Oktober16.10.1941: Eine erneute große Hilfslieferung verlässt unsere Häfen mit dem Ziel Großbritannien. Das Leih-Pacht-Abkommen läuft wie vorgesehen - auch wenn es einen großen Einschnitt in unsere Nachschubvorräte bedeutet.
16.10.1941: General Hideki Tojo wird von Kaiser Hirohito zum Premierminister in Tokyo ernannt. Damit gewinnt das Militär endgültig die Oberhand in der japanischen Führung. Den Ton zwischen dem Kaiserreich und uns als unterkühlt zu bezeichnen, wäre noch eine reine Übertreibung. Nach der Ernennung müssen wir mit feindseligen Handlungen von Seiten Japans rechnen. Am selben Tag sticht unsere nächste große Hilfslieferung Richtung Großbritannien in See.
30.10.1941: Wir haben tagelange Besprechungen hinter uns, erwägten sorgfältig das Für und Wider - doch schlussendlich hat sich Präsident Roosevelt zu der Entscheidung durch gerungen, auch die Sowjetunion in das Leih-Pacht-Abkommen mit einzubeziehen. In einer öffentlichen Bekanntgabe verspricht er Josef Stalin Hilfe im Wert von 1 Milliarde US-$. Nach der Rede blickt uns der Präsident ernst durch seine Brille an und meint nur: "Wenn man mit dem Teufel ringt, darf man sich nicht scheuen, dem Beelzebub zu helfen." Dann rollt er mit seinem Stuhl aus dem Oval Office. Nur wenige Menschen wissen überhaupt, wie krank unser Präsident wirklich ist. Victoria und ich fühlen uns Hundeelend. Sehen wir doch in Stalin eine genau so große Gefahr wie in Adolf Hitler.
31.10.1941: Beim Schutz eines britischen Munitionstransporters wird unser Zerstörer USS Reuben James (DD-245) von einem deutschen U-Boot attackiert und versenkt. Wir legen in Berlin eine förmliche Protestnote vor, stoßen bei den Deutschen jedoch auf Ablehnung. Nur in einer Note wird unserem Botschafter mitgeteilt, dass man den Vorfall bedaure, der Abschuss aber von unserem Zerstörer selbst provoziert worden wäre.
Forschungsergebnisse des Monats Oktober 1941 |
Datum | Abgeschlossenes Projekt | Forschungsteam | Neues Projekt |
15.10. | Jägerveteraneninitiative | Curtis Le-May | Doktrin für logistischen Angriff |
20.10. | Isotopentrennung | Westinghouse | --- |
20.10. | --- | Aerojet | Raketenentwicklung |
November1.11.1941: Mittlerweile ist es uns schon zur Gewohnheit geworden, auch am Samstag länger im Büro zu bleiben. Als ich kurz ins Oval Office gehe, um dem Präsidenten eine aktuelle Aufstellung unserer Marineverbände im Pazifik auf den Tisch zu legen, schiebt mir dieser eine kleine Schatulle über den Tisch, zusammen mit den Ernennungsurkunden. Ich erhalte das Silberblatt eines Lieutenant-Colonel der Panzertruppen, während Victoria zum First Lieutenant befördert wird. Als ich dem Präsidenten dafür danken will, winkt er nur ab und vertieft sich in das Dossier. Auf Zehenspitzen verlasse ich den Raum, um meiner Frau ihre Beförderung mitzuteilen.
10.11.1941: In einer Ansprach im Mansion House in London verspricht Winston Churchill, dass im Falle eines Krieges der Vereinigten Staaten mit Japan, die britische Kriegserklärung innerhalb einer Stunde erteilt werden wird. Wieder scheinen das Königreich und wir durch die engen Bande einer Allianz zusammen geschmiedet zu sein. Präsident Roosevelt nickt zufrieden. Jetzt müssen nur noch die Deutschen in der Sowjetunion irgendwie zum Halten gebracht werden. Aber leider bewegen sich trotz der zunehmenden Kälte deren Stoßkeile unaufhaltsam Richtung Moskau vor. Dabei scheinen die Generäle in Berlin vergessen zu haben, ihre Soldaten mit ausreichender Winterausrüstung auszustatten. Offenbar hatte man nicht damit gerechnet, dass sich der Feldzug so lange hinziehen könnte.
28.11.1941: Unser Marinenachrichtendienst informiert uns, dass sie den Kontakt mit den japanischen Trägern verloren haben. Diese wären am 26. von Kure aus in See gestochen und kurz darauf habe man jeglichen Kontakt verloren. Die Flotte bewege sich offenbar mit absoluter Funkstille. In mir schrillen sämtliche Alarmglocken und ich eile zum Präsidenten. Dieser ruft umgehend eine Sitzung der Stabschefs ein, zu der auch Victoria und ich geladen werden. Nach stundenlangen Beratungen kommen wir zum Entschluss, dass die Japaner zu 90 % einen Angriff gegen uns einleiten werden. Der Marineminister Frank Knox tippt auf die Philippinen.
Forschungsergebnisse des Monats November 1941 |
Datum | Abgeschlossenes Projekt | Forschungsteam | Neues Projekt |
19.11. | Fortschrittliche Entschlüsselungsgeräte | IBM | --- |
19.11. | --- | Texas Oil | Einfache Hydrierwerke |
27.11. | Fortschrittlicher Zerstörer | Norfolk Naval Yard | Fortschrittlicher Schlachtkreuzer |
Dezember1.12.1941: Ungenügend auf die barbarische Kälte des russischen Winters vorbereitet frieren die deutschen Soldaten bei teilweise -40°C in dünnen Sommeruniformen. Es scheint als wären unsere Gebete erhört worden und die Offensive kam nur wenige Kilometer vor dem Kreml zum Stillstand. Laut Nachrichten aus Moskau bereiten sich die Sowjets mit frischen Truppen auf eine Gegenoffensive vor. Zur Zeit spielt der russische Kriegsschauplatz jedoch nur eine zweite Geige bei uns in Washington. Fieberhaft versucht unsere Navy den Verbleib der japanischen Träger aufzuklären. Zusätzlich hatten die Japaner erneut ihre Rufzeichen geändert, was die Arbeit der Nachrichtenleute nicht gerade vereinfachte. Nervös tigere ich im Büro auf und ab, bis mir Vicky einen bitterbösen Blick zuwirft. Also setze ich mich an meinem Schreibtisch und versuche mich auf meine Arbeit zu konzentrieren, bis ich merke, dass ich mit dem Bleistift ein nervöses Stakkato verursache. Victoria hat endgültig genug und schließt die Tür zum Vorzimmer.
6.12.1941: Präsident Roosevelt schickt mich nach Pearl Harbor, um zu überprüfen, in wie weit unsere Vorbereitungen auf einen japanischen Angriff auf unsere Stützpunkte im Pazifik abgeschlossen sind. Ich habe bereits vor einigen Tagen Verbände des Marine-Corps zusätzlich zu den Garnisonseinheiten auf Wake-Island und den Midway-Inseln stationieren lassen. Mein Plan ist, im Falle eines japanischen Angriffs sofort eine Gegenoffensive einzuleiten. Dazu benötige ich jedoch einsatzbereite Flottenverbände. Bevor ich mich selbst in den Flieger setze gebe ich ein Fernschreiben auf, dass die Marinestützpunkte anweist, unsere Männer in erhöhte Alarmbereitschaft zu versetzen. Durch die Zeitverschiebung beim Flug von Washington nach Honolulu werde ich gegen 6 Uhr Ortszeit am Morgen des 7. Dezember dort eintreffen. Kurz bevor das Flugzeug abheben kann, erhalte ich noch die Nachricht, dass die japanische Botschaft in Washington offenbar gerade den 13. Teil eines längeren Funkspruches aus der Heimat erhält. Ich kann mir nicht helfen, aber mir stellen sich die Nackenhaare auf, mein ganzer Körper ist angespannt und kalter Schweiß steht mir auf der Stirn. Während das Flugzeug durch die Nacht fliegt, finde ich keinen Schlaf und starre nur unruhig aus dem kleinen Fenster in die dunkle Schwärze unter uns. Ich muß andauernd an meine Frau denken, die in Washington auf meine Rückkehr wartet - und daran, dass ich immer schon böse Vorahnungen in dieser Jahreszeit verspürte.
Der Tag der Niedertracht: Angriff der Japaner auf Pearl Harboer, 7. Dezember 1941 7.12.1941: Als ich wegen Gegenwind um 6.30 Uhr Ortszeit in Honolulu lande, werde ich zu meinem Erstaunen nicht einmal erwartet. Wütend nehme ich ein Taxi und verlange vom verschlafenen Fahrer, auf dem schnellsten Weg zum Hauptquartier des Oberkommandierenden im Pazifik, Admiral Kimmel, gebracht zu werden. Es ist 7 Uhr als ich dort eintreffe und außer dem Wachhabenden Offizier niemand vorfinde. Verblüfft nehme ich zur Kenntnis, dass offenbar der gesamte Stützpunkt sich in friedlichster Sonntagsstimmung befindet. Verblüfft frage ich nach meinem Fernschreiben und bekomme mitgeteilt, dass man hier noch nichts erhalten habe.
"Ich muss mit Admiral Kimmel sprechen - ich komme vom Präsidenten persönlich, Commander."
"Jawohl, Sir, der Admiral wird aber nicht vor 8 Uhr hier erwartet, er frühstückt gerade noch mit seiner Frau und möchte nicht gestört werden, Sir."
Mit offenem Mund starre ich den Navy-Offizier an, muss mich beherrschen, nicht zu explodieren. Ich rede mir selbst ein, dass ich keinen Aufstand machen sollte... wenn dann würden die Japaner mit Sicherheit die Philippinen angreifen und nicht hier das verschlafene Pearl Harbor. Während ich ungeduldig warte, kommt ein junger Matrose mit einer Meldung herein, salutiert vor dem Wachhabenden ohne mich zu beachten und reicht ihm eine Meldung, die dieser überfliegt.
"Irgendetwas besonderes, Commander?" Ich versuche ruhig zu bleiben doch kann ich meine Nervosität nicht ganz verbergen.
"Nein, Sir... nur die Nachricht von Fort Shafter, dass die Radaranlage abgeschaltet wurde."
"Das... WAS? Sind hier alle wahnsinnig geworden? Holen Sie mir den Admiral ans Telefon, sofort, verdammt noch mal." Ich explodiere, ich halte die Spannung nicht mehr aus. Ist man hier von allen guten Geistern verlassen?
"Sir, ich möchte sie darauf aufmerksam machen, dass sie, obwohl Berater des Präsidenten, keine Befehlsvollmacht hier besitzen. Der Admiral wird sich zu gegebener Zeit mit ihnen in Verbindung setzen - wenn er es für geeignet erachtet." Damit wendet sich der Wachhabende ab und lässt mich mit meiner ganzen Wut vor dem Pult stehen. Ich fasse es nicht, der kleine Scheißer hat tatsächlich den Mut, einen Lieutenant-Colonel und Adjutanten des Präsidenten dermaßen über das Maul zu fahren. Bevor ich mich fassen kann, kommt offenbar eine weitere Nachricht herein. Diesmal scheint der Commander doch etwas die Fassung zu verlieren. Ich blicke auf die Uhr - es ist jetzt 7.30 Uhr.
"Sir... offenbar hat einer unserer Zerstörer in der Hafeneinfahrt ein U-Boot angegriffen und es versenkt... die Meldung kam soeben durch, es fehlt aber noch die Bestätigung..."
Weiter kommt der Mistkerl nicht, da reiße ich ihm den Zettel bereits aus der Hand. Tatsächlich... die USS Ward hat bereits um 6.45 die Versenkung eines feindlichen Unterseebootes gemeldet.
"Holen sie mir sofort ein Fahrzeug mit einem Fahrer, der mich zu Admiral Kimmel bringt und leiten sie dieses gottverdammte Funkschreiben an den Admiral weiter. Und sehen sie zu, dass sämtliches Personal in Alarmbereitschaft versetzt wird."
"Aber warum, Sir? Es ist alles ruhig - es könnte sich auch um eine Falschmeldung... "
Wütend unterbreche ich den begriffsstutzigen Navy-Idioten: "Sie werden jetzt, verflucht noch mal, meine Befehle ausführen oder ich sorge dafür, dass sie in Zukunft auf einem rostigen Flottentender Dienst schieben... und zwar bis sie alt und grau werden. Und glauben Sie mir, Frank Knox wird das mit Freuden für mich arrangieren."
Offenbar zeigt die Erwähnung des Marineministers Früchte. Endlich erwacht der Wachhabende zum Leben, greift zum Telefon, ruft erst die Fahrbereitschaft an und veranlasst dann, dass der Funkspruch an Admiral Kimmel übermittelt wird. Was immer er mit dem Oberkommandierenden der Pazifikflotte auch bespricht, höre ich nicht mehr, ich stürme mit dem Schriftstück in der Hand vor die Tür, um auf den Wagen zu warten.
Endlich kommt ein Jeep angefahren und ein Soldat will aussteigen um mir zu salutieren. Bevor er jedoch sein Bein aus dem Fahrzeug schwingen kann, blaffe ich ihn an, sitzen zu bleiben und springe auf den Beifahrersitz. Die Aktentasche, die an mein linkes Handgelenk gekettet ist, packe ich auf meinen Schoß.
"Zu Admiral Kimmels Appartement - und zwar so schnell die Kiste laufen kann..."
"Aye Aye, Sir!"
Mit quietschenden Reifen fahren wir los, biegen auf die Hauptstraße des Stützpunktes. Mit verkniffenen Augen starre ich nach oben. Sind da nicht... nein, das bilde ich mir ein. Dann steigen über Ford Island Rauchwolken auf und donnernde Explosionen dringen an unser Ohr. Die schwarzen Punkt werden größer, brausen über uns hinweg. Hart kommt der Jeep zum Stillstand, als der Fahrer wie verrückt auf die Bremse tritt und ich knalle gegen das Armaturenbrett. Ganz klar funkeln auf den Tragflächen über uns die roten Kreise der japanischen Sonne. Fassungslos sehe ich mit an, wie das friedliche Pearl Harbor in einen Alptraum aus Detonationen und brennenden Öltanks versinkt. Es ist zu spät, zu Admiral Kimmel zu fahren. Mein Fahrer hängt zusammengesunken über dem Lenkrad. Eine Maschinengewehrkugel hat ihm die Brust aufgerissen. Ich werde noch Zeuge, wie um 8.10 Uhr die Arizona in einer gewaltigen Stichflamme explodiert und in zwei Teile bricht. Und dann wird mir klar: die Vereinigten Staaten befinden sich ab heute im Krieg.
8.12.1941: Was für ein Desaster. Da haben uns die Japse total auf dem linken Fuß erwischt. Wir haben vermutlich mehr als 2.000 Tote zu beklagen, viele unserer Schlachtschiffe liegen auf dem Grund der Bucht oder sind schwer beschädigt. Die USS Oklahoma ist gekentert, die USS West Virginia gesunken, so die USS California und die USS Maryland. Das Wrack der USS Arizona brennt immer noch, die USS Nevada liegt auf Grund gelaufen am Hospital Point, die USS Pennsylvania wurde im Trockendock schwer beschädigt. Ganz Honolulu ist ein Chaos und ich versuche verzweifelt, zurück nach Washington zu kommen. Ich habe Admiral Kimmel die Geheimakten übergeben, doch glaube ich kaum, dass er noch lange Oberkommandierender im Pazifik sein wird. Jetzt kommt alles auf Victoria an, die in Washington unsere gemeinsam erarbeiteten Notfallpläne in die Tat umsetzen muss. Dann erreicht uns die Nachricht, dass der Kongress auf Verlangen Präsident Roosevelts dem Kaiserreich Japan den Krieg erklärt hat.
9.12.1941: Mit einer Militärmaschine befinde ich mich auf dem Rückweg nach San Francisco, von dort geht es mit AAAAA-Priorität weiter nach Washington. Bereits vorab wurde ich fernschriftlich darüber informiert, dass Frank Knox Admiral Chester W. Nimitz zum Oberkommandierenden im Pazifik bestimmt hat. Dieser liegt mit seiner Trägerflotte bei Midway, wo ich sie in weiser Voraussicht zusammen mit 3 Korps der Marineinfanterie positioniert hatte. Zwar waren die Verluste in Pearl Harbor schwer, die Schlagkraft unserer Flotte aber nach wie vor erhalten. Kein einziger Flugzeugträger ist den Japanern in die Hände gefallen. Jetzt kommt es darauf an, dass wir schnell und kompromisslos zurückschlagen. Überall im Lande werden Ruf nach Rache für den infamen Überfall laut und noch nie habe ich unsere Landsleute so aufgebracht gesehen.
Victoria hat schon geschalten und genau wie wir geplant haben mit der uns jetzt voll zur Verfügung stehenden Industriekapazität folgende Bauaufträge eingeleitet:
- Ausbau der Industriekapazität 10 Standorte +4 Fabriken
- 2 neue Schlachtkreuzer
- 8 neue Leichte Kreuzer
- 4 neue Flugzeugträger
- Marinebomber
- Abfangjäger
Als ich in der Nacht in Washington eintreffe erwartet mich meine in Tränen aufgeglöste Frau am Flughafen. Sie hat das schlimmste befürchtet, als sie vom Angriff erfahren hat und wußte, ich war mitten im Hafen. Nun hält sie mich still umklammert und auch ich kann meine Erleichterung über die unbeschadete Rückkehr nicht verbergen. Leute umgehen uns rücksichtsvoll, während wir uns minutenlang im Arm halten.
11.12.1941: Das Großdeutsche Reich hat uns heute den Krieg erklärt. Unser Botschafter in Berlin übermittelte folgenden Wortlaut, den er heute vom Auswärtigen Amt in Berlin erhalten hatte:
Herr Geschäftsträger!
Nachdem die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika von Ausbruch des durch die englische Kriegserklärung an Deutschland vom 3. September 1939 heraufbeschworenen europäischen Krieges an alle Regeln der Neutralität in immer steigendem Maße zugunsten der Gegner Deutschlands auf das Flagranteste verletzt, sich fortgesetzt der schwersten Provokationen gegenüber Deutschland schuldig gemacht hat, ist sie schließlich zu offenen militärischen Angriffshandlungen übergegangen.
Am 11. September 1941 hat der Herr Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika öffentlich erklärt, daß er der amerikanischen Flotte und Luftwaffe den Befehl gegeben habe, auf jedes deutsche Kriegsfahrzeug ohne weiteres zu schießen. In seiner Rede vom 27. Oktober ds. Js. hat er noch ausdrücklich bestätigt, daß dieser Befehl in Kraft sei. Gemäß diesem Befehl haben seit Anfang September ds. Js. amerikanische Kriegsfahrzeuge deutsche Seestreitkräfte systematisch angegriffen. So haben amerikanische Zerstörer, z. B. die "Greer", die "Kearny" und die "Reuben James", planmäßig das Feuer auf deutsche U-Boote eröffnet. Der Staatssekretär der amerikanischen Marine, Herr Knox. hat selber bestätigt, daß amerikanische Zerstörer deutsche U-Boote angegriffen haben. Ferner haben die Seestreitkräfte der Vereinigten Staaten von Amerika auf Befehl ihrer Regierung deutsche Handelsschiffe auf dem offenen Meere völkerrechtswidrig als feindliche Schiffe behandelt und gekapert.
Die Reichsregierung stellt daher fest: Obwohl sich Deutschland seinerseits gegenüber den Vereinigten Staaten von Amerika während des ganzen gegenwärtigen Krieges streng an die Regeln des Völkerrechts gehalten hat, ist die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika von anfänglichen Neutralitätsbrüchen endlich zu offenen Kriegshandlungen gegen Deutschland übergegangen. Sie hat damit praktisch den Kriegszustand geschaffen.
Die Reichsregierung hebt deshalb die diplomatischen Beziehungen zu den Vereinigten Staaten von Amerika auf und erklärt, daß sich unter diesen durch den Präsidenten Roosevelt veranlaßten Umständen auch Deutschland von heute ab als im Kriegszustand mit den Vereinigten Staaten von Amerika befindlich betrachtet"
Mit vorzüglicher Hochachtung
Unterschrift:
Ribbentrop 11. Dezember 1941
Der Präsident blickt mich nur ernst an und sagt: "Darauf habe ich gewartet - wenn Deine Pläne im Pazifik funktionieren, mein Junge, dann werden wir uns diesen Herrn Hitler in Berlin zuerst vorknöpfen." Verblüfft sehe ich ihn an - noch nie zuvor hat er mich so genannt und während ich perplex nur "Yes, Mr. President" stammeln kann, verlasse ich mit einem Gefühl der Freude das Oval Office. Vor uns liegen harte, schwere Jahre und wie Mr. Churchill gesagt hat werden wir nur Blut, Schweiß und Tränen haben - doch am Ende, so bin ich mir sicher, wird die Gerechtigkeit siegen. Und wenn ich dafür dem Teufel meine Seele verkaufen müsste.
Mit den auf Wake und Midway stationierten Einheiten geplante Gegenstöße im Falle eines Angriffes der Japaner. 12.12.1941: In der Straße von Hangzhou verlieren wir drei Unterseeboote, die von den Philippinen aus die japanische Handelsschifffahrt angegriffen haben. Währenddessen ist Admiral Nimitz von Midway aus bereits unterwegs zur Operation "Dodge" - den Angriff auf die Marshall-Inseln, die von den Japanern besetzt sind. Gleichzeitig setzt sich Admiral King von Wake Island aus mit einem weiteren Flottenverband ebenfalls zu dieser Inselgruppe in Bewegung.
18.12.1941: Das 1. und 2. Corps der U.S. Marineinfanterie landen erfolgreich auf Enewitok und es gelingt uns, die japanische Garnison zu überwältigen. Nun warte ich gespannt auf das zweite Landungsunternehmen auf Kwajalein.
20.12.1941: Vor Kwajalein kommt es zum aufeinandertreffen mit einer japanischen Flotte und Admiral King muss das Landungsunternehmen erst einmal abbrechen. Mittlerweile hat auch Großbritannien dem japanischen Kaiserreich wie versprochen den Krieg erklärt und wir befinden uns wie bereits im ersten Weltkrieg in einem Bündnis mit dem Commonwealth.
21.12.1941: Ich sende 2 Flotillen unserer Langstrecken-Unterseeboote Richtung japanischer Inlandssee, um die Konvoirouten des Kaiserreiches zu treffen. Warum sollte uns nicht gelingen, was die Deutschen gegen Großbritannien so erfolgreich vorgemacht haben? Ich erwarte zuversichtlich auf die Erfolgsmeldungen.
23.12.1941: Wir gewinnen die Seeschlacht bei den Marshall-Inseln und zwingen die Japaner sich zurück zu ziehen. Unser Verband erlitt Beschädigungen, ist laut Admiral King aber weiter einsatzbereit. Ich gebe deshalb den Auftrag, sobald die Versorgung sicher gestellt ist einen erneuten Landungsversuch bei Kwajalein zu starten. Nächtelang brüte ich mit dem Staatssekretär der Navy, Frank Knox über unser weiteres Vorgehen, meine Frau wie immer im Hintergrund anwesend, sorgfältig die Protokolle führend und im Anschluss tippt sie die Befehle für Admiral Nimitz auf ihrer Schreibmaschine. Manchmal blicken wir uns über die Lagekarte hinweg an und dann lächelt sie leicht, bevor sie sich erneut in ihrer Arbeit vertieft.
25.12.1941: Ganz Amerika feiert ein sehr stilles Weihnachtsfest. Die Leute haben Angst, was die Zukunft bringen wird. In Pearl Harbor sind 2.403 Mann gefallen und auch die Kämpfe bei den Marshall-Inseln haben einen starken Blutzoll gefordert. Dabei stehen wir erst am Anfang. Der Präsident zieht sich bald mit seiner Gattin zurück und so sitzen Victoria und ich alleine noch bei einem Glas Rotwein zusammen und versuchen uns von der Anstrengung der letzten Tage zu erholen.
31.12.1941: Das Jahr neigt sich seinem Ende zu. Fast die gesamte Welt befindet sich jetzt im Krieg und überall bangen Familien um ihre Angehörigen. In Russland ist die Rote Armee zum Gegenstoß angetreten und hat den Deutschen ihre erste schwere Niederlage beigebracht. In Nordafrika muss sich das Afrikakorps unter General Rommel vor den verstärkten britischen Verbänden zurückziehen, welche die Festung Tobruk ersetzt haben. Zwar haben wir im Zentralpazifik einige Erfolge zu verzeichnen, doch marschieren dafür die Japaner auf Singapur vor und haben auch Hong Kong eingenommen. Wir blicken in eine ungewisse Zukunft, in der noch viel Leid und Entbehrungen vor uns liegen werden. Und so schnürt es mir fast den Hals zu als der Präsident in seiner Neujahrsansprache "God bless America" sagt. Wir können wirklich jede Hilfe gebrauchen.
Forschungsergebnisse des Monats Dezember 1941 |
Datum | Abgeschlossenes Projekt | Forschungsteam | Neues Projekt |
26.12. | Verbesserter schwerer Panzer | Detroit Arsenal Tank Plant | Fortschrittlicher mittelschwerer Panzer |
28.12. | Verbesserter Marinebomber "Consolitated PB4Y" | Boeing | Verbesserter Taktischer Bomber |
29.12. | Langstreckenoperation | Carl Spaatz | --- |
29.12. | --- | Chester W. Nimitz | Handelsabriegelung |