Anteus!
Was für eine Antwort. Herzlichen Dank für Deine tiefergehenden Erklärungen auf dem Gebiet der Geostrategie! Hab ich Dich nicht bei von Düsterwalds 60ten auf seiner Feier gesehen?
In der Tat besitzen Japan und Deutschland einige Gemeinsamkeiten, sogar kulturell, was man eigentlich ja nicht glauben sollte. Vom Kult der Sonne bis hin zur Kriegerkaste. Die Lehre der teilweise Kantschen Tugenden, ob sekundär oder primär, könnten ebenso im Bushido stehen. Beide sind auch sehr stolze Völker, in denen vielleicht auch etwas übertrieben die Ehre und Treue gehandhabt wird. Geschichtlich wurden beide von europäischen Großmächten die letzten Jahrhunderte drangsaliert, Japan bis zuletzt zu einer langen Isolation die durch militärische Mittel beendet wurde. Die Erniedrigung ist daher auch beiden Völkern ein Begriff. Hinzu kommt aber das japanisch-asiatische Gefühl, nicht sein Gesicht zu verlieren und zum Tenno zu stehen, bzw. auch zu Bündnissen.
Grund der Zweckbündnisse war in der Vergangenheit Japan expansiv zu einer Kolonialmacht zu kreieren, japanischer Nationalismus als innere Reaktion auf die Verwestlichung die mit der Industrialisierung einherging, hat sich mittlerweile zum japanischen Faschismus gewandelt. Ebenso ein Protektionismus, also der Schutz der ostasiatischen Kulturen unter der Schirmherrschaft des Kaiserreichs Japan.
Ziel Japans ist es im Grunde genommen, Ostasien von den Europäern zu befreien und eine Wohlstandsphäre mit japanischer Hegemonie zu installieren.
Die Zögerlichkeit der Achse ließ sie erneut zu den Alliierten gehen, ich glaube aber, solange kein Krieg zwischen dem Reich und Japan herrscht, ist da vielleicht noch nicht das letzte Wort gesprochen.
Russland ist für das Kaiserreich politisch zu vernachlässigen. Es gab in dieser Gol-Ebene zwar einige Gefechte 1938, aber beide Mächte sind da mit einem Patt raus. Gleichzeitig hat sich das Verhältnis zwischen dem Reich und der UDSSR aufgrund der vermeintlichen Unterschiede, aber auch wegen des sowjetischen Truppenaufmarsches in Europa, angespannt, was die Sowjets in Fernost schwächen dürfte.
Die angelsächsischen Vereinigten Staaten haben ihrerseits Interesse den Pazifik zu beherrschen, da der Atlantik ganz klar in britischer Hand ist. Auch wegen den Phillipinen. Die USA unterstützen inoffiziell die Chinesen und offiziell gibt es die angesprochenen Sanktionen.
Frankreich stellt für Japan keine Bedrohung mehr dar, nur noch Großbritannien und die Commonwealth Länder.
Meine These wäre tatsächlich die:
Fällt die britische Insel und wird das Empire handlungsunfähig, durch die Wegnahme seiner wichtigen Lebensader Suez und die Sicherung des Ostmittelmeerraumes seitens der Achse, könnte Japan keinen Grund mehr sehen in der Fortführung eines Bündnisses mit den Europäern. Doch solange nur noch kein Krieg zwischen dem Reich und Japan einerseits und dem Reich und der USA andererseits ausgebrochen ist.
Japan könnte neutral werden (spieltechnisch zementiert durch NAP's zwischen Japan und Großbritannien um sicher zu gehen, daß die KI keine hinterhältigen Bukkake, äh, Kamikaze Angriffe auf ehemalige Partner macht).
Das die USA für Japan bald zu beschäftigt ist in Südamerika, hebt sich mit der Tatsache auf, daß die USA eben bald beschäftigt ist.
Nationales China darf für diese Überlegung richtigerweise nicht zur Achse gehen um eine mögliche Wiederaufnahme gemeinsamer Interessen zwischen dem Reich und Japan nicht zu vergiften, was gleichzeitig eindeutig kein Pluspunkt für die USA mit ihrer Handlungsweise für Japan ist.
Für von Düsterwald bedeutet das:
Er erkennt eine Möglichkeit den berechtigten Selbstvorwurf vielleicht doch noch zu korrigieren, diesmal genauso mit zögerlichem Verhalten in Sachen China. Die innenpolitische Lage im Reich ist mittlerweile aber diese, daß das Regime immer totalitärer wird und altgediente Widersacher neben Kritikern ausschaltet. Von Düsterwald hat sich in der Vergangenheit beim Führer nicht unbedingt beliebt gemacht, jetzt abermals zögerlich zu sein, könnte ihn auf ein Abstellgleis verfrachten. Er spielt also auf Zeit, in dieser Zeit kann aber noch so einiges schief gehen. Es hängt auch viel von Italien ab
ob sie Ägypten erobern können. Ebenso darf kein Kriegszustand zu Japan hergestellt werden, und wer weiß was die verrückten Argentinier noch so machen.
Dann ist da noch die Sache mit dem Professor und in welche Schwierigkeiten unser Geostratege da vielleicht noch hineingezogen wird.
Klar, bleiben ja noch die Abstimmungsergebnisse des Volkes abzuwarten....oder die der Generalität im OKW.....oder wer auch immer hier im Reich noch wählt