[CoK] Haus Arryn von Hohenehr

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Re: [CoK] Haus Arryn von Hohenehr

Beitragvon Mormegil » 27. April 2015 19:17

"Robin sollte nach Drachenstein zur Ausbildung? Dies hätte dem Jungen sicher gutgetan, zumal er so der Seuche auf der Ehr entgangen wäre. Es ist bedauerlich, dass das Schicksal für ihn nicht gnädiger war. Ich verstehe den Wunsch eures Herrn nach Waffenuntersützung und ich will euch nicht mit hohlen Wünschen allein weiterschicken, doch ist das Tal nicht kriegsbereit. Weder Lady Lysa noch mein verstorbener Onkel, der meist in Königsmund weilte, haben darauf Wert gelegt fürchte ich, denn das Tal ist sich selbst Verteidigung genug. Doch es steht nun außer Frage, dass Joffrey einem kapitalen Verbrechen entsprungen ist und in solchen Zeiten ist mein Versprechen, niemals ohne Zwang mein Knie vor ihm zu beugen, schon viel. Man wird euch zudem eintausend Golddrachen mitgeben, mehr kann ich als Zeichen meines Wohlwollens momentan nicht unternehmen. Wenn ihr sonst nichts mehr zu besprechen wünscht, wird man euch ein eurem Rang angemessenes Quartier anbieten, das euch so lange ihr wünscht zur Verfügung stehen soll."
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Deadly Shadow
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Re: [CoK] Haus Arryn von Hohenehr

Beitragvon Deadly Shadow » 28. April 2015 09:06

Davos verbeugte sich leicht.

Ich danke euch vielmals Lord Arryn-Hardyng. Zur dieser Zeit, wo wir keine mächtigen Freunde wie die Tyrells oder die Lannisters unser eigen nennen können, bedeutet uns jede noch so kleine Hilfe und jedes Aufbäumen gegen Joffrey bereits eine Menge. Solltet ihr bereit sein in den Krieg zu ziehen, oder sollten die Armeen der Usurpatoren gegen euch marschieren, so schickt einen Raben nach Drachenstein, und mein König wird antworten.

Ich werde eure Gastfreundschaft dankend annehmen und eine Nacht verweilen. Danach werde ich sogleich weiterziehen. Gen Norden.
Evil Deadly, das (ehemalige) Böse der VVV und Meister des donnerstäglichen Glückes.

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Re: [CoK] Haus Arryn von Hohenehr

Beitragvon Kvothe » 28. April 2015 19:46

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Catelyn


Erneut ritt Catelyn die Bergstraße vom Grünen Tal entlang, die sich durch die hohen Mondberge schlängelte. Vor einigen Tagen, nach Robbs Hochzeit in den Zwillingen der Freys vom Kreuzweg, hatte Robb ihr mitgeteilt, dass er beabsichtigte sie wieder in das Tal von Arryn zu schicken. Nun, da ihre Schwester, die jegliche Hilfe aus dem Grünen Tal untersagt hatte, und Robert Arryn, der kleine Lord vom Tal, verstorben waren, hatten sich die Karten im Tal von Arryn neu gemischt - nun bestand durchaus die Hoffnung, dass die Starks und Tullys nicht alleine gegen die Lennisters kämpfen mussten.
»Wir brauchen Verbündete, um es mit Casterlystein und Königsmund aufzunehmen«, hatte ihr Sohn mit vor Sorge verzerrten Gesicht mitgeteilt, als sie ihr Lager nur wenige Stunden von Seegart entfernt aufgeschlagen hatten. Sie waren auf dem Weg nach Schnellwasser, welches von einem Heer der Lennisters belagert wurde. »Vielleicht ist dieser neue Lord vom Tal, dieser Harrold, großzügiger mit seiner Hilfe für uns als Tante Lysa.« Oh, wie sehr hoffe ich darauf. Dieses mal begleitete sie nicht der alte Ritter, Roderik Cassel, deren Anwesenheit sie schmerzlichst vermisste, sondern der ehemalige Hauptmann der Garde von Winterfell, Hallis Mollen. Ein muskulöser Mann und einem kantigen, brauen Bart, den die meisten nur Hal nannten. Er bat um die Ehre, Catelyn, die Mutter seines Lords, sicher zur Ehr zu eskortieren. Robb hatte dem freundlich zugestimmt, und so ritt Hallis Mollen und drei Dutzend Männern der Starks in kalten Kettenhemden und langen, grauen Umhängen, die sich in der kühlen Bergluft aufblähten, an Catelyns Seite die Bergstraße durch das Gebirge auf das Bluttor vom Tal zu. Dieses mal blieb Catelyn, den Göttern sei Dank, von Angriffen der Bergstämme verschont. Als sie bereits einen Tag geritten waren, trafen sie auf der Straße auf eine große Gruppe von Flüchtlinge aus den Flusslanden, die Schutz im Tal zu finden hofften. Sie alle stammten aus dem selben Dorf, wie Catelyn schnell erfuhr. Es waren mehrere Familien, zwei Holzwägen, gezogen von jeweils einem dicken Ochsen, und drei Heckenrittern. Bewaffnet waren sie mit Sensen, kleinen Äxten, Spieße und sogar ein Schwert sah sie. Doch die meisten mussten sich lediglich mit einem dicken Stock begnügen. Anders als Catelyn und ihre Männer, wurden sie bereits von Stämmen aus den Bergen angegriffen. Sechs Männer, allesamt einfache Männer; Bauern und Wirte, zwei kleine Kinder, eine Mutter und ein Heckenritter fielen, doch der Angriff konnte letztendlich abgewehrt werden. Erst als einer der Flüchtlinge, ein hochgewachsener Mann, der einst eine Schmiede im Dorf führte, mit muskelbepackten Armen und breiter Brust, ihr dies erzählte, hatte Catelyn bemerkt, dass die meisten verletzt waren. Einen erneuten Angriff würden sie nicht überleben, dessen war Catelyn sich sicher, und das Bluttor war noch fern, also entschied sie, dass sie die Gruppe von Flüchtlingen bis zum Bluttor begleiten würden, um so einen erneuten Angriff der Bergstämme zu vermeiden. So hoffe Catelyn es zumindest. »Die Götter mögen Euch segnen, Lady Tully«, hatte eine dickliche Frau mit feuchten Augen und einem kleinen Kind an der Brust, welches sie unweigerlich an Bran erinnern ließ, gehaucht, während sie nach Catelyns Hand griff. Es waren ihre Kinder, die von Männern der Bergstämme erschlagen wurde, musste sie später erfahren. Ihre Leichen lagen nun, umhüllt mit Decken, auf einem der Wägen.
Mit den Flüchtlingen ging es viel lang widriger auf der nun schmalen Bergstraße weiter, als es Mollen, der immer wieder über die Schulter lugte, lieb war, doch nach wenigen Tagen erreichten sie endlich das Bluttor des Grünen Tals von Arryn, welches zwischen den hohen Bergen aufragte. Wachsame Mienen beobachteten sie von den Türmen des Bluttors aus, Männer lugten zwischen den Zinnen hervor. Ehe sie das Tor erreichten, schwangen die dicken Tore des Bluttors krächzend und krachend auf und ein Reiter in einer silbernen Rüstung, die im fahlen Licht der Sonne glänzte, und einem weiten, blauen Umhang, der fast bis zur felsigen Erde reichte, kam hervor und machte direkt vor Catelyn und Hallis Halt.
»Wer wünscht das Bluttor zu passieren?«, fragte der silberne Ritter mit kräftiger Stimme, welche im Gebirge widerhallte, und ließ den Blick über die schweifen, die das Tal betreten wollten.
»Lady Catelyn Stark von Winterfell, ihre Begleiter und ich, Hallis Mollen, Mann im Dienste der Starks von Winterfell«, erwiderte der Hauptmann der Garde feierlich, worauf der Ritter gegenüber sein Visier hob und eine breite Nase und langes, braunes Haar zum Vorschein kamen.
»Ich bin Ser Donnel Waynwald, Ritter des Bluttors«, sagte der Ritter und machte eine leichte Verbeugung im Sattel. Catelyn nickte ihm freundlich zu.
»Dürfen wir das Tal betreten, Ser Waynwald?«, fragte sie, währenddessen der Wind über ihren köpfen heulte.
»Im Namen meines Herren, Harrold Arryn-Hardyng, Lord von Hohenehr, Verteidiger des Grünen Tales und Wächter des Ostens, heiße ich Euch einzutreten und fordere Euch auf, den Frieden des Tales zu achten«, antworte der Ritter und winkte sie durch das Tor. »Folgt mir.« Catelyn trat ihrem Pferd sachte in die Flanke und folgte Ser Donnel durch das Bluttor in das Tal.
»Mein Beileid zu euren Verlusten, Lady Stark«, sagte Ser Donnel und ehrliches Mitleid schwang in seiner rauchigen Stimme mit. Er warf ihr einen mitfühlenden Blick zu, den Catelyn mit einem Nicken erwiderte. »Erzählt mir von dem neuen Lord des Tals, Ser«, wechselte sie das Thema, während ihre Gefährten unter dem Schatten des Bluttors durch das breite Tor ritten. Sie wollte nicht wieder an Ned denken. Die Ritter des Tals, die sich auf und hinter dem Tor befanden, warfen den Flüchtigen misstrauische Blicke zu.
»Nun«, begann der Ritter, während sich vor ihren Augen langsam das Grüne Tal von Arryn ausbreitete, welches in ein goldenes Licht eingetaucht war. »Er war der Mündel meiner Hohen Mutter, Lady Anya Waynwald, und lebte bis vor einigen Wochen bei ihr in Eiseneich, bis er zum neuen Lord des Grünen Tal ernannt wurde. Er ist der letzte Nachkomme von Jasper Arryn, der letzte Arryn im Grünen Tal.« Jon Arryn und Lysa hatten mit Kindern wahrlich kein Glück gehabt.
»Gibt es bereits eine Lady vom Grünen Tal, Ser?«, fragte sie.
»Nein, Mylady.«, erwiderte er und warf Catelyn einen neugierigen Blick zu. Nun, das ist interessant.
Catelyn nickte dem Ritter erneut zu und verfiel dann in schweigen. Sie hatte noch nie von diesem Harrold Arryn-Hardyng gehört. Ob es ein Fehler war, ausgerechnet sie ins Tal zu schicken? Robb wusste, dass sie hier in Sicherheit wäre, weit ab von den Schlachten, doch könnte er wirklich hoffen, dass sie es vermag das Tal auf seine Seite ziehen zu können, wo sie doch selbst bei Lysa, ihrer eigenen Schwester, scheiterte?

Nachdem sich Catelyn von den Flüchtlingen und dem Ritter des Bluttors verabschiedet hatte, ritt sie gemeinsam mit Hallis Mollen und ihren Reitern durch grüne Wälder, dessen Blätter im leichten Wind raschelten, große Felder und kleinen Seen, deren Oberflächen glitzerten und kleineren Dörfern, wo die Menschen ihnen neugierige und besorgte Blicke zu warfen nach Hohenehr, der Festung in den Bergen der Arryns. Am Mondtor, der großen Festung unter der Ehr, ließ man Catelyn rasch passieren. Dort quartierte man ihre Begleiter ein, während Catelyn den langen Aufstieg zur Ehr begann. Die Sonne stand noch hoch am Himmel, anders als bei ihrem ersten Aufstieg, und so erreichten sie und Mya Stein, die sie erneut dabei begleitete, die Ehr recht schnell.
In Hohenehr, die eine recht kleine Burg war und direkt an der Westseite der Riesenlanze, dem größten Berg im Tal und zu dem selbst die umliegenden Berge hinaufblickten, lag, führte man sie in eine große, kalte Halle, in der selbst das warme Licht der untergehenden Sonne kalt wirkte.
»Lady Catelyn Stark von Winterfell«, kündigte einer der Ritter, die Catelyn durch die Ehr geführt hatten, sie an und schlug mit seinem Speer einmal auf den weißen Boden. Lord Arryn-Hardyng saß auf einem Thron aus geschnitztem Wehrholz unter dem Bannern des Hauses Arryn, Mond und Falke auf himmelblauem Feld, und blickte auf sie hinab. Vor wenigen Wochen saß dort noch ihre Schwester Lysa und ihr kleiner Neffe, Lord Robert Arryn. Dieser Gedanke versetzte ihr einen kleinen Stich, auch wenn sie nicht großartig getrauert hatte. Zu viel war in den letzten Wochen geschehen. Catelyn machte einen Knicks und senkte kurzzeitig den Blick.
»Ich grüße Euch, Lord Arryn-Hardyng. Mein Sohn, Robb Stark, Lord von Winterfell, schickt mich, um Euch und die Lords des Tals um Hilfe zu bieten, die wir in solch schweren Zeiten dringend benötigen. Schon immer verbanden die Starks von Winterfell, die Tullys von Schnellwasser und die Arryns von Hohenehr ein Band der Freundschaft.«, sagte Catelyn mit selbstsicherer und erhobener Stimme, die in der Halle widerhallte. »Nur mit den Schwerter und den ehrbaren und tapfereren Männern des Grünen Tals, können wir auf einen Sieg gegen den Lennisters-König und seinen ehrlosen Gefolgsmännern hoffen. Und darum bin ich hier, Mylord. Meine Familie erbittet die Hilfe der Lords und Ladys vom Grünen Tale.«
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Re: [CoK] Haus Arryn von Hohenehr

Beitragvon Mormegil » 29. April 2015 20:55

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Als Harrold gehört hatte, dass Lady Catelyn ins Tal zurückgekehrt war hatte er sich direkt in den Thronsaal begeben. Es war ein kühler Sommertag, auf der Ehr war es sowieso immer recht kalt, weshalb die Burg im Winter nicht benutzt werden konnte, doch an diesem Tag schien sie selbst für ihre Verhältnisse dem Lord äußerst frostig zu sein. Mit schweren Schritten hatte er sich dem Wehrholzthron genähert und unentwegt darüber nachgedacht, was dieser Besuch wohl bedeuten mochte. Lady Lsysa hatte das Hilfsgesuch der Starks abgelehnt, das wusste jeder im Tal, einzig den entstellten Sohn Tywins hatte sie bereitwillig ihrer Schwester mitgegeben. Die Rückkehr Catelyns konnte nur einen Zweck haben, nämlich die Hilfe des Tals doch noch für sich zu gewinnen. Ihr Anliegen wäre somit mit jenem von Stannis Baratheon vergleichbar, dem er zwar keine Waffenhilfe hatte zusagen können, dem er jedoch wohlwolled begegnet war. Wie hatte er sich nun gegenüber den Starks zu positionieren? Jeder seiner Berater hatte eine andere Meinung gehabt, er wusste, dass die Lage in den Flusslanden schlecht aussah, die Tullys waren, so hörte man, kurz vor dem Fall und die Starks hatten nicht die Macht ihre Verwandten vor der Macht der Westlande zu beschützen. Einzig die Tyrells konnten den Lannisters trotzen, doch von denen hatte man noch nichts gehört und Harrold begann sich zu fragen, ob Mace Tyrell wieder so lethargisch wie einst bei Roberts Rebellion reagieren würde, wo er im Endeffekt nicht mehr getan hatte als monatelang Sturmkap zu belagern.
Die Lage im Westen stellte sich somit für die Sache der Starks düster dar und wofür kämpften sie noch? Lord Eddard war tot, auch der Krieg konnte ihn nicht wieder lebendig machen und er war nicht einmal durch Verwandschaftsbande an die Starks gebunden. Andererseits wusste er ebenso gut wie jeder Lord im Tal, dass die Lannisters versuchten die Krone der Baratheons an sich zu reißen, Lord Eddard hatten sie ebenso wie seinen Onkel getötet und die Ehre des Königreichs beschmutzt. Diese Gedanken stürmten ihm durch den Kopf als Lady Catelyn den Saal betrat und ihm die erwartete Frage stellte.
"Wie euer verstorbener Gemahl gehe auch ich davon aus, dass Joffrey kein Sohn Robert Baratheons nicht." begann er und versicherte ihr damit ebenso viel wie er bereits gegenüber Ser Davos geäußert hatte. "Nach dem Gesetz der Thronfolge ist Stannis Baratheon nun der Nachfolger auf die Krone seines Bruders, auch wenn darüber scheinbar Uneinigkeit herrscht. Den Lords kommt es deshalb zu dem falschen Kindkönig die Gefolgschaft zu verweigern, doch so einfach ist es natürlich nicht, so einfach ist es ja nie..." fuhr er fort und legte sich die Hand nachdenklich an sein Kinn. "Da der Bastard über die Macht des Hauses Lannister und der Kronlande verfügt, wird er den Thron nicht freiwillig hergeben. Das Tal hat zum jetzigen Zeitpunkt nicht die Stärke um in den offenen Kampf hinauszuziehen, wir sind nicht entsprechend gerüstet und vorbereitet. Allerdings bin ich bereit eurem Sohn meine Hand zur Freundschaft zu reichen. Seine Ostflanke wird sicher sein und wenn wir es materiell vermögen, so werden wir ihn bei seinem Abwehrkampf unterstützen."
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Re: [CoK] Haus Arryn von Hohenehr

Beitragvon Kvothe » 29. April 2015 22:12

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Catelyn


Catelyn musterte diesen neuen Lord des Tals eingehend. Er war ein ansehnlicher junger Lord und zweifelsohne bereits jetzt ein viel besserer Lord des Grünen Tals, als Robert Arryn es je hätte sein können. Der tragische Tod von Robert und Lysa Arryn war ohne Zweifel Segen und Fluch zu gleich. Catelyn war sich sicher, dass die Lords und Ladys vom Grünen Tale viel lieber den jungen Harrold auf dem Wehrholzthron sahen, als ihre willkürliche Schwester und ihren kranken, schwächlichen Sohn. Sie selbst sah es ebenso. Ein abscheulicher Gedanke. Catelyn verzog leicht ihr Gesicht, schalt sich selbst für ihren verachtenswerten Gedanken, und lauschte währenddessen den Worten des neuen Lord vom Tal von Arryn.
»Und mein Sohn nimmt Eure Hand und die Unterstützung des Grünen Tals dankend an, Lord Arryn-Hardyng. Winterfell wird niemals vergessen«, sagte sie und ließ sich zu einem schiefen Lächeln herab. Mehr konnte sie nicht erwarten. Es war mehr, als sie es vorher, als sie auf dem schmalen Pass hinauf zur Ehr, hätte wagen dürfen. »Ebenfalls schickte mich mein Sohn, um Euch, dem Lord des Grünen Tals, die Hand seiner Schwester, meiner Tochter, zu schenken, die von Sansa Stark.«, log sie und verzog dabei keine Miene. Götter, verzeiht mir. Hätte Robb gewusst, dass Harrold Arryn-Hardyng, wohlmöglich der begehrteste Jungeselle Westeros', noch unverheiratet wäre, wäre er ohne Zweifel selbst zu diesem Entschluss gekommen, dem Lord des Grünen Tals eine Verlobung mit Sansa anzubieten. Es wäre ein guter Zug; die Verlobung, die spätere Hochzeit, würde das Tal, die Arryns, und den Norden, die Starks, eng miteinander verbinden, genauso wie früher. Robb wäre ohne Zweifel ganz auf ihrer Seite und würde ihre Entscheidung gutheißen. Doch der Gedanke an ihre Tochter, gefangen in Königsmund, versetzte ihr einen kalten Stich durchs Herz. Eine Heirat... konnte sie denn je hoffen, sie überhaupt einmal wieder zusehen? Catelyn schob diesen beängstigenden Gedanken beiseite. Sie wusste, hoffte fest daran, dass Sansa diesen Vorschlag ebenfalls gutheißen würde. Catelyn kannte ihre Tochter; sie liebte die Lieder und Geschichten von tapferen Lords und Rittern, die Unschuldige retteten und Schlachten gewannen. In ihren Augen war der Arryn-Hardyng genau so ein Lord, obwohl sie ihn nun erst das erste Mal sah und sonst nur die Meinung und Erzählungen von Mya Stein, welche sie zur Ehr gebracht hatte, und den Rittern der Burgen entlang der Riesenlanze gehört hatte. Schon jetzt liebten die Untertanen ihren neuen Lord von Hohenehr. Wie konnten sie auch anders, wo doch Lysa und ihr verzogener Sohn zuvor geherrscht hatten... wenn auch nur kurz. In Harrold sahen die meisten den neuen Jon Arryn. Sansa würde ihn heiraten, genau wie Catelyn Ned geheiratet hatte, einen Mann den sie kaum kannte.
»Euch ist sicher bewusst, dass meine Töchter, darunter Sansa, just in diesem Augenblick Gefangene der Königin-Regentin und des Königs in Königsmund sind. Doch strebt mein Sohn einen Gefangenenaustausch an. Lord Tyrion Lennister, Gnom und Sohn des Tywin, gegen meine beiden Töchter.« Dieser Austausch bereitete Catelyn furchtbare Angst, eine Angst, die sie sich vor Lord Harrold nicht anmerken ließ. Es wäre in diesem Moment die einzige Chance, Arya und Sansa schnell wieder zu bekommen, sie wieder in die Arme schließen zu können. Die einzige Chance. »Ich gebe Euch also mein Wort und lege vor den alten und neuen Göttern einen Eid ab, dass Sansa Stark, sofern ihr dem zustimmt, sobald sie befreit ist, zu Euch auf die Ehr geschickt wird, um die Heirat zu vollziehen.« Schon jetzt konnte Catelyn es deutlich vor sich sehen, wie Sansa, dessen wundervolles Haar in einem fahlen Licht glänzte, in einem kunstvollen, bunten Kleid durch diese kalten Hallen schreitete. Und dort, genau vor diesem eindrucksvollen Thron, auf dem der Lord nun saß, würde Harrold Arryn-Hardyng auf ihre Sansa warten. Lächelnd.
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Re: [CoK] Haus Arryn von Hohenehr

Beitragvon Mormegil » 2. Mai 2015 08:59

Harrold hatte mit vielem gerechnet, doch dieses Hochzeitsangebot überraschte ihn dann doch. Darauf hatte er sich nicht vorbereiten können und rasche Entscheidungen ohne vorheriges Abwägen lagen ihm nicht besonders. Trotzdem konnte man eine Lady Stark nicht vertrösten und er konnte sich nur einen AUgenblick der Bedenkzeit heraus nehmen, bevor er antwortete: "Euer Angebot ehrt mich Lady Stark." begann er, während in seinem Geist noch die verschiedensten Bedenken und Abwägungen stattfanden, denn einerseits würde er sich dadurch klarer im Krieg positionieren, andererseits gab es nur wenige Edelfrauen im heiratsfähigen Alter aus großen Häusern und dies war ein sehr passendes Angebot, bedachte man auch die früheren Verbindungen zwischen beiden Häusern. "Ich könnte mir keine passendere Verbindung als jene mit eurer Tochter vorstellen und nur zu gerne willige ich in euer Begehren ein. Wäre Sansa unter uns würde ich direkt die Hochzeit vorbereiten lassen, doch wie sehr schwebt noch immer der Schatten ihrer Gefangenschaft über uns. Die Lannisters könnten sie verheiraten oder einem...schlimmeren Schicksal zuführen." wandte er ein und als er Catelyns sorgenvolle Miene sah, hob er rasch beschwichtigend die Hand. "Sorgt euch nicht, viele Männer unternehmen ihr möglichstes um eure Tochter wohlbehalten zurückzubringen." Gerne hätte er direkt die Verlobung verkündet, doch dafür war er zu vorsichtig. Noch war Sansa mit Joffrey zumindest halboffiziell verlobt, ihr Schicksal zu ungewiss. Würde ihr etwas geschehen müsste das Tal sofort in den Krieg ziehen, um die Ehre der Verlobten zu Rächen. Lady Catelyn wollte er solch kühle Berechnungen nicht unterstellen, doch er selbst musste als Lord des Tals solches bedenken. "Sobald Sansa auf dem Heimweg ist würde ich gerne die Verlobung öffentlich machen und dann die Hochzeit vorbereiten lassen. Verkünden wir dies zu früh so fürchte ich, dass die Lannisters ihrer Freilassung nicht zustimmen, um eine Verbindung zwischen Tal und Starks zu verhindern."
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