[AAR] From the Halls of Montezuma [HoI II - AoD]

AARs zum Zeitpunkte der beiden Weltkriege

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[AAR] From the Halls of Montezuma [HoI II - AoD]

Beitragvon Greifenstein » 26. November 2010 20:28

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Spiel:
Arsenals of Democracy Version 1.04
Mods:
  • ... - Oldstyle
  • ... - Newstyle,
  • ... - Mapmod (HoI 2)
  • ... Musikmod
Startjahr:
1936
Schwierigkeit:
normal, KI auf normal


Anmerkung: Dieser AAR ist mein erster Roman und soweit auch mein Lieblings-AAR, bei dem ich mich das erste mal als Autor einer Geschichte probieren wollte. Leider sind durch einen Datenabsturz sämtliche Bilder aus dem Spiel zwischen Juni 1936 und Januar 1939 verschwunden. Ich habe sie deswegen - soweit es ging - durch Original-Bilder der Zeit ersetzt. Das ganze Projekt ist sehr umfangreich und es wird ein paar Tage dauern, bis ich alles hier eingebaut habe. Trotzdem wünsche ich jedem Leser viel Vergnügen bei meiner fiktiven Reise durch die Zeit des II. Weltkrieges.

Euer
Greifenstein



Inhaltsverzeichnis



  • Prolog
  • 1936 - Great Expectations (Große Erwartungen)
  • 1937 - Nothing that can't be Done (Keine Herausforderungen)
  • 1938 - A Step into Darkness (Ein Schritt in die Dunkelheit)
  • 1939 - The Storm is Rising (Der Sturm braut sich zusammen)
  • 1940 - Europe at War (Europa im Krieg)
  • 1941 - The World Turns Upside Down (Die Welt steht Kopf)
  • 1942 - The World in Flames (Die Welt in Flammen)
  • 1943 - Crossroads to Victory (Scheidewege zum Sieg)
  • 1944 - The Road to Berlin (Der Weg nach Berlin)
  • 1945 - To Pacify Europe (Frieden für Europa)
  • 1946 - War in the Pacific (Krieg im Pazifik)
  • 1947 - Struggling for Peace (Ein Kampf für den Frieden)
  • 1948 - A Hard Achieved Victory (Ein hart errungener Sieg)
  • 1949 - A Greater Shadow (Eine dunkle Bedrohung)
  • 1950 - To Hell or Glory (In die Hölle oder zum Ruhm)
  • 1951 - Going Home (Die Heimkehr)
  • 1974 - Epilog und Danksagung

(Durch das Anklicken der Jahreszahl kann man zum entsprechenden Kapitel springen)



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Prolog

Beitragvon Greifenstein » 26. November 2010 20:41

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From the Halls of Montezuma,
To the shores of Tripoli;
We fight our country's battles
In the air, on land, and sea;
First to fight for right and freedom
And to keep our honor clean;
We are proud to claim the title
Of United States Marine.


Heidelberg, 4. Juli 1974
In der Aula der altehrwürdigen Universität von Heidelberg hat sich eine erstaunliche Anzahl von Menschen eingefunden, um an diesem besonderen Tag einem Vortrag beizuwohnen. Das Thema befasst sich ausschließlich mit dem Zweiten Weltkrieg sowie dessen Auswirkungen auf die Welt. Da es von einem Zeitzeugen vorgetragen wird, der offenbar erheblichen Anteil an den damaligen Ereignissen hatte, haben sich auch viele junge Leute eingefunden.

Ein älterer Herr mit grauem Haar betritt das Rednerpult und nimmt aus einem etwas abgegriffenen Stapel einen Packen Papier, von dem einige Seiten durch ihre gelbliche Färbung bereits ein gewisses Alter attestiert werden muss. Er trägt einen dunkelgrauen Maßanzug, der trotzdem irgendwie an seiner Gestalt etwas fehlplaziert wirkt. Das typische Bild eines alten Soldaten, der sich nie an das Tragen von Zivilkleidung gewöhnen kann. Dann greift her bedächtig in seine Brusttasche, holt ein Futteral hervor und entnimmt diesem eine Nickelbrille, die er sich bedächtig auf die Nase setzt. Mit einem festen Blick schweifen die etwas wässrigen Augen über die versammelte Menge und dann beginnt er mit einer ruhigen, klaren Stimme die Anwesenden zu begrüßen.

Good Day, Ladies and Gentlemen, may I introduce myself... oh halt, verzeihen Sie, ich sollte mich, wenn ich mich schon an Sie wende die Sprache meiner Großeltern verwenden. Wenn ich mich vorstellen darf: Joseph R. Griffonsteen - Absolvent von Harvard und Yale, ausgebildet in Volkswirtschaft und Philosophie. Wie schon gesagt, meine Vorfahren stammen aus dem schönen Deutschland, besser gesagt aus dem schönen Regensburg in Bayern. Aber ich glaube, das wollen Sie von mir nicht hören, nicht wahr? Sie sind hier, weil Sie sich für meine Tagebuchaufzeichnungen als Berater von Präsident Roosevelt interessieren... nun denn, dann tauchen Sie mit mir mal ein in das schöne Jahr 1936...

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Wie sie sehen, befinde ich mich da in Washington... frisch gebacken von der Universität und auf Grund einflussreicher Beziehungen *räuspert sich* frisch gebackener Berater von Präsident Franklin Delano Roosevelt. Den Herren kennen Sie sicherlich und vielleicht auch so manches, was man Ihnen über ihn erzählt hat... nun... Einiges hier in meinen Aufzeichnungen mag von Ihrem Schulwissen abweichen. Aber ich will nicht vorgreifen. Auf alle Fälle verdanke ich Herrn Roosevelt

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die Teilnahme an dem zweiten großen Weltenbrand des 20. Jahrhunderts, dem ich sozusagen aus erster Reihe miterleben und beeinflussen durfte... sehen wir uns doch zunächst einmal die Politik an:

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Dies ist das Kabinett, das den Präsidenten unterstützt. Im Großen und Ganzen, bis auf den Herren rechts oben, Mr. Garner, recht brauchbare Leute. Natürlich obliegt es mir, die jenigen auszutauschen, die eklatante Fehler machen, aber ausgerechnet bei Mr. Garner sind mir leider aufgrund dessen Beziehung entscheidend die Hände gebunden. Wie Sie also sehen, Beziehung sind im Washington der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts so ziemlich entscheidend. Aber das ist wohl in jedem Lande so - zumindet in den demokratisch geführten. Über Andere *wirft einen Blick auf seine deutschen Zuhörer* maße ich mir mal kein Urteil an... doch wo waren wir stehengeblieben...

Die Forschung... eines meiner Aufgabengebiete in jener Zeit. Dem Allmächtigen in seiner Vorsehung - oh halt, das ist das falsche Dokument *legt ein obskures Papier auf Seite* - also durch die gut ausgebildeten Ingenieure waren wir forschungsmäßig von Anfang an all unseren Konkurrenten voraus. Trotzdem mussten wir am Anfang klein anfangen und so *blättert in seinen Aufzeichnungen* beschränkte ich mich darauf, die Wirtschaft auf Vordermann zu bringen. Dies war ja auch das Hauptanliegen meines Präsidenten... ja Sie haben richtig gehört... und ich unterstütze ihn tatkräftig, in dem ich zuerst Forschungsgelder für folgende Projekte bewillige:


Forschungsprojekte am Start
Fortschrittliche MaschinenwerkzeugeTexas Oil Company
Fortschrittliches KonstruktionswesenFord Motor Company
AgrochemieStandard Oil of California
Einfaches Dezimeter-RadarGeneral Electric
Raketentest und -forschungsanlageRobert Truax
Einfache VerschlüsselungsgeräteIBM
Einfacher Leichter KreuzerNew York Naval Yard
Einfacher ZerstörerNorfolk Naval Yard
Einfacher AbfangjägerCurtiss-Wright
Einfacher SturzkampfbomberBoeing


Sie müssen nämlich wissen, dass die Industrie noch keineswegs sich von der Weltwirtschaftskrise erholt hatte. Und die Armee... sagen wir es mal so: die Streitkräfte der Vereinigten Staaten befanden sich in einem kümmerlichen Zustand... etwas was mich auch noch jahrelang beschäftigen sollte.

Ansonsten setzte ich ersteinmal die Priorität für die Spionageabwehr hoch, schließlich wollen wir unsere Forschungsergebnisse ja schön für uns behalten. Bei der Politik tue ich mich hingegen etwas schwer... dann entscheide ich mich doch, gegen die vorherrschende isolationistische Meinung vorzugehen. Amerika muss seinen Platz in der Weltpolitik einnehmen und darf sich nicht länger verstecken!


Und während die Zuhörer fasziniert den Worten des alten Mannes lauschen, scheinen seine Augen wirklich zurückzublicken in eine Zeit vor vielen Jahrzehnten, als das Schicksal der Welt an einem gähnenden Abgrund stand.

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[AAR] From the Halls of Montezuma 1938

Beitragvon Greifenstein » 26. November 2010 21:56

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Great Expectations


Januar
Hurra –mein neues Büro ist endlich fertiggestellt und ich ziehe ein. Noch nicht lange im Amt und irgendwie ist der Job viel einfacher, als ich es mir vorgestellt habe. Und das Weiße Haus wirklich ein interessantes Gebäude... so alt und so voller Geschichten und Geschichte.... stundenlang könnte ich die Porträts der alten Präsidenten ansehen... Aber das tut nichts zur Sache, das hier eine Unmenge von Arbeit auf mich wartet. Manchmal scheint mich diese fast zu erschlagen und hilflos blicke ich auf die Aktenberge, die sich auf meinen doch etwas altersschwachen Schreibtisch türmen. Zusätzlich muss ich jeden Morgen dem Präsidenten die wichtigsten Meldungen der Presse der Vereinigten Staaten vorlegen, damit dieser einen Überblick über die Volksmeinung erhält.

Februar
So langsam habe ich mich allmählich eingelebt. Manchmal verwundert es mich angesichts der ganzen Bürokratie, die hier in Washington vorherrscht, wie die Regierung überhaupt zu Entscheidungen finden kann. Aber das kümmert mich wenig, stellt sich doch nach einer gewissen Einarbeitungszeit mein Job als viel leichter dar, als ich es mir gedacht habe. Mir bleibt genügend Zeit, den hübschen Sekretärinnen Washingtons hübsche Augen zu machen und mich auch sonst sportlich aktiv und fit zu halten. Ich kann es gar nicht mehr erwarten, bis die Golfsaison beginnt. Aber natürlich muss ich auch ab und an Akten wälzen. Zum Beispiel die Produktionskapazitäten für unsere Staatsaufträge zu überwachen.

März
21.03.1936: Mich erreicht die Nachricht, dass George H. Dern gestorben ist... wer ist oder besser war der denn??? Naja - bevor ich was verkehrt mache in dem neuen Job: Staatstrauer. Kommt nie verkehrt. Nur fällt es mir so schwer, traurig zu gucken... meinen Gehaltsscheck sollten Sie sehen!
22.03.1936 Ich bekomme die Meldung, dass schon 10 Geheimagenten unser Land vor feindlichen Spionen schützen. Wie 10 Mann für die gesamten Vereinigten Staaten? Wenn Mr. Hoover meint, es reicht, dann reicht das... einen Blick hat der drauf... eiskalt wird es mir jedesmal um's Herz... Aber irgendwie hat man bei ihm auch das Gefühl, dass es ihm um die Sicherheit unseres Landes wirklich ernst ist. Stundenlang diskutiert er mit dem Präsidenten, um neue Sicherheitskriterien durchzusetzen. Dabei plagen diesen doch wirklich andere Sorgen. Noch immer hat sich unser Land von der Weltwirtschaftskrise nicht vollständig erholt.
30.03.1936 Mr. Hoover kommt in mein Büro - übrigens gleich neben dem Oval Office - und reicht mir den ersten Bericht zur Gegenspionage. Erwartungsvoll schlage ich den Deckel auf und was lese ich da??? Nur ein Spion aus Südafrika? Und dafür haben wir Geld ausgegeben – ich fasse es nicht. Na hoffentlich läuft das in Zukunft besser... immerhin haben wir jetzt schon 11 Geheimagenten...

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1936 - II. Quartal

Beitragvon Greifenstein » 28. November 2010 20:03

April
10.04.1936Die ersten 100 Tage im Amt... und ich bin verdammt unzufrieden. Mit den ganzen Altlasten, die ich in der Produktion übernommen habe, fühle ich mich gar nicht wohl. Durch den hohen Verbrauch an Konsumgüter sind mir aber erst einmal die Hände gebunden. Hier kann ich nur abwarten und hoffen, dass ich bald meine ersten eigenen Maßnahmen ergreifen kann. Man sagt ja immer, dass junge Pferde im Stall kaum zu bändigen sind und so werde ich von den älteren Regierungsbeamten mit meinem Ungestüm meist nur milde belächelt. Aber ich sage mir, dass frische Besen immer besonders gut kehren. Trotzdem: was ich von meinem Vorgänger an Staatsaufträgen übernehmen musste, lässt mich manchmal frustriert aufstöhnen. Schweben mir doch ganz eigene Wege vor, um unser geliebtes Land für die Zukunft vorzubereiten.

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18.April 1936 Die Standard Oil of California meldet mir den Abschluss der Forschungsarbeiten zur Agrochemie. Da lasse ich die Jungs doch gleich einmal weiterforschen und an der Landwirtschafltichen Produktion werkeln. Schließlich gehört die Versorgung unserer Bevölkerung mit einheimischen Nahrungsmitteln zu meinen Hauptaufgaben. Wäre ja noch schöner, wenn wir auf Getreidelieferungen aus anderen Ländern angewiesen wären. Da erreicht mich eine Botschaft vom Präsidenten: Er schickt mich nach Kansas und ich soll dort die Miss-Wahlen zur American Farm Beauty mit meiner Anwesenheit beehren. Na, wenigstens sehe ich so etwas vom Land und komme für ein paar schöne Frühlingstage aus meinem muffigen Büro.

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Da meine Familie persönlich aus Kansas stammt, nehme ich die Gelegenheit wahr und besuche alle einmal. Und dann kommt die erste Riesenüberraschung: Miss American Farm Beauty wird niemand anders als meine kleine Dorothy, Schwarm unzähliger schlaflosen Nächte, als ich noch zur Highschool ging. Jetzt darf ich ihr die besten Wünsche des Präsidenten übermitteln und komme ihr endlich so nahe, wie ich damals in meiner jugendlichen Verliebtheit nur träumen durfte. Als Abschiedsgeschenk gibt sie mir ihren kleinen Toto mit... damit ich in Washington nicht so alleine wäre. Naja, süß ist er ja, der kleine Fratz... und Miss Farm Beauty auch.
20.04.1936 Neuer Gegenspionage-Bericht: Kanada und Österreich – na jetzt fürchte ich mich aber - ist ja eh keiner da... Leise schmunzeln denke ich über einen Witz nach, den meine Bayrischen Vorfahren immer zu sagen pflegten: "Koana da" - Kanada. Aber schnell wische ich den Gedanken zur Seite. Österreich... da fällt mir etwas ein und ich sehe kurz in meinen Unterlagen nach. Ja genau... seit drei Jahren ist ja dieser komische Schnurrbartträger Kanzler des Deutschen Reiches. Hürtler oder Hiller oder wie auch immer. Seitdem geht es ja in Europa drunter und drüber. Erst letzten Monat ist er in die entmilitarisierte Zone im Rheinland mit seiner Armee einmarschiert. Die Franzosen haben deswegen zwar ein Riesen-Tamtam gemacht, aber schlussendlich war es nur ein Sturm im Wasserglas. In meinen Augen war der Versailler Vertrag sowieso ein Schandfleck auf der Ehre aller unterzeichnenden Länder - und somit leider auch auf unserer. Wie sagte dieser französische General? War der Name nicht Gaumelin? Dies wäre kein Friedensvertrag, sondern nur ein Waffenstillstand für 20 Jahre? Irgendwie läuft es mir schaudernd den Rücken herunter.

Mai
01.05.1936 Ah der Tag der Arbeit... genau der richtige Titel um sich erst einmal frei zu nehmen. Mrs. Roosevelt - ja genau, die First Lady - meint es zur Feier des Tages gut mit uns. Blaubeerkuchen - mmmmh wie der duftet... Und der kleine Racker Toto hat sie auch schon ins Herz geschlossen. Nur beim Kuchen guckt er doch etwas unglücklich.

09.05.1936 Ein Wunder der Technik erreichte New York: das Luftschiff LZ 129 "Hindenburg" legt in Lakehurst, New Jersey an - die erste kommerzielle Passagierfahrt von Deutschland nach New York in der Luft! Natürlich die Deutschen - müssen der ganzen Welt beweisen, was sie auf den Kasten haben. Wir sind wirklich baff vor Erstauenen über deren technischen Vorsprung im Bereich der Luftfahrt. Da könnten sich unsere Flieger ein Stück abschneiden.

19.05.1936 So, da haben wir jetzt schon mal einfache Zerstörer, zumindest meldet mir das der Norfolk Naval Yard. Haben die Sesselfurzer da endlich mal etwas richtig gemacht. Mit einem Grinsen starre ich auf den alten Ledersessel meines Großvaters und muss über mich selbst lachen. Naja, wir lassen jetzt das U.S. Ordnance Corps erstmal die Infanterie verbessern... die ist ja in einem schlimmen zustand... scheint fast die sind im 1. Weltkrieg hängen geblieben die Jungs... und genauso riechen sie auch... nämlich nach Mottenkugeln.

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23.05.1936 Wieder mal Empörung im Kongress. Die Opposition greift unsere Ziele scharf an. Ich benutze die Gelegenheit, um einen Handel mit den Konservativen abzuschließen. Dadurch bewegen wir uns zwar einen Ruck nach Rechts, aber auch in Richtung Kriegstreiber. Und ich kann alles brauchen, was die zukünftige Machtpolitik der USA positiv beeinflusst. Denn mit den neu erlassenen Gesetzen gebe ich unserer Regierung etwas mehr Handlungsfreiheit in der Außenpolitik. Eine Hand wäscht eben die andere - so läuft das in Washington nun einmal.
30.05.1936 Die einfachen Leichten Kreuzer sind nun auch erforscht. Ich zerbreche mir zwar immer noch den Kopf, wie im Bauprogramm verbesserte Leichte Kreuzer stehen können, entschließe mich dann aber, dass es das Nachdenken nicht wert ist. Lieber befehle ich Henry Arnold - genau DEN Henry Arnold, der bei den Gebrüdern Wright das Fliegen gelernt hat - sich mal Gedanken um eine Schlachtfeldzerstörungsdoktrin zu machen. Schließlich wollen wir unsere Sturzkampfbomber, sofern sie denn mal fertig werden, auch richtig einsetzen können. Und damit der gute Mann das besser kann befördert ihn der Präsident gleich mal zum Vizechef der Luftstreitkräfte.

Juni
01.06.1936 Habe ich Ihnen eigentlich schon mitgeteilt, dass die Golfsaison begonnen hat? Nein? Dann wird es aber Zeit. Sobald es das Wetter erlaubt, findet man mich draußen auf dem Grün wo ich mit Recht und Fug behaupten darf, ein einigermaßen guter Spieler zu sein. Auch wenn mein Caddy anderer Absicht ist. Das Wasserloch das letztemal muss jemand aus lauter Boshaftigkeit in die Flugbahn meines Balles geschoben haben, ehrlich! Aber wissen sie, wenn so gleitende Arbeitszeiten hat wie ich, dann ist die frische Luft direkt eine Abwechslung vom grauen Büroalltag. Toto! Aus! Lass den Ball liegen... mein Gott, der kleine Köter treibt einen manchmal zum Wahnsinn.
18.06.1936 General Electric hat endlich das Radar fertiggestellt. Und natürlich mache ich mich umgehend daran, diese umwälzende Entdeckung auf unsere Schlachtschiffe und Kreuzer einzubauen. Wozu das gut sein soll? Nun... haben sie denn noch nie von Radio Detection and Ranging (frei übersetzt: „Funkortung und -abstandsmessung“) gehört? Tja ich auch nicht. Nur wurde mir gesagt, dass es damit möglich sein soll mit Hilfe elektromagnetischer Wellen Objekte außerhalb der Sichtweite auszumachen - und das unabhängig von der Wetterlage. Natürlich sind die Admirale hellauf begeistert... mir schaudert es jedoch alleine beim Gedanken an die Kosten. Aber klar... bezahlen müssen es ja die Herren von der Marine nicht aus eigener Tasche.
Marmon Harrington vermeldet den Erfolg bei der Entwicklung der Tankette - unseres ersten Panzers. Naja... Panzer... da bezeichne ich ja eher noch eine Schildkröte als Panzer. Aus Deutschland vernimmt man ja erstaunliches, was diese Herrschaften so leisten auf diesem Gebiet. Da müssen wir in good old America noch viel aufholen. Aber das wird schon, da habe ich festes Vertrauen auf unsere Jungs. Auch wenn diese Tankette... naja, sehen sie selbst:

20.06.1936 Damit ich auch noch etwas vernünftiges tue, habe ich zusammen mit der Marineleitung unsere Seestreitkräfte neu gruppiert und zusammengefasst. Die Beherrschung der Seewege ist immens wichtig für unsere Handelsbeziehungen über die Weltmeere und da lassen wir uns weder vom britischen Empire noch von den Japanern hineinreden. Sämtliche Abkommen legen dies ausdrücklich fest - und es liegt ja auch in unserem ureigensten Interesse, die stärkste Flotte der Welt zu unterhalten, auch wenn dies noch die Briten für sich behaupten.

US Pacific Command (CINCPAC)
Taskforce Nimitz2 CV; 3 BB; 6 CA; 2 CL; 1 DD
Taskforce King1 CV; 7 BB; 5 CA; 1 CL
2 Transportgruppenje 1 BB; 1 CA; 2 CL; 2 DD; 6 AP
2 U-Boot-Flotillenje 4 SS
US Atlantic Command (CINCLANT)
Taskforce Leahy3 BB; 2 CA; 2 CL; 12 AP
1 U-Boot-Flotille6 SS


Sämtliche veralteten Zerstörer aus dem I. Weltkrieg weisen wir Eskortdienste für Handelsschiffe zu. Auch richten wir unser Hauptaugenmerk auf den Pazifik, während im Atlantik ruhig hauptsächlich die Royal Navy sich um geordnete Verhältnisse sorgen soll.

Wenn wir schon bei der Neuaufstellung unserer Streitkräfte sind, verabrede ich gleichzeitig ein Treffen mit der Airforce, die ja Teil des Heeres ist. Hier werden die teilweise wirklich veralteten Flugzeuge in 1 Tactical Bombergroup mit 4 Staffeln zugewiesen sowie eine Fightergroup mit Staffeln aufgestellt.

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1936 - III. Quartal

Beitragvon Greifenstein » 13. Januar 2011 12:33

Juli
17.07.1936 So langsam könnte ich mich an den Job hier echt gewöhnen. Parkplatz beim Weißen Haus, Gleitzeit und sogar mein Handicap beim Golf hat sich entscheidend verbessert. Das einzige was die ganze Stimmung ein bisschen trübt sind aber doch die dauernden Außeneinsätze. Darum findet man mich heute schon wieder in Norfolk zur Indienststellung eines neuen leichten Kreuzers, der USS Boise. Während ich mich gerade mit der Tochter eines Admirals darüber streite, wie man am besten eine Champagnerflasche an eine Bordwand wirft, ohne gleich ein Loch in den Rumpf zu schlagen, erhalte ich ein dringendes Telegramm aus Washington. In Spanien ist ein Bürgerkrieg ausgebrochen.
20.07.1936 Das ist wieder einmal typisch für diese Europäer... immer hinken sie dem fortschrittlichen Amerika hinterher. Bürgerkrieg? Hatten wir schon im letzten Jahrhundert. Grausame Sache das. Sollten lieber Golf spielen gehen. Da klärt mich der Außendienstberater auf, dass es hier um einen Kampf zwischen der sozialistisch eingestellten Republik Spaniens gegen die Nationalisten unter General Franco geht. Wird immer schöner. Dieser Nationalismus-Wahnsinn scheint ja richtig Mode zu sein in good old Europe. Was duftet denn da so gut? Oh... Blaubeerkuchen...

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23.07.1936 Italien interveniert in Spanien - und wie sollte es auch anders sein: der Faschist Mussodingsda unterstützt natürlich den General Franco. Typisch, diese Italiener... dabei hätten sie doch wirklich genug zu tun im eigenen Land. Und wenn es nur Spaghetti kochen wäre.
24.07.1936 Wieder Nachrichten von jenseits des Ozeans. Geht ja ganz schön ab, da in Spanien. Dass nach dem Glatzkopf jetzt auch noch der Schnauzbartträger einsteigt, war klar: das Deutsche Reich unterstützt ebenfalls die Nationalisten. Da hätten wir ja das Lumpenpack beieinander. Klar, dass sich jetzt auch Moskau zu Wort meldet und natürlich lauthals die Republik unterstützt - zum Wohle der Arbeiter und Bauern. Ich lache mich fast krank - Stalin und sich um das Wohl von irgend jemanden scheren. Aber ein kommunistisches Standbein in Westeuropa hätte er mit Sicherheit gerne... da esse ich lieber noch ein Stück Kuchen... Mrs. President?
28.07.1936 Gerade meinen Abschlag im Büro geübt, als der Präsident vollkommen überraschend auf seinem Rollstuhl hereinrollte. Schnell so getan, als ob ich mir den Rücken verrenkt hätte hinter dem Schreibtisch und dann aufmerksam seinen Anweisungen gelauscht. Wir sollen also Spione im Deutschen Reich und in Japan platzieren. Das ist doch ein Job für unseren Mr. Hoover... der freut sich bestimmt.

August
1.08.1936 Diesmal konnte ich mich aber drücken... der Kreuzer USS Brooklyn ergänzt unsere Flotte um ein weiteres, hochmodernes Schiff. Ich kann mir direkt bildlich vorstellen, wie sich die Lords der Admiralität in London in den Hintern beißen. Von wegen Britannia Rules the Waves... das tut schon lange die USA. Wie immer zeigen wir ehemaligen Kolonisten den Tommies, wo es lang geht. Aber das ist mir jetzt auch egal. Meine letzte Amtshandlung ist, die Geheimunterlagen weg zu sperren und dann geht es ab in den Urlaub. Nach Kansas zusammen mit Toto und Dorothy besuchen.

Forschungsergebnisse des Monats August 1936
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
27. AugustRaketentest und -forschungslanlageRobert Truax---
27. August---Springfield Armoryfrühe Feldartillerie


September
2.09.1936 Hui, gestern hätten Sie hier sein sollen... da ging in Washington die Post ab. Ein korrupter Politiker wurde zu einer langjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Korruption ist nun einmal die Geisel der Demokratie... Oh, guten Morgen, Mrs. Roosevelt... ein Stück Blaubeeruchen? Oh zu freundlich, dankeschön! - Wo war ich stehengeblieben? Ach ja... bei der Blaubeeruption... äh Korruption. Entschuldigung... muss im Zusammenhang mit dem Kuchen und Geisel wohl so herausgerutscht sein. Naja... ich verfüttere den Kuchen jetzt erst einmal an Toto und dann sehen wir ... TOTO!!! Fuß! ... verdammter Köter...
7.09.1936 Nicht nur, dass ich heute Geburtstag habe, nein... es taucht auch noch unser Mr. Hoover auf. Steht urplötzlich mitten im Büro. Mit diesen stechenden Augen... sieht mich an, als wäre ich ein getarnter japanischer Spion. Bringt aber nur die Nachricht, dass wir einen aus Österreich gefasst hätten. Wie? Einen Blaubeerkuchen? Nein... einen Spion... geht es Ihnen auch schon wie mir? Sehen Sie...
10.09.1936 Und ein weiteres Schiffchen für unsere stolze Flotte: die USS Nashville. Diese flotten leichten Kreuzer eignen sich hervorragend, unsere Träger vor U-Booten und auch Überwasserangriffen zu beschützen, während sich die Flieger auf machen, dem Gegner das Fürchten zu lehren. Bin zu einem Flottenmanöver eingeladen. Freue mich schon darauf. Mir wird zwar auf See schlecht - aber leider mittlerweile von Blaubeerkuchen auch.

Forschungsergebnisse des Monats September 1936
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
10. SeptemberLandwirtschaftliche ProduktionStandard Oil of CaliforniaEinfache Ölraffinierung
10. SeptemberEinfache VerschlüsselungsgeräteIBMVerbesserte Rechenmaschine


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1936 - IV. Quartal

Beitragvon Greifenstein » 14. Januar 2011 21:24

Oktober
1.10.1936 Oh Mann, brummt mir der Schädel. Gerade hatte ich einen Vertreter von General Electrics bei mir und der faselte mir geschlagene vier Stunden über das neue Radio Detection and Ranging (frei übersetzt: „Funkortung und -abstandsmessung“) - kurz RADAR genannt. Damit soll es möglich sein, feindliche Schiffe schon aus großer Entfernung ausmachen zu können. Natürlich ist die Navy Feuer und Flamme - aber die Navy ist immer Feuer und Flamme, wenn etwas viel Geld kostet. Trotzdem lasse ich mich da mal breitschlagen. Wenn wir federführend in dieser neuen Technologie werden wollen, dann nützen nur ausgiebige Praxistests. Sämtliche Großkampfschiffe lasse ich deshalb mit der neuen Wunderwaffe ausrüsten.
Auch für zivile Schiffe schwebt mir so etwas vor - man könnte damit Unglücke im Nebel und bei schlechter Sicht vermeiden. Aber natürlich ist die Technik noch viel zu teuer und die Reeder würden sofort zu ihrem Abgeordneten rennen und sich lauthals beschweren. Tja, da haben es die Jungs im Deutschen Reich einfacher... was da von oben kommt, wird gemacht. Auch wenn es ausgewachsener Schwachsinn ist. Da lobe ich mir dann doch unser System. Wie? Ich würde auch Schwachsinn machen? Hören Sie mal...

Forschungsergebnisse des Monats Oktober 1936
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
2. Oktobereinfacher SturzkampfbomberBoeingeinfacher Begleitjäger
23. Oktobereinfacher AbfangjägerCurtiss-Wrighteinfacher Mehrzweckjäger


November
1.11.1936 Wieder einmal im Kino gewesen, auch wenn der Film schon ein Jahr alt ist, so ist er sehenswert. Fred Astaire in Top Hat ist einfach sagenhaft und Ginger Rogers ist eine Wucht. Da könnte man glatt ins Schwärmen kommen...



4.11.1936 Wahlen in den USA und was soll ich sagen: ein überwältigender Sieg für President Roosevelt, die Demokraten und den New Deal. Die Leute schöpfen allmählich Vertrauen in diese Regierung. Da ich ein Teil von ihr bin, macht mich das auch ein bisschen stolz und ich muss sagen, eingebildet. Schließlich arbeiten wir auch Tag und Nacht zum Wohle Amerikas - und somit zum Wohle der ganzen Welt. Hat doch die Weltwirtschaftskrise gezeigt, wer wirklich der Motor der globalen Entwicklung ist.
8.11.1936 Henry Arnold, der stellvertretende Kommandeur der Luftstreitkräfte, war wieder mal bei mir im Büro und hat von seinen weiteren Plänen zum Einsatz von Bombern gefaselt. Als er gegangen war, habe ich dann gleich angefangen, aus seinem dicken Bericht Papierflieger zu basteln. Die sind wesentlich besser geflogen, als die Worte des Generals. Ob er mit einem Österreicher verwandt wäre? Wie kommen Sie denn da drauf... General Arnold ist Amerikaner durch und durch. Was faseln sie da von einem Bodybuilder?

Forschungsergebnisse des Monats November 1936
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
8. NovemberSchlachtfeldzerstörungsdoktrinGeneral Henry ArnoldOperative Zerstörung


Dezember
6.12.1936 Irgendwie fühle ich mich gar nicht wohl. Etwas bedrückt mich heute, kann aber nicht genau sagen, was. Liegt wohl am zuvielen Blaubeerkuchen. Auf alle Fälle bin ich mies drauf und deprimiert. Dieser Tag scheint ein Vorbote kommenden Unheils zu sein... Ich sage Ihnen, lassen Sie nur die Finger von dem Kuchen, dem vermaledeiten.
Ach übrigens haben es unsere Generäle geschafft, und unsere Infanterie auf Zack gebracht. Naja, auf Zäckchen wäre wohl ein besserer Ausdruck. Da habe ich mir gedacht, wenn die Jungs schon so stramm marschieren können, dann können sie auch klettern. Also ab in die Rocky Mountains und das kraxeln üben. Das nennt man dann Gebirgsjäger!

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25.12.1936 Weihnachten - wie herrlich - und vor dem Weißen Haus steht ein riesiger Tannenbaum. Zu meiner Überraschung hat mich der Präsident nebst Gattin zum Truthahn eingeladen und mir dann auch noch ein Geschenk überreicht. Einen goldenen Füllfederhalter - schick, schick. Von der Präsidentengattin gab es einen selbstgestrickten Schal und... zum Nachtisch Blaubeerkuchen... Naja, Toto ging beim Anblick der Nachspeise stiften und es hat mich eine volle Stunde gekostet, den armen Hund vom großen Weihnachtsbaum wieder herunterzuholen...
26.12.1936 Nach dem Feiertag mit dem vielen Essen fällt das Arbeiten schwer. Trotzdem müssen neue U-Boote in Dienst gestellt werden. Ich verzichte mit meinem vollen Magen besser an der Teilnahme. Sonst gehen die bei dem zusätzlichen Gewicht noch unter... und das wäre dann doch Schade darum.

Forschungsergebnisse des Monats Dezember 1936
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
6. DezemberFrühe InfanterieWinchester Repeating ArmsFrühe Gebirgsjäger


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1937 - I. Quartal

Beitragvon Greifenstein » 16. Januar 2011 22:27

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Nothing that can't be Done


Januar
1.01.1937 Ein neues Jahr und neuer Schwung - so begebe ich mich auf den Neujahrsempfang und lasse mal wieder ein bisschen meinen Charme spielen. Ergebnis: es gelingen uns wieder ein paar Gesetzesvorlagen, die dem Präsidenten mehr Entscheidungsfreiheit in der Außenpolitik gewähren. Aber immer noch steht der Großteil der amerikanischen Bevölkerung fest im Glauben, dass wir uns aus Allem heraus halten sollten. Natürlich ist dies in einer Zeit globaler Spannungen nicht möglich. Da wir jedoch im Wahlkampf versprochen haben, jegliche außenpolitische Abenteuer zu unterlassen, darf man den Bürger nicht vor den Kopf stoßen. Kleine Schritten führen jedoch auch zum Ziel.
10.01.1937 Am Besten gelingt es uns, die amerikanische Wirtschaft weiter anzukurbeln. Damit auch in Zukunft der Aufschwung gewährleistet wird, starten wir ein Großes Projekt zur Verbesserung der Infrastruktur an der Ostküste: Atlantic City, Newark, Philadelphia, New York, Scranton, Harrisburg, Pittsburg, Cleveland, Columbus, Chicago, Detroit, Indianapolis, Worcester, Boston und Hartford. Das schafft Arbeit für Hunderttausende und lässt die lokale Wirtschaft sich weiter entwickeln.
1401.1937 Mr. Hoover meldet freudestrahlend, dass er den letzten Spion gefasst hätte. Aus Kanada. Wie? Keiner da? Auch recht... als Belohnung gab ich ihm ein Stück … Marmorkuchen!!! Das Weihnachtsgeschenk für Mrs. Roosevelt scheint Früchte zu tragen. Naja.... der arme Hund... der hatte sich schon an den Blaubeerkuchen gewöhnt...
17.01.1937 Das U.S. Army Ordnance Corps meldet mir, dass man sich daran macht, die Marineinfanterie zu erforschen. Ja wissen die Kerle denn nicht, das wir bereits seit dem Amerikanischen Bürgerkrieg ein Marinekorps haben? Paradoxerweise erklärt man mir, man wisse von nichts und verweist auf die verschlüsselte Aktenlage. Ich kann mich kaum noch beherrschen. Süffisant lächelnd schlage ich vor, dass man vielleicht das 4. Marineinfanterieregiment aus Shanghai um Rat fragen sollte. Die könnten ja bei der Forschung helfen. Dann knalle ich den Hörer auf die Gabel. Manchmal ist es einfach zum verrückt werden hier.

Forschungsergebnisse des Monats Januar 1937
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
1. JanuarFrühe FeldartillerieSpringfield ArmoryFrühe Panzerabwehrartillerie
17. JanuarFortgeschrittene MaschinenwerkzeugeTexas Oil Company---
17. Januar---U.S. Army Ordnance CorpsMarineinfanterie
19. JanuarEinfache ÖlraffinierungStandard Oil CompanyVerbesserte Ölraffinierung


Februar
17.02.1937 Der Winter in Washington hält immer noch an und so stapfe ich missmutig durch die Schneewehen auf der Einfahrt des Weißen Hauses. So ohne Golf bin ich einfach unausstehlich. Vielleicht sollte ich mal einen Kurzurlaub in Australien einlegen... und dort meinen Schwung verbessern. Aber bei der ganzen Arbeit hier kann man ja wahnsinnig werden. Heute steht ein Gespräch mit den Entwicklungsingenieuren von Marmon-Harrington an und dem sehe ich voller Vorfreude entgegen. Die Zukunft der Kriegsführung zu Lande liegt in den Händen der Panzerwaffe. Das habe ich mir nicht selbst ausgedacht, sondern aus einem Buch: Achtung-Panzer! die Entwicklung der Panzerwaffe, ihre Kampftaktik und ihre operativen Möglichkeiten. Der Autor ist der deutsche Offizier Heinz Guderian. Auch wenn unser Militär wenig von den Deutschen hält - dieser Mann ist genial.
18.02.1937 Ich drehe am Rad. Am liebsten würde ich die Wände hochlaufen. Der Tag gestern war eine mittlere Katastrophe. Marmon-Harrington hat mir ihr Konzept eines Panzers vorgelegt, der mich schlichtweg sprachlos machte. Was mir vorschwebte war ein moderner Kampfwagen, was ich bekam war eine zusammen genietete Blechbüchse:

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Wenn Sie jetzt glauben, das wäre alles, dann haben sie sich getäuscht. Tauchte doch tatsächlich der Archivar des Weißen Hauses auf und sagte er hätte ein Problem. Mit der von IBM gelieferten Verschlüsselungsmaschine geschriebene Dokumente waren nicht mehr zu lesen. Verständnislos blickte ich den guten Mann an... und dann dämmerte es mir. Unsere genialen Ingenieure und Trockendockschwimmer haben es tatsächlich geschafft, eine Verschlüsselungsmaschine abzuliefern, aber die Daten zum Entschlüsseln vergessen... das muss jetzt natürlich nachgeholt werden. Ich sage Ihnen, manchmal kann man hier in Washington schlichtweg in die Luft gehen.
29.02.1937 Robert Truax stürmt unangemeldet in mein Büro - der Nachteil, wenn man keine Sekretärin hat. Den ganzen Tag schwärmt er mir von Raketen vor... und das man damit auch zum Mond fliegen könnte. Wohing ich ihn auch am liebsten sofort geschickt hätte. Schlussendlich bewillige ich die Gelder für ein Raketentestgelände in Florida und schicke den guten Mr. Nervensäge gleich hinunter. Hoffentlich fressen ihn dort die Krokodile.

Forschungsergebnisse des Monats Februar 1937
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
17. FebruarTanketteMarmon HarringtonFrüher Panzer
18. FebruarFortschrittliches KonstruktionswesenFord Motor Company---
18. Februar---RaytheonEinfache Entschlüsselungsgeräte


März
01.03.1937 Nicht mehr lange und die Golfsaison beginnt! Hmmmm heute Streuselkuchen... die Idee mit dem Rezeptbuch war genial. Da muss mich noch beim deutschen Botschafter artig dafür bedanken. Wo sind noch mal die Unterlagen vom letzten Jahr? Upps – die sind ja immer noch verschlüsselt.... äh.... na dann warten wir jetzt mal die Entschlüsselungsmaschinen ab * hüstel *
24.03.1937 Zur Zeit befinde ich mich in 'good old Europe' - Paris, London und Berlin stehen auf meiner Tour. In Londen sehe ich einen schon etwas älteren Film in einem Lichtspielhaus "Im Westen nichts Neues". Da ich zuerst in Berlin war und dort über das militaristische Gehabe der Machthaber nicht schlecht staunte, kommt mir die friedliche und stille Atmosphäre in Paris und London nur Recht. Dort beobachtet man das Deutsche Reich mit Sorge. Zwar herrscht generell die Meinung, dass die Aufhebung des Versailler Vertrages im letzten Jahr mit Sicherheit zu Recht geschehen wäre, doch wird das Auftreten des Herrn Hitlers argwöhnisch verfolgt.

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Sehr still verlasse ich nach der Aufführung das Lichtspielhaus. Die schrecklichen Bilder vor Augen kann ich mir nicht vorstellen, dass irgend jemand, der im Großen Krieg gekämpft hat, noch einmal zu den Waffen greifen würde. Noch heute kann man in Frankreich, Belgien und den Niederlanden die Spuren dieses schrecklichen Ringens überall in der Landschaft feststellen. Das Buch, das als Vorlage zu dem Film diente, war sogar von einem Deutschen geschrieben worden: Erich Maria Remarque - mittlerweile war es jedoch in Deutschland verboten. Schaudernd denke ich an die Bilder der Wochenschau zurück, wie sie über Bücherverbrennungen in Nazideutschland berichtet hatte. Trotzdem genieße ich die ersten, milden Frühlingstage in London.

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1937 - II. Quartal

Beitragvon Greifenstein » 18. Januar 2011 21:23

April
1.04.1937 General Arnold bespricht wieder mal mit mir, wie er sich den zukünftigen Einsatz unserer Luftstreitkräfte vorstellt. Immer wieder erstaunlich, wie sehr sich erwachsene Männer für destruktive Maßnahmen begeistern können. Nach vier Stunden brummt mir so ziemlich der Schädel und ich höre überall Flugzeuge sausen. Zur Entspannung bastel ich dann gleich mal wieder Papierflieger und lasse sie durch die Luft sausen. Von dem ganzen Geschwafel habe ich eh kein Wort verstanden.
24.04.1937 Erneut erreicht mich eine Gesetzesvorlage. Diesmal sollen wir Kommunistische Parteien ächten. Mr. Hoover ist natürlich sofort dafür. Irgendwie will ich mich mit dem Kerl nicht anlegen. Der spielt ja den ganzen Tag am liebsten mit Gefängnisschlüsseln. Lieber zustimmen, bevor er mich auch noch einsperren lässt - hat mich sowieso komisch angeschaut, als ich ihm von dem Film in London berichtete und irgenwas von "Kommunisten" gemurmelt.
26.04.1937 Schlechte Nachrichten erreichen uns aus Europa. Im spanischen Bürgerkrieg gewinnen die Faschisten mehr und mehr die Oberhand, kräftig unterstützt vom Deutschen Reich und von den Italienern. Es soll die baskische Stadt Guernica von deutschen Fliegern bombardiert worden sein. Hier scheint es die breite Öffentlichkeit nicht zu interessieren. Im Weißen Haus dagegen beobachten wir die Situation mit Sorge.

Forschungsergebnisse des Monats April 1937
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
1. AprilOperative ZerstörungHenry ArnoldSturzkampfbomberdoktrin


Mai
06.05.1936 Eine Tragödie unaussprechlichen Ausmaßes hat sich an der Lakehurst Naval Air Station in Manchester Township, New Jersey ereignet. Beim Landeanflug fing das berühmte deutsche Luftschiff Hindenburg Feuer und brannte vollständig aus. Die Meldung spricht von über dreißig Toten, darunter auch Amerikaner. Es geht das Gerücht um, dass auf den Zeppelin ein Sabotageakt verübt worden wäre. Noch unter dem Schock der Ereignisse übermitteln wir der deutschen Regierung unser aufrichtiges Beileid. Obwohl schon manche Stimmen uns die Mitschuld am Desaster geben. Hätten wir den Deutschen das geforderte Helium geliefert, wäre diese Katastrophe vermeidbar gewesen. Umso wichtiger ist es, dass wir den Unfall so schnell wie möglich untersuchen.

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09.05.1937 Und wieder wird der New Deal verlängert! Unsere Wirtschaft wächst und wächst und wächst. Jetzt habe ich noch eine Idee mit Immobilien... so verbilligte Häuser bauen für alle, auch die, die es sich nicht leisten können. Mr. Roosevelt sagt nein. Meint das wäre riskant und würde die Weltwirtschaft in den Abgrund treiben... Der Mann wird es schon wissen. Idee trotzdem notiert - für zukünftige Generationen... Leider haben wir in Amerika immer noch siebzehn Millionen Arbeitslose. Da sind die Deutschen besser dran, wenn man deren Nachrichten Glauben schenken darf. Am 30. April vermeldete man dort, dass die Zahl unter eine Million gesunken wäre. Das schaffen wir auch noch - der Präsident und ich sind fest davon überzeugt.

Forschungsergebnisse des Monats Mai 1937
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
4. MaiFrühe PanzerabwehrartillerieSpringfield ArmoryEinfache Feldartillerie
12. MaiEinfacher BegleitjägerBoeingEinfacher Taktischer Bomber


Juni
10.06.1937 Da erklärt doch Japan dem friedliebenden China den Krieg... und dieser Marco Polo hat da was mit zu tun - ein Italiener glaube ich. Was? Nur eine Brücke? Ach so... ja dann.... Auge darauf werfen. Wieso nennt man eine Brücke in Peking nach einem Italiener. Da sollte ich einmal nachforschen. Irgendwie habe ich ein dummes Gefühl bei der ganzen Sache. Die Schlitzaugen sind mir ein bisschen zu sehr auf Expansion aus, sie wissen schon, Kaiserreich und so. Wo war dieses Shanxi schnell nochmal? Bei Guanxi? …. dazu fällt mir nichts mehr zu ein. Namen haben die...
12.06.1937 Präsident Roosevelt hat mich zu sich gerufen und mir den Pitman Akt vorgelegt. Da haben wir doch tatsächlich den beiden Häusern des Kongresses abgerungen, uns in Übersee einmischen zu dürfen. Liegt wohl daran, dass die Augen der Amerikaner mehr auf den Pazifik gerichtet sind als auf Europa.
Auf jeden Fall unterstützen wir National-China in dem sich anbahnenden Konflikt mit Japan, der sich immer mehr auszuweiten scheint. Mir selber graut es davor... diese unaussprechlichen Namen... und Schriftzeichen erst. Koste es was es wolle... ich brauche eine Sekretärin...

Forschungsergebnisse des Monats Juni 1937
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
- nichts -


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1937 - III. Quartal

Beitragvon Greifenstein » 19. Januar 2011 22:14

Juli
01.07.1937 Wie gewohnt will ich schwungvoll mein Büro betreten, da reißt es mich im Vorzimmer gewaltig und ich stoppe wie wenn ich gegen eine unsichtbare Wand gelaufen wäre. Sitzt doch hinter einem Schreibtisch eine absolut hinreißende Vertreterin des weiblichen Geschlechts und strahlt mich an. Bevor ich mich von meiner Überraschung erholen kann, eröffnet sie mir, dass sie Victoria Stephens heiße und ab heute meine Sekretärin sei. Potzblitz, da muss ich wohl etwas richtig gemacht haben, dass man endlich Geld für mein Büro aufwendet.
07.07.1937 Jetzt ist gerade einmal eine Woche vergangen und ich muss sagen, ich erkenne meine eigenes Büro nicht wieder. Nicht nur ist mein Schreibtisch jeden Morgen tipptop geordnet und die Unterlagen für den neuen Tag sauber bereit gelegt - nein, sogar meine Golfausrüstung ist immer ordentlich verstaut, die alte Kaffeetasse vom Vortag und der überfüllte Aschenbecher verschwunden... man merkt doch gleich, wenn eine weibliche Hand am werkeln ist. Nachteil: das gemütliche Wippen mit dem Ledersessel und den Füßen auf dem Schreibtisch kann ich mir leider auch abschminken. Das wird aber wett gemacht durch das strahlende Lächeln und das herrlichen "Guten Morgen" - heute mal als Dankeschön einen Blumenstrauß mitgebracht. Die gute Miss Stephens war ganz verlegen.
24.07.1937 Erscheint ein braungebrannter Mr. Truax im Weißen Haus, stolziert herein und fängt doch sofort an, mit meiner Sekretärin zu flirten. Zuerst gucke ich etwas sprachlos und fahre dann doch etwas unwirsch dazwischen und frage, was es denn unten von den Alligatoren Neues zu berichten gäbe. Antwort: Das neue Raketentestgelände wäre bei Orlando Florida fertig gestellt worden. Sofort kommt mir die Idee, es Griffonsteen Spacecenter zu taufen... da macht mich Miss Stephens darauf aufmerksam, dass der Präsident beschlossen hat, die Anlage Launch Operations Center zu taufen. Tja nichts mit Unsterblichkeit und so... aber Hauptsache der Mr. Truax ist wieder bei den Alligatoren und hört auf, meiner hübschen Sekretärin schöne Augen zu machen.

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August
02.08.1937 Frohgemut stolziere ich mit einem neuen Strauß Blumen ins Büro, nur um festzustellen, dass der Schreibtisch unbesetzt ist. Und dann dämmert es mir langsam... Urlaubszeit. Mrs. Strephens hat mir ja mitgeteilt, dass sie ihren Urlaub daheim bei ihren Eltern in Richmond verbringt... das werden die zwei langweiligsten (und wohl auch unordentlichsten) Wochen meines Lebens...
22.08.1937 Der erste Fabrikausbau ist abgeschlossen. Unser neue Programm zum Ausbau der amerikanischen Wirtschaft zeigt die ersten Früchte. Gut, dass es uns hilft, die Arbeitslosigkeit weiter auszubauen. Nur wenn ich die Nachrichten aus Europa höre, wo ein gewisser Herr Hitler wie immer laut tönend über das diplomatische Parkett stolziert, wird mir schwummrig. Mir kommt die schlimme Befürchtung, dass wir unsere Wirtschaft bald zu ganz anderen Sachen benötigen werden...
Übrigens ist Miss Stephens immer noch nicht zurück. Sie hat sich während des Urlaubes krank gemeldet. Besorgt schicke ich ihr eine Grußkarte mit besten Wünschen zur Genesung - zusammen mit der Anweisung, eine frisch gebackene Sachertorte abzuliefern. Der österreichische Botschafter hat das Rezept Mrs. Roosevelt überreicht und wir schwelgen im Weißen Haus in einer weiteren Köstlichkeit europäischer Backkunst.
30.08.1937 Endlich ist Miss Stephenson wieder zurückgekehrt. Es wurde schon richtig trist hier und auch Toto hat nur noch traurig geguckt. Übrigens ist der kleine Verräter aufgrund des Kuchenwechsels übergelaufen und weicht dem Präsident oder seiner Gattin nicht mehr von der Seite. Mir ist es egal, die Hauptsache mich begrüßten am Morgen wieder diese wunderschönen braunen Augen!

Forschungsergebnisse des Monats August 1937
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
22. AugustSturzkampfbomberdoktrinHenry N. Arnold---
14. Juli---Earnest KingVerzögerungsdoktrin


September
02.09.1937 Der Rohstoffauststoß erhöht sich wieder einmal und auch meine Aktien befinden sich auf einem stetigen Höhenflug. Übrigens ist bald ein Golfturnier in Kansas City und ich freue mich schon drauf. Ansonsten haben wir wenig zu tun außer Zeitung zu lesen und Papierflieger zu falzen. Sie können sich gar nicht vorstellen, wieviel unwichtiger Kram über meinen Schreibtisch wandert. Da kommen Anfragen von Kaninchenzüchtern in San Diego mit Vorschlägen zur Vergrößerung der Karotten-Produktion und das sind noch die harmlosesten Dinger.
07.09.1937 Japan scheint mit seinem Angriffskrieg gut voran zu kommen. Auf alle Fälle haben sie in der Mongolei eine Kollaborationsregierung eingerichtet und einen Staat namens Mengijang errichtet. Da war ich so froh gewesen, als Nationalchina diese ganzen unabhängingen Staaten mit den unaussprechlichen Namen annektiert hat - und jetzt kommt Japan mit so einer Bezeichnung daher. Bricht man sich doch die Zunge dabei. Unverantwortlich ist so etwas. Denkt denn keiner an die unzählichen Schulkinder, die diese Wortungetüme einmal in Diktaten niederschreiben müssen?
07.09.1937 Hobby(!!!)-Forscher entdecken in Scranton ein Energievorkommen... irgendwie beschleicht mich das Gefühl, die haben nur jede Menge Komposthaufen angehäuft... sollen ja ganz schön dampfen, die Dinger... und Wärme erzeugt bekanntlich Energie.
07.09.1937 Stapellauf der USS Yorktown. Da die Präsidentengattin verhindert ist, darf Miss Stephens die Champagnerflasche fliegen lassen. Es ist wirklich amüsant zu sehen, wie aufgeregt sie ist. Sie kriegt dann immer ganz rote Wangen und knetet ihre Hände. Dann jedoch auf der Tribüne wirkte sie ganz kühl und gelassen und vollzog die Schiffstaufe, als wenn sie es schon hundertmal gemacht hätte. Als sie mich nach dem offiziellen Empfang fragte, ob ich zufrieden gewesen wäre mit ihrem Auftritt, kann ich nur stammelnd antworten und versichere ihr, dass sie großartig gewesen war. Allmählich beschleicht mich das Gefühl, diese junge Dame besitzt mehr von meiner Aufmerksamkeit, als es gut für mich ist...
Da vergesse ich vor lauter Gefühlsduselei, dass auch an der Ostküste die Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur greifen. Nicht nur die Deutschen können Autobahnen bauen!
25.09.1937 Der italienische Diktator Benito Mussolini zu Staatsbesuch in Deutschland. Scheinen sich ja prächtig zu verstehen, die beiden Herren. Dabei habe ich die dunkle Befürchtung, dass der Duce nicht weiß, mit wem er sich da einläßt. Sollte zwischen den beiden Staaten eine engere Allianz entstehen, kann ich mir denken, wer da die Hosen anhat...

Forschungsergebnisse des Monats September 1937
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
1. SeptemberVerbesserte RechenmaschineIBM---
1. September---Norfolk Naval YardVerbesserter Zerstörer
14. SeptemberEinfacher MehrzweckjägerCurtiss-Wright---
14. September---New York Naval YardVerbesserter Leichter Kreuzer


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1937 - IV. Quartal

Beitragvon Greifenstein » 21. Januar 2011 09:39

Oktober
04.10.1937 Ein Jubeltag für sämtliche Archivare und sonstigen Dokumentensammler! Raytheon hat es endlich geschafft, eine brauchbare Entschlüsselungsmaschine für unsere verschlüsselten Dokumente abzuliefern. Endlich können wir wieder den Mist lesen, den wir letztes Jahr verzapft haben. Aber sagen sie das nicht zu laut - der Präsident weiß von nichts. Hat er mich doch gestern erst beim Papierfliegerfalzen erwischt... oder besser gesagt beim Probeflug meines neuen Starfighters "Memorandum Deutsches Reich"... justament in dem Moment muss er in mein Büro platzen... und des idiotische Stück Papier landete genau auf seiner Nase. Sie können sich vorstellen, was danach los war. Miss Stephens kam den ganzen Tag nicht mehr aus dem Lachen heraus - natürlich erst nachdem der Präsident verschwunden war.
10.10.1937 Rest des Monats Strafarbeit. Ich hätte nicht genug zu tun, hat der Präsident gemeint. Und jetzt reise ich mit meiner Sekretärin quer durchs Land, um eine Bestandsaufnahme unserer Streitkräfte durchzuführen. Dabei ist es erschütternd, die Armee zu sehen, die nicht nur total unterbesetzt ist sondern teilweise mit Holz-MG und Attrapen Manöver durchführt, weil der Kongress keinerlei Gelder bewilligt. Während ich missmutig durch den Sand auf den Manöverfeldern bei Fort Knox Stapfe, scheint sich Miss Stephens köstlich mit den jungen Panzeroffizieren zu amüsieren, was nicht gerade zur Verbesserung meiner Laune beiträgt...

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Forschungsergebnisse des Monats Oktober 1937
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
4. OktoberEinfache EntschlüsselungsgeräteRaytheon---
4. Oktober---Standard Oil CompanyProduktionskontrolle
6. OktoberEinfache FeldartillerieSpringfield ArmoryEinfache Panzerabwehrartillerie


November
15.11.1937 Noch immer krieche ich durch's Gelände, während sich Mrs. Stephens königlich bei den Offiziersbällen amüsiert - und wir sind nach einer Rundreise zurück in Fort Knox. Marmon-Harrington hat sich wieder einmal an meine Idee von modernen Panzereinheit gewagt. Zu allem Überdruss hat man auch noch den deutschen Militärattachee geladen und dann kam es wie es kommen musste. Stolz ließen die Ingenieure der Omnibus-Firma Marmon-Harringten ihren T4E1 auf das Feld rollen. Der "Panzer" schaffte kaum 100 m da passierte zweierlei. Erstens warf das Gefährt, als es beschleunigen wollte die Ketten - und dann mussten wir dem deutschen Militärattachee vom Boden aufheben, wo er mit einem Lachanfall zusammen gebrochen war. Was für eine Blamage. Einen finsteren Blick, der nichts Gutes verhieß, warf ich noch den Ingenieuren zu, die besser weiter Schulbusse bauen sollten, dann verließ ich mit Miss Stephens und dem Deutschen die Vorführung.

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Auf dem Rückweg nach Washington konnte ich nur schicksalsergeben den gönnerhaften Ausführungen über die deutsche Panzerwaffe lauschen. Sogar Miss Stephens blickte betreten zu Boden während sich der Deutsche im Glanze der technischen Leistungen seines Landes suhlte. Zurück im Weißen Haus getraute ich mich kaum, dem Präsident von meinen Feldversuchen zu berichten. Zu desaströs war der Eindruck, den die amerikanische Landstreitkräfte bei mir hinterlassen hatten. Und noch schlimmer wurde meine Laune, als mir der Geheimdienst des Inhalt des Telegrams zeigte, den der deutsche Militärattachee nach Berlin gekabelt hatte. Von "Unfähigkeit" und "keinerlei Sorgen" war da zu lesen. Und ich musste dem guten Mann auch Recht geben. Die U.S. Armee in ihrer jetzigen Verfassung hätte schon Schwierigkeiten, den berühmten Hund hinterm Ofen zu vertreiben.
21.11.1937 Schon wieder geht es um die Ächtung von von Parteien. Diesmal sind es die rechtsgerichteten vor allem die Deutsch-Amerikanische Legion. Mr. Hoover will endlich mal wieder jemanden einsperren. Dann machen wir ihm doch den Gefallen. Aber mit seinem Einsperrwahn kommt er mir echt komisch vor... Ich frage mich, wen Mr. Hoover eigentlich leiden mag außer Mr. Hoover natürlich...

Forschungsergebnisse des Monats November 1937
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
15. NovemberFrüher leichter PanzerMarmon-HarringtonEinfacher leichter Panzer


Dezember
10.12.1937 Da wird einem doch glatt das Weihnachtsfest versaut. Immer so um den 6. Dezember passiert was – das ist mir letztes Jahr schon klar geworden. Jetzt wollen die Chinesen Unterstützung gegen die Japsen... Der Präsident und ich waren einer Meinung: mit Logistik alleine ist da nichts getan – da müssen auch Freiwilligenverbände ran. Denn man gucken, was sich daraus entwickelt.... zu Schade um die Papierflieger...
21.12.1937 Heute habe ich ausgesprochen gute Laune, denn ich habe Freikarten für einen Kinofilm erhalten und Miss Stephens hat meiner Einladung zugestimmt. Walt Disney hat ein neues Meisterwerk geschaffen: den ersten abendfüllenden Zeichentrickfilm "Schneewittchen und die sieben Zwerge" - ja auch bei uns erfreuen sich die deutschen Märchen einer großen Beliebtheit - bei uns heißt das Märchen 'Snowwhite'.



24.12.1937 Einen Tag vor Weihnachten besuchen uns freudestrahlend ein paar Army-Offiziere um uns mitzuteilen, dass die Vereinigten Staaten von Amerika wieder über die Möglichkeit eines Marinekorps verfügen. Richtig stolz ist man offenbar bei diesen Holzköpfen in der Armeeführung. Bis ich sie dezent darauf aufmerksam mache, dass die Marines der Navy unterstehen. Ja, Rache ist süß! Aus dem Grunde habe ich Mrs. Roosevelt auch extra um einen Blaubeerkuchen gebeten, den die jungen Herren aber freudestrahlend verputzen. So geht mein Schuss wohl eher nach hinten los. Als ich die Reste Toto vorsetze, fängt dieser das Jaulen an. Irgendwie fühle ich mich genauso...

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25.12.1937 Ja ist denn schon wieder Weihnachten? Ein goldener Füllfederhalter, wie schön, Danke, Mr. President. Und von Frau Roosevelt einen selbstgestrickten Schal. Das Weiße Haus ist einfach klasse... der Christbaum allein schon Wahnsinn... zum Festmahl Truthahn... und als Nachtisch: Blaubeerkuchen... kein Wunder, dass mir am 26. immer schlecht ist. Aber trotzdem blicke ich frohgemut in die Zukunft. Silvester gehe ich mit Miss Stephens auf einen Ball. Da nimmt man auch das obligatorische Dinner im Weißen Haus in Kauf!

Forschungsergebnisse des Monats November 1937
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
24. DezemberEinfache KavalleriedivisionWinchester Repeating Arms Co.Halbmotorisierte Kavalleriedivision
25. DezemberEinfacher Taktischer Bomber
Douglas A-20 Havoc
Boeing---
25. Dezember---Ford Motor CompanyFahrzeugreparatur im Hinterland
25. DezemberFrühe Marineinfanterie
Douglas A-20 Havoc
U.S. Army Ordnance Corps---
25. Dezember---General ElectricProduktionsplanung


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1938 - I. Quartal

Beitragvon Greifenstein » 21. Januar 2011 15:57

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A Step into Darkness




Januar
01.01.1938 Ein neues Jahr beginnt und mir ist, als ob die ganze Welt ein wunderschöner Platz ist. Gestern abend habe ich zum erstenmal Miss Stephens geküsst... und dann haben wir Auld Lang Syne gesungen. Da fühlt sich das Leben auf einmal vollkommen anders an. Zum Neujahrsempfang des Weißen Hauses habe ich mich dann in Schale geschmissen und wieder mit wichtigen Leute Kontakte geknüpft. Wie es scheint gelingt es dem Präsidenten und mir, unser Land weiter auf dem Weg der Interventionen zu bringen. Schlussendlich ist Amerika der Wächter der freien Welt. Wen nicht wir dann wer sonst?
Für die Marine gibt es auch ein paar Neujahrsüberraschungen: auf den Werften wird die Produktionsreihe von drei neuen Schlachtschiffen gestartet. Damit wird der Grundstock unserer Seeherrschaft weltweit ausgebaut.
22.01.1938 Während das Forschungsprogramm der U.S. Navy weiter Fortschritte macht, plant der Präsident, mich als Good Will-Aktion nach Australien zu schicken. Dort wollen wir Flagge zeigen um der weiteren japanischen Expansionspolitik die Grenzen aufzuzeigen. Für mich trifft sich das ganz gut... weil nämlich auch eine Golfmeisterschaft dort stattfindet. Und da Victoria - entschuldigen Sie, ich meinte natürlich Miss Stephens auch daran teilnimmt, plane ich die Gelegenheit zu nutzen und ihr einen entzückenden Badeanzug zu schenken, den ich gesehen habe. Vor meinem geistigen Auge sieht sie schon fantastisch darin aus.

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Forschungsergebnisse des Monats Januar 1938
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
22.01.Verbesserter ZerstörerNorfolk Naval YardVerbesserter Schwerer Kreuzer


Februar
09.02.1938 Da wird es wohl nichts mit dem Einlochen in Australien und traurig packe ich meine Golfschläger wieder weg, bis auch bei uns das Wetter besser wird. Leider müssen Miss Stephens und ich nach Norfolk, um die Produktion von mehr Frachtraum für unserer Handelsflotte einzuleiten - und Virginia ist definitiv zu kalt für einen Badeanzug um diese Jahreszeit. Na ja - ich trage es mit Fassung und schlage mich mit den Werftbürokraten herum. Nur meine Begleiterin findet wie immer alles ausgezeichnet und schafft es, so manche Verhandlungsrunde mit ihrem Lächeln für uns zu entscheiden. Ich trage mich schon mit dem Gedanken, den Präsidenten vorzuschlagen, sie meinen Job machen zu lassen... aber was rede ich da...
26.02.1938 Mit dem Abschluss der Kiellegung für zwei neue verbesserte Flugzeugträger, der USS Wasp und der USS Hornet, können Miss Stephens und ich die kalten Gestaden der Ostküste hinter uns lassen um ins nicht wesentlich wärmere Washington zurückzukehren. Mit fast jeder Faser unserer Körper sehnen wir den Frühling herbei. Mittlerweile zeigt sich immer mehr, dass wir nicht nur beruflich ein hervorragendes Team abgeben und so vertieft sich unsere Zusammenarbeit von Tag zu Tag. Manchmal erschrecke ich sogar, wie meine Büroleiterin meine Gedanken voraus ahnen kann. Man sagt Frauen da ja einiges nach und das offenbar nicht zu unrecht.
28.02.1938 Unserer Forschung macht immer bessere Fortschritte und so war der Monat ganz erfolgreich. Leider verschärfen sich jedoch - von unserer Bevölkerung weitgehend unbeachtet - die Nachrichten aus Europa. Dort spricht der Führer des Deutschen Reiches immer öfters von seinem Anrecht, die deutschen Minderheiten in anderen Ländern in sein Reich einzuverleiben. Und so kommt das erste mal das Sudetenland zur Sprache. Auch wird der Ton des Deutschen Reiches gegenüber seinem Nachbarn Österreich immer schärfer. Den Präsidenten füllt das alles mit Sorge.

Forschungsergebnisse des Monats Februar 1938
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
04.02.Verbesserter FlugzeugträgerNewport News ShipbuildingVerbesserter Schlachtkreuzer
08.02.Einfache PanzerabwehrartillerieSpringfield ArmoryFrüher Jagdpanzer
13.02.Verbesserter Leichter KreuzerNew York Naval Yard---
13.02.---U.S. Army Ordnance CorpsSchwerer Panzer


März
12.03.1938 Ich kam wie immer etwas später ins Büro, wo mich eine bleiche Miss Stephens erwartete und mir mitteilte, dass die deutsche Wehrmacht in Österreich einmarschiert sei. Dann stellten wir beide das Radio an und lauschten den neuesten Nachrichten. Bald darauf wurde ich zum Präsidenten gerufen, der eine Stabssitzung einberufen hatte. Auch dort gab es nur ein Thema: die Bestrebungen Hitlers zur Ausweitung des Territoriums des Deutschen Reiches. Auch wenn man überein gekommen ist, den Anschluss nicht zu dramatisch zu bewerten, muss die ganze Situation doch nüchtern betrachtet werden. Erst kam es zur Besetzung des Rheinlandes 1936, jetzt zum Anschluss Österreichs. Was wird als nächstes vom deutschen Führer gefordert werden? Meine Vermutung, der nicht widersprochen wurde, gilt dem Sudetenland. Da ja Hitler bereits im Januar in einer Ansprach vom Anrecht der deutschen Minderheiten in der Tschechoslowakei gesprochen habe.
12.03.1938 Mit Staunen blicken wir nach Europa, wo sich ein ganzes Volk offenbar dem Begeisterungstaumel einer nationalen Größe hingibt. Nein - ich spreche nicht vom Großdeutschen Reich sondern von seinem kleinen Nachbarn Österreich, der sich nahezu bereitwillig in die Umarmung der deutschen Diktatur stürzt und seine nationale Selbständigkeit aufgegeben hat. Adolf Hitler persönlich ist wie ein Triumphator in Wien empfangen worden - von jubelnden Menschenmassen begrüßt. Wir lauschen fassungslos seiner Ansprache auf dem Heldenplatz. Miss Stephens wirkt sehr bedrückt und auch ich stelle bedauernd fest, dass diese Ereignis schwerwiegende Folgen haben wird. Die erste ist, dass Mrs. Roosevelt sich weigert, das deutsche Backbuch weiter zu benutzen. Blaubeerkuchen, ich sehe Dich kommen...

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Adolf Hitler fährt in Wiener Innenstadt ein - Bundesarchiv Bild 146-1972-028-14


Forschungsergebnisse des Monats März 1938
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
- keine neuen Erkenntnisse -


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1938 - II. Quartal

Beitragvon Greifenstein » 22. Januar 2011 15:46

April
28.04.1938 Alles in allem ein recht ereignisloser Monat. Jede Menge schlechtes Wetter und die Stimmung im Weißen Haus ist gedrückt. Wie befürchtet hat wieder das Regiment des Blaubeerkuchens Einzug gehalten. Die Deutschen sind im Allgemeinen eher unbeliebt geworden, auch wenn sich die breite amerikanische Öffentlichkeit nach wie vor nicht besonders viel für die Vorkommnisse in Europa interessiert. Man könnte fast meine, die leben da drüben auf einem anderen Planeten. Vor allem unsere Kongressabgeordneten kommen immer wieder mit dem Spruch daher, dass uns das alles überhaupt nichts anginge. Wir hätten genug eigene Probleme. Das mag durchaus stimmen.
Miss Stephens wird da jedoch recht hitzig. Sie vertritt - übrigens wie der Präsident - eine vollkommen andere Meinung. Und mit der hält sie auch nicht zurück, wenn einer der Herren Kongressabgeordneten wieder einmal seine Isolations-Ansichten in meinem Büro zum Besten gibt. Diese ziehen dann meist schnell den Rückzug an. Den wer setzt sich schon freiwillig gerne dem Zorn einer Frau aus - vor allem, wenn diese hübsch ist? Da wirft sie mir auf einmal an den Kopf, das ich gar nicht so träumerisch gucken müsste... dazu wäre das Thema viel zu Ernst. Dann stürmt sie aus meinem Zimmer. Ich tue so, als würde ich ganz tief in den Akten lesen und auch Toto legt vorsichtshalber seine Pfoten über den Kopf. Wer weiß, wo der Blitz sonst noch einschlägt.

Forschungsergebnisse des Monats April 1938
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
25.04.Fahrzeugreparatur im HinterlandFord Motor Company---
25.04.---IBMVerbesserte Verschlüsselungsgeräte


Mai
14.05.1938 Wieder einmal eine schöne Filmpremiere und durch meine Kontakte habe ich mir zwei Freikarten zusichern lassen. Victoria ist ganz aufgeregt, schwärmt sie doch für den Hauptdarsteller von "The Adventures of Robin Hood": Eroll Flynn. Das macht mich dann doch fast ein bisschen eifersüchtig. Allerdings muss ich während des Filmes zugeben, dass er äußerst charmant wirkt. Olivia de Havilland in ihrer Rolle als Maid Marian entlockt mir dann doch ein anerkennendes Pfeifen - was sofort mit einem Knuff in meiner Seite korrigiert wird. Ich genieße jedoch meine kleine Rache.



21.05.1938 Wie wir es geahnt haben, wird der Ton zwischen Berlin und Prag schärfer. Der Anführer der Sudetendeutschen, ein gewisser Konrad Henlein, stellt Forderungen, die die Regierung der Tschechoslowakei einfach nicht erfüllen kann. An diesem Tag verkünden die Tschechen die Mobilmachung und verschärfen die Situation weitgehend. Aus Berlin tönen mittlerweile Worte, die die Heimführung aller Deutschen in das Reich fordern.
29.05.1938 Der New Deal wird fortgesetzt. Die Wirschaft brummt nicht nur... sie flutscht so richtig. Alle Leute glücklich und zufrieden. Auch mit der Beschäftigung geht's aufwärts. Wie mit den Aktien. Jetzt brauchen wir nur noch eine moderne Armee... und Navy... ach ja und die Air Force.... Nein, wir wollen keinen Krieg anfangen. Das überlassen wir mal schön den Schnauzbärten! Aber wenn diese losschlagen, dann müssen die freien Länder der Welt gerüstet sein.

Forschungsergebnisse des Monats Mai 1938
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
05.05.ProduktionskontrolleStandard Oil of California---
05.05.---Robert TruaxRaketentriebwerk
28.05.halbmotorisierte KavalleriedivisionWinchester Repeating ArmsEinfache motorisierte Infanterie


Juni
21.06.1938 Victoria und ich befinden uns auf einer Tour durch Europa - besser gesagt nur Frankreich und England. Während in London das Wetter unseren Erwartungen entspricht - es gießt in Strömen - empfängt uns in Paris strahlender Sonnenschein. Victoria ist ganz hingerissen vom Baguette und auch die Pariser Mode kann sich an ihr sehen lassen. Leider vergehen die schönen Tage wie im Fluge und bald schon befinden wir uns wieder auf dem Rückflug über den Atlantik. Und während ich so sinnend über meine Erfahrungen in Europa nachdenke, ertappe ich mich immer wieder, wie ich in das hübsche Gesicht der neben mir im Sitz schlafenden Frau starre. Und dann erscheinen mir die großen Pläne der Weltpolitik auf einmal vollkommen nebensächlich.

Forschungsergebnisse des Monats Juni 1938
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
04.06.Verbesserter Schwerer KreuzerNorfolk Naval Yard---
04.06.---Lyman BriggsNuklearforschung
06.06.Früher JagdpanzerSpringfield ArmoryFrühe Artillerie auf Selbstfahrlafetten


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1938 - III. Quartal

Beitragvon Greifenstein » 23. Januar 2011 00:01

Juli
02.07.1938 In Chikago macht sich Henry Ford daran, die bei ihm in Einsatz befindliche Fließbandproduktion für militärische Produktionsgänge einzurichten. Es scheint offenbar nicht so einfach wie gedacht und man muss hier vor allem die schwerfällige Militäradministration berücksichtigen, die sich immer wieder den Standardisierungsanforderungen widersetzt, die nun einmal für eine solche Produktion notwendig sind. Gott sei Dank kann ich hier Mr. Ford helfen, da ich notfalls die Herren darauf aufmerksam mache, das ich direkt den Oberbefehlshaber vertrete. Dann kuschen sie sich meist schmollend, während Victoria ein breites Grinsen nicht unterdrücken kann. Einmal darauf angesprochen meint sie nur: "Du wirkst manchmal wie ein General, der seine Rekruten zusammenstaucht, Schatz." Ich muss ein fürchterlich dämliches Gesicht gemacht haben, denn sie brach in ihr berühmtes helles Lachen auf und der anwensende Mr. Ford meinte nur: "Ich glaube, die ist ihnen über, junger Mann!" Na das ging ja dann wieder mal voll auf meine Kosten.
05.07.1938 Drei Tage später findet man mich schon wieder in Fort Knox um ein weiteres Prachtstück Marmon-Harrington'scher Ingenieurkunst zu begutachten. Der neueste Entwurd eines leichten Panzers, dem M3 Stuart. Argwöhnisch begutachte ich das Teil, klettere hinein und muss dann doch anerkennend zugeben, dass die Jungs sich allmählich in die richtige Richtung begeben. Aber um den grinsenden Ingenieuren den Wind aus dem Segel zu nehme, merke ich nur an, dass wir noch meilenweit von einem Erfolg entfernt sind. Die anschliessende Vorführung zeigt, dass das Gefährt sich offenbar äußerst zuverlässig im Gelände bewegt, eine imposante Geschwindigkeit aufweist und auch noch einfach zu steuern ist. Zufrieden nickend begebe ich mich nach Washington zurück, diesmal mit dem Gefühl, dass sich etwas bewegt - und das nicht in die falsche Richtung.

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Forschungsergebnisse des Monats Juli 1938
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
02.07.ProduktionsplanungGeneral Electric---
02.07---Ford Motor CompanyFließbandexperimente
05.07.Einfacher leichter Panzer M3 StuartMarmon HarringtonVerbesserter Leichter Panzer


August
18.08.1938 Washington leidet wieder einmal unter brütender Hitze und aus den Sümpfen des Potomac steigen wie immer Myriaden von Mücken auf. Wer kann, hat die Hauptstadt verlassen - so auch der Präsident, um die neue Thousand Islands Bridge einzuweihen, die die USA mit Kanada verbindet. Victoria selbst ist in ihrem Urlaub wieder heim zu ihren Eltern gefahren und so sitze ich mit Toto alleine hier und blase Trübsal. Dabei kommen fast jeden Tag neue schlechte Botschaften aus Europa.
28.08.1938 Die Krisis um das Sudetenland scheint sich zu zuspitzen. Sowohl Frankreich wie England haben der Tschechoslowakei ihren Beistand zugesichert. Trotzdem scheint Herr Hitler in Berlin nicht auf seine Forderungen verzichten zu wollen. Er proklamiert das Recht der Sudetendeutschen, ins Reich eingegliedert zu werden. Wir erfahren aus London, dass der Premierminister, Mr. Chamberlain, nur noch eine Chance sieht. Er muss mit dem Führer selbst verhandeln. Uns sind aufgrund der immer noch isolationistischen Geisteshaltung unserer Bevölkerung und der wichtigsten Politiker die Hände gebunden. Trotzdem beobachten wir die ganze Situation mit Argwohn.

Forschungsergebnisse des Monats August 1938
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
13.08.Verbesserter SchlachtkreuzerNewark News Shipbuilding---
13.08.---New York Naval YardLangstrecken-U-Boot
25.08.VerzögerungsdoktrinEarnest King---
25.08.---Omar BradleyPattdoktrin


September
03.09.1938 Die Krise in Europa spitzt sich weiter zu. Dieser Hitler geifert immer mehr und wird jeden Tag lauter. Sollte er es wagen, in das Sudetenland einzumarschieren, müssten Frankreich und England zu den Garantien stehen, die sie der Regierung in Prag zugesichert haben. Das würde bedeuten, das ein neuer europäischer Krieg ausbricht. In unseren Zeitung und in der breiten Öffentlichkeit wird gefordert, das wir uns aus all dem heraushalten. Allerdings sehe ich in Präsident Roosevelts Augen, dass ihm das überhaupt nicht gefällt. Für ihn ist Hitler und Deutschland eine Bedrohung für den Frieden in der Welt. "Sie werden sehen, Griffonsteen, früher oder später werden wir uns mit diesem Herrn auseinandersetzen müssen."
18.09.1938 Bei einer Sitzung zwischen dem britischen Premierminister Neville Chamberlain und dem französichen Regierungschef Édouard Daladier wird klar, dass beide Länder nicht bereit sind, für das Sudetenland in einen Krieg zu ziehen. Die Sowjetunion kündigt an, die Tschechoslowakei nur zu verteidigen, wenn Frankreich gewillt ist, zu seinen Bündnisverpflichtungen zu stehen. Dies scheint ja offenbar nicht der Fall zu sein. Somit hat Hitler wieder einmal freie Hand.
21.09.1938 Der kommandierende General des U.S. Army Air Corps, Oscar Westover stirbt bei einem Flugzeugabsturz nahe Burbank, California. Mit ihm stirbt der Staff Sergeant Samuel Hymes. Präsident Roosevelt ordnet an, mich um die Beerdigungsfeierlichkeiten auf dem Nationalfriedhof von Arlington zu kümmern. Als Nachfolger für den Posten des Luftwaffenchefs wird Henry N. Arnold designiert.
23.09.1938 Die Tschechoslowakei mobilisiert ihre Armee - damit scheint es wirklich zu einem Krieg zu kommen.
26.09.1938 Aus einer Rede Hitlers im Berliner Sportpalast erfährt die Welt, dass das Deutsche Reich gewillt ist, um das Sudetenland Krieg zu führen. Es scheint, als hielte jedermann den Atem an. Soll es tatsächlich nicht einmal 20 Jahre nach dem Großen Krieg schon wieder zu Kämpfen in Mitteleuropa kommen? Victoria ist bei der Arbeit sehr unkonzentriert, lauscht auf jede Nachricht. Sie sieht sehr verhärmt aus, sorgt sich um die armen Menschen in der Tschechoslowakei, wenn es zu einem Krieg kommen sollte - das Land, so sagt sie, sei ja praktisch von der ganzen freien Welt in Stich gelassen worden.
28.09.1938 Noch einmal kommt es zu einem Treffen zwischen Chamberlain, Daladier, Mussolini und Hitler - nur die Tschechoslowakei ist zu den Gesprächen nicht eingeladen, was bei Victoria einen Laut des Abscheus hervorruft. "Wie kann man es nur wagen, über den Köpfen eines freien, unabhängingen Landes hinweg über dessen Souveranität zu verhandeln?" So aufgebracht habe ich sie noch nie gesehen. Diese Frau hat ein starkes Unrechtsempfinden und die aktuellen Vorgänge scheinen sie auf das Äußerste herauszufordern.
30.09.1938 Neville Chamberlain kehr nach London zurück. Der Krieg ist verhindert worden. Das Münchner Abkommen sichert Deutschland die Rechte am Sudentland zu und die Tschechoslowakei muss dieses ohnmächtig abtreten. "Peace for our time!" kündigt der britische Premier beim Verlassen des Flugzeuges auf dem Londoner Flughafen stolz. Victoria hat nichts als Verachtung für seine Politik. "Man kann mit Leuten wie diesem Hitler keine Verträge schließen - der wird sich nie an etwas halten. Du wirst sehen: In spätestens einem Jahr wird er den Rest des Landes auch noch haben wollen!" Irgendwie muss ich ihr beipflichten und sogar Präsident Roosevelt sagt: "Ihre Sekretärin ist ein kluges Köpfchen, Griffonsteen. Sie sollten ein Auge auf sie haben." Ich antworte ein bisschen frech: "Sogar zwei, wenn es denn die Zeit erlaubt." Dies bringt alle Anwesenden zum Schmunzeln und sogar Toto fängt zustimmend das Bellen an.

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"Peace for our Time"


Forschungsergebnisse des Monats September 1938
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
03.09.RaketentriebwerkRobert TruaxTurbojettriebwerk


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1938 - IV. Quartal

Beitragvon Greifenstein » 23. Januar 2011 13:57

Oktober
01.10.1938 Die ganze Welt sieht ohnmächtig mit zu, wie die Wehrmacht in das Sudetenland einmarschiert. Berlin gibt Prag ein Ultimatum von 24 Stunden um die geforderten Gebiete abzutreten. Von ihren Verbündeten allein gelassen muss die tschechische Regierung unter Präsident Edvard Beneš zustimmen. In meinen und Victorias Augen ist dies eine Schande für die freie Welt. In Deutschland triumphiert man natürlich und die sudetendeutsche Bevölkerung empfängt die einmarschierenden Soldaten mit Blumen.
18.10.1938 Winston Churchill wendet sich in einer öffentlichen Rundfunksendung an die USA und nennt das Münchner Abkommen eine Schande. Er fordert die USA und die freie westliche Welt auf, gegen den deutschen Diktator vorzugehen. In unserem Land erhebt sich sofort ein Sturm der Entrüstung und einflussreiche Senatoren tönen lauthals, dass sie keinerlei Veranlassung sähen, wieder amerikanische Jungs in ein europäisches Abenteuer zu schicken. Das wir im Weißen Haus anderer Ansicht sind, zählt nicht. Wir müssen uns an die Vorgaben des Kongresses halten und die öffentliche Meinung hat eine gewaltige Macht in Amerika.
30.10.1938 Orson Welles sendet seine berühmte Rundfunksendung über den Krieg der Welten. Diese Sendung gerät so realistisch, das in den Vereinigten Staaten teilweise eine Panik ausbricht, weil Leute die Invasion der Außerirdischen für wahr halten. Victoria und ich mussten herzhaft lachen, während wir der Sendung von Anfang an lauschten. Andernorts hingegen versuchten Leute, die den Anfang verpasst hatten, verzweifelt zu fliehen. Das hat uns am nächsten Tag dann doch überrascht. Ich fürchte, auf Mr. Welles kommt ein Gerichtsverfahren zu.



Forschungsergebnisse des Monats Oktober 1938
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
27.10.Frühe Artillerie auf SelbstfahrlafetteSpringfield ArmoryEinfache Gebirgsjäger
27.10.Einfacher schwerer PanzerU.S. Army Ordnance CorpsEinfache Infanterie


November
07.11.1938 Ernst von Rath, ein Sekretär der Deutschen Botschaft wird in seinem Büro von einem jungen Juden namens Herschel Grynszpan erschossen. Dieser Vorfall scheint auch auf die deutschen Rassengesetze zurückzuführen sein, die seit 1935 gelten. Darüber wissen wir in Amerika jedoch wenig. Bekannt ist, dass das Regime in Berlin äußerst antisemitisch eingestellt ist und viele Juden versuchen Deutschland zu verlassen. Sie werden allerdings dabei auch von unseren Einwanderungsgesetzen behindert. Victoria, die wie immer mit Verfolgten und Flüchtlingen fühlt, findet dieses Quotengesetz alles andere als gerecht. Allerdings sind uns durch den Kongress in dieser Sache die Hände gebunden.
10.11.1938 Aus Deutschland erreichen uns schreckliche Nachrichten und Victoria wird ganz bleich, als sie die Nachrichtenberichte liest. Offenbar hat es in Deutschland Progrome gegen die jüdische Bevölkerung gegeben. Es sollen über 1.400 jüdische Gebetshäuser in Brand gesteckt worden sein, jüdische Geschäfte geplündert und Tausende von Menschen wurden verhaftet oder verschleppt - genaue Zahlen sind noch unklar. "Das ist ja wie im tiefsten Mittelalter... und das in einem der kultiviertesten Länder der Welt!" Victoria ist fassungslos. Mir selbst bleibt nur mit den Schultern zu zucken. Meine Familie ist aus Deutschland und doch kann ich es nicht verstehen, was in diesem Land vor sich geht. Es ist, als ob dort ein kollektiver Wahnsinn um sich greift. An diesem Tag reden wir nicht mehr viel.
30.11.1938 Es kommt erneut in Europa zu einer Krise. Italien fordert Frankreich auf, Korsika, Tunesien und andere Gebiete abzutreten. Dies verstärkt die Spannungen zwischen beiden Nationen. Bei uns hingegen läuft alles Bestens. Unser Industrialisierungs-Programm und der Ausbau der Infrastruktur schlagen mehr und mehr mit Erfolg zu Buche.

Forschungsergebnisse des Monats November 1938
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
21.11.Verbesserte VerschlüsselungsgeräteIBM--
21.11.---General ElectricVerbessertes Dezimeter-Radar
29.11.Einfache motorisierte DivisionWinchester Repeating ArmsEinfache Marineinfanterie


Dezember
02.12.1938 Verblüfft nahmen wir an einer Demonstration der verbesserten Radaranlagen teil, die einen enormen Vorteil nicht nur für das Militär sondern auch für die zivile Luft- und Seefahrt darstellen. Wir sind uns einig, dass die Forschungen auf diesem Gebiet noch weiter vorangetrieben werden müssen.
Übrigens ist die Stimmung schon ganz schön weihnachtlich. Gemeinsam sind wir beide wieder einmal ins Kino gegangen, um uns MGM's Verfilmung der "Weihnachtsgeschichte" von Charles Dickens anzusehen.



Irgendwie war ich danach in sehr rührseliger Stimmung und als wir beide aus dem Kino traten und doch tatsächlich Schneeflocken auf uns leise hernieder rieselten konnte ich mich einfach nicht mehr zurückhalten.
"Weisst du, Victoria... es wäre irgendwie schön, wenn man nicht mehr alleine wäre. Vor allem zu Weihnachten wird mir das immer wieder klar... und dann sehne ich mich nach einem Heim, nach einer Familie und..."
Verwirrt brach ich ab und wusste irgendwie nicht weiter. Victoria hakte sich einfach bei mir unter während wir durch die Straßen langsam zu meinem Auto gingen.
"Willst Du mich nicht einfach heiraten?", platzte ich plötzlich heraus.
"Das wird aber auch Zeit, dass Du mich endlich mal fragst. Ich dachte schon, ich müsste zu noch härteren Maßnahmen greifen als mit jungen Offizieren zu flirten."
Victoria wirkte wie immer selbstsicher und fröhlich, ihre Augen glänzten während die weißen Flocken sanft auf uns herniederschwebten.
"Du hast das schon lange gewusst, oder?"
"Aber natürlich - und ich weiß auch, dass Du immer etwas langsam bist, Schatz."
Dann blieben wir einfach stehen, ich nahm sie in die Arme und blickte ihr tief in die Augen, bevor ich sie sanft und lange küsste. Die Welt schien rings um uns in weiße Pracht getaucht zu werden und uns störte es überhaupt nicht, dass Leute uns anstarrten. Ich fühlte mich, als könnte ich in diesem Moment die ganze Welt umarmen.
06.12.1938 Diesmal schien es keine Missstimmung an diesen Tagen zu geben. So dachte ich, bis Mrs. Roosevelt angesichts der Feier der Verlobung von mir und Miss Stephens mit einem ganzen Tablett Blaubeerkuchen auftauchte. Am Schluss hat sich sogar Toto standhaft geweigert, noch einen Bissen zu nehmen. Komisch, noch nie ist mir aufgefallen, wie gut der Kuchen in Wirklichkeit ist... das gibt wieder Bauchschmerzen morgen.
25.12.1938 Die Weihnachtsfeier fand diesmal auch mit Victoria statt - gemeinsam besuchten wir das Präsidentenpaar zum Dinner und fuhren danach noch nach Richmond, um ihre Eltern auf Greenlane Manor zu besuchen. Dort wurde ich herzlich willkommen geheißen und es gab noch einmal einen großen Truthahn, obwohl wir bereits pappsatt waren. Am Abend saßen wir dann zu zweit unter dem festlich geschmückten Baum noch lange, nachdem Mr. und Mrs. Stephens zu Bett gegangen waren. Beide wünschten wir uns wohl, wir könnten die Welt anhalten. Für mich war noch kein Weihnachten zuvor so schön, so erfüllt und so ausgeglichen gewesen. Ich erinnere mich an die Worte des kleinen Timmy aus der Weihnachtsgeschichte: "Gottes Segen für uns alle!"

Forschungsergebnisse des Monats Dezember 1938
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
12.12.TurbojettriebwerkRobert Truax---
12.12.---Texas Oil CompanyFortschrittliche Ölraffinierung
16.12.Durchbruch Geheimwaffe: Techn. anwendbares Turbojettriebwerk kann erforscht werden.


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1939 - I. Quartal

Beitragvon Greifenstein » 23. Januar 2011 14:01

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The Storm is Rising


Januar
01.01.1939 Wieder gelingt es uns in gemeinsamer Anstrengung, etliche Gesetzesvorlagen durch den Kongress zu schleusen, die uns weiter aus der isolationistischen Ecke bringen. Trotzdem überwiegen immer noch die Töne, dass sich Amerika aus allem heraus halten solle und es wird das Schreckgespenst des Großen Krieges an die Wand gemalt. Niemals wieder sollen Amerikaner ihr Blut auf fremden Boden für fremde Länder vergießen. So denkt der einfache Mann auf der Straße. Wir in der Regierung sehen uns dagegen vor die Frage gestellt, ob wir vor der aufkommenden Macht des Bösen einfach die Waffen strecken sollen oder aber den Ideen unserer Staatsgründer folgend für eine bessere und gerechte Welt kämpfen wollen. Für den Präsidenten ist diese Frage klar zu beantworten. Jetzt müssen wir nur noch das amerikanische Volk dazu bringen, die Sache genauso zu sehen.
06.01.1939 Wieder einmal einen Abstecher an die Küste im eisigsten Januar. Wir besprechen mit Ingenieuren die Pläne für eine neue Art von Flugzeugträgern. Diese sollen, gemäß den Ideen der Handelsmarine, dafür sorgen, dass Versorgungskonvois auch dann Unterstützung aus der Luft erhalten, wenn sie sich meilenweit von der Küste entfernt befinden. Wie im Großen Krieg werden die Deutschen in einer zukünftigen Auseinandersetzung wieder darauf setzen, Englands Versorgungslinien auf See mit ihren U-Booten zu unterbrechen. Bevor wir mit der Umsetzung solcher Pläne beginnen können, sind allerdings grundsätzliche praktische Erprobungen durchzuführen. Mal sehen, was diese so bringen.
20.01.1939 Von Mr. Briggs erhalten wir umfangreiche Unterlagen über den Abschluss seiner Forschungen. Ich verstehe nur die Hälfte davon, aber offenbar ist man der Meinung, dass man die Kernspaltung, die vom deutschen Physiker Otto Hahn entdeckt worden war, als Grundlage für eine neue, mächtige Waffe heranziehen könnte. Die Ideen stecken erst in den Kinderschuhen und es gibt nur wenig fähige Gelehrte in den Vereinigten Staaten, die die Konzepte der Kerntechnologie überhaupt verstehen. Eines ist mir allerdings klar: Ich gehöre nicht dazu.
30.01.1939 In einer Rede vor dem Reichstag in Berlin kündigt Hitler an, dass bei einem erneuten durch das "internationale Finanzjudentum" begonnenen Krieg gegen das Deutsche Reich die Auslöschung der jüdischen Rasse in Europa folgen würde. Dies zeigt wieder einmal die antisemitische Haltung des nationalsozialistischen Regimes in Deutschland. Unsere Geheimdienste tun dies nur als leere Drohung und Propaganda ab, während sich etliche einflussreiche Amerikaner jüdischen Glaubens besorgt äußern. Diese drängen erneut auf eine Anhebung der Einwanderungszahlen für jüdische Flüchtlinge aus Europa, stoßen jedoch auf eine massive Ablehnung Seitens der Isolationisten in beiden Häusern des Kongresses. Diese vertreten weiterhin die Auffassung, dass die Probleme in Europa nicht in den Verantwortungsbereich der USA fallen.

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Forschungsergebnisse des Monats Januar 1939
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
06.01.Langstrecken-U-BootNew York Naval Yard---
06.01.---Newport News ShipbuildingEinfacher Geleitträger
20.01Fakultät für NuklearforschungLyman Briggs---
20.01.---Standard Oil of CaliforniaVerbesserte Fabrik für künstliche Materialien


Februar
06.02.1939 Premierminister Chamberlain erklärt in einer Rede vor dem Unterhaus, dass jeder Angriff auf Frankreich als Angriff auf England gewertet werde. Vor nicht einmal einem halben Jahr hat er "Frieden für unsere Zeit" verkündet. Aber Victorias Voraussage hat sich erfüllt. Die Regierung des Deutschen Reiches verstärkt ihre Ambitionen zur Vormachtstellung in Europa und betrachtet jede Vereinbarung mit ihr offenbar nur als Schwäche der westlichen Demokratien.
10.02.1939 Die Nationalisten in Spanien sind weiter auf den Vormarsch. Die demokratische Republik Spanien steht kurz vor dem Aus. Alleine gelassen von der freien Welt haben sie gegen die Truppen General Francos, die weiterhin massiv aus Deutschland und Italien unterstützt werden, keine Chance. Der Völkerbund verkommt zu einer Institution der Machtlosigkeit gegenüber den Spannungen in Europa.
28.02.1939 Ein recht arbeitsreicher Monat geht zu Ende. Da die Forschungsinstitute nichts angekündigt haben, beschäftigten sich Victoria und ich mit der Industrie und Infrastruktur an der Ostküste. Aus unseren Unterlagen geht klar hervor, dass die Verbesserung der Infrastruktur eine wesentliche Steigerung der Produktivität erzielt hat. Dies wirkt sich auch auf die Produktion der für die Industrie notwendigen Rohstoffe aus. Unsere Außenwirtschaftsbilanz ist positiv und wir können mit Fug und Recht behaupten, die führende Wirtschaftsmacht der Welt zu sein. Auch wenn wir immer noch die Auswirkungen der großen Krise spüren.

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Forschungsergebnisse des Monats Februar 1939
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
- keine neuen Erkenntnisse -


März
15.03.1939 Es ist passiert. Die deutsche Wehrmacht marschiert in der Tschechoslowakei, oder besser gesagt in dem, was von ihr noch übrig ist, ein. Schon vor zwei Tagen wies Hitler Josef Tizo an, die Slowakei für unabhänging zu erklären, da ihr ansonsten die Aufteilung zwischen Ungarn und Polen drohe. Am 14. März sagte sich der östliche Teil der Tschechoslowakei von der Regierung in Prag los. Und jetzt marschieren deutsche Soldaten in Prag. Ohnmächtig sieht die freie Welt zu, wie das Deutsche Reich ein vormals selbständiges Land vereinnahmt und in Bratislava eine Marionettenregierung installiert. Victoria ist nicht mehr ansprechbar und hat sogar das Radio im Büro abgestellt, da sie den Gedanken einfach nicht erträgt.
22.03.1939 Hitler-Deutschland erhält nach einem Ultimatum vom 20. März das Memelland von Litauen zugesprochen. Mittlerweile ist der Kurs Hitlers nur all zu offensichtlich. Offenbar strebt das Deutsche Reiche danach, sich zur alleinigen Macht in Europa auszuweiten. Was wird das nächste Ziel sein? Etwa Danzig? Die freie Stadt, die 1918 vom Deutschen Reich abgegliedert wurde? Unsere Experten sagen ja. Die Frage ist nur, wie sich England und Frankreich jetzt weiter verhalten. Bis jetzt haben sie ja nur tatenlos zugesehen.

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Diesmal empfangen sie keine Jubelrufe, sonderen Trauer und ohnmächtige Wut. Deutsche Soldaten beim Einmarsch in Prag.


Forschungsergebnisse des Monats März 1939
DatumAbgeschlossenes ProjektForschungsteamNeues Projekt
- keine neuen Erkenntnisse -


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