Spiel: Medieval 2 Total War
[*] Mod: Die Italienischen Kriege (DIK)
Fraktion: Republik Venedig
Cheats: Toggle Fow. Ich nutze diesen Cheat, weil ich immer gern weiß, wie ishc die anderen Fraktionen auf der Karte entwickeln. Da ich mein AAR als niedergeschriebenen Bericht eines venezianischen Geschichtsschreibers aus dem Jahr 1560 (die Reguläre Kampange endet 1559) gestalten möchte, macht es auch durchaus Sinn, wenn er über alle Vorgänge auf der Map bestens informiert ist.
Außerdem werde ich in den Berichten die Anzahlen sämtlicher Landdruppen und Seestreitkräfte mit drei multiplizieren, damit die Schlachte etwaas größer werden. Besonders bei Schiffen würde es mir selbst sehr komisch vorkommen, wenn sie sich maximal im Zehnerverband bewegen
Anno 1560: Rodrigo da Ferrara setzte sich nieder und hielt sich sein schmerzendes Kreuz. Auf seinem Schreibpult stand ein Tintenfass und daneben lagen einige saubere Schreibfedern. Das dunkle Zimmer wurde nur von einer Kerze erhellt, die spärliches Licht spendete. Er blickte sich um und zögerte kurz. Dann nahm er eine der Federn und tauchte sie bedächtig in das Fass mit Tinte. Er setzte die spitze der Feder auf das Papier und begann langsam zu schreiben.
Viva La Serenissima
Die Jahre des Krieges von Italien
Anno Domini 1493 hatte die Mutter der Seerepubliken ihre einst so unangefochtene Vormacht in der Östlichen Hemisphäre verloren. Dieser Niedergang zog sich bereits seit über 200 Jahren hin. Und er war schleichend gewesen. Zu erst war das Heilige Land endgültig an die Ungläubigen gefallen. Was für die meisten Christen nur eine Geistliche Katastrophe gewesen war, war für die Venezianer ein ökonomisches Desaster. 1453 war dann das Byzantinische Reich endgültig zerschlagen worden, wodurch der Doge von Venedig seinen Einfluss in der Ägäis total verlor. In den folgenden Jahren waren immer mehr der Kleinkönigreiche des Balkans von den Türken besiegt worden, obwohl sie Venedig tatkräftig unterstützt worden waren. 1493 war das Hoheitsgebiet des Dogen von Venedig in der Adria auf die Vorgelagerten Inseln beschränkt worden und auch auf dem Festland in Oberitalien, der Terra Ferma, waren die Eroberungen, die die Dogen in hundert Jahren gemacht hatten, in großer Gefahr, regierte doch im Reich seit dem Tod von Friedrich III nun wieder ein Kaiser der etwas gegen Venedig unternehmen würde.
Karte der Adria, Winter 1493 (Öffnen)
Doch in diesem Jahr begann der Doge mit der Restauration seines Reiches. Er ließ Truppen bei Venedig sammeln und große Teile seiner Flotte in die Docks schicken, wo er keinen Unterhalt für sie zahlen musste. Im Frühling des nächsten Jahres setzte er mit einer ansehnlichen Armee aus allen möglichen Truppen über die Adria über und begann Trieste zu belagern, was sich ein Jahr zuvor für unabhängig erklärt hatte.
Noch im Winter 1493 hatte ihn die Nachricht erreicht, dass der Französische König dem Königreich Neapel den Krieg erklärt hatte, Mailand im Rücken. Da die Mailänder nun aus Frankreich keine Gefahr mehr zu fürchten hatten, befürchteten die meisten Berater des Dogen einen Mailändischen Angriff auf die Terra Ferma. Doch trotzdem setzte der Doge alle Truppen, die er dort entbehren konnte in Richtung Adriaküste um dort Ferrara zu erobern und eine Landverbindung nach Ravenna zu schaffen. Den Übergang über den Fluss konnte die Armee kampflos sichern da die Beatzung des Forts floh, als die Armee der Venezianer auf zwei Tagesmärsche heran war. Dann begann die Belagerung von Ferrara.
Doch dann zerschmetterte ein grausames Ereignis das Machtgefüge in Italien. Das Französische Expeditionsheer hatte ein Massaker in Neapel angerichtet und die Stadt nahezu komplett zerstört. Der Papst rief alle Italienischen Fürsten und auch den König von Spanien und die Kaiser dazu auf, sie wieder zu vertreiben.
Diesem Ruf folgten der Fürst von Mailand, der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, der König von Spanien und der Doge von Venedig. Doch andere Italienische Fürsten und Dogen ignorierten den päpstlichen Aufruf. Pisa, Ancona und Genua waren die mächtigsten von jenen, die hofften der französische König würde sie belohnen. Die Flotte von Ancona begann nur Wochen nach der Gründung der Venezianischen Liga, wie das Bündnis hieß, den Hafen der Löwenrepublik zu sperren. Da der grossteil der Flotte Venedigs in den Docks lag, weil der Unterhalt zu teuer war, konnten die Reste den Hafen nur mit Mühe wieder freikämpfen. Und doch gelang es ihr mit 3 Galeassen und 6 Kriegsgaleeren erst die anconische nur drei Monate später, eine türkische Flotte aus der Lagune zu vertreiben.
Während auf der Adria diese heftigen Gefechte tobten, wagten die Verteidiger von Trieste, die bereits ein Jahr belagert wurden, einen Ausfall.
Rodrigo begann in seinen Unterlagen zu suchen. „Irgendwo hier muss er doch sein:“, murmelte er leise und stand von seinem Pult auf, in der Hoffnung den Bericht des jungen Offiziers über die Schlacht von Trieste zu suchen, den er erst vor einigen Tagen bekommen hatte. Doch so sehr er auch suchte, der Bericht blieb verschwunden. So setzte sich Rodrigo wieder hin und beschränkte sich darauf, das aufzuschreiben, was er selbst wusste.
In der nun folgenden Schlacht fanden etwas über dreihundert venezianische Soldaten und eine etwa zehnmal höhere Zahl Verteidiger den Tod. Am Ende des Tages war die Stadt wieder in der Hand der Löwenrepublik und die kurze Unabhängigkeit von Trieste war zu ende.
Die Armee des Dogen wurde daraufhin in Richtung von Fiume in Marsch gesetzt um auch diese Stadt für den Dogen in besitz zu nehmen. 6 Monate später begann auch hier die Belagerung, wieder mit dem Ziel, die Verteidiger auszuhungern oder zu einem Ausfall zu zwingen.
Doch die Truppen, die in diesen Monaten Ferrara und Fiume belagerten, fehlten im Kernland, wo ein Condttier mit seinem Privatheer Dörfer und Gehöfte plünderte, nachdem der Doge von Venedig ihn nicht für seinen Krieg gegen Frankreich verpflichten wollte. Die Dienste des privaten Generals hätte sich die, ohnehin angeschlagene Staatskasse der Republik, so oder so nicht leisten können. Solange er keine Städte angriff war der Condittier deutlich billiger zu ignorieren als einzustellen.
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