[AAR]Funken in der Nacht, Alexanders Feuer brennt noch immer

AAR u.a. zu Spielen der Total War Reihe

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[AAR]Funken in der Nacht, Alexanders Feuer brennt noch immer

Beitragvon Jukonon » 8. Dezember 2010 19:46

Ein Funken in der Nacht -
Alexanders Feuer brennt noch immer
Prolog


Mit geschlossenen Augen stand er an der Brüstung, der Wind zerzauste sein grau meliertes Haar, ein entschlossenes Grinsen spielte um seine Mundwinkel, der Tag war gekommen, heute wird marschiert, heute wird Pergamon, dieses kleine Reich an der Ανατολίας ακτή seinen angestammten Platz einnehmen, heute wird Geschichte geschrieben. Langsam öffnete er die Augen und sah auf diese wunderschöne Stadt hinab, seine wunderschöne Stadt. Hätte er hier das erste mal gestanden, wäre der Anblick wohl atemberaubend gewesen, aber das war es nicht, ohne Frage, dieses Juwel nahe der Küste war wunderschön, doch spürte er nur die Verantwortung, die von dieser beinahe heiligen Stätte des Hellenismus ausging. Er atmete tief durch und besah sich seine Stadt, es war wundervoll, große Gebäude aus weißem Marmor bildeten den inneren Bezirk um den Königspalast, allesamt wunderschön anzusehen. Dutzende Reliefs stellten verschiedene Heldensagen dar, Gold und Elfenbein glitzerten in der Sonne, die schönsten Kunstwerke fand man rund um den Palast und den Tempelbezirk. Seine Augen wanderten weiter zu den sich im Süden ausbreitenden Händlersviertel, dort erstreckten sich ebenfalls schöne Gebäude, zwar waren sie nicht mit denen aus dem inneren Bezirk zu vergleichen aber für einfache Männer besaßen die Händler einen erstaunlichen Reichtum, was sich wiederum in ihren Häusern wiederspiegelt. Insgesamt war die Stadt ein wundervoller Anblick selbst die einfachen Gebäude waren aus wunderschönem weißem Sandstein errichtet, dem selben Stein aus dem die imposanten Mauern bestanden die den Stadtberg umgaben. "Aber genug von dieser Stadt", riss er sich von dem wunderschönen Schauspiel ab das sich ihm bot: "Ich habe einen Feldzug zu planen."

Er, wer war denn er? Er war der König, nicht irgendein König über einen Haufen Dreck in den Steppen, er war der König über eine der schönsten Polis der Welt, er war Ατταλος, Attalos I. Soter, der Retter.
Wo war er nur wieder mit seinen Gedanken, also, wie gesagt er hatte einen Feldzug geplant, er würde die umliegenden kleinen Reiche unter dem Banner Pergamons vereinen und somit eine Grundlage bilden, eine Grundlage um Alexanders Erbe anzutreten, warscheinlich würde er das nicht mehr erleben, er würde bereits im Hades weilen, oder, wenn die Götter es ihm vergönnten, mit ihnen im Olymp speißen. Sein Schlachtplan war fertig, er setzte sein Siegel und das Jahr darunter, 94 αφού ο γιος του Ύπατου βασιλιά, nach des Großkönigs Sohns (217 v. Chr.), nach Alexanders Sohn, dem Sohn des größten Hellenen der Geschichte. Alexander, ein Gott, der viel zu früh gestorben war, ein Gott, der nie besiegt worden ist, ein Gott, der die Zivilisation in das Perserreich gebracht hat, ein toter Gott.
Der König sah zu der nun untergehenden Sonne und fing zu weinen und zu schluchzen an. Nur um dann heftig aufzufahren, mit der Faust auf die Brüstung schlagen und in seine Gemächer zu stürmen.

Am nächsten Morgen erwarteten den König, tausende von Soldaten auf dem Exerzierfeld. Ihre blank polierten Rüstungen blitzten in der aufgehenden Sonne, mit einem einstimmigen "Σωτηρία" begrüßten die Hopliten ihren König. Attalos selbst war durch einen goldenen Brustpanzer geschützt, seine gerade Nase zeichnete sich scharf von seinem Gesicht ab, welches von einem Helm umrahmt wurde. Umgeben von seiner Leibwache und seinen Söhnen, Eumenes und Attalus, opferte der Feldherr Ares, seine Soldaten taten es ihm gleich. Nachdem die Zeremonie beendet war wendete er sich an seine Heerschar:"Meine getreuen Hopliten, meine Brüder, ihr wisst was vor knapp 100 Jahren geschah? Alexander marschierte durch Persien, er vernichtete das komplette Persische Heer bei Gaugamela, er befehligte nicht viele, doch errichtete er das größte Reich das jemals bestand, doch dann starb dieses Genie, dieser Achill und die Diadochen vernichteten was Alexander aufgebaut hatte, ihr wisst wir befinden uns mit zwei dieser Reiche im Krieg, aber ich verrate euch etwas, das kümmert mich nicht, sie sind schwach wie Neugeborene. Eines dieser Gebilde ist das Reich des Seleukos, ich bezweifle nicht das Seleukos I. ein großer General war und vielleicht sogar an Alexander heranreichte, aber seine Nachfolger waren schwach und der Méga der Seleukiden, mag er sich nur so schimpfen, hat keine Soldaten im Osten und muss sich gegen die Ptolemäer wehren. Die Makedonen haben genug mit den Barbaren aus dem Osten zu tun, die bereits Epirus ausgelöscht haben. Während unsere Feinde ums überleben kämpfen werden wir unsere Macht festigen!" Die Hopliten jubelten.

Der Heereszug verlor sich langsam im Osten, als würde sich eine riesige schwarze Schlange gen Osten winden, marschierten die tapferen Soldaten in die Schlacht. Eumenes wandte sich von der Armee ab und richtete sein Augenmerk auf die Staatsgeschäfte die ihm sein Vater für die Dauer seines Fernbleibens anvertraut hatte.


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“There were dreams once upon a time, dreams now all but forgotten. On sad days I dust them off and fondle them nostalgically, with a patronizing wonder at the naivete of the youth who dreamed them.”

“In the night, when the wind dies and silence rules the place of glittering stone, I remember. And they all live again.”

-Glen Cook

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Re: Ein Funken in der Nacht - Alexanders Feuer brennt noch i

Beitragvon Jukonon » 8. Dezember 2010 19:49

Kapitel 1
Der Feldzug beginnt


Attalos sah auf den sich vor ihm ausbreitenden Heereszug hinab. Es war kurz vor Sonnenuntergang und das Lager wurde bereits aufgebaut, ein großteil der Zelte war bereits aufgebaut und viele der Soldaten saßen bereits an den Feuern und aßen. Attalos war auf diesen Hügel gestiegen um die Aussicht zu genießen, dutzende Stadien(griechisches Längenmaß) entfernt, breitete sich eine Stadt aus, Sardeis. Im Gegensatz zu Pergamon war es eine kleine Gemeinschaft, nur ein paar tausend Seelen lebten auf diesem Fleckchen Erde und dennoch berherrscht Sardeis das umliegende Land bis an die Pergamesische Grenze. Es war keine besondere Stadt, die Häuser bestanden alle aus dem für diesen Landstrich üblichen schmutzig-grauen Stein, man hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht eine Palisade um die Ortschaft zu ziehen, geschweige denn eine Stadtmauer. Attalos blickte wieder auf sein Lager hinab, dort saßen seine Soldaten die bereits morgen kämpfen würden, sie waren allesamt Söhne Pergamons, tapfere Männer die tun würden was er befehle. Das Lager selbst war in einer Senke errichtet worden damit seine Hopliten nicht zu früh entdecken würde. Morgen wäre es so weit, er würde der Attalidischen Dynastie weitere Gebiete einverleiben. Die Diadochen würden dies nicht vehindern, die Makedonen hatten bereits um Frieden gebettelt, sie hatten einen gewissen Gyras von Pylos geschickt, er war letzte Nacht von seinen Spähern aufgegriffen worden. Gemessenen Schrittes stieg Attalos den Hang hinab, begab sich in sein Zelt, legte den Brustpanzer ab und sank müde und geräuschvoll in seine Schlafstätte.

Donner tänzelte nervös und schnaubte aufgeregt, nur sein Reiter hielt ihn davon ab umzudrehen und ein bisschen zu weiden. Das Ross war es nicht gewohnt in der Nacht geritten zu werden, aber es war notwendig, in der Nacht kämpft der Feind schlechter. "Βασιλιάς, die Männer sind bereit", erklang es hinter dem Reiter. "Gut Soldat, der Feind hat uns bereits bemerkt, gib das Signal zum vorrücken", erwiederte dieser. Mit einem Nicken holte der Hauptmann Luft und blies so fest er konnte in eines der Hörner an seiner Seite. Langsam setzten sich dir Reihen der Pergamesen in Bewegung, während der Hauptteil der Streitmacht direkt auf die Stadt marschierte, brachen die Flanken nach außen und begannen die Stadt zu umrunden.

Amyntor lief gleichmäßig auf die feindlichen Reihen zu, Speer und Schild in seinen Händen wogen schwer, er war nervös. Gleich würde er das erste mal töten oder getötet werden, seine Rüstung verursachte keine Geräusche, Amyntor hatte sie feinsäuberlich geölt. Er und seine Καταπολέμηση της βίας waren an die östliche Seite Sardeis geschickt worden, während der Hauptteil der Armee aus nördlicher Richtung in die Siedlung eindringen und den Feind binden sollte. Während Amyntor gedankenverloren auf den Feind zu lief, lösten sich aus dessen Reihen Reiter die auf ihn und seine Einheit zu hielt. Der Hauptmann gab das Zeichen, alle rammten in einer fließenden Bewegung ihre Speere schräg in die Erde und warteten auf den Gegner.

Attalos besah sich die Schlacht aus der zweiten Reihe um rechtzeitg Befehle geben zu können, die Hauptstreitmacht war wie geplant aus dem Norden vorgestoßen und hatte ein groß der feindlichen Hopliten binden können. Die gut ausgebildeten Pergamesen hackten sich ihren weg durch die mittelmäßigen Rebellen, im Osten und Westen vernichteten Kampftrupp Alpha und Beta die feindliche Kavallerie die der Hauptstreitmacht in den Rücken fallen wollte. Der Schlachtenlärm war Ohrenbetäubend, das viele Blut, die Fackeln und die Schreie der Verwundeten gaben der Szenerie etwas unwirkliches. Attalos fühlte sich an die Zeit erinnert als er jünger war und das Gebiet Pergamons mit dem Schwert in der Hand verteidigt hatte, damals waren Barbaren über die Ägäis gekommen und hatten die unschuldigen Hellenen bedroht, er und seine Streitmacht hatten die stinkenden Kelten geschlachtet. Damals hatte er seinen Beinamen erhalten, Soter, der Retter. Aber genug davon, es gab eine Schlacht zu gewinnen, Attalos richtete sein Augenmerk wieder auf die Schlacht, im Norden hatten die Hellenen den Feind weiter in die Stadt zurück drängen können, im Osten war die Kavallerie des Feindes niedergemetzelt worden und die siegreichen Pergamesen rückten weiter ins Stadtinnere vor. Im Westen verlief es im Bezug auf die Kavallerie des Feindes nicht anders, allerdings gab es eine beunruhigende Neuerung, aus dem Stadtkern rückten Phalangiten gegen die tapferen pergamesischen Hopliten, Attalos blieb nichts anderes übrig als auf seine fähigen Hauptmänner zu vertrauen. "Hauptmann, befehlt der Reserve den Vorstoß", befahl Attalos in barschem Ton. "Jawohl mein König", schallte es zurück.

Aristodemos stand still. Aus dem Stadtinneren kamen Hopliten in Phalanxformation auf ihn zu, die 20 Fuß (6 meter) langen Sarissen stachen bedrohlich gen Himmel. Er spürte wie er sich anspannte, nur seine gute Ausbildung hielt ihn davon ab entweder wegzulaufen oder gegen den Phalanx zu stürmen. "πίσω", schrie sein Hauptmann, zurück.
Wie ein Mann wichen die gut 200 Hopliten zurück. Wahrscheinlich wollte der Hauptmann die Phalangiten aus der Stadt locken und ihnen in die empfindliche Flanke fallen. Doch der Feind stoppte bevor er auf freies Feld gelangte. Aristodemos brauchte seine 10 Jährige Erfahrung als Soldat nicht um zu erahnen was der Hauptmann nun befehlen würde und wappnete sich innerlich gegen den Tod. Während er noch mit sich haderte erklang bereits der Befehl zum Sturmangriff: "να επιτεθεί!"
Aristodemos stürmte gemeinsam mit seinen Waffenbrüdern auf den Wall aus Speeren zu, als er die Sarissen erreichte schlug einen Speer mit seinem Schild zur Seite und stieß sofort in die Bresche, Geschwindigkeit war das einzige Mittel um einen Phalanx frontal zu durchbrechen. Aus den Augenwinkel nahm er war, wie mindestens die Hälfte der ersten Reihe von den Speeren erstochen wurden, die Anderen taten es ihm gleich und schlugen Risse in die feindliche Formation. Während er sich mit seinem Schild schützte arbeitete er sich langsam auf den Feind zu, als er schließlich den vordersten Soldaten in die Augen blicken konnte, riss er seinen Speer ruckartig nach vorne und erstoch einen Mann in der ersten Reihe. Langsam aber sicher löste sich der Phalanx auf, es war jetzt nur noch ein hacken und stechen, die zahlenmäßig überlegenen Pergamesen rieben die Rebellen langsam aber sicher auf. Aristodemos fing einen Hieb mit seinem Schild ab, drehte sich einmal um die eigene Achse und rammte seinem Gegner den Speer in den Magen, blutbesudelt sah er sich um, die restlichen Feinde rannten Richtung Stadtkern davon. Dieses Scharmützel war zu Gunsten Pergamons entschieden worden.

"Mein König, die restlichen Rebellen haben sich in der Stadtmitte verschanzt", berichtete ihm sein treuer Hauptmann. Mit einem Siegessicheren Grinsen um die Lippen befahl Attalos: "Räuchert sie aus, blockiert die Straßen mit unseren Soldaten während die Bogenschützen mit brennenden Pfeilen diese Hunde erschießen!"
Dem König war bewusst das er mit diesem Sieg den Grundstein für viele weitere gelegt hatte.

Der Rest der Schlacht war schnell entschieden, die Barbaren die als Söldner vom Feind angeheuert worden waren, verfielen in Panik als die brennenden Geschosse auf sie niederprasselten, die regulären feindlichen Truppen dachten, als die Söldner gegen die Pergamesen anstürmten, dass der Befehl zum Angriff gegeben worden war und so wurde der Feind von den tapferen Hellenen aus Pergamon niedergemetzelt.
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Re: Ein Funken in der Nacht - Alexanders Feuer brennt noch i

Beitragvon Jukonon » 8. Dezember 2010 19:51

Kapitel 2
Ein neuer Tag bricht an


Attalos stapfte müde durch das verlassene Theater, er befand sich jetzt bereits mehrere Tage in Ephesos, diese Stadt war das Ziel, welches sein Heer erreichen sollte. Eine schöne Metropole, eng an einen Hügel gelehnt und ein Zeugnis hellenistischer Pracht. Eine ausgeprägte Tempelanlage, ein kleiner, aber durchaus schöner Palast und natürlich das Theater in dem er sich gerade befand legten Geständnis über dir Größe der Griechen ab. Vier Tage zuvor hatte der König den Angriff befohlen und war an der Spitze der Armee schließlich im Siegeszug durch die Stadt geritten, die Schlacht war kurz und blutig gewesen, das disziplinierte pergamesische Heer hatte die Rebellen eingekesselt und sie einer nach dem Anderen niedergemacht. Wenn sein ältester Sohn seine Botschaft erhalten hatte, war dieser nun bereits auf den Weg um Pergamons Herrschaft in den nördlichen Gefilden durchzusetzen. Heutzutage war Pergamon eine Macht mit der man rechen musste, kein Feind bedrohte die Stadt selbst, sogar der Mega in Seleukeia hatte vor ein paar Tagen um Frieden gebettelt. Nun stand der Blüte des Attalidischen Reiches nichts mehr im Weg. Attalos erinnerte sich noch an seine jungen Tage als er mit dem Schwert in der Hand die Barbaren, welche über die Ägäis gekommen waren, massakrierte. Sie waren gekommen um Pergamon in Schutt und Asche zu legen, doch natürlich hatte er so einen Frevel nicht zulassen können. Einen Seufzer ausstoßend lies sich der alte Mann auf den Rängen des Theaters nieder und stützte den Kopf in Nacken.

"Ich bin ein alter Mann geworden, früher habe ich die Galater mit eigener Hand vernichtet, nun muss ein Heer meine Kämpfe austragen", sprach er leise zu sich selbst. Die Worte hallten in dem riesigen Theater wieder während er sprach und übertönten selbst dir Feier die seit Tagen in der Stadt in Gang war. Traurig sprach der gebeugte Mann weiter: "Alt, feige und dumm, traue ich mich in keine Schlacht mehr und rede mir ein ich müsse die Armee koordinieren. Was hab ich denn schon geleistet, ich stehe vor meinem Lebensabend und regiere zwar die wohl schönste Stadt der Welt, aber ein Reich, das kleiner beinahe nicht mehr sein könnte. Alexander hatte, als er halb so alt war wie ich, bereits das größte Reich das die Welt je gesehen hatte, die mächtigen Perser in die Knie gezwungen und seinen Ruhm, seinen Namen und sein Macht bekannt gemacht. Was bin ich schon, ein Mann der durch die Großzügigkeit eines Königs selbst zu einem wurde."
Müde schleppte sich der alte Monarch, die Stiegen empor auf der Suche nach einem gefüllten Weinkelch.

Eumenes ritt den steilen Hügel hinauf, seine goldene Rüstung funkelte in der Mittagssonne, sein Pferd schnaufte vor Erschöpfung. Am Abend würde sich das Ross erholen können, doch Eumenes wollte umbedingt diesen Anblick genießen, tausende von Leibern rückten im Gleichschritt gen Osten vor, ihre Rüstungen und Helme, ihre Schilde un Waffen reflektierten das Sonnenlicht und es schien so als ob eine einzige goldene Masse auf ihn zu floss. Er konnte von dieser Waffenstarrenden Armee alles verlangen was er wollte, so mussten sich die Götter fühlen. Glücklich über seine Jugend und Macht und freudig erregt über seine kommende erste Schlacht ritt er lachend zu seiner Leibgarde zurück. Sein Vater hatte schon viele Schlachten geschlagen, Eumenes würde nun bald seine erste erleben, er würde die Elite Pergamons in die Schlacht führen und einen weiteren Landstrich der stolzen Dynastie der er angehörte einverleiben. Sein Vater würde Stolz auf ihn sein, endlich würde er diesem Heron von einem Mann endlich beweisen können das er es verdient hatte, sein Sohn zu sein. Nun würde er sich endlich mit seinem Vater messen können, nun würde er endlich vergelichbare Siege vorweißen können und zeigen das er ihm in nichts nachstand. Eumenes würde nun endlich ein ebenso großer General wie Attalos sein, der Pergamon zu dem gemacht hatte was es nun war, ein stolzes Zentrum des Hellenismus und ein Sinnbild für vergangene Zeiten als Alexander noch auf dieser Welt wandelte.
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Re: Ein Funken in der Nacht - Alexanders Feuer brennt noch i

Beitragvon Jukonon » 8. Dezember 2010 19:52

Kapitel 3
Der Jüngste beweist sich


"Herr, die Männer sind so weit. Wir erwarten nur noch Euren Befehl.", erklang es hinter dem Mann mit dem Purpurmantel. Er versteifte sich. Ein tiefer Atemzug und die gebrochene Stimme des Feldherrn erhob sich: "Gut, sattel mein Pferd und bring mir mein echtes Schwert, mit diesem Prunkstück hier kann man nicht einen Ast schlagen!" Während der Adjudant eine tiefe Verbeugung vollführte gab er ein leises:"Jawohl mein Herr!" von sich und verließ das Zelt. Attalus trank seinen halb gefüllten Weinbecher aus, griff sich seinen Helm und gesellte sich zu seinen Männern.

"Drusius, komm her!" "Ja, mein Prinz, was kann ich für Euch tun Gebieter?" Nach einen schnellen Blick über die Stadt zu seinen Füßen sprach der Sohn Attalos I. weiter: "Genug im Dunkeln umhergeirrt, lass die Fackeln entzünden. Der Angriff beginnt nun!" Eine tiefe Verbeugung folgte dem Befehl und wenige Augenblicke darauf erhellten hunderte Fackeln das Geschehen.

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Nun, als der Gegner bereits vor Tür und Tor stand, bemerkten die Verteiger endlich die drohende Gefahr. Verschlafene und demotivierte Männer formierten sich im Inneren der Stadt um dem Feind entgegen zu treten, doch Attalus wusste, dass Niemand seiner Armee stand halten könne. Zwar besagten alle Kriegslehren, dass man seinem Feind nicht die Zeit lassen sollte um sich zu formieren, dennoch ließ Attalus seine Männer an ihren Platz verharren anstatt in die Stadt zu marschieren.

Alkeos stieß dem Mann seinen Speer durch den Hals und riss seinen Schild hoch um einen Schlag zu parieren. Es war immer das selbe gegen diese schlecht ausgebildeten Rebellen, man tötete einen, parierte den Schlag eines Anderen und Löschte wieder ein Leben aus. Allerdings ließ man dem Feind auch keine Chance, die er aber auch nicht verdient hatte. Zu erst hatte der gegnerische Hauptmann Männer in Phalanx-Formation ohne Unterstützung auf offenes Feld geschickt, so dass die getreuen Pergamonesen, sie zuerst dezimierten indem sie ihre Pfeile surren ließen und danach einkreisen und nieder metzeln konnten.

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Als der Feind dies sah schickte er seine Fernkämpfer in die Schlacht.

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Während nun die Fußsoldaten, den Hauptteil der gegnerischen Streitmacht auslöschten, preschte der Prinz selbst und seine Reiter den Bogenschützen entgegen und mähten sie nieder, wie die Sense das Korn.

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Attalus, atmete schwer. Das erste Zusammentreffen der beiden Heere, war zu Gunsten Pergamons entschieden. Seine getreuen Soldaten hatten die ausfallenden Rebellen mit minimalen Verlusten nieder gemacht, nun war es an der Zeit die Stadt selbst zu nehmen. Er gab Drusius ein Zeichen, woraufhin er, drei mal lang und vier mal kurz, in das Horn an seinem Gürtel blies.

Zwei Hörner erklangen kurz nach einander, das vereinbarte Zeichen. Seine Ακοντιστής
hatten im Norden und Osten Stellung bezogen, während Attalus und seine Reiterei im Süden warteten, der Feind hatte sich feig mit seinen verbliebenen Mannen in der Stadt verschanzt. "Drusius, damit ist der Sieg unser, auf ein neues mein Freund!", sprach der junge Prinz und nickte Richtung Horn. Flink löste der Adjudant das Horn von seiner Hüfte und entlockte ihm einen einzigen, tiefen Ton. Nun war ein seltsames trommeln zu hören, es waren die Hopliten Pergamons, welche rythmisch ihre Speere gegen die Schilde rammten. Attalus hob seine Hand und der Ton veränderte sich zu einem hohen Laut. Das Trommeln verklang und es war eine Art Rauschen zu hören. Es waren die Sandalen der Soldaten welche dem Feind entgegen liefen. Der Angriff hatte nun endlich begonnen.

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Die Verteidiger versuchten sich wieder an einer Phalanx, doch die Pergamesen kreisten sie ein, so musste die Formation aufgelöst werden. Die Phalangiten waren dabei zu sterben, kleinere Verbände, die sich bisher am Randgebiet der Stadt aufgehalten hatten, eilten den eingeschlossenen Soldaten zu Hilfe, doch wurden sie, vom Prinz höchst selbst, getötet oder versprengt.

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Kaum ein Dutzend Soldaten erwehrten sich dem Angriff.

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Die letzten Überlebenden wurden eingekreist, Attalos gab den Befehl die Kampfhandlungen einzustellen und sprach: "Ihr habt tapfer gekämpft Soldaten, ich will fähige Männer nicht in den Hades schicken. Ich biete euch euer Leben, kämpft für den Ruhm Pergamons unter unserem weisen Herrscher. Legt eure Waffen nieder und euch wird das Leben geschenkt, eure Weibern wird kein Haar gekrümmt und keine Hand an euer Hab und Gut gelegt. Das verspreche ich euch als General Pergamons." Die Männer sahen unsicher von Einem zum Anderen, einen Moment hatte Attalus die Hoffnung dies ohne ihren Tod zu regeln. Da jedoch spuckte ihm einer dieser Mannen ins Gesicht und schrie, dass Niemand sich hier einer Ausgeburt des Hades ergeben würde. Traurig sah Attalus zu Boden und gab den Befehl diese Männer zu töten.

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Die Schlacht war gewonnen.

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Rot = Königszug (Eroberung des Königs Attalos I.)
Grün = Eroberung des Prinzen Attalus
Blau = Eroberung des Prinzen Eumenes
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