Österreich blühte auf. Seit von Metternichs Steuerreform im Jahre 1816, konnte Österreich unmengen an Geld einnehmen, und so ein einen ungeheuren Reichtum anhäufen. Auch von Metternichs Wirtschaftsreform trug erste Früchte davon. Österreich verfügte über die zweit mächtigste Wirtschaft, sowie über das viertstärkste Heer der Welt.
In anderen Ländern, sah die Lage hingegen ganz anders aus. Der russische Eroberungskrieg um Lowlands gegen Großbritannien, Frankreich und die vereinigten Niederlande ging erbittert weiter. Je weiter die russischen und preußischen Truppen in Frankreich eindrängen, umso mehr Gebiete verloren die Russen in Alaska. Großbritannien hatte bereits im Frühjahr 1818 eine gewaltige Offensive, mit nicht weniger als 200.000 Soldaten eröffnet. Die russischen Truppen, welche im Verhältnis 1:4 unterlegen waren, führten dort einen hoffnungslosen Krieg. Doch auch in Europa wendete sich das Kriegsglück allmählich gegen Russland und Preußen. Frankreich konnte in einem letzten Kraftakt weitere 100.000 Soldaten aus Afrika an die Front schicken, und den Verbündeten schwere Verluste zufügen. Das preußische Heer war am Ende der französischen Offensive vollends aufgerieben und am Ende seiner Kräfte. Das Heer des russischen Kaiserreiches war arg in Mitleidensachaft gerissen, und unfähig, weitere Schlachten zu schlagen.Dennoch gelang es den beiden Bündnispartnern, frankreichs Offensive erfolgreich abzuwehren. Ein hoher Preis für die endgültige Zerschlagung der französischen Armee.
Schlachtfeld in Alaska
Im Kaisertum ging das Leben trotz dieses erbitterten Krieges seinen gewohnten Lauf. So schien es jedenfalls...
Im Untergrund der deutschen Staaten bildeten sich liberale "Burschenschaften", zumeist von Studenten gegründet, welche das ungeheure Verlangen nach politischer Mitbestimmung und Reformen hatten. Auch Österreich blieb von dieser "Plage" nicht verschont. So schlug die Ermordung des angesehenen Dramatikers August von Kotzebue druch den liberalen Studenten Karl Ludwig Sand am 23. März 1819 hohe Wellen. Er schürte vor allem Unruhe in den deutschen Staaten, da viele Menschen nun erst recht eine liberale Revolution befürchteten.konservative und Reaktionäre Kräfte begrüssten hingegen dieses Attentat und priesen Sand als Märtyrer für die alte europäische Ordnung.
Wie abzuwarten war, schlossen das russische Kaiserreich und Großbritannien am 5. Juni 1819 einen weniger rühmlichen weißen Frieden. Die Todesopfer dieses Krieges belaufen sich je nach Quelle zwischen 300.000 und 700.000 Toten. Eine wahrlich traurige Bilanz.
Der Friede von München
Ein altes Sprichwort pflegt zu sagen: "Des anderen Leid, ist des anderen Freud". Zu jener Zeit, schien es Österreich wie auf den Leib geschneidert. Während andere Staaten mit der Schmach eines verlorenen Krieges, den Verlusten an Menschenleben oder der erdrückenden Armut der Bevölkerung leben mussten, erfreute sich das Kaisertum einer Zeit des Wohlstandes und der Geborgenheit. Es hatte keine Feinde, und besaß ein derart gutes Ansehen, welches weit über die europäischen Grenzen hinaus ging.
Als Kaiser Franz am 1. Mai 1820 eine Kronratssitzung einberief, war Österreich fast wieder zu alter Pracht erstrahlt...
Montag, 1. Mai 1820 11 Uhr MorgensKaiser Franz II. schritt ungeduldig im Raum umher. Gerade hielt Fürst Klemens von Metternich einen Vortrag über die ie Zukunft des Kaisertums.
"... die Errichtung von Kolonien, währe ein wahrlich Prestige trächtiger Akt für unser Reich. Nicht nur wir, auch die Einwohner der Kolonien würden hiervon profitieren. Denken sie doch nur einmal an den Reichtum und die vergrößerte Wirtschaftsleistung unseres Landes..." sprach Metternich in die Runde
"
Schön und gut Metternich, doch bedenken sie unsere derzeitige Lage." unterbrach ihn von Schirrsky, der Generalstabschef der Kaiserlichen Armee
"
Und wo sollen diese Kolonien errichtet werden" fragte Hans Steibl, persöhnlicher Adjutant des Kaisers.
Metternich fuhr mit seinem Finger entlang der Landkarte, und lies ihn vor Afrika stoppen.
"
Afrika?" fragte der Ministerpräsident der Provinz Ungarn, Ratko Afflak.
"
Ganz richtig" verkündete von Metternich, "
Ein großer, unerschlossener Kontinent, welcher schon seit langem auf seine Erkundung wartet."
"
Mein Kaiser, was meinen sie dazu?" fragte von Schirrsky.
Der Kaiser wendete sich vom Fenster ab, schritt zur Landkarte, und räusperte sich
:"... Nun ja, ein wahrlich brillanter, jedoch gewagter Gedankengang. Solange unser Heer nicht auf Sollstärke gerüstet ist, und Europa ein einziges Pulverfass ist, muss ich diese Planungen leider fürs erste Verwerfen. Ich werde jedoch in geraumer Zeit darauf zurück kommen".
"
Wie sie wünschen" sprach Metternich, und verneigte sich vor dem Kaiser.
"
Schirrsky, haben sie die Listen mit den benötigten Verstärkungen und den Rüstungsplänen angefertigt?" fragte Franz II. seinen Generalstabschef.
"
Jawohl, mein Kaiser. Wir benötigen für die nächsten Jahre, sofern wir ein erneutes Debakel wie im Jahre 1809 vermeiden wollen, mehr als 500.000 Soldaten, 30.000 Pferden, 40.000 Artilleriegeschütze, sowie 100.000 Tonnen Nachschubgüter, allen voran Munition" erläuterte von Schirrsky
"
In Ordnung, ich werde mich heute Abend beim Bankett zusammen mit meinen Beratern und dem Fürsten von Metternich dieser Sache annehmen. Wir werden über die notwendigkeit jener benötigten güter beratschlagen, und ihnen zu gegebener Zeit eine Nachricht zukommen lassen " sprach der Kaiser.
So sah der Alltag in der Wiener Hofburg aus. Langweilige Debatten, Sitzungen oder Bürokratie. Der Kaiser und von Metternich hatten Österreich seit dem Wiener Kongress sicher durch jeden Konflikt und jede Krise geführt, und durch Gesetze und Reformen schrittweise stabilisiert. Metternichs "Metternich-Fraktion" regierte das Kaisertum ganz nach den Wünschen des Kaisers und Ministerpräsidenten.
Zum 1. Dezember 1820 konnte Kaiser Franz II. seinem Generalstabschef die Genehmigung für die neue Heeresreform erteilen. Sofort wurden in ganz Österreich unzählige junge Männer eingezogen.
Die zweite Heeresreform während Metternichs Amtszeit! Bitter war sie notwendig, und sollte sie die österreichischen Truppen weiter stärken.
Das neue Jahr brachte einige Veränderungen auf der Landkarte sich. Nachdem das Osmanische Reich Griechenland über viele Jahrhunderte halten konnte, gewährte es der griechische Bevölkerung am 12. März 1821 die formale Unabhängigkeit als unverkennbares Zeichen der Freundschaft. Österreich erkannte Griechenland am 14. März 1821 offiziell als Nation an.
Zur gleichen Zeit vergrößerten die Vereinigten Staaten von Amerika ihr Gebiet im Westen, indem sie kurzerhand die dort ansässigen Ureinwohner des Siox-Stammes gewaltsam vertrieben.
Das Kaisertum zeigte sich sichtlich empört, und fühlte sich daher zunehmend von dem jungen Staat und seinem schier unendlichen Expansionsdrang bedroht. Gleichzeitig traf in Wien die Nachricht ein, dass sich Griechenland von seinen Besetzern, den Osmanen, losgelöst und infolge dessen seine Unabhängigkeit proklamierte.
Zu genau dieser Zeit trieb von Metternich seine Expansionspläne gen Afrika voran. Kaiser Franz II. erklärte sich schließlich am 15. Mai 1821 bereit, Kolonien in Afrika zu gründen. Er verfügte, dass Tunesien zu Beginn des nächsten Jahres invasiert und erobert wird. Tunesien hatte keine Verbündeten, und wahr im allgemeinen außenpolitisch isoliert. Gute Ausgangssituation.
Am 28. November 1821 bekräftigte der Kaiser nochmals seinen Entschluss, sodass nun auch der Generalstab sowie die Minister der Regierung eingeweiht wurden. Der Plan, Tunesien zu erobern war alles andere als komplex:
-Die IV. Armee unter dem Befehl von General Walter Beck Rzikowsky landet in Tunis, und besetzt die Stadt. Sofern es möglich ist, werden feindliche Armeen angegriffen und zerschlagen.
-VI. Armee unter Otto von Hötzendorf landet zeitversetzt in Kaioruan und unterstützt die IV. Armee, da mit hohen Verlusten, aufgrund des unbekannten und gefährlichen Terrains gerechnet wird.
Sobald Tunesien kapituliert hat, beginnen Ingeneure mit dem Aufbau der Kolonie.
Am 10. Januar 1822 erklärte das Kaisertum Österreich Tunesien den Krieg. Als offizielle Begründung verlautbarte Ministerpräsident von Metternich "wiederhohlte Übergriffe auf österreichische Händler und Kaufleute, welche auf langen Geschäftsreisen in Afrika, Tunesien durchquerten".
Am 17. Januar verließ mit der IV. Armee, die erste Streitmacht den Kriegshafen von Polei gen Tunesien. Für Österreich war dies sein erster Einsatz auf afrikanischem Boden. Weltpremiere!
Österreichs militärische Überlegenheit war jedoch bislang nur zu Lande gewiss.. Am 28. Januar wurden dem Kaiser daher neue Schiffstypen und Produktionstechniken vorgestellt. Man nannte diese neuen Typen "Klipper". Ein Klipper ist ein schnelles und zugleich wendiges Segelschiff, welches immense Vorteile bezüglich der Verschiffung von Waren brachte. Der Kaiser zeigte sich äußerst Fasziniert von diesen Entwürfen und begann ernsthaft den Gedanken in erwägung zu ziehen, die Krigsmarine Österreichs erheblich zu vergrößern.
Am 20. Februar gingen die 24.000 Soldaten der IV. Armee in Tunis an Land, und begannen mit der Besetzung der Stadt. Hierbei stießen sie auf keine nennenswerte Gegenwehr.
Nachdem Tunis im Juni gefallen war, marschierten Österreichs Truppen in Richtung Gafsa, um die Tunesische Armee, welche Berichten zufolge hier in Stellung gegangen war, zu zerschlagen. Am 19. Juni kam es dann endlich zur ersehnten Schlacht. Wie erwartet, konnte das tunesische Heer überrumpelt und bis zum 25. Juni bis auf wenige hundert Mann zerschlagen werden. Die Überlebenden zogen sich in die endlosen Weiten der Sahara zurück. Sie waren von da an keine Gefahr mehr für das weitere Vorrücken der österreichischen Truppen.
Einen Monat später, während die IV. Armee noch immer in Gafsa weilte, landete die VI. Armee in Kaiorouan und begann mit der Besetzung der Stadt.
Der Krieg machte sehr gute Fortschritte, und versprach daher ein baldiges Ende.
Unterdessen entbrannte ein blutiger Streit zwischen Franzosen und Spaniern um den spanischen Thron. Die Bourbonen, welche seit 1813 wieder in Spanien herrschten, lehnten sich gegen ihre französischen "Brüder" auf. Als bittere Konsequenz erklärte Frankreich Spanien den Krieg. Noch bitterer war die Intervention Großbritanniens und der vereinigten Niederlande auf Seiten der Spanier. Frankreich war umzingelt...
Kaiser Franz hatte erneut Recht: Europa ist und bleibt ein Pulverfass. Eine Armee ist daher absolut von nöten!