[AAR] Rome 2 - Das Reich der Steppe

AAR u.a. zu Spielen der Total War Reihe

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[AAR] Rome 2 - Das Reich der Steppe

Beitragvon Ducatus » 30. Mai 2014 23:25

DIE SKYTHEN – DAS REICH DER STEPPE

BY DUCATUS


Informationen:
Spiel: Rome 2 Total War
Schwierigkeit: Schwer
Nation: Royal Scythians


INHALT
1. ÜBER DIE SKYTHEN
2. DAS AUGE DES KHALS
3. INVASION IM OSTEN

ÜBER DIE SKYTHEN
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Die Steppen Eurasiens wurden im 2. Jahrtausend vor Christus hauptsächlich von Viehzüchtern bevölkert. Erst gegen Ende jenes Jahrtausend, parallel mit der Ablösung von Bronze durch Eisen, entwickelte sich eine nomadisch oder halbnomadische Wirtschaft und Gesellschaft. Diese Veränderung breitete sich immer weiter aus und man nimmt an, dass sie im 8. Jahrhundert ihren Abschluss fand. Gründe für diesen Wandel sind wahrscheinlich eine klimatische Veränderung, sowie die bessere Nutzung von Pferden und Trensen als Nutz- und Bewegungsmittel. Diese neue Gesellschaftsform war weitaus effektiver in der Nutzung des weiten Raumes, und durch ihre Mobilität vertrieben die Nomadenstämme die sesshaften Bauern nach und nach. Diese Veränderung brachte schliesslich auch Kämpfe zwischen den Stämmen um Land und Wege hervor, was auch in Kampfverbänden mehrerer Stämme mündete. Diese Phase wird die vorskythische oder auch die kimmerische Phase genannt.
Die Kimmerier waren nach Homer das Volk des Schwarzen Meeres. Griechische Aufzeichnungen benennen die Gebiete der Krim und nördlich dieser als ihren Lebensraum an. Nach Homer handelte es sich hierbei um das Ende der Welt, was sich leicht erklären lässt, wurde doch der Hades in etwa dieser Region vermutet. Eine rationale Erklärung ist auch, dass die Griechen ihre Karten hauptsächlich durch ihre Handelsflotten erlangten. Da das Meer aber nach der Meeresenge von Kertsch – damals auch der Kimmerische Bosporus genannt – endete. Nach zeitgenössischen Angaben schienen sie sehr unangenehme Zeitgenossen gewesen zu sein. Um 700 v.chr. zogen sie südlich über den Kaukasus. Nachdem durch die südlich gelegenen Assyrier besiegt wurden, wandten sie sich nach Westen, nach Kleinasien, wo sie das Phrygische Reich vernichteten und zahlreiche griechische Stadtstaaten plünderten. 600 v.chr. wurden sie schliesslich vom Lyderkönig Alyattes vertrieben.

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Als Grund für diese Völkerwanderung nach Kleinasien nannte der Grieche Herodot die Skythen. Folgendes schreibt er in der dritten Abstammungslegende der Skythen: »Aber als die Kimmerier von den Skythen angegriffen wurden und angesichts der Menge ihrer Feinde überlegten, was sie tun sollten, waren die Meinungen geteilt. .. Während das Volk abziehen und es auf einen Kampf gegen die Übermacht nicht ankommen lassen wollte, waren die Könige dafür, mit den Feinden bis auf den letzten Mann um den Besitz des Landes zu kämpfen. Nun aber wollte weder das Volk den Königen noch die Könige dem Volk nachgeben. Die einen wollten abziehen und das Land ohne Schwertstreich den Feinden überlassen, die Könige dagegen waren entschlossen, nicht mit dem Volke zu fliehen, sondern in ihrem Lande zu sterben und begraben zu liegen; denn sie wussten wohl, wie gut sie es dort gehabt hatten und welche Leiden ihrer warteten, wenn sie dem Vaterlande den Rücken kehrten. Darüber kam es unter ihnen zum Streit und zur offenen Schlacht, in der sie an Zahl gleich waren. Die Kimmerier begruben alle, die im Bruderkampf gefallen waren, am Fluss Tyras (dem heutigen Dnjestr). .. und zogen aus ihrem Lande ab; die Skythen aber kamen und nahmen das leere Land in Besitz.«
Zuletzt geändert von Ducatus am 1. Juni 2014 15:00, insgesamt 2-mal geändert.
Was ist Kunst anderes als Leidenschaft? Sei es Malerei, Literatur, Musik oder etwas völlig anderes. Natürlich bedarf es langer Übung, Kreativität und einem Hauch von Talent, ein Künstler zu sein, doch wie der Schliff des Diamanten erst seine wahre Schönheit offenbart, so ist es die Leidenschaft, die der Kunst erst ihre Seele und ihr Leben einhaucht.

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Re: [AAR] Rome 2 - Das Reich der Steppe

Beitragvon Ducatus » 31. Mai 2014 14:23

Die Skythen waren ein Volk von nomadischen Kriegern, doch neben den typischen Plünderungen und Kriegszügen, begannen sie auch bald damit, mit den griechischen Stadtstaaten am Schwarzen Meer zu handeln, wobei auch dies nicht Konfliktfrei passierte. Ihre Kriege entschieden die Skythen durch überlegene Kavallerie und vor allem durch berittene Bogenschützen. Ihre Strategien und Taktiken waren über lange Zeit das Beste in der Region, was damit ihr Überleben sicherte. Essentiell für diese Form des Kampfes ist der Kompositbogen, der zu seiner Effizienz gegen Rüstungen auch hoch zu Ross verwendet werden kann.
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Nach einiger Zeit begann sich das Leben der Skythen allerdings zu verändern. Immer deutlicher bildete sich eine Hierarchie in der Gesellschaft und beständige Siedlungen wurden gegründet. Herodot spricht von sogenannten „Nomadenskythen“ und „Königsskythen“, »welche alle übrigen Skythen für ihre Knechte halten«. Daneben nennt er noch andere Gruppen, so die Kallipiden im Gebiet um den griechischen Stadtstaat Olbia. An nichtskythischen Stämmen sind auf der Krim die Taurer zu nennen, südlich der unteren Donau die Geten, ein thrakischer Volksstamm, und schließlich östlich des Tanais (des Don) die Sauromaten, die Vorfahren der Sarmaten.
Noch immer bildeten Viehherden, bestehend aus Pferden, Schafen und Ziegen, den Reichtum der Skythen. Neben dem militärischen Nutzen der Pferde nutze man im Übrigen auch deren Milchprodukten. Unteranderem besteht der berühmte Kumys aus Stutenmilch gewonnenen Käse, in antiken Quellen ist dieser unter dem Namen Hippake überliefert. Entgegen dem, was man sich vielleicht vorstellt, spielte die Jagd, ausser als Zeitvertreib für die „Adeligen“ keine wichtige Rolle, auch diese Erkenntnis verdanken wir den Berichten des Herodes, der in seinen „Historien“ über eine skythische Hasenjagd berichtet. Ein weiterer Aspekt, der mit der zunehmenden Sesshaftigkeit an Wichtigkeit gewann, war das Handwerk der Skythen. In der nomadischen Vergangenheit erbeutete und ertauschte man jegliche Tongefässe, sowie sämtliche Metallgegenstände, inklusive den Waffen. Die Skythen übten sich vermehrt in der Eisenmetallurgie und auch in der Herstellung von Goldschmuck und Bronzeerzeugnissen. Das Gold stammte hauptsächlich aus Raubzügen in Kleinasien und aus dem Handel mit den Griechen. Die Skythen vermittelten den nordpontischen Griechenstädten zunächst Getreide, Vieh und Felle, daneben aber auch Pelze, Honig sowie Wachs und nicht zuletzt Sklaven.
Doch wo die Skythen herkamen, warteten bereits die nächsten Völker darauf, nach Westen zu ziehen und den Reichtum und die Blüte der skythischen Kultur zu zerstören.
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Wir befinden uns nun an also an einem Wendepunkt der Geschichte. Die Skythen sind ein in viele Regionen gespaltenes Volk von Reitern. Im Osten liegen die weiten Steppen Eurasiens mit ihren Völkern und Gefahren. Im Süden liegen die griechischen Stadtstaaten, reich und prächtig, doch im Kampf erprobt und für ihre Tapferkeit bekannt. Wohin wird es die Skythen verschlagen? Bestehen sie die kommenden Prüfungen? Können sie ihre nomadische Vergangenheit verwandeln in eine Hochkultur, in die Basis eines Imperiums? Vermögen sie ein Reich zu erbauen, dass die Zeit überdauert?

Möge das Spiel beginnen.
Was ist Kunst anderes als Leidenschaft? Sei es Malerei, Literatur, Musik oder etwas völlig anderes. Natürlich bedarf es langer Übung, Kreativität und einem Hauch von Talent, ein Künstler zu sein, doch wie der Schliff des Diamanten erst seine wahre Schönheit offenbart, so ist es die Leidenschaft, die der Kunst erst ihre Seele und ihr Leben einhaucht.

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Re: [AAR] Rome 2 - Das Reich der Steppe

Beitragvon Ducatus » 31. Mai 2014 17:28

Der Neue Khal
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„Erschiesst sie!“ Pfeile flogen durch die Luft und bohrten sich in das Fleisch der Gefangenen. Ein bissiger Gestank herrschte im Lager, der Gestank des Todes. „Das soll ihnen eine Lehre sein!“ Ein grimmig aussehender Mann hoher Statur ritt auf seinem schwarzen Pferd vor die jubelnde Meute. Sein Gesicht war gezeichnet von Narben und in seinen Augen brannte der Zorn der Steppe. Seine kratzende und doch königlich wirkende Stimme zischte durch die warme Steppenluft: „Ich bin euer neuer Khal! Ich werde unseren Stamm zu neuer Grösse führen! In den Staub mit euch und schwört mir die Treue, sonst ergeht es euch wie diesen dreckigen Schwächlingen dort drüben!“ Die Bewohner des Lagers gingen ängstlich in die Knie. Aus den Schatten eines Zeltes aber, kamen einige Männer hervor, es war der König dieser Region mit seinem Gefolge. „Eine Salve von Pfeilen macht noch keinen Herrscher! Ich werde mich einem feigen Fremden nicht beugen! Ich fordere dich zum Zweikampf!“ Das Recht des Stärkeren war eine alte Tradition im Reitervolk der Skythen, wollte man die Stämme vereinen und Khal werden, so führte also kein Weg an diesen Kämpfen vorbei. Der Mann auf dem schwarzen Pferd wusste das und stieg hinunter. „Na dann komm mal her!“ Rief er dem König zu und lächelte ihn an, während er sein Schwert zog. Der Angriff seines Feindes war rasch geblockt, dieser Mann war kein Gegner für den Khal, er schlug ihm die Faust ins Gesicht und schnitt ihm den Oberkörper auf. Der Kampf dauerte nur wenige Momente und in der erdrückenden Stille, die dem dumpfen Aufprallen des leblosen Königs folgte, wurde klar, dass Widerstand zwecklos war. Die Stämme wurden vereint unter der Herrschafft des Khals, des Königs aller Skythen.

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Nun galt es den Niedergang der Skythen zu beenden, die örtlichen Stämme niederzuwerfen und die Horde zu neuem Ruhm zu führen. Der Khal veranlasste die Vergrösserung der Pferdefarmen und den Bau einer neuen Ortschaft, die ebenfalls landwirtschaftlich sein sollte. Ausserdem befahl er die Aushebung neuer Truppen, um auf den kommenden Krieg vorbereitet zu sein. Bereits wenige Wochen nach seiner Machtübernahme erreichten bereits Diplomaten von den fernen östlichen Skythen-Stämmen seinen Hof und baten ihn um einen Nichtangriffspakt. Gerne nahm der Khal diesen an, lag sein Ziel doch im Westen, dort wo der Dnjestr in das Schwarze Meer mündet. Auch technologisch machte der Stamm grosse Fortschritte, nun da der Khal an der Macht war. Endlich schien der Niedergang der skythischen Kultur beendet zu sein.
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Irbis war bereits in seiner Kindheit anders gewesen als seine Freunde. Während die anderen auf ihren Pferden über die weiten Steppen geritten waren und sich im Bogenschiessen geübt hatten, schlich er sich in fremde Zelte und stahl sich sein Essen. Lange war er dabei unentdeckt geblieben, doch eines schlimmen Tages, war er erwischt worden und war beinahe erschossen worden. Der Khal war es, damals noch der einfache Anführer jenes kleinen Stammes, der ihn begnadigt hatte und ihn in seine Dienste gestellt hatte. Fortan hatte er als Kundschafter und Beobachter des Khals gedient, hatte die anderen Stämme ausspioniert und hatte dem Khal so die Informationen beschafft, die dieser gebraucht hatte, um sich zum König aller Stämme aufzuschwingen. Nun war er nach Westen geschickt worden, um die Feinde der Skythen auszuspionieren, ihr Dorf zu infiltrieren und ihre Brunnen zu vergiften. Eine ehrenvolle und doch hinterhältige Aufgabe, doch das war sich Irbis gewohnt. Hätte er Erfolg, so stürben dutzende Einwohner dieses Ortes einen schrecklichen Tod, und so würden dutzende Skythen bei der Eroberung ihr Leben behalten. Mit diesem Wissen im Hinterkopf schlich der Skythe in das Dorf hinein. Seine Schritte waren langsam und leise, so dass niemand aus dem Schlaf erwachte. Irbis lächelte, diese Narren hatten keine Ahnung, was auf sie zukam. Plötzlich hörte er laute Schritte, eine Wache. Sich innerlich für seine Unachtsamkeit verfluchend versuchte er sich hinter einer Hütte zu verstecken, aber die Wache war bereitsauf die Bewegung aufmerksam geworden. Mit schweren Schritten näherte sich der gut bewaffnete Mann seinem Versteck. Hinter der Wache näherte sich noch dessen Partner, ebenfalls schwer bewaffnet. Irbis überlegte nicht schnell, er legte seinen Bogen und einen Pfeil vor seine Füsse und zückte seinen Dolch. Er musste schnell sein, sonst würde einer der Beiden die Schlafenden alarmieren. Das Glück schien ihm jedoch hold zu sein, als nämlich die Wache sein Versteck erreicht hatte, das Schwert gezückt, schaute sein Partner gerade kurz in die andere Richtung, was ihm einen Herzschlag länger Zeit gab. Aus dem Schatten schnellend trieb er der ersten Wache seinen Dolch in die Brust und drückte seinem Opfer die Hand auf den Mund. Er zog den Dolch hinaus und trennte die Kehle des Mannes durch, um sicherzugehen, dass dieser tot war, bevor er schreien konnte. Das Ganze dauerte nur wenige Herzschläge und ohne zu zögern legte er den Toten zu Boden, griff zu seinem Bogen und zielte auf die zweite Wache. Diese drehte sich gerade um und wollte nach ihrem Partner sehen. Doch statt diesen zu erblicken, sah der ahnungslose Krieger nur noch einen Pfeil auf sich zu fliegen. Das Geschoss traf die Wache zwischen die Augen und tötete sofort. Nun musste Irbis schnell sein, er war mit schnellen und doch leisen Schritten seinem Pfeil hinterhergerannt, alsbald er diesen abgeschossen hatte und erreichte nur wenige Momente nach diesem sein Ziel. Gerade noch so, konnte er den leblosen Körper daran hindern, laut auf den Weg zu fallen. Er atmete erleichtert auf. Der Rest der Mission war ein Kinderspiel für den Skythen und bald schon ritt er mit seinem Pferd zurück zu seinem Lager in den nahen Wäldern, mit dem Gewissen, dass dutzende Feinde bald schon tot in ihren Betten liegen werdend, mit dem vergifteten Wasser ihrer eigenen Brunnen im Magen. Ein letztes Mal dachte er an die beiden Wachen, was sie wohl für Menschen waren, ob sie Familie hatten, Kinder. Die Bilder ihrer leblosen Körper verfolgten ihn noch eine Weile, dann ging er schlafen.
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Was ist Kunst anderes als Leidenschaft? Sei es Malerei, Literatur, Musik oder etwas völlig anderes. Natürlich bedarf es langer Übung, Kreativität und einem Hauch von Talent, ein Künstler zu sein, doch wie der Schliff des Diamanten erst seine wahre Schönheit offenbart, so ist es die Leidenschaft, die der Kunst erst ihre Seele und ihr Leben einhaucht.

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Das Auge des Khals

Beitragvon Ducatus » 1. Juni 2014 12:37

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Der Khal war sehr erfreut über die Nachricht seines Spiones. Es war den Reitern der Skythen ein leichtes, die geschwächten Truppen ihrer Feinde zu überrennen. Es heisst der Khal soll mitten in der Schlacht seinen Bogen weggeworfen haben und auf den Boden gespuckt haben: „Was für Waschlappen, vorwärts Männer, tötet sie alleine, ich hab besseres zu tun, als diesen Kinderkram!“ Olbia fiel in die Hände des Khalassars, der Armee der Skythen.
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Das Auge des Khals
Irbis betrat die Hallen seines Khals, er wurde bereits erwartet. Mit einer grossen Verbeugung begrüsste er seinen Herrn und setzte sich neben ihn auf ein bereitgelegtes Fell. Vor ihnen war eine Karte der Krimregion zu sehen. „Na endlich Irbis, hast doch eine Stute bestiegen oder warum hat das solange gedauert?“ Irbis erwiderte lachend: „Diese neue Kneipe neben dem Stadteingang musste doch noch getestet werden.“ Der Khal sah ihn misstrauisch an. „Die Schankmaid hat verdächtig ausgesehen, und schliesslich ist es doch meine Berufung verdächtige Personen aufs Genauste zu infiltrieren… inspizieren meine ich, dummer Versprecher.“ Der Khal konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, wurde aber sogleich wieder ernst: „Schau dir diese Karte an, was siehst du?“
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Irbis untersuchte das Stück Pergament. Die Karte musste aus Griechenland stammen, der Genauigkeit der Küstenlinien und dem Material selber nach. „Nun, ich sehe das Mündungsgebiet des Dnjestrs und des Dnjeprs, das Mündungsgebiet des Dons und den Kimmerischen Bosporus, die Heimat der Kimmerier.“ „Was du siehst“, antwortete der Khal: „ist unsere neue Südgrenze.“ Irbis nickte: „Ich verstehe, wann greifen wir an?“ Eine Weile lang herrschte Stille, während der Khal überlegte. „Nun“, begann er schliesslich: „Die Kimmerier waren einst ein Reitervolk, wie wir es sind, doch sie haben diese Vergangenheit abgelegt. Sie sind schon lange vor uns sesshaft geworden. Sie haben sich auf der Krim und östlich des Dons eingenistet, haben Städte gebaut, wie die Griechen es ihnen beigebracht haben, mit steinernen Häusern, Strassen und sogar Mauern. Ihre Soldaten sind gut gerüstet, tragen grosse Schilde aus Bronze, und kämpfen mit langen Speeren. Ihre Stadt auf der Krim wird von einer hohen Mauer umgeben. Selbst mit unserer ganzen Horde vor ihren Toren, könnten wir diese Mauern nicht stürmen. Ihre Hopliten sind darauf spezialisiert, zu töten, Reiter und Ross zu Fall zu bringen.“ Irbis nickte seinem Herrn zu. Der Khal fuhr fort: „Ein direkter Angriff auf die Kimmerier, wäre also, trotz unserer Stärke, ein Selbstmordkommando.“ Er zeigte nun mit seinem Finger auf das Gebiet östlich des Dons, während er weiterredete: „Ihre Nahrung beziehen die Kimmerier aus ihren östlichen Gebieten. Die Städte in dieser Region besitzen keine Mauern und ihre Soldaten sind auf der Krimhalbinsel stationiert, unserem Wissen nach zumindest. Da kommst du ins Spiel!“ Der Khal klopfte seinem Spion auf die Schulter.
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„Irbis, Irbis, was würde ich nur ohne dich tun.“ Der junge Agent lächelte. „Du musst nach Osten reiten und die Gegend um Tanais auskundschaften. Solltest du die Gelegenheit bekommen, ihre Garnison auf die gleiche Weise, wie du es schon in Olbia getan hast, zu schwächen, erwarte ich, dass du es tust. Unsere neuausgebildete Schar wird am Don auf deine Informationen warten, sollte sich meine Vermutung bestätigen, will ich, dass du ihnen eine Nachricht zukommen lässt. Fällt der Osten des Kimmerischen Gebietes in unsere Hand, wird die Hauptstadt ohne Nahrung sein und wir können sie aus ihren Mauern locken. Du bist unsere mächtigste Waffe in diesem Krieg Irbis, denke immer daran! Hast du Erfolg, wird unsere Offensive ein Kinderspiel. Du bist die Vorhut des Khalassars, du bist unsere Sicht; du bist das Auge des Khals!“
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Invasion im Osten

Beitragvon Ducatus » 1. Juni 2014 14:59

Invasion im Osten
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„General!“ Eine vermummte Gestalt ritt in das Lager des Goldenen Khalassars, direkt auf den örtlichen Befehlshaber zu. „Wer seid ihr? Was wollt ihr hier?“ Der General und sein Gefolge beäugten den Eindringling mit kritischen Blicken: „Sprecht rasch!“. Schelmisch grinsend stieg Irbis von seinem Pferd und beantwortete die Fragen: „Ich bin es, Irbis, das Auge des Khals. Tanais liegt schutzlos vor euch, die Invasion kann beginnen!“ Der Befehlshaber des Goldenen Khalassars nickte seinen Gefolgsleuten zu, die sofort ausschwärmten und laut im Lager umher riefen: „Aufwachen ihr Hunde! Beim ersten Sonnenstrahl reiten wir über den Don!“ Der General und Irbis schauten sich still an. Nach einer Weile grinste der Befehlshaber den Spion an und bat ihn in sein Zelt: „Komm mit, wir trinken und essen noch etwas vor der Invasion. Auf den Khal!“ „Auf den Khal!“ antwortete Irbis und folgte dem General in sein Zelt.
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Die Invasion der östlichen Gebiete der Kimmerier begann äusserst erfolgreich. Wie der Khal es vermutet hatte, war Tanais schutzlos, da sämtliche Streitkräfte der Kimmerier auf der Krim stationiert waren. Kaum war die Stadt eingenommen, machte sich Irbis auf den Weg nach Süden, um den Weg für das Khalassar vorzubereiten, denn der Khal hatte befohlen, den ganzen Süden einzunehmen. Auf seinem Weg den Strassen entlang, erkannte der Spion erst die Tragweite seiner Mission, und das Genie seines Herrn. Er ritt an zahlreiche Farmen und Fischerdörfern vorbei, es kam ihm vor, als sei das ganze Land voll davon. Der östliche Teil des Landes, war tatsächlich eine gewaltige Produktionsanlage für Nahrungsmittel. Grinsend erinnerte sich der Skythe an die Worte des Khals: „Ihre Nahrung beziehen die Kimmerier aus ihren östlichen Gebieten.“ Dies waren offensichtlich klugdurchdachte Worte gewesen, und nicht nur einer der üblichen dilettantischen Versuche, einen Plan auszuhecken, wie es die skythischen Könige in der Vergangenheit nur zu oft getan hatten. Als Irbis Phanagoria, die südliche Stadt der Kimmerier im Osten, erreicht hatte, musste er betrübt feststellen, dass zwar auch hier keinerlei Garnison vorhanden war, jedoch der Weg zur Hauptstadt kurz war, und ein Vormarsch des Goldenen Khalassars sicherlich eine Garnison verursachen würde. Es würde zu einem Kampf kommen, einem harten Kampf, dem war er sich sicher, als er kehrt machte, um dem Befehlshaber des Khalassars die Nachricht zu überbringen.
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Kaum eine Woche nach der Überquerung des Dons erreichte nun also das Goldene Khalassar die Stadt Phanagoria. Wie Irbis es erwartet hatte, waren in der Stadt Kimmerische Soldaten stationiert worden, um den skythischen Angriff zu stoppen. Die Kimmerische Garnison war definitiv in der Überzahl, doch dem Befehlshaber der Horde war klar, von diese Schlacht hing die ganze Invasion ab, und von der Invasion der Kriegsausgang, daher war ihm diese Überzahl völlig gleich und er befahl den sofortigen Ansturm auf die Stadt, um weitere Verstärkungen von der Krim zu vermeiden. So begann die Schlacht um Phanagoria, die Schlacht um die Nahrungsversorgung der Krim, die Vorentscheidung des Krieges.
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Re: [AAR] Rome 2 - Das Reich der Steppe

Beitragvon Ducatus » 1. Juni 2014 16:48

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„Seht euch diese Weichlinge an!“, Vologases, der Befehlshaber des Goldenen Khalassar, schrie über das Schlachtfeld: „Sie verkriechen sich hinter ihren Weibern, versuchen sich in ihrer mickrigen Stadt zu verstecken, ha!“, seine Stimme war laut, bestimmend und generell ziemlich eindrucksvoll: „In Überzahl sind sie, habt ihr das mitbekommen? Mir wäre es auch nicht aufgefallen, hätten unsere Kundschafter es mir nicht mitgeteilt, diese Feiglinge verhalten sich, als wäre unsere Horde grösser als alle Streitkräfte der Steppe zusammen!“, Vologases war ein Mann hoher Statur und trug einen schmalen Bart, er sass auf seinem Pferd vor der skythischen Schar und schien sie alle zu überragen: „Also vorwärts meine Brüder! Zeigen wir ihnen, dass sie sich zu recht in die Hosen machen! Lasst uns Schafe jagen!“ Die Soldaten tobten, schon lange dürstete es die Männer nach einer würdigen Schlacht, hatten sie doch bisher nur gegen Windmühlen und Fischerdörfer gekämpft. Vologases verfolgte einen relativ simplen Plan. Bereits früh war ihm aufgefallen, dass die kimmerische Armee zwar zahlreiche Speerträger beinhaltete, was einen Sturm der Stadt verunmöglichte, allerdings einen Mangel an Feuerkraft aufwies und keine leichten Reiter hatte. Er befahl seinen berittenen Bogenschützen, die Stadt zu umzingeln, jeden Fluchtweg abzuschneiden und die Kimmerier Salve um Salve zu dezimieren, in der Hoffnung ein Sturm auf die Stadt sei nicht nötig. Als sich die Schar der Stadt näherte, wurde die lächerliche Taktik der Kimmerier klar.


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Sie verschanzten sich in einer Engstelle am Stadtrand, in der Hoffnung die Reiter bereits dort aufhalten zu können, ein grosser Fehler. Sofort ordnete Vologases einen Angriff auf die kimmerische Stellung an. Die rechte Flanke und das Zentrum seiner Schar ritten auf die feindliche Stellung zu, der linken Flanke befahl er von der anderen Seite in die Stadt einzudringen, falls verstärkte Feuerkraft von hinten nötig werde. Mit einem Lächeln auf den Lippen hörte er, wie die ersten Pfeile abgeschossen wurden, die Schlacht hatte begonnen.


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Bericht eines Zeitgenossen
Mir lief Schweiss über die Stirn. Dies war meine erste Schlacht, ich war also aus gutem Grund etwas nervös, war es doch ein sehr bedeutendes und hartes Gefecht. Ich hatte den Befehl meines Offiziers nicht gehört, da er in den Schreien der getroffenen Hopliten untergegangen ist, doch als ich sah, wie mein Bruder neben mir seinen Bogen spannte, tat ich es ihm gleich. Während ich meine Waffe in den Himmel hob und versuchte die Gegner ins Ziel zunehmen, dachte ich zurück an die lange Reise, dachte an die Heimat, an meine Familie. Die Sonne stand im Zenit, gewiss würde meine Frau gerade an der Feuerstelle stehen und für unsere beiden Söhne kochen. Unser Zelt stand in einem kleinen Lager, mitten in einer riesigen Grasebene, und doch vermisste ich die Ruhe und die Geborgenheit dieses Ortes. Dieses Mal hörte ich den Befehl laut und deutlich, ich liess die Sehne los, und beobachtete, wie mein Pfeil daneben flog. Leise fluchend zog ich das nächste Geschoss aus meinem Köcher, als plötzlich ein Schrei direkt neben mir erklang. Es war mein Bruder, er schrie, als sei der Teufel selber in ihn gefahren. Panisch sah ich zu ihm und erblickte einen langen Pfeil in seiner Brust. Er schien mir noch etwas zuflüstern zu wollen, doch einen Moment später war er bereits tot. Eine Träne in den Augen und voller Wut zog ich den nächsten Pfeil, spannte ihn und schoss ihn unseren Feinden entgegen. Dieses Mal traf ich, und rächte den Tod meines Bruders.


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Doch die Schreie um mich herum wurden immer mehr, und als schliesslich auch Pfeile in die Rücken der hinteren Reihen flogen, wurden wir uns bewusst, was geschehen war. Die Skythen hatten uns umgangen und flankiert. Panik brach aus, voller Furcht begann ich zu rennen. Ich weiss nicht wie lange ich gerannt bin, aber als ich die Hügel jenseits der Stadt erreicht hatte, sah ich noch einmal zurück. Noch immer hallten Schreie aus der Ferne, und das Feuer erhellte die Nacht noch stundenlang.

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Die Schlacht von Phanagoria war ein grosser Sieg für die Skythen. Aber die feiernden Reiter konnten die tatsächliche Tragweite dieses Sieges an jenem Abend noch nicht einschätzen. Die Erkenntnisse, die aus dieser Schlacht gezogen wurden, erschufen eine völlig neue Form der Kriegsführung für die Skythen. Die Befehlshaber erkannten, wie mächtig die Mobilität und Feuerkraft einer solchen Horde tatsächlich sein konnte. Doch für den Moment wurde nur gefeiert und getrunken. So laut, dass selbst n weiter Ferne, auf der Krim Halbinsel, die Feuer und der Jubel der Skythen vernommen werden konnte. Ein Schatten legte sich über die Halbinsel, der Krieg schien bald verloren zu sein.
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Re: [AAR] Rome 2 - Das Reich der Steppe

Beitragvon Ducatus » 2. Juni 2014 21:05

Die Krim in Not

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Irbis schlich sich geübt zwischen den Bäumen hindurch in die Richtung der Mauer. Nachdem die östlichen Gebiete der Kimmerier gefallen waren, hatte ihn der Khal beauftragt, deren Hauptstadt zu infiltrieren, eine ehrenvolle Aufgabe. Bereits wenige Tage nach dem Sieg im Osten, war die Nahrungsversorgung der Krim zusammengebrochen. Der Spion hat Geschichten gehört von Menschen, die panisch in den Strassen umher rannten, um jeden Rest an Nahrungsmittel so schnell wie möglich zu erbeuten. Die Bewohner der Halbinsel spielten verrückt, und selbst die Armee war unterversorgt. In dieses Chaos war Irbis geschickt worden, um den letzten Tropfen ins Fass zu werfen.

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Mit leisen Schritten näherte er sich dem grossen Tor der Stadt. Die Wachen hatten gerade Schichtwechsel, das hatte Irbis in den langen Tagen und Nächten der Beobachtung genauestens untersucht. Schnell wie ein Schatten huschte er durch das offene Tor und hinter ein Haus. Vorsichtig steckte der Skythe seinen Kopf nochmal hervor, um sicherzustellen, dass ihn niemand gesehen hatte. Er atmete einmal tief ein, er war drinnen, der erste Schritt war geschafft. Nun begann er mit Vorsicht den langen Strassen der Stadt entlang zu schleichen, stets die Seitengassen und Kreuzungen beobachtend. Schliesslich, nach einer gefühlten Ewigkeit, hatte er sein Ziel erreicht, der Brunnen des Marktplatzes. Die folgenden Schritte waren bereits zur Routine geworden, er nährte sich dem Brunnen und nahm das Gift hervor. „He! Stehen bleiben!“ Wie aus dem Nichts erklang eine grollende, tiefe Stimme aus einer der Strassen. Schnelle Schritte waren zu hören. Irbis liess sein Gift fallen und rannte los. „Stehen bleiben!“ Das Zücken eines Schwertes war zu hören. Der Skythe rannte so schnell es ihm seine Beine erlaubten, doch das Geschrei seiner Verfolger hatte bereits weitere Wachen aufmerksam gemacht. Hastig schaute er sich um, wie sollte er entkommen, war doch die ganze Stadt mit Mauern umgeben, und das Tor sicherlich bereits verriegelt. Dann kam ihm die Idee, rasen schnell bewegte er sich auf das Hafenviertel zu, wobei er immer wieder in Seitengassen ausweichen musste, um nicht erwischt zu werden. Als er die Hafenmauer erreicht hatte, konnte er bereits fast ein Dutzend Soldaten um sich herum wahrnehmen. Schweiss lief über seine Stirn: „Jetzt nur nicht schlapp machen!“, rief er sich innerlich zu. Irbis Füsse liessen ihn an jenem Tag nicht im Stich, rasend schnell erreichte er die Zinnen der Hafenmauer. Gerade wollte er springen, als ein brennender Schmerz sich in seinem rechten Bein ausbreitete. Irbis strauchelte. Ihn hatte ein Pfeil getroffen, mitten in den Oberschenkel. Doch er durfte sich jetzt nicht darum kümmern. Mit aller Kraft sprang er mit dem linken Bein wieder auf. Kurz bevor er sprang, traf ihn noch ein weiterer Pfeil mitten in den Oberkörper, dann fiel er den langen Weg nach unten. Die Zeit schien stehenzubleiben. Im letzten Moment schaffte Irbis es noch einen tödlichen Aufprall auf die Wasseroberfläche zu verhindern. Das Atmen fiel ihm schwer, seine Muskeln schmerzten und seine Sinne waren getrübt, aber dennoch begann er sich zu bewegen, erst zuckend, dann immer gleichmässiger. Er hatte es geschafft. In der Ferne hörte er die Flüche und Verwünschungen der Stadtwachen. Der Weg ans Ufer war hart und viele Male dachte Irbis daran, einfach loszulassen, zu sinken, um nie wieder aufzutauchen. Doch sein Wille zu Überleben obsiegte schliesslich und er erreichte das Ufer, mehr tot als lebendig. In Sicherheit angekommen, brach er die Pfeile ab und begann sich ein Nachtlager einzurichten. Im nahen Wald fand er einige Kräuter und Wurzeln, das würde gegen den Wundbrand helfen, doch er brauchte Energie. Als er schon den Mut verloren hatte, fand er unter einer Wurzel eine Käferkolonie, er hatte schon bessere Abendessen erlebt. Seine Wunden desinfizierte er mit den Schnaps in seiner Tasche und riss sich Streifen von den Kleidern um sie zu verbinden. Zahlreiche Fieberträume, Schmerzen und Nahtoderscheinungen später, weckte ihn grimmig aussehender Krieger…

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Re: [AAR] Rome 2 - Das Reich der Steppe

Beitragvon Ducatus » 7. Juni 2014 11:45

Ein fernes Land

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Ich war dort; ich habe es gesehen. Der Horizont verschwand vor meinen Augen, und die Weiten der Steppe flogen unter mir hinweg. Ich fühlte mich leicht, wie vom Wind getragen. Wie ein Adler zog ich über das Land. Der Himmel war finster und voller Blitz und Sturm. Dort im Regen lag ein weit entferntes Land. Es war still, trotz dem Gewitter war nicht ein Laut zu hören. Steingebilde ragten aus dem Boden, von seltsamen Formen gezeichnet. Ich schien etwas zu sehen, dass nicht real und doch wirklich war, etwas Unheimliches, oder doch etwas Wunderbares? Ich sehe es immer noch vor mir, scharf, wie sonst nur meine schärfsten Erinnerungen. Ich sehe es vor mir, wie mein erster Mord, wie mein erster Ritt auf einem Pferd, wie mein erster Besuch bei den Frauen der südlichen Hauptstadt. Die Steine schienen einen Kreis zu bilden, in dessen Mitte ein weiterer, flacherer zu liegen schien, etwa so ähnlich wie ein Ritualstein. Oder war er doch etwas grösser? Ich weiss es nicht mehr genau. Blitze zuckten und trafen auf den nackten Fels, der Donner grollte laut. Der Sturm wurde stärker, immer wieder blendete mich das Licht der Götter. Dann war plötzlich alles finster und verschwommen. Im Kreis rührte sich etwas, etwas schien auf dem Stein zu liegen. Ich konnte die Gesichtszüge unseres Khals erkennen, jedes Detail, es war er, zweifellos. Er erhob sich von seinem steinernen Bett und lief zunächst etwas unsicher, dann aber festen Schrittes aus dem Kreis hinaus. Seine Augen waren ungewohnt stechend, sie schienen zu leuchten, zu brennen. Er stieg auf sein schwarzes Pferd und begann der untergehenden Sonne entgegen zu reiten. Ein Schatten folgte ihm nach, ein bedrohliches Unheil, das aus den Tiefen der Erde zu kommen schien. Mir war, als würde eine Stimme in meinem Kopf sprechen, eine tiefe, dämonische Stimme. Sie erzählte von riesigen Gebilden, Grabkammern, die hoch in den Himmel ragen, von einem Turm, dessen Licht das Wasser erhellt. Auch von einer Stadt auf sieben Hügeln war die Rede. Verschwommen sah ich steinerne Häuser in Flammen stehen. Die Stimme veränderte sich, wurde hoch und diabolisch. Er tat mir weh! Ich sah tausende Reiter tot im Sand und wieder tausende, die in der Sonne ritten. Ihre Pfeile verdunkelten den Himmel, Schmerzensschreie erfüllten die Luft. Dann wurde mir weiss vor den Augen. Dies war kein Traum, oder doch?
Irbis wurde von den Männern des Khals halbtot in einem Wald nahe der feindlichen Hauptstadt gefunden. Der verwundete Spion redete wirres Zeug, so dass man schon befürchtete, er sei in die Geisterwelt übergetreten.

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Der Sieg auf der Halbinsel war keine grosse Überraschung gewesen. Das Schwarze Khalassar zog einige Wochen nach der erfolgreichen Ostinvasion nach Süden und stellte sich den Kimmeriern. Die feindlichen Streitkräfte vereinten sich zwar noch einmal zu einem letzten Versuch des Widerstandes, doch ihre Zahl war klein, sie waren erschöpft, ausgehungert, kurz, sie waren schon vor der Schlacht mehr tot als lebendig. Ihre müden Beine vermochten kaum an die mobile Reiterei der Skythen heranzukommen und so wurden sie von den Pfeilen der Horde vernichtet. Wieder und wieder ritten die Soldaten von den Kimmeriern davon und deckten sie mit Pfeilen ein.

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Von allen Seiten griffen die Reiter schliesslich an, um an den breiten Schilden vorbeizukommen. An jeder Flanke wurden sie beschossen, an jeder Flanke versuchten sie an die Schützen heranzukommen und an jeder Flanke versagten sie jämmerlich. Das Heer der Kimmerier wurde nahezu komplett vernichtet, nur wenigen gelang die Flucht hinter die scheinbar sicheren Mauern der Hauptstadt.

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Die Einnahme der Stadt war ein Kinderspiel, selbst ohne schwere Belagerungswaffen und mit nur wenigen Infanteristen. Der Plan des Khals war aufgegangen, er breitete seine Macht weiter aus. Die Geschichte dieses Sieges verbreitete sich schnell in der ganzen Region und alle Welt stellte sich nur ein Frage: „Wer ist dieser Khal? Woher kommt er?“. Nur einer glaubte die Antwort auf diese Frage zu kennen. Irbis‘ Wunden schienen langsam zu verheilen und langsam konnte man einzelne Worte tatsächlich verstehen. Noch in derselben Nacht verliess er diese Welt. Sein Leichnam wurde nie gefunden.

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Re: [AAR] Rome 2 - Das Reich der Steppe

Beitragvon Ducatus » 14. Juni 2014 20:39

Jetzt reichts aber! Meine Damen und Herren, dies ist eine Intervention des Erzählers! Mir reicht es endgültig! Ich habe genug von diesem langweiligen Schwachsinn, der mir von diesem unfähigen Autoren vorgelegt wird. Ich meine Pferdekäse? Ernsthaft? Dieser trockene Blödsinn steht mir bis hier oben.
*Schlechte Ausdrucksweise, wie sollen denn die Leser sehen, bis wo genau es dir steht?* Da! Er tut es schon wieder! Immer diese Besserwisserei und diese Übergenauigkeit, das interessiert doch niemanden! Wer will denn wissen, was ein Kundschafter erlebt hat? Wen interessieren denn all diese Details?
Diese Beschreibungen langweilen mich zu Tode. Das geht doch auch unterhaltsamer, lebhafter:

Der Khal sah schon ganz eindrucksvoll aus, so dass die Fieberträume dieses Dilletanten schon ihren Grund hatten. Er hatte ein Bart wie ein Zauberer und die Haare eines Kriegers. Aber diese ganze mythische, heroische Geschichte verlor ihre Glaubhaftikgeit, wenn man ihn genauer ansah.
Er hatte den Blick eines Esels, zweifellos, und auch sein Vokabular war eher...naja so wie...auf eine Art...wie auch immer. Auf jeden Fall war er ein typischer Reiterherr und damit perfekt für die Horde geeignet. Das ist doch schon eher ein Charakter, der glaubhaft rüberkommt, ein Protagonist, der auch Mal Lacher verursachen kann, aber doch die Ambitionen und die Willenskraft besitzt, sein Volk zum Sieg zu führen. Also weiter im Text.

Der Khal war nach seinem Sieg alles andere als zufriedengestellt, er wollte mehr, und vor allem wollte er die Ostgrenze seiner neuen Eroberungen schützen. Dort lauerten die Sarmaten, die den Skythen eben nicht nur in Sachen Pferdekäse, sondern auch in der Kriegsführung in nichts nachstanden. Die beiden Völker hatten sich bisher noch nicht getroffen, wie zwei Wiesel, die sich ebenfalls noch nie getroffen hatten. Das Ziel war also gesetzt und die Horde machte sich bereit. Die Sarmaten stellten sich als schwache Wiesel, eher als Schafe heraus. Vielleicht hätten sie doch beim Pferdekäse bleiben und den Skythen das Kriegführen lassen sollen. Bilder davon sind kaum nötig, vielleicht finde ich ja noch einen malbegabten Reiter, der nichts Besseres zu tun hat. Der Autor wird die nächsten Tage jedenfalls nichts mehr zu melden haben, ich lasse mir nicht weiter vorschreiben, was ich zu erzählen habe.

*Das werden wie ja sehen. Dir werd ichs zeigen! So einfach gebe ich mich sicher nicht geschlagen*
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Re: [AAR] Rome 2 - Das Reich der Steppe

Beitragvon Ducatus » 15. Juni 2014 17:05

Tatsächlich liess sich einiges an Bildern finden, hier nocheinmal die Geschichte dazu.
Die Sarmaten hielten es für eine gute Idee, ihre Streitkräfte nach Süden zu verschieben, um irgendwelche unwichtigen Kämpfe um Schafsherden oder dergleichen zu fechten. Was sie nicht wissen konnten, war, dass die skythen Kundschafter genaustens über diese Truppenverschiebung Bescheid wussten. Die Information wurde behandelt wie eine Kiste voller Gold, wobei Gold meistens mit etwas bezahlt werden musste, und diese Kiste ein Geschenk sondergleichen darstellte. Der Khal zögerte nicht lange, witterte er doch seine Chance, seine Konkurrenz im Osten in wenigen Tagen auszuschalten, und so seine Macht weiter auszubreiten. Er behauptet zwar steif und fest, die Idee sei von ihm gekommen, allerdings gibt es Gerüchte über einen Berater *hust*, wobei ich mich ja nicht weiter aufspielen will.

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*Dir ist schon bewusst, dass deine Einmischung in diesen Prozess den Verlauf der Geschichte verändert oder? Die Sarmaten hätten im Süden einen Sieg erringen und mit neuer Kraft und besserer Technologie die Skythen vertreiben sollen!*
Wäre doch langweilig, wenn wir uns hier stur an die Geschichte halten würden alter Mann, dann wäre der Ablauf unserer, meiner Erzählung ja bereits im Vorraus bekannt!
//Anmerkung des Autors: Vielleicht erkennt ihr schon die ersten Ansätze dieses Dramas. Doch es stellen sich viele Fragen. Wer ist denn der Erzähler? Wer ist der vermeindliche Autor, der ja wohl nicht ich bin? Was entspricht nun der Wahrheit? Wer regiert die Skythen? Fragen über Fragen. Tststs.//
*Was war das? Da war ein seltsames Rauschen in meinem Kopf.*
Da haben wirs, du fängst an durchzudrehen. Deine Zeit ist vorrüber alter Kauz. Dein Verstand mag noch immer der einer schnappenden Stahlfalle sein, jedoch einer, die über lange Zeit herumgelegen hat und mit der Zeit verrostet ist.

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Die Invasion der Skythen war schnell und hart. Die wenigen Soldaten, die die Hauptstadt des Stammes zu verteidigen hatten, wurden förmlich überrannt. Der Sieg war innert Stunden gewiss. Als die Armee der Sarmaten nachhause kam, wurden sie von einem Pfeilhagel erwartet. Wer sich widersetzte starb und düngte die Felder der Skythen, wer sich ergab bekam Arbeit, manchmal sogar Pfeil und Bogen. Der Sieg der Skythen zeigte den umliegenden Stämmen vor allem eines, dieses Volk ist gerissen und gnadenlos zu seinen Feinden, doch gütig und versöhnlich, mit denen, die sich ihnen Anschliessen. Fortan herrschten gute Beziehungen zwischen den Skythen und den östlichen Stämmen, Handel wurde getrieben und keiner der Reitervölker dachte daran, in den Westen zu reiten, um Krieg zu suchen.
Was ist Kunst anderes als Leidenschaft? Sei es Malerei, Literatur, Musik oder etwas völlig anderes. Natürlich bedarf es langer Übung, Kreativität und einem Hauch von Talent, ein Künstler zu sein, doch wie der Schliff des Diamanten erst seine wahre Schönheit offenbart, so ist es die Leidenschaft, die der Kunst erst ihre Seele und ihr Leben einhaucht.