[Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

AARs zum Zeitpunkte der beiden Weltkriege

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Marvin
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Re: [Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 18:56

Ich saß gerade gemütlich bei meinen Unterlagen und betrachtete den Kriegsverlauf, der unsere Truppen inzwischen schon bis in die ehemaligen Beneluxstaaten gebracht hat, eine Gegend in der dem Krieg nicht allzu viel Beachtung geschenkt wurde. Viele machten sich nicht einmal die Mühe von ihrer Zeitung aufzublicken, als meine Truppen verkündeten, sie seien von den Deutschen befreit. Allerdings gab es hier und da richtige Gefühlsausbrüche, als sich die Einwohner über den Lärm beschwerten, da ihre Befreiung selten ohne Kampf verlief. Undank ist der Welten Lohn.

»Sir, ich muss Ihnen etwas gestehen!« rief Harry, mein Assistent, als er zur Tür hereinstürmte.

»Was gibt es denn?« fragte ich gelangweilt.

»Zuerst müssen Sie wissen, es tut mir unendlich Leid, wenn ich irgendetwas tun kann um alles wieder ungeschehen zu machen, so will ich es freudig tun, auf Knien werde ich Sie um Verzeihung bitten, wenn Sie es wünschen. Ich werde zu Diensten sein wie nie zuvor …«

»Du bist jetzt schon praktisch so was wie ein Sklave, wie willst du mir mehr zu Diensten sein?« unterbrach ich ihn, doch Harry fuhr fort, als wäre ich Luft, dabei sprach er mich doch direkt an.

»Ich, Ich … opfere alles, was ich habe, wenn es sein muss.Ich ...«

»Wie wäre es, wenn Sie mir einfach sagen würden, was denn nun los ist, verdammt nochmal.«

»Äh …«

»Ja...?«

»Verdammt, jetzt hab ich's vergessen.«

»RAUS!« brüllte ich, doch Harry war schon verschwunden, während ich mit allein zurückblieb und wütend mit den Zähnen knirschte, als Hiyo auf einmal den Raum betrat.

»Ganz ehrlich Chef, finden Sie es nicht übertrieben, ihn gleich so fertig zu machen?« fragte er mich mit zweifelndem Blick.

»Was zur Hölle hat er denn getan?« Ich war den Tränen nahe.

»Ach, das hat er Ihnen noch gar nicht gesagt? Er hat die Pizza vergessen.«

Ich hatte das unglaubliche Bedürfnis meinen Kopf gegen die Tischplatte zu schlagen, um die Schmerzen zu vermeiden, bat ich Hiyo es für mich zu tun, der weigerte sich jedoch komischerweise.

»Wir konnten inzwischen die deutschen Truppen in Dunkerque einschließen, schon bald werden Sie nur noch eine Fußnote der Geschichte sein. Obwohl nein, nicht mal das werden Sie mehr sein, aber auch egal.«

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»Was macht diese japanische Flotte vor der Küste?« fragte ich ihn etwas verwirrt, ob dieser Absonderlichkeit.

»Wale fangen.« erwiderte Hiyo

»An der nordfranzösischen Küste?«

»Sicher, wo würden Sie Wale fangen? Grönland oder Kanada etwa? pf...«

»Und wozu brauchen sie Flugzeugträger?«

»Gute Frage, wahrscheinlich wolle sie das Fleisch schnell nach Japan bringen.« vermutete Hiyo

»Wer mag eigentlich Walfleisch?« sinnierte ich. Die Vorstellung, dass irgendjemandem dieses Zeug auch noch schmeckt, war mir unbegreiflich.

»Niemand, wir Japaner jagen Wale aus Prinzip, einfach nur um zu zeigen, dass uns der Völkerbundbeschluss von 1931 zur Begrenzung des Walfangs nicht interessiert. Angefangen haben wir wegen einer Hungersnot.«

»Das erklärt so Einiges.« erwiderte ich und wollte gerade mit einem anderen Thema beginnen, als Hiyo meinte:

»Der General wird gleich hereinstürmen, über die Teppichkante stolpern, sich den Kopf dabei an ihre Tischplatte stoßen und dadurch die Vase runter werfen, sie sollten Sie weg stellen.«

»Sind sie jetzt vollkommen verrückt geword...« Im selben Moment stürmte der General herein, fiel über die Teppichkante, stieß sich den Kopf an meine Tischplatte und warf die unbezahlbare Ming-Vase hinunter, die in Vierundvierzigtausendsechshundertzweiundachtzig Scherben zerbrach. (Harry musste sie zählen)

»Entschuldigen Sie vielmals.« beteuerte mein General seine Reue.

»Macht doch nichts, die Vase kostet nur ein Hundertfaches ihres Jahresgehalts.« erwiderte ich sarkastisch.

»Nur? Und ich dachte schon ich hätte etwas Teures kaputt gemacht. Sah wertvoller aus.« Zu meiner Bestürzung sagte er das vollkommen ernst. Vielleicht sollte ich sein Gehalt mal erhöhen. Da viel mir ein, ich hatte ihm noch nie eins gezahlt.

»Ich wollte nur meinen Bericht erstatten. In La Rochelle haben die Amerikaner versucht den Franzosen englisch beizubringen. Die Franzosen waren über diese Frechheit gegen ihre Sprache so erzürnt, dass sie die lokalen Waffenlager stürmten, eine kleine Armee bildeten und sie den Deutschen gaben, da diese ihnen wenigstens die Sprache gelassen haben.« erzählte mein General. »Jedoch wurden schon Gegenmaßnahmen eingeläutet, motorisierte US-Divisionen sind auf dem Weg, da sie jedoch ein paar ihrer Fahrzeugausfälle durch französische Modelle ersetzt haben, ist mit einer Verzögerung von mehreren Tagen zu rechnen, da es wahrscheinlich zu Pannen kommt.«

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»Sie hätten zu Fuß gehen sollen.« murrte ich. »Gibt es sonst noch was?«

»Aber ja natürlich, zuerst einmal haben wir Chaumont mit einem Angriff von drei Seiten genommen und dort die Deutschen in die Flucht geschlagen.«

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»Das ist doch schon mal eine gute Nachricht.« erwiderte ich.

»Jetzt wird es jedoch etwas verwirrend. Portugal hat sich wohl gedacht auch ein wenig helfen zu wollen, was sie sich allerdings dabei gedacht haben weiß ich nicht so genau. Vielleicht wollten sie einfach nur irgendwie zumindest ihren Willen beweisen.«

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»Ja Sie haben Recht, was sie damit bezwecken wollen kann ich auch nicht verstehen. Wissen Sie sicher, ob es eine Division ist? Vielleicht sind es nur Touristen.«

»Nun, es sind etwa zehntausend Mann, alle bewaffnet und uniformiert, kann zwar durchaus sein, dass Portugal eine etwas militante Gesellschaft ist, aber das wäre doch übertrieben.«

»Stimmt, sonst noch was?«

»Eigentlich nicht, aber wir haben einen Angriff auf Antwerp begonnen und werden schon bald Brüssel eingeschlossen haben, dort befinden sich noch ein paar deutsche Divisionen.«

»Sehr schön.«

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Marvin
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Re: [Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 18:57

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Langsam aber sicher wurde der eurasische Kontinent von der Herrschaft Deutschlands befreit. Immer größere Teile der Sowjetunion fielen in japanische Hände und feierten ihre Befreiung. Was nicht viel heißt, außer, dass sie vielleicht statt vier, fünf Flaschen Wodka am Tag tranken. Die japanischen Soldaten würden natürlich nie in ihrem Leben soviel trinken, schon allein deswegen, weil sie nach der ersten Flasche nicht mehr in der Lage wären eine zweite zu öffnen.
Über Jugoslawien waren die japanischen Divisionen über Österreich hinweg gerannt, hatten den Norden Italiens erobert und waren bis nach München vorgerückt. Dort gerieten sie unglücklicherweise in eine Straßenschlacht zwischen den Fanclubs von 1860 und dem FC Bayern. Die schweren Verluste zwangen uns zu einem Rückzug hinter die Donau. In Italien kamen wir nicht über La Spezia und Bologna hinweg. Die Italiener hatten in einem unglaublichen Kraftakt sämtlichen Müll zu riesigen Wällen aufgetürmt und damit ihr Entsorgungsproblem gelöst und gleichzeitig die Japaner am Weiterkommen gehindert.
Im Westen rückten die US-Divisionen immer weiter fort, Frankreich, dessen Vorgarten Luxemburg und Belgien waren befreit.

Marvin saß mit seinem Stab zu Tisch. Alle waren da, der General, Harry, der Marinechef (der für die Luftwaffe zuständig war) und sogar Hiyo, der jedoch nichts aß. Er hatte gesagt, er brauche keine Nahrung und esse nur ab und zu um des Geschmackes Willen. Harry hatte den Verdacht geäußert, Hiyo sei eine neue Spezies, die Photosynthese betreiben kann, doch wurde die Theorie verworfen, weil Hiyo auffällig oft, das Licht scheute.

Wahrscheinlich wäre die Szenerie geradezu idyllisch gewesen, wäre der Essenstisch nicht von einem Teil der Decke begraben worden. Und das zwei Minuten nachdem Hiyo gesagt hatte, wir sollten uns besser beeilen. Er wurde mir immer unheimlicher. Dann war ich jedoch damit beschäftigt dem Marinechef zu erklären, dass man aus dem Betonklotz keine Stückchen zum Essen herausschneiden könne, was Einiges an Überzeugungskraft erforderte:

»Aus!«

»Will aber!«

»Aus oder du musst in die Ecke und darfst kein Teletubbies schauen.«

»Menno, okay.«

»Ist ja wie im Kindergarten hier.« stöhnte ich und ließ mich in den Stuhl sinken.

»Was kann er denn dafür, dass er ohne Schnuller nicht einschläft?« erwiderte mein General. Ich schmetterte meinen Kopf auf die Tischplatte und musste schmerzhaft feststellen, dass noch immer der Betonklotz darauf lag. Die Wunde wurde mit acht Stichen genäht.

»Harry! Tragen Sie sofort diesen Betonklotz raus, ich will ihn nicht mehr sehen.«

»Aber … aber, das Ding ist zweimal so groß und zehn mal so schwer wie ich.«

»Und?«

»Ich mach das.« sagte Hiyo, hob den Klotz hoch, legte ihn sich auf die Schulter und trug ihn weg. Leider passt er so nicht durch die Tür, worauf er den Türrahmen aus der Wand sprengte. Diese stürzte daraufhin in sich zusammen, was den Einsturz des gesamten Gebäudekomplexes zur Folge hatte.

Innerhalb weniger Sekunden voller Lärm und Staub saß Marvin an freier Luft, um ihn herum eingestürzte Betonwände. Er begann jämmerlich zu weinen.

Um mich von der Erbärmlichkeit der Situation etwas abzulenken, wollte ich Harry verprügeln, der jedoch unverschämter weise durch meine Südwand floh. Kurz darauf stieg Hiyo über die Reste meiner Nordwand und berichtete:

»Habe den Betonklotz vorschriftsmäßig entsorgt.« Als wäre nichts geschehen. »Im Übrigen hier die augenblickliche strategische Situation.«

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Durchaus positiv. In Brüssel fiel ein deutsches Korps in unsere Hände. Sofort ließ ich mich per Flieger in die Hauptstadt, dieses ehemaligen Staates fliegen, der so ruhmreich war, dass er in allen Teilen der Welt bekannt ist, auf Grund seiner bewegten Geschichte, seinen Errungenschaften, seinen ….

»Belgien.«

»Man, ich wäre von selbst noch drauf gekommen.« erwiderte ich beleidigt.

»Sicher« sagte Hiyo in ironischem Ton.

In Brüssel angekommen machte ich mich sofort auf zum Parlament. Doch die Stadt war größtenteils verlassen. Fast alle waren geflohen, die Häuser zerstört oder sichtbar vernachlässigt. Nur mitten in diesem verlassenen Ort stand es, in hellem Licht leuchtend, das belgische Parlament. Marvin hatte beschlossen, den befreiten Staaten ihre Freiheit selbst anzukündigen.

Ich wusste nicht, wo Hitler die Parlamentsabgeordneten hingebracht hatte, doch ich war mir sicher dort einen Hinweis zu finden. Mit erhobenem Kopf betrat ich das Gebäude und eine unglaubliche Szenerie bot sich mir dar:

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»Was zur Hölle macht ihr alle hier?!« brüllte ich in den Plenarsaal.

»Unsere Arbeit, Sie Vollidiot, also seien Sie still oder wir lassen Sie hinaus werfen.« erschallte die Antwort einstimmig aus den 150 Kehlen aus dem Saal zurück

»Waren Sie in letzter Zeit mal draußen?« fragte ich.

»Nein, wir führen gerade Koalitionsverhandlungen.« Erst jetzt bemerkte Marvin, dass sie Bärte hatten, die bis zum Boden reichten. Es war ein durchaus interessanter Anblick.

»Ihr seid von Deutschland erobert worden.«

Die Abgeordneten dachten kurz über einen eloquenten Widerruf nach, dann kam:

»Sind wir nicht«

»Wie dem auch sei, ich habe euch befreit.« verkündete ich mit feierlicher Stimme.

»Gut, dann können wir ja weitermachen, stören Sie uns also nicht weiter.«

Der unglaubliche Dank, besser gesagt, sein phänomenales Ausbleiben gab mir den Rest. Ich stürmte aus dem Gebäude und beschloss, die Idee der Verkündigung ganz schnell zu den Akten zu legen. Doch zuerst ließ ich ein Telegramm an Hitler senden.

Lieber Adolf,

Was zur Hölle sollte diese bescheuerte Idee in Belgien, kannst du Länder nicht ordentlich erobern? Glaub ja nicht, dass du noch Reden im Reichstag schwingen darfst, wenn ich in Berlin stehe.


Die Antwort kam prompt.

Lieber (durchgestrichen) Total böser Marvin,

Nun, die haben in den letzten Jahren nicht eine Entscheidung getroffen, von daher waren sie kein Problem und besänftigten nebenbei die Belgier.

PS.: Du in Berlin? Hah, eher stehe ich in Tokyo.


Ich überlegte kurz, ob ich ihn darauf hinweisen sollte, das mich vielleicht noch 500km von Berlin trennten, während er wahrscheinlich über 6000km von Tokyo entfernt war, beließ es aber dann und wandte mich wieder der Karte zu.

Meine japanischen Truppen haben in Arlon ein Korps Fallschirmjäger vertrieben. Da das Deutsche Reich nach unseren Informationen keine Transportflugzeuge hatte, verschließt sich uns der Nutzen dieser Spezialeinheit.

»Woher wissen wir eigentlich, dass die Deutschen keine Transportflugzeuge haben?« fragte ich meinen Stab.

»Ich habe die Werksberichte gelesen, war keins dabei.« erwiderte Hiyo.

»Wie zur Hölle sind Sie an diese Berichte gekommen?« fragte ich ihn.

»Ich hab angerufen, mich als Steuerprüfer ausgegeben und gesagt sie sollen es doch vorbeischicken.«

Hätte ich noch einen Tisch gehabt, ich hätte meinen Kopf darauf geschmettert. Nicht mal ein Betonklotz war da.

Ziel des Angriffs auf Arlon, war den Infantriekorps in Metz, dem letzten deutschen Teil, der ehemals so glorreichen Maginotlinie, einzukesseln und zu vernichten. Andererseits war sie nur aus Pappe, wie ich aus höchst verlässlicher Quelle wusste.

Lieber Marvin,

Das große und mächtige Frankreich scheint sich zwar im Krieg mit Deutschland zu befinden, dennoch gehen alle von einem umfassenden Sieg aus. Die Briten stationieren bereits ihre Truppen an der Front, da sie denken, sie können Deutschland Paroli bieten. Karl und ich machen uns bereits Gedanken, wo wir denn den Adolf unterbringen, seit die Bastille nicht mehr da ist. Im Vertrauen: Ich weiß nicht ganz, ob wir gewinnen, wir haben zwar die Maginotlinie, aber eigentlich besteht die nur aus Pappmaché und Holz. Die Geschütze sind grau angemalte Baumstämme und unter den Munitionsattrappen verstecken die Soldaten ihre Weinflaschen. Aber dennoch gehen die Befehlshaber, allen voran ein bestimmter Pétain, von einem überwältigenden Sieg aus. Selbstüberschätzung scheint eine ihrer herausragendsten Eigenschaften zu sein. Letzte Woche haben sie die Verteidigung der Niederlande übernommen und gedacht, ihre von Brillanz getragene Taktik, den Feind solange durch Tulpenfelder zu hetzten, bis er durch den Charme der Blumen seinen Kriegswillen verliert, sei unschlagbar. Sie konnten nicht einsehen, warum sich die deutsche Heeresleitung partout nicht an ihre Taktik hielt und die Felder einfach mit Panzern überrollte oder mit Flammenwerfern versengte.
Ich hoffe, ich kann noch retten, was zu retten ist, Pétain hat etwas von einem Notfallplan im Falle einer Niederlage gesagt, es klang zwar wenig hilfreich, aber wer weiß.
Ich verbleibe solange hier in diesem rückständigen Land und versuche mir vorzustellen, wie es wäre ein richtiges Land, so wie Japan zu führen.

Gez: Methos Président de la Républic


Ja, der gute Methos. Wenn dieser Krieg vorbei wäre, würde Marvin ihn finden und wieder als rechtmäßigen Herrscher von Frankreich einsetzen.

Doch zurück zur Karte. Das Wichtigste stand noch bevor. Die Vereinigung der beiden Fronten durch die Eroberung Freiburgs, die Union of Crowns, die Wiedervereinigung, die …

»Jetzt übertreiben Sie doch nicht so, so toll ist die Vereinigung der Fronten auch nicht.

»Ach halten Sie doch die Klappe.«
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Re: [Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 18:58

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»ARGH!!!«

Innerhalb weniger Sekunden stürmten Harry, der General, Hiyo und der Marinechef in das Zimmer. (Immer wieder erstaunlich, dass Marvin nur einen der vier bei seinem Namen nennt)

»Was ist denn los?« rief der General.

»Ts, ts, ts, drei Sekunden, bis dahin hätte mich ein Eindringling schon zweimal getötet.« sagte ich kritisch. »Nein Hiyo lassen Sie mich runter, nein, nein nicht zum Fenster. ARGH« Und von dem Geräusch berstenden Glases begleitet, flog ich in die unendliche Tiefe. Also etwa achtzig Zentimeter, da die Fenster im Erdgeschoss nicht besonders hoch waren.

»Sind Sie vollkommen verrückt geworden? Ich hätte sterben können.« schrie ich

»Stimmt, Ihnen hätte ich das sogar zugetraut.« erwiderte Hiyo und entfernte sich vom Fenster.

Nachdem meine schweren Verletzungen, die ich bei dem Sturz davongetragen hatte, es waren ganze zwei Kratzer, behandelt worden waren und ich genügend Schmerztabletten geschluckt hatte, die interessanterweise wie irgendwelche Lutschbonbons schmeckten und auch aussahen forderte ich neue Lageberichte.

»Senkrecht zum Boden, auf einer Krankenliege.« erwiderte der Marinechef, ich ohrfeigte ihn.

»Hier« sagte Hiyo und legte mir zwei Karten auf den Tisch.

»Mit Ihnen habe ich noch ein Wort zu reden.« erwiderte ich.

»Nein, haben Sie nicht.« sagte er und machte dabei eine komische Bewegung mit der Hand.

»Oh doch, haben ich.«

»Nein, haben Sie nicht verdammt nochmal.« sagte er und wiederholte die komische Geste.

»Wollen Sie mich verarschen?«

»Verdammt sein Gehirn weist die nötige Komplexität für Geisteskontrollmechanismen nicht auf.«

Ich beschloss ihn wohlwollend zu ignorieren und wandte mich lieber den Karten zu.

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Sowohl im Osten, wo meine treuen japanischen Soldaten dem Hauptteil der deutschen Wehrmacht gegenüberstanden, als auch im Westen, wo meine weniger treuen und überhaupt nicht japanischen Soldaten einem kleinen Teil der Wehrmacht gegenüberstanden. Obwohl die US-Truppen den japanischen technologisch unterlegen waren (wir hatten die besseren Handwärmer) rückten sie doch viel schneller vor. Ein trauriger Gedanke, der mir übel werden ließ. Ich überlegte kurz, ob ich wohl direkt hier auf den Tisch kotzen, oder mir doch einen Eimer holen lassen sollte. Ich entschied mich für die dritte Option, mein Frühstück, dass ich heute nicht hatte, einfach bei mir zu behalten, schließlich macht Kotzen ohne was im Magen nur halb so viel Spaß.

»Wie nah sind wir hier eigentlich an der Front?« fragte ich.

»Nun, da wir seid kurzem in Brüssel logieren, seit dem sie dort versucht haben, der belgischen Regierung zu erklären, dass sie in einem Krieg ist, sehr nahe.« erwiderte Hiyo.

»Viel näher geht es gar nicht.« sagte der General, man konnte ein wenig Stolz in seiner Stimme hören. »Ich meine, die Deutschen bräuchten nur, sagen wir Antwerp erobern und schon wären wir mitten im Geschehen, mitten im Kampf gegen die deutsche Wehrmacht, wie damals bei Sedan...«

»General, die Schlacht gegen Sedan war 1870.« erwiderte Hiyo.

»Jahaha, damals hat Krieg führen noch Spaß gemacht.« erwiderte er mit einem Lachen, das klang, als wäre er wirklich dabei gewesen, obwohl er gerade mal dreißig Jahre alt war.

»Jetzt macht er sogar mir Angst.« sagte Hiyo. Ich starrte ihn schockiert an. »Schauen Sie nicht so, das war nur ein Scherz.«

Im selben Moment kam Harry herein gestürmt:

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»Der General hatte gerade irgendetwas über Antwerp gesagt, was war das nochmal...« sinnierte ich.

»Das wir nach einer erfolgreichen Attacke der deutschen auf Antwerp mitten im Geschehen wären.« klärte Hiyo mich auf und sah mich an, als würde er erwarten, dass ich mich nun darüber aufregen oder gar in Panik verfallen würde.

Ich verfiel auch in Panik, aber erst nachdem eine Granate meine schöne Westwand zerstückelte. Hiyo wurde bei der Explosion von einem Stück der herab fallenden Decke begraben.

»Ja, ich wusste es, er ist nicht unsterblich, ich habe es immer gewusst, auch Hiyo kann bluten!« schrie Marvin mit irrem Ton in die nun offene Wand.

»Haben Sie was gesagt?« fragte Hiyo der plötzlich hinter mir stand.

»Wie? Was? Wo?«

»Glauben Sie echt, es gibt mich nur einmal? Tststststs.«

»Aber sie waren doch, gerade eben noch da unter den Steinen da.«

Hiyo grinste mich an und warf den Steinhaufen beiseite, als wäre es eine Papierkugel. Alles was Marvin dort fand war ein kleiner Haufen weiß leuchtender Asche, die mit einem Schlag in einer blau leuchtenden Flamme verschwand.

Noch bevor ich genauer darüber nachdenken konnte, stürmte mein General herein. Seine Miene hatte etwas dämonisches an sich.

»Gebt mir eine Legion und ich werde Hannibal in Zama schlagen.«

»Was?«

»Geben Sie mir einen Division und ich werde die Deutschen vertreiben, wie damals bei Sedan.«

»Äh, Sedan war für die Deutschen damals der entscheidende Sieg, keine Niederlage.«

»Stören sie mich nicht mit Details, geben Sie mir einfach nur Truppen!«

»Okay, okay.«

Keine zwei Stunden später erhielt ich per Telegrafen eine neue Meldung über Antwerp. Ich befürchtete schon das Schlimmste, wahrscheinlich hatte der General alles zur Hölle gefahren und Sedan in Antwerp neu aufleben lassen, auf dass die Deutschen wieder in Frankreich einfallen mögen.

»Eigentlich hat er die Deutschen wieder aus Antwerp vertrieben.« erwiderte Hiyo

»Sagen Sie das doch gleich!«

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»Puh, da wird mir doch ein Stück leichter um's Herz. Wer ist schon gerne direkt an der Front.« sagte ich.

»Nun, wir sind immer noch in der Reichweite ihrer Bomber, von daher sollten Sie sich nicht allzu sicher fühlen.« erwiderte Hiyo.

»Ach was, so weit kommen ihre Bomber niemals.« schaltete sich der Marinechef ein. Woher auch immer er gerade gekommen war.

»Sie müssen's ja wissen.« sagte Hiyo schulterzuckend.

»Sind Sie sich da sicher?« fragte ich ihn. Ich wusste, dass es ein Fehler war, noch bevor das letzte Wort meinen Mund verlassen hatte. Bis jetzt war bis jetzt noch jedesmal, wenn er seinen Marinechef das gefragt hatte, ein Flugzeug explodiert oder hatte zumindest einen Flügel verloren.

»Aber natü...« Im selben Moment bohrte sich ein wahrscheinlich zwanzig Meter langer Flügel eines Flugzeuges senkrecht durch die Decke und weitere fünf Meter in den Boden hinein, genau zwischen Marvin und dem Marinechef.

»Haben Sie ein Glück, damit haben Sie noch ein paar Sekunden Vorsprung!« schrie ich.
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Re: [Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 18:58

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Ich hatte es inzwischen geschafft, mein aufgebrachtes Gemüt zu beruhigen. Würde der Marinechef jetzt hereinkommen, würde ich ihn wahrscheinlich sogar am Leben lassen, bildete ich mir zumindest ein. Das Hauptquartier in Brüssel hatten wir verlassen, es gab keinen Grund es weiterhin zu beziehen, das belgische Parlament war so oder so beschäftigt und der Krieg wurde an vielen Fronten geschlagen, nicht nur an der ehemaligen niederländisch-belgischen Grenze. Belgien war bis auf zwei Provinzen, Liége (Ich kann ja accents setzen) und Bastogne, schon von den Deutschen befreit, die Niederlande hingegen hatten noch keinen meiner Soldaten zu Gesicht bekommen, es sei denn, sie hatten gute Fernrohre, doch das zählte nicht.

»Hiyo, wie sehen meine weiteren Pläne aus?«

»Ihre weiteren Pläne? Sie haben welche? Sie überraschen mich doch immer wieder aufs Neue.« erwiderte dieser und konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Ich hingegen konnte es mir nicht verkneifen, ihm für diese unglaubliche Frechheit mir gegenüber eine Ohrfeige zu verpassen. Während ich mich aus den Überresten des Schrankes schälte, in den Hiyo mich daraufhin geschleudert hatte, kam ich zu dem Schluss, dass diese Reaktion wohl ein Fehler gewesen sein könnte.

»Wie können Sie es wagen!« brüllte ich ihn an und im nächsten Moment wurde mir bewusst, dass ich den nächsten Fehler gemacht hatte, als Hiyo den Arm hob. Sofort verkroch ich mich unter meinen Schreibtisch. Ich musste den Typen irgendwie wieder los werden und zwar schnell.

»Jetzt kommen Sie doch da unten raus, das ist ja erbärmlich.« sagte Hiyo. Und irgendwie kam ich zu dem Schluss, dass er Recht hatte. Ich kletterte unter dem Tisch hervor und ging auf ihn zu, in der Hoffnung, er werde nicht wieder zuschlagen.

»Also, was haben wir vor?« fragte ich ihn.

»Wir könnten den Rest Belgiens zurückerobern und dabei in Metz eine Fallschirmjägerdivison gefangen nehmen. Wieder ein paar Deutsche weniger, die uns im Wege stehen. Es sind zwar kleine Happen, die wir schlucken, aber es summiert sich auf.« Warum die Deutschen Fallschirmjäger hatten, war mir immer noch ein Rätsel. Nun ja, vielleicht könnten es uns die gefangenen Truppen in Metz erläutern. Die Befestigungen der Maginotlinie würden ihnen nichts helfen, schließlich wusste ich von Methos, dass sie nur aus Attrappen bestanden.

»Ihren zweifelnden Blick können Sie sich sparen« begann Hiyo auf einmal wieder »Sie brauchen sich wegen den Befestigungen keine Sorgen machen, ich weiß aus sicherer Quelle, dass Hitler alle entfernen hat lassen.«

»Was? Die Attrappen?« fragte ich überrascht

»Attrappen?« erwiderte Hiyo

Es war ein unglaublich schönes Gefühl ein einziges Mal mehr zu wissen als er.

Eine andere Frage: »Haben wir die Schlacht in Metz nicht schon lange gewonnen?« warf ich ein.

»Oh, Sie haben Recht, ich meinte Bastogne. Entschuldigen Sie die Verwirrung meinerseits.«

»Hiyo, Hiyo, das bin ich gar nicht von Ihnen gewohnt.«

»Ja, ich habe lange nichts mehr getrunken«

»Sie können sich an meiner Bar bedienen.« erwiderte ich.

»Nein, danke. Ich habe einen etwas … exquisiten Geschmack, Sie entschuldigen mich.« sagte er und verließ den Raum.

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Wir schlugen in Belgien hart zu, niemand konnte sich der geballten Macht japanischer Stärke widersetzen. Okay, es waren US-Truppen, aber sie hatten japanische Generäle … okay, das eigentlich auch nicht, aber der Oberbefehlshaber ist japanisch. Nein, das bin ja ich und direkt japanisch bin ich auch nicht, verdammt, egal.

Wir haben ein Infanteriekorps aus Liége vertrieben und damit beinahe das gesamte ehemalige belgische Territorium von den Deutschen befreit.
Dann der Sieg in Köln: TRIUMPH Wir betreten deutschen Boden, also deutschen Boden, der bereits vor dem Krieg deutsch war. Dazu war Köln natürlich eine wichtige Stadt. Mit dem Kölner Karneval nahmen wir den Deutschen eine ihrer wichtigsten Festlichkeiten, die riesige Beute an Kamelle braucht gar nicht erwähnt werden. Ich hatte Kuhn gesagt, er solle das Zeug beschlagnahmen, sonst würden die Soldaten das Zeug mit in die USA nehmen und er hätte in ein paar Jahrzehnten ein Übergewichtsproblem in der Bevölkerung. Kuhn lehnte mit der Begründung ab, dass kein US-Amerikaner je übergewichtig werden würde, dazu seien sie viel zu toll. Ich beließ es dabei.

Doch noch etwas viel Wichtigeres gab es für uns in Köln zu finden:

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Das Kölner Schokoladenmuseum. Höchstpersönlich nahm ich es in Besitz, mit nichts als einem Geldschein bewaffnet, verschaffte ich mir Zutritt und auf Grund meiner Herrlichkeit (und der Tatsache, dass ich am Eingang gezahlt hatte) ließ man mich ohne jede Gegenwehr eintreten. Hinter mir, die extra für die Eroberung dieses wichtigen Stadteils abgestellte Division, die sofort das Gebäude sicherte.

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Während wir die Fallschirmjägerdivision in Bastogne besiegten und gefangen nahmen, begann ein weiterer wichtiger Angriff auf die deutschen Stellungen. Zuerst war er in Freiburg geplant, doch dann beschloss ich, in meiner strategischen Überheblichkeit, äh, Überlegenheit, stattdessen Stuttgart zu nehmen. Nachdem wir mit Köln bereits die viertgrößte Stadt Deutschlands genommen hatten, war Stuttgart als sechstgrößte Stadt die logische Folge. Bekannt für Gerichte wie die Gaisburger Marsch, auch wenn meine verwöhnten Augen keinen appetitlichen Reiz daran finden können.

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Und verteidigt durch ausgeklügelte Verteidigungsmechanismen, wie z.B. die wohlbekannten Stuttgarter Schäfele, ein riesiger Treppenkomplex, der anrückenden Truppen das Vorrücken erschweren sollte.

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Doch ich vergesse vor lauter Details das Wichtige an der Eroberung Stuttgarts, die zweifelsohne gelingen wird: Wir werden endlich die Süd- und die Westfront vereinigen. Die Westfront hatte bereits mehrere Tage lang in ihren Stellungen ausgeharrt, da sie, obwohl sie als Überraschungsangriff geplant war, auf erheblichen Widerstand stieß und sich somit nach anfänglichen Erfolgen (Annexion Österreichs und der Slowakei) gezwungen sah, sich hinter die Donau zurückzuziehen und die Stellungen zu halten, was ihnen problemlos gelang. Vor allem, da die Deutschen keinen Angriffsversuch auf die japanischen Stellungen nahmen.

Nicht zu vergessen ist außerdem die Einkesslung einer ganzen Armee in Freiburg. Diese Stadt die noch vor 200 Jahren in österreichischem Besitz war und erst 1806 durch einen Befehl Napoleons in badischen Besitz überging und durch einen Befehl meiner Wenigkeit, meiner unglaublichen Göttlichkeit, um genau zu sein, würde sie in japanischen Besitz übergehen. Auch diese Stadt hatte ausgeklügelte Verteidigungsmechanismen wie Stuttgart, hier waren es die weitbekannten Freiburg Bächle, die als gemeine Stolperfallen für invasierende Truppen fungierten.

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Der Kampf um Stuttgart währte lang und war hart für alle Truppen, für US-Amerikanische, die aus Straßburg angriffen ebenso wie für die Japanischen, die den Deutschen aus Friedrichshafen zusetzten. Trotz der in Stuttgart gut eingegrabenen sechs Divisionen, die von einem Headquarter unterstützt wurden, konnten wir die Stadt einnehmen. Die meisten Verluste waren auf Grund Stolperns über die Stuttgarter Schäfele zu verzeichnen, doch was war erwartet worden. Außerdem ging eine Provinz namens Kuznetsk an die Deutschen verlorren. Zumindest denke ich, dass es eine Provinz ist, vielleicht ist es auch eine japanische Krankheit die wir nach Deutschland eingeschleppt haben. Harry warf ein, es könnte eine in Deutschland bisher unbekannte Tierart sein, die wir aus Japan mitgebracht haben und die sich jetzt in unglaublicher Geschwindigkeit über Deutschland ausbreitete, dafür aber in Japan ausstarb. Der wahrscheinlich intelligenteste Einwurf kam vom Marinechef:

»Wann gibt’s endlich was zu essen?«

Ich verfasste ein kleines Schreiben, an meinen Widersacher.

Servus Ade,

Wir haben hier in meinem Generalstab (der nebenbei wesentlich bessere Arbeit leistet als der deinige) ein kleines Problem, gegen das unsere Eroberung Deutschlands, also deiner Vernichtung, eher harmlos erscheint. Wir hörten davon, dass „Kuznetsk“ an die deutschen Truppen verlorren ging. Leider fehlt uns jede Idee was das eigentlich sein könnte. Wir (also meine Göttlichkeit) sind uns vollkommen bewusst, dass du wahrscheinlich genug Arbeit damit hast unsere Truppen aufzuhalten, aber in meiner unglaublichen Überheblichkeit *durchgestrichen* Überlegenheit kann ich dir sagen: Probier's mal mit Gemütlichkeit und setz dich schnell ab. Trotzdem wären Wir (also meine unglaubliche mächtige und deswegen im Plural genannte Existenz) dir (deine viel weniger mächtige und deswegen im Singular genannte Existenz) sehr verbunden (nicht genug, um damit aufzuhören, dich zu vernichten, mach dir keine Hoffnungen) wenn du uns (klein geschrieben, da diesmal der Generalstab gemeint ist) darüber aufklären könntest (in Anbetracht deines Unvermögens, dein Land zu verteidigen, wahrscheinlich viel verlangt), was zur Hölle denn Kuznetsk nun ist. Sollte dir obiger Satz auf Grund der vielen Klammern zu kompliziert sein: Was ist Kuznetsk?



Mit freundlichen Grüßen,

Ihr Insolvenzbearbeiter für die Deutsches Reich GmbH (Gemeinschaft mit beschränkter Hoffnung),
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Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 18:59

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Sehr geehrter Herrscher des japanischen Großreichs, mit hochachtungsvollem Respekt:

Ich heiße nicht „Ade“, Sie dilettantischer Nichtskönner.


Die Antwort meines Feindes war nicht ganz so informativ, wie ich mir erhofft hatte, doch trotz ihrer Kürze verschaffte sie mir eine wichtige Information: Mein Reich wurde als Großreich anerkannt. MUHAHAHAHA. Ist eigentlich auch selbstverständlich, schließlich wird es von mir regiert.

»Ich denke, es ist nach der Befreiung Belgiens an der Zeit, auch das niederländische Staatsgebiet von den Deutschen zu befreien, am Besten mit einem Angriff auf Rotterdam.« schlug mein General vor.

»Ich bin dagegen.« erwiderte der Marinechef, ohne den Blick von dem Kuchen zu wenden, den er sicherlich gleich verschlingen würde. In einem Stück.

»Warum?« fragte der General.

»Worum geht es denn überhaupt? Ich wollte einfach nur mal mitreden.« erwiderte dieser, woraufhin der General ihm einen mächtigen Schlag auf den Hinterkopf verpasste. Sein Gesicht landete dadurch mitten in dem Kuchen. Er nahm daran keinen weiteren Anstoß, wie man aus dem Schmatzen, das auf einmal zu vernehmen war, schließen konnte.

»Wie wollen Sie Antwerp denn einnehmen?« fragte ich den General in der Hoffnung, meinen Marinechef einfach ignorieren zu können.Schließlich war er in meinem Generalstab derjenige, der sich am Besten um meine Luftwaffe kümmerte … weil er sich als Einziges darum kümmerte. Andererseits war in Anbetracht dem Zustand meiner Luftwaffe das Wort „kümmern“ ein Euphemismus nie gekannten Ausmaßes ... ach egal.

»Nun, ich wollte hier die schweren Haubitzen aufstellen, dann ihre Infanterie hier in einen Hinterhalt locken. Ihre Kavallerie erledigen die Haubitzen. Nach einem kurzen Einsatz der Grenadiere werden die vorderen Infanterie Reihen mit einem gewagten Bajonettangriff die Feinde in die Flucht schlagen.«

»Wir schreiben das Jahr 1944.« knurrte ich. »Und sie wollen mit Bajonetten angreifen?«

»Ich wusste, ich hatte einen Fehler darin, ich werde es ausbessern.« sagte er und verschwand durch die große Türe aus meinem kleinen Strategiezimmer. Wir saßen inzwischen in einem improvisierten Hauptquartier in Stuttgart, das meine Soldaten in einem Kindergarten eingerichtet hatten. Was mir leider niemand gesagt hatte, war, dass der Kindergarten in keiner Weise geräumt beziehungsweise geschlossen war, weswegen ich häufig mit „Ich will Schokolade“ angesprochen wurde, anstatt mit dem eigentlich selbstverständlichen „Eure Göttlichkeit“ Ein weiteres Faktum waren voll gekritzelte und bemalte Strategiekarten, jedoch waren die darauf angebrachten Zeichnungen von Kindern strategisch teilweise hochwertiger, als die Vorschläge, die mir früher gebracht wurden. Auch meine Informationsabteilung arbeitete so schnell wie nie zuvor. Niemand beschaffte besser Informationen als neugierige Kinder.

Auf einmal stapfte Hiyo in den kleinen Raum (stapfte, da sich an jedem seiner Beine drei Kinder festgeklammert hatten, was Hiyo jedoch nicht weiter störte). Er legte mir ohne einen Kommentar neue Berichte auf den Tisch:

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Rotterdam war mein. Zum ersten Mal seit etwa vier Jahren, war diese blühende Metropole der Niederlanden frei von Fremdbesatzern … also frei von deutschen Fremdbesatzern. Diese wunderbare Stadt, deren Architektur man bereits ansah, dass sie in einer Nation stand, in der Marihuana legal ist.

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Eine Stadt mit geradezu optimaler Küstenlage und einem doch so winzigen Hafen.

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Doch ich würde dafür sorgen, dass dieser Fischerhafen, oder wie man es auch nennen will, noch innerhalb der nächsten dreißig Jahre zum größten Hafen der Welt werden würde. Doch bevor ich mich noch weiter in meine Großmachtfantasien vertiefen konnte, nahm ich mir den nächsten Bericht vor.

»Wir haben den Deutschen Vorkuta abgenommen.« meldete Hiyo.

»Finden Sie es nicht ein wenig barbarisch ihnen die Vorhaut abzuschneiden? Auch wenn es irgendwo ziemlich ironisch ist ...«

»Nicht die Vorhaut, Vorkuta, eine riesige Provinz in der ehemaligen Sowjetunion.«

Die Ostfront hatte ich beinahe vergessen, ach was, ich hatte sie vergessen, doch auch dort ging es weiter vorwärts.

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»Wenn ich nicht bald aus diesem Kindergarten herauskomme, werde ich noch verrückt.« raunte ich mit runzelnder Stirn.

»Als ob sie es noch nicht wären.« erwiderte mein General.

»Wie bitte?«

»Als ob sie dazu nicht zu hart wären.«

»Brav, besser hätte ich es nicht ausdrücken können.

Während ich meinen Blick wieder auf die Karten lenkte um das nächste Angriffsziel zu planen, als eine Gestalt hereinkam. Ihr Geschlecht war wahrscheinlich männlich, jedoch nicht eindeutig bestimmbar. Ihr Rücken war gekrümmt als wäre Quasimodo höchst persönlich von den Toten auferstanden. Auf seinem Rücken hatte es sich ein kleines Äffchen gemütlich gemacht.

»Argh, wer ist das?« schrie ich und verkroch mich unter dem Tisch, wobei ich mich zwischen zwei kleine Kinder quetschen musste. Als die Beiden den Gekrümmten erblickten sprangen sie unter dem Tisch hervor und begannen mit heiterer Mine um ihn herum zu tanzen.

»Ichchch bin ihr Gecheimdienstminichter, Machestät.« Er zischte wie eine Schlange.

»Was?«

»Oh, eure Majestät entschuldigen, ich vergaß eure erhabenen Ohren sind meine etwas andere Art zu sprechen nicht gewohnt.« sagte er auf einmal in perfekt ausgesprochenen Worten. »Meine Wenigkeit bezeichnet sich meist als Meister der Schatten, König der Ungesehenen, Kaiser der Lautlosen, Prophet der Alles sehenden und noch viele anderen Namen. Die meisten jedoch nennen mich schlicht den Geheimdienstminister.«

Ich kroch wieder unter dem Tisch hervor, damit mein Unfehlbarkeitsanspruch keine allzu großen Einbußen hinnehmen musste. Langsam aber sicher kamen meine Erinnerungen an den Kerl zurück, schließlich hatte er Kuhn in den USA an die Macht gebracht.

»Gut, dass ich Sie mal wieder sehe, wo waren Sie die ganze Zeit?«

»In Deutschland. Ich habe meinen Job gemacht.«

»Nicht ganz so gut, wie in den USA.« erwiderte ich.

»Ach, die USA. Ich habe ihnen FastFood versprochen und schon standen Sie alle hinter Kuhn, in Deutschland ist das Ganze etwas komplizierter.«

»Was haben Sie herausgefunden?«

»Herausgefunden?«

»In Deutschland.«

»Verdammt, ich wusste, ich hatte was vergessen, bis später.« Ich hatte schon wieder das Bedürfnis meinen Kopf gegen den Tisch zu knallen. Dabei gab der Tisch überraschenderweise nach und brach in der Mitte auseinander.

»Tja, der Klügere gibt nach.« kommentierte es der General.

»Wie bitte?!«

»Klüger ist er ja nicht geworden, der Geheimdienstminister, mein' ich.«
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Marvin
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Re: [Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 18:59

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Ich erwachte aus meinem tiefen, traumlosen, an die sechzehn Stunden dauernden Schönheitsschlaf, bereit wieder unglaubliche Heldentaten zu vollbringen, als ich in ein Gesicht blickte, das nichts anderes als unendliches Grauen verkündete:

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»Argh« schrie ich und sprang aus dem Gestell, dass einem Soldaten nach ein Bett darstellen sollte, um mich schnell unter dem Schreibtisch zu verstecken. Jedoch stieß ich mir den Kopf an der Tischplatte und landete hart rücklings auf dem Boden.

»Aber beruhigen Sie sich doch, das ist doch nur ein Koi Fisch, ein Geschenk eines japanischen Bürgers. Um genau zu sein, hundert davon« sagte Harry beschwichtigend und legte den Fisch zurück in eine mit Wasser gefüllte Glaskugel.

»Verdammt, warum schicken mir die Japaner jetzt schon Fresspakete? Glauben die etwa, ich würde hier an der Front verhungern?« fragte ich, noch immer auf dem Boden liegend.

»Aber nein, der Koi ist ein Zierfisch, denn isst man in Japan nicht.«

»Das ist mir vollkommen egal, sorgen Sie dafür, dass diese Teufelsviecher auf einen Grill kommen und verteilen Sie sie irgendwo an der Front.«

Harry war von dem Befehl alles andere als begeistert, doch er befolgte ihn, wie er es gewohnt war. Als er endlich aus dem Zimmer war, erhob ich mich langsam von meinem überraschend weichen Teppichboden, nur um beim Aufstehen gegen die Unterseite des Tisches zu stoßen und wieder zu Boden geschleudert zu werden.

»Der große Marvin, geschlagen von seinem Schreibtisch.« resümierte mein General.

»Was haben sie gesagt?«

»Der große Marvin, jetzt mit ganz viel Fisch.« erwiderte der General, kam zu dem Schluss, dass diese Antwort nicht besonders einfallsreich war und verließ schnellstmöglich den Raum. Nur wenige Momente später betrat mein Marinechef ebenfalls den Raum.

»Was wollen Sie denn jetzt auch noch hier?«

»Keine Ahnung, ich hab Harry und den General hier rauskommen sehen und dachte hier gibt’s vielleicht was umsonst.« antwortete er.

»Ja, gibt es. Eine Tracht Prügel, verdammt nochmal.« brüllte ich. Dieser Marinechef schlug dem Fass einfach den Boden aus. Wie sollte ein Mann alleine das alles ertragen? Warum wagte sein Stab es überhaupt in dieses Zimmer zu marschieren?

»Kommen Sie jetzt endlich ins Strategiezimmer?« fragte Hiyo, der gerade in mein Zimmer gekommen war und ich begann zu weinen, bitterlich zu weinen. Eine halbe Stunde später war ich endlich in dem kleinen Strategiezimmer, das wir eingerichtet haben. Ausnahmsweise lagen keine Karten auf dem Tisch, nicht einmal Menükarten zum Bestellen von Pizzen, nein es war etwas, das ich schon lange nicht mehr hier gesehen hatte. Es war eine Meldung für ein abgeschlossenes Forschungsprojekt, nicht mal ein Unwichtiges.

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Eine großartige Technologie, die unseren Feinden schon bald das Fürchten lehren wird, die ganze Welt wird erzittern vor den Ergüssen japanischer Intelligenz, große Völker werden vergehen, große Männer fliehen, nur Japan wird aus der Asche der restlichen Welt aufsteigen wie ein Phönix …

»Sie haben vergessen worum es geht, oder?« fragte mich mein Assistent

»Ist das so offensichtlich?«

»Man merkt es, wenn sie anfangen große Reden um die Sache herum zu halten.« Ich gab ihm eine Ohrfeige, nicht dass ich einen guten Grund dazu gehabt hätte, doch irgendwie musste ich doch noch den Anschein erhalten, ich hätte noch einen Funken Autorität in diesem kleinen Zimmer voller Leute, die meine Genialität nicht anerkannten.

»Was ist der nächste Punkt auf der Tagesordnung?« fragte ich in die Runde

»Wollen Sie gar nicht wissen, worum es bei der Forschung Nishinas nun geht?« fragte Hiyo

»Wessen Forschung?« Hiyo stöhnte laut auf und schlug seinen Kopf auf die Tischplatte.

»Hey, das ist eigentlich mein Part.« rief ich, wurde jedoch fachmännisch ignoriert.

»Die, die Sie gerade vor sich liegen haben.« sagte Hiyo mit müder Stimme.

»Da steht „großes Boom“ drunter, der Rest ist mir doch egal.« sagte ich und ging zum nächsten Punkt der Tagesordnung über, der mir immer noch nicht bekannt war, was das gesamte Unterfangen etwas erschwerte. Jedoch kam mir natürlich in meiner Genialität eine perfekte Überleitung in den Sinn.

»Neues von der Front?«

»Aber immer doch.« begann mein General. »Die amerikanischen Divisionen haben Eindhoven genommen.«

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»Strategisch wertvoll?« fragte ich.

»Nein, nicht wirklich, jedoch liegt es vor Arnheim, die dortige Brücke ist auf Grund ihrer Größe strategisch sehr wertvoll, um nicht zu sagen, war. Sie war vor zwei Jahren renovierungsbedürftig und auf Grund des Geldmangel im Reich wurde zu dieser Zeit viel gespart. Konsequenz war, dass die Brücke von Arnheim von italienischen und französischen Gastarbeitern renoviert wurde. Man vermutet die Reste dieses Unterfangens im Mittelmeer, wie die Italiener es geschafft haben, dass die Trümmer gegen den Strom abgetrieben wurden ist unbekannt, man geht von einem Rechenfehler der Franzosen aus.«

Ich enthielt mich jedes Kommentars und verharrte einen kurzen Moment in stiller Trauer. Dann fuhr ich mit dem Tagesgeschäft fort, beziehungsweise ich wollte, als ich von Harry unterbrochen wurde.

»Es gibt sogar neue Berichte von der Ostfront.«

»Ostfront? Welche Ostfront?« fragte ich.

»Nicht schon wieder.« stöhnte Hiyo und verließ den Raum, wobei er sich nicht die Mühe machte, die Türe zu öffnen, sondern sie einfach aus dem Rahmen sprengte und damit ein rechteckiges Loch in die gegenüberliegende Wand bohrte. In die gegenüberliegende zwei Meter dicke Bunkerstahlwand...

»Die in der ehemaligen Sowjetunion...« versuchte Harry mich aufzuklären

»Ah, sagen Sie das doch gleich.«

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»Gut, als nächstes werden wir aus Eindhoven sofort Utrecht angreifen um die Truppen in Amsterdam einzukesseln und vernichtend zu schlagen.« gab ich neue Befehle durch.

»Das ist keine gute I...« begann mein General

»Du sollst nicht zweifeln an deines Gottes Willen!« rief ich und gebot ihm damit still zu sein. Grummelnd gab er nach. Nachdem Utrecht eingenommen wurde, wurde sofort der Angriff auf Amsterdam befohlen und natürlich umgehend gewonnen. Nebenbei wurde wieder eine neue Forschung fertig. Unsere Verschlüsselungstechnik war noch ein Stück besser geworden, obwohl sie unnötig war. Schließlich war meine Genialität viel zu komplex, als dass die Feinde sie durchschauen könnten.

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»Was soll das, wo fliehen die hin?«

»Nach Leeuwarden.«

»Warum hat mir das niemand gesagt?«

»Der General schüttelte nur traurig den Kopf und verließ das Zimmer.
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Marvin
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Re: [Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 19:00

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Es war ein schöner Tag hier in Rotterdam am größten Hafen der Welt. Ein angenehmer Julitag mit wohligen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein, zumindest nahm Marvin das an, nachdem die Rotterdamer Bevölkerung einen großen Feiertag hatte, war das nicht genau zu bestimmen, dazu war die Luft zu sehr von Rauch gefüllt. Wer könnte es schon von den Niederländern verlangen ohne Marihuana einen Feiertag zu feiern? Marvin hatte überlegt ein Verbot einzuführen, jedoch warfen die Niederländer, noch bevor er die Idee geäußert hatte, ihm eine riesige Masse Tomaten an den Schädel. Glücklicherweise waren es niederländische Tomaten, also konnte er sie spurenlos mit einem Haartrockner aus seinem Haar föhnen.

Daraufhin verließ er die Stadt und beschloss an die Front zu fahren, um sich ein genaueres Bild von der Situation zu machen. Er fuhr an die deutsch-amerikanische Grenze nahe Essen, wo die US-Truppen eine harte Schlacht an einem Fluss vor der Stadt fochten. Es war eine gemütliche Fahrt mit einem Jeep, Harry und Hiyo waren auch dabei, sein General war schon an der Front und organisierte den Kampf.

»Wie weit ist es denn noch bis zu Front?« fragte ich den Fahrer.

»Drei bis vier Kilometer, noch brauchen Sie sich keine Sorgen mach...« Er wurde von einer Kugel unterbrochen, die den Vorderreifen des Jeeps von seinem immensen Druck erlöste. Kurz darauf fuhr eine weitere in den anderen Vorderreifen, zwei Weitere prallten von der kugelsicheren Windschutzscheibe ab.

»Drei bis vier Kilometer, was?« erwiderte ich sarkastisch. Als die nächste Kugel die Windschutzscheibe durchschlug und neben meinem Ohr in den Sitz fuhr, verging mir jedoch die gute Laune und ich sprang schreiend aus dem Jeep. Ich kam zwei Meter als ein dunkler Körper mich zu Boden riss.

»Was machen Sie denn hier?« schrie mich mein General an, der über mir lag. Ich hatte keine Ahnung woher er gekommen war und was er hier tat. Ich schubste ihn von mir runter und stand auf. Mein General versuchte mich wieder zurück zu Boden zu zerren, aber als gottgleicher Herrscher Japans konnte ich es nicht verantworten, dass man mich so sah.

»Wie ist die Situation?« fragte ich den General.

»Nun, es fliegen Kugeln durch die Gegend und das drei Kilometer hinter der Front, sieht nicht besonders gut aus und jetzt kommen sie endlich wieder runter, da sehen Sie, sogar Harry hat es verstanden.« Im selben Moment flog Harry an ihm vorbei auf den Boden.

»Hiyo, wollen Sie sich nicht auch auf den Boden legen?« fragte ich Hiyo der seelenruhig neben mir stand.

»Warum denn?«

»Ihnen hat gerade eine Kugel das Ohrläppchen abgerissen.«

»Echt? Naja, das braucht eh kein Mensch und ich erst recht nicht.« Über den genauen Sinn dieser Worte wollte ich nicht nachdenken. Tatsache war, dass ich und Hiyo neben Harry und dem General standen, die aus Angst vor den Kugeln auf dem Boden lagen. Es war beinahe schon eine lächerliche Situation, um ehrlich zu sein, es war eine total bescheuerte Situation.

Und wie es an einem Sommertag kommen musste, gab es auch noch Mücken und anderes Insektenzeugs auf dem Schlachtfeld vor Essen. Marvin hörte schon ein erstes Tier direkt neben seinem Ohr brummend seine Bahnen ziehen, als Hiyos Hand blitzschnell vorschnellte und sich mit einem zumindest für mich hörbaren Klatschen direkt neben meinem Ohr zu einer Faust schloss.
Das Brummen ging weiter.

»Tja, da haben Sie das Drecksvieh wohl nicht erwischt, was?« manchmal war Marvin einfach gerne schadenfroh … eigentlich immer.

»Was? Wovon zur Hölle reden Sie?« erwiderte er stutzig und reichte mir eine Gewehrkugel.

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»Hiyo, warum haben Sie das nur getan?« meckerte mein General.

»Wie bitte?« fuhr ich Ihn an.

»Großer Gott, er hat ein Wunder getan.«

Ganz langsam kam mir der Gedanke, dass mein General vielleicht doch recht hatte und ich mich auf den Boden legen sollte, ganz verkehrt wäre es sicherlich nicht. Doch im selben Moment erblickte ich etwas, dass Hoffnung in mir aufkeimen ließ. Ein Panzer rollte auf uns zu, begleitet von mehreren tapferen Infanterie-Einheiten, gekommen um den Feind wieder in die Flucht zu schlagen.

»Jetzt kommen Sie doch endlich runter!« brüllte der General beinahe.

»Warum denn? Jetzt wo schon unser erster Panzer ko...«

»Fällt Ihnen an dem Panzer nichts auf?« unterbrach er mich frech.

»Was denn?«

»Wie wär's mit dem Hakenkreuz rechts oder den SS-Runen links?«

»Ach das meinen Sie. Ja und?«

»ARGH!« brüllte mein General und sprang auf. In derselben Bewegung zog er einen Säbel aus einer Scheide am Gürtel um das ihn wahrscheinlich jedes Museum beneiden würde. »Jetzt reicht's mir!« rief er und stürmte los. Ich war mir nicht ganz sicher, was mich mehr verwundern sollte, dass mein General mit einem Säbel auf einen Panzer und mehrere Infanteristen los ging oder dass er dabei auch noch gewann. Vielleicht sollte es mich auch einfach nur an der Qualität der deutschen Panzer und Soldaten zweifeln lassen, vielleicht war mein General auch ein Mitglied der Easy Company, egal ich musste mich um Wichtigeres kümmern:

»Harry, fahr schon mal den Wagen vor, wir hauen wieder ab.« Den General beschloss ich hier zu lassen, er schien seinen Spaß zu haben. Wenige Stunden später waren wir im neuen Hauptquartier in Köln, wo ich jedoch nicht viel Zeit hatte, da mein Geheimdienstminister hereinkam.

»Hey, Sie leben ja noch.« sagte Hiyo überrascht.

»Ja, ich konnte die Attentäter abwehren, woher ...«

»Ich muss weg.« unterbrach Hiyo ihn und war schneller aus der Tür, als das er oder Marvin etwas sagen konnten.

»Komischer Kauz.«

»Das können sie laut sagen.« antwortete ich mit einem Seufzer.

»KOMISCHER KAUZ!« ich schlug meinen Kopf gegen die Tischplatte, wofür ich mir einen zweifelnden Blick des Geheimdienstministers einfing.

»Was gibt es?«

»Nun, ich habe in Deutschland einiges über die Invasion Frankreichs herausgefunden, die teilweise vor erheblichen Problemen stand. Die Franzosen konnten die Deutschen durchaus ein paar Provinzen zurückschlagen, jedoch klappte das französische Heer unter geradezu mysteriösen Zuständen zusammen und Deutschland konnte zur Überraschung der Welt das mächtige Frankreich bezwingen, das damals wahrscheinlich einer der größten Armeen der Welt unterhielt.“ begann er.

»Kommt da noch was Spannendes?« fragte ich dazwischen

»Sie sind ja schlimmer als meine Kinder.«

»Sie haben Kinder?«

»Nein«

»Aber … ach egal, reden Sie weiter.«

»Nunja, jedenfalls herrschte zu dieser Zeit ein gewisser Methos über Frankreich, den Sie ja kennen.« kam der Geheimdienstminister langsam zur Sache

»Woher wissen Sie das?«

»Ich bin der Geheimdienstminister. Aber das ist egal. Tatsache ist, Methos wurde nach der Niederlage Frankreichs nie wieder gesehen und ich habe herausgefunden warum.«

»Sie waren solange in Deutschland um herauszufinden, dass Hitler ihn hat hinrichten lassen?«

»Hat er interessanterweise nicht, ich habe in einer alten Akte einen Hinweis auf ihn gefunden, er steckt in einem Kerker in Paris.«

Ich wurde unruhig. »Was waren das für Akten? Gestapo? SS?«

»Nein, die Putzfrauenabrechnung, er muss sie mehrmals der Inkompetenz beschuldigt haben, dafür hat sie einen Bonus verlangt, weil sie sich laut ihrem Vertrag höchstens zwei Stunden am Tag beschimpfen lassen muss.« erwiderte er.

Also brachen wir kurzerhand auf, um Methos aus seinem Kerker zu holen, schließlich war Paris in unseren Händen. Und tatsächlich konnte mein Geheimdienstminister uns zu einem kleinen Kerker führen, in dem wir ihn fanden. Wir mussten dazu in die größte Bibliothek Frankreichs, in der ein vollständiges Buch stand. Als mein Geheimdienstminister es kippte, öffnete sich ein Geheimgang der uns zu Methos führte.

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Als wir uns in dem Raum umsahen, fanden wir diverse Methos-Statuen, die Hitler wahrscheinlich entfernen ließ.

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Bei manchen erschloss sich mir der Sinn nicht auf den ersten Blick, auch nicht auf den zweiten. Ich verstand sie eigentlich überhaupt nicht.

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Als wir Methos befreiten murmelte er etwas von wegen „inkompetente Franzosenbrut“ und schien uns erst gar nicht so richtig zu bemerken, dann sah er auf einmal auf und begann zu schimpfen, warum das so lange gedauert hat. Wir führten ihn unter heftigem Fluchen nach draußen und kamen dabei an einer Kammer vorbei, die einen komischen riesigen Thron beherbergte.

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Als ich Methos fragte, was das sein sollte, erwiderte er nur: »Erinnere mich nicht daran« und begann wieder vor sich hin zu murmeln. „Karl, warum nur Karl … und Edmund …“ Die Gefangenschaft musste ihn mitgenommen haben. Ich beschloss ihn mit in das Hauptquartier in Köln zu nehmen, er schien sich schnell zu erholen und als wir in Köln eintrafen wirkte er direkt normal. Ich nahm ihn mit ins Strategiezimmer, weil ich die Karten heute noch nicht gesehen hatte.

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»Idiot« war Methos erster Kommentar.

»Wie bitte?«

»Du hättest Dortmund angreifen müssen, dann hättest du die Truppen in Essen einschließen können.«

Mir kam der Gedanke ihn wieder in den Kerker zu sperren.
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Re: [Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 19:00

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»Nein, nein so geht das nicht.« sagte Methos und nahm mir die Karte weg. Er hatte mir gesagt, er müsse es auskosten ein einziges Mal ordentliche Soldaten gegen das Deutsche Reich zu führen und mischte sich deswegen schon die ganze Zeit ein, wer ihm die Kompetenzen übertragen hat überhaupt jemanden oder etwas anzuführen, das mehr Intellekt als die Kaffeemaschine im Gang besitzt (an die in der Küche würde ich ihn niemals lassen) ist mir ein Rätsel.
Hiyo mochte ihn.
Mir wäre es lieber, er würde sich wieder auf Briefe schreiben beschränken, da wäre er … weiter weg. Andererseits war ich selber schuld, schließlich hatte ich ihn höchstpersönlich aus seinem Kerker befreit, andererseits wäre der noch frei...

Während ich so in Gedanken versunken war, hörte ich auf einmal im Hintergrund aus dem Gemurmel etwas Interessantes heraus: „in Dortmund gewonnen“ Sofort drehte ich mich um und brüllte zu dem Tisch hinüber:

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»Wo haben wir gewonnen?«

»In Dortmund, Sir.« erwiderte der General.

»Wer hat den Angriff auf Dortmund befohlen?« fragte ich »Nein, ich weiß es schon. Methos könntest du dich nicht mit irgendetwas anderem beschäftigen? Mach's wie ich und such dir Napoleon zum Schach spielen.«

»Stimmt, wo geistert der eigentlich herum, mal sehen ob der sich finden lässt.«

Ich war ihn los, endlich. Nun konnte ich mich wieder den wichtigen Dingen zu wenden, zu aller erst: Was sollte es denn zum Essen geben?

»Sir, ich ...« begann Harry, als er zur Tür herein gestürmt kam.

»Bringst mir mein Mittagessen? Braver Hund.« unterbrach ich ihn und kraulte ihm den Nacken, was bei Harry einen leicht verstörten Blick hervorrief.

»Nein, da muss ich Sie enttäuschen, jedoch hat sich ein neuer Kartenzeichner bei uns beworben, der ein paar Proben seiner Arbeiten abgegeben hat.«

»Abgelehnt.« Ich hatte nicht vor mir die Proben anzusehen, ich konnte mich noch an den letzten Kartenzeichner erinnern, den er neu angestellt hatte, es waren wunderschöne Karten gewesen, doch leider fehlte mir dabei die Übersicht.

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»Wie Sie meinen, ich lege Ihnen die Arbeiten trotzdem mal auf den Tisch.«

Nachdem Harry den Saal verlassen hatte, warf ich sogar einen kurzen Blick darauf und musste sagen, es war doch eine Überlegung wert, doch zuerst musste dieser Krieg gewonnen werden, also auf zum nächsten Tagesordnungspunkt.

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»Nachts schlafen Pferde auch im Freien.« sagte der General

»Wie, was, wovon reden Sie?« fragte ich.

»Nun, das wäre eine Möglichkeit Platz für Lazarette zu schaffen, in dem wir die Pferde draußen schlafen lassen.« erwiderte der General.

»Wir haben doch gar keine Kavallerie mehr.«

»Womit habe ich dann letzte Woche Berlin erobert?«

»Sie haben Berlin nicht erobert.«

Der General schien ernsthaft verstört, mit leerem Blick ließ er sich in seinen Sessel fallen, verfehlte ihn nur knapp und landete auf dem Boden, schien jedoch selbst keine Notiz von seinem Missgeschick zu nehmen, Hiyo schenkte ihm einen mitleidigen Blick, schnitt aber schnell das nächste Thema an:

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„Die Schlacht in Münster verlief sehr gut, wir hatten zwar keinen Befehl dazu, aber nachdem unsere Truppen in Dortmund von der Langeweile erfasst wurden und sie dort nicht genügend Alkohol fanden, beschlossen sie zur nächsten großen Stadt zu marschieren, um das dortige Weinlager zu besuchen.«

»Wir müssen dringend etwas gegen die fehlende Disziplin der US-Truppen tun. Ich kann es ja verstehen, wenn man gegenüber Fritz nicht allzu viel Gehorsam zeigt, aber jetzt stehen sie unter meinem Kommando und da wird Fahnenflucht mit dem Tod geahndet.« erwiderte ich.

»Aber können Sie das denn wirklich als Fahnenflucht bezeichnen? Immerhin sind sie vorwärts marschiert.« erwiderte Harry »Außerdem haben sie die Fahne mitgenommen.«

»Stören Sie mich nicht mit Details … wo kommen Sie denn plötzlich wieder her.«

»Durch die Tür.«

Kurz überlegte ich mir, ihm für diese Frechheit die Zunge herauszuschneiden und vor seinen Augen zu verspeisen, beschloss dann aber es bei einem bösen Blick zu belassen, einer beinahe genauso schlimmen Strafe, die meinem Assistenten jedoch nicht allzu viel auszumachen schien. Ich hatte erwartet, er würde sich unter der Macht meines Blickes vor Schmerzen schreiend auf dem Boden wälzen.

»Im Übrigen habe ich hier ein paar Berichte aus der Wirtschaft mitgebracht, ich dachte mir, dass Sie sich vielleicht dafür interessieren, nicht, dass ich davon ausgehe, dass Sie die Unterlagen verstehen.« sagte Hiyo und reichte mir ein Blatt Papier. Ich spürte eine leicht kritische Haltung mir gegenüber, verwarf den Gedanken jedoch um mich auf das Dokument zu konzentrieren.

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Alles in Allem sah es doch sehr positiv aus, wir schrieben nicht überall schwarze Zahlen, doch die Lager waren zum Bersten voll und es gab keinerlei Bedenken, dass sie bis zum Ende des Krieges reichen würde. Im ganzen Land gab es keine Unruhen, eine Tatsache, die Harry und den Geheimdienstminister … wo zur Hölle kam der denn plötzlich her? … sehr verwunderte und zu einer heftigen Streiterei zwischen den beiden führte, dabei war es doch ganz klar, dass dies nur daran liegen konnte, dass die Bevölkerung im Gegensatz zu meinem Generalstab meine Gottgleichheit erkannt hat. Auf einmal stach mir etwas Merkwürdiges ins Gesicht.

»Was zur Hölle ist das?« fragte ich und zeigte auf eine Randnotiz, ich konnte sie nicht entziffern, ein Datum und irgendwas mit dem Wort „Putsch“, dabei wusste doch jeder, dass man Punsch mit ‚n‘ schreibt.

»Oh, da haben Sie meine Kopie bekommen.« erwiderte Hiyo und erreichte mir dasselbe Dokument ohne eine Notiz. Doch schon wieder fiel mir etwas auf.

»Warum zur Hölle haben wir so wenig Geld?« rief ich empört und sah mich am Tisch um, doch es gab nur betretenes Schweigen.

»General!«

»Ja?«

»Was zur Hölle tun Sie da?«

»Ich drehe mir eine Zigarette, sieht man das nicht?«

»Mit einer 500 Dollar Note?«

»Und?«

Ich wollte weinen, wenn nicht sogar heulen, doch mehr als ein Schniefen wurde nicht daraus. Harry reichte mir ein Taschentuch, erst nachdem ich es abgelehnt hatte, war mir aufgefallen, dass es aus zusammengeklebten hundert Dollar Scheinen bestand. Ich wollte mich gerade darüber wundern, dass es hier nur Dollarscheine gab, als ich merkte, dass sich mein Geheimdienstminister gerade mit einem 10.000 Yen Schein den Mund abwischte.

»Ist Ihnen eigentlich Bewusst, was dieser Schein wert ist?«

»Etwa 100 Dollar«

»So ein Schwachsinn!« rief ich. Daraufhin beugte sich Hiyo zu mir herüber und flüsterte:

»Nein, der Wechselkurs ist wirklich so hoch.« Ich hatte wieder einmal das dringende Bedürfnis meinen Kopf gegen die Tischplatte zu hämmern. Im selben Moment klingelte das Telefon, Fritz war dran.

»Marvin, ich habe soeben beschlossen dir den Oberbefehl über meine Truppen zu entziehen.«
»Nein, hast du nicht.« antwortete ich.
»Was zur Hölle willst du mir damit sagen?«
»Nichts, aber einen Versuch war es wert, zumindest bei deinem Intellekt.« erwiderte ich.
»Also gut, dann entziehe ich dir hiermit den Oberbefehl.«
»Wie willst du das denn machen?«
»Ich lasse meine Truppen telefonisch benachrichtigen.«
»Meine japanischen Generäle haben vorsichtshalber jede Verbindung nach draußen getrennt, deinen Soldaten wurden sogar ihre Funkgeräte abgenommen, damit sie keine Verbindung zur Außenwelt herstellen können … vielleicht ist deswegen ihre Kommunikation untereinander so schlecht…« erwiderte ich
»Dann schicke ich eben Brieftauben.«
»Genau deswegen habe ich die Westküste mit Flak zupflastern lassen.«
»Du willst mit Flaks auf Tauben schießen?«
»Was gegen eine Herkules funktioniert, kann gegen Tauben nicht falsch sein.«
»Dann gebe ich eben Rauchzeichen, verdammt nochmal.«
»Über den gesamten Atlantik?«
»Ja!«
»Dann baue ich eben einen Sichtschild auf.« Im Hintergrund sah ich Hiyo seinen Kopf mehrer Male gegen die Tischplatte schmettern.
»Argh!« da hat er aufgelegt.
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Re: [Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 19:01

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»Was gibt es Neues?« fragte ich in einem langgezogenen Gähnen, als ich den Raum betrat in dem mein Generalstab bereits fleißig seine Arbeit verrichtete.

Harry staubte Marvins Thron ab, den ihm ein paar treue Untergebenen erbaut und zum Geschenk gemacht haben. Er hatte zwar noch nicht herausgefunden, warum der Stuhl eine Starkstromleitung brauchte, ging aber von einer eingebauten Massagefunktion aus. Schade, dass er auf Grund der vielen Arbeit, die so ein Krieg machte, keine Zeit hatte ihn auszuprobieren, vielleicht wurde er Harry dazu verdonnern, um danach Bericht davon zu erstatten.

Hiyo verhandelte anscheinend mit Diplomaten andere Länder und schien dabei sehr engagiert zu sein, als er mich sah murmelte er seinen Verhandlungspartnern zu: »Mist, er ist da, verzieht euch, wir sehen uns abends am vereinbarten Treffpunkt.« Sehr schön, dass Hiyo beschlossen hatte, seine gesamte Aufmerksamkeit seinem gottgleichen Herrscher zu widmen und die Verhandlungen auf später zu verschieben.

Der Geheimdienstminister wertete die gesammelten Informationen aus um weitere wichtige Informationen über die Gegner des japanischen Großreiches zu ergattern, vor Allem natürlich über das Deutsche Reich, dass sich weigerte endlich unterzugehen, obwohl die japanischen Streitkräfte es regelrecht zerquetschten. Im Augenblick saß der Geheimdienstminister über diversen Speisekarten, um die Lieblingsspeise der Deutschen zu eruieren, wozu diese Informationen wichtig sein soll, ist mir nicht bewusst, jedoch weckte es meinen Appetit.

Der General stand an einem Schleifstein und schärfte seinen Säbel, den er seinen eigenen Behauptungen nach von Napoleon geschenkt bekommen hat, vielleicht war dieser Mann doch etwas älter, wenn er vor über hundert Jahren schon Geschenke erhalten hatte.
»Schwachsinn, den habe ich ihm erst gestern geschenkt.« erwiderte Napoleon der links hinter mir in einer Ecke saß und mit Methos Schach spielte. Ich begann mir zu wünschen, Methos nie auf die Idee gebracht zu haben, Napoleon hierher zu bringen. Warum konnte ich ihn eigentlich sehen, ich war nicht mal Franzose? Oder etwa doch? Eine schreckliche Vorstellung.

Der Marinechef saß in einem Planschbecken und entwarf mit Spielzeugschiffe Pläne für Schlachten gegen die mächtige deutsche Kriegsflotte, die für den Krieg … eigentlich so gut wie bedeutungslos waren…
»Was machen Sie da? Es ist keine Marineoperation gegen Deutschland geplant, kümmern Sie sich lieber um Pläne für die Luftwaffe.«
»Äh.« begann Harry »Er plant keine Marineoperationen, der spielt nur, aber keine Angst, ich habe ihm gesagt, wenn Sie wach sind ist Schluss.

Frustriert verließ ich das Zimmer, um mir einen Kaffee zu holen.

Obwohl in meinem gesamten Stab nichts gearbeitet wurde, verlief der Krieg weiterhin außerordentlich gut, die Japaner eilten von Sieg zu Sieg, größtes Problem war da noch, dass die Versorgungsinfrastruktur nachkommt, aber die deutschen Städte waren durchaus in der Lage ein paar Invasoren zu ernähren, den Truppen in der ehemaligen Sowjetunion ging es da schon um Einiges schlechter, sie waren gezwungen sich von so ekelhaften Dingen wie Kaviar zu ernähren, doch auch dadurch konnte die japanische Siegeswelle nicht gestoppt werden.

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Zum ersten Mal seit langer, langer Zeit – es waren schon mindestens drei Tage – gab es wieder einmal Nachrichten aus dem Osten, wo die japanischen Streitkräfte die weiten Steppen der Sowjetunion einnahmen, deren unglaublicher Wert kaum den eines Butterbrots überstieg. Hätten seine Berater die unglaublich schlechte – seien wir ehrlich, die nicht vorhandene – Infrastruktur vorausgeahnt, hätte Marvin niemals so viele Truppen dort stationiert.

»Wenn ich mich einmischen darf, Sie haben mich gar nicht gefragt.« sagte der General, ohne von seinem Schleifstein aufzusehen.

»Das ist mir egal, irgendjemand muss ja wohl schuld sein und ich kann es ja nicht sein.« erwiderte ich.

Weiterhin gab es wichtige Neuigkeiten aus dem mit Abstand wichtigsten Teil Deutschlands: Dem schönen Bayernlande. Halb war es schon befreit, vor Allem die Landeshauptstadt München wurde von dem japanischen Überraschungsangriff durch Österreich bereits befreit. Mit Bayern würde die deutsche Bierinfrastruktur auf der Stelle zusammenbrechen und damit die Motivation der deutschen Soldaten – von der eh nicht mehr als ein Häufchen Asche übrig sein dürfte – ernsthaft beschädigen. Nun wurde durch die erstmalige Zusammenarbeit von japanischen und US-amerikanischen Streitkräften ein weiterer Teil Bayerns befreit, Nürnberg.

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Nürnberg war überaus wichtig für das Kriegsgeschehen. Vor Allem was die bereits erwähnte Moralwirkung betraf. Schließlich war Nürnberg eine wichtige Stadt des Nationalsozialismus, immerhin fanden hier auch die überaus wichtigen Treffen der höchsten Anonymen Alkoholiker statt, in der NS-Presse auch Reichsparteitage geschimpft. Die Stadt in der der erste Zug Deutschlands fuhr und in dem die wichtigsten Messen Deutschlands stattfinden, allen Voran der Spielzeugmesse, nicht zu vergessen der

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Re: [Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 19:01

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Ein weiterer friedlicher Tag im Großreich Japan. Im Jahre 1944 n. Chr. ist ganz Europa von den Japanern besetzt. Nur die Bewohner eines kleinen deutschen Reiches leisten weiterhin Widerstand. Und natürlich die Italiener, zumindest wenn man das Widerstand nennen will. Italiener … Widerstand … ph.

»Darf ich Sie daran erinnern, dass wir in Italien seit mehreren Wochen keinen Meter Boden mehr gewonnen haben?« erwiderte der General.

»Nein dürfen Sie nicht, ich bin gerade am Träumen, also seien Sie gefälligst still.«

»Gut, dann erinnere ich Sie nicht daran, dass wir in Italien seit mehreren Wochen keinen Meter Boden mehr gewonnen haben.«

»Jetzt haben Sie es schon wieder gesagt, ach verdammt, jetzt kann ich es nicht mehr verdrängen, das haben Sie ja wieder toll hingekriegt.« moserte ich mich und musste erstaunt feststellen, dass Hiyo meinem General gratulierend die Hand schüttelte. Dann sah der General wieder auf.

»Da Sie sich ja jetzt doch für das Thema interessieren, sie haben die Italiener einfach unterschätzt.«

»Man kann Italiener unterschätzen?«

»Nun, 20 waren wohl doch etwas zu wenig.«

»Ich habe 20 Divisionen nach Italien geschickt? Also wenn das nicht reicht, was dann?«

»Äh nein, sie haben 20 Mann nach Italien geschickt, inzwischen sind es nur noch zwölf, die Anderen haben in einem kleinen italienischen Dorf ein paar Gleichgesinnte und dazu noch schöne Frauen gefunden und beschlossen mit diesen neue Familie zu gründen.

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»Verdammt, warum kann denn nicht einmal etwas so laufen, wie geplant?« fragte ich verzweifelt und streckte die Hände gen Himmel, auf das Gott mir eine Antwort sandte. Alles was ich bekam, war eine Taube, die gegen die Balkontür krachte und tot am Boden liegen blieb.

»Geplant? Als ob Sie irgendetwas an diesem Krieg geplant hätten.« erwiderte Hiyo.

»Natürlich, von Anfang an war der gesamte Feldzug bis ins kleinste Detail entworfen.« warf ich ihm entgegen.

»Darf ich Sie daran erin…«

»Nein, dürfen Sie nicht.«

»Das wäre eine rhetorische Frage gewesen, ich werde Sie so oder so daran erinnern.«

»Bevor wir den Deutschen den Krieg erklären, werden wir die Österreicher erobern, das verschafft uns mehr Handlungsspielraum.« befahl ich

»Aber Sir, …«begann Harry

»Kein Aber, sofort.«

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»Sie Idiot, Sie haben der Achse den Krieg erklärt.«

»Nein, nur den Österreichern.«

»Die sind in der Achse.«

»Achso … so was Blödes, naja, auch egal.«

Der Angriff begann.


Verzweifelt ob dieser Freveltat Hiyos streckte ich die Hände gen Himmel, auf das Gott mir eine Antwort sandte. Alles was ich bekam, war eine weitere Taube, die gegen die Balkontür krachte und tot am Boden liegen blieb.

»Egal, dann schicken wir eben Verstärkung nach Italien.« beschloss ich und wollte gerade auf der Karte zeigen, welche Truppen wir abziehen würden, als Harry hereingestürmt kam, sich in der Entfernung verschätzte, beinahe ungebremst gegen die Balkontür krachte und bewusstlos am Boden liegen blieb. Hiyo war jedoch sofort zur Stelle und schüttete ihm einen Eimer Wasser über den Kopf. Daraufhin sprang Harry ruckartig auf, rannte zum Kartentisch und begann, sichtlich erschöpft, mit seinem Bericht:

»… … … Verdammt jetzt hab ich’s vergessen.« Ich schlug ihm dem Kopf gegen die Tischplatte, eigentlich um ihn zu bestrafen, überaschenderweise regte es jedoch auch sein Gedächtnis an.

»Genau, wir haben Varna verloren.«

»Schwachsinn, das ist hunderte von Kilometern von der Front entfernt.« erwiderte ich und erntete erstaunte Blicke des gesamten Stabes.

»Was?«

»Woher wissen Sie wo Varna liegt?« fragte der General.

»Zweifeln Sie etwa an meiner göttlichen Allmacht?« schrie ich.

»Bevor ihr euch in theologischen Diskussionen verzwickt, es waren die Rumänen.« schaltete Harry sich ein.

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»Die Rumänen? Denen habe ich doch gar nicht den Krieg erklärt, oder?« erwiderte ich erbost. Da fiel mir plötzlich etwas ein, ich beugte mich zum Marinechef und flüsterte:

»Verdammt, wie betrunken war ich gestern?«

»Keine Ahnung, ich war auch total breit.« war die einzige Antwort.

»Haben sie auch nicht, ausnahmsweise hat jemand Ihnen den Krieg erklärt, beziehungsweise sie sind unseren Feinden beigetreten.« erwiderte Hiyo, ihm schien die Tatsache zu gefallen.

»Aber die können mir doch nicht einfach den Krieg erklären. Ich meine, ich lauf doch auch nicht rum und erklär irgendwelchen Ländern den Krieg.« erwiderte ich.

»Nation China, Rotchina, Shanxi, Guangxi, Yunnan, Afghanisten, Persien, Saudi-Arabien, Portugal, der Achse…« murmelte Harry vor sich hin.

Verzweifelt ob dieser Verleumdung Harry streckte ich die Hände gen Himmel, auf das Gott mir eine Antwort sandte. Alles was ich bekam, war eine weitere Taube, die gegen die Balkontür krachte sie durchbrach und mir wie wild mit dem Schnabel auf dem Kopf herumhackte, bis Hiyo sie tötete, indem er sie mit einer aufgebogenen Büroklammer erstach.

»Eigentlich kann uns das ja egal sein, die Rumänen tun ja keinem weh.« beendete ich die Diskussion, doch Hiyo wollte sich damit nicht zufrieden geben.

»Nun ja, wenn sie noch eine Provinz erobern, sind die Nachschubwege der Divisionen in Süddeutschland durchbrochen.«

»Verdammt, dann schicken wir eben Truppen dahin.«

Ungeachtet der Zwischenfälle lies ich sofort ein Eiltelegramm nach Rumänien entsenden, um sie von ihrer Freveltat abzubringen.

Lieber Rumänischer Staatschef, dessen Name nachzuschauen ich zu faul bin,

wie Ihnen höchstwahrscheinlich bewusst ist, haben deutsche Truppen von Ihrem Territorium aus mein geheiligtes japanisches Land auf hinterhältigste Art und Weise angegriffen. Meine Göttlichkeit verlangt von Euch, dass Ihr sofort dieser Aggression Uns (Groß und im Pluralis Majestatis geschrieben, da meine Göttlichkeit gemeint) gegenüber ein Ende setzt und uns (kleingeschrieben, da das japanische Volk gemeint) 500 Stiere als Sühneopfer darbringt.


Die Antwort kam prompt.

Lieber japanischer Staatschef, dessen Name ich kenne, aus Protest eurer (klein geschrieben, da beleidigend gemeint) Frechheit wegen aber nicht nenne,

Nein.


Verzweifelt ob dieser Freveltat streckte ich die Hände gen Himmel, auf das Gott mir eine Antwort sandte. Alles was ich bekam, war eine weitere Taube, die gegen anscheinend gegen eine unsichtbare Wand prallte, die an derselben Stelle war, wie die zerbrochen Balkontür, und tot am Boden liegen blieb. Langsam wurden mir Gottes Botschaften unheimlich.
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Re: [Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 19:02

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Während Hiyo die Tauben, die den gestrigen Tag nicht überlebt hatten herrlich knusprig grillte, indem er sie mehrmals anhauchte, begann ich weitere geniale Schlachtpläne zu entwerfen.

»Was meinen Sie Hiyo? Wenn ich das so mache, dann könnten wir doch hier einen Durchbruch erzielen.« fragte ich ihn. Dieser würdigte meinem Vorschlag nur einen kurzen Blick und wandte sich wieder den Tauben zu, die ihm anscheinend vielversprechender schienen.

»Lassen Sie es mich so sagen: Schon mal versucht mit ‘nem Speer einen Panzer zu knacken?«

Ich ignorierte seinen unpassenden Widerspruch und beschloss, mir die Idee aufzuheben. Erst hatte ich größere Probleme zu lösen, zum Beispiel das Kreuzworträtsel von letzter Woche und nebenbei sollte er sich noch um die Rumänen kümmern. In diesem Moment stürmte Fritz Kuhn durch die Tür, verschätzte sich in der Entfernung, wollte gegen die Balkontür krachen, stellte fest, dass sie fehlte, prallte krachte stattdessen gegen das Geländer des Balkons, fiel hinüber und landete hart auf seinem Wagen, der vor der Tür des Gebäudes stand.

Fragend starrte ich Hiyo an, der jedoch zuckte nur mit den Achseln. Kurz darauf kam der Marinechef zur Tür herein und sah sich aufgeregt um.

»Haben Sie den Kuhn hier irgendwo gesehen?« fragte er.

»Ja, der ist gerade aus dem Fenster gesprungen, warum?« erwiderte ich zynisch.

»Ich habe ihm gleich gesagt, er soll nicht hier rein gehen, ich wollte ihn aufhalten, aber dann hat er mich überlistet, dieser gewiefte Ami.« entgegnete mir der Marinechef, sichtlich verärgert über seine Schmach.

»Wie hat er das nur geschafft?« entglitt es mir, doch mein Marinechef schaffte es, die Ironie meiner Worte zu übergehen und antwortete:

»Er hat in die entgegensetzte Richtung gezeigt und gesagt: Schau mal da! Also habe ich geschaut und als ich merkte, dass da gar nichts ist, war er schon weg.«

Ich wollte weinen, bitterlichst weinen, doch bevor ich mich meinen Gefühlen hingeben konnte, hörte ich ein verzweifeltes Stöhnen hinter mir. Fritz Kuhn zog sich mit nur einem Arm, am Geländer des Balkon hoch, sein ganzer Körper geschunden von dem Aufprall, sein rechter Arm hing schlaff herab, sein rechtes Auge fürchtete das Licht und versteckte sich hinter leuchtend roter Farbe, sein Fleisch hatte beschlossen, sein Körper ist zu eng geworden und hatte die Haut an mehreren Stellen gerissen um sich Platz zu schaffen … auf gut deutsch, er sah besser aus als sonst.

»Mein lieber Fritz.« begrüßte ich ihn, die Mordlust in seinem Blick übergehend »komm mach es dir bequem und dann erzähl mal ganz von vorne: Wie zur Hölle hast du es über den Atlantik geschafft!?!« die letzten Worte brüllend, wohlwissend, dass ich nach unserer letzten Meinungsverschiedenheit Order gegeben habe, jeglichen Kontakt von transatlantischen Ländern zu unterbinden.

»Ich bin über den Atlantik geschwommen, habe eine Küstenschutzdivision im Schlaf überrascht und vernichtet, mich dann auf blutigste Art und Weise durch die menschenfeindliche Gebiete von … wie heißt das Gebiet nochmal? …« »Südfrankreich« half ich ihm aus. »Ah ja, durch die menschenfeindlichen Gebiete Südfrankreichs und habe mir schließlich einen japanischen Panzer gestohlen um ungestoppt hierher zu kommen.«

»Das stimmt nicht, er hat mich dafür bezahlt, ihn in meinem Misthaufen zu verstecken und ihn so von Bordeaux bis hierher zu bringen.« sagte ein Greis, der auf einmal im Zimmer stand. »Und er schuldet mir noch 200 Baguettes und 50 Flaschen Wein, die er mir als Bezahlung anbot.«

Ein breites Grinsen machte sich auf meinem Gesicht breit, während Kuhn mit den Zähnen knirschte, doch auf einmal fand er wieder zu Worten:

»Es ist eh schon zu spät, ich habe bereits den Oberbefehl über die Truppen in Nürnberg zurückbekommen, die Truppen haben ihren wahren Führer erkannt und…« In diesem Moment stürmte Harry herein und brachte eine Sondermeldung.

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Ich schlug Kuhn spontan einen Zahn aus und befahl Hiyo in irgendwo einzusperren, damit er nicht noch mehr Dummheiten anstellen konnte.

»Wir müssen Nürnberg zurückerobern.« sagte ich zu meinem General.

»Ich weiß ja nicht, aber Methos ist gerade aus dem Zimmer gestürmt und meinte noch kurz, er kümmere sich darum, wie auch immer er das anstellen will.«

Doch kurz darauf erhielten wir neue Nachrichten aus Nürnberg.

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Als Methos zurück war, war meine Neugierde nicht zu bremsen.

»Wie hast du das gemacht?«

»Ich habe mir französische Kriegsgefangene gesucht, die mich noch als ihren Gottkönig anerkennen und eine Armee aufgestellt, die Nürnberg im Handstreich einnahm«
»Das ist nicht dein Ernst«
»Um ehrlich zu sein, ich habe es mit einem stumpfen Brotmesser erobert«
»Okay, das klingt glaubwürdig«

Der General hatte inzwischen sämtliche Unruhen ob der Gerüchte, die durch das Auftauchen Fritz Kuhns entstanden sind, wieder beruhigt, indem er gratis Hamburger verteilte und bei jeder Division eine Laudatio auf den Kapitalismus hielt. So konnten die amerikanischen Truppen schnell wieder Erfolge feiern, wie einen Kessel im Norden des Deutschen Reiches.

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Entspannt lehnte ich mich zurück und genoss die Ruhe in meinem Generalstabszimmer, die besonders nach dem Krach auffiel, den Kuhn in diesem Zimmer verursacht hatte. Es war schön, sich endlich einmal um nichts kümmern zu müssen, zutiefst zufrieden seufzte er.

»Er hat es echt vergessen.« sagte Hiyo leise vor sich hin, tiefe Verzweiflung im Gesicht.

»Nimm’s doch nicht so schwer, du weißt doch wie er ist.« erwiderte der General.

»Könnte mich mal jemand aufklären?« ging ich dazwischen.

»Sie haben Rumänien vergessen?«

»Wen?«

»Das ist zuviel!« rief Hiyo und verließ wehenden Schrittes den Raum, wobei er sich jedoch nicht die Mühe machte, den mindestens eineinhalb Meter langen Umweg zur Tür zu machen, sondern einfach ein Loch in die Wand riss.

Da fiel es mir wieder ein, die Rumänen hatten mir hinterhältiger Weise den Krieg erklärt. Woher sollte er das auch wissen? Das war schon mindestens zehn Stunden her. Was erwarteten die Leute von ihm? Sofort beschloss ich selbst etwas zu unternehmen, bei diesem Problem musste mit aller Härte vorgegangen werden, Rumänien sollte als Exempel dienen, dass jede anderen Nation als brennendes Mahnmal davor warnen soll, denselben Fehler zu begehen und das Großjapanische Großreich anzugreifen.

»General, ich will Panzer haben, ich werde sie selbst befehligen.«

»Oh, mein Gott wir sind verloren.«

»Wie war das?«

»Ein Kriegsgott ist geboren.«

»Dachte ich es mir doch; und nun, besorgen Sie mir Panzer, aber schnell.« befahl ich und sonnte mich bereits in dem Ruhm, den ich in wenigen Stunden im heldenhaften Kampf gegen Rumänien erstreiten werde. Ein herrliches Gefühl.

Nur wenige Stunden später waren die Sense … Sensa … Sensa … Senshashiden 1-6, ich würde sie in Panzerdivision umbennen müssen, organisiert in Gur… Gan … Gundan 21 und 27 in Sofia, der ehemaligen Hauptstadt des Kleinbulgarischen Kleinreiches. Außerdem noch die 44., 45. Und 46. Infanteriedivision, organisiert im Gundan 105

»Lauter Vielfache von Sieben, meine Glückzahl, nichts kann uns jetzt noch aufhalten.« rief ich siegesgewiss aus der Lucke meines eigens für mich hergerichteten Panzers.

»27?« erwiderte der General.

»Verdammt, machen sie aus der 2 eine 7, aber schnell, bevor es jemand merkt.« flüsterte ich, doch dem allgemeinen Gelächter nach zu urteilen, war es wohl zu spät. Doch nicht einmal das, konnte mich in meiner Siegesgewissheit bremsen und so fuhren meine Truppen unter meinem Kommando (und partiell das des Generals) nach Pleven um von dort aus den Angriff auf Constanta zu wagen.

Operation おいら書き散らすあっさりするとわあ (dt.: Ich kritzeln einfach drauf los)

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Dank meines unendlichen Genies hatte ich ein System entwickelt, dass es mir ermöglichte auch in dieser Situation stets informiert zu sein, man könnte beinahe sagen ein Meilenstein der Kommunikation, ein…

»Hier, ihre neuesten Meldungen.« keuchte Harry, der sich durch die Luke in meinen Panzer beugte.

»Warum hat das so lange gedauert?« rief ich erbost.

»Mein Rad hatte einen Platten.« Also hatte mein geniales System doch eine Schwachstelle, konzentriert, sah ich mir die neusten Meldungen an.

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Auch Regensburg war nun in japanische Hände gefallen und die Amerikaner hatten endlich den Kessel um Leutwarden geräumt, es ging also vorwärts. Schnell kritzelte ich neue Befehle auf ein Stück Papier, unter anderem die Einkesselung Kassels.

»Kassel? Das ist wahrscheinlich der am Schlechtesten geeignete Punkt Deutschlands für eine Einkesselung« rief Methos schockiert aus.

»Hey, dich hat niemand gefragt, wie zur Hölle bist du überhaupt hier rein gekommen?«

»Das war leicht, ich hab‘ mich in der Inneneinrichtung versteckt, als sie geliefert wurden, wer kommt auch schon auf die Idee sich so viel Nutzloses Zeug in seinen Panzer zu stecken.«

Methos hatte nicht ganz Unrecht, für einen Panzer, hatte er sich den Innenraum durchaus äußerst gemütlich einrichten lassen.

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Trotzdem gab ich Harry meine Befehle und ließ ins zurück ins Hauptquartier nach München, ich musste hier schließlich noch ein Land vernichten. Der Angriff auf Constanta war einer der härtesten Schlachten, die ich je miterlebt hatte, um genau zu sein, war es auch beinahe die Einzige. Meine Soldaten kämpften verbissen um jeden Quadratmeter Grund und konnten sich dank ihrer hervorragenden Ausbildung ohne große Verluste bis zum Schwarzen Meer vorkämpfen.
Zumindest sah es von meinem Aussichtspunkt aus sicherer Entfernung so aus.

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Noch während ich mit meinen japanischen Soldaten den Angriff auf Varna plante, kamen die ersten Meldungen der Einkesselung Kassels von Harry gebracht. Ich war froh, dass ich ihn nicht nach Kilometern zahlte.


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Re: [Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 19:03

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Die Gräuel des Krieges hatten ihn vollends in ihren Klauen, wie lange durchschritt er schon dieses Tal des Todes, wie lange durchschwamm er schon diese Meere von Blut, wie lange stapelte er schon diese Berge aus Knochen, wie lange gerbte er schon neuen Ruhm aus Menschenhaut, wie lange…

»Jetzt hören Sie aber mal auf, Sie sind gerade mal zwei Tage hier und nicht nah genug an der Front um das Weiße in ihren Augen zu sehen.« störte der General meinen Gedankengang.

»Argh, wie zur Hölle sind Sie hier reingekommen?« rief ich erschrocken aus, fest in der Gewissheit, dass der General noch nicht lange hier war. Nicht wissend, was mich mehr schockieren sollte, die Unerklärbarkeit seiner Anwesenheit oder die schrecklichen Folgen einer möglichen Erklärung.

»Ich bin auf Ihren Panzer geklettert und habe die Luke aufgeschraubt, Sie hatten das Ding ja nicht mal blockiert. Ich weiß schon, warum ich diese neumodischen Dinge nicht ausstehen kann.« Im selben Moment zog er den Säbel, den Napoleon ihm geschenkt hatte und betrachtete ihn verträumt. Langsam aber sicher kamen Marvin Zweifel an der Eignung seines Generals für seinen Feldzug, der mit wesentlich moderneren Waffen stattfinden sollte.

»Haben Sie mir noch etwas Wichtiges zu sagen oder wollten Sie mich nur ärgern?« fragte ich den General, sichtlich gereizt ob seines plötzlichen Erscheinens in meinem neuen Domizil.

»Irgendeiner muss ja dafür sorgen, dass Sie hier unten nicht alles versauen.« erwiderte der General.

»Wie bitte?«

»Irgendeiner muss ja ihren Triumph beschauen.«

»Dacht ich’s mir doch«

Um ihn zu beeindrucken, begann ich sofort den Begriff auf die eingekesselten rumänischen Truppen in Varna und konnte einen gloriosen Triumph gegen unzählige Gegner, gegen eine unzählbare Masse an erschreckenden, grausamen, berüchtigten, rumänischen … Bauern erzielen.

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»Sie sind ein Talent, ich wusste es schon immer.« Ich konnte mir gar nicht genug Mühe geben um den Sarkasmus dieser Worte zu überhören. »Aber eigentlich wollte ich Ihnen nur von der Einkesselung Kassels berichten.«

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»Ha, wusste ich’s doch, haben Sie das auch diesem Franzosentypen gezeigt, Mentos oder wie er nochmal hieß?« erwiderte ich.

»Methos und ja, das habe ich. Er hat mit traurigem Blick den Kopf geschüttelt und „Stümper“ geflüstert.« antwortete mein General und ich hatte das Gefühl, dass er mit einer gewissen Genugtuung meine sich steigernde Wut beobachtete.

Doch ich musste mich um Wichtigeres kümmern. Schließlich wollte ein Krieg gegen Deutschland gewonnen werden und bei dem war ich vollkommen auf mich allein gestellt.

»Nun, die Alliierten kämpfen auch gegen Deutschland.« warf mein Geheimdienstminister ein. Ich war kurz versucht in zu fragen, was auch er auf einmal in meinem Panzer tat, beschloss, dann aber es nicht hören zu wollen.

»Die Alliierten? Da sind mir die Italiener ja eine größere Hilfe.«

»Die Italiener sind doch Teil der Achse.«

»Eben«

»Ach so, ja das kann man nicht direkt leugnen. Aber worauf ich hinaus wollte, die Alliierten haben beschlossen doch noch die Waffen in die Hand zu nehmen und haben an den Kampfhandlungen teilgenommen.«

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Diese in sich vollkommen widersprüchliche Information konnte mein Gehirn nur schwerlich verarbeiten. Zehn Minuten später behauptete mein General ich wäre sogar ohnmächtig gewesen, was ich sofort als gemeine Verleumdung erkannte und strengstens von mir wies.
Die Tatsache, dass nun auch die Alliierten in den heroischen Kampf gegen das Deutsche Reich zog, um dieses Monster wieder zu bändigen, konnte alles ändern, doch zu wessen Vorteil? Wie weit würden sie kommen, ihr Vorstoß war rasch, noch während ich Rumänien mühsam niederrang, eroberten die Briten weite Teile des ehemaligen Norwegen.

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Nachdem ich das zu meiner vollkommenen Zufriedenheit erledigt hatte, machte ich mich auf den Rückweg zu meinem Hauptquartier um zu sehen, was mein restlicher Generalstab so alles angestellt hatte in den letzten Tagen. Der Anblick schockierte mich bis ins Mark.

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Marvin wusste sofort, was hier passiert war. Die Deutschen hatten zurückgeschlagen, wahrscheinlich hatten sie schon mehrere hundert Kilometer Front wiedergut gemacht. Die japanischen Streitkräfte waren vernichtet, die amerikanischen nur noch auf der Flucht. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis die Hakenkreuzflagge in Tokyo im Wind flattern würde. Alles war verloren.

»Jetzt nicht aufregen.« versuchte Hiyo mich noch zu beruhigen, doch warum sollte ich mich jetzt noch beherrschen, es war doch schon alles verloren.

»Ich weiß es sieht schrecklich aus, ich habe dem Marinechef auch gesagt, er und seine Freunde müssten alles aufräumen, sie haben versprochen morgen anzufangen.«

»Wie? Was? Wo?« Meine Verwirrung hatte ein fortgesetztes Stadium erreicht.

»Nun, die Schweinerei, die sie beim Feiern hinterlassen haben, sie sehen es ja selbst.« erwiderte Hiyo und machte ein entsetztes Gesicht als Marvin ihn freudig umarmte.
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Re: [Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 19:03

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Ihr ehemaliges Hauptquartier lag in Schutt und Trümmer doch das sollte das geradezu unbesiegbare japanische Reich nicht aufhalten … auch wenn der größte Teil des Vormarschs von den Amerikanern erledigt wird, doch das würden sie nie schaffen, wären die deutschen Truppen nicht durch die unglaubliche Übermacht der Japaner im Osten gebunden, die strategisch jedoch keinen Sinn hatte, lediglich moralisch und da die Siegesmeldungen auf Grund der Größe des Geländes sehr selten kam, hatte es nicht einmal moralischen Wert. Aber es war auf jeden Fall ein gutes Training für seine japanischen Soldaten. Hah, er hatte zuletzt doch noch einen guten Grund für die Ostfront gefunden.
Bei der Gelegenheit ist natürlich von einem weiteren Sieg der Japaner zu berichten, es war eine vernich-tende Schlacht, mehrere hundert tausend deutsche verloren ihr Leben, auf japanischer Seite waren zehn oder zwanzig Opfer zu verzeichnen.

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Währenddessen weiteten meine leider nicht ganz so unbesiegten Truppen im Süden ihre Eroberungen immer weiter über die Donau aus, nachdem sie mehrere Wochen lang zu einer Zwangspause hinter der Donau saßen, sich mit Mozartkugeln aus Wien den Magen verstopften und das Ganze mit dem bayerischen Bier aus München wieder herunterzuspülen. Überaschenderweise waren sie nicht hellauf begeistert endlich wieder für ihr Land in die Schlacht zu ziehen und diesem lasterhaften Leben entfliehen zu können, vielleicht hatte das Bier ihre Sinne verwirrt. Mit vereinten Kräften wurde die deutsche Vorzeigestadt Kutna Hora eingenommen.

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Da die Amerikaner genau wussten, dass ihre eigene Flotte geradezu winzig war im Vergleich zu den deut-schen Kriegsflotten deren Übermacht sich schon in der Invasion Norwegens zeigte, bei der die gottgleiche deutsche Marine praktisch ohne Verluste die englische und dänische Flotte auf den Grund des Meeresboden schickte, aus diesem Wissen heraus nahmen sie es in Angriff Wilhelmshaven einzunehmen. Wilhelmshaven, diese bedeutende Stadt die bereits seit dem 19. Jhd. Entscheidend für die Entwicklung der deutschen Kriegsmarine ist. Um dieses Vorhaben zu realisieren nahm man Bremen ein. Bremen diese glänzende Industriestadt mit ihren Marine- und Flugzeugindustrie, die vieles in den Schatten stellt, zumindest stellte bevor die Alliierten über 60% davon in Grund und Boden gebombt hatten, aber wir wollen da nicht pingelig sein.

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Nur wenige Tage später konnten meine mächtigen US-Leihsoldaten in Wilhelmshaven ein, der Triumph war groß, trotz des Rechtschreibfehlers auf Karte und Meldung wurde in großem Maßstab gefeiert. Jeder erhielt ein kostenloses Stück Papier, in das man den Kaugummi packen konnte, den man allerdings für spottbillige fünf Dollar an der örtlichen Imbissbude erwerben muss. Auch Hot-Dogs waren hier zu kaufen, aber auf Grund des geradezu lächerlichen Soldes von 4000 Dollar netto, weigerten sich die Soldaten 500 Dollar für warmes Essen zu bezahlen. Tja, wenn die Amerikaner ihre Soldaten nicht ordentlich zahlen, kann ich nichts dafür.

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Als nächstes war ein wichtiger symbolischer Akt geplant. Das Protektorat Böhmen und Möhren sollte befreit werden.

»Sie verdammter Vollidiot, Mähren, das hat doch nichts mit Karotten zu tun!« brüllte mein General.

»Wie bitte?«

»Sie gesandter Kriegsgott, ich wollte Sie nur darauf hinweisen, dass es statt Möhren, Mähren heißt.«

Wie dem auch sei, das ehemalige Tschechien sollte nach so vielen Jahren unter deutscher Knechtschaft endlich wieder das süße Licht der Freiheit, also den Schatten der japanischen Unterdrückung, auf ihrem Gesicht spüren. Für dieses wichtige Unterfangen musste vor allem die Hauptstadt dieser ehemals so glänzenden Nation befreit werden, Prag. Nur wenige Tage brauchten meine mächtigen japanischen Panzer um von Kutna Hora nach Prag zu fahren, beziehungsweise geschoben zu werden, da wir leider einen kleinen Motorschaden hatten, da ein paar meiner Soldaten der festen Überzeugung waren – und im Suff eine Wette darüber schlossen – das japanische Panzer auch mit japanischem Sake fahren können. Doch die Beweisstücke konnten problemlos konfisziert und damit die Täter überführt werden.

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Sie wurden auf grausamste Weise bestraft, jeder von ihnen wurde mit zwei Franzosen in ein Zimmer gesperrt, die ihm eine Woche lang die Vorzüge französischen Weins, Käses, Eselsalami und Baguettes beibrachten. Keiner überstand diese Strafe ohne psychische Schäden, die sich vor Allem in der totalen Assimilation in die französische Zivilgesellschaft offenbarten. Doch trotz dieser heftigen Widrigkeiten erreichten die japanischen Truppen letztendlich Prag und nahmen es ohne nennenswerten Widerstand ein.

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Doch es war keine Zeit zu feiern, es hatte auch niemand wirklich Lust dazu, denn die eroberten Bierlagen konnten sich nicht einmal ansatzweise mit den Reichtümern messen, den meine Soldaten in den verschiedenen Kellern der bayerischen Landesshauptstadt München gefunden haben. Zählt man alle Funde zusammen, wurde genug Bier gefunden um die Menschheit drei- bis viermal an Alkoholvergiftung sterben zu lassen. Was wahrscheinlich auch als Erklärung für die in letzter Zeit überraschend hohen Verluste an den japanischen Fronten verantwortlich war, dahingehend musste dringend eine Untersuchung stattfinden.

»Hier die Zahlen.« erwiderte Hiyo und legte mir einen Stapel Papier auf den Tisch. Ein flüchtiger Blick ver-riet mir, dass es eine Menge Seiten waren, die letzte trug eine vierstellige Nummer. Marvin nahm sich vor den Bericht zu lesen, verwarf es jedoch wieder als ihm nach kurzer Bedenkzeit auffiel, dass es mehr als zwei bis drei Stunden dauern könnte, er würde jemanden beauftragen die Ergebnisse zusammenzufassen.

»Das ist die Zusammenfassung.« erwiderte Hiyo irritiert. Langsam aber sicher begann es Marvin zu stören, dass jeder meinte, seine in der dritten Person abgehalten inneren Monologe zur Erzählung der Handlung zu unterbrechen, obwohl sie sie nicht einmal hören können, zumindest theoretisch. Es war ja nicht so, dass er seine Gedanken an die Wittenberger Kirchentür schlug.

»Aber Sie schreiben mit und bei Ihren Riesenbuchstaben kann ich ja sogar von hier aus ohne Brille mitle-sen.« erwiderte Harry.

»Seit wann tragen Sie denn eine Brille?« erwiderte ich.

»Tue ich nicht.«

»Aber…« begann ich und beschloss, dass es keinen Sinn mehr hatte, es gab Wichtigeres, dass meine Auf-merksamkeit bedurfte. Zum Beispiel die Eroberung der strategisch wichtigen Stadt Lübecks. Mit der Eroberung der lübeckischen Marzipanwerke würde den Deutschen einer der wichtigsten Exportindustrien abhandenkommen und den wahrscheinlich ohnehin schon prekären deutschen Staatshaushalt endgültig in den Abgrund stürzen. Falls nicht, würde es zumindest den Adolf ärgern und das war Einiges an Strapazen wert.

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Nun war es nur eine Frage der Zeit bis ein großer Teil im Norden Deutschlands, also dem Teil, der eigentlich Dänemark gehört, eingeschlossen sein würden um ihrer Vernichtung durch meine übermächtigen Streitkräfte zu harren. Wahrscheinlich werden sie sich vorher ergeben, aber das muss ja kein Hindernis sein.
Die schrecklichste Meldung der letzten Tage war wahrscheinlich die Befreiung Fritz Kuhns. Der Präsident der vereinigten Staaten, den Marvin erst vor ein paar Tagen hatte einsperren lassen, hatte den Marinechef überlistet und sich dadurch die Freiheit erkämpft. Er hatte ihm angeboten mit ihm verstecken zu spielen, ein Angebot das der Marinechef nicht ablehnen konnte, also ließ er Hiyo aus der Zelle, da er als Erste suchen sollte. Wer würde auch auf die Idee kommen, dass jemand eine solche Gelegenheit ergreifen würde. Der Marinechef fand es unglaublich intelligent sich in der Zelle zu verstecken, worauf Hiyo ihn dort einsperrte. Als wir ihn dort fanden, brüllte er nur: »Hey, ihr spielt doch gar nicht mit!«
Als nächstes galt es dem Deutschen Reich die wichtigste Quelle seiner Kraft zu nehmen. Die deutsche Jugend sollte vom Glauben an den Führer abgebracht werden und um dieses zu erreichen verfassten wir den Plan Leipzig zu erobern. Dieser der Jugend heiliger Ort als Standort einer großen Spielemesse war von höchster Wichtigkeit um die Moral des nationalsozialistischen Nachwuchses zu brechen. Also wurde die Stadt mit voller Breitseite angegriffen.

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Doch es war alles zu schön, es musste einfach geschehen. Es war nicht zu vermeiden gewesen, trotz aller Vorsicht, aller getroffenen Vorkehrungen, aller Absicherungen war es doch passiert. Trotz aller Erinnerungen, aller Warnungen, aller Mahnungen, war es nicht verhindert worden. Marvin hatte seinen Friseurtermin verpasst. Daneben blieb es beinahe unbemerkt, dass die japanische Armee vor Ostrava geschlagen wurde. Dafür ging Operation "Free Sweden" der Amerikaner weiter und sie befreiten Kiel. Ihre Geographiekenntnisse ließen trotzdem zu wünschen übrig.

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Auf einmal kam Methos durch die Tür, sein Schritt hoheitlich, seine Bewegungen graziös, seine Miene …gelangweilt. Was er auch war, wie er mir breit erläuterte, kurz bevor er von mir verlangte diesem Zustand Abhilfe zu schaffen. Ich bat ihm an, Fritz Kuhn zu jagen, aber das war ihm zu stressig. Daraufhin verließ er den Raum mit der Drohung, er werde schon eine Beschäftigung finden. Kurze Zeit später, bekam ich mehrere Meldungen von meinen Panzerdivisionen.

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»Hiyo! Was zur Hölle ist da passiert?« rief ich in der verzweifelten Hoffnung auf eine Antwort. Doch noch bevor Hiyo seinen Mund öffnete kam Methos wieder zur Tür herein, ich bemerkte ihn erst gar nicht, doch er begann wie wild auf den Marinechef einzureden. Ich hörte zwar was er sagte, verstand aber kein Wort davon. Plötzlich sah ich, dass der Kopf meines Marinechef zu rauchen begann und ich bildete mir ein, das leise Rattern von Zahnrädern und kurz darauf das Knacken eines vom Drehgelenk Springendem zu hören, bevor der Marinechef ihn Ohnmacht fiel. Methos ließ ihn mit einem Kopfschütteln liegen und kam zu mir.

»Hat der zufällig einen französischen Verwandten, namens Garçon?« fragte er und als er meine verständnislose Miene erblickte fuhr er fort. »Ich habe deine Panzer nach den neusten mir bekannten technischen Standards umgerüstet.«

»Du hast meine Panzer nach französischen Plänen umgebaut?« erwiderte ich, Panik in der Stimme.

»Mach dich doch nicht lächerlicher, als du so schon bist. Als ob die Franzosen jemals etwas auf die Ketten gestellt hätten, das die Bezeichnung verdient. Nein, nein, wir hatten Pläne der Deutschen als wir kurzzeitig auf deutschem Boden standen.«
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Marvin
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Re: [Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 19:04

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»ARGH!« schrie ich.

»Wir haben eine Schlacht verloren!« mutmaßte Harry

»Eine Schlacht? Wahrscheinlich den ganzen Krieg!.« dramatisierte der General

»Die Russen kommen!« brüllte der Marinechef und sprang unter den Tisch. Mit diesem Ausruf hatte er alle Blicke auf sich gezogen, alle zweifelnd.

»Die Russen sind doch längst besiegt, und jetzt komm wieder heraus, kriegst' auch ein Leckerli. versuchte ich ihn zu beruhigen.

»Warum haben Sie denn nun geschrien?« fragte Hiyo.

»Habe ich nicht.«

»Natürlich.«

»Nein, wollen Sie mich etwa verleumden?« Er gab klein bei, ließ einen lauten Seufzer vernehmen und wandte sich ab. Währenddessen machte sich Harry daran, die neusten Berichte der Front zu verkünden. In einem gemeinsamen Kraftakt eroberten amerikanische die Stadt Dresden, obwohl diese auf Grund eines Fehlers ein paar Kilometer westlicher lag als auf den meisten Deutschlandkarten angegeben, doch das hielt uns nicht auf. Dank ihrer geografischen Kenntnisse waren die Amerikaner davon überzeugt bereits vor Moskau zu stehen, also fiel die Verwechslung nicht groß auf. Zeitgleich eroberten japanische Verbände die strategisch wichtige Stadt Sumy, die keine Einwohner hatte und eigentlich nur ein Flecken sibirische Wüste ist, aber auf Grund der Propaganda hier strategisch wichtige Stadt genannt wird.

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Bald darauf begannen die Amerikaner im Zuge der Operation "Free Sweden" die ersten Gebiete Dänemarks zu besetzen. Jedoch schien jemand darauf gekommen zu sein, dass "Free Sweden" anscheinend geografischer Schwachsinn zu sein schien, weswegen die Operation in "Free Sweden and Australia" umbenannt wurde. Der Vorschlag kostenlose Atlanten an die USStreitkräfte zu verteilen wurde von mir abgelehnt. Niemand wusste wie es sich psychologisch auswirken würde, wenn die Amerikaner merken würden, dass sie dazu gezwungen sind, halb Frankreich besetzt zu halten.

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Doch was war das?

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PANIK! Alles huschte aufgescheucht umher, versteckte sich hier und dort, nur um wieder hervorzukommen und weiter mit in der Luft schwingenden Armeen und schreienden Mündern hin und her zu laufen. Einzige Ursache der Panik war die Tatsache, dass niemand wusste wo zur Hölle den Evensk sei. Also ein Eiltelegramm an den Adolf aufgesetzt.

Lieber Ade,

Wieder einmal verlangen Wir (Groß geschrieben, da meine göttliche im Plural genannte Existenz gemeint) von dir (deine nicht großgeschriebene, da vollkommen irrelevante Existenz gemeint) einen großen Dienst (Groß geschrieben, da Nomen). Deutsche Truppen wagten es schändlicher weise den Flecken Evensk zu besetzen, leider ist uns unbekannt wo sich dieses befinden könnte. Als ich den Oberbefehlshaber der USStreitkräfte um Hilfe bat (ganz schlechte Idee) meinte er, das sei in Texas.

Mit freundlichen Grüßen,

Der unendliche mächtige, göttliche, unbesiegbare, unübertreffbare (...)* Marvin

*Zum Erfahren aller dem göttlichen Tenno zugeschriebenen Adjektive, siehe das japanische Gesetzblatt vom. 21.4.1943 mit dem Titel: "Festlegung aller Adjektive für den Tenno" Seiten 120143


Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten.

Lieber, von mir verachteter, Marvin,

Hast du schon Angst? Meine deutschen Elitetruppen haben angefangen deine bolschewistische Judenrepublik vom Nordöstlichsten Punkt der ehemaligen SU zu zerquetschen MUAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAH
fünf Seiten später
HAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAAH
weitere fünf Seiten später
HAHAHAHAHU verdammt, vertippt HAHAHAHAHA
weitere fünf Seiten später
HAHAHAHAHAHA Hust, Hust. Nein das solltest du nicht mitschreiben du jüdischer Kommunist, du verdammter, nein das doch auch nicht, Argh, hören sie doch endlich auf und schicken sie das Teil weg.


Die Antwort mag etwas verstörend gewesen sein, im japanischen Hauptquartier sorgte sie vor Allem für befreiende Erheiterung. Mehr Informationen brauchten wir nicht, um diese ungefährliche Offensive zu stoppen. Sofort begann ich mit der Operation "Fragezeichen 2.0".

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Die Operation musste jedoch schweren Herzens aufgegeben werden, als der Befehlshaber der beteiligten amerikanischen Truppen über Funk meldete, seine Truppen seien im Dschungel Brasiliens aufgerieben worden. Langsam begann ich mich zu fragen, ob die geografische Verwirrtheit der Amerikaner mich nicht den Krieg kosten könnte. Um das Deutschproblem in Evensk zu lösen, begannen die in der Sowjetunion verbliebenen Truppen Manchukos auf Evensk zu marschieren. Trotz ihrer technologischen Unterlegen von Axt zu Gewehr, gewannen sie dank ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit von 1000 zu 0,5 knapp.

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Doch gab es im Westen größere Probleme. Der entflohene Fritz Kuhn hatte sich zu seinen Truppen durchgeschlagen und dafür gesorgt, dass sie nicht weiter vorrückten. Der Geheimdienstminister war bereits auf ihn angesetzt und hatte alles Menschenmögliche in Bewegung gesetzt in zu fassen. Um den Vormarsch nicht allzu sehr zu verzögern, musste ich meine japanische Front auf gewagte Weise strecken. Meine japanischen Panzer marschierten innerhalb weniger Tage über Cottbus und Potsdam in Rostock ein und kesselten damit mehrere deutsche Divisionen in Magdeburg.

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»Wir haben Kuhn!« rief der Geheimdienstminister.

»Sie haben ihn gefunden?« fragte ich

»Nicht direkt ich.«

»Lassen Sie mich raten, es war Hiyo.«

»Nein.«

»Methos?«

»Nein.«

»Etwa der General?«

»Auch nicht.«

»Ja, dann sagen Sie mir doch endlich wer es war, verdammt!« schrie ich.

»Der Marinechef.«

»Das ist nicht ihr Ernst.«

»Doch, er wollte gerade ein paar Flugzeuge inspizieren, als er ihn zufällig in der Nähe von Wolfsburg sah und laut rief: "Ich hab' dich gefunden, jetzt musst du mich suchen!" Eine Patrouille aus japanischen Soldaten erkannte Kuhn daraufhin und nahm ihn fest. Er wehrte sich mit Händen, Füßen und Aktienangeboten, doch die japanischen Soldaten warfen ihn in den Kerker. Die amerikanischen Soldaten erledigen ihre Arbeit wieder wie gewohnt und vermeldeten bald Südafrika befreit zu haben.«

»Südafrika?« fragte ich verwirrt.

»Ja, sie haben Århus eingenommen.«

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Re: [Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 19:05

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Liebes Tagebuch,

Krieg kann bei Zeiten sehr, sehr verwirrend sein. Besonders bei einem Stab wie dem meinem, der einem die ganze Kriegsführerei noch schwieriger macht. Noch schlimmer sind aber die Meldungen der amerikanischen Soldaten bezüglich Lage ihrer eigenen Männer. Erst gestern bekam ich Meldung, die Amerikaner hätten es gewagt ohne meinen Befehl in Berlin einzumarschieren, doch waren sie nicht dort. Erst als wir von einer Revolte in Miami hörten, wussten wir, wo wir zu suchen hatten.


Er schlug das Buch zu und seufzte resigniert. Wie würde die Welt in in der Geschichtsschreibung wohl sehen? Als Schlächter der Menschheit oder würden sie seine pazifistischen Absichten hinter seinen Taten erblicken? Wegen der Inkompetenz seiner Untergebenen als Idioten oder als das Genie, das er doch war? Das Wichtigste war: Als Sieger würde er die Geschichtsschreibung diktieren.

Doch dazu musste er siegen, und davon war er leider noch weit entfernt. Zwar schwand der Widerstand der Deutschen fast ebenso schnell wie der Weinvorrat eines Franzosen, doch die Erfolge des deutschen Reiches hatten es weitläufig gemacht, dass führte soweit, dass seine Soldaten durchschnittlich 90% ihrer Zeit mit Laufen und nur 10% mit Kämpfen verbrachten. (Gegessen und geschlafen wurde in der japanischen Armee während des Gehens.)

Er musste das Ganze irgendwie beschleunigen, doch wie? Mit Antreibern mit Peitschen? Nein, zu gewaltätig … andererseits spricht das sogar dafür. Oder Trommler für die Moral. Dann hatte er die Idee, er nahm den Hörer zur Hand und rief im Tokyo Arsenal an:

»Ich brauche moderne Infanterieausrüstung!« rief ich ins Telefon.

»Wissen wir doch, nächstes Jahr gibts den ersten Prototyp.« kam die Antwort.

»Ich brauche sie jetzt!«

»Das wird nicht gehen.«

»Der göttliche Tenno hat es befohlen.« Da hat er aufgelegt. Zwei Stunden später gab es erfreuliches zu berichten:

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Als unmittelbare Folge ohne jeden Zusammenhang fielen japanische Truppen in Kursk ein. Diese Stadt, die die Deutschen im Zuge der Operation Zitadelle angriffen und als Folge der größten Panzerschlacht der Kriegsgeschichte unter hohem Blutzoll einnahmen, diese Stadt wurde von der japanischen Armee überrannt wie ein Orchideenfeld der Niederlande. Außerdem waren die östlichsten 15 japanischen Divisionen nur noch wenige Kilometer von Kiev entfernt, einer weiteren Stadt, die die Deutschen mit viel Blut erkauft hatten.

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An allen Fronten lief der Krieg gut. Im Osten nähern wir uns der ehemaligen polnisch-sowjetischen. Im Westen sehen wir bereits Berlin. Im Süden konnten die Rumänen zurückgetrieben werden und die Italiener rührten sich nicht. Und dann natürlich die glorreiche Nordfront, nicht eine Schlacht ging dort verloren, nicht ...

»Entschuldigung, wir haben keine Ostfront.« schaltete Harry sich ein ohne die dafür nötige Erlaubnis des göttlichen Tenno zu besitzen. Marvin beschloss ihn dafür ihn einen Frosch zu verwandeln, schaffte es jedoch nicht und antwortete stattdessen.

»Sage ich doch, keine Schlacht verloren.«

»Äh …ja, etwas Anderes, die Amerikaner vermeldeten einen weiteren Teil Dänenlands, sie meinen Dänemark, befreit zu haben.«

»Dass heißt nach unseren Erfahrungen sind sie in Schweden, Australien oder auf dem Mond.«

»Nein, sie meinen wirklich Dänemark, sie haben Aalborg eingenommen.« Schockiert durch diese überraschende Ortskenntnisse der Amerikaner, saß ich eine halbe Stunde regungslos da und sabberte den Tisch voll.

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Nichts konnte die japanische Großmacht jetzt noch aufhalten, nie wieder würde sich das deutsche Reich von diesen Tag erholen. Marvin wollte gerade anfangen, die totale Kapitulationsurkunde vorzubereiten - also auf die Rückseite eines Pizzakartons die Worte „Ich gebe auf“ und einen mehr oder weniger geraden Strich zu zeichnen - als Harry ihn unterbrach: Niederlage auf der Krim.

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Seine Siegesgewissheit war dahin. Nur weil sie unter stetigem MG-42 Feuer zwei Kilometer schwimmen mussten, bevor sie mit dem Angriff beginnen konnten, hatten seine ansonsten unbesiegbaren Japaner gegen die Deutschen verloren. Vielleicht waren -5 Grad doch etwas kalt um in vollständiger Montur zu schwimmen, das bedeutete er musste seine gesamte Strategie ändern. Doch er musste sich um den Westen kümmern, wo seine Truppen kurz davor standen Berlin zu endgültig ein zu schließen. Dazu waren Breslau und Küstrin zeitgleich von japanisch-amerikanischen Truppenverbänden angegriffen worden.

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Dann war es soweit, die Schlacht um Berlin begann. Wir wussten der Deutsche würde jeden verfügbaren Soldaten zur Verteidigung ihrer geliebten Hauptstadt kämpfen, mit aller Kraft würden sie sich den japanischen Horden entgegenstellen, jeder Stadtteil, jede Straße, ja jedes Haus wird mit hohem Blutzoll bezahlt werden müssen. So bereitet marschierten wir auf Berlin zu und vernichteten 20 deutsche Divisionen, selbst verloren wir zwölf Mann, alles was wir bedauern, dass nicht mehr Soldaten die Ehre zu Teil wurde den Märtyrertod für ihr Land zu sterben … Soviel zur Presseversion, zur Wahrheit. Wir fanden etwa 35 deutsche Soldaten, gerade noch genug Kraft, ihre weißen Fahnen hochzuhalten. Traurig schüttelte ich den Kopf und befahl einen triumphalen Einmarsch vorzubereiten.

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