[Interaktiver AAR] RS2 - Senatus Populusque Romanus

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Abdülhamid
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[Interaktiver AAR] RS2 - Senatus Populusque Romanus

Beitragvon Abdülhamid » 9. November 2014 17:23

BildSenatus Populusque RomanusBild


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Im Jahre 588 ad Urbe condita, oder 165 vor Christi Geburt wie man später sagen würde, war die einstmals unscheinbare römische Republik zu einem Weltreich erster Klasse herangereift. Vom altantischen Meer bis nach Griechenland und von Tripolitanien bis die barbarischen Länder des Nordens reichen die Grenzen Roms bereits und seine hohen Herren im Senat streben nach mehr. Doch wer viel will, dem kann es am Ende passieren, dass er weniger besitzt als zuvor und dieses Schicksal droht auch Rom. Denn zur Rettung und Erweiterung des Staates gegen die Kimbern und Hispanier war es notwendig gewesen, die römische Armee zu reformieren.
Angeführt von Gnaeus Pompeis Magnus, dem Eroberer Griechenlands, hatte man das System der Wehrpflicht durch ein stehendes Heer ersetzt, welches den Berufssoldaten nach Ende der Dienstzeit ein gutes Stück Land und, sofern nicht bereits im Besitz, das römische Bürgerrecht versprach. Neben zahlreichen Eroberungen sorgte dieses System aber auch zu einer nunmehr überaus festen Beziehung der Legionäre zu ihren Befehlshabern, welche nunmehr nicht länger einfach austauschbar waren und somit einen extremen Machtzuwachs erlangten. Dadurch drohten innere Machtkämpfe zwischen den Generälen zu einem Mittel der Politik zu werden, welche die Macht des Senates und der beiden Konsuln untergraben könnten. Gegenüber den ausländischen Nachbarn - jeder Nachbarstaat den Rom hatte, führte Krieg gegen die Republik und noch einige mehr - durfte sich der Senat keine solche Schwäche erlauben.
Zur Lösung dieser Probleme versammelte sich der Senat an den Iden des Märzes 588 zur Besprechung der Lage.


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Ein amtierender Konsul des Jahres 588 war Vibius Terentius aus dem Hause der Culleonen, ein inzwischen siebzig Jahre zählender Mann, der den gesamten typischen cursus honorum durchlaufen und der Republik im Krieg viele Erfolge gebracht hatte. Nun ergriff dieser Dinosaurier das Wort und eröffnete die Sitzung des Senates.
"Möge Jupiter Optimus Magnus uns segnen, willkommen Senatoren und Römer. Die Republik befindet sich in einem Zustant äußerster Anspannung und härtester militärischer Konflikte. Quasi jede Grenze wird von Feinden bedroht, sie allesamt zahlreicher als unsere Legionen und entschlossen uns restlos zu vernichten. Aus den Kampfgebieten erreichen uns einige Aufzeichnungen der Lage unserer Armeen und aller bekannten Feindkräfte, doch seht selbst.
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Diese Karte hat Pompeius dem Senat zukommen lassen, gemeinsam mit einer Botschaft. Aus dieser geht sinngemäß hervor, dass seine Armeen von der Bekämpfung sieben gewaltiger pergamesischer Armeen dermaßen erschöpft und angeschlagen sind, dass es quasi unmöglich ist, die Propontis zu halten. Er bittet nach dem Verlust dreier von vieren Soldaten um die Erlaubnis des Rückzugs und um Geld, damit er in Pella weitere Legionen aufstellen kann.

Leider ist die Lage verzwickter, als Pompeius das glaubt, denn auch im Norden überrennen die Stämme der Geten und Daker unsere Grenze. Die Truppen hier wurden seit Jahren nicht abgelöst und römische Kontrolle über dieses Gebiet existiert außerhalb der größeren Städte nicht mehr. Singidunum und Oescum hat der Feind bereits eingeschlossen und die Lage der Verteidiger ist hoffnungslos, sofern wir die Verstärkungen aus Pella zu Pompeius schicken und die Städte ohne Entsatz zurücklassen.
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Römische Kontrolle zu etablieren durfte auch ohne diese Angriffe schon kaum möglich sein, die Bevölkerung und die Stämme lehnen in ihrer barbarischen Naivität die Herrschaft der Republik ab und unterstützen unsere Feinde. Wir haben schlicht und ergreifend zu schnell expandiert, ohne dabei die Gebiete ausreichend zu konsolidieren.

In Nordafrika erhalten wir Meldung des Beginnes der Belagerung von Cirta, Hauptstadt des nubischen Reichs. Nach einigen großen Schlachten gegen die Wüstenbewohner rückt Titus Cornelius Blasio, Befehlshaber der 7. Legion Augusta Vindex, einen Belagerungsring um die Stadt. Er ist zuversichtlich, die Stadt bald erfolgreich der Republik anschließen zu können, auch wegen unseres Abkommens mit den Garamanten in der Sahara bezüglich eines Nichtangriffspaktes.
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Die Kräfte scheinen ausgeglichen, aber Roms Legionen verfügen über weitaus bessere Bewaffnung und Ausbildung als der Feind, weswegen der Sieg sicher ist.

Die Eroberung Galliens gegen die Überreste der Hispanier und Averner schreitet schnell voran, Lemonum ist von römischen Legionen umstellt und die südliche Hälfte Galliens profitiert bereits von den Errungenschaften römischer Bürokratie und Lebensweise. Nach Einschätzung der hiesigen Feldherren wird dies auch bald für den Norden der Fall sein, wenngleich ich da skeptischer bin, denn uns sind weder die zahlenmäßige Stärke noch die politischen Verhältnisse dieser Gegenden wirklich bekannt. Schon einmal haben wir eine böse Überraschung in Gallien erlebt, als sich Cornelius Crassus samt seiner Legion bei Gergovia fünfen statt dreien Avernerheeren gegenübersah und samt seiner Truppen den Tod fand. Möge ihr Scheitern uns Lehre genug sein.
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Trotzdem sehe ich die Lage in Gallien zunächst als entspannt an, die Legionen des Galläkerkrieges können nach erfolgreichem Abschluss der Eroberung Hispaniens nun nach Norden vorrücken.

Was unsere Staatskasse angeht, haben wir die Einkünfte für dieses Halbjahr bis auf lächerliche 298 Sesterzen bereits verplant, der Schatzmeister rechnet, wie er mir bereits brieflich mitteilte, aber mit einem Zugewinn von 170.000 Sesterzen in den nächsten beiden Quartalen, sofern keine wichtige Stadt fällt und die Wirtschaft stabil bleibt.
Revolten drohen derzeit nur in den nördlichen Randgebieten entlang der Danube und den angrenzenden Barbarenlanden, das dürfte uns also weniger Sorge bereiten.

Ihr seht was die Lage hergibt, römische Senatoren, nun bitte ich den Senat um Ratschläge, wie die Republik weiter vorgehen wird. Soger ein Friedensschluss mit den barbarischen Horden zuungunsten Roms kann ich nicht mehr ausschließen, zumindest im Osten nicht. Wir sind an der Gabelung, ein Weg führt zum Sieg, einer in die Niederlage. Und an uns liegt es den Richtigen zu wählen, möge Mars uns beistehen."

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Anmerkungen (Öffnen)
Nachträglich Grüße an alle, die sich das durchgelesen haben oder auch nicht haha
Diesen AAR habe ich mir in gewisserweise interaktiv vorgestellt, wobei verschiedene Forennutzer Senatoren oder später wenn ich diese einbinden kann auch Kriegsherren übernehmen können. Unter anderem auch Gnaeus Pompeius Magnus, welcher ingame wirklich existiert, den habe ich mir nicht erdacht! Scheint wohl gescriptet zu sein.
Jedenfalls habe ich hier mal drei verschiedene Senatoren mit Ingamebild, wer will kann da zuschlagen oder sich einen eigenen ausdenken. Aber auch RP-mäßige Senatorenreden bitte im Kommentarthread, dieser Thread ist nur für den Hauptaar an sich gedacht, wie dies in der SZ ja auch gewissermaßen Gesetz ist. Falls sich niemand findet, werde ich den AAR wohl oder übel normal führen müssen, aber vielleicht will ja jemand mitmachen.
Als zusätzliche Motivation dabei sei gesagt, dass ich Empfehlungen befolgen werde, auch wenn sie ingametechnich (was Ihr nicht unbedingt wissen könnt, da Ihr den Save nicht habt) totaler Selbstmord sind. :P
Dadurch soll simuliert werden, dass es auch Rückschläge geben kann und wird sowie dass der Senat in Rom weit weg vom Platz der Entscheidung nicht immer das optimale Urteil fällen kann.

Allgemein junges Alter der Protagonisten, das den historischen Regeln entgegensteht, bitte ich zu entschuldigen, da es die meisten Generäle aufgrund von Attentaten, natürlichen Toden (bereits ab 40 möglich oO) und zahllosen Schlachten recht jung sind und meine Auswahl somit nicht unbegrenzt ist. ;)

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Appius Terentius Culleo, der Sohn des siebzigjährigen Vibius Terentius Culleo, ein junger Mann ohne großartige Erfahrung und noch am Anfang seiner politischen und militärischen Laufbahn. Gleichwohl ist er auch dank des Einflusses seiner Familie bereits mit 27 Senator (ging das in Echt überhaupt? Wenn nicht sei es einfach so gegeben)

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Gnaeus Decius Subulo ist der verhältnismäßig junge Anführer der Opposition in Feindschaft zur Culleonipartei und zweiter Konsul der Republik. Sein rascher Aufstieg ist der immensen administrativen Fähigkeit seiner zu verdanken, unter anderem hat Subulo Spanien und Griechenland die römische Administration gebracht und ist der Schatzmeister der Republik sowie der Statthalter des wirtschaftlich extrem wohlhabenden und friedvollen Sizilien.
Als Schatzmeister musste ich eine seiner Handlungen vorwegnehmen, um den Geldstand der Republik zeigen zu können.

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Decimus Sempronius Longus kommandiert die spanischen Legionen und ist nach Erfüllung seiner Mission nach Rom zurückgekehrt. Gleichwohl er über vierzehn Schlachten gewonnen hat und teilweise unter widrigsten Umständen, gönnt ihm das Spiel wie den meisten Generälen in RS2 keinen einzigen Kommandostern (WTF?!). Bei Longus handelt es sich um den informellen Wortführer einer dritten Partei im Senat, welche zwischen den Culleoni und den Subuli steht. Damit weder die eine noch die andere Gruppe die spanischen Siege für sich beanspruchen kann, hat man Subulo den Ruhm gegeben, nachdem es heftige Auseinandersetzungen zwischen beiden Parteien gab.

Weiterhin sei es mir vergeben, dass ich das Kommentarbildchen wie auch das römische Wappen aus Fairas AAR geklaut habe. :strategie_zone_69:

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Re: [Interaktiver AAR] RS2 - Senatus Populusque Romanus

Beitragvon Abdülhamid » 14. November 2014 14:16

BildDie VarusschlachtBild


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"General, der Feind rückt aus seinen Befestigungen aus. Die Barbaren wollen uns von zwei Seiten aus in die Zange nehmen, dazu wurden von den Galliziern weitere Truppen aus dem Norden herangeschafft. Die Legion erwartet ihre Befehle.", mit diesen Worten kündige Aurelius seinem Legaten den Ausfall der Feinde an.
Abgesehen von dem Ausfall selbst war daran aber nichts wirklich neu. Zuerst legte die Legion einen Belagerungsring um Lemonum und anschließend schlossen die nun überlegenen Barbaren die Römer mit einer weiteren Mauer zwischen sich und der Stadt ein. Nach einigen Tagen in dieser engen Lage, bei der permanent mit Angriffen gerechnet wurde - auch nachts, kam es nun endlich zur erlösenden Schlacht.
"Aurelius mein Lieber, entweder gewinnen wir Heute und entscheiden den Krieg gegen die Gallizier entgültig, oder wir sind morgen früh tot.", grinste Legat Varius fröhlich. Dieser Mann scheint keine Angst zu kennen, schoss es AUrelius durch den Kopf. Und in der Tat war der großgewachsene und muskulöse Varus ein immer positiv gestimmter Mann, was ihm gemeinsam mit seinem großen Siegen in Gallien und Spanien das Volk zu Füßen legte. Und die kommende Schlacht würde diese Karriere auf einen Höhepunkt tragen oder sie aprupt beenden. "Reich mir mein Gladius und sag den Centurionen, sie sollen ihre Hundertschaften versammeln. Wir vernichten erst die kleinere Truppe in unserem Rücken und kümmern uns dann um die feindliche Hauptstreitmacht in Lemonum selbst."
Aurelius nickte und zog los, um den Befehl des Legaten auszuführen. Die Strahlen der morgendlichen gallischen Sonne fiel auf blühende Felder voller Blumen doch später wurden Leichen und Blut sie bedecken. Auf dass Mars uns gnädig sei, dachte Aurelius, heute kommen viele Seelen ins Elysium.

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Während im Westen die Sonne blutrot unterging standen die Legionäre der 5. Cisalpinischen auf enebso blutrotem Boden und riefen ihrem Feldherren laut Beifall zu. "Roma Victor! Land lege Varus!" und ähnliche Rufe erfüllten die flachen Ebenen, die Legion stand nun fester denn je zu ihrem Legaten während die Bindung an Senat und Volk von Rom zunehmend schwächer geworden war. In großen Siegen auf eigener Faust wie diesem lag die Sprengkraft für die römische Republik, denn Feldherren wie Pompeius in Griechenland und Asien, Varus in Gallien oder Longus in Hispanien hatten sich durch Ruhm und Beute ihre Truppen gekauft. Diese würden eher ihnen folgen als dem Senat und konnten somit als Machtmittel gegen die republikanische Ordnung eingesetzt werden.
Da Varus dies überaus bewusst war, grinste er und winkte seinen Legionären fröhlich zu. Dann raffte er sich zu einer Rede auf:
"Centurionen, Decurios, Legionäre! Dieser große Sieg hat erneut die Überlegenheit Roms über die Völker der Barbaren gezeigt. Doch vor allem hat er gezeigt, was für eine großartige Legion Ihr seid! Dieser Sieg ist nicht mein Werk, oder das des Senates in Rom, er ist das Werk Eurer unermüdlichen Kampfkraft, welche Ihr bereits seit sechs Jahren für Rom in Gallien einsetzt. Und ich habe entschieden, dass es Zeit wird, unseren Leistungen in Rom Respekt zu verschaffen und endlich wieder den Sold einzufordern!" brausender Jubel aus den Reihen der Legionen "Zu diesem Zweck wird mein Adjutant Aurelius eine Siegesbotschaft nach Rom senden und den Senat an unsere Forderungen etwas genauer erinnern. Diese Nachricht wird unter den missgünstigen und falschen Geiern, die unseren Sold stehlen, ein Erdbeben der Ansgt hervorrufen! Dank Mars haben wir heute gesiegt uns niemand wird uns diesen Sieg mehr nehmen können! Land lebe Rom!!!" endloser Jubel brandet auf, während der Legat die rechte Hand zum Gruß an seine Soldaten erhebt.

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Was der Legat aber nicht wusste, war die Tatsache, dass das Erdbeben in Rom bereits vor der Ankunft seines Briefes beginnen sollte. Denn aus dem Osten kamen schlechte Nachrichten, zwar hielt eine kleine Truppe unter dem Kommando von Legat Tempsanius Lysimacheier nach einem großen Sieg, doch an der Propontis bei Byzantium hatten die Pargamesen eine ganze römische Legion massakriert. Der befehlsführende Longinus, Stellvertreter von Pompeius an dieser Stelle, fand dabei den Tod und Gnaeus Pompeius Magnus drohte dem Senat nun offen mit einem eigenmächtigen Friedensschluss im Osten, falls keine Truppen kommen würden. Denn ohne Verstärkung schien seine Lage in Makedonien und Thrakien aussichtslos.

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Die Verstärkungen waren unter dem Kommando von Decius Oktavius Ralla nach Weisung des Senats nach Norden marschiert. Dieser Befehl ging vor Ankunft der schlechten Nachrichten von der Propontis aus Rom und zeigte nun eine fatale Wirkung. Es schien gar, dass der Stenat den großen Pompeius absichtlich hängen ließe, um sich seiner zu entledigen!
In dieser erhitzten Lage fiel der Brief aus Gallien zunächst kaum auf, bis Konsul Culleo ihn vor dem Senat am Anfang des Julius verlesen ließ.
Darin stand:
"An den Senat und das Volk von Rom.
Meine Legionen haben in Gallien die letzte feindliche Armee, welche man als solche bezeichnen kann, vernichtet. Rom hat an diesem Tag gesiegt, für unser aller Sicherheit sind gute und kampferpropte Legionäre gefallen. Viele weitere sind verkrüppelt und im Kampfe nicht mehr nützlicher als eine Hand voll Vestalinnen. Sie können also nicht mehr länger Legionäre bleiben, müssen viel eher auf Almosen hoffen!
Ist das keine Schande? Von Sieg zu Sieg eilend kriegen die fünfte, die sechste und die siebte Cisalpinische Legion bereits mehr als ein halbes Jahr keinen Sold mehr! Auch die versprochenen Landgüter für die Veteranen sind vom Senat weiterhin nicht bestätigt.
Ich will Euch gegenüber offen sein, die Legion kocht innerlich und ich werde nicht mehr lange für ihre Zuverlässigkeit garantieren können. Aus diesem Grund meine dringenste Bitte: bringt endlich den Sold und die Veteranengüter durch Eure Versammlung, die Zeit drängt!

Im Namen der gallischen Legionen,
Lagtus Legionii Spurius Quinctilius Varus"


Nach der Verlesung dieses Briefes war es im Senat sehr still. Nur einige Hinterbänkler schimpften leiser "Unverschämtheit!" und beschwerten sich über die kaum verhüllte Drohung.
Daher ergeiff erneut Konsul Vibius Culleo das Wort: "Ehrenwerte Senatoren, welche Maßnahmen sollen wir ergreifen und welche Antwort sollen wir Legat Suprius Quinctilius Varus zukommen lassen?"

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