestellt. Dort wurden Ihm die wichtigen Daten zu den Operationen im Norden mitgeteilt.
Er sollte vier Armeekorps für diese Operationen erhalten. Dazu würde Ihn die Kaiserliche Marine und einige Stuka- und Jägergeschwader unterstützen. Damit müsste er die beiden Operationen durchführen. Nach Erfolg der Operationen würde er noch 1-2 Korps mit Sicherungsdivisionen für die Küste Norwegens erhalten. Dies würde dann nach Bedarf entschieden werden.
Beginn der Operation sollte Mitte/Ende März 1940 sein. Der genaue Zeitpunkt werde nach Wetterlagen entschieden.
Er erhielt zudem alle Pläne und Unterlagen, die er für das Unternehmen brächte. Nachdem er wieder zu Hause war, packte er seine Sachen und ging noch Abend essen. Schon am nächsten Tag wollte er wieder nach Kiel reisen, um dort sein HQ aufzuschlagen.
Als er in Kiel ankam begann er sofort sein HQ aufzustellen und die notwendigen Offiziere anzufordern.
Gliederung seiner 4. Armee "NORD" in Kiel
Befehlshaber des Armeeoberkommandos "Nord": Wilhelm Albrecht
Chef des Generalstabes
Abteilung I (Führungsabteilung)
Erster Generalstabsoffizier (Ia) (Operationen)
Dritter Generalstabsoffizier (Ic) (Feindlage)
Vierter Generalstabsoffizier Id (Ausbildung)
Abteilung II (Adjutantur – Verwaltung)
1. Adjutant IIa (Personalangelegenheiten der Offiziere)
2. Adjutant IIc (Personalangelegenheiten der Unteroffiziere und Mannschaften)
Oberquartiermeisterabteilung (Nachschub)
Zweiter Generalstabsoffizier (Oberquartiermeister)
Armeearzt IVb
Armeeveterinär IVc
Nach mehreren Telefonaten stand sein Armeeoberkommando. Er hatte fast alle gewünschten Offiziere erhalten.
Nun begann die Truppenverlegungen und täglichen Übungen für den Tag X.
Die 4. Armee bestand aus dem III. Armeekorps mit 5 mot. Inf. Divisionen, XV. Armeekorps mit 4 mot. Inf. Divisionen, XVII Armeekorps mit 5 Inf. Divisionen und dem I. Gebirgsjägerkorps mit 3 Divisionen. Zusätzlich bekam er noch die 1. Elite-Eingreiftruppe.
Weisung für die "Operation Wodan"
1. Die Entwicklung der Lage in Skandinavien erfordert es, alle Vorbereitungen dafür zu treffen, um mit Teilkräften der Reichswehr Dänemark und Norwegen zu besetzen ("Operation Wodan"). Hierdurch soll englischen Übergriffen nach Skandinavien und der Ostsee vorgebeugt, unsere Erzbasis in Schweden gesichert und für Kriegsmarine und Luftwaffe die Ausgangsstellung gegen England erweitert werden.
Kriegsmarine und Luftwaffe fällt im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten die Sicherung des Unternehmens gegen das Eingreifen englischer See- und Luftstreitkräfte zu.
Die für den "Operation Wodan" einzusetzenden Kräfte werden im Hinblick auf unsere militärpolitische Stärke gegenüber den nordischen Staaten so schwach als möglich gehalten. Ihre zahlenmäßige Schwäche muss durch kühnes Handeln und überraschende Durchführung ausgeglichen werden. Grundsätzlich ist anzustreben, der Unternehmung den Charakter einer friedlichen Besetzung zu geben, die einen bewaffneten Schutz der Neutralität der nordischen Staaten zum Ziel hat. Entsprechende Forderungen werden mit Beginn der Besetzung den Regierungen übermittelt werden. Flotten- und Luftdemonstrationen werden erforderlichenfalls den nötigen Nachdruck geben. Trotzdem auftretender Widerstand ist unter Einsatz aller militärischen Mittel zu brechen.
Mit der Vorbereitung und Führung des Unternehmens gegen Dänemark und Norwegen beauftrage ich den Kommandierenden General Wilhelm Albrecht.
Dieser untersteht mir in Führungsfragen unmittelbar. Der Stab ist aus allen drei Reichswehrteilen zu ergänzen.
Die für "Operation Wodan" zur Verfügung zu stellenden Kräfte werden gesondert befohlen. Über sie darf für andere Kriegsschauplätze nicht verfügt werden.
Die Kräfte der Luftwaffe werden zur Durchführung der Operation der Gruppe taktisch unterstellt. Sie treten nach Beendigung ihrer Aufgabe unter den Befehl des 0. d. L. zurück. Der Einsatz der von Kriegsmarine und Luftwaffe unmittelbar geführten Kräfte hat in engem Einvernehmen mit dem Befehlshaber der Gruppe zu erfolgen.
Die Versorgung der zur Gruppe abgestellten Kräfte ist durch die Reichswehrteile nach den Anforderungen des Befehlshabers sicherzustellen.
3. Grenzübertritt gegen Dänemark und Landung in Norwegen müssen innerhalb von 24h erfolgen. Die Unternehmungen sind mit größtem Nachdruck so schnell als möglich vorzubereiten. Falls der Feind die Initiative gegen Norwegen ergreift, müssen eigene Gegenmaßnahmen sofort ausgelöst werden können.
Von größter Bedeutung ist, daß unsere Maßnahmen die nordischen Staaten wie die Westgegner überraschend treffen. Dem haben alle Vorbereitungen, insbesondere die Art der Bereitstellung des Laderaums und der Truppen, ihre Einweisung und ihre Verladung Rechnung zu tragen.
Können Vorbereitungen für die Verschiffung nicht mehr geheim gehalten werden, sind Führern und Truppen andere Ziele vorzutäuschen. Der Truppe dürfen die wahren Ziele erst nach dem Auslaufen bekannt werden.
4. Besetzung Dänemarks: ("Operation Wodan Süd").
Aufgabe der Gruppe: Überraschende Besetzung von Jütland und Fünen, anschließend Besetzung von Seeland.
Hierzu ist unter Sicherung der wichtigsten Punkte möglichst schnell bis Skagen und bis zur Ostküste von Fünen durchzustoßen. In Seeland sind als Ausgangsstellungen für die spätere Besetzung frühzeitig Stützpunkte in Besitz zu nehmen.
Die Kriegsmarine stellt Kräfte zur Sicherung der Verbindung Nyborg-Korsoer und zur raschen Besitznahme der Kleinen-Belt Brücke, nötigenfalls auch zu Truppenlandungen, zur Verfügung. Sie bereitet ferner die Küstenverteidigung vor.
Von der Luftwaffe sind Fliegerverbände in erster Linie zu Demonstrationszwecken und für Flugblattabwurf vorzusehen. Die Ausnutzung der dänischen Bodenorganisation sowie die Luftverteidigung sind sicherzustellen.
5. Besetzung Norwegens: ("Operation Wodan Nord").
Aufgabe der Gruppe: Überraschende Besetzung der wichtigsten Küstenplätze von See her und durch Luftlandeuntemehmen.
Die Kriegsmarine übernimmt Vorbereitung und Durchführung des Seetransportes der Landungstruppen und der im weiteren Verlauf nach Oslo nachzuführenden Kräfte.
Sie sichert den Nachschub auf dem Seewege dahin. Der beschleunigte Ausbau des Küstenschutzes in Norwegen ist vorzubereiten.
Die Luftwaffe hat nach erfolgter Besetzung die Luftverteidigung sowie die Ausnutzung der norwegischen Basis für die Luftkriegführung gegen England sicherzustellen.
6. Gruppe meldet OKdR laufend Stand der Vorbereitungen und legt eine zeitlich geordnete Übersicht über den Ablauf der Vorbereitungen vor. Dabei ist die Mindestzeitspanne, die zwischen Befehlsausgabe zum "Operation Wodan" und der Durchführung liegen muß, anzugeben. Beabsichtigter Gefechtsstand ist zu melden.
Decknamen: Wodanstag = Tag des Unternehmens
Wodanszeit = Uhrzeit des Unternehmens
(gez.) Oskar I. von Preußen
Weitab in Berlin planten der Kanzler und seine Berater bereits den nächsten Feldzug: Operation "BALMUNG" - der Krieg gegen Frankreich.
Der Oberste Befehlshaber der Reichswehr Berlin, den 15.12.1939
OKdR Nr.172/39
Geheime Kommandosache
Chef Sache
Nur durch Offizier
8 Ausfertigungen
2.Ausfertigung
Weisung „Operation Balmung“ für die Kriegführung
1. Sollte in der nächsten Zeit zu erkennen sein, das England und unter dessen Führung auch Frankreich nicht gewillt sind, den Krieg zu beenden, so bin ich entschlossen, ohne lange Zeit verstreichen zu lassen, aktiv und offensiv zu handeln.
2. Ein längeres Abwarten führt nicht zu einer Beseitigung der belgischen, vielleicht auch der holländischen Neutralität zugunsten der Westmächte, sondern stärkt auch die militärische Kraft unserer Feinde in zunehmendem Maße, lässt das Vertrauen der Neutralen auf einen Endsieg Deutschlands schwinden, und trägt nicht dazu bei, Italien als militärischen Bundesgenossen an unsere Seite zu bringen.
3. Für die Weiterführung der militärischen Operationen befehle ich daher folgendes:
a. Am Nordflügel der Westfront ist durch den luxemburgisch-belgischen und holländischen Raum eine Angriffsoperation vorzubereiten. Dieser Angriff muss so stark und so frühzeitig als möglich geführt werden.
b. Zweck dieser Angriffsoperation ist es, möglichst starke Teile des französischen Operationsheeres und an die an seiner Seite fechtenden Verbündeten zu schlagen, und gleichzeitig möglichst viel holländischen, belgischen und nordfranzösischen Raum als Basis für eine aussichtsreiche Luft- und Seekriegführung gegen England und als weites Vorfeld des lebenswichtigen Ruhrgebietes zu gewinnen.
c. Der Zeitpunkt des Angriffes ist abhängig von der Bereitschaft der Panzer und Mot.-Verbände, die unter Anspannung aller Kräfte zu beschleunigen ist und von der dann gegebenen und in Aussicht stehenden Wetterlage.
4. Die Luftwaffe verhindert das Eingreifen der französisch-englischen Luftwaffe gegen das eigene Heer und unterstützt, soweit erforderlich, dessen Vorgehen unmittelbar. Hierbei wird es auch darauf ankommen, das Festsetzen der englisch-französischen Luftwaffe sowie englische Truppenlandungen in Belgien und Holland zu verhindern.
5. Die Seekriegführung hat alles daran zu setzen, um für die Dauer dieses Angriffs die Operationen des Heeres und Luftwaffe mittelbar oder unmittelbar unterstützen zu können.
6. Neben diesen Vorbereitungen für den planmaßigen Beginn des Angriffs im Westen müssen Heer und Luftwaffe jederzeit und in zunehmender Stärke bereit sein, um sofort einem französisch-englischen Einmarsch nach Belgien möglichst weit vorwärts auf belgischem Gebiet entgegentreten und Holland in einem möglichst weiten Umfang in Richtung auf die Westküste besetzen zu können.
7. Die Tarnung der Vorbereitungen muss darauf abgestimmt sein, dass es sich nur um Vorsichtsmaßnahmen gegenüber der drohenden Versammlung französischer und englischer Kräfte an der französisch-luxemburgischen und belgischen Grenze handelt.
8. Die Herren Oberbefehlshaber bitte ich, mir auf Grund dieser Weisung ihre Absichten im Einzelnen möglichst bald vorzutragen und mich über das OKdR fortlaufend über den Stand der Vorbereitungen unterrichtet zu halten
(gez.) Oskar I. von Preußen
Anfang März war die Lage im sowj.-finnischen Winterkrieg immer noch sehr festgefahren. Die Sowjets kamen nicht voran und machten sich so zur Lachnummer in der Welt. Der Kaiser in Berlin tönte: Nicht mal das keine Finnland kann die rote Armee besiegen. Wir werden wie ein warmes Messer durch Butter gleiten!
Derweil wurden die finalen Operationspläne für Operation "WODAN" besprochen und verabschiedetet.
Pan der Operation "Wodan" Nord und Süd
Alle Truppen waren nun in Dauerbereitschaft, da man nun nur noch auf besseres Wetter wartete um die Befehle für den Wodanstag zu geben.
Noch während Einheiten der Reichswehr an die Grenze zu Frankreich und Dänemark verlegt wurden, griffen die Alliierten unsere Handelskonvois immer stärker an und versenkten täglich wichtige Konvois.
Am 26.09.1939 mobilisiert das Königreich Niederlande Ihre Armeen. 3 Tage später trat auch Neuseeland den Alliierten bei. Langsam wurde aus dem europäischen Krieg ein neuer Weltkrieg.
Während des Oktobers blieb es an der Westfront weiterhin ziemlich ruhig. Lediglich die Luftangriffe auf Industriezentren im Westen vermittelten eine gewisse Kriegsatmosphäre. Die Regierung tagte fast täglich. Bei diesen Besprechungen ging es um weitere Strategieschritte. Aufgrund der Tatsache, dass die Westmächte nicht mit sich reden ließen, musste man den Krieg auf dem Feld gewinnen oder die Westmächte zu einem Friedensvertrag "schlagen".
Anfang Oktober begann man mit der Neuorganisation des Heeres. Fast alle Armeen und Korps wurden nun dem OKdR West zugewiesen. Die 4. Armee wurde dabei an die Nordgrenze stationiert. Die 1. und 2. Armee wurden an die Westgrenze gesendet. Die 1. Panzerarmee ins Ruhrgebiet.
Fast alle Lufteinheiten wurden auf Fliegerhorste im Westen verteilt.
Am 11. Oktober wurde eine neue Weisung für die Industrie verabschiedet. Die totale wirtschaftliche Mobilmachung wurde beschlossen.
Nachdem man nun Polen besetzt hatte und es keinen diplomatischen Spielraum bei Verhandlungen mit den Alliierten gab, musste man sich also eine Strategie für die Westfront ausdenken. Einen ewigen Sitzkrieg am Rhein und Seegefechte direkt vor der deutschen Küste könnte man ja nicht ewig machen können. Die Überlegungen gingen dabei in viele verschiedene Richtungen. Als man sich Mitte Oktober in Berlin traf, waren diverse Personen vom Kanzler zu Beratungen eingeladen worden. Natürlich war auch Wilhelm mit von der Partie.
Am 14. Oktober 1939 war eine besonders wichtige Sitzung angesetzt worden. Dort sollte sich die weitere Vorgehensweise im Westen entscheiden.
Zuerst wurden allen Anwesenden die neuesten Geheimdienstakten vorgelegt. Danach hatten alle eine Stunde Zeit, sich die neuesten Entwicklungen anzusehen. Danach sollte jeder seine Meinung äußern. Die Daten zeigten die weitere Erstarkung der anderen Großmächte. Die Entwicklung der USA und der UdSSR machten der Regierung allerdings die größten Sorgen. Damit waren allen folgendes klar: Die Zeit tickte gegen das Deutsche Reich. Man musste schnellstens eine Entscheidung im Westen suchen, um eine Siegeschance zu wahren.
Am Ende des Abends hatte man folgende Themen als wichtig deklariert:
• Man musste die Nordflanke (Skandinavien) gegen die Briten schützen, allein schon wegen der wichtigen Rohstoffe aus Schweden. >> Operation „Wodan“
• Frankreich musste schnell ausgeschaltet werden >>> Operation „Balmung“
• Rohstofflieferungen aus Übersee werden immer schwieriger; Suche nach Alternativen
• Italien als Verbündeten gewinnen
• Ungarn, Rumänien und Jugoslawien sollte der Achse angenähert werden, umso den Einfluss der Briten zu senken. Vor allem die Jugoslawen galten als unzuverlässig.
• Griechenland wollte man beobachten, dass sonst die Briten dort eine gute Basis im Süden hätten
• Spanien sollte auch in die Achse eintreten
• Nordafrika (mit Hilfe ITA) für die Briten zum Kriegsschauplatz machen
• Seeblockade verhindern
• Die „neutralen“ Beneluxländer müsste man für den Plan „Balmung“ wohl angreifen.
• Die UdSSR ist und bleibt ein wackeliger Partner. Zudem hatte man nun eine gemeinsame lange Grenze. Dauerhaft wurde der Pakt nicht halten. Stalin war kein „Monarchiefan“
• Die USA muss solange wie möglich neutral gehalten werden.
Wirtschaftslage Oktober 1939
Daher sollte als Nächstes ein Plan zur Sicherung der Nordflanke (Dänemark und Norwegen) ausgearbeitet werden.
Diese Operation „WODAN“ sollte im Frühling 1940 vollzogen werden und somit die Nordflanke des Reiches schützen, ehe man sich um seinen Erzfeind im Westen, den Franzosen, kümmern würde. Nach einem Sieg gegen Frankreich würden die Briten verhandeln. Das war der Plan des Kaisers und seinem Kanzler.
Einige Tage nach der Sitzung konnte das Auswärtige Amt den Abschluss des Stahlpaktes mit Italien vermelden. Das erste Ziel war damit geschafft. Italien war nun Mitglied der Achse Berlin-Rom-Tokio.
Einige Tage später mobilisierte Italien seine Armeen.
In der Ostsee kam es unterdessen immer wieder zu schweren Seegefechten mit der Royal Navy. Dabei waren die Briten meist überlegen.
Am 05. November konnten die Operationspläne für die Operationen "Thor" und "Wodan" vorgelegt werden.
Damit sollte die Nordflanke vor britischen Landungen gesichert werden. Zudem wäre der Zugang zur Ostsee endlich geschlossen. Die Royal Navy hätte dann keinen Zugang zur Ostsee.
Im Schatten der Ereignisse der letzten Wochen wuchs in einem anderen Teil Europas ein neuer Konflikt heran. Zwischen Finnland und der UdSSR kam es seit einiger Zeit zu diplomatischen Scharmützeln. Wilhelm Albrecht sollte auf Anweisung des Kanzlers nach Moskau und Helsinki reisen. Er sollte versuchen zwischen diesen beiden Staaten zu vermitteln.
Doch als er am 20. November wieder in die Reichshauptstadt Berlin heimkehrte, musste er dem Außenminister schlechte Nachrichten berichten. Eine Einigung war kaum möglich. Wilhelm befürchtete, dass die Sowjets bald angreifen werden.
Dass er so schnell Recht haben würde, wunderte allerdings auch Wilhelm Albrecht.
Am 30. November 1939 überfiel die UdSSR das kleine Finnland. Der sowjetische-finnische Winterkrieg hatte begonnen.
Im Reich selbst und an der Westgrenze blieb es bis zum Ende des Jahres 1939 weiterhin ruhig. Beide Seiten nutzen den Winter 1939, um Ihre Stellungen auszuheben und die Truppen aufzurüsten. Die Wehrmacht probte die Ausführung der anstehenden Operationen.
So genoss Wilhelm Albrecht die Weihnachtsfeiertage 1939 und den Jahreswechsel 1939/40 im Kreis seiner Familie.
Das neue Jahr 1940 begann ruhig.
Wie jedes Jahr fand am 05. Januar die alljährliche Jahressitzung der Regierung statt. Doch wirkliche neue Erkenntnisse wurden hier nicht eröffnet.
Hier die Geheimdienstberichte über die anderen Staaten.
Am 06. Januar 1940 konnte man einen gigantischen Stahl-Lieferungsvertrag mit den USA abschließen.
Auch an die britischen Bomberangriffe im Westen hatte man sich gewöhnt. Dass die Nordsee und zeitweise auch die Ostsee von der britischen Royal Navy kontrolliert wurde, nahm man ebenfalls relativ gelassen hin.
Wilhelm Albrecht wusste jedoch, was sich hinter den Kulissen in Berlin abspielte. Bei seinem letzten Besuch bei seinem Bruder, hatte er dort die vollen Auftragsbücher gesehen. Rolf zeigte ihm auch die neuesten Entwicklungen bei Panzern, Kanonen und Logistik. Die Firma produzierte in drei Schichten rund um die Uhr. Wilhelm wusste von den Plänen des Kriegsministers und des Kanzlers. Bis Ende Januar sollten die letzten Details für die Operationen "Thor" und "Wodan" stehen.
Wilhelm bekam Ende Januar 1940 den Auftrag nach Hamburg zu reisen. Dort sollte er die Truppen inspizieren. Auf der Rückreise wollte er über Duisburg nach Berlin reisen.
Als die beiden Brüder sich bei Ihren Abendspaziergang befanden, begann Karl-Gustav von den Fortschritten in der Fabrik und den guten Gewinnen zu erzählen. Doch er bemerkte auch, dass sein Bruder etwas betrübt war. Doch zuerst ließ sich Karl-Gustav nichts anmerken und erzählte von den letzten Tests mit den neuen Panzertypen, die bald vom Stapel liefen. Außerdem berichtete er, dass seine Mitbewerber Krupp und Porsche ebenfalls neue Panzer entwickelt hatten. Doch erst im Felde würde man sehen, wer die besseren Panter herstellt. Zum Wohle des Reiches hoffte Karl-Gustav, dass die anderen Panzerhersteller ähnlich gute Arbeit ablieferten wie die Fabrik ALBRECHT. Wilhelm hörte angestrengt zu und als sein Bruder eine kurze Pause machte, sprach Wilhelm folgenden Satz: "Ich gehe wieder an die Front". Karl-Gustav verschlug es die Sprache, sodass nur ein "Wieso?" herauskam. Wilhelm erzählte, dass er nicht zufällig bei den Truppen in Hamburg gewesen sei. Nachdem er nun fast 4 Jahre für das Außen- und Kriegsministerium Berichte verfasste und interpretierte, wollte er seinem Vaterlande wieder aktiv beistehen. Aufgrund seiner Bitte hatte Ihn der Kanzler und Kaiser zum "OB NORD" gemacht. Er sollte die Operationen in Skandinavien leiten. Falls es dies erfolgreich bestehen sollte, winkte Ihm sogar eine wichtige Stelle beim kommenden "Westfeldzug".
Denn das war beiden Brüdern klar. Der Krieg gegen Frankreich stand kurz bevor.
Karl-Gustav hatte seine Stimme wiedergefunden und sprach Wilhelm seine Glückwünsche aus. Danach ging man ohne Worte weiter.
Am nächsten Morgen verabschiedete sich Wilhelm in Richtung Berlin.
Am 01. Februar wurde Wilhelm zum OKdR ins HQ bestellt. Dort wurden Ihm die wichtigen Daten zu den Operationen im Norden mitgeteilt.
Er sollte vier Armeekorps für diese Operationen erhalten. Dazu würde Ihn die Kaiserliche Marine und einige Stuka- und Jägergeschwader unterstützen. Damit müsste er die beiden Operationen durchführen. Nach Erfolg der Operationen würde er noch 1-2 Korps mit Sicherungsdivisionen für die Küste Norwegens erhalten. Dies würde dann nach Bedarf entschieden werden.
Beginn der Operation sollte Mitte/Ende März 1940 sein. Der genaue Zeitpunkt werde nach Wetterlagen entschieden.
Er erhielt zudem alle Pläne und Unterlagen, die er für das Unternehmen brächte. Nachdem er wieder zu Hause war, packte er seine Sachen und ging noch Abend essen. Schon am nächsten Tag wollte er wieder nach Kiel reisen, um dort sein HQ aufzuschlagen.
Als er in Kiel ankam begann er sofort sein HQ aufzustellen und die notwendigen Offiziere anzufordern.
Gliederung seiner 4. Armee "NORD" in Kiel
Befehlshaber des Armeeoberkommandos "Nord": Wilhelm Albrecht
Chef des Generalstabes
Abteilung I (Führungsabteilung)
Erster Generalstabsoffizier (Ia) (Operationen)
Dritter Generalstabsoffizier (Ic) (Feindlage)
Vierter Generalstabsoffizier Id (Ausbildung)
Abteilung II (Adjutantur – Verwaltung)
1. Adjutant IIa (Personalangelegenheiten der Offiziere)
2. Adjutant IIc (Personalangelegenheiten der Unteroffiziere und Mannschaften)
Oberquartiermeisterabteilung (Nachschub)
Zweiter Generalstabsoffizier (Oberquartiermeister)
Armeearzt IVb
Armeeveterinär IVc
Nach mehreren Telefonaten stand sein Armeeoberkommando. Er hatte fast alle gewünschten Offiziere erhalten.
Nun begann die Truppenverlegungen und täglichen Übungen für den Tag X.
Die 4. Armee bestand aus dem III. Armeekorps mit 5 mot. Inf. Divisionen, XV. Armeekorps mit 4 mot. Inf. Divisionen, XVII Armeekorps mit 5 Inf. Divisionen und dem I. Gebirgsjägerkorps mit 3 Divisionen. Zusätzlich bekam er noch die 1. Elite-Eingreiftruppe.
Weisung für die "Operation Wodan"
1. Die Entwicklung der Lage in Skandinavien erfordert es, alle Vorbereitungen dafür zu treffen, um mit Teilkräften der Reichswehr Dänemark und Norwegen zu besetzen ("Operation Wodan"). Hierdurch soll englischen Übergriffen nach Skandinavien und der Ostsee vorgebeugt, unsere Erzbasis in Schweden gesichert und für Kriegsmarine und Luftwaffe die Ausgangsstellung gegen England erweitert werden.
Kriegsmarine und Luftwaffe fällt im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten die Sicherung des Unternehmens gegen das Eingreifen englischer See- und Luftstreitkräfte zu.
Die für den "Operation Wodan" einzusetzenden Kräfte werden im Hinblick auf unsere militärpolitische Stärke gegenüber den nordischen Staaten so schwach als möglich gehalten. Ihre zahlenmäßige Schwäche muss durch kühnes Handeln und überraschende Durchführung ausgeglichen werden. Grundsätzlich ist anzustreben, der Unternehmung den Charakter einer friedlichen Besetzung zu geben, die einen bewaffneten Schutz der Neutralität der nordischen Staaten zum Ziel hat. Entsprechende Forderungen werden mit Beginn der Besetzung den Regierungen übermittelt werden. Flotten- und Luftdemonstrationen werden erforderlichenfalls den nötigen Nachdruck geben. Trotzdem auftretender Widerstand ist unter Einsatz aller militärischen Mittel zu brechen.
Mit der Vorbereitung und Führung des Unternehmens gegen Dänemark und Norwegen beauftrage ich den Kommandierenden General Wilhelm Albrecht.
Dieser untersteht mir in Führungsfragen unmittelbar. Der Stab ist aus allen drei Reichswehrteilen zu ergänzen.
Die für "Operation Wodan" zur Verfügung zu stellenden Kräfte werden gesondert befohlen. Über sie darf für andere Kriegsschauplätze nicht verfügt werden.
Die Kräfte der Luftwaffe werden zur Durchführung der Operation der Gruppe taktisch unterstellt. Sie treten nach Beendigung ihrer Aufgabe unter den Befehl des 0. d. L. zurück. Der Einsatz der von Kriegsmarine und Luftwaffe unmittelbar geführten Kräfte hat in engem Einvernehmen mit dem Befehlshaber der Gruppe zu erfolgen.
Die Versorgung der zur Gruppe abgestellten Kräfte ist durch die Reichswehrteile nach den Anforderungen des Befehlshabers sicherzustellen.
3. Grenzübertritt gegen Dänemark und Landung in Norwegen müssen innerhalb von 24h erfolgen. Die Unternehmungen sind mit größtem Nachdruck so schnell als möglich vorzubereiten. Falls der Feind die Initiative gegen Norwegen ergreift, müssen eigene Gegenmaßnahmen sofort ausgelöst werden können.
Von größter Bedeutung ist, daß unsere Maßnahmen die nordischen Staaten wie die Westgegner überraschend treffen. Dem haben alle Vorbereitungen, insbesondere die Art der Bereitstellung des Laderaums und der Truppen, ihre Einweisung und ihre Verladung Rechnung zu tragen.
Können Vorbereitungen für die Verschiffung nicht mehr geheim gehalten werden, sind Führern und Truppen andere Ziele vorzutäuschen. Der Truppe dürfen die wahren Ziele erst nach dem Auslaufen bekannt werden.
4. Besetzung Dänemarks: ("Operation Wodan Süd").
Aufgabe der Gruppe: Überraschende Besetzung von Jütland und Fünen, anschließend Besetzung von Seeland.
Hierzu ist unter Sicherung der wichtigsten Punkte möglichst schnell bis Skagen und bis zur Ostküste von Fünen durchzustoßen. In Seeland sind als Ausgangsstellungen für die spätere Besetzung frühzeitig Stützpunkte in Besitz zu nehmen.
Die Kriegsmarine stellt Kräfte zur Sicherung der Verbindung Nyborg-Korsoer und zur raschen Besitznahme der Kleinen-Belt Brücke, nötigenfalls auch zu Truppenlandungen, zur Verfügung. Sie bereitet ferner die Küstenverteidigung vor.
Von der Luftwaffe sind Fliegerverbände in erster Linie zu Demonstrationszwecken und für Flugblattabwurf vorzusehen. Die Ausnutzung der dänischen Bodenorganisation sowie die Luftverteidigung sind sicherzustellen.
5. Besetzung Norwegens: ("Operation Wodan Nord").
Aufgabe der Gruppe: Überraschende Besetzung der wichtigsten Küstenplätze von See her und durch Luftlandeuntemehmen.
Die Kriegsmarine übernimmt Vorbereitung und Durchführung des Seetransportes der Landungstruppen und der im weiteren Verlauf nach Oslo nachzuführenden Kräfte.
Sie sichert den Nachschub auf dem Seewege dahin. Der beschleunigte Ausbau des Küstenschutzes in Norwegen ist vorzubereiten.
Die Luftwaffe hat nach erfolgter Besetzung die Luftverteidigung sowie die Ausnutzung der norwegischen Basis für die Luftkriegführung gegen England sicherzustellen.
6. Gruppe meldet OKdR laufend Stand der Vorbereitungen und legt eine zeitlich geordnete Übersicht über den Ablauf der Vorbereitungen vor. Dabei ist die Mindestzeitspanne, die zwischen Befehlsausgabe zum "Operation Wodan" und der Durchführung liegen muß, anzugeben. Beabsichtigter Gefechtsstand ist zu melden.
Decknamen: Wodanstag = Tag des Unternehmens
Wodanszeit = Uhrzeit des Unternehmens
(gez.) Oskar I. von Preußen
Weitab in Berlin planten der Kanzler und seine Berater bereits den nächsten Feldzug: Operation "BALMUNG" - der Krieg gegen Frankreich.
Der Oberste Befehlshaber der Reichswehr Berlin, den 15.12.1939
OKdR Nr.172/39
Geheime Kommandosache
Chef Sache
Nur durch Offizier
8 Ausfertigungen
2.Ausfertigung
Weisung „Operation Balmung“ für die Kriegführung
1. Sollte in der nächsten Zeit zu erkennen sein, das England und unter dessen Führung auch Frankreich nicht gewillt sind, den Krieg zu beenden, so bin ich entschlossen, ohne lange Zeit verstreichen zu lassen, aktiv und offensiv zu handeln.
2. Ein längeres Abwarten führt nicht zu einer Beseitigung der belgischen, vielleicht auch der holländischen Neutralität zugunsten der Westmächte, sondern stärkt auch die militärische Kraft unserer Feinde in zunehmendem Maße, lässt das Vertrauen der Neutralen auf einen Endsieg Deutschlands schwinden, und trägt nicht dazu bei, Italien als militärischen Bundesgenossen an unsere Seite zu bringen.
3. Für die Weiterführung der militärischen Operationen befehle ich daher folgendes:
a. Am Nordflügel der Westfront ist durch den luxemburgisch-belgischen und holländischen Raum eine Angriffsoperation vorzubereiten. Dieser Angriff muss so stark und so frühzeitig als möglich geführt werden.
b. Zweck dieser Angriffsoperation ist es, möglichst starke Teile des französischen Operationsheeres und an die an seiner Seite fechtenden Verbündeten zu schlagen, und gleichzeitig möglichst viel holländischen, belgischen und nordfranzösischen Raum als Basis für eine aussichtsreiche Luft- und Seekriegführung gegen England und als weites Vorfeld des lebenswichtigen Ruhrgebietes zu gewinnen.
c. Der Zeitpunkt des Angriffes ist abhängig von der Bereitschaft der Panzer und Mot.-Verbände, die unter Anspannung aller Kräfte zu beschleunigen ist und von der dann gegebenen und in Aussicht stehenden Wetterlage.
4. Die Luftwaffe verhindert das Eingreifen der französisch-englischen Luftwaffe gegen das eigene Heer und unterstützt, soweit erforderlich, dessen Vorgehen unmittelbar. Hierbei wird es auch darauf ankommen, das Festsetzen der englisch-französischen Luftwaffe sowie englische Truppenlandungen in Belgien und Holland zu verhindern.
5. Die Seekriegführung hat alles daran zu setzen, um für die Dauer dieses Angriffs die Operationen des Heeres und Luftwaffe mittelbar oder unmittelbar unterstützen zu können.
6. Neben diesen Vorbereitungen für den planmaßigen Beginn des Angriffs im Westen müssen Heer und Luftwaffe jederzeit und in zunehmender Stärke bereit sein, um sofort einem französisch-englischen Einmarsch nach Belgien möglichst weit vorwärts auf belgischem Gebiet entgegentreten und Holland in einem möglichst weiten Umfang in Richtung auf die Westküste besetzen zu können.
7. Die Tarnung der Vorbereitungen muss darauf abgestimmt sein, dass es sich nur um Vorsichtsmaßnahmen gegenüber der drohenden Versammlung französischer und englischer Kräfte an der französisch-luxemburgischen und belgischen Grenze handelt.
8. Die Herren Oberbefehlshaber bitte ich, mir auf Grund dieser Weisung ihre Absichten im Einzelnen möglichst bald vorzutragen und mich über das OKdR fortlaufend über den Stand der Vorbereitungen unterrichtet zu halten
(gez.) Oskar I. von Preußen
Anfang März war die Lage im sowj.-finnischen Winterkrieg immer noch sehr festgefahren. Die Sowjets kamen nicht voran und machten sich so zur Lachnummer in der Welt. Der Kaiser in Berlin tönte: Nicht mal das keine Finnland kann die rote Armee besiegen. Wir werden wie ein warmes Messer durch Butter gleiten!
Derweil wurden die finalen Operationspläne für Operation "WODAN" besprochen und verabschiedetet.
Pan der Operation "Wodan" Nord und Süd
Alle Truppen waren nun in Dauerbereitschaft, da man nun nur noch auf besseres Wetter wartete um die Befehle für den Wodanstag zu geben.