[WK 2.0] Die Friedenskonferenz zu Frankfurt

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[WK 2.0] Die Friedenskonferenz zu Frankfurt

Beitragvon Marlborough » 7. Juni 2017 18:09

Die Friedenskonferenz zu Frankfurt


Da die Pfingstfeiertage des Jahres 1136 gekommen waren, wartete ganz Frankfurt auf das Eintreffen der gekrönten Häupter aus England, Dänemark und dem fernen und wegen seines Reichtums sagenumwobenen Nowgorod. Darüber hinaus hieß es, das auch ein hoher französischer Würdenträger an der Konferenz teilnehmen würde. Die Stadt glich einem einzigen Jahrmarkt. Da man wusste, das alle drei hohen Herren mit entsprechendem Gefolge anreisen würden, witterte jeder Kaufmann, jeder Wirt und jeder Bader in der Stadt seine Chance den großen Reibach zu machen. Auch die kaiserliche Residenz erstrahlte in ihrer herrlichsten Pracht. Hatte der Kaiser ansonsten nicht viel für Prunk und Luxus über, so hatte er doch alles daran gesetzt, seinen hohen Gästen jegliche Bequemlichkeit zu bieten an die sie vielleicht von zu hause gewöhnt waren.
Als die erwarteten Gäste endlich eintrafen, wurden sie vom Kaiser bereits erwartet und persönlich in den für die Verhandlungen vorgesehenen Räumen begrüßt. Er ließ jedem der Ankömmlinge einen Becher des besten Moselweines reichen und bot ihnen Plätze an einer runden Holztafel an. Nachdem alle Platz genommen hatten, ergriff er ohne lange Umschweife das Wort. "Meine edlen Herren, seid willkommen in der kaiserlichen Residenz. Es erfüllt mich mit größter Freude, das ihr alle meinem Aufruf zu dieser Versammlung gefolgt seid. Möge der Herr unser Gott, uns allen den nötigen Weitblick und die Einsicht schenken, die wir benötigen um diese Zusammenkunft zu einem guten Ende zu bringen. Da ein jeder von uns den Grund dieses Treffens ohnehin kennt, erteile ich nun das Wort an euch meine hohen Herren".
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Re: [WK 2.0] Die Friedenskonferenz zu Frankfurt

Beitragvon DarthFrankiboy » 7. Juni 2017 19:56

Zhiroslav Volchkov war einer der klügsten Köpfe in Sachen Stadtverwaltung, welches das Großfürstentum Nowgorod zu bieten hatte. Nicht zuletzt hatte er während der großen Seuche in Nowgorod die Mauern nicht verlassen und die Stadt durch die schwere Zeit geführt. Nun da er hier war, überließ er die Hauptstadt seiner umwerfenden Gemahlin Feona, der jüngsten Schwester des Großfürsten.
Zhiroslav drehte sich zum Kaiser und ließ ein paar seiner Diener vortreten. "Zunächst bedanke ich mich für den ehrenhaften Empfang in Euren Landen. Ich habe Euch ein paar Geschenke mitgebracht: Feinste Felle für harte Winter und zur Einrichtung nobler Gemächer; feinster Bernstein- und Elfenbeinschmuck für Euch, Eure Frau und Eure Nächsten - gefertigt von Meistern ihres Handwerkes -; und ein Schwert mit kräftigem und doch flexiblen Stahl, in dessen Griff Silber eingearbeitet ist." Er ließ die Geschenke der Reihe nach, für alle gut sichtbar, vorführen und dann nach Weisung der kaiserlichen Dienerschaft wegbringen.
Danach wandte er sich zum französischen Würdenträger am Tisch. "Ich möchte nun Euch etwas fragen, als Repräsentant des großen Frankenreiches: Weshalb verbannt ihr Rus aus Euren Landen? Ich hörte dies auf dem Weg meiner Reise hierher. Es soll um den Schutz des fränkischen Königs vor einem russischen Attentäter gehen. Seit der Kriegserklärung der Engländer und dem Wegfall des Textilienhandels, befahren keine russischen Handelsschiffe mehr die Nordsee, geschweige denn legen an Euren Küsten an. Macht der fränkische König den Großfürsten für die Taten aller Menschen verantwortlich, die ein Wort russischer Sprachen sprechen? In welchen Wahn verfällt der mächtigste König im Westen?"
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Re: [WK 2.0] Die Friedenskonferenz zu Frankfurt

Beitragvon Mormegil » 8. Juni 2017 12:51

Das Frankenreich hatte einen seiner vornehmsten Adeligen entsand, um mit den europäischen Großen über den Nordseekrieg zu beraten. Raimund war der Graft der Provence und ein Marschall des Frankenreichs. Begleitet wurde er von 50 Rittern aus allen Teilen des Reiches, die der Gesandschaft weitere Bedeutung verleihen sollte. Raimund war ein Mann mittleren Alters, dessen dichtes braunes Haar noch nicht von Grau durchzogen war. Als Raimund die Versammlungshalle betrat begrüßte er zuerst standesgemäß den Kaiser und überreichte ihm als Geschenk seines Königs eine große Rolle aus Seide und Elfenbeinschmuck, beides hatte man über die fränkischen Kaufmänner in Afrika und Asien erhalten. Er war froh, dass zu diesem Zeitpunkt der ehemalige Herzog der Normandie, Henri,noch nicht anwesend war. Der mutmaßliche Hochverräter und Intrigant war persönlich auf dem Weg nach Frankfurt, was nicht wenige im Frankenreich überrascht hatte. Es würde schwierig werden mit Henri zu sprechen, während man gleichzeitig seine Absetzung verlangte. Für die Dauer der Verhandlungen hatte man Raimund deshalb aufgetragen diesen schwierigen Umstand so gut es ging auszusparen.
Doch bereits ein anderes Problemfeld erwartete Raimund gleich zu Beginn der Unterredung, denn obwohl er erwartet hatte primär als Beobachter zu fungieren, um von Zeit zu Zeit einen Ratschlag einzubringen, sah er sich durch die Rede des russischen Abgesandten nun unvermittelt im Zentrum des Interesses.
"König Louis wurde gleich von zwei Verschwörungen berichtet, die seinen Tod zum Ziel haben. Glaubhaft wurde deutlich gemacht, dass sowohl aus der England, als auch aus Nowgorod dem König und damit dem ganzen Frankenreich Gefahr droht. Bereits aus Jerusalem haben wir erfahren, dass Nowgorod zu derlei Handlungen fähig ist. Deshalb haben wir kein Interesse mehr an einem Austausch mit Nowgorod und weiterem Handel, eine äußerst gemäßigte Reaktion, bedenkt man das hohe Verbrechen, um das es dabei geht. Es ist mir deshalb gänzlich unbegreiflich,wie man deshalb von einem Wahn sprechen kann, zumal dies eine grobe Beleidung eines der vornehmsten Könige der Christenheit ist."
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Re: [WK 2.0] Die Friedenskonferenz zu Frankfurt

Beitragvon DarthFrankiboy » 8. Juni 2017 14:13

Zhiroslav lehnte sich nach vorn und umfasste mit der linken Hand die Tischkante und tippte mit der rechten gestikulierend auf den Tisch. Er strengte sich an, mit der Sprache am Tisch mitzuhalten. "Beleidigung? Ihr seid es, welcher wild mit Anschuldigungen um sich wirft. Aus Jerusalem sollt ihr etwas erfahren haben? Nowgorod soll in Jerusalem Untaten begehen? Ihr meint sicher die Gerüchte über die Morde an Mitglieder der Königsfamilie, bei denen immer Bernstein auftaucht. Ich habe schon so viele Versionen über die Monate hinweg gehört, die von Händlern in den Norden getragen wurden. Ihr, Franken, wollt über die Begebenheiten Bescheid wissen? Ihr lebt auf der anderen Seite des Mittelmeeres. Von niemand sonst, nicht mal vom Hofe Jerusalems selbst, habe ich jemals irgendwelche Anschuldigungen Nowgorods vernommen. Der Bernsteinhandel und damit Bernstein selbst erstreckt sich über die gesamte Welt. Selbst die Fatimiden handeln bei uns im Norden. Jeder Moslem kann Bernstein auf dem Basar in Bagdad kaufen.
Wenn ich so recht überlege, handelt das Frankenreich, selbst mit königlichen Kaufmännern, stark mit skandinavischem Bernstein. Euer König beschuldigt uns offen ohne einen Beweis oder einen Anhaltspunkt, will mehr über Jerusalem als Jerusalem selbst wissen. Euer König stellt den Handel ein, der längst erloschen war und verbietet allen Rus Reise ins Frankenreich. Entweder Louis will Anhänger der römischen Kirche gegen Nowgorod aufwiegeln oder Euer König ist ein Feigling und leidet unter Wahnvorstellungen. Sein Vater hat sein Reich zu dessen heutige Größe geführt, doch Louis scheint nicht fähig zu sein, seinen Hof vor Händlern und Reisenden zu schützen, die in den Häfen, weit ab von Paris ankommen."

[EDIT:]
Zhiroslav war wohl einer der Ehrenhaftesten unter dem russischen Adel und er hat genügend Kämpfe miterlebt, sowohl in manchen Kämpfen im Osten und Süden während der Expansion Nowgorods als junger Bursche als auch die Kämpfe der Verwaltung einer solch großen Stadt wie Nowgorod. Ein König, noch dazu eines solch großen Reiches, welcher nicht nur die Tore von Paris, sondern die Wege in sein großes Reich verschließt - noch dazu vor allen Leuten, die eine gewisse Sprache sprechen -, weil ein Gerücht ihn erreichte, dass jemand nach seinem Leben trachtete, war für Zhiroslav nicht würdig Adelsmann oder gar Mann genannt zu werden. Wie Zhiroslav schien, wurde Louis sein Leben mit Samthandschuhen angefasst worden und sah sich nie einer Gefahr ausgesetzt. Könige und Herrschende hatten immer Feinde, die nach ihrem Leben trachteten. Ein "großer" König wie Louis sollte das wissen.
Zhiroslavs Frau Feona wäre eine bessere Herrscherin. Wobei sie selbst wohl eine bessere Herrscherin als ihr Bruder Vladimir wäre, dachte sich Zhiroslav. Aber diesen Gedanken verdrängte er so schnell, wie er kam.
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Re: [WK 2.0] Die Friedenskonferenz zu Frankfurt

Beitragvon Mormegil » 8. Juni 2017 14:32

"Wir haben nicht den Großfürsten beschuldigt den Mord des Königs geplant zu haben. Doch ohne Frage sprach die verdächtige Person russisch und Besucher aus Kiew haben wir nicht in unseren Landen. Wer hinter diesem Komplott stecken mag, seien es Adelskreise, Kaufmänner oder orthodoxe Fanatiker, wird in einer umfassenden Untersuchung geprüft werden, so wie diese bereits im Fall Englands abgeschlossen ist. Unzweifelhaft jedoch ist, dass die Jerusalemer Morde eine Verbindung mit dem Bernsteinhandelsstreit mit Nowgorod besitzen. Welches Land hätte ein Interesse an der Enfremdung Jerusalems zu Nowgorod? Die Spuren führen in die Lande der Rus, in beiden Fällen. Wer nun auch immer dahinter stecken mag. In diesen Zeiten ist es besser die Tore vor heimtückischen Gefahren zu schließen, anstatt sie zu sich einzuladen und abzuwarten, ob die überall stattfindenden Attentate der letzten Zeit auch im eigenen Haus Einkehr halten. Damit meinen wir auch jene Attentate, die ganz ohne Frage nicht mit der Rus verbunden sind, denen aber namhafte Adelige zuletzt zum Opfer fielen. Es sind gefährliche Zeiten und wer im Frankenreich willkommen ist, entscheidet allein der König in seienr Gnade und Weisheit."
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Re: [WK 2.0] Die Friedenskonferenz zu Frankfurt

Beitragvon DarthFrankiboy » 8. Juni 2017 14:48

"Unzweifelhaft jedoch ist, dass die Jerusalemer Morde eine Verbindung mit dem Bernsteinhandelsstreit mit Nowgorod besitzen." Zhiroslav wiederholte diese Worte. "Ist dies wie Franken richten? Kein Wunder, dass der Mörder unseres großfürstlichen Kaufmanns nicht am Galgen hängt. Ihr Franken, nicht mal der Fürst Akkons dürfte soweit im Osten irgendwelche Ermittler haben, geschweige denn in Ermittlungen der Jerusalemer selbst hinein pfuschen und doch seid ihr es, die Beschuldigungen aussprechen, schneller als dass sich die Gerüchte über die Morde über die Höfe verteilen konnten. Der Handelsstreit war schon ein halbes Dutzend Jahre zuvor bereits zu einem Ende gekommen. Jeder Enthusiast für Verschwörungen oder einfach jeder, der etwas gegen die Christen im Heiligen Land hat, kann dies getan haben. Seldschuken, Abbasiden, Fatimiden oder eine andere der vielen muslimischen Dynastien in der Nähe des heiligen Landes. Viele haben noch Ansprüche auf die Levante. Und wie ich schon sagte, ist es ein Leichtes Bernstein zu bekommen, da er schon seit vor meiner Geburt über die Flüsse nach Bagdad und von da aber weiter gehandelt wird.
Und Welches Land hätte ein Interesse an der Enfremdung Jerusalems zu Nowgorod? Sagt Ihr es mir. Das Frankenreich scheint großes Interesse daran zu haben."
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Re: [WK 2.0] Die Friedenskonferenz zu Frankfurt

Beitragvon Marlborough » 8. Juni 2017 18:34

Der Kaiser hatte keine rechte Gelegenheit, sich über die wertvollen Präsente seiner Gäste zu freuen. Kaum hatten die Vertreter der Parteien Platz genommen, da brachen sich die ersten Streitigkeiten auch schon Bahn. Ehe Albrecht auch nur versuchen konnte beschwichtigend einzugreifen, beschuldigte man sich gegenseitig schon der absonderlichsten Dinge und grausamsten Verbrechen. Dem Kaiser war bewusst gewesen, das ein solches Treffen eine delikate Angelegenheit sein würde, jedoch hatte er mit etwas mehr diplomatischen Geplänkel gerechnet. Nun gut, er konnte auch anders wenn man ihn dazu zwang. Er erhob sich gemächlich aus seinem Stuhl, nahm einen tiefen Schluck aus seinem goldenen Becher, reichte diesem einen der Diener und winkte ihn zur Seite. Dann ließ er, wie aus heiteren Himmel, seine beiden, in der Tat imposanten Fäuste mit solcher Wucht auf die Tischplatte herniederfahren, das man glauben mochte der Tisch springe entzwei. Gleich darauf ertönte seine Ehrfurcht gebietende Stimme durch den Saal. "Bei aller Güte meine werten Herren, wir sind hier nicht auf dem Schlachtfeld und schon gar nicht in einer zwielichtigen Kaschemme. Ich habe euch nicht hierher geladen um euch gegenseitig wüste Beschuldigen an den Kopf zu werfen. Sinn und Zweck dieses Zusammentreffens ist einzig und allein, diesem unsinnigen Blutvergießen namens nordischer Krieg ein baldiges Ende zu bereiten. Wenn es euch nach Streit gelüstet, so gesellt euch doch zu meinen Truppen, welche die christliche Welt gegen die Türken verteidigen, oder wäre es euch lieber ich würde euch zwei Pferde und dazu passende Turnierlanzen leihen? Da ich davon ausgehe, das ihr eure Gemüter auch so zu beruhigen vermögt, schlage ich vor, wir widmen uns nun den Dingen wegen der wir uns hier zusammengefunden haben." So als wäre nichts gewesen, nahm der Kaiser wieder Platz und ließ weiter Speisen und Getränke auftragen. Nur an seiner Stirnfalte konnte man erahnen, das es vielleicht besser war ihn nicht weiter zu reizen.
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Re: [WK 2.0] Die Friedenskonferenz zu Frankfurt

Beitragvon DarthFrankiboy » 8. Juni 2017 19:02

Zhiroslav wich nicht und lehnte sich auch nicht zurück. "Wenn es nur so wäre, wäre es gut, aber der fränkische Hochadel und vor allem König Louis verkündeten diese Beschuldigungen, sodass die Hälfte der Höfe Europas davon erfuhren, bevor wir es taten. Die Anschuldigung, welche besagt, Nowgorod würde im Heiligen Land meucheln, reiste von Akkon nach Paris und verbreitete sich dort im Hof und dann darüber hinaus. Der Anschuldigung, Rus könnten Verschwörer gegen die fränkische Krone sein, wurde öffentlich verkündet. Hier wurde bereits mehr als nur ein Verbrechen an der Ehre der Fürsten Nowgorods von mehr als nur dem fränkischen König begangen."
Er wandte sich wieder an den Mann aus der Provence. "Und hier und nun kann Graf Raimund im Namen seines Königs bekannt geben, dass das Frankenreich Nowgorod als Feind betrachtet oder sich für diese Anschuldigungen entschuldigt, den Ruf des Großfürstentums im Westen wieder bessert und es entschädigt. Oder wieso seid Ihr hier, Graf Raimund, wenn Ihr nicht für Euren König sprecht?"
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Re: [WK 2.0] Die Friedenskonferenz zu Frankfurt

Beitragvon Mormegil » 8. Juni 2017 19:08

"Ihr achtet die Worte eines Kaiser wenig, Gesandter der Rus. Ihr wisst genau, dass ich mich niemals für die Worte meines erhabenen Königs entschuldigen werde, geschweige denn eine Entschädigung zusichern werde. Ich fürchte es geht euch vielmehr darum diese Verhandlungen zu beenden, um eure Kriegspläne weiter vorantreiben zu können. Doch so einfach wird man es euch nicht machen, ich werde mich nicht weiter zu den Morden äußern, sind sie doch nicht der Grund warum wir hier zusammengekommen sind. Der erhabene Kaiser hat bereits gesagt, dass wir über den nordischen Krieg sprechen wollen, dazu sind wir gekommen und es ist nicht an uns die Worte eines Kaisers zu übergehen. Habt ihr also zu diesem Krieg etwas zu sagen, oder geht es euch einzig darum einen neuen zu beginnen?"
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Re: [WK 2.0] Die Friedenskonferenz zu Frankfurt

Beitragvon DarthFrankiboy » 8. Juni 2017 19:16

"Das Gleich könnte ich Euch fragen. So stellt sich mir doch die Frage, warum Ihr überhaupt hier seid, ist das Frankenreich doch nicht im Krieg und der Kaiser der vermeintliche Vermittler." Zhiroslav betonte das Wort Kaiser etwas anders, da ein Kaiser in seiner Sprache anders genannt wird und seiner ein Oströmer war. Aber er wollte den Respekt dann doch nicht wegfallen lassen. "Nun gut." Er lehnte sich zurück und blickte zu Henri. "Doch soll der Normanne, der ein Inselvolk regiert, dessen König uns den Krieg erklärte und dessen Schiffe sich sich an seinen Küsten verstecken, beginnen zu sprechen."
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Re: [WK 2.0] Die Friedenskonferenz zu Frankfurt

Beitragvon blackjack » 8. Juni 2017 19:24

Der dänische König saß auf seinem Stuhl und hörte sich das Schauspiel an. Viel hat er bei diesem Konzil nicht erwartet. Doch mehr als das hier schon. Es ging ja nicht einmal bisher um den Feigling von der Insel. Als ob hier also irgendeine Hoffnung auf ernsthafte Friedensgespräche bestehen. Dabei ist er trotz aller Zweifel hier erschien, begrüßte freundschaftlich den Kaiser, seinen Lehnsherren. Von seinem Heimatland brachte er das hier begehrte Bier mit, natürlich nur vom feinsten. Dazu ein gewaltiges Rundschild mit prachtvollen Verzierungen. Es war ein Symbol der Treue Dänemarks dem Kaiser gegenüber...auch nach der Ermordung seines Vaters.
Er lehnte sich weiter in den Stuhl und hörte weiter gespannt dem Franzosen und dem Russen zu...
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Re: [WK 2.0] Die Friedenskonferenz zu Frankfurt

Beitragvon Georgios » 8. Juni 2017 19:32

Henri, der überhaupt nicht gesund aussah und leichenblass war, beugte sich leicht vor und begann zu sprechen.
"Merci, Emperor Albert, dafür das er uns in seinem Königreich beraten lässt. Ich weiß nicht was ich viel sagen soll, außer der Tatsache das es nicht die Engländer waren, die diesen Krieg begannen, es waren auch nicht die Normannen. Nein, es waren Plünderungswütige Russen die ein christliches Schiff in der See verschwinden ließen. Zu meiner Ehre kann ich sagen, dass die Russen keinerlei Schaden erlitten hat, England aber sehr wohl. Unsere Freundliche Hand des Friedens wurde verspottet und ausgeschlagen, doch halten wir sie weiterhin offen. Keiner kann in diesem Sinnlosen Krieg was gewinnen. Die Kosten für die Flotten und Armeen werden auf allen Seiten deutlich höher sein als Möglicher Gewinn, daher lasset die Schwerter stecken und gehen wir alle Heim zu unseren Frauen und Kindern." Henri hustete schwer, bevor er seine Rede fortsetzte. "Das wäre von mir alles an Worten die ich hier geben kann. Als Angegriffene sind wir auf einen schnellen Frieden aus, nicht auf Eroberung. Gott sei Mein Zeuge!"
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Re: [WK 2.0] Die Friedenskonferenz zu Frankfurt

Beitragvon blackjack » 8. Juni 2017 19:40

Nach den letzten Worten des Mörders schaute König Magnus beunruhigend in Richtung Decke. Wenig später senkte er den Blick wieder und atmete erleichtert aus.
Hab Dank, mein Herr. Ein Donnerschlag wäre auch für den Rest hier im Raum nicht gut ausgegangen. dachte er sich nur und wird sich wohl öfters bei der Scharade des Inselabkömmlings umschauen und beten müssen.
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Re: [WK 2.0] Die Friedenskonferenz zu Frankfurt

Beitragvon DarthFrankiboy » 8. Juni 2017 20:57

Zhiroslav machte sich nicht die Mühe sich vorzubeugen. "Alles was russische Segler versenkten, war ein Piratenschiff, welches eine englische Flagge gehisst hatte. Schon lange Zeit davor hat Nowgorod in der Welt verkünden lassen, dass die Ostsee Hoheitsgewässer Nowgorods sind. Jedes bewaffnete Schiff, welches in diese eindringt, wird als ein Akt der Piraterie erachtet. Selbst ein spanischer Gesandter, der durch Europa reiste hatte davon gewusst, als er in der Stadt Nowgorod ankam. Das Schiff wurde sogar noch einmal gewarnt, da eine Patrouille im nördlichen Kattegat es konfrontierte, doch statt umzukehren oder sich auf der Stelle zu ergeben, segelte es so schnell es konnte weiter in unsere Gewässer hinein. Östlich von Seeland wurde es eingeholt und aufgrund des Widerstands versenkt.
Und die Ostsee bleibt Hoheitsgewässer Nowgorods. Die Dänen", Zhiroslav deutete auf Magnus, "Norweger oder gar der deutsche Orden erfreuen sich einer solch friedlichen Schifffahrts- und Handelszone.
Der englische König Guilaume de Roix ließ dann seine Kriegserklärung verkünden, mit der Behauptung, es wäre ein Zivilschiff. Ich glaube eher, es war eine Spionage für die Invasion der Ostsee. Doch was immer es auch war, es war bewaffnet und widersetzte sich den Geboten des großfürstlichen Hoheitsgewässers, welches es passieren wollte. Fakt ist aber, England erklärte den Krieg."
Er wandte sich zu den restlichen Personen im Raum. "Und ich frage Euch, meine Herren, und appelliere an Euren Verstand. Welches englische Zivilschiff würde in Gewässer fahren, wo England keinerlei Handel betreibt und wo die Skandinavier einen Groll gegen das Inselvolk hegt, da dessen Herrscher erst kurz zuvor Dänemarks Küsten und Lande überfiel?
England spielt falsche Spiele. König Magnus, erzählt Ihr uns doch über die Ritterlichkeit gegenüber Eurer Familie und Eurem Reiche."
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Re: [WK 2.0] Die Friedenskonferenz zu Frankfurt

Beitragvon Georgios » 8. Juni 2017 21:16

"Eure Sichtweise ist die eure, darüber lohnt es sich nicht zu reden.. Doch die Dänen sollten bei der Ritterlichkeit lieber schweigen, sind sie schließlich berüchtigt für ihre Lügen gegenüber den Franken, ihrer barbarischer Ermordung von Normannischen Adeligen und dem Unbedingten Willen Krieg gegen England zu führen. Wie viele Dänische Aggressionen mussten wir dulden? Wie viele Männer starben, weil die Dänen unbedingt Krieg führen mussten? Zu viele." mischte sich Henri sarkastisch lächelnd ein. "Aber gut, ich gebe zu, es ist sehr unritterlich wenn man seinem Gegenüber Jahre zu vor Bitten zu kommen lasst. Und sehr ritterlich diese zu ignorieren. Und noch unritterlicher ist es dann in einem fairen Kampf zu kämpfen. Zweifelsohne ist es ritterlicher zu lügen. Chacun selon ses Fasson! Aber ich sehe nicht zu was das hier führen wird? Keiner wird von seinen Lügen ablassen, nur weil das Gegenüber was anderes sagt."
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