[Silent Hunter 4] John McBef, der Wolf!

AARs zum Zeitpunkte der beiden Weltkriege

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[Silent Hunter 4] John McBef, der Wolf!

Beitragvon Relli » 25. November 2011 19:52

How are you? My name is John McBef and I've been a captian of the submarineforce in the second World War.

Vorwort:

Dies ist ein AAR von "Silent Hunter 4", an welchem ich gerade arbeite.
Der AAR ist etwas anders struckturiert, als die, die ihr vielleicht kennt, denn es handelt sich um eine Erzählung in einer Erzählung. Der Ex U-Bootkommandant John McBef lebt mit seiner Familie friedlich in den Vereinigten Staaten und ist bereit, seine Erlebnisse im 2. Weltkrieg mit uns zu teilen.
Bei diesem AAR ist es wichtig, dass auf Schriftfarben und -art geachtet wird:

Alles in Blau verfasste sind Anmerkungen von mir, z.B. genauere Bilderklärungen.
Alles in Grün verfasste spielt direkt im Geschehen; ist also in der Gegenwart geschrieben.
Alles in (normal)Schwarz verfasste kommt sozusagen direkt aus dem Mund von John McBef und ist seine Erzählung.

Der Schwirigkeitsgrad ist so hoch wie nur möglich, mit Ausnahme der externen Ansicht, diese werde ich aber nur für Screenshots benutzen.
An machen Stellen kann es vorkommen, dass Entscheidungen gefällt werden müssen, über die ihr (also die Leser) in den Kommentaren abstimmen könnt.

Soviel dazu; aber jetzt sollten wir endlich still sein und uns anhören, was der alte Mann zu sagen hat ;) .


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Ich erinnere mich noch, als ob es gestern gewesen wäre. Ich war schon mehrere Tage in Cavite (Manila), das liegt auf den Phillpinen, stationiert und wartete eigentlich nur darauf, den Grund für meine Versetzung (nicht als ob ich schon irgentwo anders als Kommandant gedient hätte; ich war noch sehr jung und hatte meine Ausbildung gerade erst abgeschlossen) endlich zu erfahren. Am 7. Dezember 1941 war es dann soweit. Ein Brief des "Chief of Staff" wurde in mein Büro (ja... ich hatte mein eigenes Büro) gebracht.

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Ein U-Boot der S-18 Klasse also. Nicht gerade das schnellste, größte und beste Modell, aber so konnte ich meine Fähigkeiten wenigstens unter Beweis stellen. Direkt nachdem ich den Umschlag erhalten hatte, zog ich mir meinen Mantel über und machte mich auf, mein neues Boot zu inspizieren. Ich kam in die große Wartungshalle und sah das Prachtstück auch schon gleich. Naja... Prachtstück konnte man eigentlich nicht sagen, da die werte Dame schon sichtbar einige Jahre auf dem Buckel hatte. Das sah man vor allem an der schlechten Ausstattung. Kein Radar, MARK14 Torpedos (Diese Torpedos wurde schon im 1.Weltkrieg eingesetzt und wurde bei den S-18 Klasse nur verwendet, weil sie in die kleinen Torpedoschächte passten; aber das scheint unser John ja nicht zu wissen. Wohl nicht aufgepasst in der Theorie) und keine Flak. Ich ging direkt nach der Inspektion zum Wartungschef, der anscheinend gerade Pause machte.

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"Mahlzeit,
mein Name ist John McBef und ich vermisse einige wichtige Instrumente an meinem U-Boot, der S-41."

"Müssen sie *mampf* einen Antrag *schmatz* bei der Zentralverwaltung *stopf* stellen. Hier iss'n Formular."

Ich dankte dem Mann kurz und machte mich gleich wieder auf in mein Büro, um den Antrag zu stellen.


Einige Tage später, am 10. Dezember 1941, kam mein vorgesetzter Kommandant in mein Büro. Er bat mich direkt zu Strategiekarte an der Wand.

"McBef! Ich teile ihnen hiermit einen Auftrag von minderer Wichtigkeit zu."
Er deutete auf die Karte.
"Hier werden sie mit ihrer Mannschaft patroulieren und feindliche, d.h. japanische, Handelsschiffe angreifen.
Rufen Sie schnell ihre Mannschaft zusammen, Sie laufen bereits in einer Stunde aus."

Wir salutierten beide kurz und der Kommandant ging ab. Ich musste mich beeilen; eine Stunde war extremst wenig Zeit.

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Punkt 8 Uhr morgens standen alle meine Matrosen auf der Matte, also vor der U-Boot, welches anscheinend über Nacht zu Wasser gelassen wurde. Meine Leute sahen alle frisch und zuverläassig aus, das gefiel mir sehr gut. Wir begaben uns also alle an Bord und ich machte mich mit meinen obersten Offizieren an die Einsatzbesprechung.

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"Meine Herren, der Auftrag ist recht simpel.
Wir sollen uns in feindliches Gewässer begeben und dort alle feindlichen Schiffe angreifen und versenken.
Ich schlage dafür folgende Route vor.
"

Ich zeichnete meinen Weg in die Karte ein und alle nahmen ihn ohne zu zögern an. Sie vertrauten in mich von Anfang an.
Ich versuchte offenes Gewässer zu meiden und hielt das Boot stets in Küstennähe... war einfach sicherer.

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Nach der kurzen Besprechung gab ich den Befehl den Dieselmotor zu starten und die Geschwindigkeit auf 1/3 zu stellen, ich wusste immerhin nicht, wann wir zurückkommen würden und wollte von Anfang an Treibstoff sparen.


Ich weiss noch ganz genau, Punkt 18.00 Uhr erreichte uns eine schlechte Meldung. 2 Britische Schlachtschiffe wurden im Südchinesischen Meer von feindlichen Fleugzeugverbänden versenkt. Und damit es noch schöner wird, sind die Japsen auch gleich noch auf den Phillipinen gelandet, weswegen mein Auftrag jetzt doch wichtiger werden könnte. Immerhin werde bestimmt in nächster Zeit Versorgungsschiffe die Phillipinen ansteuern ud wenn ich Glück habe, werden wir vielleicht sogar einem Truppentransporter vor den Bug bekommen.
Ich nutzte die Gelegnheit, um von meinem Funker einen Lagebericht zurückfunken zu lassen.

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Am nächsten Tag, um 14.30 Uhr, wurde das erste mal Alarm geschlagen. Der Sonarmaat hatte mehrere Ziele entdeckt, die sich rasch auf uns zubewegten.

"3 Ziele! Vermutlich Zerstörer! Schnell! 12! 134! 345! (Beschreibt die Lage) Mittlere Entfernung!"

Ich gab sofort den Befehl unterzutauchen und setzte alle Männer auf Gefechtsposition.

"Abtauchen! Schnell! Schnell! Holt die Deckwache rein und schließt die Außenschoten!"

Ohne, dass es die anderen bemerkten drückte ich auf meine Stoppuhr in der Tasche. Es war natürlich nur eine Übung und der Sonarmaat war eingeweiht.
Ich war sehr zufrieden mit der Leistung. Bereits nach 15 Sekunden hieß:

"20" (Tiefe in Fuß)
"40"
"60"

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Und bereits nach einer Minute waren wir bei 100 Fuß und ich gab Entwarnung. Die Männer waren zuerst leicht enttäuscht, aber nachdem ich ihnen ein großes Lob aussprach gingen sie freudig an ihre Arbeit zurück. Eine tolle Mannschaft, die ich da erwischt hatte.
Als wir wieder an der Oberfläche waren, begab ich mich auf's Deck und setzte meinen Feldstecher an. Ruhige See! Klare Sicht! Eigentlich super, solange wir dem Feind nicht begegnen würden. Und dafür konnte niemand garantieren...

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Zuletzt geändert von Relli am 3. Dezember 2011 21:54, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: [Silent Hunter 4] John McBef, der Wolf!

Beitragvon Relli » 3. Dezember 2011 21:48

In der Nacht des 12. Dezember, um 0:43 Uhr, war die Stimmung an Bord auf einem Tiefpunkt. Der Krieg hatte sich ausgedehnt und nun war es offiziel der 2. Weltkrieg. Deutschland und Italien hatten uns den Krieg erklärt!
"Vielleicht würden wir ja bald ein paar europaeische Schiffe vor den Bug bekommen, wer weiss?"

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Um 9:12 Uhr am selben Tag ereilte uns eine weitere schlechte Botschaft. Es wurde ein feindlicher Einsatztrupp dirkt vor Manila, also unserer Basis, gesichtet. "Verdammt! Nicht mehr lange und die Japaner greifen an." Immer wieder ging mir dieser Satz durch den Kopf. Es war schwer nun unseren Treibstoffverbrauch zu errechnen, schließlich wusste ich nicht, ob wir vieleicht bald einen anderen Hafen ansteuern müssten.

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Die Hiobsbotschaften nahmen kein Ende. Um 9:00 Abends mussten wir erfahren, dass die Japaner sich wohl auf eine Landung auf Borneo vorbereiteten. Ich hätte gerne geholfen, aber die Erfüllung des Auftrags hatte inefach oberste Priorität. Ich seuftste kurz als ich den Befehl gab, den Kurs weiter zu halten und uns damit immer weiter von Borneo zu entfernen.

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Über Nacht wurden uns mehrere feindliche Einsatzverbände gemeldet und als ich sie am nächsten Tag in die Karte einzeichnete ergab sich ein klares und erschreckendes Muster. Die Information, die wir gestern erhielten waren anscheinend wahr. Die Japaner hielten geradewegs auf Borneo zu.

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Wieder ein kurzes Seufzen meinerseits.

Die Tage wurde ruhiger und es passierte nicht viel. Wir erhielten einige Kontaktmeldungen, nichts besonderes. Ich nutzte diese freie Zeit, um mich viel mit meiner Mannschaft zu unterhalten. Ich wollte eine gesunde Beziehung zu meinen Maats aufbauen und erfuhr, dass die meisten von ihnen bereits verheiratet waren. Meine Angst vor dem Bevorstehenden wuchs etwas. Ich wollte immerhin nur ungern, dass den Witwen traurige Nachrichten überbracht werden müssten.
Am Mittag des 14. Dezember fragte ich meinem Steuermann, wie lange es noch dauern würde, bis wir unser Ziel endlich erreicht haben.

"105.6 Stunden bei einer 1/3 Fahrt"
"Sehr gut, wenn wir Glück haben, können wir Weihnachten auf festem Boden feiern."
Ich lachte kurz und mein Steuermann schmunzelte mit.
Ich wusste natürlich, dass die Wahrscheinlichkeit noch vor Weihnachten zu Hause zu sein, vielleicht 0,0001% betrug, aber für solche Witze war ich mir nie zu Schade.

Am 17. Dezember, 18:00 Uhr, wurde die allgemeine Befürchtung bestätigt. Die Japsen waren auf Borneo gelandet. Die Insel brachte sehr viel Öl hervor und unsere Truppen waren zahlenmäßig zu unterlegen, um die Insel halten zu können. Eine Schande!

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Am 18. Dezember um Mittag herum waren wir endlich unserem Ziel nahe und ich begonn, den eigentlichen Einsatz vorzubereiten. Ich nahm die Karte und den Zirkel zu Hand und zog einen Kreis mit einem Radius von 100nM (natürlich nur im Maßstab/ nM = nautische Meile) um unseren Zielort herum. So ergab sich dann ein Gebiet, in dem wir patroulieren würden.

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Nachdem ich mit der Karte fertig war, wollte ich mal nach dem Wetter sehen. Immer noch schön un sonnig, nur die See war nicht mehr so ruhig.

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Ich entschied mich, am Tag nurnoch unterwasser zu fahren, da man in diesen Gewässern mit feindlichen Flugzeugen rechnen musste; außderdem wollte ich ja nicht gleich von allen potentiellen Zielen zuerst gesehen werde, oder?

(Persönliche Anmerkung: Im Zuge dessen habe ich einen schönen Screenshot machen können. Die S-41 taucht gerade auf, als die Sonne fast untergegangen war)

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Immer wenn wir in der Mitte der Route waren, gab ich den Befehl, die Motoren abzuschalten und das Boot muchsmäuschenstill darliegen zu lassen. In einer Tiefe von rund 140 Fuß besuchte ich den Sonarmaat. Ich gab ihm Anweisung, in alle Himmelsrichtungen zu horchen und lies diesen Vorgange alle 15 Minuten eine Stunde lang wiederholen, doch das Meer um uns herum schien absolut leer zu sein.

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Am 20. Dezember konnte ich aufgrund von mangelnder Baterieleistung nicht mehr den ganzen Tag unterwasser fahren, doch das Glück war wiedermal mit den Tüchtigen. Das Wetter war Hundsmiserabel... also gut für uns. So fällt es dem Feind schwerer, uns zu entdecken, bevor wir ihn entdecken.

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Am Abend erreichte uns die wohl schlimmste Nachricht bisher. Unsere Basis befand sich unter Dauerbeschuss der Japaner und unsere Einsatzbasis wurde auf die Insel Jawa verlegt. Das brachte uns in eine fast völlig neue Lage...

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Re: [Silent Hunter 4] John McBef, der Wolf!

Beitragvon Relli » 5. Februar 2012 17:13

Es war nun schon der 22.Dezember und das Meer schwieg immernoch. Ich ließ immer wieder den Horchvorgang durchführen, doch jedes mal bekam ich nur einen entäuschten Blick des Sonarmaats zu sehen. Kein Frachter, kein Kreuzer; nichts! Schlechte Stimmung machte sich in der Mannschaft breit. Zu viel Enthusiasmus bei diesen jungen Leuten. Sobald einmal etwas nicht klappte, waren sie gleich mies drauf und ich konnte dieser "Bewegung" nur schwer entgegensteuern. Ein Jammer!

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Aber dennoch hatten wir unseren Auftrag erfüllt und bekamen dies auch bestätigt.

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Ich machte mich deshalb in den Maschienenraum auf um mich nach dem Treibstoffstand zu informieren. Es war schon etwas respektlos, dass die Maats dort samt Offizier sich das Kartenspiel zum Alltag gemacht haben, aber gut; ich konnte es ihnen nicht übel nehmen.

"Meine Herren",
ich räusperte mich
"wie sieht's mit den Dieselreserven aus?"
Der eine stand auf und ging zu einer der Messanzeigen.
"Mehr als ne Weltumrundung."
Hastig setzte er sich wieder.
"Etwas genauer bitte!",
forderte ich etwas genervt.
"83%"

Ich war kurz davor diesem Maat die Augen zu bläuen, doch ich hatte wirklich keine Lust dazu. Das war das gute an einem U-Boot. Die Vorgesetzten eines Kommandanten waren weit weg und unerreichbar; so konnten sie die eigende Arbeit auch nicht kontrollieren. Jedensfalls entschloss ich mich meine Patroulie fortzusetzten, bis neue Befehle eintreffen.


Am Abend, 18.00 Uhr, ließ ich gerade einen Statusbericht rausgeben, als der Funker mir eine Nachricht aus der Zentrale übergab. Wake Island war gefallen.

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In der Nacht, um 5.00 Uhr, wurde uns passend zum 24.Dezember ein Geschenk gemacht. Uns wurde ein feindliches Schiff gemeldet, dass unser Patrouliengebiet genau kreuzen würde.

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Ich nahm sofort Zeichenwerkzeug zur Hand und machte mich an der Karte zu schaffen. Zuerst zeichnete ich den ungefähren Kurs des Feindes ein. Als Geschwindigkeit wurde "Langsam" angegeben. Ich konnte also von ca. 9 Knoten ausgehen. In Relation zu unserer Position machte ich dann einen Treffpunkt in 10 Stunden (Also 15.00 Uhr) aus.

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Wir waren schon einige Stunden vorher am Treffpunkt. Ich ließ das Boot auf 120 Fuß Tiefe bringen und horchte in die Dunkelheit hinein. Doch auch zum Zeitpunkt des Treffen hörte man nichts.

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Es gab nun 3 Möglichkeiten, was falsch gelaufen sein könnte:
1. Ich habe mich verrechnet und das Schiff kommt noch.
2. Wegen der Insel, die den Kurs des Feindes schneidet hat dieser seinen Kurs Richtung Norden geändert.
3. Wegen der Insel, die den Kurs des Feindes schneidet hat dieser seinen Kurs Richtung Westen geändert.

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Daraus ergaben sich 4 mögliche Entscheidungen:
1. Ich würde weiter warten.
2. Ich würde versuchen, das Schiff im Norden abzufangen.
3. Ich würde versuchen, das Schiff im Westen abzufangen.
4. Ich würde die Suche abbrechen und mich in Richtung Basis aufmachen.

(An dieser Stelle bitte ich die Leser, ihre Meinung in den Kommentaren zu posten. Danke!)

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