Die Schlange verliert ihren Kopf
Die Anzahl der feindlichen Agententätigkeit hat in letzter Zeit wieder stark zugenommen, der Aufmarsch unserer Armeen im Osten wird sicherlich ein Auslöser dafür sein. Von zehn Armeen sind zwei derzeit an der Grenze zu Rom in Iberien stationiert, vier weitere an der direkten Grenze zu unseren Feinden im Osten, und der Rest befindet sich auf dem Marsch nach Osten. Unser voller Aufmarsch wird also acht Armeen im Osten umfassen, wenn in absehbarer Zeit alle unsere Streitkräfte ihr Ziel erreicht haben.
Zurück zu den feindlichen Agenten, die Anzahl von Anschlägen und Sabotageakten lässt sich nicht mehr in Worten fassen, täglich kommen neue Meldungen und die Illyrische Konföderation rüstet im Westen mit ihren Spionen auf. Der Kampf scheint erst einmal nicht mehr auf Schlachtfeldern ausgetragen zu werden sondern unter einem Mantel mit dem Dolch in der Hand.
Unterdessen wird die Stadt Thapsus Schauplatz eines verzweifelten Angriffes der Illyrischen Konföderation, sie greifen mit wenigen Schiffen und einer geringen Anzahl Matrosen unserer Hafenstadt an und versuchen diese zu erobern. Ihre Plänkler können jedoch nicht viel gegen unsere Hopliten unternehmen und sterben in Scharen.
Im Osten versucht ein alter Feind von uns, der lange nichts von sich hat hören lassen, die Stadt Tyros zu erobern. Wurde diese Stadt vor kurzem erst wieder von uns besetzt, so versucht sich nun eine Invasionsstreitmacht aus Knossos daran, die Stadt zu übernehmen.
Die Bevölkerung der Ortschaft hat den Ort schon lange verlassen, der ständige Herrschaftswechsel war nicht mehr zu ertragen und so kämpfen wir in einer Geisterstadt um die Leerstehenden Gebäude. Zahlenmäßig mag der Feind uns um 600 Soldaten überlegen sein, doch unsere Verteidigungsposition im Zentrum der Stadt ist genau durchdacht und bietet keinerlei Platz für das Durchbrechen des Feindes.
Wer sich lange nicht auf dem Schlachtfeld gegen uns zeigt, weiß natürlich auch nicht wie wir kämpfen, da kann die Zahl an Soldaten noch so groß sein. „Kenne deinen Feind und du wirst siegreich sein“, der General aus Knossos kennt uns nicht und verliert somit seine gesamte Armee. Nur wenigen Soldaten gelingt die Flucht, der Großteil wird entweder direkt nieder gestreckt oder aber als Gefangene umgebracht. Die Zahl letzterer umfasst mehr als 700.
Auf hoher See kommt es zu einem Gefecht zwischen Admiral Bariobal und einem Kontrahenten aus Sardes, letzterer befehligt eine Landarmee, das Meer ist also ungewohntes Terrain für ihn. Dementsprechend sind auch seine Transportschiffe leichte Beute für unsere 12 Katapulte, zwar gelangen seine Schleuderer in gefährliche Nähe unserer Schiffe, doch unsere Felsbrocken richten mehr Schaden an als ihre kleinen Steinchen – der Sieg ist vernichtend und unsere Flotte kehrt in den Hafen zurück.
Ähnlich ergeht es Admiral Gargir, welcher sich in eine Seeschlacht gegen die Ardiaei und Sardes stürzt, der Feind ist durch einen Sturm bereits stark angeschlagen und so kann er unseren Schiffe nicht mehr viel entgegen setzen.
Die militärischen Leistungen unserer Soldaten sprechen klar für unseren Militärapparat, dies stellt auch General Masinthan unter Beweis, als er die Stadt Palmyra zurück erobert. Die Garnison war dermaßen schwach aufgestellt, dass man es nicht einmal Kampf nennen kann. Die Bevölkerung steht uns zwar noch skeptisch gegenüber, doch durch Baumaßnahmen, wie eines Tempel des Baal Hammon, wird sie schon bald uns als Besatzungsmacht zu schätzen wissen.
Von Woche zu Woche stehen immer mehr unserer Soldaten bereit im Osten los zu marschieren und den Feind in die Knie zu zwingen, doch der Termin zum Beginn der Offensive ist noch nicht gegeben. Mehr Aufmerksamkeit liegt anscheinend derzeit auf dem Westen, die Römer stehen mit mehreren Legionen an unserer Grenze und ihre Agenten lassen nichts Gutes vermuten. Eilig wird mit dem Bau einer Holosideros-Kaserne in Tarraco begonnen, die Stadt soll ein Bollwerk gegen dein Feind darstellen wie einst Qart-Hadasht als unsere letzte Festung auf der Iberischen Halbinsel.
Um sich für den Verlust von Palmyra zu revanchieren versuchen die Seleukiden es mit einer Landung in Lepcis. Sie scheinen erkannt zu haben, dass unsere Front zu stark für sie ist und ein Sieg nur möglich ist, wenn sie und ihre Verbündeten uns die starken Städte im Rücken unseres Reiches wegnehmen. Doch dieser Plan geht nicht auf, ihre Landung scheitert völlig.
Nach weiteren Anschlägen durch Agenten erhebt sich vor der Stadt Yathrib eine Armee wie ein Sandsturm. Niemand hat sie kommen sehen und plötzlich steht sie vor der Stadt, die verteidigende Armee ist gerade auf den Weg nach Gerrha um diese Stadt zu erobern. Der Feind nutzt seine Chance und unsere Garnison stellt sich ihm Tapfer in den Weg.
Doch trotz des verbissenen Widerstandes unserer Soldaten sterben auf Seite des Feindes nur 93 Soldaten und er erobert die Stadt.
Die Augen Karthagos sind jedoch derzeit nicht in die Wüste gerichtet, nein. Die Augen unseres Reiches sind auf General Tabani, General Masinthan und Admiral Bariobal gerichtet, denn sie greifen eine Stadt an, vor der wir schon einmal standen. Damals jedoch wurden zwei Armeen vernichtet, heute sind es zwei Armeen und eine Flotte die es erneut versuchen.
Die Rede ist von Antiochia.
Der Feind befindet sich, verglichen mit uns, in einer desaströsen Lage. Nur eine kleine Anzahl an Soldaten steht in der Stadt, die Armeen wurden von der Hauptstadt weggeschickt und so trennen uns nur noch die Mauern von unserem verdienten Sieg. Doch diese verteidigt der Gegner verbissen und bis aufs Blut. Nach dem Fall von Marib fürchten die Einwohner der Schlacht um ihr Leben, sollte uns die Stadt zu fallen.
Während unsere Infanterie auf der Mauerkrone am kämpfen ist, wird die Verteidigungsanlage von unseren Schiffen aus beschossen und es gelingt ihnen eine Bresche zu schlagen. Durch diese galoppieren unsere acht Einheiten Kavallerie in die Stadt, zusammen mit den beiden Generalen und ihrer Leibwache, die Reserve des Feindes ist somit gebunden und kann nicht zur Unterstützung auf die Mauer geschickt werden. Als der Feind jedoch seine Speere gegen unsere Reiterei wendet, muss sich diese zurückziehen und das Fußvolk kämpft erneut alleine.
Die Übersicht auf der Mauerkrone geht gänzlich verloren, ein wildes stechen und hieben ist entbrannt. Unterdessen landen einige Soldaten im inneren der Stadt über den Hafen und es gelingt ihnen, weite Teile der Stadt unter ihre Kontrolle zu bringen. Der Feind hält nun nur noch die Mauern und den Tempel, im letzteren hat sich vermutlich die Elite des Feindes verschanzt.
Auf der Mauer verschiebt sich das Kräfteverhältnis nur langsam zu unseren Gunsten, der Hass zweier Völker trifft in dieser Schlacht aufeinander. Niemand weiß wie lange sich die Seleukiden und Karthago schon miteinander im Krieg befinden, doch es werden viele Jahrzehnte ein. Sie sind gewiss ein starker Gegner, der es uns nicht immer leicht gemacht hat, viel Blut wurde auf dem Weg nach Antiochia vergossen und wie viel wird noch bis zur vollständigen Unterwerfung vergossen werden? Es lässt sich nicht mehr in Zahlen und Worten ausdrücken – diese lange Feindschaft gipfelt in dieser Schlacht.
Inzwischen sitzt der Feind auf der Mauerkrone in der Falle, er wird von hinten und vorne angegriffen, dazu konnten wir noch den Aufgang erobern, welcher sich etwa mittig in den feindlichen Reihen befindet, ein Sieg ist nun zum Greifen nahe. Aus der Stadt heraus steigt bereits erster Rauch auf, die Kavallerie hat die Plünderung begonnen und auch das Hafenviertel brennt.
Auf der Mauer ist der Sieg erkämpft, nahezu ¼ unserer Soldaten hat dort oben ihr Leben gelassen. Der Blutzoll des Feindes aber ist um ein vielfaches höher, lediglich etwa 100 Soldaten haben sich noch vor dem Tempel verschanzt und wollen den Schatz in selbigem verteidigen.
Der Hass des Feindes schlägt unseren Soldaten offen entgegen, mit allerlei Gegenständen werden sie beim Durchzug in der Stadt beworfen. Einige Männer wagen es gar ihren Dolch gegen unsere Soldaten zu erheben – schnell ist der einzelne Widerstand aber geschlagen und weitere Häuser samt Hab und Gut gehen in Flammen auf.
Als unsere Soldaten den Tempel erreichen, besser das, was die Artillerie noch von ihm hat stehen lassen, stellt sich ihnen nur eine kleine Anzahl entgegen. Der Großteil der Truppen scheint von den zusammenstürzenden Tempelbauten erschlagen worden zu sein. Dieser kleine Haufen mag zwar voller Hass gegen unsere Soldaten stürzen, doch ihre Anzahl ist zu gering um noch große Verluste zu verursachen.
Antiochia ist gefallen, die Stadt gehört uns! Die Schlange hat ihren Kopf verloren, die Hauptstadt der Seleukiden steht nun unter unserer Kontrolle und General Tabani hat seinen nahezu 4.000 Soldaten freie Hand gelassen. Seleukidische Soldaten haben die Schlacht nicht überlebt, auch die Anzahl der Zivilisten ist bereits zurück gegangen, doch sie wird noch weiter dadurch dezimiert, dass für jeden karthagischen Soldaten, der in der Schlacht gefallen ist, 10 Zivilisten getötet werden.
Das Feuer wütet mehrere Tage in der Stadt und brennt nahezu alles bis auf die Grundmauern nieder, einzig das Bollwerk steht noch. Doch in der nachfolgenden Abrissaktion wird auch dieses niedergerissen, die gesamte Stadt wird dem Erdboden gleich gemacht. Die Stadt ist nicht mehr wieder zu erkennen, sämtliche Bauwerke sind zerstört und kein Stein steht mehr auf dem anderen. Es bedarf Unmengen an Meereswasser für das Salz, welches über das ehemalige Siedlungsgebiet gestreut wird, nie wieder soll hier auch nur ein Blümchen gedeihen. Nichts erinnert mehr an die einst so große Stadt Antiochia, selbst die übrig gebliebene Bevölkerung wurde in alle Himmelsrichtungen verstreut.
Etwas südlich der ehemaligen Stadt Antiochia gründeten unsere Soldaten die Stadt Carthago Nova, als zusätzliche Demütigung des Feindes nannten sie die Stadt „Neu Karthago“. Gargir persönlich wählte diesen Namen und ließ es sich nicht nehmen, die ersten Bauprojekte selbst zu verkünden. Zuerst sollte die Stadt nach dem Vorbild einer großen Hellenistischen Stadt gebaut werden, dazu gehört ein Hafen, geweihter Boden, eine Agora, ein Brunnen sowie ein Musterungsfeld. Die ersten Gebäude wurden aus den Steinen von Antiochia errichtet, in gewisser Weise lebt diese Stadt also weiter fort.
Der große Sieg spricht sich schnell in aller Welt herum, die Feinde der Seleukiden gratulieren uns zu dieser Leistung. Einige Nationen, welche sich nicht mit uns im Krieg befinden, lassen sogar einige Geschenke überreichen. Zum einen als Zeichen ihres Dankes, dass wir der Schlange den Kopf abgeschlagen haben und zum anderen aber wohl auch, weil sie einem Krieg mit uns vorbeugen wollen.
Zwar wurde nach dem Sieg im gesamten Reich ausgiebig gefeiert, doch das damit die Vernichtung der Seleukiden nicht vollbracht ist, zeigt sich beim Angriff auf die Stadt Dura. Mehr als 7.000 Soldaten hat der Feind hier konzentriert, wir bieten etwa die gleiche Anzahl als Männern auf. Eine so kleine Stadt wird schwerer zu erobern sein, als die seleukidische Hauptstadt. Selten zuvor standen sich dermaßen viele Soldaten gegenüber wie an dem heutigen Tag, wohin man auch schaut, man sieht überall nur das reflektieren der Sonne auf Schwertern und Helmen. Es scheint als stünde überall ein Soldat, ganz gleich welcher Nation er angehört.
Bei einer solch gewaltigen Anzahl an Soldaten ist es nicht verwunderlich, dass kurz nach dem Aufmarsch schon der erste Stahl aufeinander schlägt.
Der Plan sieht vor die Stadt von drei Seiten aus anzugreifen, an der vierten Seite soll es dem Feind möglich sein nach Norden zu flüchten. Doch kurz vor der Stadt fängt uns bereits die gegnerische Kavallerie ab und einige Dickhäuter trampeln hinter ihr auf unsere Linien zu. Im Süden trifft die Libysche Infanterie auf starken Widerstand des Gegners, welcher an der Straße eine Phalanx gebildet hat. Nur im Westen ist noch kein Waffengeklirr zu hören, dort versucht unsere Kavallerie in den Rücken des Feindes zu gelangen.
Während die feindlichen Elefanten geradewegs in unsere Heilige Schaar herein laufen und von unseren Plänklern mit brennenden Speeren beschossen werden, gerät unsere Kavallerie in einen Hinterhalt und verliert einen großen Teil ihrer Reiterei. Die zu Hilfe eilenden karthagischen Hopliten werden jedoch vom Feind aufgehalten und so ist unsere Kavallerie sich selbst überlassen und wird gänzlich aufgerieben. Als Ausgleich stürzt nahezu Zeitgleich der letzte feindliche Elefant auf seine eigenen Soldaten und begräbt eine gewisse Anzahl von diesen unter sich.
Die Kämpfe toben unterdessen mit unverminderter Härte weiter.
Es scheint, als sei der freie Fluchtweg nach Norden ein Fehler gewesen, denn dort kann der Feind sich ungestört aufhalten und durch die Vernichtung unserer Kavallerie steht ihm auch die Westflanke frei. Er kann sich also mit seinen Soldaten gänzlich auf die verbliebenen beiden Seiten konzentrieren und leistet uns dort erbitterten Widerstand. Es scheint, als wolle er die Stadt um jeden Preis halten, nachdem Marib und Antiochia einem Massaker unsererseits zugefallen sind.
Dieser Plan scheint aufzugehen, nur langsam verschiebt sich das Kräftegleichgewicht zu unseren Gunsten. Die Dickhäuter mögen eine psychologische Wirkung auf unsere Soldaten haben, doch liegen sie erst einmal auf dem Boden, so geht die psychologische Wirkung auf den Feind über und stärkt die Tapferkeit unserer Soldaten, dies ist uns zum Vorteil geworden.
Ohne Rücksicht auf Verluste treiben unsere Offiziere unsere Einheiten immer weiter in die Stadt, der Feind wird einfach überrollt und kann nur an wenigen Schlüsselpositionen die Stellung behaupten.
Nur durch das Freikämpfen unserer karthagischen Hopliten verschiebt sich das Schlachtenglück merklich zu unseren Gunsten und es erlaubt uns, dem Feind in den Rücken zu fallen, welcher sich nun umschlossen sieht. Den Fluchtweg nach Norden gibt es nicht mehr und im Osten stehen auch unsere Einheiten.
Plünderungen während der Schlacht waren unter Androhung der Todesstrafe verboten worden und unsere Soldaten kämpfen in dieser Schlacht Ehrhaft, wodurch sie dem Feind eine empfindliche Niederlage beibringen. Von 7.000 Feinden gelingt nur einigen wenigen die Flucht aus der Stadt, einige Hundert begeben sich freiwillig in die Gefangenschaft und mehr als 6.500 haben den Tot in der Schlacht gefunden. Auf unserer Seite sieht es etwas besser aus, von etwa 7.000 aufgestellten Soldaten überleben nahezu 4.500 die Schlacht, der Rest ist gefallen.
Die Seleukiden verteidigten die kleine Stadt Dura stärker als ihre Hauptstadt Antiochia – ein merkwürdiges Völkchen.
Im Osten ist eine der größten Schlachten der vergangenen Jahrhunderte geschlagen worden und auf Iberien fallen die Römer mit mehreren Legionen ein. Mit nahezu 4.000 Legionären stellen sie einer unserer Armeen einen Hinterhalt und es kommt zu einer blutigen Schlacht mitten in den Wäldern. Für beide Seiten ist dieses Gelände sicherlich nicht von Vorteil und nur die Götter wissen, warum die Tunikaträger diesen Ort für einen Kampf gewählt haben.
Unsere Soldaten müssen sich nach zwei Richtungen verteidigen, den Hang hinauf und hinab. Unablässig beschießt die gegnerische Artillerie unsere Formation und fordert hohe Verluste, nur unter hohen Verlusten gelingt es unserer Kavallerie diesem Beschuss ein Ende zu setzen.
Doch leider ist es dafür schon fast zu spät, die Legionäre haben noch einmal gegen unsere Infanterie gestürmt und diese weiter zusammen gedrückt, ein effektives Verteidigen auf engstem Raum ist nicht mehr möglich und auch ein Eingreifen unserer Kavallerie vermag die Situation nicht mehr zu retten.
Von unseren nahezu 2.000 Soldaten begibt sich etwa 1/10 in Gefangenschaft, der Rest bleibt auf dem Schlachtfeld zurück. Die Gefangenen werden ins römische Reich gebracht und dort als Sklaven verkauft, die Armee ist damit vollständig ausgelöscht.
Auf die großen Siege im Osten folgte eine schwere Niederlage im Westen, zwar verloren auch die Römer etwa 1.500 ihrer Legionäre, doch steht in ganz Iberien nur noch eine Armee von uns und diese ist in Tarroco stationiert. Die Römer hingegen stehen noch mit mehr als drei Armeen im Norden der Insel. Die Seleukiden hingegen scheinen das Schwert in die Scheide gesteckt zu haben, ihre neue Waffe ist der Dolch ihrer Agenten. Nach den jüngsten Niederlagen dürfte sich die Schlagkraft ihrer Armee drastisch reduziert haben. Ein schneller Feldzug gegen die Seleukiden zur vollständigen Auslöschung wäre wohl in dieser Situation angebracht, stünde Kappadokien nicht mit mehreren Armeen an unserer Grenze. Daher liegt der Fokus nun darauf, den nördlichen Teil der Ostgrenze, sprich Carthago Nova, Palmyra und Dura zu sichern und auf der arabischen Halbinsel die Herrschaft auszubauen. Zu diesem Zweck greift General Gesco die Stadt Gerrha an, eine der letzten befestigten Städte des Staates Media.
Bereits auf der Mauer entbrennt ein harter Kampf zwischen unseren Soldaten und der Garnison der Stadt, Zahlenmäßig sind sich beide Seiten etwa ebenbürtig. Der Feind hat nur den Vorteil der Verteidigungsanlagen auf seiner Seite.
Hinzu kommt die Angst des Feindes, dass bei einer Niederlage der Stadt ein ähnliches Schicksal wie Antiochia oder Marib droht. Da kann der Feind jedoch beruhigt sein, unser Wunsch nach Rache ist aufs erste gestillt, die Gefangenen der Ostvölker werden nun nur noch ganz regulär liquidiert. Eine Garantie für die Zivilbevölkerung kann jedoch trotzdem nicht ausgesprochen werden – man weiß schließlich nie, was sich der einfache Soldat denkt.
Auf der Mauer hält der Verteidiger unterdessen unseren Angriffen weiter stand uns es gelingt ihm, unsere Soldaten weiter zusammen zu drücken. Eine Leiter ist ihm schon gänzlich in die Hand gefallen, die drei verbliebenen befinden sich aber nahezu auf verlorenem Posten.
Zwar kann durch eine kurzzeitige Eroberung des Tores unsere Kavallerie durch dieses in die Stadt eindringen, doch ihre Kampfkraft gegen Einheiten mit Speeren ist sehr gering, dementsprechend muss sie den Rückzug antreten. Auf der Mauerkrone sieht es währenddessen nicht besser aus, immer weiter lassen sich unsere Einheiten zusammen schieben, eine mögliche Flucht ist inzwischen ausgeschlossen, alle vier Leitern sind durch den Feind vernichtet und so kämpfen unsere Soldaten auf verlorenem Posten. Gnade ist vom Feind, im Falle einer Kampfaufgabe, jedoch nicht zu erwarten und so kämpfen unsere Soldaten bis zum letzten Schwerhieb. Der Kavallerie ergeht es nicht besser, in einer Ecke der Stadt wird sie zusammen getrieben und dann vom Feind ausgelöscht – General Gesco entgeht der Endwürdigung des Feindes und stürzt sich selbst in sein Schwert. Die Armee ist gänzlich ausgelöscht, der Feind triumphiert.
Zwei schwere Rückschläge in kurzer Zeit, auf der arabischen Halbinsel ist damit noch eine Armee stationiert, welche ihren Marsch von Marib nach Nord-Osten angetreten hat, um dort eine Hafensiedlung des Feindes anzugreifen.
Militärisch hat sich wieder einiges ereignet in letzter Zeit, der Zivile Apparat ist dabei etwas kurz gekommen, wobei auch nicht viel vorgefallen ist. Die religiöse Konformität wurde verbessert, dies bringt uns Vorteile in Hinsicht auf zivilen Wohlstand und die Korruption wird gesenkt. Als nächstes wird die Verbesserung des Tofets angegangen. In Carthago Nova wird mit dem Bau eines Militärhafens begonnen, hier soll ein östlicher Stützpunkt unserer Marine entstehen, des Weiteren wird mit dem Bau eines Tempel des Baal Hammon begonnen, auch der Grundstein für ein Amphitheater, Gärten und eine Holosideros-Kaserne wurde gelegt.
Um die militärische Lage in Iberien wieder glätten zu können, wird in Kartuba die Armee „Der Wille der Richter“ unter Führung von Mese ausgehoben.
Der Aufbau einer neuen Stadt verschlingt Unmengen an Reichtum, dazu das Ausheben von Armeen und der Unterhalt des Militärs, die Reichtümer unserer Nation sind noch weiter geschrumpft, 286.705 Gold umfasst unsere Schatzkammer, das Einkommen beträgt nicht viel mehr als 4.400 Gold. Gargir mag, ohne Zweifel, große militärische Erfolge erringen, doch sollte er auch auf die Heimat und ihren Wohlstand Obacht geben, nicht das unzufriedene Militärs oder Beamte eine Revolte anzetteln und unser stolzes Reich im Bürgerkrieg versinkt.