Spiel: Rome 2 Total War
Schwierigkeit: Schwer
Nation: Royal Scythians
INHALT
1. ÜBER DIE SKYTHEN
2. DAS AUGE DES KHALS
3. INVASION IM OSTEN
ÜBER DIE SKYTHEN
Die Steppen Eurasiens wurden im 2. Jahrtausend vor Christus hauptsächlich von Viehzüchtern bevölkert. Erst gegen Ende jenes Jahrtausend, parallel mit der Ablösung von Bronze durch Eisen, entwickelte sich eine nomadisch oder halbnomadische Wirtschaft und Gesellschaft. Diese Veränderung breitete sich immer weiter aus und man nimmt an, dass sie im 8. Jahrhundert ihren Abschluss fand. Gründe für diesen Wandel sind wahrscheinlich eine klimatische Veränderung, sowie die bessere Nutzung von Pferden und Trensen als Nutz- und Bewegungsmittel. Diese neue Gesellschaftsform war weitaus effektiver in der Nutzung des weiten Raumes, und durch ihre Mobilität vertrieben die Nomadenstämme die sesshaften Bauern nach und nach. Diese Veränderung brachte schliesslich auch Kämpfe zwischen den Stämmen um Land und Wege hervor, was auch in Kampfverbänden mehrerer Stämme mündete. Diese Phase wird die vorskythische oder auch die kimmerische Phase genannt.
Die Kimmerier waren nach Homer das Volk des Schwarzen Meeres. Griechische Aufzeichnungen benennen die Gebiete der Krim und nördlich dieser als ihren Lebensraum an. Nach Homer handelte es sich hierbei um das Ende der Welt, was sich leicht erklären lässt, wurde doch der Hades in etwa dieser Region vermutet. Eine rationale Erklärung ist auch, dass die Griechen ihre Karten hauptsächlich durch ihre Handelsflotten erlangten. Da das Meer aber nach der Meeresenge von Kertsch – damals auch der Kimmerische Bosporus genannt – endete. Nach zeitgenössischen Angaben schienen sie sehr unangenehme Zeitgenossen gewesen zu sein. Um 700 v.chr. zogen sie südlich über den Kaukasus. Nachdem durch die südlich gelegenen Assyrier besiegt wurden, wandten sie sich nach Westen, nach Kleinasien, wo sie das Phrygische Reich vernichteten und zahlreiche griechische Stadtstaaten plünderten. 600 v.chr. wurden sie schliesslich vom Lyderkönig Alyattes vertrieben.
Als Grund für diese Völkerwanderung nach Kleinasien nannte der Grieche Herodot die Skythen. Folgendes schreibt er in der dritten Abstammungslegende der Skythen: »Aber als die Kimmerier von den Skythen angegriffen wurden und angesichts der Menge ihrer Feinde überlegten, was sie tun sollten, waren die Meinungen geteilt. .. Während das Volk abziehen und es auf einen Kampf gegen die Übermacht nicht ankommen lassen wollte, waren die Könige dafür, mit den Feinden bis auf den letzten Mann um den Besitz des Landes zu kämpfen. Nun aber wollte weder das Volk den Königen noch die Könige dem Volk nachgeben. Die einen wollten abziehen und das Land ohne Schwertstreich den Feinden überlassen, die Könige dagegen waren entschlossen, nicht mit dem Volke zu fliehen, sondern in ihrem Lande zu sterben und begraben zu liegen; denn sie wussten wohl, wie gut sie es dort gehabt hatten und welche Leiden ihrer warteten, wenn sie dem Vaterlande den Rücken kehrten. Darüber kam es unter ihnen zum Streit und zur offenen Schlacht, in der sie an Zahl gleich waren. Die Kimmerier begruben alle, die im Bruderkampf gefallen waren, am Fluss Tyras (dem heutigen Dnjestr). .. und zogen aus ihrem Lande ab; die Skythen aber kamen und nahmen das leere Land in Besitz.«