[Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

AARs zum Zeitpunkte der beiden Weltkriege

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Marvin
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Re: [Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 18:21

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Es dauerte nur vier Stunden bis der Marinechef (Ich brauche wieder jemanden für die Luftwaffe, jemanden der Ahnung hat...) es geschafft hatte mir ein Flugzeug zu bringen. Obwohl nein, seien wir ehrlich, er hat nur zwei Stunden gebraucht. Die restlichen zwei Stunden benötigte er, um den Haufen Schrott wieder flugtauglich zu machen.

"Und das ist sicher?" fragte ich ihn nicht besonders optimistisch.

"Aber sicher." erwiderte dieser selbstbewusst. Ich wartete einen kurzen Moment, doch nichts passierte.

"Als Sie das das letzte Mal gesagt haben, ist das Ding hinter ihnen explodiert." erwiderte ich.

"Das wird diesmal nicht passieren." Diesmal klang er noch selbstbewusster und sogar ein wenig beleidigt. Im selben Moment brach der rechte Flügel ohne jegliche Fremdeinwirkung ab und krachte auf den Boden der Flughalle.

"Und das?" fragte ich

"Es ist nichts explodiert." schockiert über solche Inkompetenz gab ich ihm eine Ohrfeige und verließ die Halle, nachdem ich ihn angewiesen hatte ein flugtaugliches Flugzeug zu beschaffen. Meine Hoffnung jemals wieder Tokyo zu sehen schwand zunehmend. Wie hatte mein Vater gesagt. "Lächle, es könnte schlimmer sein." Also versuchte ich zu lächeln. Und im selben Moment wurde es schlimmer.

"Ich bin wieder da!" rief Harry euphorisch "Und ich lebe noch!" Irgendwie schien er zu erwarten, dass Marvin sich darüber freuen sollte, was er natürlich nicht einmal gedachte zu tun, er schnauzte ihn nur an.

"Wo ist meine Pizza?"

"Pizza?" fragte Harry "Welche Pizza?"

"Habe ich Sie nicht zum Pizza holen geschickt?" Ich wüsste nicht, was ich ihm sonst hätte befehlen können. Schließlich würde ich Harry nie etwas Wichtiges anvertrauen, da könnte ich ja eher einem Kind eine Tasse Kaffee geben und ihm befehlen darauf aufzupassen. Oder war es Schokolade? Ach egal.

"Äh … nein, ich sollte eine Explosion im japanischen Land hinter der Front untersuchen." erwiderte Harry leicht verwirrt.

"Und ich habe nichts von Pizza gesagt? Schade. Also was war da los?" fragte ich.

"Ein Flugzeug ist etwas nahe am Boden geflogen und ist explodiert als es einen Baum rammte. Den einzigen Baum im Umkreis von etwa 100km." erwiderte Harry.

"Was machen deutsche Flugzeuge dahinten?" fragte ich erstaunt.

"Es war ein japanisches."

"Das kann nicht sein, kein Japaner fliegt so bescheuert."

"Es war ein Franzose."
Ich schlug ihn ohne groß darüber nachzudenken, von seinem Fahrrad. Ein Franzose flog in einem seiner Flugzeuge, was war nur aus dieser Welt geworden, dachte denn keiner mehr nach. Ein Franzose in einem Flugzeug, da kann ich ja genau so gut einen Schweizer auf ein Schiff stellen.

"Was kann ich denn dafür? Die Soldaten in Frankreich haben es ihm gegeben, er behauptete, er könne fliegen."

"Achso und meine Soldaten glauben jedem, der behauptet er könne fliegen, oder was? Wie viel Wein haben die den da drüben?" Meine Wut stieg ins Unermessliche.

"Nun, er hatte einen Flugschein, sogar einen für Militärmaschinen vom französischen Heer."

Meine gesamte Wut entlud sich in einem riesigen Lachanfall. Ein Flugschein des französischen Heeres, der Gedanke war so erheiternd, dass ich meine gesamte Wut vergas. Harry schien sichtlich erleichtert. Ein französischer Flugschein … unglaublich.

"Der nächste Idiot der auf die Idee kommt einem französischen Flugschein für einen vollwertigen Flugschein anzusehen, wird auf der Stelle wegen Meuterei erschossen." sagte ich noch immer lachend und verließ den Raum. Ein französischer Flugschein … unglaublich.

Zwei Stunden später hatte mein Marinechef endlich ein ordentliches Flugzeug gefunden und hergebracht und der Flug auf Tokyo konnte beginnen. Diese Verfassung würde noch ihr blaues Wunder erleben.

Wenige Stunden später konnte ich durch das Fenster die Skyline Tokyos sehen, als eine Stimme durch den Funksprecher knisternd sprach:

"Sind sie ein Linien- oder ein Privatflug?"

"Ja" antwortete mein Marinechef. Irgendwie eine ziemlich unzureichende Antwort, wie ich befand, die Stimme stimmt mir zu:

"Ja, was?"

"Ja, Sir!" rief der Marinechef und ich verdrehte die Augen. Dann nahm ich das Funkgerät.

"Jetzt hören Sie mal zu, hier hockt der Typ, der Sie feuern und bei guter Stimmung gleich noch Ihre Familie aus Japan verbannen kann, also erteilen Sie uns endlich eine Landeerlaubnis."

"Das kann jeder sagen, ich werde sie einfach zum Abschuss freigeben." antworte die Stimme und auf einmal war Funkstille.

"Meint der das ernst?" fragte ich leicht entmutigt.

"Ach was, Towerfunker sind immer zu Scherzen aufgelegt, das lernen die sogar in der Ausbildung." erwiderte der Pilot, also mein Marinechef.

"Sicher?"

"Ganz sicher."

"Als Sie das das letzte Mal gesagt haben, haben wir einen Flügel verloren." erwiderte ich.

"Das wird diesmal nicht …" begann er, doch im selben Moment traf uns ein 44er Geschoss am rechten Flügel, der sich sofort brennend verabschiedete und ein nicht mehr ganz so flugtaugliches Flugzeug hinterließ.

"Was wollten Sie sagen?" Zynismus war etwas Wunderbares, auch wenn man ihn nicht lange überleben wird.

"Schleudersitze!" rief der Marinechef (woher er wohl wusste, was das ist...) und zog an einem Hebel, sofort wurden alle drei Sitze - Harry war auch dabei - aus dem Cockpit geschleudert und trudelten durch die Luft.

"Ziehen Sie den Fallschirmhebel an Ihrer rechten Armlehne!" schrie der Pilot und kurz darauf schwebten drei Fallschirme auf den japanischen Flughafen in Tokyo zu. Interessanterweise störte es niemanden. Man konnte die großen Fallschirme eigentlich nicht übersehen, vor Allem, da wir mitten auf dem Flugfeld landeten, doch Niemanden schien ihre Anwesenheit zu stören. Also ließ ich Harry einen Jeep besorgen und wir fuhren Richtung Innenstadt, wo die Feierlichkeiten schon in vollem Gange waren.
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Re: [Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 18:22

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Schon bald waren sie in der Innenstadt angekommen. Die Feierlichkeiten waren enorm. Man mochte kaum glauben, dass sich die Japaner so sehr für eine Verfassung interessierten, immerhin hielt sich Marvin nicht dran. Überall gab es Feuerwerk und Feuerwasser, mehrere Alkoholleichen lagen bereits am Straßenrand und die Straßen waren gefüllt mit Sirenengeheul von Krankenwägen.

Ja, die Japaner vertrugen einfach keinen Alkohol, dazu fehlen ihnen die Enzyme.

Immer tiefer in den Mittelpunkt der Alkohol- und wahrscheinlich auch anderer Drogenexzesse. Doch irgendwie deutete nichts direkt auf die Meiji-Verfassung hin. Keine Fahnen, keine verschmierten Wände, nur einen Haufen saufender Japaner, schlimmer als die Zustände, die auf Grund des französischen Weines an der französischen Front herrschten.

»Kann ich hier irgendwo zum Volk sprechen?« Der gerade von einem Haufen Erbrochenem getroffen worden war, dass jemand aus dem Fenster gekippt hatte. Er war ein scheußlicher Anblick, von seinem Geruch ganz zu schweigen. Marvin hätte ihn am Liebsten aus dem Wagen geworfen.

»Ja, in der Mitte der Stadt gibt es einen großen Platz, dort ist meist eine Rednerbühne aufgestellt.« erwiderte Harrys Stimme irgendwo aus dem Erbrochenen Haufen heraus. Es sah beinahe so aus, als gäbe es in Japan Big Macs, doch so genau wollte ich den Haufen dann doch nicht erkunden.

»Hier, das ist die Bekanntgabe zur Verfassung, falls Sie ihnen etwas hilft.« erwiderte der Marinechef und reichte ihm ein Stück Papier.

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»Wie bitte? Die haben acht Jahre für eine Verfassung gebraucht? Wie ineffektiv kann man den bitte sein? Und dann noch ein Jahr bis sie in Kraft trat, das zeigt doch eindeutig, dass dieses Land für solchen Schwachsinn nicht gemacht ist.« rief ich aufgebracht über diese neuen Informationen.

»Sie können japanisch lesen?« fragte mein General verdattert.

»Wo kommen Sie jetzt her?« fragte ich zurück.

»Wie meinen Sie das denn jetzt?«

»Sie saßen nicht bei uns im Flugzeug.«

»Doch.«

»Nein.«

»Ist doch egal, zu meiner Frage: Sie können japanisch lesen?« Mein General schien die Diskussion über seinen Weg hierher nicht zu mögen.

»Nein, natürlich nicht.« erwiderte Ich.

»Aber woher wissen das dann jetzt auf einmal?«

»Hinten ist die deutsche Übersetzung.« erwiderte und zeigte ihnen die Rückseite. »Wahrscheinlich wussten Sie schon, dass einmal der große Marvin kommen würde, über sie zu regieren und diesem Land den Ruhm zu geben, den es verdiente. «

»Naja…« erwiderte mein General.

»Wie bitte?«

»Aber ja, Sir.« Der Typ wollte mich ernsthaft verarschen, hatte ich das Gefühl, wenn es auch nur ein Gefühl war, ich würde Acht geben.

Wenige Minuten später stand ich auf einer Tribüne und hatte ein Mikro vor mir. Ich war ein wenig angespannt, es war meine erste Rede vor großem Publikum. Noch hörte mir niemand zu, doch das würde sich bald ändern. Ich nahm das Mikro zur Hand, schaltete es ein und begrüßte das Volk.

Marvin:»Einen guten Abend, liebe Leute.«

Das Volk reagierte, es wandte sich der Stimme zu, die zu ihm sprach und mit einem Male brachen sie in unbändigen Jubel aus, es schien nicht mehr zu bändigen zu sein, die Ersten drängten auf die Tribüne, doch ein paar Polizisten hielten sie glücklicherweise zurück. Marvin war überrascht über diese Begeisterung.

Marvin:»Wie ihr anscheinend alle wisst, bin ich Marvin.«

Das Volk verstummte mit einem Schlag.

Volk (einstimmig):»Marvin? Nicht Toyoko homoyologo?«

Marvin:»Wer zur Hölle ist denn bitte Toyoko homoyologo?«

Volk:»Er kennt den größten Musiker Japans nicht. Lyncht ihn!«

Mit einem Male drängte das gesamte Volk auf dem Platz massiv in eine Richtung und versuchte auf die Tribüne zu gelangen um Marvin habhaft zu werden. Es war ein grausames Schauspiel. Wäre er nicht selbst das Objekt der blutrünstigen Begierde, Marvin hätte es genossen.

Marvin:»Zurück, oder ich lasse euch alle einziehen und an die französische Front versetzen.«

Aufbrausende Stille.

Wie einfach es doch manchmal war, Leute zum Schweigen zu bringen. Wenn es doch immer so wäre.

Marvin: »Ich bin der Herrscher über dieses Land, wie ihr inzwischen wahrscheinlich alle mitbekommen habt und ich bin nur aus einem Grund hier.«

Ein Einzelner: »Freibier?«

Marvin ließ einen kurzen Seufzer vernehmen, jedoch leise genug um nicht gehört zu werden. Er ahnte das Schlimmste. Er würde nun offiziell das Ende der Verfassung verkünden und morgen würde es keiner mehr wissen. Egal. Hauptsache er hatte es getan, das zählte.

Marvin:»Liebe Bürger und Bürgerinnen Japans,

Heute ist ein großer Tag in der Geschichte der Menschheit. Größer als die Erfindung der Zahnbürste, größer als die Erfindung des Perpetuum Mobile, größer als all die Ereignisse, die unsere Welt erschüttert haben.

Heute, meine Damen und Herren, heute werden wir die Verfassung der Vereinig… des Kaisereichs Japan offiziell aus unserem Denken verbannen und ihrer Gültigkeit für heut und alle Tage ein Ende zu bereiten.

Heute, meine Untertanen, heute ist der Tag an dem eine neue Epoche im Reich der aufgehenden Sonne geschrieben wird, denn ab heute, werden meine Entscheidungen nicht mehr an die Verfassung gebunden sein.

Denn heute ist der Tag, an dem ich die Verfassung, von deren Existenz Ich bisher nichts wusste, abschaffen werde.

Was sagt ihr?«

Er war schockiert, wie gut er reden konnte.

Volk:»Welche Verfassung?«

Marvin:»Wie, welche Verfassung?«

Volk:»Wir haben doch keine Verfassung.«

Marvin:»Was zur Hölle feiert ihr dann hier?«

Volk:»Heute vor dreihundert Jahren wurde das allgemeine Alkoholverbot in Japan aufgehoben.«

Ich hatte es auf einmal ziemlich eilig von der Bühne zu kommen und Harry zu verhauen. Dieser Idiot musste alles gewusst haben. Kaum hatte ich ihn in Händen leugnete er es wieder und wieder. Immer wieder behauptete er, es gäbe eine Verfassung.

»Ich mache Ihnen ein Angebot: Sie besorgen mir eine Abschrift dieser angeblichen Verfassung und ich glaube Ihnen.« sagte ich zu ihm und tatsächlich, nicht viel später war er mit einer geschriebenen Version der Meiji Verfassung zurück. Doch irgendwie überraschte mich ihre Form.

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»Das ist nicht ihr Ernst, oder?« fragte ich meinen Assistenten. Eine Verfassung auf Steintafeln, ich wollte es einfach nicht glauben.

»Doch, mein Vorfahre, auch Assistent des Kaisers, stieg extra auf den höchsten Berg Japans um diese Verfassung zu erhalten.« Irgendwie kam mir das sehr bekannt vor.

»Lassen Sie mich raten, von einem eurer wichtigen Götter.« erwiderte ich sarkastisch, ich konnte es nicht glauben.

»Nein, vom Kaiser, der war auf dem Berg zu dieser Zeit.« erwiderte Harry trocken.

»Oh und der Kaiser hat sie dort oben in seiner unendlich Erleuchtung vorbereitet.« mein Sarkasmus war nicht mehr zu überhören.

»Nicht ganz, der Kaiser war nicht aus seinem Skiurlaub zurückgekommen, also mussten wir zu ihm kommen.«

Ich schlug meinen Kopf gegen die Wand und musste mich beherrschen nicht bitterlich zu weinen. Als ich den schlimmsten Teil meiner Enttäuschung überwunden hatte, befahl ich mir ein Flugzeug zu besorgen, das mich schnell von diesem Ort wegbringen sollte.

Kurze Zeit später flogen wir in einem kleinen Flugzeug, das nebenbei zwei Ziegen transportierte, zurück an die Südfront in Österreich, wo meine Truppen schon auf ihre neuen Befehle warteten, um das deutsche Reich zu zerschmettern, wie ein Tropfen einen Stein. Irgendwie ein unpassendes Gleichnis, aber ich hatte Wichtigeres zu tun.
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Re: [Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 18:23

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Da standen wir zu viert am Flughafen von Tokyo, obwohl ich mir immer noch sicher war, dass mein General nicht mit uns gekommen war, doch er bestritt heftigst nicht mit uns im Flugzeug gesessen zu sein.

»Wir hatten nur einen Dreisitzer, sie konnten gar nicht bei uns im Flugzeug gewesen sein.« sagte mein Marinechef.

»Was ist nochmal ihr Posten?« erwiderte mein General

Der Marinechef salutierte und sagte: »Marinechef, Sir.«

»Und sie wollen mir sagen, wie viel Sitze das Flugzeug hatte?« antwortete mein General in sarkastischem Ton.

»Aber ja doch, schließlich habe ich das Flugzeug selbst nach einer schwedischen Anleitung zusammengeschraubt.« Dank dieser Information musste ich mich nachträglich bei dem Gedanken in einem Flugzeug geflogen zu sein, dass mein Marinechef gebaut hatte, übergeben. Zweimal.

»Viel wichtiger ist doch, wohin fliegen wir denn jetzt?« warf ich in die Runde bevor ich mich zum dritten Mal übergab und damit endgültig nichts mehr hatte, dass ich noch hätte abgeben können.

»Das ist doch klar, nach Deu…« begann mein General, doch sofort wurde er von meinem Assistenten unterbrochen.

»Wie wäre es mit Haiti und ein wenig entspannen?«

»Haiti? Aber das ist so nah bei den USA, fliegen wir doch nach Loret, das ist dasselbe in Spanien.« erwiderte mein Marinechef. »Außerdem gibt’s da nen tollen Strand, wo ich mit der japanischen Flotte spielen kann.«

»Seid ihr denn alle verrückt geworden?« brüllte ich in die Runde. »Was sind das denn für bescheuerte Vorschläge?«

Mein General seufzte sichtlich erleichtet, dass ich endlich Ordnung in die Diskussion brachte und begann wieder. »Also dann, auf nach Deu…«

»Wenn wir schon in den Urlaub fahren, dann auf japanischem Hoheitsgebiet, damit das klar ist. Ich bin für Tsingtao.«

»Aber… « sagte mein General.

»Tsingtao? Wo ist das?« fragte mein Assistent.

»In China natürlich, da wird nach bayrischem Reinheitsgebot gebraut, da gibt’s wenigstens ordentliches Bier.« erwiderte ich.

»Okay, wir müssen das wie echte Männer klären.« sagte mein Marinechef.

»Strip-Poker?« meinte mein Assistent

»Schere, Stein, Papier.« sagte Ich.

»Nein …« Im selben Moment verpasste mein General dem Marinechef eine gerade rechte mitten auf die Schläfe.

»Eine Schlägerei? Wie unmännlich, das ist ja schrecklich.« erwiderte mein Assistent und mein General brach ihm die Nase.

»Hört mir jetzt endlich mal jemand zu, verdammte Scheiße?« schrie er mich an.

»Wollen Sie etwa nach Frankreich versetzt werden? .. Warte mal, Frankreich versetzen, da war doch was.«

»Ja, wir führen gerade Krieg, falls Sie das vergessen haben.« antwortete mein General resignierend.

»Krieg? Gegen wen?«

Mein General war kurz vor einem Wutausbruch, doch er beherrschte sich. »Gegen Deutschland.«

»Gegen Deutschland? Annektieren. Sofort.« rief ich.

»Äh, dazu … äh, sollten wir sie vielleicht erobern.«

»Sie immer mit ihren Details, sie gehen mir auf die Nerven, also dann, fliegen wir nach Österreich und machen die endlich mal fertig, damit das endlich weitergeht hier, ist ja schrecklich. Soviel inkompetentes Personal. Wecken Sie die beiden Schlafmützen da auf und sorgen Sie dafür, dass wir hier bald wegkommen. «

Eine halbe Stunde später saß ich in einem Flugzeug, das sich schnell in Richtung Österreich bewegte, wo immer noch heftig gekämpft wurde. Dieser Verfassungsstreit hatte mich viel Zeit gekostet, viele Reserven waren verbraucht, die Frage, die sich jetzt noch stellte, würde es für Deutschland reichen.

»Natürlich, Sie tun doch nichts.« erwiderte mein General.

»Verdammt, der kann doch echt Gedanken lesen .. Warten Sie mal, was haben Sie gesagt?«

»Natürlich, Ihnen tut das doch nichts.« sagte mein General und machte sich auf den Weg zur Kaffeemaschine an Bord. Währenddessen fand mein Marinechef sein Bewusstsein wieder. Es lag irgendwo zwischen der zweiten und dritten Reihe von vorne und war ziemlich dreckig geworden.

»Wo bin ich hier?« fragte er noch leicht benommen.

»In deutscher Gefangenschaft.« flüsterte ich leise von hinten.

»Ihr kriegt mich niemals lebend!« rief er und wollte aus dem Fenster springen, traf aber nur die Bordwand worauf er wieder in Ohnmacht fiel. Ich seufzte und lehnte mich zurück, während das Flugzeug zur Landung ansetzte und dabei das Dach vom Hangar abriss. Die darauf folgende Landung glich eher einem Absturz, doch der Pilot weigerte sich, es so zu nennen, Hauptsache ich lebte noch, von daher ließ ich ihn in dem Glauben und machte mich daran ein wenig Krieg zu führen.

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Die Ostfront sah nicht einmal schlecht aus, überall errangen wir Siege gegen die Deutschen, nirgendwo schafften sie es sich, den unaufhaltsamen Wogen der Japaner in den Weg zu stellen, unsere Panzer überrollten sie, wie Grashalme.

»Sir, an der Ostfront haben wir nicht einen einzigen Panzer, nicht mal einen kleinen.«

»Seien Sie einfach still, wenn ich von Siegen schwärme.« erwiderte ich und mein General war so nett und schwieg, als er mir die Meldungen von der österreichischen Grenze vorlegte.

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Es lief gut. Wien war unser, die Stadt Mozarts war in japanischer Hand und die Mozartkugeln die die österreichischen Fabriken in Millionenzahl ausspuckten heizten die Soldaten immer weiter an, schon bald war auch Graz unser. In Italien fanden wir immer noch keine Gegenwehr. Nicht einmal Bauern mit Mistgabeln oder Frauen mit Nudelhölzern stellten sich uns entgegen. Erstere gingen uns aus dem Weg, Zweitere boten uns dauernd Kuchen an.

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Auch in Frankreich ging es wieder voran. Die Verluste waren inzwischen ausgeglichen indem wir Franzosen mit Baguettes als Köder zu Unterschriften gezwungen hatten, mit denen sie sich bis auf zwanzig Jahre nach ihrem Tod der japanischen Armee verpflichteten. Interessanterweise gab es nicht einmal Proteste, da derselbe Vertrag die japanische Armee zu lebenslanger Baguette-Verpflegung verpflichtete waren alle zufrieden.

Auch die Heimatfront nahm Kontur an und langsam aber sicher vertrieben wir alle Partisanen aus unseren wunderbaren japanischen Landen.

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Re: [Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 18:24

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»Mein lieber General. Kommen Sie zu mir, na los, kommen Sie schon. Setzen Sie sich, keine falsche Scheu, ich werde Sie schon nicht beißen.« sagte ich zu meinem General, den die Order sichtlich verwirrte. »Und wenn doch, nicht fest.« fügte ich mit einem Lächeln hinzu, dass den General endgültig aus der Bahn brachte. Mit einem lauten Quietschen schlitterte er aus der Kurve und klappte zusammen. Ich seufzte und nahm meinen Stift zur Hand.

Liebes Tagebuch,

Lektion des Herrschens, Nummer 132:
Untertanen niemals nett behandeln, dass führt zu einem unerwarteten Fehler in ihrem Hirnsystem und erzwingt einen Absturz der meist mit körperlichen Schäden endet.


Ich klappte das Buch zu und streichelte mit der linken Hand den weichen Einband. Kurzerhand schlug ich es wieder auf und begann mit einem neuen Eintrag.

Liebes Tagebuch,

Der Krieg gegen die Deutschen ist nunmehr schon mehrere Tage alt, doch immer schreit er, wie ein neugeborener Säugling. Mit dem ersten lauten Schrei öffnen sich beim Kind lebenswichtige Öffnungen, im Krieg öffnen die ersten starken Angriffe die weitere Front. Seit mehreren Tagen stecken wir nun in dem Prozess des „Frontenbaus“ Die Ostfront ist bereit zu fallen, immer schneller, immer tiefer, hoffentlich in Richtung Berlin und nicht Richtung Tokyo.
Die Südfront besteht noch im Aufbau, dieses kleine Hindernis mit den Mozartkugeln, den Namen habe ich vergessen, muss noch aus dem Weg, bevor man von einer Front sprechen darf. In Italien gibt es keine Front, denn an einer Front wird gekämpft und die Italiener kämpfen nicht, sie wehen nur hier und da die italienische Kriegsflagge

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Weißes Kreuz auf weißem Grund

Die Westfront … ja die Westfront. Was soll man zu einer Front in Frankreich schon sagen. Anfangs schwer zu nehmen, wie die Maginotlinie, dann beinahe wehrlos wie ein Weinberg. Es geht vorwärts, das ist wichtig, zum ersten Mal in der Geschichte führt Amerika ordentlich Krieg, unter meinem Kommando. MUHAHAHA
Die Nordfront ist etwas komplizierter, keine Siegesmeldungen, doch auch von Niederlagen hörte ich noch nichts. Warte mal, die Nordfront? Wir haben doch keine Nordfront, was soll da also schon passieren, ach sei doch still, du verwirrst mich. Wie? Was soll das heißen „Tagebücher können nicht sprechen“? Versuch bloß nicht dich rauszureden, sonst geht’s an die französische Front. Geht doch, endlich Ruhe. Wo war ich?
Wie wird dieser Krieg wohl für mich weitergehen, und wichtiger, werde ich ihn am Ende gewinnen, und am Wichtigsten: Was gibt’s zum Essen?


»Sir, wir haben in einem Salzburger Keller ein paar Salzburger Nockerl sichern können, es ist bereitet.« meldete mein General .

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Zufrieden schlug ich das Buch zu, Letzteres war beantwortet, auch die anderen Fragen würden ihre Antworten finden, doch zuerst gibt es Essen.

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Die Deutschen hatten es tatsächlich gewagt. Deprimiert von ihren Verlusten an allen Fronten taten die Soldaten das einzig Wahre, sie missachteten jegliche Befehle, doch leider machten sie danach einen großen Fehler: Sie vergaßen die Waffen niederzulegen, bevor sie sich ergaben, vor lauter Verwirrung griffen sie japanische Soldaten an, anstatt vor ihnen zu knien und verloren schnell eine weitere Schlacht gegen das übermächtige Japan.

»Sicher, dass die sich ergeben wollten? Vielleicht war es einfach ein Angriff.« meinte mein General.

»Nein, für einen Angriff war das viel zu planlos.«

»Da müssten Sie sich doch auskennen.« erwiderte mein General.

»Wie?« fragte ich

»Nichts.«

»Nichts?«

»Ja, ich hab grad keine Lust mir eine Ausrede einfallen zu lassen.« Mein General klang sehr demotiviert.

»Aber das geht doch nicht einfach so.«

»Natürlich.«

»Achso ja dann.« Ich hasste es, wenn er das tat, mich so zu verwirren, dass ich nicht mehr wusste, was ich sagen sollte.

Was auf diese unglaubliche Provokation folgen musste war klar, ein sofortiger Gegenangriff. Doch er musste koordinierte, genialer, stärker …

»Ich habe einen Gegenangriff auf Pavlosk in die Wege geleitet.« erwähnte mein General wie nebenbei, als würde es ihn nicht stören, dass er meine Autorität komplett untergrub. Wahrscheinlich tat es das nicht einmal.

»Wie sieht es eigentlich mit meinen Fliegern aus, ich sehe keine.« erwiderte ich und hielt nach meinem Marinechef Ausschau, der prompt zur Tür hineinkam. Besser gesagt fiel, da er vergas sie vorher zu öffnen.

»Melde Bericht, Flugzeuge in Milan gelandet.«

»Gut, morgen geht ihr Einsatz los.« befahl ich in heller Vorfreude auf Bombenteppiche über deutschem Boden.

»Entschuldigen Sie Sir, aber das wird noch etwas dauern, bis die wieder fliegen.« erwiderte der Marinechef, auch dessen Name war mir unbekannt.

»Wie das?«

»Die Italiener…« begann mein Marinechef, doch ich unterbrach ihn.

»Wagen Sie es nicht zu behaupten, dass die Italiener unsere Flugzeuge daran hindern zu starten oder sie gar so beschädigt haben, dass sie einer Reparatur bedurften, diese Schmach wäre nicht zu verkraften.«

»Nun, es ist so ähnlich. Tatsache ist, dass beim Bau, des Flughafens in Milan schwere Fehler gemacht wurden, die Landebahn sieht aus wie eine Maulwurfszucht, bedingt durch schwere Konstruktionsfehler italienischer Ingenieure, dadurch haben die Flugzeuge erheblichen Schaden genommen«

Ich schickte alle hinaus. Ich wollte niemanden mehr sehen, meine Frustration hatte sich innerhalb weniger Augenblicke verdoppelt. Wie sollte ich nur so einen Krieg gewinnen, nichts funktionierte, aber auch absolut nichts. So konnte und durfte das nicht weitergehen, doch ein Erfolg vermochte es, meine Laune zu verbessern.

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Damit war ein Viertel der Achse vernichtet … theoretisch … moralisch … ach egal, zumindest haben wir die Heimat Adolf Hitlers im Sturm genommen und ich freute mich diebisch, wenn ich daran dachte, wie sehr in das ärgern dürfte. Vielleicht würde der Krieg doch noch ein positives Ende nehmen, aus meiner Sicht aus.
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Re: [Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 18:45

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Es war ein schöner sonniger Tag. Überall flogen Tauben durch die Gegend und füllten den grünen Park mit ihrem Gurren. Die Menschenmengen, die sich an diesem großen schicksalsträchtigen Tag versammelt hatten, waren unglaublich still und friedlich, sie alle warteten nur auf den großen Moment. Dann geschah es, Ade setzte seine Unterschrift direkt neben meine auf den Friedensvertrag zwischen dem deutschen Reich und Japan, dann fiel er mir um den Hals.

»Wachen Sie auf.« schrie mir mein General ins Gesicht. »Sein Gesicht ist bleich, wahrscheinlich ein Albtraum.«

»Friede, Friede … » stotterte ich.

»Friede? Davon sind Sie noch weit entfernt, wir sind mitten im Krieg.«

»Puh und ich dachte schon wir hätten Frieden.« erwiderte ich.

»Frieden? Das wäre ein Traum.« erwiderte mein General

»Ja, ein ausgewachsener Albtraum.« erwiderte ich und atmete kurz durch. Dann schickte ich meinen General und meinen Assistenten weg, um mich anzuziehen. Friede mit dem deutschen Reich. Eine schreckliche Vorstellung, am Ende würde dem Volk noch auffallen, dass sie mich nicht brauchen. Nicht gut, gar nicht gut.

Gerade jetzt, wo es doch gerade so gut lief. Österreich war endlich annektiert, unter größten Verlusten hatten meine japanischen Soldaten das österreichische Staatsgebiet besetzt und die österreichische Regierung abgesetzt. Die Regierungsvertreter hatten mit Klagen gedroht, als wir sie aus dem Regierungssitz brachten, eine beinahe lächerliche Vorstellung.

»Sir, Sie haben einen Brief vom österreichischem Verfassungsgericht.« kam mein Assistent.

»Österreich hat ein Verfassungsgericht? Österreich hat eine Verfassung? Warte mal, ich habe Österreich, Österreich hat nichts mehr zu haben.« erwiderte ich.

»Gut, dann werf ich das einfach weg.«

Es war unglaublich schwer einen besetzten Staat endgültig zu annektieren. Manche Institutionen wie die Post weigerten sich oft zu akzeptieren, dass es ihren Staat nicht mehr gab und machten weiter als wäre nichts. Besonders nervig waren alte Frauen, die mit Schirmen auf einen einschlugen, weil man daran Schuld war, dass sie sich an eine neue Währung gewöhnen mussten. Der mächtigste Mensch der Welt zu sein, war nicht so angenehm wie man oft denkt. Viel zu viel Arbeit und man ist schlecht bezahlt.

Kurze Zeit später stand ich bei meinem General und meinem Assistenten und betrachtete mehrere Karten auf dem Tisch.

»Diese Verteidigungsstellung wird schwer zu nehmen sein.« sagte ich, schlau wie ich war.

»Entschuldigen Sie Sir, aber das ist nur ein halbrunder Kaffeefleck, keine Verteidigungsstellung.« erwiderte mein General.

Ich verkniff mir jeden Kommentar ob seiner unglaublichen Dummheit und besah mir weiter die Karten.

»Die Geschütze, die sie hier verwendet haben sind viel zu klein.« sagte ich kurz darauf.

»Woher wollen Sie wissen, welche Geschütze wir verwendet haben?« fragte mein General verblüfft. Anscheinend überraschten ihn meine intellektuellen Fähigkeiten.

»Diese Zahlen da sagen es mir.« erwiderte ich.

»Harry, du Idiot, ich habe dir doch gesagt du sollst die Pizzabestellung nicht auf die Karten schreiben.« sagte er zu meinem Assistenten, irgendwie kam ich mir ziemlich verarscht vor.

»Ich will gefälligst 80cm Geschütze haben, so wie die Deutschen.« erwiderte ich.

»Die Deutschen haben 80cm Geschütze, aber sie haben auch bereits erkannt, dass das Preis/Leistungsverhältnis verdammt schlecht ist und man außerdem große Probleme hat, die Dinger zu transportieren.«

»Achso und deswegen sollen wir jetzt keine bauen, oder was?«

»Ja, eigentlich schon.«

»Achso, dann halt nicht. Spielverderber.« Dann widmete ich mich wieder der Karte. »Diese Truppen dort, werden wir als nächstes angreifen.«

»Das sind keine Truppen, das sind Ketchupflecken.«

Ich lief brüllend aus dem Zimmer.

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Die militärische Situation war um Einiges besser als mein Gesundheitszustand. Jedenfalls als mein psychischer, der dank der unermüdlichen Arbeit meines Generals und meines Assistenten in erhöhtem Masse angekratzt war. Dafür sollte ich sie belohnen, am Besten mit einem Kampfeinsatz an der französischen Front, allerdings schien mir das dann doch etwas zu hart. Dann musste auch noch der Fritz anrufen.

»Was soll der Scheiß!« brüllte er ins Telefon.
»Du bist derjenige der ihn fabriziert, was fragst du mich?« Ob dieser eloquenten Antwort, war er einige Sekunden still.
»Warum müssen meine Männer an der französischen Front kämpfen? Wobei das doch die Schlimmste sein soll?« fragte er.
»Nun, die Japaner reagieren auf amerikanische Verluste irgendwie viel sanftmütiger als auf japanische.« erwiderte ich wahrheitsgemäß.
»Das … das … leuchtet ein, … nichts für ungut.« Da hat er aufgelegt. Im nächsten Moment läutete es wieder.
»Warte Mal, und da opferst du lieber einfach meine Soldaten?!« Die Reaktionsschnelle mancher Personen war geradezu überragend.
»Fritzerl, wenn du ganz viel Glück hast, kriegst du sogar ein oder zwei Divisionen zurück, also jammer nicht.«
»Aber du hast 100 US Divisionen!«
»Ja, und zwei kriegst du wieder, ist doch toll.«
»ARGH!!!« da hat er aufgelegt. Doch seine Soldaten feierten immer noch Siege in Westfrankreich.

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Marvin
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Re: [Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 18:46

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»Sir, ich habe da jemanden, den Sie sich ansehen sollten. Er könnte für unseren Stab durchaus ein interessante Hilfe darstellen.« unterbrach mich mein General, mitten während ich in wichtigen Karten vertieft am Tisch saß.

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»Sehen Sie nicht, dass ich in wichtigen Informationen vertieft bin, ich muss wichtige Entscheidungen treffen.« erwiderte ich und besah mich des nächsten Menüs.

»Ach kommen Sie, Sie bestellen am Ende doch eh immer dasselbe, also sehen Sie in sich wenigstens an.« erwiderte mein General und wischte meine Speisekarten vom Tisch. »Komm rein.«

Ich war kurz davor aus zu rasten und diesem eingebildeten General einfach mal zu zeigen, wer hier das sagen hatte und ihn an die französische Front zu schicken. Ich beschloss es für dieses eine Mal dabei zu belassen und mir den Typen einmal anzusehen. Herein kam ein hagerer Mann, mit schwarzen Augen und grauem Haar, gekleidet in tristem braun. Er sah aus wie der letzte Mensch, dem man sein Portemonnaie anvertrauen würde, der allerletzte.

»Was sind seine Eigenschaften, die uns nützlich sein sollen?« fragte ich ihn.

»Nun … er ist geschickt.« sagte mein General und wirkte dabei etwas unsicher. Im selben Moment begann Harry auf einmal sich panisch umzusehen.

»Wo ist meine Uhr hin?« fragte er und hatte dabei einen Ausdruck von Wahnsinn in den Augen. »Er war es, ich weiß es!« rief er und versuchte dem Neuen an die Gurgel zu gehen.

»Ach komm, du glaubst doch nicht ernsthaft, dass jemand dir die Uhr klauen kann, ohne dass du es merkst, wahrscheinlich hast du sie einfach verlegt.« erwiderte ich und hielt ihn zurück. »Verdammt wo ist meine Krawatte hin?«

»Ich sagte doch, er ist geschickt.« erwiderte mein General. »Er heißt übrigens Hiyo.«

»Wie spät ist es?« fragte Hiyo, sofort sah ich auf meine Armbanduhr. »Wo kommt diese Uhr her?« fragte ich verwirrt, ich trug nie Armbanduhren.

»Meine Uhr! Her damit!« Schrie Harry und riss mich zu Boden, wenige Sekunden später hatte er seine Uhr zurück.

»Okay, dass er ein guter Taschendieb ist, hat er bewiesen, aber was hilft uns das?« fragte ich. Im selben Moment bemerkte ich, dass meine Unterhose verschwunden war und Harry sie auf einmal auf dem Kopf hatte.

»Glauben Sie mir, er ist vielseitig einsetzbar und auf praktisch allen Gebieten mehr oder weniger bewandert. Er … Hiyo gib mir meine Kontaktlinsen zurück!«

Also nahm ich ihn ins Team auf, schon allein weil ich Angst hatte, dass er aus Rache meine Armee klauen würde, wenn ich ihn nicht einstellen würde, ich würde es ihm sogar zu trauen.

Noch wusste ich nicht, wo ich ihn einsetzen konnte. Ich könnte ihn nach Deutschland versetzen um Informationen zu sammeln. Wer weiß was er alles über Hitler herausfinden könnte.

»Hier.« sagte er

»Was ist das?« fragte ich erstaunt.

»Hitlers Portemonnaie, hier sein Personalausweis, hier sein BabyBorn Fahradführerschein, hier der Mitgliedsausweis der Vereinigten Zionisten, eine Rabattkarte für das Kinderparadies.«

»Aber das hilft mir im Bezug auf seine Kriegspläne nichts.« erwiderte ich.

»Ich habe auch sein Strategiebuch.« sagte er und legte ein in Leder gebundenes Buch auf den Tisch, auf dem »“Meine Strategie“ von Adolf Hitler« stand.

Hiyo begann mir unheimlich zu werden. »In dem Buch steht ja gar nichts.« rief ich.

»Hatten Sie je das Gefühl, dass Hitler eine Strategie verfolgt? Ihre Strategiekenntnis scheint ja eher gering zu sein.«

»Was haben Sie gesagt?« rief ich.

»Korrigiere dich.« flüsterte mein General Hiyo ins Ohr.

»Ihre Strategie ist viel zu gut, als das eine Gegenstrategie hilfreich wäre.« sagte Hiyo. Mein General sagte irgendwas von wegen „Gut gemacht“ Während ich begann mich zu fragen, ob ich nicht einen großen Fehler gemacht hatte.
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Re: [Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 18:46

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Eine weitere Provinz fiel meinen unbesiegbaren japanischen Truppen zum Opfer und musste sich ergeben um der totalen Vernichtung aus dem Weg zu gehen. Eine weitere wichtige Provinz wurde von meinen tapferen japanischen Soldaten genommen, ohne Rücksicht auf Verluste, ohne Rücksicht auf ihre Stärken.

»Entschuldigung, aber Sie reden von der französischen Front, dort sind gerade mal drei japanische Soldaten, die dorthin straf versetzt wurden, weil Sie es gewagt hatten … stimmt, was haben die eigentlich gemacht?« erwiderte mein General.

»Na und, dann haben meine japanischen Soldaten eben zu dritt Argentan genommen, das ist doch noch heroischer.« sagte ich.

»Und was ist mit den dreißig US-Divisionen, die mit marschiert sind?«

»Gepäckträger, mehr nicht.«

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»Was machen denn die Österreich da? Haben wir die nicht annektiert?« erwiderte ich schockiert. Der Ansicht dieses Wappens mitten in der nordfranzösischen Wildnis, an der anscheinend die Erfindung der Elektrizität beinahe genauso vorbeigegangen ist, wie die Erfindung des Bhs.

»Österreicher? In dieser Wildnis? Das ist unmöglich, hier gibt es weder Straßen noch Züge, wie sollten die Österreicher denn hierher kommen? Von zu Fuß gehen, hat man doch bei denen noch nichts gehört.« stimmte der General in meine Überraschung mit ein.

»Ihr beiden Stümper.« unterbrach uns Hiyo, »Das ist nur eine kleine französische Hinterlandgemeinde, wahrscheinlich haben Sie erst vor Kurzem das Rad erfunden. Nennt sich Argentan, das hier wäre das österreichische Wappen, aber das gibt es doch schon lange nicht mehr, ihr Idioten.«

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»Wie?!« riefen ich und mein General synchron.

»Ihr habt mich verstanden.«

»Wir sollten ihn raus schmeißen, nicht war, General.« sagte ich und mein General nickte, doch im selben Moment war Hiyo verschwunden. Mein Schreibtisch auch.

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Nun war auch Hollabrunn unser. Die Fronten machten sich immer weiter daran, das riesige Deutsche Reich zu zerquetschen. Es würde noch eine Zeit lang dauern, bis wir wirklich sicher von einem Sieg sprechen können, doch niemand würde es wagen sich uns in den Weg zu stellen. Schließlich hatten wir … hatten wir … schließlich sind wir Japan. Daraus könnte man einen Werbespot machen.

»General, ist Hiyo wieder aufgetaucht?« fragte ich meinen General.

»Sicher, er hat mir gerade wieder meine Kontaktlinsen geklaut. Hiyo komm her, verdammt wo bist du?«

»Er steht direkt vor Ihnen.... Sind Sie so blind?« fragte ich.

»Deswegen macht es doch so viel Spaß.« erwiderte Hiyo während er meinen General über einen Stuhl stolpern ließ, den dieser nicht sehen konnte.

»Können Sie die italienischen Pläne stehlen? Ich meine Mussolini wird im Gegensatz zu Hitler eine Strategie haben.« fragte ich.

»Sie fragen mich, ob ich die italienischen Pläne stellen kann?«

»Falls Sie gut genug sind …. ja.«

»Sie fragen mich, der ich die Hälfte meines Lebens in einem italienischen Gefängnis verbracht habe, ob ich Mussolinis Pläne stehlen kann.«

»Äh … ja.«

»Mich, der ich Mussolinis persönlicher geheimer Geliebter bin?«

»Äh … Wo Sie mich so fragen …, ja.«

»Ja klar, kein Problem, geben Sie mir zwei Stunden.« Und weg war er. Ich war verwirrt.

Als ich zwei Stunden später die italienischen Pläne hatte, befahl ich den Angriff.

»Wie verlief die Aktion?« fragte ich meinen General.

»Ganz gut, die Italiener haben sich nur ein wenig gewehrt.« erwiderte dieser.

»Italiener, die sich wehren? Sie belieben zu scherzen.« sagte ich.

»Nein, nein, Sie wehren sich.«

»Wie das?«

»Afrikanische Gastarbeiter.«

»Achso, ja dann.«

Auf einmal klingelte das Telefon. Wer könnte das sein? Fritz, der endlich beschlossen hatte sich und seinen Staat mir vollständig unterzuordnen. Ach, das hatte er ja schon getan. Churchill, der endlich erkannt hatte, dass er das Bündnis der Alliierten zu meinen persönlichen Vasallen umformen sollte.

»Was fällt dir ein, mein Land zu erobern.« brüllte eine bekannte Stimme ins Telefon. Der alte Ade hatte mich seit der peinlichen Leningradgeschichte nicht mehr angerufen.
»Das fällt dir erst jetzt auf?« erwiderte ich.
»Sei still und zieh dich gefälligst zurück oder ich werde dich vernichten.«
»Nein, im Augenblick vernichte ich dich.«
»Der Endsieg wird mein sein.«
»Ja, Ade ist schon recht, alles wird gut.«
»ARGH!« da hat er wieder aufgelegt. Dabei hatte er doch angerufen. Das soll jemand verstehen.
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Re: [Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 18:46

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Es war ein schöner Tag, es regnete nur ein wenig, wahrscheinlich schneite es einfach zu viel. Vor lauter Sturmböen gab es nicht einmal einen Wind, der sich regte. Die Sonne war allerdings von grauen Wolken verhangen und verweigerte jede Arbeitsaufnahme in Form von Lichtspenden. Forderungen der allgemeinen Sonnengewerkschaft wurden noch keine bekannt gegeben, das dürfte allerdings nur noch eine Frage der Zeit sein.

Währenddessen feierten meine japanischen Truppen in ihrer beinahe unübertroffenen Eleganz und Grazie ihre erste Niederlage gegen Deutschland.

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Und ja, die Formulierung ist korrekt sie feierten. Warum hatte der Geheimdienst noch nicht aufgeklärt, doch wir erwarten schon bald Aufklärung in diesem höchst seltsamen Fall.

»Hiyo! Zu mir!« rief ich. Für diesen Auftrag brauchte ich einen Mann besonderen Kalibers. Nur er konnte herausfinden, was dort passiert war. Wir mussten in Erfahrung bringen, wie meine Truppen verlieren konnten.

»Ich sitze auf ihrem Stuhl.« hörte ich seine tiefe Stimme auf einmal von hinten. Der Mann war wirklich unheimlich.

»Erstens, wie können Sie es wagen auf meinem Stuhl zu sitzen? Zweitens wie sind sie hier rein gekommen?« fragte ich ihn, ich wollte Klarheit ob dieser Frechheit. Im selben Moment wagte er es, seine Füße auf meinen Schreibtisch zu legen, dabei hatte er sogar seine Schuhe noch an. Ich wäre fast einem Herzinfarkt erlegen.

»General, was machen Sie da?« fragte ich erstaunt, als mein General ins Zimmer kam und begann an mir herumzufummeln.

»Ich messe, das sieht man doch.«

»Was messen Sie denn?«

»Ja, Sie, für den Sarg.«

»Sarg? Welchen Sarg?«

»Wollten Sie nicht gerade einem Herzinfarkt erliegen?« fragte er mit Hoffnung in den Augen.

»Nein und jetzt raus!« Mein General begann mir noch unheimlicher als Hiyo zu werden. Ganz schlechtes Zeichen. »Hiyo, beantworten Sie meine Fragen, aber sofort!« Mir wurde das langsam alles zu bunt. Dabei war das Farbfernsehen noch nicht mal erfunden, vielleicht war hier deswegen alles so grau in grau eingerichtet.

»Nun, Erstens ich kann es wagen, weil Sie weit genug von mir weg stehen und ich schneller als sie laufen kann. Und Zweitens, wie jeder normale Mensch...«

»Sie sind nicht durch die Tür gekommen, ich stand doch genau hier davor.«

»Ich habe das Haus verlassen, bin durch den Bach um das Anwesen geschwommen, habe die zwei Krokodile überlistet, bin die Hauswand an der Nordseite hoch geklettert, bin durch das Fenster rein, hab die Patrouille ohnmächtig geschlagen, bin durch das Lüftungssystem gekrabbelt, habe mich vor dem Ventilator atomisiert und mich hier wieder zusammengesetzt.«

In diesem Moment beschloss ich, dass doch Hiyo eindeutig unheimlicher war als der General.

»War nur ein Witz, ich war vorher auf dem Balkon eine rauchen und bin durch die Balkontür hier rein gekommen. Schauen Sie doch nicht so, sollte nur ein Scherz sein.«

Ich gab keinen Kommentar mehr zu dem Fall ab und gab ihm seine Instruktionen. Er machte sich sofort auf den Weg, mit dem Versprechen bald wieder da zu sein.

Am nächsten Tag war Hiyo zurück, mit erstaunlichen Ergebnissen.

»Die Niederlage und die Feier hatten dieselbe Ursache, was es genau ist, ist mir leider noch nicht ganz klar. Ich habe jedoch ein Beweismittel, dass Licht in die Sache bringen sollte. Ich glaube die Deutschen haben die Franzosen mit dieser sehr mysteriösen Flüssigkeit vergiftet, dieses Gift hat den Verstand der japanischen Soldaten auf mehrere Stunden lang in sehr verwirrtem Zustand zurückgelassen. Physisch waren sie gesund, bis die Wirkung nachließ.«

»Zeigen Sie her.«

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»Das nennt man meist einfach Wein...« erwiderte ich resigniert. Ich musste etwas gegen die Versoffenheit meiner Soldaten tun, sonst würde dieser Feldzug noch vom Alkohol hinweg geschwemmt werden.

»Ich wusste doch, mir kommt das Zeug bekannt vor.« erwiderte Hiyo, schlug den Flaschenkopf ab und kippte sich die Flasche in einem Zug in den Magen. Dann verließ er mein Büro. Die Tatsache, dass er dabei noch perfekt gerade aus ging machte mir Sorgen.
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Re: [Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 18:47

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Ich stand allein in meinem Headquarter, oder wie der Japaner sagt ?? . Ich stierte in die endlosen Weiten vor meinem Fenster und alles was ich sah, war ein Betonhaus, dass mir die Sonne nahm. Ich nahm mir vor, es wegbomben zu lassen, sobald mein Marinechef die Luftflotte auf Vordermann gebracht hatte. Auf einmal kam Hiyo ins Zimmer.

»Hallo Chef, na wie geht’s Ihnen?« fragte er, beinahe als wäre er zum Spaß hier.

»Das kommt ganz darauf an, warum Sie hier sind.« erwiderte ich. »Frontberichte?«

»Eigentlich wollte ich nur wissen, wie es Ihnen geht, aber wenn Sie unbedingt Frontberichte wollen, die können Sie natürlich auch haben.« meinte er mit ein wenig Enttäuschung in der Stimme.

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Ich betrachtete die Lage. Hiyo hatte kleine Notizen hinzugefügt. Eigentlich sollte ich ihn dafür hinrichten lassen, dass er es wagte meine Karten zu beschmieren, doch ich war in gnädiger Stimmung und beschloss in nur ein oder zwei Jahre foltern zu lassen, das würde wohl reichen. Wir hatten einen Kessel um zwei deutsche Panzerdivisionen geschlossen, die schon bald in unseren Besitz übergehen würden, wer weiß, was damit anzufangen wäre. Doch unsere Blitzaktion zur Annexion der Slowakei verlief nicht ganz so gut und 6 japanische Panzerdivisionen waren vom Nachschub abgeschnitten, doch das würde sich bald ändern.

»Von wann sind diese Bestandsaufnahmen.« fragte ich.

Hiyo schaute auf seine Uhr und setzte einen komischen Gesichtsausdruck auf. Es schien, als würde er sich unglaublich anstrengen müssen, nur um ihm zu sagen, wie alt die Karten waren.

»Ich schätze ein bis zwei Stunden.« presste er schließlich heraus.

»Die sind erst zwei Stunden alt? Das nenne ich schnelle Berichterstattung.« erwiderte ich und war positiv überrascht über die Geschwindigkeit meines neuen Mitarbeiters.

»Nein, Sie haben mich falsch verstanden, ich denke, es wird sich in etwa ein bis zwei Stunden ereignen.« Ruhig sah ich ihm ins Gesicht und sagte ohne einen Ton Wut in der Stimme, obwohl mir danach war: »Sie wollen mich doch verarschen, oder?«

»Nei … « begann Hiyo.

»Sir, hören Sie mich.« drang es auf einmal aus dem Funkgerät auf dem Tisch. Seit wann stand dort ein Funkgerät? Marvin sah und hörte es zum ersten Mal.

»Äh .. Ja, ich höre, General.«

»Sir, ich funke direkt von der Front, gerade eben erst wurde in Linz ein Kessel um die deutschen Panzerdivisionen geschlossen und warten Sie …. mein Sekundant meldet mir gerade, dass unsere Slowakeiexpansionstruppe eingekesselt wurde, gerade mal vor drei Minuten.«

»Äh … danke.« sagte ich und schaltete das Funkgerät ab. »Sie können also in die Zukunft sehen, warum haben Sie das nicht gleich gesagt?« fragte ich Hiyo.

»Kann ich nicht, aber wenn zwei Größenwahnsinnige mit wenig Ahnung Krieg führen, ist es nicht schwer zu erraten, was passiert.« Und auf einmal war er verschwunden. Beziehungsweise er hatte den Raum verlassen, aber das ziemlich schnell und dabei doch fast lautlos. Dieser Mann wurde mir immer unheimlicher. Doch bevor ich mir weitere Gedanken darüber machen konnte, kam er wieder herein und legte mir ein Dokument vor.

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Die neuen Entschlüsselungsgeräte waren endlich fertig, nun würden wir noch besser in der Lage sein, herauszufinden, was unsere Feinde wohl vorhatten, eine gute Nachricht. Außerdem hatten neue Truppen ihren Weg in die japanische Armee gefunden. Schon bald würde meine übermächtige Flotte sie zu mir bringen.

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Auch Yamashita beehrte uns einmal mehr mit einer neuen Technologie. Mit der „Fortgeschrittenen Logistik“ verabschiedeten wir uns von der Brieftaube und den beliebten Rauchzeichen und begannen nun auch unsere Lagerungen zu planen und nicht einfach nur durch die Gegend zu werfen. Ob das einen Nutzen hatte, wusste ich nicht so genau, doch es klang nicht schlecht.

Und eine überraschende Meldung aus dem Süden machte mir leichte Sorgen. Die Italiener begannen sich zu wehren und inzwischen stellten sich echte Militäreinheiten gegen uns, die nicht aus afrikanischen Gastarbeitern, sondern aus echten Italienern Bestand. Andererseits war die Tatsache, dass sie kämpften ein Zeichen dafür, dass sie so echt nicht sein könnten. Vielleicht hatten sie ausländische Großeltern. Zwei Garnisonen wurden auf der Stelle in Turin vernichtet. Wir überraschten sie in der Kaffeepause, als alle an ihrem Espresso schlürften. Sie ergaben sich sofort unter der Bedingung fertig trinken zu dürfen.

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Re: [Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 18:48

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Ich machte mit meinen Beratern einen Spaziergang in einem kleinen anschaulichen Park in einem kleinem Örtchen nahe Wien, in dem sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen würden, hätten die Bombardements sie nicht vertrieben. Mein Assistent hatte mich davor gewarnt hier her zu kommen, da die Front in Bratislava nicht weit weg war und wir damit durchaus einer gewissen Gefahr ausgesetzt sein. Ich verstand seine Sorge nicht. Wenn man nicht gerade leise war, hörte man nicht einmal die Schlacht um die Stadt und die immer mal wieder neben ihnen einschlagenden Granaten trugen doch Einiges zur Atmosphäre bei, die Marvin sichtlich genoss. Im Gegensatz zu seinen Beratern.

»Hilfe!« schrie der Marinechef

»Hilfe!« stimmte der General mit ein.

»Hilfe!« auch Harry schrie.

»Was soll das? Das ist nur ein Eichhörnchen.« erwiderte Hiyo, zog einen alten Revolver mit Sechser-Trommel aus der Tasche und schoss, ohne wirklich zu zielen. Er traf das Eichhörnchen im vollen Lauf am Kopf, was zu einem unappetitlichem Anblick führte. Hiyo machte mir immer mehr Angst. Er schob eine neue Kugel in die Trommel und steckte den Revolver wieder ein. »Gibt doch nichts Besseres« hörte ich ihn murmeln.

»Achso.« sagte Harry.

»Achso.« stimmten General und Marinechef mit ein.

»Hilfe!« schrie ich und fing mir fragende Blicke ein. »Oh, ich war zu spät, oder? Entschuldigung.« murmelte ich, leicht peinlich die Situation, aber egal. Im nächsten Moment schlug im Baum wenige Meter entfernt eine Granate ein und hinterließ von dem Baum nichts weiter als ein Loch im Boden und eine Platzwunde auf Harrys Kopf, der von einem Ast getroffen worden war. Er verlangte lauthals nach einem Arzt, wurde jedoch allgemein ignoriert.

»Hilfe!« begann der Marinechef wieder.

»Haltet die Klappe!« schrie Hiyo und hielt schnell abwechselnd dem General und dem Assistenten den Revolver an den Kopf um zu verhindern, dass derselbe Kreislauf von vorne begann. Vielleicht war dieser Tagungsort wirklich etwas kontraproduktiv. Also setzten wir uns in ein mobiles Headquarter und ließen uns zurück in die Stadt bringen, wo es doch ein wenig ruhiger zu ging, abgesehen von den ganzen Österreichern, die ihren Tag damit verbrachten schreiend durch die Straßen zu rennen.

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Die Lage war schlecht. Bratislava war immer noch nicht zurückerobert. Das bedeutete, dass die Panzerdivisionen in der Slowakei immer noch ohne jeglichen Nachschub auskommen musste, was auf kurz oder lang ein schlechtes Ergebnis haben musste. Wie lange würde es noch dauern, bis die Deutschen die Panzer in Banská Bystrica vollkommen aufreiben würden? Sie würden sie mit ihrer Spezialvernichtungswaffe gegen Panzer total vom Erdboden auslöschen. Dem deutschen

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»Äh, Sir, die Panzer sind inzwischen vorgerückt und haben es geschafft Kosice zu nehmen.« meinte mein General und zeigte auf die Panzerdivisionen, die tatsächlich bereits in Kosice standen. Ein höchst rätselhaftes Ereignis.

»Wie haben sie das ohne Nachschub geschafft?« fragte ich verwundert.

»Nun, sie haben seitdem nichts gegessen oder versucht sich vom Land zu ernähren. Auch wenn manche den Hunger den slowakischen Speisen vorzogen. Manche meinten, lieber an Hunger als an Lebensmittelvergiftung sterben.« sagte mein General.

»Ohne Sprit?« fragte ich weiter.

»Sie haben sich vor allem mit Salatöl und ein wenig Heizöl versorgt um weiter zu kommen.«

»Salat und Heizöl? Mit Benzinmotoren?«

»Das sind japanische Techniker, die bringen die Teile notfalls auch mit Wodka zum Fahren.« sagte mein General selbstbewusst und legte die nächsten Karten auf.

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Die Amis hatten mehrere deutsche Divisionen in Cherbourg gekesselt, um genau zu sein achtzehn. Da die Amis aber einen übernatürlichen Hang zum Sadismus hatten, ließen sie sie nach dem Sieg noch einmal nach Avranches durchbrechen um ihr Leid nur unnötig zu verlängern. Schließlich wurden sie dann doch alle komplett aufgerieben und nichts blieb mehr von ihnen übrig, außer den unzerstörbaren TÜV-Plaketten, die jeder deutsche Panzer trug. Ein wenig verwirrend war das Auftauchen von spanischen Flugzeugen über deutschem Territorium. Mir war bekannt, dass sie sich den Alliierten angeschlossen hatten, aber das sie vor hatten, die Engländer bei ihrer total bescheuerte Bombardierung der deutschen Küste zu helfen, war mir nicht nur neu, sondern auch unverständlich.

»Sir, Telefon für Sie.« sagte Harry und reichte mir das Telefon.

»Unsere Bombardements sind nicht bescheuert!« rief ein hörbar wütender Churchill ins Telefon.

»Woher weißt du ...« fragte ich verstört.

»Das weiß ich doch selber nicht, ist auch unbedeutend, es geht um unsere Bombardements, die sind perfekt, das haben mir meine Berater genau erklärt.« erwiderte der Brite.

»Und die haben nichts von einer Landung an der Küste gesagt?« fragte ich zurück.

»Verdammt, ich wusste, ich hatte was vergessen.« Da hatte er auch schon aufgelegt.

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Im Osten war alles wie immer. Die Front ging vorwärts. Langsam … sehr langsam … verdammt langsam. Schweizer waren Rennfahrer gegen die Geschwindigkeit, die meine Truppen dort an den Tag legten. Als ich mich bei dem General über diese geradezu unverschämte Geschwindigkeit beschwerte, zuckte dieser nur mit den Achseln und zeigte mir ein Bild der modernsten Straße in der ehemaligen Sowjet Union. Ich beschloss den restlichen Feldzug kein Wort mehr über die Geschwindigkeit im Osten zu verlieren.

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»Sir, wir sind in Bratislava endlich durchgebrochen.« rief Harry, als er zur Tür hereinkam. Die slowakische Hauptstadt war unser, außerdem konnten wir endlich wieder unser Panzerdivisionen versorgen.

»Schicken Sie sofort einen Transport zu unseren heldenhaften Soldaten dort und legen Sie eine extra Packung verschimmeltes Brot dazu.« erwiderte ich.

»Äh ja, dass habe ich, sie haben die Lebensmittel genommen, aber den Treibstoff, äh … ich zitiere: „»Wir haben einen slowakischen Schnaps gefunden, mit dem der Motor um Einiges besser als mit handelsüblichem Treibstoff läuft.“ Ich dachte nicht weiter darüber nach, ich wollte gar nicht wissen, was die mit meinen schönen Panzern angestellt hatten, ich wollte es nicht wissen. Doch ich schritt sofort zur Tat des Tages.

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Damit war die Achse bereits zur Hälfte besiegt. Theoretisch … moralisch … Nur noch Deutschland und Italien kämpften in diesem Bündnis und damit eigentlich die einzigen ernst zu nehmenden Achsenkräfte … egal, Hauptsache wir kommen vorwärts.
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Re: [Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 18:48

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Auch wenn der gute alte Fritzerl in den USA nicht ganz so begeistert davon zu sein schien, dass Marvin die US-Divisionen recht ... nunja ... „großzügig“ einsetzte, leisteten seine Divisionen doch überraschend gute Arbeit. Inzwischen hatten sie mehrere deutsche Truppenverbände in Westfrankreich zwischen dem Meer und Vichyfrankreich eingeschlossen.

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»Hiyo, erstatten Sie Bericht, wie viele treiben die Amis denn da vor sich hin?« fragte ich Hiyo, der gerade ein beängstigend großes Messer in der Hand hatte. Es war geschätzter zwanzig Zentimeter lang und sah aus, als würde allein sein Anblick Butter schneiden. Hiyo entfernte damit den Dreck unter seinen Fingernägeln.

»Man weiß es nicht genau, vielleicht achtzehn, vielleicht zwanzig, irgendwas in der Größenordnung.« meinte er, doch er wirkte dabei irgendwie abwesend.

»Die können doch nicht ernsthaft wegen zwanzig Deutschen da runter laufen, das lohnt sich doch gar nicht.« erwiderte ich.

Hiyo gab einen tiefen Seufzer von sich und hörte damit auf den Dreck unter seinen Fingernägeln zu entfernen. Er sah mir tief in die Augen. Wobei ich eher das Gefühl hatte, dass sein Blick auf meinen Hals gerichtet war. Dann starrte er eine Zeit lang auf sein Messer. Kurze Zeit wechselte sein Blick zwischen mir und dem Messer, er schien etwas abzuwägen. Schließlich sprach er doch zu mir.

»Nicht Soldaten, sondern Divisionen...« erwidert er lakonisch.

Wenige Tage später hatten sie die deutschen Truppen nach Bordeaux getrieben, immer näher ihrem Ende entgegen. Weder Spanien noch Vichyfrankreich würden den deutschen Truppen Einlass gewähren.

»Wir könnten sie einfach verhungern lassen.« meinte Hiyo nachdenklich.

»Sie würden sich von dem ernähren, was das Land hergibt.« erwiderte ich. Mein General stimmte mir zu.

»Von was denn? Käse und Wein? Nein, sie werden verhungern.« erwiderte Hiyo »Aber wenn wir sie bis nach Spanien jagen, geht es schneller.«

»General, geben Sie das Zeichen für die große Jagd, sie sollen sich beeilen. Waldmanns Heil.« befahl ich meinem General.

»Müssen Sie immer so makaber sein?« fragte mein Assistent.

»Nur wenn ich im Krieg bin.« erwiderte ich.

»Das war wohl ein Ja...« murmelte Harry resigniert und verließ den Saal.

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Es war wunderbar, wenn ein Krieg so lief, wie man es wollte. Die Deutschen wehrten sich um Einiges schlechter als ich gedacht hatte, die Geschwindigkeit, mit der wir im deutschen Reich einfielen, war geradezu unglaublich. Nichts misslang meinen unbesiegbaren Truppen, wir feierten nur Erfolge, wohin wir auch kamen.

»Sir, wir haben in Rimini verloren.«

»Das kann nicht sein, es kann doch nicht sein, dass meine japanischen Truppen, die immer unbesiegt waren, die geschult waren in allen Künsten des Krieges, die die beste Ausrüstung auf diesem Planeten besitzen, dass diese Elitekrieger gegen ein paar Italiener verlieren, die nicht wissen, was Krieg eigentlich bedeutet, das kann einfach nicht sein.«

»Doch kann es.«

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Okay, der Krieg verlief vielleicht doch nicht ganz so gut, wie ich vorhin erwähnte, doch zumindest im deutschen Reich, kamen wir stetig vorwärts. Dass die Italiener uns aufhielten, war lediglich ein Schönheitsfehler. Italiener wehren sich, Deutsche laufen weg, manchmal geschehen doch noch Wunder.

Ein erschreckender Bericht zeugte von der unglaublichen Effizienz amerikanischer Bomber. Er zeigte auf, dass sie es schafften bei ihren Bombardements keinerlei zivilen Schaden anzurichten. Nicht einmal Pflanzen gerieten in Mitleidenschaft. Einziger Nachteil des ganzen. Militärischen Schaden richteten sie auch nicht an.

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»Wir sollten eine Stichwahl machen, wer macht die bescheuerten Bombardements? Die Briten, weil sie zwar effektiv landen, sie aber nicht durch Invasionen ausnutzen? Oder doch die Amis, die zwar Nutzen daraus ziehen könnten, aber keinen Schaden verursachen? Nun müssen Sie sich entscheiden. Wer ist ihr Herzblatt?«

»Hiyo, du hast ab heute Fernsehverbot, dir tut das eindeutig nicht gut.« erwiderte ich. Doch leider Gottes traf es zu. Die amerikanischen Bomber verursachten keinerlei Schaden.

»Aber Sir, das tun unsere doch auch nicht.« erwiderte mein Marinechef lachend, der sich immer noch um meine Luftwaffe kümmerte.

»Und das finden Sie lustig?« erwiderte ich mit unverhülltem Zorn in der Stimme.

»Nein Sir, natürlich nicht, Sir. Entschuldigen, Sie Sir.« brach es aus ihm heraus und mit einem Male stand er kerzengerade vor ihm. Er schaffte es etwa zehn hundertstel Sekunden, dann musste er wieder lachen.

»Okay, Sie haben zwei Optionen, entweder sie werden für diese Tat von mir hingerichtet.« begann ich.

»Ich nehme Option zwei«

»Oder Option zwei«, fuhr ich unbehindert fort, »Sie springen aus dem Fenster und lassen sich von den Krokodilen fressen«

»Was war nochmal Option eins?«

»Bringen Sie meine Bomber wieder in die Luft oder Sie fliegen in die Luft, haben wir uns?« brüllte ich ihn an.

»Okay, okay ist ja schon gut. Aber was meinen Sie mit „Haben wir uns?“, Lieb? Natürlich habe ich sie lieb.« erwiderte mein Marinechef.

»RAUS! Noch einmal so eine Anspielung und ich lasse sie kastrieren und jetzt bringen Sie endlich meine Luftwaffe in Schuss...«

»Oder ich werde erschossen, schon klar.« unterbrach er mich. Das wollte ich zwar nicht sagen, aber es klang so gut, dass es von mir hätte sein können, also ließ ich es im Raum stehen. Im Gegensatz zu meinem Marinechef, den ich aus dem Raum schubste.
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Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 18:49

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Die Offensive in Frankreich lief immer noch überraschend gut, vor Allem weil dort einfach die Infrastruktur gut ausgebaut war, jedenfalls seit die Deutschen es besetzt hatten. Davor gab es nur Feldwege, mehr brauchte man auch nicht um den französischen Käse bzw. den französischen Wein zu transportieren. Dazu kam noch, dass sich in Frankreich überraschend wenig deutsche Divisionen befanden. Hitler schien nicht mit einer Landung an der Küste gerechnet haben. Verständlich, niemand wäre so naiv zu glauben die Briten würden auch mal eine Landung an der Küste unternehmen, geradezu lächerlich der Gedanke und einen Krieg mit Japan hatte er wohl nicht erwartetet.

Auf einmal stand Hiyo neben mir und legte mir ein paar Pläne auf den Tisch.

»Wie? Was? Woher?« rief ich erschrocken aus und sprang direkt von meinem Stuhl auf den Schrank um mich dort in die Ecke zwischen Schrank, Wand und Decke zu kauern.

»Aus ihrer Schublade mit der Aufschrift: „Eilig“« erwiderte Hiyo.

»Wie zur Hölle sind Sie in die Schublade gekommen?« fragte ich und langsam wurde mir bewusst, dass es lächerlich aussehen musste, wie ich hier auf dem Schrank kauerte und meine Knie mit meinen Armen umschlang. Aber jetzt hinab zu steigen, würde bedeuten diesen Tatbestand zuzugeben und da ich den Nimbus um meine Unfehlbarkeit, der im Volk und im Stab verbreitet war , nicht gefährden wollte, musste ich oben bleiben.

»Niemand im Stab glaubt an ihre Unfehlbarkeit und im Volk übrigens auch nicht, obwohl ... es könnte im Volk welche geben, die daran glauben, aber die dürften in Heimen untergebracht sein.« erwiderte Hiyo.

»SIE KÖNNEN MEINE GEDANKEN LESEN?!« brüllte ich vom Schrank herunter. »Phöser Mann«

»Wenn Sie sie laut vor sich hin murmeln, ja.«

»Achso.« entgegnete ich und beschloss nun doch von dem Schrank herunter zu steigen, ich hatte wohl keine Wahl. »Was bringen Sie mir Neues?«

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Die amerikanischen Divisionen taten brav ihre Arbeit und kesselten deutsche Truppen in Dieppe ein. Die Deutschen verloren immer mehr Truppen. Selbst Divisionen die wir nur zum Rückzug zwingen , bedeuten für sie Verluste, denn wir wissen aus sicherer Quelle (zumindest hat Hiyo das gesagt), dass die Deutschen extreme Probleme haben, was die zur Verfügung stehenden Wehrfähigen angeht. Japan hatte vor nicht allzu langer Zeit ähnliche Probleme, wir lösten sie souverän durch das einberufen von Allem was da war. Manche mögen glauben darunter leide die Schlagkraft der Armee, doch nicht bei der japanischen. Bei uns ist die Zivilbevölkerung genauso gut ausgebildet, wie die regulären Streitkräfte. Und nein, dass bedeutet nicht, dass die regulären Truppen schlecht ausbildet seien, hoffe ich zumindest.

»Es gibt Neuigkeiten von der Flugwaffe.« sagte der General, als er plötzlich eintrat, ohne anzuklopfen.«

»Er hat sie in die Luft gebracht?« fragte ich erstaunt.

»Nein, aber zwei Maschinen sind in die Luft geflogen, Sir.« meldete der General und salutierte.

Ich legte meinen Kopf in die Hände und weinte.

Die einzige Nachricht, die mich ein wenig aufmuntern konnte, war die Vernichtung des Kessel in Dieppe. Mehrere deutsche Truppenverbände gingen in Kriegsgefangenschaft und würden schon bald zu Arbeit genötigt werden. Wer weiß, vielleicht war unter ihnen jemand, der sich mit Flugzeugen aus kannte, dann könnte ich endlich den Marinechef wieder von den Flugzeugen abziehen. Wer hatte ihn eigentlich zum Aufseher der Flugwaffe gemacht? Doch hoffentlich nicht ich. Meine Erinnerung sagt mir, dass ich es nicht gewesen sein kann, aber mein Gewissen spricht dagegen. Besser nicht darüber nachdenken.

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Auch der Kessel in Dax wurde geschlossen. Fünfzig deutsche Divisionen gingen uns dort zwischen Vichy-Frankreich, der Republik Spanien und dem Meer ins Netz und wurden von dem Amerikanern vernichtend geschlagen, obwohl der Angriff taktisch und strategisch betrachtet schlecht beziehungsweise nicht vorhanden war. Es glich eher dem Ansturm kleiner Kinder auf die Süßigkeitenkiste. Schockierenderweise deckte dieser Angriff auf, dass die amerikanischen Divisionen den deutschen technologisch unterlegen waren und sie bis jetzt anscheinend nur ob ihrer Überzahl gegen die in Frankreich raren deutschen Truppen Siege erringen konnten.

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Wie würde der Krieg wohl weitergehen? Das konnte niemand so genau sagen. Die Truppen im ehemaligen Österreich taten sich schwer, den sie waren beinahe ein bisschen zu klein an Zahl um große Gebiete zu sichern. Viel zu viele Truppen wurden im Osten stationiert, wo auf Grund der schlechten Infrastruktur keine schnellen Gebietsgewinne zu verzeichnen waren. Das größte Problem in diesem Krieg stellten also nicht die Deutschen dar, sondern die ehemaligen Soviets, weil sie nicht in der Lage waren, ein ordentliches Straßennetz aufzubauen. Das ist wohl die späte Rache Stalins an der japanischen Nation.
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Marvin
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Re: [Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 18:50

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Es war ein schöner Tag, an dem wir die Zahlen der Heereskontingente durch gingen, die am Krieg beteiligt waren. Die Überprüfung der amerikanischen Zahlen war nicht allzu interessant, darum sollte sich Kuhn selbst kümmern.

»Aber Sir, wie soll er sich selbst darum kümmern, wenn wir ihm die Zahlen nicht geben? « fragte mein General.

»Ist das mein Problem? Soll er doch her fahren und seine Truppen zählen, wenn es ihn interessiert, habe ich es etwa leichter?« erwiderte ich erbost

»Äh ja, ich zähle für Sie und Sie lesen nur die Ergebnisse durch.« entgegnete der General verstört.

»Achso, das hatte ich ganz vergessen. Ach egal, sagen Sie mir lieber wo meine Divisionen sind.«

»Wie meinen, Sir?«

»Nun, hier in Österreich fahren zwar viele Truppen von mir durch die Gegend, aber das ist doch hoffentlich nicht die ganze japanische Armee.«

»Äh Sir, die stehen an der Ostfront.«

»Ostfront? Welche Ostfront?«

»Die in der ehemaligen Sovietunion.«

»Ach stimmt ja, die hatte ich ganz vergessen. Warum höre ich von der nichts?«

»Weil ich die Berichte hatte.« schaltete Hiyo sich in das Gespräch ein und legte mir ein paar Bilder auf den Tisch.

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Überall im Osten feierten meine Truppen Siege durch ihre taktische Überlegenheit. Es zeigte sich eindeutig, dass sie von einem Genie wie mir geführt wurden.

»Als ob es schwer wäre, wenn man drei Seiten hat, von denen man angreifen kann.« murmelte Hiyo, aber bevor ich etwas erwiderten konnte, legte er mir das nächste Bild auf den Tisch.

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In diesem Fall erfolgte der Angriff nur von zwei Seiten, trotzdem wurde die Schlacht heldenhaft gewonnen, doch es offenbarte sich immer mehr, dass die Truppen an der Ostfront im Vergleich mit den Truppen an der Südfront vom Nutzen her, viele zu viele waren. Während die Südfront schnell vorankommen könnte, es aber auf Grund ihrer Unterzahl nicht tut, ist die Überzahl im Osten geradezu erdrückend für die deutschen Streitkräfte, doch auf Grund der Infrastruktur ist kein Vorwärts kommen. Schrecklich.

»Sir, wir haben da noch ein Problem.« meldete sich Hiyo zu Wort.

»Das ist dann wohl ihre Hiyobsbotschaft, was?« sagte ich mit einem breiten Grinsen.

»Entschuldigen Sie, aber der war nicht lustig.« erwiderte Hiyo und sowohl mein General als auch Harry stimmten ihm zu. Ich sollte sie eigentlich wegen Majestätsbeleidigung hinrichten lassen, aber es war verdammt schwer heutzutage gutes Personal zu finden. Hätte ich sonst diese Idioten angestellt? Sie waren nun einmal das Beste, was es zu finden gab. Mit Ausnahme von Kiichir? Toyoda, den hatte ich zwar gefragt, aber er wollte lieber eine neue Firma gründen. Das wird doch sowieso nichts. Wie soll aus einer Firma etwas werden, die einen so komischen Namen hat
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»Dürfte ich jetzt?« unterbrach Hiyo meine Gedanken »Wir haben eine schwere Finanzkrise im gesamtem japanischen Reich.«

»Ich bin der Kaiser von Japan und erkläre diese Finanzkrise offiziell für beendet.« erwiderte ich und wollte mich dem nächsten Thema widmen.

»Äh, so einfach wird das nicht gehen, es fehlt den Banken an Geld, also gibt es keine Kredite an neue Unternehmen und...«

»Neue Unternehmen? Wir sind eine Planwirtschaft, da hat niemand irgendwelche Unternehmen zu gründen.«

»Äh, auch egal. Tatsache sie haben kein Geld mehr.« machte Hiyo weiter und schien mein Argument zu ignorieren.

»Wo ist das Geld denn hin?«

»Nun, viele hatten in sowjetische Aktien investiert.«

»Die Sowjets waren Kommunisten, die hatten keine Aktien!« erwiderte ich siegesgewiss.

»Ach kommen Sie, das Märchen hat doch niemand geglaubt. Jedenfalls waren die sowjetischen Aktien mit einem Schlage nichts mehr wert als wir sie annektierten, die Ursachen dafür sind noch nicht geklärt. Außerdem hatten viele Banken auf eine Niederlage Japans gegen Deutschland in den ersten Wochen spekuliert und damit Trillionen von Yen verspielt.«

»Auf eine Niederlage Japans spekuliert? Wie viele?«

»Etwa 80% aller Banken.«

»Alle hinrichten, diese Verräter sollen mal sehen, was passiert, wenn ich spekuliere!«

»Ich kann sie verstehen...« meinte mein General

»WIE?!« rief ich

»Kann ich gar nicht verstehen...« antwortete er.

»80% aller Bankmanager?« fragte Hiyo ungläubig.

»Ja,verdammt.«

»Ist ja schon gut. Und was sollen wir gegen die Finanzkrise unternehmen? Wir brauchen einen Konjunkturaufschwung.«

»Das was wir immer tun, irgendwelche total bescheuerten Großprojekte zum Laufen bringen. Lassen Sie das Mittelmeer zuschütten oder den Himalaja einebnen.« erwiderte ich und war nicht gewillt weitere Gedanken auf dieses Thema zu verschwenden.
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Re: [Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 18:50

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Marvin saß mit einer großen Anzahl Finanzberatern an einem großen Tisch und diskutierte über die Krise, die Japan im Griff hatte. Die Menge an Köpfen in dem Raum war geradezu atemberaubend und Marvin war sich sicher, bei so viel Kompetenz in einem Zimmer, müsste etwas geschehen, es waren immerhin ganze vier Leute gekommen. Einer von ihnen war nur 1,20 groß und zählt deswegen vielleicht nur als halber, aber da wird großzügig auf vier aufgerundet.

Wahrscheinlich hätten dieses riesige Team die Finanzkrise inzwischen schon beseitigen können, doch es gab leichte Meinungsverschiedenheiten innerhalb der kleinen Gruppe. Es ging nicht um Lappalien wie, „Hauen wir vier oder doch lieber siebenhundert Milliarden raus“, nein es ging um die wichtigen Dinge des Lebens.

»Ich sage, wir deklarieren die Runde als geschlossene Gesellschaft und erlauben das Rauchen.« schrie einer.

»Nein, die Einladung galt für alle Finanzexperten, damit ist es eine offene Gesellschaft und dort darf nach Beschluss der CSUJ (Christlich-Soziale Union Japans) nicht geraucht werden.« hielt der 1,20 Mann dagegen.

Marvin hörte sich diesen Schwachsinn schon seit geschlagenen vier Stunden an. Fairerweise sollte erwähnt werden, dass es die ersten beiden Stunden nicht um das Rauchen ging, sondern darum, wer die Fensterplätze bekommt, im Laufe der Diskussion wurden zwei Nasen und ein Schienbein gebrochen, schwere Verletzungen erhielten nur Marvins Nerven, die die Überstrapazierung nur schwer verkrafteten und zwischendurch einer kleinen Ohnmacht erlagen. Der Tisch und die zwei Stühle, die dieser Ohnmacht zum Opfer fielen wurden schnell ersetzt.

Vor lauter Langeweile, Wut, Verzweiflung und Trauer begann ich ein wenig zu malen, doch irgendwie vermochten meine Zeichnungen es nicht, mich auf zu muntern.

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»So, jetzt reicht es, setzt euch hin ihr gottverdammten Pappnasen und fangt endlich an!«brüllte ich die Männer an, die immer noch in einer hitzigen Diskussion vertieft waren. Sie verstummten plötzlich und sahen mich an. Einer murmelte: »Seht ihr, ihm geht eure Raucherei auch auf den Sack.«

»Eure Raucherei geht mir am Arsch vorbei, ich habe eine Krise, die ihr gefälligst lösen sollt!« brüllte ich weiter im Wissen so oder so nicht verstanden zu werden.

»Wir können auch gehen, wenn Sie uns so schlecht behandeln.«erwiderte einer der Experten, er hatte einen weißen Mantel um, als wäre er Wissenschaftler oder Arzt, schnippisch.

»Nein können Sie nicht, draußen stehen zwanzig meiner Männer und erschießen Sie, wenn Sie es auch nur probieren sollten und jetzt: SETZEN!« Und mit einem Male gehorchten alle. Gut, dass es niemand ausprobierte, sonst hätte er gemerkt, dass nur Hiyo vor der Tür stand. Wahrscheinlich war das sogar schlimmer, als zwanzig Männer mit Waffen...

»Gut fangen wir an, 1,20 Mann, erklären Sie uns Ihren Standpunkt.«

»Ich heiße ...«

»Ich weiß von den wenigsten meiner Mitarbeiter im engsten Stab den Namen, warum sollte mich der Ihrige interessieren und jetzt fangen sie endlich an.« unterbrach ich ihn, bevor er mein Hirn mit einer weiteren sinnlosen Information belasten konnte.

»Okay, also nach reiflicher Überlegung, kam ich mit Hilfe meiner langjährigen, ach was rede ich, jahrzehntelangen Erfahrung und all der Kompetenzen, die ich als bester Absolvent der Tokyo University, als langjähriger Vorsitzender der japanischen Landesbank, als Spieler mit mehreren Milliarden Schulden, als Träger des Preises für ökonomische Studien und als für seine Arbeiten über den Finanzmitteln ausgezeichneter Professor, kam ich zu dem Schluss...« er stockte.

»Ja...?« fragte ich gespannt.

»Was war nochmal das Thema, ich hab es wieder vergessen.«

Ich schlug ihm einen Zahn aus.

»Ach, die Finanzkrise, genau.« sagte er, während er versuchte mit einer Serviette das Blut aufzufangen, das aus seinem Mund ran. Ein ziemlich hoffnungsloses Unterfangen. »Also mein endgültiges Fazit, was uns als einzige Möglichkeit bleibt aus dieser Krise herauszukommen: Ein verdammt großer Haufen Geld.«

Ich schlug ihm noch einen Zahn aus.

»Kann mir jemand etwas erzählen, dass ich noch nicht weiß? Zum Beispiel woher wir das Geld kriegen sollen?« fragte ich zerknirscht. »Warum drucken wir den Dreck eigentlich nicht einfach?«

Alle vier Männer starrten mich mit einem Male aus großen Augen an, als wäre ich Gott höchst persönlich. Man konnte das Rattern in ihren Köpfen beinahe hören, so still war es.

Dann lachten sie mich aus.

»Geld drucken? Das hilft doch nichts, die Inflation lässt den Wert des ganzen verpuffen.« erwiderte einer lachend. Die Herren schienen sich köstlich zu amüsieren und Marvin spielte kurzzeitig mit dem Gedanken die Herren zu einem köstlichen Abendmahl seiner Krokodile zu machen.

»Warum haben wir denn überhaupt diese verdammte Inflation?« fragte ich

»Wegen der Goldbindung.« erwiderten sie beinahe einstimmig.

»Heben wir sie auf.« Langsam begann das Lachen ab zu eben und ihre Gesichter nahmen wieder einen ernsten Ausdruck an, als ob sie meiner Idee langsam hörig werden würden.

»Das ginge eventuell, aber wir werden einen unglaublichen Kursverlust haben unsere Währung wird im internationalen Markt unglaublich an Wert verlieren.«

»Das ist mit doch scheiß egal. Ich bin Japan, äh also jedenfalls der Kaiser von Japan, dem größten Land dieser Erde, ich brauche weder Exporte noch Importe für meine Nation, wir können uns selbst versorgen, was interessieren mich die internationalen Märkte.« entgegnete ich, langsam aber sicher in Rage.

»Aber es ist trotzdem mit Turbulenzen im Inland zu rechnen, wenn auf einmal so viel Geld im Umlauf ist.«

»Dann setzen wir eben alle Preise und Löhne fest, wozu habe ich eine Planwirtschaft eingerichtet, wenn schon nicht dazu, damit sie mir bedingungslos unterworfen ist.« erwiderte ich. Es wurde mir einfach zu viel. Ich verließ den Raum und ließ den kleinen Kreis von angeblichen Experten alleine weiter diskutieren. Finanzpolitik war irgendwie langweilig, da führe ich lieber wieder ein wenig Krieg und bringe die Wirtschaft durch Aufrüstungsaufträge wieder in Schwung.

»Und lassen Sie nun das Mittelmeer zuschütten.« sagte Hiyo mit einem Lächeln als ich durch die Tür trat.

»Nein, aber ich habe eine andere Idee, die Sie sogleich veranlassen dürfen. Noch etwas viel Größen Wahnsinnigeres.« erwiderte ich.

»Ich ahne was Sie wollen, bitte tun Sie es nicht, glauben Sie mir, es ist unmöglich, der Aufwand wäre viel zu enorm, es gibt keine Möglichkeit das zu bewerkstelligen.« erwiderte Hiyo, er wirkte beinahe panisch. »Sie können die befreiten Franzosen nicht zu ordentlichen Soldaten ausbilden.«

»Verdammte Scheiße, wie sind Sie denn drauf? So größenwahnsinnig bin nicht mal ich. Nein Sie sollen die Infrastruktur der ehemaligen SU auf Vordermann bringen, das gibt ein paar ordentliche Aufträge für Firmen her.«

»Achso ja dann, wird gemacht, Sir.«
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Re: [Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 18:51

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Der Krieg begann langsam aber sicher sich zu wandeln. Anfangs war er noch beherrscht von Befürchtungen, die Deutschen könnten unseren Angriff mit ungeheurer Wucht zurückwerfen, doch dem war bis jetzt nicht so. Befürchtungen gab es immer noch, doch sie waren andere Natur. Sofort rief ich Adolf an um herauszufinden, ob sie sich bewahrheiten sollen.

»Sag deinen Männern endlich, sie sollen sich wehren, sonst muss ich ja noch Angst haben, dass dieser Krieg langweilig wird, darauf hab ich echt keine Lust.« brüllte ich ins Telefon. Er legte ohne einen Kommentar auf und hob nicht mehr ab, als ich nochmals anrief. Das die Leute so empfindlich sein müssen.

Tatsache war, der Krieg verlief viel zu gut, um spannend zu sein. Die US-Truppen hatten gerade eben schon wieder ein paar deutsche Divisionen gekesselt, die sich schnell ergaben. Verständlich, dass sie nicht um einen französischen Flecken Erde wie Auxerre auch noch kämpfen wollen.

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Ich war einfach zu unbesiegbar für die deutschen Truppen, meine Strategie zu unübertrefflich, meine Pläne zu undurchschaubar, als das mich irgendjemand besiegen könnte.,

»Sir, eine deutsche Gegenoffensive in Österreich bereitet uns ernsthafte Schwierigkeiten.« erstatte Hiyo Bericht und zerstörte meine ganze Überheblichkeit.

»Wie groß?« fragte ich zerknirscht.

»Nun, haben sie schon mal versucht mit einer Lupe Stahl zu schmelzen?« fragte Hiyo. »An einem bewölkten Tag.«

Mein Kinn klappte herunter und weigerte sich standhaft sich wieder zu zu klappen.

»Schauen Sie nicht so, das war ein Witz. Aber ich habe einen Rückzug hinter die Donau befohlen und ich fürchte, da werden die Truppen an der Südfront auch halten müssen, bis Verstärkung eintrifft.

»Gut gemacht, die Truppen sollen sich eingraben und ... Warten Sie mal, wer gibt hier eigentlich die Befehle?!« rief ich.

»Ich wollte eure Hoheit nicht mit solch Kleinigkeiten belangen.« sagte Hiyo.

»Verständlich, brav.« erwiderte ich und konnte mir das breite Grinsen des mysteriösen Mannes einfach nicht erschließen.

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Doch schon erwartete mich eine schöne Nachricht. Endlich waren die Atomreaktoren fertig und würden unseren Atomforschern helfen schneller ihr großes Ziel zu erreichen und ihr ehrenwertes Bestreben zu Ende zu bringen um Japan zu neuem Ruhme zu verhelfen...

Ich hatte vergessen, was es war.

»Nun, irgendeiner der Wissenschaftler meinte, man könnte damit Waffen bauen, ein vollkommen hirnrissiger Gedanke.« sagte mein General. »Aber eine erklärte damit eine vollkommen neue Art des Toastens erfinden zu können, was doch einige Versprechungen bereithält.«

Irgendwie interessierte mich der waffentechnische Aspekt mehr auch wenn sich mir auf den ersten Blick nicht erschließen konnte, wie uns solche Gerätschaften zu besseren Waffen verhelfen sollte.

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Auf einmal klingelte das Telefon und riss mich aus meinen Gedanken. Harry nahm ab und hörte kurz bedächtig, dann ließ er den Hörer fallen. Schaute mich kurz fragend an und hob ihn dann auf.

»Sir, Hirohito.« erwiderte er mit bleicher Stimme.

»Wer?«

»Hirohito, der japanische Kaiser.«

»Schwachsinn, der japanische Kaiser bin ich und sonst niemand.«

»Nein, Hirohito ist der japanische Kaiser, warum Sie hier sind, entschließt sich meines Verständnisses.«

Ich begann mich langsam an den kleinen Mann zu erinnern, er hatte noch kein Wort gesagt, ich zweifelte daran, dass er dazu in der Lage war.

»Geben Sie her.« sagte ich und nahm ihm den Hörer ab, nur um kurz darauf von einer Schimpftirade empfangen zu werden. Ich legte den Hörer auf den Tisch und atmete tief durch. Nach etwa zwanzig Minuten schien das Schlimmste abgeebt zu sein und ich nahm den Hörer wieder zur Hand.

»... deswegen verlange ich, dass Sie sofort die Kampfhandlungen einstellen.« beendete die Stimme gerade ihren Monolog, der in den Weiten des Weidenholzes seines Schreibtisches verhallt war.

»Wie kommen Sie eigentlich auf die verdammte Idee, dass sie mir etwas befehlen können?« fragte ich ihn.

»Ich bin der Kaiser von Japan, die Meji-Verfassung gibt mir alle meine Recht, z.B. um...«

»Die Meji-Verfassung ist seit geraumer Zeit außer Kraft gesetzt, von daher...« unterbrach ich ihn.

»Achso ... das ist natürlich blöd.« bemerkte Hirohito. »Dann beschäftige ich mich wohl besser wieder mit meiner Meeresbiologie, entschuldigen Sie die Störung.« Dann hatte er auch schon aufgelegt.

Ich überlegte kurz ob ich den Kaiser in den Wehrdienst einziehen lassen sollte, dann würde er nicht mehr so schnell auf dumme Ideen kommen, aber solange er sich mit seiner Meeresbiologie beschäftigte, stand er mir eigentlich nicht im Weg, von daher.

»Dieser Hirohito ist irgendwie ein komischer Typ.« sagte ich nachdenklich zu Harry.

»Warum? Weil er lieber ein Buch über Meeresbiologie schreibt anstatt zu herrschen und ihnen die Macht gibt? Finden Sie?« erwiderte Harry.

»Ja, genau deswegen.«

»Jetzt wo Sie es sagen, irgendwie schon.«

Im selben Moment stürme Hiyo herein und übergab mir zwei Fotos.

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Wir hatten Paris von den deutschen Truppen befreit, die Franzosen würden sicherlich vor Jubel in einen Rausch verfallen, endlich von dieser Last befreit zu sein.

»Nun ja, sie haben nur den Besatzer gewechselt, ob der Unterschied da so groß ist.« meinte Harry.

»Sicher wir essen ihnen ihren Käse nicht weg und trinken auch nicht ihren Wein, schließlich haben Japaner Geschmack, von daher hat sich ihr Los doch verbessert. Ob wir ihnen die Baguettes lassen, weiß ich noch nicht.«

»Sie können den Franzosen ihr Land nehmen, ja sogar ihre Hauptstadt, sie können ihnen den Käse nehmen, wenn nötig auch den Wein, aber wenn Sie ihnen ihr Baguette nehmen, dann revoltieren sie.« prophezeite Hiyo mit dunkler Stimme.

»Okay, sie dürfen ihr Baguette behalten.« gab ich mürrisch nach.

»Außerdem bilden unsere Truppen mal wieder einen Kessel, diesmal um Dunkerque, wieder ein paar deutsche Divisionen die in Gefangenschaft gehen. Wenn das so weitergeht, wird die Versorgung noch verdammt teuer.« meinte Hiyo.

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»Warum erzählen eigentlich Sie mir das alles? Ich hatte doch mal einen General, so einen kleinen Typen mit braunen Haaren.«

Harry und Hiyo schauten mich zweifelnd an.

»Der General ist zwei Meter zwanzig groß und trägt eine Glatze.« sagte Hiyo und betrachtete mich, als wäre hätte ich einen Flecken im Gesicht. »Übrigens haben Sie Ketchup auf der Nase.« fuhr er fort.

»Der General ist zur Zeit an der Front, aber Sie müssen ihn nicht vermissen, der kommt bald wieder.« erwiderte Harry.
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