[AAR] Empire - Sie trugen die Krone

AAR zum Spiel u.a. Empire: Total War

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Re: [AAR] Empire - Sie trugen die Krone

Beitragvon Mark » 11. Dezember 2012 21:23

Als Ende 1778 genügend Kräfte für einen zweiten Angriff auf die gegnerischen deutschen Landen zu wagen, entschloss sich die Wiener Heeresführung für ein weniger forsches Vorgehen. Die krachenden Niederlagen, die Hannover den Habsburger Truppen links des Rheins zugefügt hatte, waren eine Lehre gewesen. Hannover selbst wurde von österreichischen Soldaten belagert, hier richtete man sich auf einen langen Zermürbungskrieg ein. Dieser wurde durch starke Kräfte im Rheinland - dort standen zwei weitere kaiserliche Heere - gedeckt, bei denen man nicht wieder der Versuchung erliegen wollte, zuviel zugleich zu wollen und diese Kräfte aufzuteilen.

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Auf dem östlichen Kriegsschauplatz nutzten die preußischen Truppen die abwartende Haltung Wiens dafür aus, die Initiative zu ergreifen und eroberten das Gebiet um die niederschlesische Stadt Glogau. Schon oft war die Region in den vergangenen Jahrhunderten von verschiedenen Herrschern erobert und wieder erobert worden. Deutsche Kaiser, polnische Könige, Protestanten und katholische Soldaten der Gegenreformation hatten Glogau in Besitz genommen. Jetzt waren die Preußen einmarschiert.

Der Habsburger Kaiser Karl VII. (Gemahl der österreichischen Königin Elisabeth III. Christine) sorgte sich ernsthaft um sein Ansehen, sollte sein Heer nicht in der Lage sein, Schaden von seinen eigenen Untertanen abzuwenden. Entsatztruppen seiner Majestät wurden nach Schlesien geschickt, es begann im Dezember 1778 eine monatelange Belagerung der Glogauer Befestigungen.

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Zu dieser Zeit gipfelten der jahrelange bewaffnete Kampf zwischen den österreichischen Kolonialtruppen und den indianischen Huronenkriegern, die den Eindringlingen einen zermürbenden Guerillakrieg geliefert hatten, in einer entscheidenden Schlacht um Fort Sault, in das sich die verbliebenen 2.400 Verteidiger zurückgezogen hatten.

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Die Kolonialarmee wurde noch immer von dem inzwischen betagten Ernst Gideon von Laudon angeführt. Sein Eroberungszug durch Nordamerika hatte einst in Louisiana begonnen, und ihn über Texas und New Mexiko bis zu den Großen Seen geführt. Er konnte auf 1.600 kriegserfahrene Männer setzen. Die Artilleriestellungen Laudons waren sorgfältig befestigt worden, Jägereinheiten hatten das Gelände präpariert und vermint, als sich die Belagerten wegen ihres Hungers zu einem Ausfallangriff angeschickt hatten.

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Die indianischen Krieger waren in der Überzahl, in Bewaffnung und Moral den ausgeruhten Europäern aber unterlegen. Ihr Angriff kam bereits in den Explosionen des verminten Geländes zum erliegen, noch bevor sie die Österreicher überhaupt zum Kampf stellen konnten.

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Laudon konnte mehr als zufrieden sein, einen geordneten Rückzug der Huronen unterband seine in der Reserve gehaltene Kavallerie, die den Gegnern nachsetzte.

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Re: [AAR] Empire - Sie trugen die Krone

Beitragvon Mark » 14. Dezember 2012 22:01

Die Niederwerfung der Huronen war der letzte Sieg in dem an Triumphen reichen Leben des Ernst Gideon von Laudon, er starb einige Wochen danach eines natürlichen Todes. Für die kolonialen Expansionisten innerhalb des Wiener Kabinetts war das ein Verlust, war Laudon bislang doch ein Garant für die Erfolge in Übersee. Es war fraglich, ob ein Nachfolger in die großen Fußstapfen des Generals treten könnte. Zudem waren die übrigen Indianerstämme eng mit den Spaniern oder den Briten verbunden - ein Krieg gegen diese Ureinwohner in diplomatischer Sicht also nicht ohne Komplikationen zu haben. Die beiden europäischen Großmächte, insbesondere das in Amerika stark engagierte Spanien, beäugten kritisch den wachsenden Einfluss der Habsburger auf diesem Kontinent.

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Auf dem europäischen Kriegsschauplatz gingen die Gefechte auch im Jahre 1779 unvermindert weiter. Die preußische Besetzung von Glogau sollte durch ein 4.000 Mann starkes österreichisches Heer unter Befehl des Alois Ruge beendet werden.

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Die Kräfteverhältnisse, beinahe 5:1 zu Gunsten der Habsburger, machten schon vor Beginn der eigentlichen Schlacht von Glogau deutlich, dass sich das Königreich Preußen im Krieg gegen Österreich mit seiner offensiven Taktik übernommen hatte. General Ruge zeigte trotz seiner starken Position keine Hemmungen, die gegnerische Infanterie mit Granaten mit Ätzkalkladungen zu überziehen.

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Berlin hatte seine fähigsten Infanterie-Regimenter aufgeboten, diese verhielten sich auch unter den todbringenden Umständen diszipliniert und trotzten der österreichischen Linie ein Feuergefecht ab.

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Ruges Heer musste trotz seiner Überlegenheit Verluste von über 1.000 Mann hinnehmen, was ihm einige Kritik in Wien einbrachte. Das geschlagene preußische Heer dagegen wurde in Berlin mit Worten großer Hochachtung bedacht - was den Unmut der Bevölkerung, deren Söhne und Ehemänner als Soldaten seiner Majestät den Tod fanden, nicht milderte.

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Im Frühsommer 1779 versuchte Herzog Ferdinand von Braunschweig, der Befehlshaber der westalliierten Truppen, die Initiative gegenüber der kaiserlichen Koalition unter den Habsburgern zurück zu gewinnen. Nachdem ein österreichischer Kurier, der geheime Depeschen und gemeinsame Aufmarschpläne zu den bayrischen Verbündeten überbringen sollte, hannoverschen Soldaten in die Hände gefallen und verhört worden war, wurde Georg III. die Gefahr des Verlustes all seiner rechtsrheinischen Gebiete bewusst.

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Im französischen Hauptquartier überzeugte Philipp von Westfalen, der Sekretär und eigentliche Stabschef von Braunschweigs, den Oberbefehlshaber davon, dass die Situation vor Hannover ein schnelles Handeln erfordere. In jetziger Situation könne das welfische Stammland nicht mehr gehalten werden, wenn sich die Armeen von Bayern, Württemberg und Habsburg erneut entlang des Rheins zusammenschließen würden.

Die Schlacht fand in unmittelbarer Nähe der Stadt Warburg im Fürstbistum Paderborn statt. Die überwiegend katholische Bevölkerung war den kaiserlichen Truppen nicht durchweg feindlich gesinnt, wobei die ständische Gesellschaft im schon Jahre wütenden Krieg im Paderborner Land sich angesichts plündernder Soldaten aller Seiten eher dem Schicksal ergab.

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Am Morgen des 30. Juli 1779 besichtigte von Braunschweig-Wolfenbüttel vom Desenberg aus die österreichische Stellung. Er kannte das Gelände, da er im vorangegangenen Winter sein Winterquartier in Warburg aufgeschlagen hatte. Den Aufmarsch der kaiserlichen Truppen konnte er durch gezielten Beschuss der Artillerie empfindlich stören: Die Kanonen feuerten quer durch die Reihen der Infanterie:

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Am Mittag traf der welfische Herzog vor Warburg ein. Da sich der Übergang des Hauptheeres verzögerte, befahl er einen Kavallerieangriff einzuleiten, ohne weiter zu warten.

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Das blutige Ende dieser Attacke lässt vermuten, dass der Herzog aus den erbeuteten Kurierpapieren von der österreichischen Absicht, mittels vermintem Gelände eine Falle zu bauen, erfahren hatte. Der Angriff der Reiter wurde jedenfalls ausgerechnet an diesem Abschnitt der kaiserlichen Stellung befohlen.

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Re: [AAR] Empire - Sie trugen die Krone

Beitragvon Mark » 14. Dezember 2012 22:06

Mit der Detonation der Sprengfallen machten die Reiter unbeabsichtigt, aber vom Herzog wohl mit Kalkül geopfert, den Weg frei für den Aufmarsch des welfischen Hauptheeres.

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Die österreichische Infanterie konnte dank ihrer zahlenmäßigen Stärke an diesem Tag gleichsam einem Scharnier um die Truppen Hannovers eingeklappt werden und den Gegner von zwei Seiten unter Beschuss nehmen.

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Noch während im Zentrum schwere Feuergefechte tobten, erklommen hinter den Verteidigern Soldaten der Österreicher die Mauern der Festung und besetzten ihre Verteidigungsanlagen.

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Den im Gefecht festgenagelten Soldaten Hannovers blieb nach dem Fall der Festung und angesichts der abgeschnittenen Rückzugsmöglichkeiten am Nachmittag nur noch die Kapitulation vor den Soldaten des Kaisers. Von Braunschweig bat um Einstellung der Kampfhandlungen und Pardon für seine Truppen.

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Auf Seiten Hannovers beklagte man über 2.000 Tote und Versehrte, zudem traten fast 800 Mann den Weg in die Gefangenschaft an. Auch auf Habsburger Seite musste man Verluste von 1.600 Soldaten hinnehmen, doch waren diese angesichts einer Heeresstärke von über 9.000 Mann leichter zu verschmerzen als für den Gegner.

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Re: [AAR] Empire - Sie trugen die Krone

Beitragvon Mark » 16. Dezember 2012 16:37

Am königlichen Hof in Versailles verursachte die Nachricht von der Niederlage Unverständnis und Unmut. Strategisch hatte der Angriff die Lage Georgs III. in Frankreich kaum verändert. Seine Heere standen sie nach wie vor in der Defensive hinter dem großen Wasserhindernis des Rheins, doch letztlich wog der Verlust von Westfalen politisch schwer. Nun bildete die Festung bei Warburg die militärische Ausgangsbasis der österreichischen Truppen. Für die nächste Zeit war es allerdings das vordergründige Bestreben Georgs III., wenigstens das Kölner Rheinland erfolgreich zu verteidigen.

Auf dem Felde an der Hückelsmay trafen am 23. August 1779 die westalliierten Truppen unter dem Kommando Ferdinands von Braunschweig und ein kaiserliches Heer unter der Führung des Grafen von Weil am südlichen Stadtrand von Krefeld zusammen.

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Die in Fischeln stationierten Hannoveraner hatten bereits mit 2.900 Mann vor der Landwehr am Durchlass bei der Hückelsmay Stellung bezogen und rechneten mit einem Angriff Weils von Norden her, welcher mit insgesamt 3.200 Mann zwischen Kempen und Hüls lagerte. Weils befahl jedoch einen Angriff von Süden her, nachdem die welfischen Stellungen über Vorst und Anrath umgangen worden waren. Die britischen Legionen im Hannoveraner Heer wurden von der Armee der Habsburger überrascht und nach Osten in die Zange zwischen der Landwehr im Norden und einem Wassergraben im Süden gedrängt und dort aufgerieben.

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Die französische Reserve konnte jedoch stieß gegen die vom Kampf erschöpften österreichischen Soldaten vor und drängte sie nach heftigen Gefechten mit weiteren berittenen Truppen, die über die Landwehr von Norden her in das Schlachtgeschehen eingriffen, noch weiter nach Osten zurück.

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Am späten Abend endete die Schlacht unentschieden und die Kaiserlichen zogen sich vorerst über Osterath nach Neuss zurück. Beide Seiten hatten an diesem Tag rund 2.000 Soldaten verloren.

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Re: [AAR] Empire - Sie trugen die Krone

Beitragvon Mark » 22. Dezember 2012 10:10

Der Graf von Weil und sein Heer zogen sich mit 1.000 überlebenden Soldaten nach Südosten zurück, um sich Richtung Frankfurt in Sicherheit zu bringen. Schlesingers westalliiertes Heer, das nach der unentschiedenen Schlacht selbst aus nur noch 1.000 Kampffähigen bestand, setzte ihm hartnäckig nach. Damit war den Kaiserlichen der Rückzug in das sichere Württemberg abgeschnitten. Von Weil entschloss sich gezwungenermaßen, die Schlacht in der Nähe von Vilbel anzunehmen.

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Die Schlacht bei Bergen und Vilbel am 13. September im Jahr 1779 begann zwischen 9 und 10 Uhr morgens. Bereits im Vorfeld hatten die kaiserlichen Truppen das Dorf Bergen gegen Angriffe gesichert und auf der Anhöhe der Berger Warte massive Kanonen in Stellung gebracht.

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Die angreifenden Truppen, bestehend aus französischen und deutschen Soldaten sowie britischen Söldnern, die von Hannover bezahlt wurden, standen unter dem Befehl des Grafen Schlesinger. Die Taktik des Grafen sah vor, die französischen Truppen zu überraschen. Er griff darum an, noch ehe seine Truppen vollzählig am Schlachtfeld eingetroffen waren.

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Das Ringen blieb bis zuletzt unentschieden. Zwar hatten die westalliierten Truppen aufgrund ihres Angriffs von zwei Seiten den Vorteil bei sich, aber sie ermöglichten es den Kaiserlichen damit auch, den getrennt eintreffenden Kontingente des Gegners nacheinander entgegenzutreten.

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Am Mittag des Tages hatte Schlesinger die Schlacht verloren, seine Truppen zogen sich bis in die Abendstunden zurück. Das kaiserliche Heer hatte zu Beginn der Schlacht in einer scheinbar ausweglosen Situation gestanden - ihre Aufstellung war auf einen Angriff von zwei Seiten nicht vorbereitet gewesen, weshalb die Geschützstellung in Vilbel nicht entscheidend eingreifen konnte. Zudem war der Graf von Weil bereits am Vormittag bei der Verteidigung dieser Position gefallen, was im kaiserlichen Lager für weitere Verunsicherung gesorgt hatte.

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Insgesamt nahmen an der Schlacht 2.000 Soldaten teil, 1.500 von ihnen kamen dabei um. Auch für damalige Verhältnisse gilt die Schlacht bei Bergen und Vilbel als besonders verlustreich. Ein Augenzeuge der Schlacht schrieb in einer Zeitung über das Geschehen: Da lag schon hier ein Arm, dort ein Fuß, da ein ganzes Eingeweide von Menschen. Viele winselten und zappelten noch auf der Erd’ herum. Sie hatten teils zwölf Stunden in ihrem Blut jämmerlich gelegen.

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Re: [AAR] Empire - Sie trugen die Krone

Beitragvon Mark » 2. Januar 2013 20:11

Die Schlacht von Bergen und Vilbel war ein Phyrrussieg der Kaiserlichen, aber er hatte konkrete Auswirkungen. Für die verbliebenen Verteidiger der belagerten Stadt Hannover bedeutete es das Ende für ihre Hoffnungen auf Entsatz von Außen.

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Denn nun war das niedersächsische Umland fest unter Kontrolle der Habsburger, die sich bereit machten, Hannover mit 7.600 Soldaten einzunehmen. Die Welfen hatten diesem Sturm nur noch 700 Mann entgegen zu setzen. Nach dem heroischen Tod des Grafen von Weil übertrug Kaiser Karl VII. das Kommando an Ottokar Geier, einem Livländer, der zum Katholizismus übergetreten war.

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Die Schlacht begann mit einem nächtlichen Überraschungsangriff gegen 2.00 Uhr morgens, als auf den beiden Hügeln eingerichtete österreichische Artillerie das Feuer auf Hannover eröffnete. Gleichzeitig griffen die Österreicher aus verschiedenen Richtungen an. Den zehnfach überlegenen Österreichern gelang es leicht, den gegnerischen Reiterausfall zurückzudrängen, wobei die Hannoveraner schwere Verluste erlitten.

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Gegen 6.00 Uhr morgens erfolgte der Gegenangriff der Belagerten. Mit der Masse seiner Infanteristen versuchte der befehlshabende General Raphael Hell, den Riegel der österreichischen Blockade zu durchbrechen. Als Hell im Morgengrauen aber die Masse der kaiserlichen Soldaten sah, beschloss er die Stellungen zu räumen und sich geordnet zurückzuziehen.

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Die hannoversche Infanterie verteidigte sich in den kommenden Stunden wiederholt gegen österreichische Angriffe bis die gesamte Munition verbraucht war. Zu diesem Zeitpunkt dauerte die Schlacht acht Stunden, von zwei Uhr morgens bis zehn Uhr vormittags. Neben den Gefangenen fielen den Österreichern 68 Geschütze und 34 Fahnen in die Hände. Mit diesem Sieg war die Hauptstadt Georgs III. an den Habsburger Kaiser gefallen.

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Mit dem Fall Hannovers und der nicht mehr zu durchbrechenden Einschließung der Rheinarmee in Köln geriet die westalliierte Kriegführung in eine schwere Krise. Die Feldarmee war bis auf das nach Frankreich entwichene 13. Korps ausgeschaltet. Der Wiener Generalstab hielt es für ausgeschlossen, dass der französische Staat, der nur noch auf einige Tausend ausgebildete Soldaten und Offiziere zurückgreifen konnte, in nennenswertem Umfang Neuaufstellungen vornehmen könne.

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Im April 1780 eroberten denn auch bayrische Truppen die Stadt Köln und nahmen das Rheinland in ihren Besitz. Militärische Gefahr drohte zu diesem Zeitpunkt nur durch die niederländischen Truppen in und um Amsterdam, doch machten diese keine Anstalten, anzugreifen und dafür ihr Heimatland zu entblößen.

Durch einen Vorstoß auf Paris sollten der Krieg beendet und die nun offen erhobenen politischen und territorialen Forderungen Wiens durchgesetzt werden. Als nächstes zielte man darauf, die beiden elsässischen Departements und mehrere lothringische Arrondissements als Generalgouvernement Elsass und Deutsch-Lothringen unter deutsche Verwaltung zu stellen, ihre spätere Annexion durch das mit Wien verbündete Württemberg war schon zu diesem Zeitpunkt fest vorgesehen.

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Re: [AAR] Empire - Sie trugen die Krone

Beitragvon Mark » 5. Januar 2013 10:57

Der Weg nach Paris schien 1780 frei für die kaiserlichen Truppen - beinahe. Aber eine unerhörte politische Umwälzung in den Niederlanden stellte die Autorität aller Monarchen in Frage: Die revolutionäre republikanische Bewegung der Patrioten. Kaiser Karl VII. und selbst sein Kontrahent Georg III. wollten das Aufbegehren des Pöbels gegen die Herrschaft von Gottes Gnaden nicht tolerieren.

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Die Republik der Sieben Vereinigten Provinzen hatte bereits seit 1581 bestanden, war jedoch von einer abgeschlossenen politischen Elite aus kaufmännischer Aristokratie und dem Haus Oranien gelenkt worden, welches das seit 1747 erbliche Statthalteramt (oberster Heer- und Marineführer) innehatte. Als sich zunehmend mehr Macht in immer weniger Händen konzentrierte, regte sich im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts Widerstand gegen die bestehenden Machtstrukturen. Kreise, die sich an den Ideen der Aufklärung orientierten, forderten mehr Rechte zur Mitbestimmung.

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Mit Wohlwollen des britischen Königs, ja selbst des preußischen Königs und des nun in Paris residierenden Georgs III. intervenierte Karl VII. im Jahre 1780 zugunsten des von den Niederländern verjagten Statthalters Wilhelm V. von Oranien.

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Die Niederländer Patrioten waren in der Schlacht von Brüssel 1780 gegen die kaiserlichen Truppen in der Unterzahl, hatten aber eine vorzügliche Moral. Ihr revolutionärer Eifer, gepaart mit dem Wissen, ihre Heimat zu verteidigen, spornte ihren Mut an. Die kaiserlichen Truppen, die am Stadtrand von patriotischen Reitern attackiert wurden, gerieten dagegen rasch ins Wanken.

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Brüssel selbst konnte von Taubers Truppen dagegen gehalten werden. Doch der Kampf hier fand unter ungünstigen Bedingungen für die Österreicher statt: Die Bevölkerung war dem fremden Heer gegenüber sehr feindselig eingestellt, die gewaltsame Versorgung der Soldaten aus den zivilen Besitzungen steigerte die Ablehnung noch.

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Die Entscheidung musste außerhalb von Brüssel fallen. Dort befanden sich die Geschützstellungen der Österreicher, und diese waren das Ziel der Revolutionären. Der Einsatz der Puckle-Gewehrautomaten hatte bislang noch jeden Gegner in die Flucht geschlagen, das war seit den Erfolgen von Laudons gegen die nordamerikanischen Indianerstämme Gewissheit - bis zu dem Tag von Brüssel. Furchtlos hielten die angreifenden Patrioten auf die Stellungen und überrannten sie.

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Rasch ließ Tauber, der sich mit seinem Stab hinter den Geschützstellungen aufhielt, eine Infanterielinie zum Schutz der Mörser bilden:

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Das Unglaubliche geschah: Die Revolutionären erwiesen sich im Gefecht mit der kaiserlichen Infanterie als überlegen, drängten sie zurück und durchbrachen die Verteidigungslinie.

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Als die feindlichen Garden auf die Position von Taubers Generalstab zuhielten, blieb ihm nichts anderes, als den Rückzug der überlebenden Soldaten anzuordnen. Der Vorstoß des Kaisers gegen die Niederlande war am Willen der Patrioten zerschellt.

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Nach diesem glorreichen Sieg wurde in Den Haag die Batavische Republik konstituiert. Dass es Karl VII. nicht gelungen war, dies zu verhindern, war eine schwere Schmach. Für Frankreichs Georg III. war es aber eine existenzielle Bedrohung, denn die revolutionäre Bewegung drohte auf Frankreich überzugreifen - dass Georg die explosive Situation nicht mehr militärisch kontrollieren konnte, lag vor allem ausgerechnet seinen Niederlagen gegen die Habsburger im Reichskrieg.

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Die geschlagene Armee Taubers geriet bei ihrem Rückzug immer wieder unter den Beschuss der flandrischen Freischärler, die nun Rache nahmen für die erduldeten Plünderungen. Der einsetzende Winter im November 1780 zerstieb die Reste der kaiserlichen Armee und setzte den Schlusspunkt unter Wiens Idee, bis Amsterdam zu marschieren.

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Als neuer Verbündeter der Revolutionäre Frankreichs wurde die Republik zum Feind der kaiserlichen Koalition, der das alte niederländische Kolonialreich weitgehend schutzlos preisgegeben war. Um die überseeischen Besitzungen wenigstens in Teilen zu retten, schloss der geflohene Statthalter der Niederlande, Wilhelm V. von Oranien, im Jahre 1781 einen Vertrag mit Wien, in dem er die Kolonien in österreichische „Sicherungsverwahrung“ überantwortete und deren Gouverneuren die Anweisung gab, sich der neuen Hoheit zu unterstellen.

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Re: [AAR] Empire - Sie trugen die Krone

Beitragvon Mark » 27. Januar 2013 21:35

Mit dem Jahrzehnt der 1780er kündigte sich der Anbruch eines neuen Zeitalters in der Menschheitsgeschichte an. Der Rationalismus der Wissenschaft hatte Eingang in die Philosophie gefunden, neue politische Vorstellungen ließen wenig Raum für den Absolutismus der europäischen Monarchien. Mehr denn je erschien das seit nahezu eintausend Jahren bestehende Heilige Römische Reich Deutscher Nation als Anachronismus.

So erschien 1781 die Kritik der reinen Vernunft erstmals in deutscher Sprache. Sie stellte einen grundlegenden Wendepunkt in der Philosophie Immanuel Kants dar. Am Ende einer persönlichen Neuorientierung konnte Kant das Buch „innerhalb etwa vier bis fünf Monaten, gleichsam im Fluge“ niederschreiben. Doch nach seiner Veröffentlichung im Jahre 1781 war die Reaktion auf das Buch zunächst sehr verhalten. Moses Mendelssohn bezeichnete es als „Nervensaft verzehrendes Werk“ und allgemein wurde die Schrift als dunkel und unverständlich eingestuft. Das Werk wurde einige Jahre später von der katholischen Kirche auf den Index der verbotenen Bücher gesetzt.

Und das Jahr 1781 blieb den Menschen wegen einer bahnbrechenden Entdeckung astronomischer Art im Gedächtnis: Seit prähistorischen Zeiten kannten die Menschen lediglich die fünf Planeten Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn. Am 13. März 1781 entdeckte Herschel bei einer systematischen Himmelsdurchmusterung mit einem selbst hergestellten Spiegelteleskop ein Objekt, das ihm durch sein deutlich flächenhaftes Aussehen auffiel. Er dachte zunächst an einen Kometen und nannte es nach seinem Gönner Georg III. georgium sidus (Georgsgestirn). Nachdem festgestellt war, dass es wie die bekannten Planeten auf einer nahezu kreisförmigen Bahn lief, wurde es Uranus genannt. Mit dieser Entdeckung war der räumliche Umfang des Sonnensystems auf das Doppelte angewachsen. Die Entdeckung machte Herschel schlagartig berühmt, er wurde zum Mitglied der königlichen Akademie gewählt und König Georg III. sagte ihm eine jährliche Vergütung zu.

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Dabei drückten den Monarchen schwere Probleme. Georg III. war 73 Jahre alt und obwohl er sich schon früh darum gekümmert hatte, dass sein Sohn von den Ständen als sein Nachfolger Georg IV. anerkannt wurde, war dessen Erbe so ungesichert wie nie zuvor.

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Österreichische Truppen setzten in großer Zahl bei Mainz über den Rhein, die Zeitungen wussten davon zu berichten, dass es sich um drei kaiserliche Heere handelte, die sich auf dem Marsch nach Straßburg befanden. Georg III. war fest entschlossen, Elsass-Lothringen zu verteidigen und hatte seinem Generalstab befohlen, die beiden verbliebenen Heere Hannover-Frankreichs zur Verteidigung des einst von Ludwig XIV. annektierten Reichslandes aus Paris abzuziehen. Es braute sich eine gewaltige Entscheidungsschlacht zusammen, bei der es um nicht weniger als die Zukunft Frankreichs und des Reiches gehen sollte.

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Die Truppen des Habsburger Reiches wurden auf ihre Weise auf die bevorstehenden Kämpfe vorbereitet. Ihnen sollte die Erfindung des Berner Egg zu Nutzen sein, der das Zündhütchen zum Zünden von Patronen- und Kartuschenmunition bzw. von Pulverladungen entwickelte. Im Wiener Kriegsministerium erkannte man darin rasch das Mittel der Wahl, um eine Ladung in einem Vorderlader zu zünden. Das Zündhütchen war ein Meilenstein in der Entwicklung der modernen Patrone, für sie wurde das bisherige Steinschloss zum Perkussionsschloss weiterentwickelt. Alle Zündsätze wurden durch Reibung gezündet, sobald der Schlagbolzen einer Waffe auf das Zündhütchen traf und sich das Material gegen und am Amboss vorbei quetschte. Je nach Substanz reichte zwar eine geringe Erschütterung oder Wärmeeinwirkung aus, um eine Zündung zu bewirken, weshalb das Manipulieren an Zündhütchen oder Patronen lebensgefährlich sein konnte. Gegenüber der bisherigen Munition aber fielen bei den neuen Patronen Fehlzündungen und die Auswirkungen von nassem Wetter weniger ins Gewicht.

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Re: [AAR] Empire - Sie trugen die Krone

Beitragvon Mark » 20. Februar 2013 12:48

Einen eindrucksvollen "Einstand" bewies die neue Bewaffnung der österreichischen Truppen bereits Ende 1781 bei der Einnahme der oberkanadischen Siedlung Montreal, bei der über 1.000 Indianer bei nur 53 Mann eigenen Verlusten niedergemacht wurden.

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Mit der gleichzeitigen Eroberung der französischen Kolonien in Südamerika hatten die Habsburger sich endgültig als Kolonialmacht auf dem amerikanischen Kontinent etabliert. Dominant blieb hier gleichwohl das spanische Königshaus, dass die österreichischen Erfolge argwöhnisch beobachtete. Der Kaiser versicherte in seiner Erklärung vom Januar 1782 jedoch noch einmal, dass die spanische Position in Amerika in keinster Weise in Frage gestellt würde. Bei den österreichischen Unternehmungen in Übersee ginge es alleinig um die Missionierung der Heiden zum Katholizismus, womit sich Karl VII. der spanischen Auffassung vom Gerechten Krieg anschloss: Die Christianisierung galt als gerechtes Anliegen, weshalb der Widerstand der Eingeborenen gegen ihre Missionierung somit ius ad bellum zur Anwendung von Gewalt berechtigte. Es blieb dem spanischen König allerdings nicht verborgen, dass das Vorgehen Österreichs in Amerika nicht nur gegen die heidnischen Indianer, sondern auch gegen die Kolonien und Handelsrouten seiner europäischen Feinde gerichtet war.

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Die zwölf Monate vom Frühjahr 1782 bis 1783 waren in Europa geprägt von taktischen Truppenverschiebungen. Die Zeit spielte dabei Wien in die Hände, denn Frankreich befand sich in einer Krise, die vorrevolutionäre Züge annahm. Dabei waren von Bedeutung der in Entwicklung befindliche Kapitalismus, der mitsamt der sich seiner bedienenden Bourgeoisie durch das feudalabsolutistische Ancien Régime in seiner Entfaltung eingeengt war. Der Wandel des politischen Bewusstseins, der mit der Aufklärung vor allem im Bürgertum Rückhalt fand, konnte so gesehen von diesem als Instrument zur Durchsetzung eigener wirtschaftlicher Interessen genutzt werden. Ausschlaggebend waren aber vor allem die in aktueller Zuspitzung wirksamen Faktoren: Die Finanznot der Krone, die Opposition des Amtsadels (und damit zusammenhängend die Reformunfähigkeit des Landes, weil der Adel nötige Reformen blockierte) sowie die teuerungsbedingte Brotnot speziell in Paris.

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Die Blockade durch kaiserliche Truppen, die bereits in Frankreich standen und in Elsass-Lothringen Straßburg belagerten, verschlechterte die Situation von Georg III. noch mehr. Für die Aushebung neuer Truppen fehlten ihm nach Wegfall der Einnahmen aus dem Kolonialhandel - Guyana war an die Habsburger gefallen und die verbündete niederländische Flotte in der Karibik vernichtet worden - schlicht die eigenen Mittel. Damit war Georg III. auf das Wohlwollen ausgerechnet des Adels, der seine Politik blockierte, angewiesen. Der Schlacht um Straßburg kam damit eine Vorentscheidung im Kampf um Paris und Frankreich als ganzes zu, weil Georg III. hier wohl letztmalig den Kaiserlichen ein ebenbürtiges Heer entgegensetzen konnte.

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Re: [AAR] Empire - Sie trugen die Krone

Beitragvon Mark » 2. März 2013 16:30

Wie konnte bei einem Zahlenverhältnis von 3.000 zu 14.000 Soldaten die Rede von einem ebenbürtigen Heer sein? Die Antwort war, dass sich unmittelbar vor Straßburg nur ein geringerer Teil des kaiserlichen Heeres befand, weil niemand während des tiefen Schnees, der die Landschaft bedeckte, mit dem Angriff des Welfen rechnete. Sabotageakte französischer Einheiten hatten Karl VII. dazu veranlasst, seine militärischen Kräfte über Lothringen zu verteilen, um des Widerstands Herr zu werden.

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So kam es, dass die Belagerer sich just in der Defensive wieder fanden, weil sie auf das Eintreffen der Verstärkungen warten mussten. Diese waren haushoch überlegen, aber bis dahin war es die Aufgabe des kommandierenden Hartmann, die Stellungen gegen die Truppen Georgs III. zu halten. In schweren Kämpfen gelang ihm dies mehr schlecht als recht: Die Artilleriestellungen wurden von feindlicher Kavallerie in der rechten Flanke attackiert und zwangen die Kaiserlichen dazu, quer zu ihren ursprünglichen Stellungen eine neue Linie zu bilden, um dem französischen Ausfall zu begegnen.

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Das Gefecht war bei dem klirrend kalten Winterwetter eine Tortur für Mensch und Pferd. Über Stunden wogten die Attacken unentschieden hin und her, bis am späten Nachmittag endlich Verstärkung in Form österreichischer Infanterie auf dem Schauplatz eintraf und die Franzosen zum Rückzug zwangen.

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Die Verluste von rund 2.500 Mann auf beiden Seiten stellten in ihrem Umfang für die Kaiserlichen eine Einbuße dar, für die Franzosen in der Festung bedeuteten sie das Ende. Der Kommandeur der Garnison Straßburg sah sich nach dieser Schlacht und ohne Hoffnung auf Entsatz gezwungen, den Österreichern die Kapitulation seiner Stadt anzubieten. Elsass fiel allerdings nicht an den Habsburger Karl VIII., sondern war die Kriegsbeute Württembergs für seine Koalition mit Wien.

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Re: [AAR] Empire - Sie trugen die Krone

Beitragvon Mark » 5. Mai 2013 17:50

Das Kriegsministerium der Habsburger war schwerfällig und bürokratisch. Aber wenn es erst einmal in Gang gekommen war, konnte ihr wohl kaum noch eine europäische Macht standhalten. Über den Maghreb marschierten auf dem Landweg 4.600 Mann unter dem Kommando des Anton Grafen von Blum bis zum marokkanischen Tanger, wo sich der osmanische Sultan Abdülhamid I. mit seinem letzten Aufgebot verschanzt hatte.

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Von seinem persönlichen Temperament her war Abdülhamid friedlich geprägt und in seinem persönlichen Verhalten war der französische Einfluss erkennbar. In den wenigen Jahren seiner Herrschaft hatte er noch versucht, eine Heeresreform auf die Beine zu stellen, um den erkennbaren Rückstand auf das westliche Militär- und Regierungswesen wieder aufzuholen.

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Das sorgte unter den Janitscharen für erheblichen Unmut und zu lähmenden Intrigen am osmanischen Hof. Das Ergebnis war, dass sich der Sultan im Jahre 1783 in einer hoffnungslosen Situation einer Übermacht der Habsburger gegenüber sah. Die Garde des Sultan ritt unter dem Klang von Trommeln, Schellen und Trompeten ehrenvoll zu ihrem letzten Gefecht.

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Der Kampf war aussichtslos, doch der Mut und die martialische Musik nötigten den Österreichern Respekt ab. Die große Furcht vor der osmanischen Schlagkraft, wie sie noch im 17. Jahrhundert einen Höhepunkt erreicht hatte, war inzwischen einer Bewunderung der türkischen Unternehmungen jener Zeit gewichen. Karl VII. selbst genehmigte die Einführung der Militärmusik im kaiserlichen Heer.

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Das Jahr 1783 markierte den Untergang des Osmanischen Reiches nach einer hundertjährigen Phase des Niedergangs. Noch 1683 hatten die Türken mit 200.000 Soldaten vor den Mauern Wiens gestanden und hatten den Balkan beherrscht. In gewisser Weise erbte die Habsburger Monarchie nun die Probleme des "kranken Mann am Bosporus". Besonders in Ägypten und in Griechenland griff ein Nationalismus um sich, dessen Anhänger sich als zunehmend eigenständige Völker begriffen. Von Wien erwarteten die anderen Großmächte nun regelrecht, dass sie das durch den Zusammenbruch des Osmanischen Reiches drohende Machtvakuum ausfüllten.

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Re: [AAR] Empire - Sie trugen die Krone

Beitragvon Mark » 6. Mai 2013 20:22

Am 12. Februar 1784 war es endlich soweit, dass die Linie Habsburg-Lothringen endlich einen männlichen Thronfolger hatte. Elisabeth III. Christine gebar im Alter von 34 Jahren in Wien ihren ersten Sohn. Von Anfang an wurde der kleine Karl für die Thronfolge nach Karl VII. bestimmt und trug schon als Knabe den Titel des Erzherzogs. Damit waren weitere mögliche Anspruchsteller in die zweite Reihe verwiesen. Da gab es zum einen Franz Joseph, den ältesten Sohn des Großherzogs Leopold von Toskana, der selbst ebenfalls in der Thronfolge stand. Als dritter Kandidat nach dem kleinen Karl stand noch Franz bereit, dessen Mutter die gebürtige Prinzessin Maria Ludovica war, eine Tochter des spanischen Königs Carlos III. aus der spanischen Linie des Hauses Habsburg.

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Kaiser Karl VII. war sichtlich erleichtert, dass seine Nachfolge nunmehr in seinem Mannesstamm verbleiben konnte. Seine Aufmerksamkeit wurde nämlich ganz und gar durch die Spannungen in seinem Vielvölkerstaat und dem Krieg in Frankreich gefordert. Der Kampf mit dem Haus Frankreich-Hannover war in den Augen der Zeitgenossen in seine Endphase eingetreten, die kaiserlichen Truppen und diejenigen der verbündeten Königreiche Bayern und Württemberg standen bereits auf französischem Boden. In ihrem Rücken gingen die Beamten und Würdenträger der römischen Kirche bereits daran, die Reformation Frankreichs durch Georg III. wieder rückgängig zu machen. Und nicht nur die: Selbst den Einsatz von Meuchelmördern scheuten die Gegenreformatoren nicht, um allzu widerspenstige Protestanten, die die Zeichen der Zeit nicht erkennen wollten, zu beseitigen - insbesondere wie hier in Lothringen:

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Im Sommer 1784 überschritten sieben österreichische Heere die Grenze zu Frankreich und marschierten ohne nennenswerte militärische Gegenwehr bis nach Paris. Die Herrschaft des Hauses Hannover über Frankreich war ganz offensichtlich im Zustand des schnellen Zerfalls. Im Land herrschte eine große Unruhe und eine revolutionäre Stimmung, wie die kaiserlichen Truppen in den von ihnen besetzten Gebieten bald feststellten. Es ging nicht alleine um Widerstand gegen die Besatzer oder um Hungeraufstände eines Pöbels - nein, dieser Aufruhr besaß auch politische Dimensionen. Der seit dem Dreißigjährigem Krieg so erfolgreiche Absolutismus in Europa geriet an seine Grenzen.

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Nicht nur auf einem zentralen Feld praktischer Politik und im institutionellen Bereich wies der französische Absolutismus Schwächen auf. Aufklärerisches politisches Denken stellte auch seine Legitimationsgrundlage in Frage und eröffnete neue Optionen der Herrschaftsorganisation. Aus der Aufklärung des 18. Jahrhunderts ragen zwei Denker wegen ihrer besonderen Bedeutung hervor: Montesquieus Modell einer Gewaltenteilung zwischen gesetzgebender, ausführender und richterlicher Gewalt forderte die Schaffung einer konstitutionellen Monarchie.

Für die radikaldemokratische Idee lieferte Rousseau wichtige Impulse, unter anderem, indem er das Eigentum als Ursache der Ungleichheit zwischen den Menschen ansah und Gesetze kritisierte, die ungerechte Besitzverhältnisse schützten. Er propagierte die Unterordnung des Einzelnen unter den allgemeinen Willen, sah von einer Gewaltenteilung ab und die Richterwahl durch das Volk vor. Verbreitung fand aufklärerisches Denken zunehmend in Debattierclubs und Freimaurerlogen sowie durch Lesezirkel, Salons und Kaffeehäuser, die im geselligen Rahmen zur Lektüre und Diskussion der Lesefrüchte anregten. Auch der Meinungsaustausch zu aktuellen politischen Fragen hatte hier zwanglos-selbstverständlich seinen Ort. Hauptnutzer waren bildungsbürgerliche Schichten und Berufsstände, wie z. B. Juristen, Ärzte, Lehrer und Professoren.

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Der Großteil der Bevölkerung im Ancien régime war an Aufklärungsdenken und Politisierung wenig interessiert, am Brotpreis umso mehr. Die Bauern, die vier Fünftel der Bevölkerung stellten, hatten 1784 infolge der Kleinen Eiszeit eine schlimme Missernte erlitten und danach einen harten Winter durchlebt. Während es den Bauern am Nötigsten fehlte, sahen sie die Speicher der weltlichen und geistlichen Grundherren, denen sie Abgaben zu entrichten hatten, noch gut gefüllt. Es kam zu Protesten und Forderungen nach Verkauf zu einem „gerechten Preis“, als bei der eingetretenen Knappheit die Getreidepreise im Gegenteil gerade mächtig anzogen. Noch empfindlicher traf die Teuerung die kleinen Leute in den Städten, für die das tägliche Brot Hauptnahrungsmittel war. Zur Jahresmitte 1784 war Brot teurer als zu jedem anderen Zeitpunkt des 18. Jahrhunderts in Frankreich und kostete das Dreifache des Preises der besseren Jahre. Das bedeutete für den städtischen Handwerker, dass er etwa die Hälfte seines Einkommens allein für die Brotversorgung ausgeben musste. Jede Preissteigerung wirkte da existenzbedrohend und ließ die Nachfrage nach anderen Gütern des täglichen Bedarfs sinken. „Nun erreichten Unzufriedenheit und Erregung auch diejenigen, die von der öffentlichen Auseinandersetzung um die Finanzmisere und die Funktionsunfähigkeit des Staates noch nicht unmittelbar erreicht und mobilisiert worden waren. Die wirtschaftliche Not, die infolge der Teuerung und Unterproduktion die städtischen Konsumenten und dann auch Handel und Gewerbe betraf, brachte die ‚Massen’ auf die politische Bühne."

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In dieses Hornissennest stach nun die kaiserliche Armee, als sie mit über 17.000 Soldaten die restliche Verteidigung der Welfen bei Paris besiegte. Die Truppen Hannovers stellten sich zwar zum Kampf, boten nach einigen Stunden des Artilleriegefechts aber die ehrenvolle Kapitulation an. Mit großem Pomp marschierten die Reihen der kaiserlichen Armee stundenlang entlang des Boulevard der französischen Hauptstadt. Was für ein Sieg für das Haus Habsburg und seine Verbündeten! Nur was sich den siegreichen Truppen Karls VII. in Paris bot, das war höchst alarmierend.

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Im allgemeinen Bewusstsein ist 1785 das am engsten mit der Französischen Revolution verknüpfte Jahr, nicht nur, weil es den Beginn eines großen politischen und sozialen Umwälzungsprozesses markiert, sondern auch, weil in diesem Jahr die maßgeblichen Voraussetzungen für das Bewusstsein der nationalen Zusammengehörigkeit aller Franzosen geschaffen wurden. Möglich war dies auch wegen der Mehrgleisigkeit des revolutionären Geschehens, das nach und nach die gesamte Bevölkerung in seinen Bann schlug und bei dem drei Komponenten zusammen- und ineinanderwirkten: die Wendung der Volksvertreter gegen die absolutistische Monarchie, die Erhebung der städtischen Bevölkerung gegen die überkommenen Herrschafts- und Verwaltungsorgane und die Revolte der Bauern gegen das ländliche Feudalregime. Ohne die mit je besonderen Motiven verbundenen Volksaktionen wären die aufklärerisch inspirierten, zu Reformen entschlossenen Vertreter des Bildungs- und Besitzbürgertums mit ihren politischen Vorstellungen 1785 kaum weit gekommen.

Zur Einberufung der Generalstände war es durch die Blockadehaltung und auf Druck der Privilegierten in Parlamenten und Provinzialständen gekommen. Positive Erwartungen daran knüpften aber vor allem die Mitglieder des Dritten Standes, die mehr als 95 % der Bevölkerung ausmachten. In den Beschwerdeheften, die bei solcher Gelegenheit traditionell verfasst und den Abgeordneten zur Versammlung mitgegeben wurden, forderten die Bauern Erleichterungen bei den Abgaben und Sonderrechten, die ihre Grundherren beanspruchten, während die von aufklärerischen Vorstellungen bestimmten Teile des Bürgertums bereits auf die Umgestaltung der Monarchie nach englischem Vorbild zielten. Als gemeinsames Anliegen wurde die Forderung formuliert, dass der Dritte Stand in den Generalständen eine Aufwertung gegenüber Klerus und Adel erfahren müsste.

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Karl VII. reagierte auf die Forderungen taktierend: Dem Dritten Stand wurde zwar die Verdoppelung der Abgeordnetenzahl zugestanden, der Abstimmungsmodus in den Generalständen blieb aber offen. Das Eröffnungszeremoniell am 5. Mai 1785 in Versailles verhieß nichts Gutes: Die beiden ersten Stände kamen in großer Festgarderobe auf reservierten Plätzen zu sitzen; die Abgeordneten des Dritten Standes, denen einfacher schwarzer Anzug vorgeschrieben war, mussten selbst sehen, wie sie sich platzierten. In den Ansprachen gab es von Seiten des Hofes noch immer keinen Hinweis auf die Geschäftsordnung. Mehr als ein Monat verging danach mit ergebnislosen Debatten, da die privilegierten Stände mehrheitlich auf dem alten Tagungs- und Abstimmungsmodus beharrten: getrennte Beratung der Stände, je einheitliche Stimmabgabe pro Stand.

Doch vor allem beim volksnahen niederen Klerus, den Dorf- und Gemeindepfarrern, begann die Front massiv zu bröckeln, als sich seit dem 12. Juni einige dem Dritten Stand anschlossen und dessen Beratungen zu folgen begannen. Von da an überstürzten sich die Ereignisse. Auf Antrag des Abbé Sieyès, der die überragende Rolle des Dritten Standes schon vordem wirksam propagiert hatte, erklärten dessen Vertreter sich am 17. Juni zu Repräsentanten von mindestens 96 % der französischen Bevölkerung, gaben sich den Namen Nationalversammlung und forderten beide anderen Stände auf, sich ihnen anzuschließen. Diesem Aufruf folgte der Klerus am 19. Juni mit knapper Mehrheit, während der Adel bis auf 80 seiner Vertreter die Unterstützung des Kaisers zur Erhaltung der alten Ordnung suchte.
Karl VII. zeigte sich irritiert über die Forderungen der Franzosen, er beraumte für den 23. Juni eine kaiserliche Sitzung an und sperrte bis dahin den Sitzungssaal. Die nunmehr entschlossenen Deputierten organisierten aber am 20. Juni ein Treffen im Ballhaus, bei dem sie schworen, sich nicht zu trennen, bevor eine neue Verfassung geschaffen wäre. Sie widerstanden dann auch allen Drohungen des Königs in der Sitzung vom 23. Juni. Bailly als gewählter Präsident der Versammlung verweigerte dem die Auflösungsorder überbringenden Zeremonienmeister den Gehorsam mit dem markanten Ausspruch, dass die versammelte Nation von niemandem Befehle entgegenzunehmen habe. Dem Gebrauch von Waffengewalt gegen den Dritten Stand stellten sich auch einige Adlige in den Weg. Als der Herzog von Orléans sich mit einer ganzen Reihe weiterer Adliger auf die Seite der Nationalversammlung stellte, gab Karl VII. am 27. Juni nach und befahl nunmehr seinerseits beiden privilegierten Ständen die Mitwirkung.

Die politischen Erfolge des Dritten Standes waren einstweilen vorläufige, denn zeitgleich mit seinem Nachgeben hatte der Kaiser die vor Paris lagernden Truppen wieder in die Stadt beordert, die die Öffentlichkeit beunruhigten und das Volk – zumal angesichts des wie nie zuvor teuren Brotes – eine nochmalige Verschlechterung der Nahrungsmittelversorgung fürchten ließen. Als der beim Dritten Stand als sein Interessenwahrer bei Hofe relativ angesehene Finanzminister Necker am 11. Juli vom Kaiser entlassen wurde, galt dies der Pariser Bevölkerung als unheilvolles Signal: „Die Entlassung Neckers ist die Sturmglocke zu einer Bartholomäusnacht der Patrioten! Die Bataillone der Bayern und Habsburger werden uns noch heute den Garaus machen. Nur ein Ausweg bleibt uns: zu den Waffen zu greifen!“ Zahlreiche Stadtzollhäuser wurden spontan zerstört, die königlichen Zolleinnehmer verjagt.

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Angesichts der aufgeheizten Stimmung formierten die unterdessen in die königliche Pariser Stadtverwaltung integrierten Wahlmänner des Dritten Standes am 13. Juli eine Bürgermiliz als ordnendes Element, die spätere Nationalgarde. Das Volk aber drängte zur Bewaffnung. Nach Plünderung eines Waffenlagers zog man am 14. Juli zur Bastille, um dort zusätzlich Waffen und Pulver zu beschaffen. Hier fanden sich weitere Aufstandsbereite zu gemeinsamer Aktion gegen das Negativsymbol der absolutistischen Herrschaft ein, eine etwa 5000-köpfige Menge insgesamt. Das Stadtgefängnis beherbergte zu diesem Zeitpunkt allerdings nur sieben Gefangene ohne politischen Hintergrund.

Der nur mit kleiner Besatzung operierende Bastille-Kommandant ließ die Menge ungehindert in die Vorhöfe eindringen, dann aber unter Feuer nehmen. 98 Tote und 73 Verwundete hatten die Belagerer am Ende des Tages zu beklagen. Als die erregte Menge die Stadtverwaltung unter Druck setzte, wurden mit Hilfe von Militärs vier Kanonen vor der Bastille in Stellung gebracht; der Festungskommandant kapitulierte. Die über die heruntergelassenen Brücken einströmenden Massen, denen die vorherige Beschießung als Verrat galt, töteten drei Soldaten und drei Offiziere; der Kommandant wurde erst weggeschleift, dann umgebracht, sein Kopf ebenso wie der des Vorstehers der neuen kaiserlichen Stadtverwaltung auf Piken gespießt und zur Schau gestellt.

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Die Spitzen der Reichstruppen reagierten geschockt und defensiv. Die Pariser Truppen wurden zurückgezogen und der Nationalversammlung Anerkennung und Schutz zugesichert. An die Spitze der Pariser Verwaltung trat als Bürgermeister nun Bailly; Befehlshaber der Nationalgarde wurde der vom amerikanischen Unabhängigkeitskrieg mitgeprägte liberale Marquis de La Fayette. Ähnlich umgestaltet wurden in der Folge auch die Stadtverwaltungen in den Provinzen Frankreichs.

Missernten und Teuerung trafen viele kleinbäuerliche Existenzen, deren Produktion zur Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln nicht ausreichte, doppelt, da die Teuerung auch die bäuerlichen Zuverdienstmöglichkeiten in der Stadt minderte. Im Frühjahr 1786 tauchten überall organisierte Bettlerbanden auf, die von Hof zu Hof zogen, bei Tag und bei Nacht, und mit heftigen Drohungen auftraten. Im Reizklima der Wahlen zu den Generalständen und in Reaktion auf die Ereignisse in Versailles und Paris entwickelte sich auf dem Lande die so genannte Große Furcht vor dem „aristokratischen Komplott“, das für alle misshelligen Entwicklungen und Umtriebe verantwortlich gemacht wurde und in vielerlei bloßen Gerüchten zusätzlich Gestalt annahm. Das Phänomen der Grande Peur herrschte zwischen Mitte Juli und Anfang August 1786, erfasste nahezu ganz Frankreich und begleitete die massiven bäuerlichen Angriffe auf Schlösser und Klöster, die vom 17./18. Juli an geplündert und in Brand gesteckt wurden mit dem Ziel, die Archive mit den Urkunden über die Herrenrechte zu vernichten und den Verzicht der Grundherren auf ihre feudalen Rechte zu erzwingen.

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Re: [AAR] Empire - Sie trugen die Krone

Beitragvon Mark » 9. Mai 2013 21:42

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Die Heftigkeit und das Ausgreifen der Revolution auf dem Lande alarmierten auch Hof und Nationalversammlung in Versailles. Letztere war infolge der Ereignisse des 14. Juli zur allein maßgeblichen politischen Autorität geworden, von der die Neuordnung der Verhältnisse erwartet wurde. Nun geriet sie unter Zugzwang: Die bis dahin bereits kontrovers diskutierte Frage, ob eine Menschenrechtserklärung schon vor Abschluss der Verfassungsberatungen verkündet werden sollte, wurde plötzlich akut.

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Etwa 100 Abgeordnete des Dritten Standes, die sich zu gemeinsamen Beratungen im Bretonischen Klub zusammengefunden hatten, bereiteten einen Überrumpelungscoup in der Versammlung vor, mit dem der hinhaltende Widerstand der privilegierten Stände, die auf wieder etwas günstigere Zeiten zur Wahrung ihrer Besitzstände hofften, ausgehebelt werden sollte. Das Manöver gelang mit Unterstützung von liberalen Adligen, die in der Nachtsitzung vom 4./5. August 1786 mit großer Geste als Vorreiter des Verzichts agierten. Das betraf alle an die Person gebundenen Dienste, Hand- und Spanndienste, die grundherrliche Gerichtsbarkeit, den privilegierten Ämterzugang, die Abschaffung des Ämterkaufs und des Kirchenzehnten, dazu Vorrechte wie das der Jagd und der Taubenhaltung. Die Leibeigenschaft, die Steuerbefreiung der privilegierten Stände sowie alle Sonderrechte der Provinzen und Städte wurden aufgehoben: „In wenigen Stunden hatte die Versammlung die Einheit der Nation vor dem Recht hergestellt, hatte grundsätzlich mit dem Feudalsystem und der Herrschaft der Aristokratie auf dem Lande aufgeräumt, hatte das Element ihres Reichtums, das sie vom Bürgertum unterschied, beseitigt und die Finanz-, Justiz- und Kirchenreform jedenfalls eingeleitet.“ Es war das Ende der ständestaatlich organisierten Monarchie.

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Der in Windeseile sich verbreitende und die Revolution auf dem Lande nahezu schlagartig beendende Eingangssatz des die Beschlüsse dieser Nachtsitzung zusammenfassenden Dekrets lautete: „Die Nationalversammlung zerbricht vollständig das Feudalregime.“ Die frohe Kernbotschaft enthielt für die Bauern allerdings nicht die ganze Wahrheit. Zwar waren Leibeigenschaft und Frondienste ersatzlos abgeschafft, aber die übrigen Herrenrechte wurden lediglich rückkäuflich bzw. ablösbar gemacht, bei jährlich 3,3 Prozent Zinsen: „das politische Kalkül liegt darin, dass man das alte Herrenrecht in gutes bürgerliches Geld umrechnet und den Zins so lange zahlen lässt, wie das Kapital nicht zurückgezahlt ist. Die Adligen retten, was überhaupt zu retten ist, und die Grundbesitzer des Dritten Standes haben einen großen Vorteil durch die Gleichstellung von adeligen und bürgerlichen Gütern.“

Nachdem auf diese Weise die ländliche Bevölkerung hatte beruhigt werden können, setzte die Nationalversammlung ihre Arbeit an einer Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte fort, die am 26. August 1786 verabschiedet wurde und mit der Zusicherung beginnt: „Von ihrer Geburt an sind und bleiben die Menschen frei und an Rechten einander gleich.“ Verbürgt werden u. a. auch Eigentum, Sicherheit und das Recht auf Widerstand gegen Unterdrückung, rechtsstaatliche Prinzipien, Religions-, Meinungs- und Pressefreiheit sowie Volkssouveränität und Gewaltenteilung.

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Dass sich die Erklärung nur auf Männer bezieht, wird im Text nicht ausdrücklich erwähnt, verstand sich jedoch dem Zeitgeist entsprechend nahezu von selbst. Der Habsburger Kaiser Karl VII. hatte die Absicht, einen gefälligen König auf dem französischen Thron zu installieren. Das konnte nach seiner Vorstellung sogar oder vielleicht gerade ein Vertreter der Bourbonen sein, das war bis zur Herrschaft Hannovers das regierende Adelshaus Frankreichs gewesen und hatte so berühmte Monarchen wie den Sonnenkönig Ludwig XIV. hervorgebracht. Der Kandidat dieses Hauses war dessen Urenkel Ludwig XVI. (geboren 1754). Er wurde von Karl VII. in Paris installiert, musste trotz militärischer Unterstützung durch Österreich aber mit den politischen Konsequenzen der Revolution fertig werden. In seiner Person mussten sich die Ablehnung deutscher Besatzungstruppen und des Adelsstandes regelrecht vereinen. Also versuchte Ludwig XVI. seine eingeschränkte Macht dadurch zu retten, dass er der Umwandlung von der absoluten zu der konstitutionellen Monarchie zustimmte. Er war also bereit, seine königliche Herrschaft durch ein bürgerliches Parlament kontrollieren zu lassen.

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Damit saß er zwischen allen Stühlen. Militärisch war er von den Truppen des Heiligen Römischen Reiches abhängig, die allerorten in Frankreich bewaffnete Aufstände der Revolutionären niederzuschlagen hatten. Die Bevölkerung machte Ludwig XVI. dafür verantwortlich und lehnte mehrheitlich eine bedeutende Rolle des Königs in der Regierung der Nationalversammlung ab.

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Ludwig XVI., dessen Unterschrift gebraucht wurde, damit die Dekrete der Nationalversammlung in Kraft treten konnten, machte allerlei juristische Vorbehalte geltend und versuchte als Gegenleistung für seine Zustimmung eine möglichst starke Veto-Position in der künftigen Verfassung herauszuschlagen. Zudem beorderte er neuerlich ein kaiserliches Regiment nach Versailles, dessen Offiziere bei einem königlichen Bankett am 1. Oktober die blau-weiß-rote Kokarde unter ihren Stiefeln zertraten. Der Vorgang wurde in Paris bekannt und heizte eine bei anhaltend hohem Brotpreis und Versorgungsmängeln ohnehin aufgeladene Stimmung weiter an.

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Am 5. Oktober versammelte sich vor dem Rathaus eine hauptsächlich aus Frauen bestehende mehrtausendköpfige Menge in der Absicht, nach Versailles zu ziehen, um ihre Forderungen vor Ort geltend zu machen. Unter dem Geläut der Sturmglocken verließen sie Paris; später folgten ihnen 15.000 Nationalgardisten und zwei Vertreter der Stadtverwaltung mit dem Auftrag, den König nach Paris zu bringen. Ludwig XVI. empfing die Frauen, versprach Lebensmittellieferungen und unterschrieb unter dem Eindruck der Bedrängnis die Dekrete der Nationalversammlung. Die Lage schien entspannt; doch die Frauen blieben über Nacht, bewachten das Schloss und setzten auch der Nationalversammlung mit ihren Brotforderungen und Zwischenrufen zu.

Am darauf folgenden Vormittag drängten sie ins Schloss und erzwangen gemeinsam mit Stadtbeauftragten und Nationalgardisten das Zugeständnis des Königs, nach Paris umzuziehen. Die Nationalversammlung schloss sich an. Monarch und Nationalversammlung würden fortan den Pressionen des Volkes in der Kapitale Paris ausgesetzt sein.

Der Umzug von König und Hofstaat nach Paris, gefolgt von einer Begrenzung der Finanzmittel, die der Krone fernerhin im Rahmen einer von der Nationalversammlung bewilligten so genannten Zivilliste zur Verfügung standen, schwächte die Stellung Ludwigs XVI. zwar zusätzlich, doch blieb er eine zentrale Figur im politischen Kräftespiel. Von einer kleinen Minderheit abgesehen, beabsichtigte niemand in der Nationalversammlung die Abschaffung des Königtums. Wohl aber gab es unterschiedliche Positionen dazu, wie viel politischer Einfluss dem Monarchen im Rahmen der künftigen Verfassung zukommen sollte. Von seiner Zustimmung hing aber wiederum ab, ob die neue Verfassungskonstruktion überhaupt funktionieren könnte. An einer prinzipiellen Weigerungshaltung des Königs musste jede konkrete Fassung der konstitutionellen Monarchie scheitern.

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Re: [AAR] Empire - Sie trugen die Krone

Beitragvon Mark » 11. Mai 2013 12:57

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Nach dem Tod des preußischen Königs Friedrich II. wurde 1786 sein Neffe Friedrich Wilhelm II. neuer König. Am Hof etablierte sich zum ersten Mal in der Berliner Geschichte ein Hofstaat mit Mätressen und Günstlingen. Friedrich Wilhelm II. entstammte wie seine Vorgänger dem Adelshaus der Hohenzollern und war ab 1786 nicht nur König von Preußen, sondern auch Markgraf von Brandenburg, und damit Erzkämmerer und ein Kurfürst des Heiligen Römischen Reiches. Für den Habsburger Kaiser Karl VII. war Preußen nach dem Ausschalten Hannovers der einzige bedeutende Gegenspieler innerhalb des Reichsverbandes. Und dieses Königreich hatte mit dem Tod Friedrichs des Großen seinen wohl fähigsten Führer verloren - für die Habsburger die Gelegenheit, die Entscheidung im Kräftemessen mit Preußen zu suchen.

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Denn Friedrich Wilhelm II. war ein Lebemann, grundverschieden von seinem Onkel Friedrich II., und setzte das Werk seines Vorgängers nicht fort. Er wurde schon vor seinem Thronerbe im Volk häufig Der dicke Lüderjahn genannt. Erwähnenswert ist noch eine andere Neigung Friedrich Wilhelms, nämlich der Okkultismus. Der Thronfolger hatte sich dem Orden der Gold- und Rosenkreuzer zugewandt. Die Lehren dieses Ordens waren schwer durchschaubar - er fühlte sich von Gott beauftragt, Millionen von Seelen vor dem Bösen zu retten. Die Ordensführer schafften es, für den Thronfolger und - ab 1786 - König von Preußen spiritistische Sitzungen zu inszenieren, in deren Verlauf Friedrich Wilhelm II. vorgespielt wurde, mit seinen verstorbenen Vorfahren zu reden und sich Rat von ihnen zu holen. Zeitweise beteiligte sich auch seine Mätresse Wilhelmine Encke an diesem Spuk, um ihre eigene Position zu festigen. Der Rat seiner Vorfahren fiel selbstverständlich immer im Sinne des Ordens aus, und bald nach der Thronbesteigung ihres Schülers stiegen ihre Führer in wichtige Staatsämter auf. Zur Entlastung Friedrich Wilhelms konnte man allerdings sagen, dass seine spiritistischen Neigungen und das Günstlingswesen durchaus zeittypisch waren.

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In der entscheidenden Schlacht bei Kunersdorf am 26. Februar 1787 war Preußen politisch keineswegs isoliert. Die Reichmitglieder, allen voran Bayern und Württemberg, sträubten sich trotz ihres Bundes mit Wien, allmählich vor der Dominanz der Habsburger im Heiligen Reich. Auch militärisch konnte Preußen noch immer auf die unerreichte Professionalität seiner Soldaten und Generäle bauen. In der Kunersdorfer Schlacht konnte die preußische Kavallerie tatsächlich in den rechten Flügel der Kaiserlichen einbrechen.

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Damit bereiteten sie der königlichen Garde-Infanterie den Weg auf die Stellungen der Habsburger auf dieser Seite des Schlachtfelds. Sie stürmten die Linien des kaiserlichen 146. Regiments und nahmen sie in einem blutigen Nahkampf ein.

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Im Gegensatz zu den Preußen verfügten die Österreicher in dieser Schlacht jedoch über Reserven, die hinter der Schlachtlinie in Bereitschaft gehalten werden konnten. Somit waren die Kaiserlichen in der Lage, die wankende rechte Seite ihrer Aufstellung zu stabilisieren, indem sie mehrere Regimenter zu ihrer Verstärkung schickten. Erst unter diesem neuerlichen Kugelhagel war die preußische Garde zum Rückzug gezwungen. Die Habsburger Truppen eroberten die Stellungen, die sie zuvor hatten räumen müssen, wieder zurück. Damit war der Ausgang der Schlacht besiegelt, denn die Preußen befanden sich nun in einer taktisch ungünstigen Lage. Als ihre Infanteristen schließlich von der kaiserlichen Reiterei umgangen worden war, schickte der preußische Befehlshaber einen Boten zur kaiserlichen Generalität auf der gegenüberliegenden Seite des Schlachtfeldes und bot die Kapitulation seiner Truppen an.

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Re: [AAR] Empire - Sie trugen die Krone

Beitragvon Mark » 11. Mai 2013 22:35

Damit musste der preußische König das Ende seiner Pläne über die Vorherrschaft der Hohenzollern über das Reich begraben musste. Die Koalition zwischen Berlin und Hannover hatte es nicht vermocht, denn Einfluss der Habsburger im Reich zu begrenzen. Die Position von Karl VII. innerhalb des Reiches war 1787 unangefochten und niemand zweifelte daran, dass die Kurfürsten seinen Sohn zum Thronfolger Karl VIII. wählen würden. - auch wenn die Herrscher der kleineren Territorien wie Bayern und Württemberg die Habsburger Macht inzwischen mehr fürchteten als zuvor die von Hannover-Frankreich.

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Die Kaiserkrone des Reiches war trotz aller Herausforderungen wieder fest in der Hand der Habsburger. Nach dem Ende des 30jährigen Krieges war Wien 1683 noch von den Türken belagert worden, die bis 1699 zunächst auf den Balkan zurück gedrängt werden konnten. Anschließend hatte sich Kaiser Leopold I. 1705 mit dem neuen Königreich Preußen um Sachsen streiten müssen. Danach unternahm Österreich eine außenpolitische Kehrtwende und verbündete sich mit Preußen gegen die Ansprüche Polens, das Leopold 1712 eroberte. Aber erst das Eingreifen Russlands auf Seiten von Polen sorgte 1725 für einen Frieden im Osten, der allerdings günstig ausfiel für Wien.

Als sich kurz darauf am Streit zwischen Westfalen und Hannover der Reichskrieg entzündete, stellte sich Habsburg auf die Seite Hannovers, um so dem wachsenden Einfluss Frankreichs im Reich entgegen zu treten. Die Lage änderte sich zu ungunsten der Habsburger, als 1734 nach dem Tod Leopolds der Erbfolgekrieg mit Spanien um den österreichischen Thron ausbrach. Wien war gezwungen, einen Pakt mit Russland zu schließen, um den Rücken für den Krieg gegen das mit Spanien verbündete Italien frei zu bekommen. In dieser Phase der 1730er war Österreich bankrott und Wien wurde von Unruhen erschüttert. Erst in den 40ern wendete sich das Kriegsglück zugunsten der Reichsparteien Habsburg und Hannover, die sowohl die französischen wie italienischen Truppen schlagen konnten. Im Jahre 1750 war nicht nur die italienische Halbinsel von österreichischen Truppen besetzt, Hannover hatte zugleich die französische Hauptstadt Paris eingenommen.

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Jetzt konnte sich Wien 1754 seiner östlichen Grenzen zuwenden und dem Osmanischen Reich einen Revanchekrieg aufzwingen. Bereits nach vier Jahren Krieg fiel die osmanische Hauptstadt Istanbul, das einstige Konstantinopel, den österreichischen Truppen in die Hände und 1765 eroberten sie Ägypten. Zu dieser Zeit erwarb Kaiser Franz Joseph I. erste Kolonien in Amerika von den Spaniern, die bald gewaltsam zu Lasten der Indianer erweitert wurden. In den folgenden zehn Jahren fielen in Amerika weitere Territorien von Texas bis zu den großen Seen, aber auch der Karibik an die kaiserliche Krone. In Afrika verfolgten die Habsburger Soldaten die Osmanen und die mit ihnen verbündeten Berber quer durch den Maghreb bis nach Marokko.

Beim Tod von Franz Joseph I. im Jahre 1776 war die Konkurrenz zwischen Hannover-Frankreich und Österreich bereits so groß, dass zwischen den beiden großen Mächten des Reiches ein Kampf um die Vorherrschaft in Deutschland ausbrach. Zwar gelang es den kaiserlichen Heeren im Jahre 1780, Hannover einzunehmen, doch setzte Georg III. den Kampf von Frankreich aus fort. In Westfalen, Flandern und Lothringen wurden den Österreichern und ihren Verbündeten Bayern und Württemberg so empfindliche Niederlagen beigebracht, dass es lange nach einem blutigen Patt aussah. Erst 1783 gewann Wien dank seiner größeren Reserven die Oberhand, danach folgte rasch der Sturz der Welfen im revolutionären Frankreich und die Einnahme von Paris durch die Habsburger. Es war danach nur konsequent, dass auch Preußen die Vorherrschaft Österreichs im Reich anerkennen musste. Die Habsburger waren unter den Adelshäusern auf dem europäischen Kontinent unangefochten!

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EPILOG

Probleme entstanden für Österreich vielmehr aus seinem überzeugenden Sieg, denn das Habsburger Imperium erstreckte sich nunmehr von Gibraltar bis Ägypten, von Polen bis zur Bretagne, dazu kamen ausgedehnte Kolonien in Nordamerika. Es war die schiere Größe und Vielfältigkeit, die Österreich zu überfordern drohten. Eine ernste Gefahr stellte dabei vor allem die Revolution in Frankreich dar, denn die Bürger dort stellten nicht nur den König von Gnaden Wiens, sondern die Monarchie als solche in Frage.

Nach dem Waffenstillstandsgesuch Preußens trafen sich Kaiser Karl VII. und König Friedrich Wilhelm II. von Preußen sowie Prinz Karl von Artois, der Bruder des französischen Königs Ludwig XVI., im August 1787 in Schloss Pillnitz bei Dresden. In der Pillnitzer Deklaration beteuerten sie ihre Verbundenheit mit König Ludwig XVI. Am 30. Juli 1788 beteiligte sich der preußische König persönlich an einem Feldzug in die Champagne gegen das revolutionäre Frankreich, um Ludwig XVI. wieder auf den Thron zu verhelfen.

Österreich und Preußen näherten sich während der Französischen Revolution an, so wurde am 7. Februar 1788 ein Verteidigungsbündnis zwischen Österreich und Preußen geschlossen. Die Republikaner Frankreichs erklärten darauf am 20. April 1788 Österreich und Preußen den Krieg. Die preußischen und österreichischen Truppen mussten sich nach einem halbherzig geführten Feldzug aus Frankreich zurückziehen und in der Folge konnten französische Truppen bis in das Rheinland vorstoßen. Preußens Beteiligung am Ersten Koalitionskrieg gegen das revolutionäre Frankreich dauerte noch bis zum Frieden von Basel 1795, danach schied es für mehr als ein Jahrzehnt aus der antifranzösischen Allianz aus. Österreich sah sich nach einem glorreichem 18. Jahrhundert unversehens einer Herausforderung gegenüber, die das Heilige Reich zu sprengen drohte: Der durch die revolutionäre Republik Frankreich, die sich zu Beginn des neuen 19. Jahrhundert unter einem neuen Führer sammelte, der sich als erster Kaiser von Frankreich daran machte, die bestehende Ordnung in Europa zu überwinden: Napoleon.

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