[Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

AARs zum Zeitpunkte der beiden Weltkriege

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Marvin
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Re: [Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 19:05

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BERLIN. Wir haben Berlin genommen, diese bedeutende Stadt deren Fall allen Völkern dieser Erde als Zeichen für den Niedergang des Deutschen Reiches dienen sollte. Die Feierlichkeiten waren groß, die Japaner betranken sich maßlos, manche tranken einen ganzen halben Krug Sake, eine Dosis, die einen normalen Japaner umbringen konnte. Sofort wurde der Sieg in ganz Berlin verkündet und das Ende des Deutschen Reiches proklamiert. Auch das Brandenburger Tor wurde umdekoriert.

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Sofort ließ ich ein Eiltelegramm an alle Herrscher der Welt senden, dass ich, Marvin, der Unbesiegbare, ihnen alle die Gnade erweise mir Tribut zollen zu dürfen, doch alles was ich bekam, war ein Weinkorb aus Frankreich, den mir Methos geschickt hatte. Er war bereits vor einigen Tagen abgereist, angeblich müsse er das französische Parlament in die Luft jagen. Ich war zwar der Meinung, Hitler hätte es längst abgeschafft, aber Methos war der felsenfesten Überzeugung, dass dies nicht möglich sei. Wie auch immer, ich musste ein weiteres Telegramm senden, ich machte Hitler ein Friedensangebot.

Lieber Ade,

hiermit machen Wir (Groß, da meine göttliche Existenz gemeint und pluralis majestatis, aber das dürftest inzwischen sogar du verstanden haben) dir ein nicht ablehnbares Friedensangebot: Du überreichst mir auf den Knien die kläglichen Reste deines Reiches und dafür lassen wir dich am Leben und du bekommst sogar eine Einzelzelle. Na, das klingt doch gut, was?


Die Antwort kam prompt.

DU VERDAMMTER BOLSCHEWIST! Noch hast du nicht gewonnen, die deutsche Wehrmacht mobilisiert bereist fünf Millionen Mann zur Rückeroberung Berlins. MUHAHAHAHA


Eindeutige Diagnose - Realitätsverlust. Also sollte es wohl nicht anders sein, er musste Deutschland bis zuletzt erobern.

»Wir haben einen Gefangenen genommen, einen hohen Funtionär der deutschen Politik.« unterbrach Hiyo meine Gedanken. Noch bevor ich fragen konnte um wen es sich denn handle, gab er sich selbst zu erkennen.

»Wollt ihr den totalen Krieg?« rief er mit lauter Stimme.

»Nein.« murmelte ich.

»Was wollt ihr dann?« rief er noch lauter.

»'n Kaffee wär ein verdammt guter Anfang.«

»Wollt ihr denn totalen Kaffee!« brüllte er lauter als Marvin es für möglich hielt.

»Nein, schwarz, mit zwei Zucker.«

»Zu Befehl.« sagte er, schlug die Hacken zusammen und marschierte im Stechschritt ab.

Hiyo starrte mich ungläubig an, dann sah er dem Deutschen hinterher, er war sichtlich erschüttert, doch Marvin musste sich um andere Dinge kümmern. Doch dann wurde mir mein Kaffee gebracht. Der Deutsche, dessen Name mir nicht einfallen wollte, obwohl ich ihn erkannte, stellte ihn mir auf den Tisch. Ich bedankte mich, der Deutsche rief »DANZIG ODER KRIEG äh falsch. Bitte.« Der Eingebung meines Kaffeeholers folgend, ließ ich Danzig angreifen.

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Da sich niemand die Mühe machte die Stadt zu verteidigen, war sie schnell und mit wenig Opfern erobert. Ein Soldat viel einer wildgewordenen Kuh zum Opfer. Ihr Vorrücken nach Osten traff nach der Einnahme Berlins kaum noch auf Widerstand. Auch die Amerikaner kamen vorwärts und schickten mir folgendes Bild als Beweis ihrer Erfolge.

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Eine weitere Fehlinterpretation der Amerikaner, sie hatten Kopenhagen erobert.

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Doch der Feldzug musste weiter gehen. In seiner unendlichen Weisheit hatte Hitler die Hauptstadt des Reiches an die Front gelegt, dies ersparte meinen Soldaten weite Laufwege um Hauptstadt um Hauptstadt zu erobern. Doch musste vorher die Zweitgrößte Stadt Polens eingenommen werden, Krakau. Weniger aus militärischen Gründen als wegen Ungarn, das uns hinterhältigerweise deutsche Gebiete stehlen wollte.

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Um die Eroberung der neuen Hauptstadt noch erniedrigender zu gestalten, befahl ich einen Kessel zu bilden. Innerhalb weniger Tage wurden zwei weitere Provinzen erobert und der Kessel fast geschlossen.

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Doch laut meinem Geheimdienstminister hielt Hitler sich auch dort nicht auf. Wie sollte er nur herausfinden wo er sich aufhielt. Dann kam mir der rettende Einfall. Ich zog Hitlers letztes Telegramm hervor und tatsächlich - er war dumm genug gewesen den Absendeort anzugeben - Leningrad. Sofort befahl ich dem Marinechef eine geeignete Operation zu entwerfen. Da ihm die nicht mehr vorhandene deutsche Kriegsflotte zu mächtig war, verlangte er dafür die amerikanischen Schiffe. Ich zögerte. Eigentlich war die US Navy zu mächtig als das mein Marinechef es verhauen könnte, doch nach der Sache mit Kuhn war meinem Vertrauen in seine Inkompetenz eigentlich keine Grenzen mehr gesetzt. Währenddessen kannte der Vormarsch kein Halten mehr.

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Doch was war das?

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Eine Niederlage in Mezen. Auch wenn ich keine Ahnung hatte, wer oder was dieses Mezen wohl sein sollte erschütterte mich diese Nachricht bis ins Mark. Der General machte die Witterung verantwortlich, jedoch verweigerte ich mich der Erkenntnis, dass -30° eine ernsthafte Behinderung für einen japanischen Soldaten sein sollten. Doch wenigstens ihm Süden ging es vorwärts, die Japaner waren auf der Krim eingefallen und begannen den Krimfeldzug.

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Doch noch ein weit größerer Erfolg bahnte sich an. Zum ersten Mal in der Geschichte Japans würden sie es schaffen, die Ost- mit der Westfront zu verbinden. Es war auch das erste Mal, das Japan eine Ost- und eine Westfront hatte, doch Marvin war nicht gewillt sich von Details stören zu lassen.

»Ihnen ist klar, dass die Vereinigung der Fronten keinerlei strategischen Wert hat?« fuhr Hiyo mir einmal mehr in die Parade.

»Aber der moralische Aspekt...«

»Ihre Soldaten nehmen die Reste eines zerstörten Reiches auseinander, das ist Langeweile pur, da gibt's schon lange keine Moral mehr.«

»Stören Sie mich nicht mit Details!« erwiderte ich und war zufrieden mit meiner rhetorischen Überlegenheit.

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Marvin
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Re: [Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 19:06

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Alles war verloren, alles war vergebens, alles war vorbei. Nur ein einziger eiliger Fehler, hatte ihm die Niederlage gebracht. Nur ein kleiner kurzer kostbarerer Moment, hatte ihn um den Sieg gebracht. Er wusste nicht wie, er wusste nicht warum, er wusste nicht einmal, was es zum Essen gab und doch war es geschehen. In diesem Moment des gloriosen Sieges, zeigte er eine grauenhafte Schwäche.

»Sie haben einen Bauern verloren, einen Randbauern. Wenn Sie bei jeder geschlagenen Figur so jammern, wird das hier das längste Schachspiel der Welt.« erwiderte Hiyo, mit einem kaum zu überhörenden bedrohlichen Unterton, der von einem Messer kam, dass er nebenbei wetzte. »Bis auf das Spiel zwischen zwei Zwergaffen im brasilianischen Dschungel.«

»Als ob Affen in der Lage wären, Schach zu spielen.« kommentierte ich Hiyo und beantwortete seinen Zug mit einer fulminanten Fronterweiterung, indem ich meine Dame unter dem deckenden Artilleriefeuer meiner beiden Läufer längs der 4er Linie nach vorn zog.

»Warum nicht? Sie haben es doch auch gelernt.« erwiderte Hiyo. »Naja, sie beherrschen die Grundregeln, der Affe würde sie niedermachen.« Mit diesen Worten nahm er Marvins Dame. »Schachmatt, das waren ganze zwölf Züge, ein neuer Rekord!« Diesmal trug seine Stimme einen sarkastischen Unterton. Wie er es schaffte mit einem wetzenden Messer einen sarkastischen Ton zu erzeugen, war mir unbegreiflich.

Eisern entschlossen eine Revanche abzulehnen, stand Marvin auf und verließ den Tisch, als er die Stimme des Generals vernahm: »Du hast gewonnen, ich konnte mir nicht vorstellen, dass er dir ein Schachmatt glaubt, wenn du einen Bauern bedrohst.« So war das also, er war betrogen worden, bereits die ganze Zeit, kein ordentliches Spiel, das nicht gezinkt gewesen wäre. Doch Marvin beschloss Hiyo nicht dafür zu bestrafen, schließlich brauchte er ihn noch.

»Warum sitzen wir eigentlich hier und spielen Schach? Haben wir nicht einen Krieg zu führen?« fragte ich, um vom Thema abzulenken.

»DEN TOTALEN KRIEG!« kam es aus dem Nebenzimmer.

»Sepp, halt's Maul.« schrie Hiyo zurück und wandte sich wieder mir zu. »Der Krieg ist zurzeit nicht besonders spannend.«

»Sagen Sie mir doch die Wahrheit. Der Deutsche hat zurückgeschlagen. Mit brutaler bahnbrechender barbarenhafter Gewalt hat er die Front zermalmt. Warum sonst habe ich schon so lange Zeit keine Siegesmeldungen mehr erhalten?« erwiderte ich, der Verzweiflung nahe, fern aller Hoffnung.

»Reden Sie doch keinen Schwachsinn, es gibt einfach kaum Schlachten, zumindest ernstzunehmende.« erwiderte Hiyo. »Wir sind den Deutschen in allen Bereichen, außer dem Bier, überlegen, wir haben bessere Waffen, mehr Munition, mehr Männer.« erwiderte Hiyo und im selben Moment kam ein Sturzkampfbomber auf ihr Hauptquartier zugeflogen und riss mit einer Bombe die Westwand ein, doch Hiyo redete unbeirrt weiter. »Und was haben die Deutschen? Nichts!« und im selben Moment zerriss das Geschütz eines Schlachtschiffs die Nordwand. »Seit der letzten größeren Schlacht vor vier Wochen waren Sie nicht mal ansatzweiße eine Gefahr für uns.« und im selben Moment kam eine V2 auf ihr Hauptquartier zu und riss mit einer Explosion die Ostwand ein. Dass ihnen nicht der Himmel, beziehungsweise die Decke auf den Kopf fiel, war ein statistisches Wunder.

»Und was ist mit den ganzen deutschen Waffensystemen hier?« erwiderte ich.

»Deutsche Waffen? Hier? Sie belieben zu scherzen?«

»Und warum sind sie wieder verschwunden?«

»Sind sie verrückt geworden?«

»Hallo? Die Wände!«

»Oh, schlecht.«

Ich begann sowohl an mir als auch an Hiyo zu zweifeln, doch die Wände waren eindeutig weg, das war offensichtlich. Außer für den Marinechef, der sich wunderte warum der Nagel nicht halten wollte, aber der stellt eine Ausnahme dar. Immer. Wieder einmal bereinigte ich die Situation meisterhaft: Ich lenkte alle ab.

»Was steht heute eigentlich auf der Tagesordnung?«

»Laut meinem Kalender wollten Sie noch knapp zwanzig Partien Schach gegen mich verlieren.« erwiderte Hiyo.

»Und sonst? Kriegstechnisch nichts?«

»Ich habe befürchtet, dass Sie darauf zurückkommen werden.«

»DER TOTALE KRIEG!« er stand plötzlich genau neben mir.

»Sepp, was zur Hölle willst du?« stöhnte Hiyo, der Mann schien ihm unsympathisch.

»Warum nennst du ihn Sepp?« fragte ich.

»Das ist sein Name, Joseph, kurz: Sepp.« erwiderte Hiyo, also was gibt's.«

»Die unbezwingbaren deutschen Soldaten haben Königsberg von der Fremdherrschaft befreit.« rief Sepp

»Die Deutschen haben zurückgeschlagen?« ich war schockiert.

»Nein, er kann's nur nicht anders, ersetzen sie "deutsch" einfach mit "japanisch" und so weiter.« erwiderte Hiyo.

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»Steht eine spannende Schlacht auf dem Plan?« fragte ich ein wenig gelangweilt.

»Zumindest potentiell. Die Krimregion wird bald erobert sein, die Stadt Sewastopol gilt als stärkste Festung der Welt.«

»Endlich Spannung.«

»Nein, nicht wirklich. Zum einem wurde die Festung nicht wirklich in die Spielmechanik umgesetzt...«

»Wie bitte?«

»Oh, habe ich das laut gesagt? Ich meine, weil sie nur von ein paar einzelnen Deutschen verteidigt wird. Das bedeutet, sie bewerfen unsere Truppen mit Steinen.«

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Die Kriegssituation stellte mich vor ein ernsthaftes Problem. Wo in der weiten wirren Welt sollte ich einen guten gewappneten Gegner finden? In den kläglich kleinen Resten des Deutschen Reiches? Unwahrscheinlich. Im riesigen Bündniskomplex der Alliierten? Sie konnten Deutschland nicht besiegen, wie sollten sie mich besiegen? In den Vereinigten Staaten von Amerika? Sie waren doch bereits jetzt meine willigen Sklaven. In den weiten Resten dieser Welt? Nichts Ernstzunehmendes vorhanden. Nein, nein, er würde im Weltall nach einer Herausforderung suchen müssen.

Hiyo setzte ein großes Grinsen auf: »Soll ich den Affen einfliegen lassen?«
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Re: [Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 19:06

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Wäre es nicht Ende Oktober, wäre es ein schöner Junitag gewesen, doch so blieb es nichts weiter als ein schöner Oktobertag, der auch im Juni ein schöner Oktobertag gewesen wäre, wäre es dann nicht Juni gewesen. Allerdings wäre es nur dann bereits erwähnter schöner Oktobertag, wenn es nicht regnen und das Barometer nicht eisern an der 5°C Marke hängen geblieben. Abschließen bleibt zu sagen, es war Tag, zumindest wäre es das gewesen, wäre es nicht noch zwei Uhr nachts, doch auch das tut nichts zur Sache, wenn ich wach bin, bezeichne ich es als Tag. Doch auch dann wäre es nur ein Tag, wenn ich nicht noch tief und fest schlafen würde. Also bleibt als Fazit nur zu sagen, diese Einleitung ist frei von jeglichem Sinn und sollte von niemandem gelesen werden, da diese Warnung wohl zu spät gehört wird, entschuldigen wir uns hiermit Ihnen oben genannten Text zugemutet zu haben.

Doch wie die meisten Nächte, verging auch diese und machte langsam dem Tageslicht Platz, das den Mensch zu neuen Heldentaten aus der Schlafstatt holt. So auch an diesem Oktobertag, der ein schöner Junitag gewesen wäre … doch lassen wir das. Mit dem Tag erwachte auch das Reich der Aufgehenden Sonne. Auf Grund seiner immensen Größe beherbergte es inzwischen mehrere Zeitzonen, zwölf an der Zahl, so dass das Reich nur Stück für Stück erwacht und die ersten fast schon wieder schlafen gehen, wenn die letzten aufwachen, doch im Zuge der Stärkung der internationalen Einheit werden wir einfach so tun als würde das gesamte Reich sich gleichzeitig erheben, wie die aufgehende Sonne, der diese unglaublich mächtige Nation ihren Namen verdankt.

Während Marvin ernsthaft darüber nachdachte die zwölf Zeitzonen seines Reiches einfach auf die goldene Mitte zusammenstreichen oder noch besser auf die japanische umzustellen, was für Portugal eine Zeitverschiebung von elf Stunden nach sich ziehen würde, befasste sich sein General mit dem kleineren Problem. Dem Krieg gegen die Achse. Er war größtenteils vorbei, Deutschland war inzwischen eigentlich nur noch Ostpolen und Westsowjetunion, verteidigte also kaum noch Volksdeutsche, doch noch existierte die Wehrmacht, noch war der olle Ade nicht geschlagen. Erst vor zwei Tagen schlugen in Lissabon weitere V2 Raketen ein, die die Deutschen auf Tokyo abgeschossen hatten. Angesichts der Streuung von gut 11 Megametern dürfte das Ziel der sicherste Ort der Welt sein, doch ein guter Heerführer musste bei seinen Truppen sein und ihnen allein durch seine Anwesenheit immer neuen Mut einflößen. Und wer würde ernsthaft bestreiten, dass er, der große Marvin, der größte Heerführer aller Zeiten ist?

Hiyo meldete sich.

Wer würde bestreiten, dass die neue Größe Japans allein ihm zu verdanken war?

Er meldete sich weiter.

Wer würde bestreiten, dass sein Genie das wohl größte des von ihm soeben neu erfundenen und von Lissabon bis Tokyo definierten japanischen Kontinents sei.

Hiyo hatte eine täuschend echte Nachbildung eines in die Höhe gestreckten Armes gebaut und auf den Tisch gestellt.

»Wollen Sie mir etwas sagen?« fragte ich ihn

»Aber nein, wie kommen Sie denn darauf?« erwiderte Hiyo sarkastisch

»Haben wir eigentlich eine aktuelle Karte? Ich würde mir die kläglichen Reste des deutschen Reiches gerne einmal ansehen.«

»Natürlich, ich erstelle immer aktuelle Karten, das ist ein Hobby.«

»Wann haben Sie dafür Zeit? Sie sind doch dauernd hier.«

»Wenn die anderen schlafen.« Ich verkniff mir die Frage, wann und ob er irgendwann schlief, ich befürchtete die Antwort nicht hören zu wollen.

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»Das wird wohl noch mehr Arbeit als ich befürchtet habe. Dann werden wir wohl weiter machen müssen. Ich will, dass wir Warschau umzingeln, die Amerikaner sollen sofort Lublin einnehmen. Danach …« Im selben Moment flog mir etwas Hartes gegen den Kopf.

»Argh, was war das.«

Unser neuestes Mitglied im Stab hob den länglichen gelben leicht gebogenen Gegenstand auf, schälte die Banane und biss ein Stück davon ab: »DIES IST DIE TOTALE BANANE!« schrie er. »Etwas überreif« fügte er hinzu.

»Tun Sie etwas dagegen!« befahl ich

»Zu Befehl, ich werde einen Bananenkuchen backen.« Ich hatte eigentlich gehofft, er würde den Schuldigen ausfindig machen, aber das war wohl etwas zu viel erwartet. Im selben Moment flog eine weitere Banane gegen meinen Kopf. Sofort hielt ich nach dem Attentäter Ausschau und sah ihn, wie er mich mit einem drohenden Blick ansah, der mir das Blut in den Adern gerinnen lies:

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»Was macht dieser Affe hier?« rief ich empört.

»Sie wollten doch einen Gegner, also habe ich den Affen einfliegen lassen.« erwiderte Hiyo und brach in unaufhaltbares Gelächter aus, als der Affe einen weiteren Volltreffer landete. Kurzerhand entschlossen hob ich die Banane auf und warf sie Hiyo an den Kopf. Dieser fing sie im Flug und verfütterte sie an den Affen, der in seiner Gegenwart plötzlich zahmer als eine Brieftaube war.

»Und was soll jetzt daraus werden?« fragte ich konsterniert. »Sollen wir einen Kampf auf Leben und Tod ausfechten.«

»Endlich sind wir ihn los!« rief der General

»Wie bitte?«

»Sie sind doch viel zu groß!«

»Stimmt natürlich, also werden wir diesen sinnlosen Kampf einfach weglassen, wer weiß was mir die Tierschutzbehörde erzählt, wenn ich einen Affen umbringe.«

»Sie haben doch nur Angst«

»Natürlich, aber das würde ich nie zugeben, geben Sie mir lieber Neuigkeiten, wie läuft mein Krieg?«

»Nun, er hat drei Treffer, Sie ... nichts, also sind Sie 3:0 hinten.« erwiderte Hiyo. Im selben Moment brachte Sepp den Bananenkuchen, wie auch immer er ihn so schnell gebacken hatte, ich nahm ihm den Kuchen ab und warf ihn dem Affen ins Gesicht, schockierender weise traf er ihn sogar.

»3:1 und jetzt will ich endlich echte Kriegsneuigkeiten, verdammt nochmal.« Und endlich bekam ich sie.

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»Was ist das denn?« Aber ich ahnte schon, was los war und hielt nach dem Affen Ausschau. Er versuchte gerade verzweifelt etwas Ketchup aus der leeren Tube zu quetschen um das von ihm erbeutet Papier etwas schmackhafter zu machen.

»Jetzt reicht's, ich bring ihn um.« Schrie ich und stürzte mich auf ihn. Kurz darauf lag ich gefesselt auf dem Tisch und spürte wie der Affe Ketchup auf meinem Gesicht verteilte.

»Böser Chuck, hör auf damit.« sagte Hiyo, verscheuchte den Affen und befreite mich

»Chuck? Was für ein bescheuerter Name.«

»Ja nach seinem Mentor, Chuck Norris.« Ich wollte plötzlich nichts mehr von dem Affen wissen und versuchte ein letztes Mal nach neuen Informationen zum Kriegsgeschehen zu fragen.

»Also der Affe hat die Eroberung Lublins aufgegessen und zum anderen haben wir Kherson eingenommen.«

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Damit stand nur noch das kleine Odessa zwischen der West- und der Ostfront.
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Re: [Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 19:07

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Ich kämpfte das wohl schwerste Gefecht meiner langen lehrreichen Leidensgeschichte an der Spitze des japanischen Großreiches, ich focht den wohl aufreibendsten Kampf meiner schweren segensbringenden Siegesgeschichte an der Spitze des Imperiums der aufgebenden Sonne, es war das lang ersehnte, lang erwähnte, lang gefürchtete ... Schachspiel zwischen dem Kaiser des japanischen Großreiches und dem bis jetzt unbesiegten ... Zwergaffen aus den tiefsten Tiefen des brasilianischen Dschungels, der wohl bekanntesten Talentschmiede im Schachetablissement.

»Ich dachte, Sie wollen gegen den Affen spielen.« sagte Hiyo

»Natürlich, wer denn sonst?« fragte ich leicht entnervt.

»Ich weiß nicht, ob Sie es mitgekriegt haben, aber der Kaiser ist immer noch Hirohito.«

»Aber ich habe doch die Meji-Verfassung abgeschafft!« erwiderte ich.

»Das heißt er ist als Kaiser nicht mehr an die Verfassung gebunden, Sie haben eine konstitutionelle Monarchie zu einer absolutistischen Monarchie umgewandelt, mit der einzigen Einschränkung, dass der Monarch es schlicht und ergreifend nicht mitgekriegt, dass er dieses Land regieren muss, theoretisch befinden wir uns in einem Machtvakuum.«

»Und was bin ich?«

»Sie sind ein inkompetenter hirnverbrannter Vollidiot, der keinerlei Rang folglich auch keinerlei Autorität besitzt, der einzige Grund warum ihre Befehle befolgt werden, ist …, dass …, weil, … verdammte Scheiße warum hört eigentlich noch jemand auf Sie?« Hiyo schien ob seiner eigenen Erkenntnis ehrlich erstaunt.

»Revolution!« rief der General »Für die Militärdiktatur!«

»Nein, ich will herrschen, ich will, ich will, ich will.« quäckte der Marinechef im Tonfall eines vierjährigen Kindes, der bei ihm unglaublich passend wirkte.

»Viva la Revolución« rief Harry in unglaublicher Euphorie »Für die Republik Japan.«

Aufbrausende Stille

»Republik? Im Ernst? So mit Parlament und so?« frage Hiyo ungläubig

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»Äh ja.« sagte Harry

Aufbrausendes Gelächter

»Eine Demokratie, hört ihn an.« keuchte Hiyo zwischen zwei Lachanfällen »Und ich dachte der Vorschlag des Marinechefs wäre bescheuert, aber das toppt alles.«

»NIEDER MIT DER REPUBLIK, NIEDER MIT DEM SCHANDDIKTAT!«

»Sepp, das war jetzt total unpassend, verzieh dich, wir führen hier eine ernsthafte Diskussion, abgesehen von Harry natürlich der eine Rep... Hihihi, Repu Hahaha, nein ich kann es nicht aussprechen, es ist zu bescheuert.«

»Jetzt haltet mal alle eure Klappe, der einzige legitime Herrscher von Japan bin immer noch ich und jetzt auf die Knie mit euch.«

Aufbrausende Stille, einzig unterbrochen vom Holzboden der unter den knieenden Körpern knarzt. Hiyo stand als einziger sofort wieder auf und war sichtlich konsterniert.

»Brav, noch Fragen?« Nur Hiyo meldete sich.

»Inwiefern sind Sie den legitimiert?«

»Gar nicht natürlich, aber das werden wir ändern. Ich werde mich zum geheiligten Kaiser von Japan krönen lassen, doch vorher werde ich euch die neueste Entwicklung der japanischen High-Tech Branche, ja es gibt eine, sehr kleine, kaum auffindbar, aber es gibt sie, Gerüchten zu Folge, meinen neuen Körper!«

»Neuer Körper?« rief Hiyo sichtlich schockiert, seine Allmacht wollte sich heute irgendwie nicht zeigen.

»Ja, dieser Körper hat zu viele Nachteile. Zum Einen ist er dem ständigen Verfall ausgesetzt, das heißt ich würde irgendwann sterben und das habe ich nicht vor, ich werde Japan bis in alle Ewigkeit regieren. Zum Anderen braucht mein beinahe unendlich großes Gehirn mehr Platz. Beiden Aspekten trägt mein neuer Körper Rechnung.«

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»Ihnen ist bewusst, dass Sie damit total bescheuert aussehen?« kommentierte Hiyo meine Idee.

»Ach Sie sind doch nur neidisch.« erwiderte ich.

»Wie wollen Sie eigentlich den Körper wechseln?«

»Das kriegen meine Techniker schon hin, bereites Sie lieber endlich meine Kaiserkrönung vor, auf dass ich Japan endlich als rechtmäßiger Herrscher zum Sieg führen kann.«

Und nur wenige Tage später kam es zu meiner Krönung. Da sich der Papst vehement weigerte mir die Krone aufzusetzen und ich nicht die Zeit hatte ihn höchstpersönlich an den Ohren ein paar Megameter nach Tokyo zu zerren, ließ ich mich einfach von Napoleon krönen, der hier seit geraumer Zeit sein Unwesen treibt, eigentlich seit Methos ihn angeschleppt hat. Glücklicherweise hatten sowohl Methos als auch Napoleon bereits Erfahrungen mit Krönungen, so dass ihre Erfahrung mir zu einer gloriosen Feier verhalf.

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Der Papst hatte letztendlich noch seine Chance erkannt, war in letzter Minute angereist und hatte mich angebettelt mich krönen zu dürfen, doch mein Entschluss stand fest, aus optischen Gründen gewährte ich im einen Platz, der seiner Position würdig ist.

Nun war endlich ich, Marvin der Unendliche, Kaiser von Japan, Tenno, Göttlicher und welche Titel damit auch verbunden sein mögen. Nun würde ich das Reich in eine Zeit des Friedens und der Harmonie führen ... Nein, natürlich nicht, ich werde weiterhin Krieg und Zerstörung in die Welt hinaustragen, was glaubt ihr denn? Im Zuge dieser Staatsphilosophie und moralisch durch meine Kaiserkrönung gestärkt nehmen japanische Soldaten Lomza ein und vernichten anschließend 26 Divisionen in Warschau. Gerüchten zu Folge beobachte Hitler das Debakel, das den deutschen Niedergang noch beschleunigen wird, von einem Jägerstand per Fernglas höchstpersönlich.

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»Entschuldigen Sie, aber …« begann mein General

»Vergiss nicht meinen Rang, Unwürdiger.«

»Verehrter Tenno, gestatten Sie mir die Bemerkung, es gibt kaum noch wichtige Städte, die von den Deutschen gehalten werden, wenn wir aufhören sinnlos wertlose Gebiete zu erobern und uns auf diese Gebiete konzentrieren, können wir die Deutschen innerhalb weniger Wochen nehmen. Wir bräuchten nur mit unserer Flotte ein paar Landungen durchführen um den Russen in den Rücken zu fallen.«

»Das war mein Stichwort!« rief der Marinechef »Endlich wieder Schiffchen fahren.«

»Irgendwie habe ich das Gefühl, dass der Marinechef den Ernst der Lage nicht ganz versteht.« sagte Hiyo.

»WE SHALL FIGHT ON THE BEACHES« rief Sepp »Verdammt, falscher Zettel, ignoriert mich einfach, ich bin gar nicht da.«

»Egal die Idee gefällt mir, schließlich sind meine japanischen Flugzeugträger der deutschen Flotte überlegen, als Transporter benutzen wir die Walfänger, damit könnten wir ganz Deutschland evakuieren. Als Landungstruppen nehmen wir amerikanische...«

»Eine weise Entscheidung, die haben spezialisierte Marine-Divisionen, die für solche Fälle ausgebildet sind.« unterbrach mich Harry

»Mag sein, ist mir aber egal, ich schicke auf riskante Missionen grundsätzlich die Amerikaner, also los.«

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»Vergessen Sie ihr Schachspiel nicht.« sagte Hiyo, dabei hatte ich so gehofft, davon ablenken zu können. Jetzt habe ich diesen ganzen Schwachsinn mit der Krönung umsonst angezettelt, aber die Krone macht sich trotzdem nicht schlecht.
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Re: [Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 19:07

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Angriff um Angriff brandete gegen den Gegner und wurde von Gegenangriff um Gegenangriff wieder zurückgeworfen. Flanken wurden erstürmt und unter blutigen Verlusten wieder geräumt, Hinterhalte wurden geplant und vom Gegner frühzeitig bemerkt. Ein ewiges Hin und Her der beiden ebenbürtigen Konkurrenten war bereits abzusehen.

»Ebenbürtig? Sie haben zehn Spiele verloren, und das innerhalb von nicht mal zwei Stunden.« erwiderte Hiyo, dem es eine unglaubliche Freude zu bereiten schien, mir diese Tatsache immer wieder vor Augen zu führen. Er hatte mir sogar ein Plakat vor mein Fenster gehängt, damit ich es ja nicht vergessen würde.

»Ich habe ein Spiel gewonnen, ich weiß gar nicht was Sie wollen.« maulte ich zurück, im Augenblick lag ich um zwei Läufer, einen Springer, einen Turm, sieben Bauern und zwei Damen zurück. Als Kaiser von Japan hatte ich den göttlichen Befehl erlassen, dass dem japanischen Kaiser zwei Damen in einem Schachspiel zustehen.

»Ich habe es Ihnen doch bereits gesagt, es zählt nicht, wenn ihr Gegner a) nicht anwesend ist und b) nie etwas von der Partie wusste. Wobei es mir immer noch unbegreiflich ist, wie Sie es geschafft haben sechs Figuren zu verlieren, und das ohne Gegenspieler.«

Doch musste ich meinen bevorstehenden Sieg leider absagen, da ich einen Fototermin für die neue Kampagne hatte, die Japans Ruf in der ganzen Welt festigen und verbessern sollte.

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Im Zuge dieser Kampagne musste die Arbeitslosigkeit von zurzeit etwa 42% auf ziemlich genau 0% gedrückt werden und die mächtige Japanische Industrie ihre gesamte Macht zeigen. In diesem Sinne wurde das wohl ehrgeizigste Infrastrukturprojekt seit ein paar Monaten, also seit unserem letzten Infrastrukturprojekt, ins Leben gerufen.

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Das drückte die Arbeitslosigkeit um ganze 0,8%, folglich wurden die restlichen Millionen mit Schaufeln ausgestattet. Aufgabe war es die Alpen abzutragen und damit eine Landbrücke mitten durch das Mittelmeer anzulegen, damit Japan eine 20-spurige Autobahn zur Unterwerfung des unbedeutenden afrikanischen Kontinents errichten kann.

Doch es gab immer noch ein Problem, eine leichte Rohstoffknappheit. Zumindest Metall und Kohle neigten sich zum Ende, jeden Tag verschwanden 100 Tonnen Metall und 700 Tonnen Kohle in der japanischen Industrie, schon bald würden die Lager leer sein, in acht Jahren würde es keine Kohle in zwanzig kein Metall mehr geben.

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Um Kohle zu sparen erschlossen wir uns erneuerbare Energien zu verwenden, wie zum Beispiel Uran, das in unseren Atomreaktoren in Tokyo Energie erzeugte. Um dieses System auszubauen wurde ein weiterer Atomreaktor eingeweiht. Auf der Feier verkündeten meine Forscher einmal mehr, dass es schon bald eine neue Waffe dank dieser Technik geben würde, die den Krieg entscheiden würde. Das sagten sie seit etwa zwei Jahren und ignorierten dabei die Tatsache, dass der Krieg schon lange entschieden war.

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Doch war der Krieg noch nicht vorbei. Operation Hinterlader verlief wie geplant, eigentlich konnte auch nicht viel schief gehen, dazu war der Plan viel zu sicher. Schon bald war die Flotte in Murmansk angekommen, der berühmten Stadt mit dem eisfreien Hafen, die Russland schon während dem ersten Weltkrieg gegründet hatte. Allerdings war durch die Bombardements der Deutschen weder vom Hafen noch von der Stadt etwas übrig, warum wir das Gebiet trotzdem einnahmen war mir unbegreiflich und dabei hatte ich den Befehl dazu gegeben.

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Doch auch im Krieg mussten die einfachsten Regeln der Politik beachtet werden. Zum Beispiel, je mächtiger die Industrie, desto mächtiger die Lobby. Folglich hatte ich keine andere Wahl, als der Verband der Tourismusindustrie mich anwies diesen Krieg zu beenden. Das Ausreiseverbot in alle feindlichen Länder hatte ihnen Gewinneinbußen von ungekannter Höhe gebracht. Ich konnte den Krieg nur durch einen Vergleich retten. Sofort befahl ich Rimini zu nehmen, damit zu mindestens ein neues Tourismusgebiet zur Verfügung stand.

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Zeitgleich wurde die bereits seit dem Mittelalter bestehende Stadt Florenz mit ihren unendlichen Kulturschätzen erobert. Durch die Einnahme dieser Heimat mehrerer Päpste und anderer Italiener wurde der zukünftige Fall Italiens angekündigt. Auch die Operation Hinterlader fand ihr Ende in der Eroberung einer bereits seit Jahrhunderten bestehenden Stadt, Archangelsk. Zwei Headquarter planten die Verteidigung perfekt, da sie jedoch keine Truppen hatten, die sie befehligten, war die Planung sinnlos.

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Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 19:08

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»ARGH!« hallte es durch endlos lange Räume, die schicksalsleer verlassen da lagen, frei von jedwedem Leben, frei von jedwedem Geräusch. Ausgenommen natürlich oben erwähntem Schrei und den etwa 300 Mitarbeitern, 420 Haustieren, 670 Nutztieren und 2 weiteren Lebensformen von denen keiner so genau wissen will, was sie eigentlich sind.

»Was soll diese Diskriminierung, wir wollen ordentlich genannt werden!«

»Ihr seid Ratten, ihr könnt nicht reden!«

»Rassist!« erwiderte die Ratte und verschwand.

Diesen komischen Vorfall ignorierend, da nicht registriert, fand der Schrei weiter seinen Weg durch all die Hallen und Zimmer, durch all die Fluren und Treppenhäuser, durch all … also es war im gesamten Gebäude zu hören, dass in etwa drei Zimmer umfasst … wenn man die Toilette mit zählt.

»Warum schreien Sie denn so?« fragte Hiyo.

»Geschrien? Ich?« erwiderte Marvin verwundert. »Ich würde doch niemals schreien. Harry haben Sie mich schon mal schreien gehört?.«

»Nun, wenn man bedenkt wie viel Sie schreien, könnte man schreien wahrscheinlich als Normalzustand definieren, das hätte zur Folge, das normales Reden, bei Ihnen als Flüstern zu definieren wäre, in diesem Fall hätte ich sie wirklich noch nie schreien gehört.« antwortete Harry

»Sehen Sie?« fragte ich Hiyo mit herausforderndem Blick, der erst nur mit den Augen rollte, sich aber dann doch zu einer Antwort durchdrang.

»Ist Ihnen nicht aufgefallen, dass er mir zugestimmt hat?«

»Ihnen zuge... äh, ja, natürlich, aber äh, aber er hat es immerhin gut versteckt.« erwiderte ich.

»WIR WERDEN DIE BOLSCHEWISTEN AUS IHREN VERSTECKEN TREIBEN!« rief unser deutscher Propagandameister wieder einmal dazwischen.

»Sepp, jetzt halt doch mal die Klappe, es gibt keine Bolschewisten mehr.« erwiderte Hiyo.

»Wie jetzt? Keine Bolschewisten? Das ist doch nicht euer Ernst. Herrgott, ich kann so nicht arbeiten. Ich brauche Feindbilder, sie müssen nicht mal logisch oder gar existent sein.«

»Nun, unsere einzigen Feinde zur Zeit sind die Deutschen.«

»Die Deutschen als Feindbild? Ich weiß nicht, wir sind doch auch alle Deutsche … oder nicht?«

»Äh, ja fast.« erwiderte ich. »Ich bin Bayer, das ist natürlich schon mal mehr als ein Deutscher, abgesehen davon erlaubt meine Göttlichkeit natürlich keine Eingrenzung durch Nationalitäten oder Ähnliches. Hiyo ist angeblich Japaner, wahrscheinlich aber übermenschlich, der Marinechef ist zu dumm, um eine Nationalität zu haben ...«

»Hey, das habe ich gehört, natürlich habe ich eine Nat... Nato... Natona... verdammt ich geb's auf.«

»Wie ich sagte, wo war ich, der General ist wahrscheinlich schon lange tot, hat es nur vergessen …«

»Was soll das heißen, tot? Warum sollte ich tot sein, ich bin doch noch quicklebendig.«

»Nun ja, was war nochmal ihre erste Schlacht? Sedán?«

»Ach ja, Sedán, das war was. Aber das war doch nicht meine erste Schlacht, das war bei Zuma damals gegen Hannibal. Ich habe einen seiner Kriegselefanten getötet, ohne Waffen!« antwortete der General.

»Wie das?« fragte Hiyo erstaunt.

»Ich bin dem Vieh ins Maul gesprungen und habe mit meines Kopf seine Luftröhre verstopft bis er erstickt ist.«

»Hätte er nicht durch den Rüssel atmen können?«

»Schon mal versucht, das 'nem panischen Elefanten zu erklären?«

»Ist ja gut.« unterbrach ich die Diskussion. »Das stützt nur meine These, also weiter im Text. Harry ist wirklich Japaner, Methos und Napoléon sind Franzosen...« Bei diesen Worten trafen mich zwei Baguettes synchron am Hinterkopf.

»Ich bin Deutscher und kein Franzose, wenn du mich noch einmal auf diese Weise beleidigst, ich … ein Franzose ... «

»Und du?« starrte ich Napoléon ungläubig an.

»Ich bin Korse, ich verlange dass die regionale Lage mehr Beachtung findet.« erwiderte der ehemalige Kaiser der Franzosen.

»Okay, okay ist ja gut. Aber einen habe ich doch vergessen, oder? Irgendwo lief doch noch einer herum.«

»Vergesst euren allerliebsten Freund nicht!« rief der Geheimdienstminister, als er aus der Wand trat, als die er sich getarnt hatte.

»Kennen Sie den?« fragte ich Hiyo

»Nie gesehen.« antwortete er

»Sieht komisch aus.« meinte Harry

»Ich mag den nicht.« sagte der Marinechef

»Ich bin's der Geheimdienstminister.« rief er enttäuscht »Der immer hinter den feindlichen Linien agiert, der … ach ist ja auch egal. Ich bin jedenfalls auch kein Deutscher, ich komme aus Russland.«

»TÖTEN DEN BOLSCHEWIK! Oh, entschuldigen Sie, das ist so ein Reflex.«

»Als ob solches Gebrüll jemanden beeinflussen würde... äh vielleicht sollte jemand dem Marinechef sagen, das er den Geheimdienstminister nicht würgen soll.« schlug ich vor.

»Ach lass ihn doch, der will nur spielen.« meinte Hiyo.

»Aber der Geheimdienstminister läuft schon blau an.«

»Vielleicht haben Sie recht.« sagte Hiyo und schnippte dem Marinechef gegen das Ohr woraufhin dieser quer durchs Zimmer gegen eine Wand flog, diese durchbrach und schließlich auf dem Flur landete.

»Jetzt wo wir das geklärt hätten, ich habe immer noch kein neues Feindbild.« sagte Sepp.

»Er könnte doch die Italiener nehmen, die gibt es auch noch.« erwiderte Harry.

»WIR WERDEN DIESE STIEFELBEWOHNER UNTER DEN STIEFELN UNSERER SOLDATEN ZERMALMEN!«

»Da, das klingt doch gar nicht so schlecht.« erwiderte ich.

»WIR WERDEN DIESEN WURMFORTSATZ DES EUROPÄISCHEN KONTINENTS IM MITTELMEER VERSENKEN!«

»Jetzt reicht's aber wieder.«

»WIR WERDEN DIESE BENACHTEILIGTE KI AUSROTTEN!«

»Sepp, es ist gut.« wiederholte ich mit etwas mehr Nachdruck »Was ist eine KI?«

»WIR WERDEN DIESES BOLSCHEWISTENPACK … verdammt, nein, ich muss mich noch ein wenig einarbeiten, aber das wird schon.«
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Marvin
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Re: [Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 19:08

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Wieder einmal war es soweit, wieder einmal musste es getan werden, wieder einmal stand ich vor dieser Herausforderung. Wie jedes Mal würde ich ihr mit Mut begegnen, wie jedes Mal würde ich mein Bestes geben, wie jedes Mal würde ich sie ein weiteres Mal bezwingen. Ein weiteres Mal musste ich eine Einleitung schreiben. Hey, damit habe ich ja schon eine.

Doch wir hatten ganz andere Probleme. Der gute alte Sepp war so richtig in Fahrt gekommen und hatte seine Anti-Italien-Propaganda ohne Absprachen im ganzen japanischen Land verbreitet, also einem großen Teil des eurasischen Kontinents. Überraschenderweise fachte er damit im ganzen Land eine neue Kriegsstimmung an, in vielen Zeitungen ertönten Überschriften, wie:

»Jetzt geht's rund!«, »Endlich kommt das befreiende Stahlgewitter.«, »Nächste Woche gibt's Pasta«

Jedoch kam mir dabei eine Frage immer wieder auf: »Hiyo, warum klingen die alle so, als würden wir gerade erst den Krieg anfangen?«

»Ach wissen Sie, Sie kämpfen sich jetzt schon so lange durch die Welt, dass das für Japan zum Normalzustand geworden ist, als dann Sepp vom großen Vaterländischen Krieg faselte, dachte das Volk, das wäre was Neues.« antwortete Hiyo. Das gab mir dann doch zu denken. War es vielleicht wirklich an der Zeit den Krieg zu beenden und dem japanischen Volk wieder den Frieden beizubringen? Nein, natürlich nicht, wie abwegig.

»Hiyo, wie lange führen wir diesen Krieg den schon?«

»Wir haben früher einmal nicht Krieg geführt?« fragte der Marinechef

»Ich habe noch immer Krieg geführt, mein ganzes Leben lang.« erwiderte der General und stieß dabei ein tiefes Lachen aus, das seinen Worten immensen Nachdruck verlieh.

»Hah! Ich weiß genau, dass der Janustempel schon einmal die Tore geschlossen hatte, das gab es nur, wenn es überall Frieden gab.« schrie ich triumphierend.

»Die Januspforte? Die war zu, wenn Rom keinen Krieg geführt haben. Ich habe schon an Orten Krieg geführt, wenn Sie von denen wüssten, müsste ich Sie töten.« erwiderte der General und stieß ein tiefes Lachen aus.

»Lassen Sie mich raten, Sie haben noch Atlantis verteidigt.« erwiderte Hiyo, den das Ganze wenig zu beeindrucken schien.

»So ein Schwachsinn...« erwiderte der General

»Schade und ich dachte ich hätte endlich jemanden gefunden, der es mit eigenen Augen gesehen hat.« unterbrach Hiyo ihn forsch und wollte mit gesenktem Kopf den Raum verlassen.

»Wenn ich Atlantis verteidigt hätte, wäre es heute ein Ferienparadies, nein. Ich habe es angegriffen und höchstpersönlich auf dem Meeresboden versenkt.« Ich begann mich langsam zu fragen, ob ich mich vielleicht eher vor meinem General als vor Hiyo fürchten sollte, der bei diesem Satz in einen regelrechten Freudentaumel geriet. Doch das Grundproblem war dasselbe geblieben. Wir konnten nach der Propagandakampagne nicht mehr bei der alten Italienstrategie bleiben, schließich standen wir in Italien seit Langem nur an der Front unrd rückten nicht vor, das verkauft sich dem Volk schlecht, also mussten wir wieder in die Offenives gehen. Sofort befahl ich Perugia anzugreifen, damit wir dem japanischen Volk schon bald die ersten Erfolgsmeldungen bringen können. Natürlich war die Schlacht ein voller Erfolg, soweit es gegen Italien Erfolge zu erringen gab.

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»So, Sepp, da hast du wieder was zu berichten.« frohlockte ich, ob des herausragenden Sieges und dem großen Echo, dass es im Propagandapparat finden sollte.

»Ach herrje, Sie haben Propaganda wohl noch nicht richtig verstanden.« erwiderte dieser jedoch mit einem verständnisvollen Lächeln. »Man braucht keine echten Erfolge um Propaganda zu machen, man braucht nicht einmal halbwegs zu ertragende Niederlagen, ich habe noch Propaganda betrieben, als die Amerikaner der Rhein überschritten haben und das hatte nun wirklich nicht viel mit Erfolg zu tun, dabei haben die Amerikaner technisch veraltetes Material … ein Rätsel … EIN GROßER VERRAT AM DEUTSCHEN HEER HAT DEM AMERIKANER DIE LANDUNG IN FRANKREICH ERMÖGLICHT, DOCH … oh entschuldigen Sie, manchmal werde ich ein wenig nostalgisch.«

»Äh ja, schon gut. Aber könnte man die Befreiung des Papstes nicht als Propaganda ausschlachten?«

»Aber natürlich, das shintoistisch und buddhistisch geprägte Volk Japans befreit den Papst aus der italienisch erzkatholischen Gefangenschaft, das ich selbst nicht auf die Idee gekommen bin!« rief er laut

»Sie wollen mich ärgern, oder?«

»Nein ich will Sie … ich verbessere … ich habe Sie gedemütigt. Schon vergessen, Demütigungen sind mein Fachgebiet.« erwiderte Sepp mit einem Lächeln auf den Lippen. »Aber Rom können Sie trotzdem einschließen, eingeschlossene Hauptstädte machen sich immer gut.«

So gab ich den Befehl den Kreis um Rom zu schließen und es zu erobern. Es wurde von 13 italienischen Divisionen verteidigt, doch der einzig nennenswerte Widerstand kam von etwa 400 Polizisten der Schweizer Garde, die lieber kämpfend, als einfach nur rumstehend, starben.

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Doch auch im Osten Europas war die Front immer noch in Bewegung, die Amerikaner feierten euphorisch ihre angeblich unglaublich heroischen Siege. Hierbei sollte erwähnt werden, dass heroisch nach der Definition der US-Amerikaner bedeutet, dass sie keine 50:1 Überlegenheit gebraucht haben, um den Sieg zu erringen. So war der Sieg in Pinsk, auf dessen Felder sie eine blutige Schlacht gewannen, in der sie mit nur 28 Divisionen eine ganze, ich wiederhole, eine ganze Panzerdivision geschlagen haben, ein geradezu euphorisch stimmender heroischer Sieg.

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Zwar hatten wir große Probleme noch marodierende deutsche Soldaten aufzutreiben, gegen die wir Schlachten inszenieren konnten, doch trotzdem versuchten wir ab und zu einen Kessel zu bilden, damit die schlacksige Kriegsführung nicht so auffällt. Gemäß dieser Doktrin wurde Bialystok eingekreist, dann verteilten wir mehrere tausend Waffen an die Zivilbevölkerung um dann für die heimischen Nachrichten zu filmen, wie sie sie wieder auf den Boden warfen.

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Langsam aber sicher verlor dieser Krieg an Fahrt, es gab kaum noch Aufregendes zu entdecken, das deutsche Heer leistete kaum noch Widerstand, es glich bereits beinahe dem französischen. Nein, das war dann doch etwas übertrieben, aber wenn dieser Krieg nicht bald enden würde, könnte es eng werden. Wer sollte das japanische Reich verteidigen, wenn ich mich zu Tode gelangweilt hätte?
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Re: [Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 19:09

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Der Tag begann mit einem altbekannten Geräusch im Hauptquartier der japanischen Streitkräfte.

»ARGH!«

Sofort rannten geschätzte 140 Mitarbeiter wild umher um herauszufinden was den Schrei verursacht hatte und wichen dabei den Torten aus, die zwei Spaßvögel immer durch die Gegend warfen, wenn der Tumult am größten war. Im Allgemeinen wird von einem hinterhältigen Spionageakt der Deutschen ausgegangen, doch verschwanden die Schuldigen immer in einer Strippertorte bevor man sie vernehmen konnte. Der Geheimdienstminister hatte sich sofort der Sache angenommen und alle Schwulen-Strip-Bars unter die Lupe genommen. Zwei Sekunden später war er mit der Meldung zurückgekommen, dass es keine solchen Bars im japanischen Reich gäbe, da Homosexualität verleugnet wird, er bei seinen intensiven Recherchen in diesen Bars jedoch bedeutende Fortschritte gemacht hatte. Das war mein Geheimdienstminister, der hat schon Eunuchen eine Samenprobe abgerungen.

»Bevor ich es mir wirklich antue Sie zu fragen, warum Sie geschrieen haben, warum haben wir eigentlich 140 Angestellte? Wenn ich darüber nachdenke haben wir gerade mal genug zu tun für ...fünf, inklusiv Putzfrau, exklusive ihrem persönlichen Umblätterer für die Nachtlektüre.« bohrte Hiyo nach

»Nun, das amerikanische Hauptquartier hat 120, und ich musste sie natürlich übertreffen.« antwortete ich

»Das ist nicht ihr Ernst, oder?«

»Seh ich so aus, als würde ich scherzen?«

»Ja.«

»Verarschen Sie mich?«

»Schon passiert.«

»Aber wenn wir nur fünf Angestellte benötigen würden, warum zur Hölle brauchen dann eigentlich die Amerikaner 120?« Versuchte ich diesen Vorfall zu ignorieren.

»Nun, das sind Amerikaner.«

»Oh, ich vergas.«

»Also, warum haben Sie geschrien?« fragte Hiyo endlich

»Was soll das hier?« sagte ich und zeigte auf eine Stelle auf dem mächtigen Eichenholztisch in dem Hauptquartier, den ich damals gekauft hatte, weil er doppelt so groß war, wie der Tisch im amerikanischen Hauptquartier. Gebraucht wurde nur ein Zehntel der Fläche, auf dem Rest hatten wir ein kleines höhergelegenes Zimmer eingerichtet. Dort lag eine Meldung deren Inhalt das gesamte japanische Großreich so sehr in seinen Grundfesten erschüttern würde, dass die Gefahr bestand, dass Griechenland abbrechen würde.

»Brot, Käse, Milch ... sieht aus wie ein Einkaufszettel.« erwiderte Hiyo

»Darunter, Sie Vollidiot!«

»Achso, der Tisch ist trocken, das heißt sie haben endlich gelernt aufs Erwachsenentöpfchen zu gehen, meinen Respekt.«

»Sie verarschen mich schon wieder, oder?«

»Nein, jetzt demütige ich Sie, sagen Sie mir jetzt endlich was los ist?.«

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»Wie zur Hölle konnte das passieren?« fragte ich. Es war mir vollkommen unverständlich, die deutschen Streitkräfte waren praktisch diesen Begriff nicht mehr wert und die japanisch-amerikanischen Streitkräfte waren in riesigem Ausmaß zahlenmässig, wie technisch, wie strategisch überlegen.

»Ich habe die Antwort!« Sagte der Geheimdienstminister und hielt voll Stolz ein Foto in die Höhe. »Dies ist der Wahrheit.«

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»Oh mein Gott, der Affe ist übergelaufen.« rief ich erschrocken

»Nein, das ist sein Bruder, können Sie sich nicht mehr erinnern, das Spiel zwischen zwei Zwergaffen.« erwiderte Hiyo

»Oh mein Gott, wir sind verloren.« prophezeite ich.

»Aber nein, ich bereits jegliche Bedrohung die durch ihn verursacht wird, ausgeschaltet.« erwiderte der Geheimdienstminister worauf Hiyo begann schallend zu lachen. »Ich habe ihn zu einem Schachturnier geladen, der Erste Preis ist eine lebenslange Versorgung mit besten Chiquita Bananen.« Hiyo starrte ihn ungläubig an. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, mein Geheimdienstminister hatte es tatsächlich geschafft, Hiyo zu überraschen, aber das war unmöglich. Doch Hiyo starrte immer noch unbewegt ungläubig ins Leere. Als ich ihm gegen die Schulter klopfte fiel er wie ein Brett um, war jedoch sofort wieder auf den Beinen und verleugnete diese zehn Sekunden mit aller Vehemenz. Im selben Moment erschien mein General in der Tür und war blutverschmiert.

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»Ich habe es geschafft!« rief er mit einer dunklen Stimme, die eindeutig belegte, dass das keine Ketchupflecken waren und er nicht vom Pizzabacken kommt. Nein der General hatte ein Blutwerk vollbracht.

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»Äh, was genau haben Sie denn geschafft, wenn ich fragen darf?« fragte ich vorsichtig nach, in der Hoffnung seinen Zorn nicht auf mich zu lenken. Im Augenblick konzentrierte er sich auf seine Zähne, die er scheinbar langsam aber sicher auf das Zahnfleisch niederfletschte.

»Was glauben Sie denn?« rief er laut aus und riss die Arme triumphierend in die Luft. Mir drängte sich auf einmal ein Bild in den Kopf, auf dem er sich, einen Lorbeerkranz auf dem Kopf, von seine besiegten Gegner in einem Streitwagen durch Rom ziehen lies. Da fiel ihm ein, dass der General für nach dem Krieg Urlaub in Rom und eine Sonderprämie beantragt hatte. »Ich habe den Affen getötet!«

»Das haben Sie nicht.« erwiderte Hiyo mit einem sicheren Lächeln.

»Oh doch, Sie können gerne aus dem Fenster schauen, sein Kopf steckt auf der Spitze meines Speers, der draußen an meinem Streitwagen lehnt.« Hiyo tat wie befohlen und wurde bei dem Anblick bleich im Gesicht. Der Geheimdienstminister versuchte unterdessen verzweifelt das Schachturnier abzusagen, ich gratulierte stattdessen meinem General, zum wahrscheinlich letzten großen Sieg dieses Krieges.

»Okay, Sie haben in letzte Zeit bewiesen, dass Sie ein großer Krieger sind, doch das hat jetzt ein Ende.« sagte Hiyo plötzlich und warf sich auf den General, mit einem lauten Knall verschwanden beide.

»Was zur Hölle war das?« rief ich, doch im selben Moment tauchten sie wieder auf, offensichtlich schwer erschöpft.

»Entschuldigen Sie, aber wir haben uns über mehrere Jahre auf allen Schlachtfeldern der Vergangenheit gemessen.« begann Hiyo schwer atmend. Der General fuhr fort. »Wir haben uns auf ein Unentschieden geeinigt« Mit offenem Mund starrte ich ihnen hinterher, als sie freundschaftlich Arm in Arm das Zimmer verließen.
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Re: [Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 19:10

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Wieder ein neuer Tag im Reich der aufgehenden Sonne … zumindest hier im europäischen Teil, seine Urjapanische Bevölkerung aßen wahrscheinlich schon zu Mittag, aber das war das Kreuz, wenn man ein Reich beherrschte, dass sich mit mehr als 11.000 km um den Erdball spannte und dabei an die 40 Millionen Quadratkilometer bedeckte, was einem knappen Drittel der gesamten Erdoberfläche entspricht, zumindest wenn man die Meere weglässt, wer braucht die schon, was gibt es da denn, außer Wasser … Wasser … Ölteppiche … noch mehr Wasser.

An diesem wichtigen Tag ließ ich meines gesamten Stab aufmarschieren, alle standen sie da, in einer Reihe, der General, Hiyo, Harry, der Geheimdienstminister und der Marinechef, der gerade versuchte sich durch die Nase am Hirn zu kratzen. Wieder einmal fiel ihm auf, dass er nur Hiyo mit seinem richtigen Namen ansprach.

»Er glaubt immer noch, dass ich wirklich Hiyo heiße, armer Irrer.«

»Hey, raus aus meinem Kopf!« brüllte ich, worauf Hiyo mir den Finger aus dem Ohr zog. »Aber so kann ich Ihre Gedanken nicht lesen.«

Da waren sie, meine fünf tapferen Krieger, die mit mir den größten Feldzug der Geschichte vollenden würden, die mit mir ganze Weltreiche zum Einsturz brachten, die

»Für Sie die gesamte Drecksarbeit machen.« vollendete der General meine Gedanken.

»Fangen Sie jetzt etwa auch an?« fragte ich resigniert.

»Nein, aber Ihr Gesichtsausdruck sprach Bände.« erwiderte der General.

»Achso. Ihr seid hier um mir alle einzeln Bericht zu erstatten, Armee, Marine, Flugwaffe, Kantinköche, Waffenarsenäle, alles was von Bedeutung ist. Der Marinechef darf anfangen, wie geht es meiner Luftwaffe, ich habe sie den gesamten Krieg über nicht gesehen, obwohl ich mehrmals ihren Einsatz verlangt hatte.«

»Was ist eine Luftwaffe?« fragte der Marinechef. Ich starrte ihn verdattert an und wollte ihm einen Moment lang schon das Genick brechen, doch befürchtete ich, dass sein Gehirn nicht merken würde, dass es endlich zu sterben hatte, also ließ er es und versuchte sich zu beruhigen.

»Nun, ich habe Ihnen so … wie sage ich das am Besten dass sogar Sie das verstehen … metallene Monster, die laut brummen und große unbewegliche Flügel haben, gegeben.« erwiderte ich.

»Hey, halten Sie mich nicht für blöd, ich weiß genau was Sie meinen, die in Italien stationierten Maschinen.« antwortete der Marinechef mit einem "Ich-hab'-dich-nicht-mehr-lieb" Blick, der in mir leichten Brechreiz auslöste. »Die waren das Metall nicht wert, aus dem man sie gepresst hat, ich wollte sie ja einsetzen, aber ich habe selten etwas gesehen, dass so schnell gesunken ist.« Ich verpasste ihm reflexartig eine Ohrfeige. Da ich nun wusste, dass meine Luftwaffe wahrscheinlich inzwischen eine gigantische Algenplantage war, widmete ich mich dem nächsten Thema.

»Ich weiß, ich werde das bereuen, aber ich tue es trotzdem. Wie sieht es mit unsere Marine aus?« versuchte ich mich selbst vom eben Erlebneten abzulenken.

»Unserer Marine geht es geradezu wunderbar, sie ist prächtig gewachsen und gedeiht von Tag zu Tag mehr. Schon bald werden meine immensen Bemühungen Früchte tragen und …«

»Sie wissen nicht, was "Marine" bedeutet, oder?« unterbrach ich ihn.

»Erwischt.«

»RAUS!«

»Als Ihr General und Ihr summus dux, weiß ich natürlich, dass Ih…« begann der General, doch ich schnitt ihm mit einer Handbewegung das Wort ab. Das "re" irrte einsam durch den weitlosen Äther der unausgesprochen Silben, traf das "tus" das Caesar nicht mehr zusammenbrachte, als er "Auch du, mein Sohn Brutus." sagen wollte, wurde ein retus und fand sich weit viel später im Mund eines Parlamentariers wieder, der voller Verwunderung über dieses ihm fremde Wort seine Rede und kurz darauf seine Karriere beendete.

»Der einzige Oberbefehlshaber hier bin ich, damit das klar ist.« erwiderte ich.

»Sie können Latein?« fragte Hiyo vollkommen konsterniert.

»Ita possum, necabo.« antwortete ich.

»Wie bitte?«

»Er sagte:"Ja, ich kann, ich werde dich töten."« übersetzte der General.

»Ist ja auch unwichtig, was wollten Sie sagen?« versuchte ich zum Thema zurückzukommen.

»Äh, ich kenne mich auch mit dem Zustand Ihrer Marine aus. Sie ist wirklich in tadellosem Zustand, außerdem geht es Ihrem Heer auch gut. Ein Teil der Soldaten ist mit aufgesetztem Bajonett bereit um Sie zu feiern.«

»Jetzt vergessen Sie doch endlich Ihre Bajonette, die gibt es nicht mehr.« Im selben Momente stürmten Hunderte in den Raum und feierten ihren verwirrten Gootkönig.

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»Vielleicht sollten wir die Berichterstattung auf ein anderes Mal verschieben.« unterbrach ich den ganzen Trubel. »Wie geht es den Soldaten an der Front?«

»Keine Angst. Es geht immer vorwärts, nicht, dass es noch eine andere Richtung gäbe.« erwiderte der General. »Wir haben Tarnopol beziehungsweise auch Ternopil, auch bekannt als Ternopol oder auch ... nein das war's, wir haben es auf jeden Fall erobert.«

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»Das war natürlich nicht alles. Wir haben außerdem noch Konosha und Pinsk erobert.« fuhr Hiyo fort. «Außerdem haben wir inzwischen Rowne angegriffen, allerdings sind die Amerikaner dort nur 17:1 unterlegen, deswegen wird die Schlacht wohl noch ein paar Stunden dauern.«

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»Gut, aber kommen wir zu etwas Wichtigerem. Wie groß ist die höchste Statue der Welt?« fragte ich.

»Die Freiheitstatue, ich schätze ziemlich genau 93 Meter. Warum?« erwiderte Hiyo

»Warum wohl. Wir werden mir ein Denkmal bauen, dass doppelt so groß ist. Ich würde sagen wir runden auf 250 Meter auf, damit es zukunftsfähig bleibt. Wenn dieser Krieg vorbei ist, muss es fertig sein.«

»Ein Denkmal? Sind Sie jetzt völlig verrückt geworden?«

»Factum abiit, monumenta manent.« antwortete ich.

»Hören Sie doch endlich mit diesem lächerlichen Latein auf.«

»Hey, das ist Ovid, bezeichnen Sie das nie wieder als lächerlich.« brüllte mein General. »Es heißt übrigens: Taten vergehen, Denkmäler bleiben.«
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Re: [Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 19:11

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Wir schreiben den 22. Dezember Anno Domini Nostri Iesu Christi 1944 und die Soldaten wurden unruhig, schließlich hatte Ich ihnen versprochen, dass sie zu Weihnachten zu Hause sein würden. Dieser Protest kam äußerst überraschend. Zwar war dieses Versprechen eine Tatsache, es wurde damals von allen Tageszeitungen in Japan abgedruckt, jedoch war das bereits Anno Domini Nostri Iesu Christi 1936 und die letzten acht Jahre hatte sich kein Soldat beschwert, dabei gab es im japanischen Heer aus organisatorischen Gründen nicht mal Fronturlaub. Schrecklicher Papierkrieg, da bleiben sie lieber im echten.

»Anno Domini Nostri Iesu Christi? Sind Sie jetzt so stolz darauf, dass sie Latein können, dass sie das überall einstreuen müssen?« fragte Hiyo wutentbrannt. Das Gefühl mir auch nur in einer einzigen Kategorie unterlegen zu sein machte ihm schwer zu schaffen, er erschien oft zu spät und machte immer öfter einen ungepflegten Eindruck.

»Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.« antwortete ich frech und grinste. Zweiteres war eine ausgesprochen schlechte Idee, da Hiyo spontan beschloss, dass mir ein lückenhaftes Lächeln viel besser stehen würde. Während ich versuchte die Blutung zu stoppen verließ Hiyo unter lautem Wutgebrüll das Zimmer. »Esch heischt übrigensch " Ein Barbar bin ich hier, da ich von keinem verstanden werde."« murmelte ich unter wild fließendem Blutstrom.

»Hach ja, Ovid. Das war ein Kerl, ich konnte ihn richtig gut leiden.« erwähnte mein General und starrte verträumt an die Decke, als der Geheimdienstminister zur offenen Tür hereinkam.

»Was haben Sie denn mit Hiyo angestellt, der scheint ja völlig von der Rolle zu sein, aber das ist ja auch egal. Ich habe wichtige Informationen über unseren Kriegsgegner. Er ist total am Ende, seine Truppen sind größtenteils vernichtet, der Rest ist versprengt und schlecht bewaffnet oder noch schlimmer, italienisch.« berichtete der Geheimdienstminister voller Selbstzufriedenheit.

»Haben Sie auch was Neues?« erwiderte ich, da die Blutung endlich gestoppt war.

»Äh, nein.«

»Okay, jetzt reicht's dafür streich' ich ihr Gehalt.«

»Wie bitte?« fragte der Geheimdienstminister vollkommen konsterniert.

»Sie haben mich genau verstanden.« erwiderte ich.

»Das heißt, ich müsste eigentlich ein Gehalt kriegen? Warum weiß ich davon nichts?« Ich beschloss das Thema zu beenden, bevor es peinlich wurde: »Zeigen Sie mir doch die Ergebnisse Ihrer Untersuchung.«

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Wie zu erwarten wurde die Schlacht um Stanislawow schnell und erbarmungslos gewonnen. Weitere elf Divisionen des Deutschen Reiches wurden in diesem Kessel zerschlagen, eine Flucht nach Ungarn war nicht möglich, schließlich hatte auch dieses dem Deutschen Reich den Krieg erklärt, in der Hoffnung möglichst viel Konkursmasse abzugreifen. Zu Weihnachten ließ ich verkünden, dass nun die Zeit des planlosen nach vorne marschieren vorbei sei und wir nun mit Plan und Ziel gegen die letzten Schlüsselprovinzen vorgehen. Interessanterweise gab es im gesamten japanischen Reich keine Fragen, was wir die letzten acht Jahre im Krieg getan haben. Erst kurz darauf erfuhr ich, dass unser genialer Propaganda-Deutscher meine Botschaft auf kongeniale Weise an den Mann brachte:

"Freibier für alle!"

»Finden Sie nicht, dass Sie das Volk damit belügen?« frage ich, doch er zuckte nur mit den Achseln und verließ wieder das Zimmer.

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Auch die Amerikaner konnten einen weiteren Kessel räumen, in Białystok wurden sieben deutsche Divisionen gefangen genommen. Die amerikanischen Divisionen sind nach jedem Sieg überglücklich, weil sie den deutschen Divisionen die Waffen wegnehmen konnten, die den amerikanischen weit überlegen sind. In den USA wurde der Krieg deswegen als Sparpaket verkündet, die Rüstungsausgaben hatten sich seit dem Anfang des Krieges halbiert, dadurch gaben die USA nur noch die Hälfte ihres Bruttosozialprodukts für Waffen aus.

Doch nicht nur der Krieg ging voran, auch unsere Forscher machten dem japanischen Großreich alle Eher und entwickelten Tag um Tag neue geniale Erfindungen, die die alte Welt immer wieder erstaunten ließen. Und zwei unglaubliche Entwicklungen waren es die heute auf dem Programm standen, zum einen hatte Yoshio Nishina endlich eine Verwendungsmöglichkeit für seine Experimente gefunden, in denen er meist irgendwelche Atome spaltete. Er erfand die Atomsenergieproduktion. Dies war mehr als verwirrend gewannen doch schon längst zwei Atomreaktoren in Tokio Energie, aber so genau nehmen wir es nicht. Außerdem hatte Shunroku Hata die Beschussdoktrin vorgelegt, die besagte, dass Flugzeuge wesentlich mehr Schaden anrichteten, wenn Sie die Feinde unter Beschuss nahmen, eine geniale Idee, wenn auch schon ein paar Jahrtausende alt, hätte ich noch Flugzeuge, die mit dieser Doktrin nichts hätten anfangen können, ich hätte ihn damit verprügelt, so warf ich sie einfach aus dem Fenster. Und ihren Schöpfer gleich hinterher.

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Doch der Krieg musste weitergehen, wir durften den Deutschen keine Gelegenheit geben, sich wieder zu erholen … erholen, lächerliche Vorstellung. Die mächtige japanische Marine holte zum letzten vernichtenden Schlag aus. Da die deutsche Marine in etwa so gefährlich war, wie ein Rudel Thunfische beschlossen wir uns Öl zu sparen und schickten den Transportern nicht einmal Kriegsschiffe zur Begleitung mit.

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Eigentlich war es eine gewagte Theorie, doch wir haben es wirklich probiert. Wir waren ein großes Risiko eingegangen, es war beinahe schon verrückt, auf jeden Fall höchst fahrlässig, doch wir taten es trotzdem. Wir landeten mit amerikanischen Divisionen in Kingisepp, weil wir ernsthaft dachten, amerikanische Divisionen könnten Leningrad erobern.
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Re: [Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 19:12

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Ich wusste, heute würde ein schlechter Tag werden, es war kein fester Gedanke oder gar gespeichertes Wissen, eher ein Gefühl, ich hatte es irgendwie in den Knochen um nicht zu sagen im Urin. Vielleicht bilde ich mir auf eine Blasenentzündung auch zu viel ein, aber ich war mir sicher, es würde ein schlechter Tag werden. Doch noch bevor ich mir ausmalen konnte, was wohl den ganzen Tag passieren würde, stürmte Hiyo mit einem triumphierenden Lächeln herein. Alles nahm seinen Lauf.

»Ha, ich habe den ganzen gestrigen Tag und die ganze Nacht an Büchern geseßen und kann jetzt fließend Latein, na los, fragen Sie mich was.« brüllte Hiyo beinahe.

»Kann ich nicht.« erwiderte ich und begann Fluchtpläne zu schmieden, da ich wusste, dass Hiyo schon sehr bald, sehr sauer sein würde. Diesmal hatte ich es nicht im Gefühl, ich wusste es, weil ich genau wusste worauf dieses Gespräch hinaus lief … und dass es Hiyo nicht gefallen wird.

»Wie bitte?«

»Ich kann Latein nicht "sprechen", die Mühe macht sich heutzutage doch kaum jemand, ich habe Sie doch lediglich mit ein paar Zitaten geärgert.« Die Transformation seiner Mimik von Überraschung, zu Verständnis zu unsäglicher Wut und dann zu … Ruhe … war eine äußerst interessante Beobachtung.

»Dafür sollte ich Sie eigentlich kreuzigen lassen, oder vierteilen, oder falsch herum kreuzigen.In Sachen Todesstrafen waren die Lateiner genial. Aber irgendwie fehlt mir gerade die Lust, wütend auf Sie zu sein, was mich ernsthaft beunruhigt. Könnte ich krank werden, würde ich zum Arzt gehen.« Ich wollte gerade ernsthaft über diese Äußerung nachdenken, als ein mir fremdes Gesicht in mein Zimmer stürmte.

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»Who the fuck is the boss?« rief er laut, obwohl nur ich und Hiyo anwesend waren. Und wahrscheinlich der Geheimdienstminister, aber den konnte man getarnt nicht finden, egal wie.

»Gegenfrage: Wer wagt es, hier hereinzuplatzen und nach ihm zu fragen?« erwiderte ich gebieterisch, wie es sich für den mächtigsten Herrscher der Welt gehörte. Die Miene des Mannes zuckte ein wenig, schien kurz gereizt, beruhigte sich dann jedoch wieder.

»Der Oberbefehlshaber der US-amerikanischen Streitkräfte und damit der mächtigste Mann auf Erden.« erwiderte der Mann, mit einem amerikanischen Akzent, das es an ein Wunder grenzte, dass ich ihn verstand.

»Okay, vergessen wir einmal, dass die japanische Armee die mächtigere ist. Wäre dann nicht Ihr Präsident der mächtigste Mann auf Erden?« Die Frage veranlasste den Mann zu einem Lachanfall.

»Sie sind ein lustiger Kerl, selbst wenn Kuhn wieder auffindbar wäre, auf den hört doch niemand.« antwortete er. Erst in diesem Moment fiel mir auf, dass wir Kuhn immer noch in unserem Kerker hatten. Ich beschloss, das erstmal für mich zu behalten. »Ich bin übrigens General Patton. Befehlshaber der ersten US Armeegruppe, die eigentlich nicht existiert, sie war dazu da um den deutschen Spionen Falschinformation für unsere Invasion vorzugaukeln. Aber als dann von einem Tag auf den anderen der Befehl für die wirkliche Invasion kamen, wurde einfach die komplette US-Army in meine Armeegruppe integriert und tat das, wofür sie angeblich da war.«

»Das heißt, die Deutschen hatten alle Informationen über die Invasion?« fragte ich schockiert.

»Eigentlich ja, aber sie waren erst in der Woche davor über die Tatsache gestolpert, dass es nur eine Irreführung war und haben folglich ihre Informationen ignoriert. Das nennt sich dann wohl Ironie des Schicksals.« antwortete er. »Warum ich hier bin. Ich verlange von Ihnen die amerikanischen Divisionen mit dem ihnen zu stehenden Respekt zu behandeln.«

Das schockierte mich ein wenig. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass jemand auf die Idee kommen würde sich über meine Kriegsführung zu beschweren, außer Hiyo natürlich. Und dem General. Manchmal auch Harry. Also eigentlich alle. Aber das ein Amerikaner sich beschweren würde, das war mir nicht in den Sinn gekommen, warum auch. Ich behandelte die amerikanischen Divisionen wie der letzte Dreck oder um es metaphorisch auszudrücken, wie meinen Opferbauern im Damengambit … jetzt verstehe ich warum er sich beschwerte.

»Tue ich doch.« erwiderte ich.

»Wie bitte?« Sein Gesicht zeigte keine sichtbare Regung. »Sie schicken die Amerikaner vor Allem auf Operationen, die manche als Himmelfahrtskommando bezeichnen würden. Außerdem müssen sie hungern und haben schlechte Waffen.«

»Nun, die Amerikaner sind schlechter ausgebildet und außerdem machen die Japaner nicht so viel Lärm um amerikanische Leben, von daher kann ich mit amerikanischen Verlusten besser umgehen. Für Versorgung und Ausrüstung sind die USA selber zuständig.« erwiderte ich »Warten Sie mal, wir haben Ihre Soldaten nicht versorgt, und Ihre Regierung hat es auch nicht getan. Das heißt, die Leben seit Beginn des Krieges von dem, was sie sich organisieren. Ihre Soldaten sind einfach genial.« Eine unglaubliche Feststellung.

»Übertreiben Sie mal nicht, es ist nicht besonders schwer unbewaffnete Zivilisten auszurauben. Aber sie haben immerhin Leningrad erobert.«

»Nein, haben Sie nicht«

»Doch, hier. Taylor hat es erobert.«

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»Wie haben die das nur geschafft. Das hätte ich denen nie zugetraut.« Ich war total überrascht.

»Ich will ehrlich sein, sie haben die Russen mit unglaublich viel Wodka bestochen, mit Mistgabeln die Deutschen zu vertreiben, sie haben Leningrad freiwillig geräumt.«

»Okay, das erklärt alles.«

Patton war ein überraschend kompetenter Mann. Ich hatte einen japanischen Historiker beauftragt seinen Stammbaum zu erstellen, ich war der festen Überzeugung, dass dieser Mann europäische Wurzeln haben musste, ein Land wie die USA wären nie in der Lage solch einen Feldherren hervorzubringen. Ich beschloss dieses unglaubliche Potential auszunutzen und gab ihm ein paar seiner amerikanischen Divisionen um damit die letzten deutschen Bastionen niederzureissen. Und wie zu erwarten war er unglaublich erfolgreich.

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»Ach, wie süß. Sieh ihn dir an, er hat einen neuen Freund gefunden.« versuchte Hiyo mich zu ärgern. Doch ich weigerte mich diesmal darauf einzugehen. Wahrscheinlich hatte Hiyo einfach nur ein schlechtes Gefühl, weil er einen mächtigen Gegner mehr hatte. Nachdem er bereits im General einen ebenbürtigen Konkurrenten gefunden hatte, musste ihn das wirklich fertig machen.

»Hiyo, das muss Sie nicht fertig machen. Sie werden immer einen wichtigen Posten in meinem Kabinett haben.« versuchte ich ihn aufzumuntern. Hiyo blickte erst etwas verwirrt, dann lachte er laut auf. Ich war ein wenig verwirrt, doch war es schön, dass er es so leicht aufnahm.

»Glauben Sie wirklich ich bin von Ihrem Wohlwollen abhängig? Ach, wie herrlich, Sie haben wirklich keine Ahnung, wie das hier abläuft.« erwiderte er und klopfte mir auf die Schulter, dabei brachen mir etwa zwölf der vier dortigen Knochen und durch den Druck nach unten wurde mein rechtes Bein geschätzte 20 cm zusammengedrückt.

»Okay, lassen wir das. Reden wir über wichtige Dinge. Wie geht der Bau meiner Statue voran?« fragte ich.

»Nun, wir haben noch nicht angefangen. Alle übrigen Arbeitskräfte sind dabei mit den Alpen die Mittelmeerbrücke zu bauen, von der Sie geschwärmt haben.« erwiderte Harry.

»Na dann kommandieren wir eben die Soldaten ab, die sollen meine Statue bauen!« befahl ich.

»Aber wer soll dann unseren Krieg führen?« fragte der General.

»Ach, wen interessiert der Krieg, hier geht es um meine Statue, das hat höchste Priorität, das geht sogar vor dem Wohlergehen des Stabs. Außer mir natürlich.«

»Aber Sie haben doch noch nicht mal einen Entwurf.« warf Harry ein.

»Dann besorgen Sie mir gefälligst einen.«

Sofort gab es heftige Unruhen im ganzen Land. Alle japanischen Architekte trafen sich an dem weitbekannten Lieblingsort aller japanischen Architekten. Sie stellten jedoch recht schnell fest, dass der Walfleischstand in der Tokyoter Innenstadt für zwölf Leute ein bisschen klein war und siedelten in ein Restaurant um. Hunderte Portionen von Walfleisch wurden im Laufe der Arbeiten verschlungen, doch nach diesen zwölf Minuten hatte ich meinen Entwurf, er war perfekt. Die Statue war wie erwartet etwa 250 Meter groß und damit man das Kunstwerk auch sieht, erhielt sie einen Sockel der noch einmal gute 100 Meter maß. Ein Denkmal wie es seiner würdig war.

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Auf einmal kam einer der Architekten zu mir »Hier der Entwurf.« sagte er. Er reichte mir ein Bild von schrecklicher Hässlichkeit, zum Schutze aller meiner Zuhörer und Nachfahren habe ich dieses Bild vernichtet, wie es sich für ein Satanswerk gehört. Ich habe mir damit eine Zigarre gedreht und es langsam und schmerzvoll vernichtet.

»Danke, ich behalte den Ersten.« antwortete ich.

»Den Ersten?« erwiderte der Architekt verwirrt.

»Na das hier.« Ich zeigte ihm den guten Entwurf.

»Ach das, das hat meine Tochter gemalt.« Ich warf den Mann aus dem Fenster und gab sofort Befehl im ganzen japanischen Reich zwölf Akademien für die hohe Kunst der Architektur zu errichten. Jede sollte den Namen einer der zwölf Architekten erhalten, die ab diesem Tag den Rest ihres Lebens, also wahrscheinlich zwei bis drei Stunden bis zur Hinrichtung, in meinem Kerker verbringen würden. Zur Ruhm und Ehre meiner Nation würde ich sie in den Geschichtsbüchern zu Künstlern verklären müssen, doch dieses Opfer war ich bereit einzugehen. Aber leicht würde es nicht werden, das stand fest.

»Finden Sie nicht, dass Sie ein wenig übertreiben?« fragte Harry

»Ob ich übertreibe? Warum sollte ich übertreiben? Weil ich die zwölf einzigen und damit angesehensten Architekten Japans wegen einem Fehler hinrichten lassen werde? Weil ich wegen einem Fehler zwölf Familien den Vater nehme? Weil ich wegen einem Felher zwölf Universitäten aus dem Boden stampfen werde? Weil ich wegen einem Fehler eine gigantische Geschichtsfälschung begehen werde? Deswegen?«

»Ja.«

»Ja, es ist ein wenig übertrieben. Aber hey, ich bin der Tenno, ich darf das.« erwiderte ich.

»Was machen wir eigentlich, wenn Deutschland endlich niedergerungen ist?« fragte Hiyo.

»WOLLT IHR DEN TOTALEN FRIEDEN?« brüllte Sepp. »Ne, das klingt nicht, wir müssen uns einen neuen Krieg suchen.«

»Wenn Deutschland besiegt ist, werden wir erstmal noch die Reste von Italien zusammensammeln, damit wäre der Krieg dann vorbei. Dann lasse ich mich von Hitler in einem Streitwagen durch Berlin ziehen, das zu diesem Zeitpunkt bereits Marvinstadt heißen wird und neben Marvingrad zur größten, tollsten, saubersten, absolut tollsten, beliebtesten, mächtigsten und was Ihnen sonst noch an tollen Adjektiven einfällt, Stadt ausgebaut wird. Tokyo wird mit weitem Abstand auf Platz drei ausgebaut. Das wären die wichtigsten Punkte.« Hiyo schüttelte entgeistert den Kopf.

Methos räusperte sich.

»Und wir werden den französischen Untertanen soviel Baguette und Rotwein schenken, wie sie essen und trinken können.« fügte ich hinzu und wieder einmal hieben mir Methos und Napoleon simultan ein Baguette auf den Hinterkopf. »Ist ja gut, ich habe verstanden. Frankreich wird als einzige Nation des japanischen Großreiches wieder Autonomie erlangen, zumindest weitgehend.«

Methos applaudierte.

»Du könntest es ja mit den französischen Kriegsgefangenen der Deutschen selbst besetzen.« schlug ich vor.

»Pah.« sagte Patton, der mit einem Schlag im Raum stand. »Ich habe lieber eine deutsche Division vor mir, als eine französische hinter mir.«

»Ja, das trifft die Sachlage ganz gut.« stimmte Methos im zu. Sein vollkommen fehlendes Vertrauen in die Nation die er führte, war schockierend. Andererseits, wer könnte es ihm verdenken, es ging immerhin um Franzosen.

»Ich werde mir eine japanische Division nehmen und Afrika über die neue Mittelmeerlandbrücke erobern.« sagte der General.

»Mit einer Division?« fragte Harry ungläubig.

»Sie haben Recht, ich will ja ein bisschen Spannung reinbringen. Ich nehme nur eine halbe.« antwortete der General.

»Sie wollen mit einer halben Division Afrika erobern?« fragte Harry nun endgültig entgeistert.

»Wenn ich so darüber nachdenke, ist das ziemlicher Irrsinn… «

»Ich wusste es doch, er kommt zur Vernunft.« frohlockte Harry

»Warum sollte ich den Ruhm teilen, ich werde Afrika alleine erobern. Aber wenn ich zurück komme, will ich auch eine große Statue.« verlangte er, Harry fiel in Ohnmacht.

»Okay, wir machen sie ein Stück größer als die Freiheitsstatue um die Amerikaner zu ärgern. Nichts für ungut, Patton.« schlug ich vor, der General willigte ein. So würde das japanische Großreich auch nach dem Krieg weiter wachsen und seine überlegene Zivilisation in die weite Welt tragen. Von den fernsten Gebieten Sibiriens, über den unbewohnten Ural hinab zu den gefürchteten Schluchten der deutschen Mittelgebirge zu den menschenfeindlichen Gebieten Südfrankreichs, über den Gibraltarkanal hin zum Kap der guten Hoffnung und dann … ja alles wieder zurück halt.

»Ich habe noch eine Idee.« begann ich. »Patton nimmt die amerikanischen Divisionen und unterwirft für das japanische Großreich die USA.«

»Hey, niemand hat behauptet ich wäre zum Landesverrat bereit.« erwiderte Patton

»Aber das ist doch kein Landesverrat, Sie nehmen was sich zusteht. Sie werden Präsident der USA, wenn auch unter meinem Oberbefehl.«

»Aber das ist doch auch Landesverrat.« erwiderte Patton

»Stört Sie das in dem Fall.«

»Nein, eigentlich nicht, hauptsache es geht rund.«
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Re: [Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 19:12

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Ein kleiner Raum. Ein leerer Stuhl auf den grau-fahles Licht aus dem einzigen, kleinen Fenster fällt. Ein großer Fleck auf dem vom Alter zerfressenen Boden. Eindeutig Blut. Die Wände werfen einem förmlich die in diesem Raum verhallten Schreie entgegen, die Decke wirft die Grausamkeit der hier begangenen Taten zurück, der...

»Was zur Hölle schreiben Sie da für krankes Zeug?« fragte ich Hiyo, der beinahe erschrocken aufblickte, zumindest so fern man Hiyo erschrecken konnte.

»Nun, ich baue gerade ein Haus und der Innenarchitekt wollte wissen, welche Stimmung meine Gästetoilette einfangen soll.«

»Ihnen ist klar, dass das hochgradig abartig ist, oder?«

»Würde ich es sonst tun?«

»Wahrscheinlich nicht … lassen wir das.« erwiderte ich

»Angst?«

»Ja, aber das würde ich niemals zugeben.«

»Haben sie doch gerade.«

»Ach, Sie und Ihre Spitzfindigkeiten.«

Ich ließ ihn bei seiner Schreibarbeit sitzen und begab mich zu meinem Marinechef. Er hatte verlauten lassen an einer neuen Luftwaffe zu arbeiten, nachdem er die letzte für Schiffe gehalten und im Meer versenkt hatte. Ich war der festen Überzeugung die schlimmsten Ausgeburten der Hölle zu erleben, was sollte auch sonst herauskommen, wenn mein Marinechef, dessen IQ wahrscheinlich geringer war als sein Alter, an einer neuen Luftwaffe arbeitete. Mit dieser Einstellung war ich fast schon erleichtert als ich sah, dass er einfach nur Papierflugzeuge bastelte. Ich beschloss jedoch ihn von dem unglaublichen Nutzen dieser Flugzeuge zu überzeugen, also setzte ich ihn auf einen und warf ihn mit diesem aus dem Fenster. Während der Krankenwagen ihn abholte, beschloss ich ein Gutachten erstellen zu lassen um herauszufinden, wieviel Geld es sparen würde, die Scheiben einfach wegzulassen anstatt sie dauernd zu ersetzen.

Also ging ich weiter zu meinem General, er sprach von einer neuen Armee, die er aus chinesischen Rekruten zusammenstellen wollte, bei deren Erschaffung er persönlich anwesend gewesen sein soll. Ich war mir noch nicht ganz sicher was ich glauben sollte, entweder würde er mir eine riesige Aufstellung von Grabsteinen präsentieren oder lauter komischen Typen wie ihm selbst. Doch weit gefehlt.

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Es war ein Rätsel wie ich es mit diesem kuriosen Generalstab geschafft hatte, Japan zur mächtigsten Macht dieser Welt aufzusteigen zu lassen. Allem Anschein nach war ich ein noch größeres Genie als ich immer angenommen hatte, im Großen und Ganzen verschwendete ich hier doch nu mein Talent, wenn ich erst die Welt unterjocht habe, würde ich den Rest meines Lebens als Philosoph verbringen und in einer Tonne leben. Einer 545m² großen Tonne mit Kabelanschluss.

Doch das größte Rätsel an seinem Erfolg war eigentlich der viel zu unspektakuläre Krieg gegen Deutschland. Er hatte bei diesem Krieg eigentlich hohe Verluste eingeplant. Etwa zwei Millionen Amerikaner und maximal zehntausend Japaner. Jetzt hatte er gerade einmal achthunderttausend Amerikaner verloren, davon sechshunderttausend vermisst auf Grund der zu Genüge bewiesenen Unfähigkeit der Amerikaner irgendetwas zu finden. Außerdem gerade mal fünfhundert Japaner, von denen etwa vierhundert gestolpert sind. Zu bedauern ist es nur, dass nicht mehr Japaner den heldenhaften Tod für ihr Land sterben konnten.

Doch viel diskutiert wurde der Krieg im Heimatland nicht. Nach dem Kriegsbeginn in China gab es massenhaft Proteste in den öffentlichen Medien und der Bevölkerung. Danach wurde er weitgehend vergessen und man wandte sich wieder wichtigen Dingen zu, wie die steigenden Wafleischpreise und dem spielerischen Leuchten des Lichtes auf den Wellen an den Küsten Japans. Sepp holte das Thema kurz wieder rauf, aber die Bereitschaft sich für Krieg zu begeistern war ausgeschöpft. Kurzem Enthusiasmus folgte das alte Vergessen. Man wunderte sich lediglich warum die importierten Guccitaschen teurer geworden waren.

Auf einmal hielt mich Harry auf: »Kuhn hat angerufen.« Ich war ein wenig verwirrt, war der gute alte Fritzerl doch in meinem hauseigenen Kerker eingesperrt. Es war unmöglich, dass er dort ausgebrochen war, zu genial waren die Sicherheitsvorkehrungen, er selbst hatte befohlen es absolut sicher zu machen.

»Harry, bevor ich rangehe, wer war eigentlich für die Ausbruchssicherung verantwortlich?«

»Das muss ich nachsehen, moment, der Marinechef.« Ich gab ihm spontan eine Ohrfeige, bevor er weitersprach: »Er hat das Ausgangsschild auf die Zelle richten lassen.«

»Ja, das klingt nach dem Marinechef, der würde darauf reinfallen, aber wer könnte sonst so blöd sein?« erwiderte ich und ging ans Telefon. »Na, Fritzerl, wie geht's dir nach deinem Ausbruch?«

»Ausbruch? Ich bin auf das Schild reingefallen.« Ich wollte bitterlichst weinen.

»Wie kannst du dann anrufen?« fragte ich

»Ich habe behauptet ich würde meinen Anwalt anrufen.«

»Warum kannst du das am Telefon sagen, das hört doch dein Wärter.«

»Welcher Wärter?«

»Du hast keinen Wärter, aber bleibst in deiner Zelle?« Da hat er aufgelegt. Ich beschloss ihn laufen zu lassen. Noch bevor ich das Zimmer verlassen konnte, klingelte das Telefon wieder.

»Churchill hier, ich habe eine Forderung zu stellen.«

»Die da wäre?« fragte ich, obwohl ich sie eigentlich nicht hören wollte, schließlich würde ich auf jeden Fall ablehnen.

»Ich habe hier einen Charles de Gaulle, nein Charlie der Gaul war der Name, er will Frankreich haben.«

»Tut mir Leid, das kriegen Napoleon und Methos.«

»Aber der Gaul ist der legitime Erbe, Sie können doch nicht einfach Land verteilen wie es Ihnen passt.«

»Ich habe es höchstpersönlich erobert, also doch, kann ich.«

»Dann greife ich Sie an.« Diese Äußerung führte zu einem spontanen Lachanfall meinerseits. Churchill schien das ganze weniger lustig zu finden und legte einfach auf.

Doch auch der Krieg musste weitergehen. Schließlich musste ich noch viele Provinzen deren Namen so bedeutungsvoll waren, wie die Farbe des Drecks unter meinen Fingernägeln, wie zum Beispiel … ich versuche gar nicht erst es auszusprechen.

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Re: [Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 19:13

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»Ich habe ein Flugzeug aufgetrieben!« rief der Marineminister, als er in das Zimmer stürzte. Leider stolperte er dabei über die Teppichkante, strauchelte durch das Zimmer und flog durch das Fenster. Ein lautes Scheppern sagte mir, dass er diesmal nicht auf der Straße gelandet war.

»Hab' doch kein Flugzeug.« rief er hinauf. Ich schüttelte den Kopf. Eigentlich war es schade, so ganz ohne Luftwaffe zu kämpfen, aber was sollte er schon tun? Schließlich hatte er keinen Minister für seine Flieger. Außer dem Ersten, aber ihm erschienen die grob geschätzten 250 Diopren doch etwas hinderlich für diesen Beruf, wie eigentlich für jeden anderen Beruf auch.

»Hach, immer wieder unterhaltsam. Der ist wirklich noch dümmer als Sie.« sagte Hiyo über seine Kaffeetasse hinweg, an der er jetzt genußvoll schlürfte. Der Kaffee war nach Hiyos Spezialrezept gebraut, das bedeutete einen Alkoholanteil von etwa 97%, etwa zwei Kilo Koffein auf 100 ml und natürlich unglaubliche zwei Kalorien pro Liter. Eigentlich war es purer Alkohol, vermischt mit purem Koffein. Harry hatte mal aus Versehen einen Schluck davon genommen und war drei Wochen erblindet, ironischerweise konnte er wegen des Koffeins drei Wochen lang kein Auge zutun. Hiyo trank davon etwa drei Liter am Tag.

»Ich bin nicht dumm.« erwiderte ich. »Ich beweise es Ihnen, nennen Sie mir eine Zahl, irgendeine.«

»Zweiundvierzig.«

»Eine andere«

»Dreiundvierzig.«

»Hah, falsch, Sie hätten zweiundvierzig sagen müssen.« triumphierte ich. Hiyo schüttelte schockiert den Kopf und warf mir seine Kaffeetasse an den Kopf. Der letzte Tropfen fiel mir auf die Schulter, frass sich innerhalb von etwa zwei ms durch den fünf cm dicken Stahl und verbrannte ein paar cm² meiner Haut zu Staub, was in dem Fall nur halb so schlimm war, die Stelle hatte höllisch gejuckt.

Nachdem dieses Problem gelöst war, wollte ich mich einem anderen Problem widmen, der Forschung von der ich seit Langem nichts gehört hatte, außer dem was man in den Zeitungen über ihre Arbeit lesen konnte, Drogenexzesse, Zwangsprostitution und die üblichen Begleiterscheinung ihrer anstrengenden Arbeit, Reichtum, Frauen und viel Freizeit … irgendwas lief gewaltig schief. Sofort ließ ich alle Forscher herbestellen. Einer kam. Torkelte. Strauchelte. Fiel. Erbrach sich auf den Boden, ein erbärmlicher Anblick. Nach mehreren erfolglosen Versuchen in aufzuwecken, die in dem Einsatz eines Defibralators ihren Gipfel erreichten, schlossen wir ihn an ein Umspannwerk an und jagten ihm zehntausend Volt durch den Körper. Einen normalen Menschen hätte das gegrillt, doch in seinem Fall wurde die Energie von zwanzig Litern Alkohol, die in seinem Blut ihr Unwesen trieben, absorbiert, worauf die Alkoholmoleküle pulverisiert wurden und sich rein zufällig zu Muttermalen zusammensetzten, die rein zufällig alle auf dem Rücken waren und rein zufällig ein Muster ergaben, das rein zufällig dem Schriftzug: "Idiot" zum verwechseln ähnlich sah.

Als er nun wieder lebendig vor mir stand, … vielleicht sollten wir in seinem Fall mit dem Wort "lebendig" etwas vorsichtig sein, jedenfalls stand er ohne Hilfe aufrecht, beschloss ich ihn zu seinen Forschungsprojekten zu befragen, er war immerhin der beste Wissenschaftler im Raum, vor allem weil er der Einzige war. Andererseits befand sich im selben Raum eine Ratte, die gerade versuchte ein Stück Papier in ihr Mäuseloch zu stopfen und damit wohl mehr wissenschaftliche Kompetenz zeigte als die mehr oder wenige willkürliche Anordnung an Organen, die sich Mensch schimpfte, die nun vor Marvin stand.

»Also, woran forschen Sie gerade?«

»Einem Antrieb, der es einem Gefährt ermöglicht mit Überlichtgeschwindigkeit zu fliegen.« erwiderte der Mann.

»Äh, wie wäre es, wenn Sie sich etwas Leichteres suchen, um nicht zu sagen, etwas Mögliches?« erwiderte ich und versuchte dabei beruhigend zu lächeln. Man sollte Verrückte nicht unnötig provozieren, sonst kann es passieren, dass ihre geistige Störung willkürlich Neuronen abfackelt, dabei in etwa eine Energie, äquivalent zu zwanzigtausend Tonnen TNT, befreit und diese Energie als konzentrierten Strahl auf den Mond richtet, um seinen Namen in eben denselben zu ritzen. Oder er wird einfach wütend. »Wie wäre es mit Überschallgeschwindigkeit? Auch dort wären Sie Pionier.«

»Habe ich doch schon längst erreicht« erwiderte der Forscher abfällig. Ich war ernsthaft positiv überrascht. Er hatte einen Wissenschaftler, der in der Lage war, Flugzeuge auf Überschallgeschwindigkeit, also über 1200 km/h zu beschleunigen, damit könnte er aus seiner nicht existenten Luftwaffe, die gefürchteste aller Zeiten erstehen lassen.

»Wie haben Sie das nur geschafft?« fragte ich, auf Grund des Gedankens leicht erregt.

»Hiermit.« sagte der Forscher stolz, zog eine Peitsche und ließ sie mehrere Male in der Luft knallen. Ich war am Boden zerstört, zwar hatte er Recht, die Peitsche durchbrach die Schallmauer, aber wem sollte diese - nicht neue - Erkenntnis helfen? »Ich weiß, es ist noch kein Antrieb, aber darum kümmern sich die niederen Wissenschaftler, ich muss an meinem Überlichtgeschwindigkeitsantrieb arbeiten. Wollen Sie es hören?«

»Warum nicht? Schlimmer kann es nicht werden.«

»Gut.« Sagte er und setzte sich. »Was bewegt sich schneller als Licht?«

»Nichts, sie Intelligenzbolzen.«

»Aber doch, natürlich. Sie haben vom Leben offensichtlich keine Ahnung. Schneller als das Licht sind nur … na? … Gerüchte. Diese Erkenntnis allein sollte den Nobelpreis wert sein, doch auf Grund meines unendlichen Ehrgeizes, arbeite ich trotzdem daran, einen Antrieb herzustellen, der auf dieser Erkenntnis basiert, allerdings habe ich noch Probleme die Energie der Gerüchte irgendwie umzuwandeln. Ich …« Weiter kam er nicht. Meine Geduld war am Ende, also tat ich das, was ich mit den meisten Menschen tat, die mir auf die Nerven gingen. Ich bat Sie freundlich zu gehen … so ein Schwachsinn, aus dem Fenster hab' ich ihn geworfen.
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Re: [Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 19:14

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Auf Grund meiner dummen Angewohnheit nervige Menschen einfach aus dem Fenster zu werfen, musste das Hauptfenster dauernd ausgewechselt werden, was den weltweiten Glasmarkt empfindlich ausdünnte, da dieser nicht auf einen Menschen-aus-dem-Fenster-werfenden Despoten gerechnet hat, eine schwere Blase drohte den gesamten Rohstoffmarkt implodieren zu lassen, die Preise für Rohglas lagen schon jetzt auf astronomischen Höhen, Gold hatte längst als Geldanlage ausgedient, immer mehr Menschen veräußerten ihre Einmachgläser um sich von dem Geld Häuser zu kaufen. Natürlich ohne Fenster, Glas war schließlich zu teuer. Oder um bei der wahren Geschichte zu bleiben: Der Hausmeister hatte einfach keine Lust mehr, dauernd Scheiben auszuwechseln, also soll ich aufhören sie zu zerbrechen.

»Ich habe eine unglaubliche Entdeckung gemacht!« rief der Marineminister. Synchrones Aufstöhnen im Raum, jeder wusste, es musste etwas Schreckliches sein, schrecklicher als der Krieg, der Tod, Tokio Hotel oder gar Folter. Schrecklicher als alles dahergewesene, schrecklicher noch als sein letzter Einfall, der höchstwahrscheinlich noch schrecklicher als alles bis dahin dahergewesene war. Ein Leben voller Superlativen.

»Wenn ich den Bleistift so herum halte, kann ich damit nicht nur Fusel erzeugen, sondern Striche machen.« sagte er voller Stolz. Kurz zögerte ich, einen kurzen süßen Moment der eisernen Selbstbeherrschung, ein Moment der stählernen Standhaftigkeit, ein Moment der kupfernen … dann fiel mir auf, dass "kupfern" einfach nicht ordentlich klingt, also habe ich ihn aus dem Fenster geworfen.

»Dafür werden Sie büssen!« brüllte der Hausmeister, der urplötzlich aus dem Kamin auftauchte.

»Ts, warum sollte ich denn vor Ihnen Angst haben?« fraget ich. Als ich drei Tage später aus dem Koma aufwachte, beschloss ich spontan, dass mein Hausmeister viel zu wenig verdiente und verdoppelte sein Gehalt. Nach weiteren zwei Tagen im Koma stellte ich ihm einfach einen Blankoscheck aus. Sofort brach er auf, sich einen riesigen Haufen Geld zu holen, eine Armee aufzustellen und Japan von innen heraus unter seine Macht zu bringen. Doch dann kam ihm eine viel bessere Idee, mit etwa 5,2 Promille im Blut beschloss er damit seine Zeche zu bezahlen. Der Wirt, der diese Form der Bezahlung nicht kannte, da er v.a. von der Zahlung durch Naturalien lebte, warf den Scheck achtlos weg. Dieser wurde dann von einem kleinen Kind gefunden, dass sich nichts sehnlicher wünschte als ein Eis, also schrieb es eine krakelige zehn darauf, denn weiter konnte es nicht zählen, ließ ihn sich auszahlen und kaufte sich ein Eis. Der Frage wie ein Kind einen Scheck einlösen kann wird nachgeforscht, sobald wir wieder übrige Spione haben. Wegen der durch den Scheck eingetretenen Verluste wurde der Geheimdienst kurzzeitig aufgelöst, auch wenn es manchen Experten übertrieben schien eine zehn Millionen Dollar schwere Institution wegen zehn Yen zu schließen.

»Ich glaube, ich habe eine gute Idee um mit diesen Strapazen fertig zu werden.« begann ich. »Ich werde einfach verrückt.«

»Gute Idee.« meinte Hiyo

»Wer sollte den Unterschied feststellen?« erwiderte der General

»Wie bitte?«

»Möge es Ihren Geist erhellen.«

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»Eine Niederlage? Ich wusste gar nicht, dass ich bereits angefangen habe, aber wenn ich selbst nicht weiß, was ich tue, dann bin ich ja schon verrückt, andererseits habe ich ja erst angefangen, wenn ich also zu dem Zeitpunkt schon nicht wusste, dass ich damit anfange, war ich diesem Zeitpunkt bereits verrückt, aber wenn ich zu diesem Zeitpunkt schon verrückt war, dann habe ich ja nicht damit angefangen verrückt zu sein, schließlich bin ich es schon. Wenn ich allerdings nicht ohne mein Wissen angefangen habe, verrückt zu werden, ist mein Beleg dahin, dass ich überhaupt je verrückt war und ich kann wieder von vorne anfangen.«

»Entschuldigen Sie.« unterbrach mich Harry in meiner hochkomplizierten Abhandlung über das Leben. »Aber das ist einfach nur eine kleine Niederlage ohne große Bedeutung.«

»Ohne große Bedeutung? Erklären Sie doch einmal den japanischen Witwen, den japanischen Waisen und den japanischen Walschützern, dass die Männer in einer unbedeutenden Niederlage gefallen sind!« rief ich empört.

»Seit wann interessieren Sie sich für die Hinterbliebenen? Außerdem gibt es keine japanischen Walschützer.« fragte Harry

»Gar nicht, aber ich weiß, dass Sie sich das zu Herzen nehmen.« erwiderte ich grinsend. Harry verpasste mir eine Ohrfeige und zog ab. Dafür würde ich ihn vierteilen lassen, dann den Kopf hängen und alles zusammen verbrennen. Oder ich würde ihm ein weiteres Jahr kein Gehalt zahlen. Oder ich könnte ihn mit dem Marinechef für ein paar Tage in eine kleine Zelle sperren, doch das erschien mir dann doch zu grausam.

»Ach Hiyo, ich bin von Stümpern und Vollidioten umgeben.« sagte ich.

»Und Sie sind der Anführer.« erwiderte Hiyo mit dem Ansatz eines Grinsens auf dem Gesicht.

»Wie bitte?«

»Merken Sie es sich, ich bin nicht der General, ich werde mich nicht verbessern.« Ich beschloss diese freche Antwort einfach zu ignorieren und ließ mich seufzend auf meinen Ledersessel nieder, der mit einem lauten Quietschen nachgab und zusammenbrach. Eine Schraube rollte gegen den Tisch und traf eine winzig kleine bestimmte Stelle, die Wahrscheinlichkeit diese Stelle zu treffen war in etwa so hoch als würde man versuchen mit einem Tennisball ein Flugzeug zu treffen - ein fliegendes -, diese Stelle an der Termiten den gesamten Tischfuß mit einem derart komplexen Gängesystem durchzogen hatten, dass der kaum vorhandene Impuls der Schraube den Komplex implodieren ließ. Der Tisch brach zusammen und eine Vase rollte gegen den Wandschrank der aus ähnlichen Gründen wie der Tisch ebenfalls zusammenbrach, direkt auf Hiyo, den diese Tatsache jedoch nicht weiter zu stören schien.

»Hiyo, ich glaube dieses Zimmer gehört einmal neu eingerichtet.« schlug ich vor.

»Warum, nur weil es aussieht wie ein Wohnwagen, der zu einem Restaurant umfunktioniert wurde, nur am dann als Golfplatz missbraucht zu werden?«

»Ich hätte es anders ausgedrückt, aber ja, genau deswegen.«

»Wahrscheinlich eine gute Idee, ja.«
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Re: [Arma/1936/Japan-AAR] Der Weg der aufgehenden Sonne

Beitragvon Marvin » 4. Dezember 2010 19:14

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Marvin erwachte wie jeden Morgen aus seinem wohlverdienten Schlaf, nämlich gar nicht. Nie wäre Marvin auf die Idee gekommen vor dem Mittagessen aufzustehen, er vertrat die Philosophie, dass am Vormittag nichts passieren konnte, wofür es sich lohnte wach zu sein. Wie sollte auch etwas passieren, wenn er noch im Bett war. Wer das für einen Teufelskreis hält … hat vollkommen recht.

Doch heute war einer dieser besonderen Tage an denen er früher aufstand, vielleicht lag es an den Bauarbeiten vor seinem Schlafzimmerfenster, vielleicht an den Schmerzensschreien, die das Gebäude erfüllten, vielleicht an der Decke, die über ihm zusammenbrach, oder - was viel wahrscheinlicher ist - an den elf Litern Wein, die er am Abend zuvor getrunken hatte. Mit einem langgezogenen Gähnen betrat er sein Arbeitszimmer und erblickte etwa vierhundert Menschen, was auf Grund des gerade mal zwanzig m² messenden Raumes eine totale Ignoranz gegenüber den Grenzen der Physik und den allgemeinen Regeln der Innenarchitektur widersprach, die besagten, dass Räume für vierhundert Menschen definitiv größer als zwanzig m² sein sollten. Als Marvin den Raum betrat verstummte das Gespräch schlagartig, alle starten ihn an, einzelne Stimmen wurden laut: »Verdammt, er ist zu früh gekommen.«, »Was macht der hier?« und Ähliches, dominierend war jedoch beunruhigenderweise: »Das ist die Gelegenheit, tötet ihn!« Er kannte nur eines der Gesichter, Hiyo.

»Hiyo, was zur Hölle ist hier los?« fragte ich noch etwas schlaftrunken und blieb im Türrahmen stehen. Ich hatte nicht vor mich dem Bruch mit der Physik anzuschließen, wer weiß wie der intergalaktische Gerichtshof der Physik diese Verstöße ahnden würde?

»Äh...« Das war so ziemlich die verstörrendste Antwort die Marvin sich vorstellen konnte, Hiyo ratlos, ein weiterer Verstoß gegen die allgemeinen Regel der Innenarchitektur, die unter anderem besagten: Hiyo hat immer Recht. Falls es jemandem komisch vorkommen sollte, dass sich die Innenarchitektur um meinen Generalstab kümmerte … das tut Marvin auch, aber den Regeln der Innenarchitektur muss man sich fügen, tat man das nicht, würde dieser Verstoß vom albanischen Gerichtshof der Innenarchitektur - Albanien war das einzige Land mit solch einem Gerichtshof, deswegen beanspruchte er weltweite Annerkennung - geahndet, meistens indem für das Haus des Angeklagten die Regeln der Statik abgesetzt wurden, damit es über seinem Kopf zusammenbricht, alternativ wurde auch die Schwerkraf umgedreht um das Porzellan zu zerstören.

»Ich höre…« forderte ich ihn auf, ermutigt durch den Anschein, dass ich gerade die Oberhand hatte und wahrscheinlich auch bedingt durch die Tatsache, dass sich noch etwa 97% seines Gehirns im Tiefschlaf befanden, ansonsten hätte ich diesen Himmelfahrtskommando ähnlichen Kommentar wohl nie heraus bekommen.

»Das ist eine Art … Rumpfparlament … wenn Sie erst die Welt beherrschen wollen Sie doch sicher einen Teil der Verantwortung und Pflichten an ein Parlament abgeben.« Man sah ihm die Anstrengung und die Schmerzen an, die es ihm bereitete das Wort "Parlament" zu benutzen. Ich wollte nicht näher darauf eingehen, aber es fiel noch jemandem auf.

»Sagte der Mann, der mich vor ein paar Tagen ausgelacht hat, weil ich aus Japan eine Republik machen wollte.« sagte Harry mit einem freudig zynischem Unterton in der Stimme, es musste für ihn der Höhepunkt seines Lebens sein Hiyo eins auszuwischen.

»Okay, es reicht. Raus mit euch, auf der Stelle.« sagte Hiyo und im Zuge von etwa zwei Sekunden hatten alle den Raum verlassen. Wie das möglich war, obwohl ich mit meinem gigantischen Schädel die Tür blockierte, war mir ein Rätsel, aber der intergalaktische Gerichtshof der Physik würde sich schon darum kümmern. »Ich geb's ja zu, das ist eine riesige Verschwörung gegen Ihre Persönlichkeit die mit einem Attentat und der totalen Regierungsübernahme enden sollte, also …«

»DER JUDE HAT UNS VERRATEN, TÖTET DEN BOLSCHEWIK, ER HAT DEN REICHSTAG ANGEZÜNDET!« brüllte eine wohlbekannte Stimme.

»Hey, wo waren Sie die letzten Tage?« fragte ich.

»Urlaub in Moskau, austesten meiner Parolen.«

»Wie muss ich mir das vorstellen?«

»Nun, ich brülle meine Testobjekte auf offener Straße und bewerte den Grad der dadurch verursachten Verletzungen.«

»Und? Was ist ihr Favorit?«

»DEUTSCHE HABEN KEINE AHNUNG VON FUẞBALL.«

»War ja klar, Hiyo, was wollten Sie sagen?«

»Äh ja, Verschwörung und so, ich hoffe Sie sind zufrieden.« erwiderte Hiyo resigniert.

»Natürlich bin ich nicht zufrieden, ich bin bereits um Viertel nach elf aufgestanden und habe noch keinen Kaffee, wie soll man da zufrieden sein?« erwiderte ich und sah mich verzweifelt nach einer Kaffeemaschine um. Schließlich befahl ich Harry mir sofort einen Kaffee zu bringen, bevor ich zu einem Monster mutieren würde.

»Entschuldigung, wollen Sie nichts zu der Verschwörung sagen?« fragte Hiyo sichtlich verwirrt. Ein Verstoß gegen Etikette, niemand hat an den Worten des allmächtigen Tennos zu zweifeln. Hierfür braucht es allerdings kein Gericht, da wird man einfach so geköpft.

»Warum? Sollte ich?«

»Nun, wir wollen Sie umbringen, deswegen sollten Sie um Ihr Leben fürchten. Außerdem wollen wir Ihr Reich übernehmen, also sollten Sie um Ihren Titel führen, der Ihnen in Anbetracht der Tatsache aus Punkt eins der Verschwörung allerdings auch höchstoffiziel egal sein kann.« antwortete Hiyo.

»Ach Hiyo, gottgleiche Wesen wie meine Wenigkeit werden immer Neider haben, die sich ihren Tod wünschen, das ist eine normale Reaktion auf soviel Perfektion. Und selbst wenn es Ihnen ernst sein sollte, wer wäre denn in der Lage meine gottgegebene und gottgleiche Macht zu brechen?«

»Ja, von Gott gegeben trifft's.« murmelte Hiyo.

»Schweig still, Ungläubiger!«

Während ich meinen Körper von zwei Maurern aus der Westwand befreien ließ, beschloss ich doch ein wenig um meine Sicherheit zu fürchten und gab einige Updates an meinem Körper in Auftrag.

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I'm insane. What's his excuse?
Deutsche Paradox Livestreams: https://twitch.tv/legendarymarvin