[AAR] Empire - Persien im Wandel der Zeit

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hlw-
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[AAR] Empire - Persien im Wandel der Zeit

Beitragvon hlw- » 7. August 2012 01:07

Vorab sei gesagt, es ist meine erste Geschichte dieser, lange Texte hab ich seit 2 Jahren etwa nicht mehr geschrieben, es ist aus reiner Lust und Laune entstanden und ich werde es so oft es geht weiterführen.

Nation: Persien

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Aus den Aufzeichnungen eines damals engen Vertrauten des persischen Regenten Ali Murad I. beginnend im Jahre 1783

Esfahan, Königlicher Palast, 1783:
Die Ausgangslage unseres Reiches ist nicht wirklich schön zu reden, unser erhabener Herrscher Ali Murad I. hat einiges an Arbeit vor sich, wenn er unseren Wohlstand und Ruhm mehren und die Grenzen erweitern will.
Vor knapp einer Woche erzählte er mir im Geheimen, dass ihn eine Vision ereilt habe, in der ihm die Islamisierung aller Länder nördlich und östlich Persiens aufgetragen worden sei.
Ich glaubte ihm zuerst nicht, aber er sprach mit einer Vehemenz und Inbrunst, dass ich nach einer Weile des gespannten Zuhörens begann seinen Ausführungen mit wachsendem Interesse zu folgen und ich sicherte ihm meinen Beistand und meine Unterstützung zu.
Der Plan unseres Sultans sah vor, die wirtschaftliche Lage in Esfahan und Ardabil deutlich zu verbessern und eine neue, große, persische Armee aufzustellen.

So gab der Sultan in der Region Aserbaidschan Aufträge zum Ausbau der umliegenden Landwirtschaft auf, und so wurden zum Beispiel in Zanyan und Salyan die Gehöfte ausgebaut und verbessert, um mehr Perser versorgen zu können.
Auch vor der Provinz um Esfahan, der Hauptstadt des Landes, machte der Fortschritt nicht halt und es wurde in Na'in die Landgewinnung verbessert und die Schule in Qom ausgebaut.

Aber wirtschaftlicher Aufschwung brauchte natürlich auch adäquate Handelspartner und so wurde zu den bestehenden Handelsabkommen mit den Mamelucken, den Portugiesen und den Osmanen, noch eine weitere Handelsroute gen Indien mit den Kaufleuten des Marathenreichs errichtet. Nach der Unterzeichnung des Kontrakts beschenkten sich Ali Murad I. und der amtierende Herrscher Shahu II. noch mit Seltenheiten aus ihrer eigenen Heimat, ich besitze heute noch meinen Kaschmir-Teppich, den mir Ali damals zum Dank schenkte, dass ich meien Beziehungen nach Indien hatte spielen lassen.

Das Einkommen des persischen Reiches belief sich nun auf fast 4000 Dinare und war eine gute Basis für weiteren Ausbau des Landes.

Sorgen bereiteten Ali Murad I. nur noch der schwelende Konflikt mit Afghanistan, welcher wohl nur gelöst werden konnte, indem man die Afghanen angriff und sie für immer vernichtete. Aber die Afghanen hatten bisher nicht den EIndruck gemacht, als ob sie in die Offensive wechseln würden, und man besann sich darauf eine Angriffarmee auf die Beine zu stellen. Es wurden Kanonen in Auftrag gegeben (24-Pfünder Fußartillerie) und die Ausbildung von 240 Qizilbashi-Musketieren, die den Kern der Armee bilden sollten.

Im selben Monat erreichten mich Gerüchte, dass die Mamelucken etwas Heimliches im Schilde führten, ich informierte meinen Sultan und er gab mir den Auftrag verdeckt Licht ins Dunkel zu bringen, was die Mamelucken anging. Ich wandte mich an Nasser Madari, einen lokalen Haschischin, der mir desöfteren schon geholfen hatte. Er machte sich umgehend auf den Weg nach Baghdad, der Hauptstadt der Mamelucken, um dort mehr herauszufinden.

Bild

Esfahan, eine Shishabar, 1784:
Es gingen die Monate ins Land und nun endlich begann der Fortschritt sich bemerkbar zu machen. Die landwirtschaftlichen Bauprojekte wurden feritggestellt, die Kanonen und Musketiere in Dienst gestellt und auch mein geheimer Freund Nasser erreichte sein Ziel womöglich grade..
Im Laufe des Nachmittags erreichte mich ein Kurier, mit einem detaillierten Bericht zur Situation der Mamelucken, in dem ich lesen musste, dass eine Mamelucken-Armee vor der Stadt ihr Lager aufgeschlagen hat, und das Gerüchte auf den Straßen kursierten, dass Sultan Humayun I. aufgrund der schlechten Wirtschaftlage reagieren müsste, um an der Macht zu bleiben. Auch ein Krieg gegen seine Freunde, wir die Perser, schien nicht ausgeschlossen.

Ich alarmierte Ali so schnell es ging und zusammen mit seinem Militärberater Mehrab bin Mamûd beschloss er einen Präventivschlag gegen die Mamelucken auszuführen, sobald die Armee bereit wäre. Ich sprach meine Bedenken aus, diese fanden allerdings keinen Anklang und so stand der Plan letztendlich felsenfest, wie in Wüstenstein gemeißelt.
Emir bin Mamûds Argument, Mesopotamien hätte einen funktionieren Hafen, den man sofort als Handels- und Marinebasis nutzen könne, wenn man Baghdad nehme, war einfach zu gewichtig.
Er gab nochmal 240 Musketiere und ein Regiment 24-Pfünder Kanonen in Auftrag, um einen sicheren Feldzug gewährleisten zu können. Ich sollte mit der Armee marschieren, als Berater des Generals, aber dieser war noch nicht gefunden, so konnte ich mich an niemanden wenden.
Nasser Madari versorgte mich weiterhin mit wichtigen Infos direkt aus Baghdad, die uns noch nützlich sein könnten.
Die Kriegserklärung sollte anno 1785 erfolgen, um den Mamelucken keine Zeit zu lassen, ihre Machenschaften vertuschen zu können, oder sogar in eine Gegenoffensive gehen zu lassen.

Kermanshah, Grenze zum Mameluckenreich, 1785:
Wir befinden uns nun seit ein paar Tagen kurz vor Grenze zum Mameluckenreich, General Abd al-Khaliq Akbari aus Esfahan wurde auserwählt, um den persischen Ruhm zu erneuern.
Sobald alle Männer und Pferde erholt sind, beginnen wir mit dem vormarsch auf Baghdad und der Belagerung, Nasser Madari hat mich davon in Kenntnis gesetzt, dass keinerlei Mauern die Stadt schützen. Welch eine Torheit unserer baldigen Feinde!
Ich bete zu Allah unserem Allmächtigen, dass ich unversehrt aus diesem Feldzug zurück kehre...


Nun beginnt es, die Kriegserklärung ist vollbracht, aber o weh, die heimtückischen Mamelucken hatten ein geheimes Abkommen mit den Osmanen und nun befinden wir uns in einer unangehmen Situation, denn sowohl die Mamelucken, als auch die Osmanen sind nun unsere Feinde und desweiteren fehlen uns nun auch die Gewinne aus den Handelsrouten.
Ich bete inständig, dass wir Baghdad im Sturm nehmen und uns dann dieser Osmanen erwehren können. Meine Berichte sagen mir, dass die Garnisonen in unseren Städten verstärkt werden sollen.

Ich kann nun Baghdad am Horizont sehen, ich hoffe ich sehe sie bald unter persischer Flagge!

Wir konnten eine Mameluckenarmee abfangen, die aus 700 Mann bestand und keinerlei Chancen gegen unsere 1000 köpfige Truppe hatte, wir ließen den Gegner anrennen, unsere Kanonen und Musketiere feuerten immer wieder eine Salve nach der anderen und es fielen schnell beide Generäle der Mamelucken und wir schlugen sie in die Flucht. Mit über 500 Männern Verlust kamen die Mamelucken davon, wobei wir 200 tapfere Krieger verloren.

Unsere Männer sind nun noch zuversichtlicher, dass Baghdad bald uns gehört!

Baghdad, Kommandozelt der Belagerer, 1786:
Wir belagern sie nun schon seit Wochen, aber auf Kapitulationsforderungen gehen sie beim Barte des Propheten nicht ein! Diese Narren! General Abd al-Khaliq plant den finalen Angriff auf die Stadt, die nur von bewaffneten Bauern gehalten wird.
Es wird höchstwahrscheinlich ein glückliches Ende für uns nehmen...

Welch großartiger Triumph, die vermaledeiten Bauern hatten unserer Armee nichts entgegenzusetzen und wir überrannten jeden der 1000 Männer, die versuchten uns davon abzuhalten ihre Heimat zu stürmen, lediglich 50 weitere unserer Männer zahlten ihren Preis auf dem Feld der Ehre, aber Baghdad ist unser! Und damit auch ganz Mesopotamien, von Mamelucken wird man nur noch in den Geschichtsbüchern der Alten etwas hören!

Die Stadt brennt zwar lichterloh an allen Ecken und Enden, aber hier wird bald der Wohlstand Persiens florieren, da bin ich mir sicher. Allah schütze unseren gnädigen Sultan Ali Murad I. !

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Den größten Fehler, den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen.