Aus diesem Grunde werde ich so nach und nach mal das ein oder andere Spiel dieses Genres hier vorstellen. Fangen wir also gleich damit an:
Das erste Spiel, das man wirklich als Rennwagenspiel bezeichnen konnte, war Pole Position von Atari, erschienen 1982. Wie damals üblich, war es ursprünglich eines dieser Kneipen-Automatenspiele, welches dann auf die damals gängigen Computer konvertiert wurde. Ebenfalls wie damals üblich, war die bekannteste Version sicherlich die C64-Version.
Das Ziel des Spiels war relativ einfach: Man mußte lediglich eine vorab eingestellte Anzahl von Runden schaffen. Die Uhr tickte runter, wenn man nicht rechtzeitig eine Runde beendete, war das Spiel verloren. Beendete man eine Runde in der Zeit, bekam man einen gewissen Zeitbonus und konnte weiterfahren. Erschwert wurde die Sache durch langsam fahrende Autos auf der Strecke sowie Werbetafeln an den Rändern, die man möglichst nicht treffen sollte, ansonsten explodierte der Wagen und man verlor wichtige Sekunden. Hin und wieder traf man auf Öllachen, die den Wagen kurzfristig ein wenig runterbremsten, aber an sich nicht wirklich über Sieg oder Niederlage entschieden.
Gefahren wurde auf dem legendären Fuji-Speedway, den manche vielleicht aus anderen Spielen wie Gran Turismo 4 kennen. Mir ist dabei aufgefallen, daß es durchaus nicht nachteilig ist, wenn man den Kurs kennt, sodaß man die Kurven bereits im Vorfeld erahnen kann. Allerdings nahm man damals keinerlei Rücksicht auf übergroßen Realismus, die Rundenzeiten lagen bei ca. 50 Sekunden...
Gefahren wurde im Verfolgermodus - auch dies damals üblich -, heißt also, daß man sein eigenes Auto immer komplett im Blick hatte. Mag heutzutage ein wenig antiquiert wirken, wie auch die Tatsache, daß man das übliche Zwei-Gang-Getriebe zu Verfügung hatte: Der erste Gang fuhr bis zu einer bestimmten Geschwindigkeit, dann mußte man hochschalten. Schaltete man zu früh, beschleunigte die Kiste kaum. Demnach mußte man den Schaltpunkt ziemlich exakt setzen, um wichtige Sekunden gut zu machen.
Zum Spielgefühl: Die Graphik war für damalige Zeiten durchaus ansprechend, der Sound allerdings...nun ja. Die Kiste lenkt sich wie ein übervoller Supermarktwagen, was zu gewissen Problemen beim Überholen führt: Auf die Strecke passen exakt drei Autos knapp nebeneinander, man muß gerne mal zwei Autos gleichzeitig in der Mitte überholen. Den Wagen genau in die Spur zu kriegen ist...lustig. Vorteilhaft, wenn auch antiquiert, ist das Fehlen jeglicher Fliehkräfte: Man kann locker mit Höchstgeschwindigkeit die Strecke auf der Innenseite der Kurve verlassen. Zumindest, solange man nicht auf eine Werbetafel trifft. Die Anzahl der Autos auf der Strecke - die lediglich als Hindernisse, nicht als Gegner galten - entsprach so ungefähr dem Verkehrsaufkommen auf dem Kölner Ring im Berufsverkehr...Ich habe die Anzahl der Autos nicht gezählt, hatte alle Hände voll zu tun, aber alleine auf der Start-Ziel-Geraden sind es selten weniger als sechs Autos, in jeder Kurve ein bis zwei.
Zu den Einstellungen: Das Spiel verfügt über vier Modi - ein Übungsmodus, drei Rennmodi -, wobei sich die Rennmodi eigentlich nicht unterscheiden. Vielleicht in der Schwierigkeit, dann aber minimal. Die einstellbare Rundenzahl liegt zwischen vier und acht Runden, also gut zwischendurch zu bewältigen. Zusätzlich wird vor jedem Rennen eine Qualifikationsrunde gefahren, die den Startplatz ergibt. Letztlich überflüssig, weil es für das Rennen selbst kaum Auswirkungen hat, man hat weiter hinten die ersten zehn Sekunden mehr Spaß bzw. Ärger als weiter vorne, aber sonst?
Abschließend ein paar Bilder:
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Und für die ganz Harten ein Video:
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