[WK 2.0] Die Friedenskonferenz zu Frankfurt

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Re: [WK 2.0] Die Friedenskonferenz zu Frankfurt

Beitragvon Mormegil » 8. Juni 2017 21:31

"Meine hochgeborenen Herren, es ist nutzlos über die Kriegsgründe zu streiten. Eine jede Seite wird sich im Recht sehen, selbst der übelste Schurke der Weltgeschichte hat sich noch immer für edler als seinen Gegner gehalten. Die Vergangenheit können wir nicht mehr ändern, die Zukunft jedoch können wir gestalten. Der englische Regent hat seine Bedingungen für einen Frieden genannt, kurz zusammengefasst: Es gibt keine. England wäre zu einem weißen Frieden bereit. Was sind die Forderungen Nowgorods und Dänemarks, um diesem Blutvergießen unter Christen ein Ende zu bereiten?"
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Re: [WK 2.0] Die Friedenskonferenz zu Frankfurt

Beitragvon DarthFrankiboy » 8. Juni 2017 21:52

"Oh, aber wir haben unsere Bedingungen dem Londoner Hof zukommen lassen. 50000 Denare. Und der Krieg wird nicht auf falsche Versprechungen hin gestoppt, nicht ehe die Zahlung auf russischen Schiffen ist. Jeder der ein Heer aufgestellt und geführt hat, weiß wie kostspielig dies ist. Und während wir uns bemühen tausende edle Russenkrieger aufzustellen und die weite Reise antreten zu lassen, lehnt sich der faule Engländer auf seiner Insel zurück und möchte nun Frieden, wenn der Feind vor der Tür steht. Wenn er Frieden will, muss er zahlen.
Und jegliche anderen Verträge wären sowieso nichtig, da Henri nicht lang Regent bleibt, wie es den Anschein hat. Ihr, Graf Raimund, solltet in dieser Runde doch am Besten darüber Bescheid wissen.

Und was die Frage der Gründe und Schuld angeht, so werdet Ihr, meine Herren, doch wohl das Plaudern eines Einzelnen gegenüber offenen königlichen oder großfürstlichen Verkündungen unterscheiden können."
"Es gibt nichts Eitleres und Unbeständigeres auf Erden, als der Mensch ist; so lang ihn die Götter begünstigen, meint er, die Zukunft könne ihm nichts Böses bringen; und wenn nun das Traurige kommt, so findet er keinen Mut in sich, es zu ertragen."
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Re: [WK 2.0] Die Friedenskonferenz zu Frankfurt

Beitragvon Georgios » 8. Juni 2017 21:59

Henri brach in Lautes Lachen aus und schlug munter auf den Tisch, während er immer röter anlief. Tränen kullerten seinen nun belebten Wangen runter, während er weiter lachte.
"Die Vormachtstellung Englands muss bis ans Ende der Zeit bestehen bleiben, denn sie bedeutet für jedermann Freiheit, Unabhängigkeit und Befreiung von allem Menschenunwürdigen"

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Re: [WK 2.0] Die Friedenskonferenz zu Frankfurt

Beitragvon blackjack » 9. Juni 2017 00:21

"Es sind doch sehr kreative, hanebüchene Geschichten aus dem Munde des Königsmörders zu hören. Da darf ich aber anmerken, nicht zur Geschichte sondern zur Forderung: bisher hab ich geschwiegen. Es täuscht euch also euer unreiner Geist, dass ihr von mir schon Stimmen hört, die nicht gesprochen wurden.

Derweil kam ich mit der Annahme und auch mit dem Versprechen, dass hier ernsthaft Frieden erbeten werden soll. Erstens fehlt der Wille des offensichtlich überzuckerten Abgesandten, dazu auch die Befugnisse für seinen König sprechen zu dürfen und zu können."
"Wenn die Wissenschaft ihren Kreis durchlaufen hat, so gelangt sie natürlicher Weise zu dem Punkte eines bescheidenen Mißtrauens, und sagt, unwillig über sich selbst: Wie viele Dinge gibt es doch, die ich nicht einsehe." -Immanuel Kant (1724-1804), dt. Philosoph

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Re: [WK 2.0] Die Friedenskonferenz zu Frankfurt

Beitragvon Georgios » 9. Juni 2017 00:33

^"Hat irgendjemand behauptet ihr hättet was gesagt?" Henri sah den Dänen rätselnd an. Für ihn war es immer ein Rätsel gewesen, wie die Dänen auf Briefe zu antworten pflegten, doch nun erkannte er wo die Ursache war. Es verschlug ihm fast die Sprache, doch da er ein alter Hase war, der schon vieles mitgemacht hatte kam er weiter.
"In meiner Heimat ist es nun eben Brauch über Witze zu lachen und das von unserem Russen war schon ziemlich gut. Und ich bin durchaus befugt für meinen Bruder zu sprechen, ich habe keinerlei Ahnung wovon ihr sprecht. Aber es ist doch schon passend wie ihr mit euren Unhaltbaren Vorwürfen um euch werft, mich einen Königsmörder zu nennen. Doch sei es euch verziehen." Henri machte eine Großzügige Geste. "Heureux les pauvres sont spirituellement wie man so schön zu sagen pflegt. Doch würde ich euch brüderlich ans Herz zu legen nicht mehr so dreist herumzulügen. Gott mag so was nicht. Dans les menteurs frappe la foudre wie der gute Thibaut du Bec sagen würde" Henri bekreuzigte sich. Dann griff er eifrig nach einem Glas Wein und trank es genießend. Er hätte sich schon viel früher hinausgewagt wenn er gewusst hätte wie spaßig das hier wäre, besonders Dänen waren eine sehr erheiternde Gesellschaft.
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Re: [WK 2.0] Die Friedenskonferenz zu Frankfurt

Beitragvon blackjack » 9. Juni 2017 08:31

Wieder einmal schaute sich Magnus kurz besorgt um und betete innerlich. Gott sei Dank ist wieder nichts passiert.
Dann antwortete er: "Ihr habt es selbst impliziert, Königsmörder."
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Re: [WK 2.0] Die Friedenskonferenz zu Frankfurt

Beitragvon DarthFrankiboy » 9. Juni 2017 09:50

Zhiroslav stemmte beide Arme gegen den Tisch. "Jene, die Frieden ersuchen, sind der König des Frankenreichs, der Kaiser des Heiligen Römischen Reichs und der englische Regent, und letzterer spottet noch über seine Feinde. Und einen Weißen Frieden zu ersuchen, bevor ein richtiger Kampf zur See oder auf dem Schlachtfeld stattgefunden hat, ist eine Unverfrorenheit. Derlei Respektlosigkeit lasse ich mir nach solch einer Reise hierher nicht bieten." Zhiroslav stand auf. "Anscheinend haben die Herren keine Angebote zu geben. Ich werde mich zurückziehen und die prachtvolle Stadt besichtigen. Vielleicht wird am nächsten Tag nach genügend Nachtruhe in dieser Runde etwas mehr erwachsen."
Er trat vom Stuhl weg und wandte sich an den Dänen in dänischer Sprache. "König Magnus, ihr scheint ein ausgesprochen ruhiges und geduldiges Gemüt zu haben, obwohl ihr den meisten Grund für Rage hättet. Ich würde später gern einen Trunk mit Euch teilen."
Damit wandte er sich zum Ausgang.
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Re: [WK 2.0] Die Friedenskonferenz zu Frankfurt

Beitragvon Georgios » 9. Juni 2017 13:30

Henri sah nicht überrascht dem tumben Russen nach, wie er auf den Ausgang zutorckelte und etwas dem Dänen zu grunste. Er fand die Geräusche Englischer Hausschweine im Vergleich dazu geradezu lieblich. Der Dänisch Kasper schien ihn unablässig provizieren zu wollen, aber auf ein solches Niveau würde er sich nicht herab lassen. Wenn der Idiot zu dumm war es zu verstehen, dann war nicht er die Person die es ihm beibringen wollte. Aber so war es eben mit den Dänen, allesamt dumme, feige verlogene Idioten, die Jahre brauchten um Briefe zu lesen, rumlogen sie würden keine erhalten - eine Geistesleistung zu denen man sie gar nicht fähig halten würde - und dann rumjammerten, wenn das, was im Brief freundlich vorgeschlagen wurde, ignoriert und missachtet wurde. Ein Wundersames Völkchen. In wie vielter Generation Inzucht wohl der liebe, kleine putziges Magnus stehen musste? Es war bestimmt eine Menge, allerdings traf dies wohl für das gesamte Volk der Dänen zu. Es brauchte eine Menge so zu verblöben, selbst Walisische Bergbewohner hatten mehr Grips in der Birne.
"Bon Voyage!" verabschiedete er gut gelaunt den Ketzer.
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Re: [WK 2.0] Der Runde Tisch in Frankfurt

Beitragvon blackjack » 9. Juni 2017 16:14

Magnus lächelte kurz und nickte Zhiroslav zu. "Eine gute Idee, ich schätze der Kaiser wird gleich die heutige Diskussion für beendet erklären, dann komme ich nach. Ich hoffe das nach einer geruhsamen Nacht morgen der russisch-französische Zwist aus der Welt geschaffen wird."
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Re: [WK 2.0] Die Friedenskonferenz zu Frankfurt

Beitragvon Marlborough » 9. Juni 2017 17:00

Albrecht war müde, was von ihm und König Louis als Friedensverhandlung gedacht war, verwandelte sich immer mehr zu einer Farce. Er wartete nur mehr bis es zu einer handfesten Prügelei kam. Verdrossen musterte er die Versammelten der Reihe nach. Da war Zhiroslav, der Inbegriff eines alten Haudegens, dessen Heimat das Schlachtfeld und nicht der Verhandlungssaal war. Albrecht selbst hatte sich auch immer auf dem Schlachtfeld wohler gefühlt, aber im Gegensatz zu dem Russen hatte er gelernt, das man manchmal besser seine Zunge als sein Schwert gebrauchte. Von diesem bärbeißigen Kerl würde der Ausgang dieser Zusammenkunft abhängen. Als nächstes fiel sein Blick auf Raimund, den Grafen der Provence. Wenigstens dieser schien in der hohen Kunst der Diplomatie gründlich geschult zu sein, obwohl er gegen den Dickkopf des Russen wohl auch nichts auszurichten vermochte. Auf jeden Fall bewunderte er den Franken für seine noble Zurückhaltung Henri gegenüber. Selbst dem Kaiser war zu Ohren gekommen, das dieser von der fränkischen Krone gesucht wurde. Da Raimund es aber anscheinend für besser hielt, dieses Thema nicht anzusprechen, schwieg auch Albrecht dazu. Der nächste in der Runde war König Magnus von Dänemark, treuer Vasall des Reiches und eingeschworener Todfeind Henris. Der stämmige Nordmann, der entspannt in seinem Stuhl lehnte, schien das ganze Treiben eher als Belustigung aufzufassen. Und das obwohl für ihn am meisten auf dem Spiel stand, war es doch Dänemark welches unter diesem Krieg bisher am meisten gelitten hatte. Zu guter letzt kam sein Blick auf Herzog Henri zu liegen, dem Verursacher dieses ganzen Schlamassels. Obwohl er geschwächt und krank aussah, strahlte er noch immer eine innere Getriebenheit aus und wirkte auf eine seltsame Art und Weise lebhaft und voller Energie. Irgendetwas sagte dem Kaiser, dass das vorzeitige Ableben dieses Mannes bereits eine beschlossene Sache war, und bei Gott, er würde ihm keine Träne nachweinen.
Die Stimme Zhiroslavs riss ihn aus seinen Gedanken "Jene, die Frieden ersuchen, sind der König des Frankenreichs, der Kaiser des Heiligen Römischen Reichs und der englische Regent, und letzterer spottet noch über seine Feinde. Und einen Weißen Frieden zu ersuchen, bevor ein richtiger Kampf zur See oder auf dem Schlachtfeld stattgefunden hat, ist eine Unverfrorenheit. Derlei Respektlosigkeit lasse ich mir nach solch einer Reise hierher nicht bieten. Anscheinend haben die Herren keine Angebote zu geben. Ich werde mich zurückziehen und die prachtvolle Stadt besichtigen. Vielleicht wird am nächsten Tag nach genügend Nachtruhe in dieser Runde etwas mehr erwachsen". Als der Russe, nicht ohne vorher ein paar Worte mit Magnus gewechselt zu haben, den Raum verließ. erhob sich auch Albrecht. "Mir will scheinen, das es wirklich das beste sein wird die Verhandlungen morgen weiterzuführen. Anscheinend hat die beschwerliche Reise, den einen oder anderen der werten Anwesenden doch mehr angestrengt als erwartet. Ich schlage vor, das wir uns morgen um die siebte Stunde erneut hier versammeln. Vielleicht können wir uns dann etwas entspannter unterhalten als es heute der Fall war. Ich wünsche eine geruhsame Nacht." Mit diesen Worten erhob sich auch Albrecht vom Tisch, hieß der anwesenden Dienerschaft sich der Gäste anzunehmen und verschwand daraufhin in seine Gemächer, wo er versuchte diesen Tag in Unmengen von Wein zu ertränken.
"Wenn du zum Weine gehst, vergiss den Korkenzieher nicht." Friedrich Nietzsche

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Re: [WK 2.0] Die Friedenskonferenz zu Frankfurt

Beitragvon DarthFrankiboy » 9. Juni 2017 18:45

Als die Dämmerung einbrach, kehrte Zhiroslav von seinem Rundgang in der Stadt zurück zur kaiserlichen Burg und ließ nach König Magnus senden, ihn und sein Gefolge innerhalb der Burg zum Flügel zu kommen, wo die Russen untergebracht waren. Es war eng gedrängt dort, doch wollte man unter sich speisen und trinken. Der Kaiser beziehungsweise dessen Bedienstete ließ seinen Gästen zum Glück an nichts fehlen. Neben dem deutschen Wein schenkten sich Dänen und Russen auch gegenseitig einige heimische Getränke ein, die sie für die Reise dabei hatten, aber da sie dachten, dass für den Rückweg der Proviant eh' in jeder Hinsicht aufgefüllt werden würde, gab man den Trunk dem Freunde gegenüber. Einige der Russen und Dänen verstanden einander überhaupt nicht und mussten sich Hilfe in ihrer Reichweite suchen, um Gesagtes übersetzen zu lassen.
Und etwas weiter hinten saßen sich König Magnus und Zhiroslav Volchkov gegenüber und stießen an. Was der eine zum anderen sagte, wissen nur sie selbst und ihre engsten Vertrauten, die in Hörreichweite saßen und standen.

Bald trennten sich die Gesellschaft wieder, um vor der nächsten Tafelrunde am Morgen noch genügend Schlaf zu bekommen.
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Re: [WK 2.0] Die Friedenskonferenz zu Frankfurt

Beitragvon Marlborough » 9. Juni 2017 19:13

Wie am vorigen Abend vereinbart, erschienen die Konferenzteilnehmer zur siebten Stunde des zweiten Pfingsttages im Verhandlungssaal. Wie bereits am Vortag, waren die Tische reichlich gedeckt und livrierte Diener standen bereit, um den Gästen jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Albrecht erwartete bereits sehnsüchtig den Fortgang der Gespräche, hatte er doch, trotz der vorangegangenen Streitereien, die Hoffnung auf einen möglichen Frieden noch nicht ganz aufgegeben. Sein Kopf dröhnte und sein Magen rebellierte, hatte er doch in der letzten Nacht zu sehr dem Moselwein zugesprochen. Trotz seiner Übelkeit, setzte er seine freundlichste Miene auf und geleitete seine Gäste höchstpersönlich an die Tafel. Als alle Platz genommen hatten, eröffnete er die Zusammenkunft.
"Meine Herren, mag der gestrige Tag auch nicht so verlaufen sein wie wir es uns vielleicht gewünscht hätten, so sollten wir uns jedoch nicht davon abhalten lassen, es heute erneut zu versuchen und dem Frieden eine Chance zu geben. Doch bevor wir uns erneut dem schweren Geschäft der Diplomatie zuwenden, lasst uns gemeinsam speisen. Mit vollem Magen ist das Gemüt heiterer." Mit einem freundlichen Lachen hieß er seine Gäste anständig zu zulangen.
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Re: [WK 2.0] Die Friedenskonferenz zu Frankfurt

Beitragvon Mormegil » 9. Juni 2017 19:59

Raimund aß nur so viel um seinen Hunger zu stillen, zwar waren alle erdenklichen Köstlichkeiten aufgetischt worden, wie es sich einer kaiserlichen Tafel ziemte, doch der gestrige Tag hatte ihm den Appetit verdorben. Das Unterfangen war ohnehin schon schwierig genug gewesen, die überall ausbrechenden Streitigkeiten hatten seine Mission noch erschwert.

"Ich hoffe, dass die Ruhe der Nacht unsere Gemüter allesamt abgekühlt hat. Bisher sind wir leider der Lösung des Konfliktes noch nicht näher gekommen. Die russiche Forderung bedeutet nichts anderes als den Wunsch nach weiterem Krieg, denn England bräuchte Jahre um eine solche Summe aufzutreiben und da die Russen den krieg nicht vor voller Zahlung beenden wollen, ist dies gar kein Friedensvorschlag, wie wohl auch jeder in Nowgorod weiß. Allerdings ist der dänische König noch nicht zu Wort gekommen in dieser Hinsicht. Zuerst möchte ich euch das Wohlwollen meines Königs und seine Grüße überbringen." sagte Raimund an den König gewandt "Welche Bedingungen besitzt Dänemark für eine Beendigung des Krieges? Was müsste für euch geschehen, damit die Waffen wieder schweigen können?"
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Re: [WK 2.0] Die Friedenskonferenz zu Frankfurt

Beitragvon Georgios » 11. Juni 2017 15:00

Henri besah sich in aller Ruhe seine Fingernägel und musste entsetzt feststellen, dass einer ein wenig dreckig war. Dies besorgte ihn sehr. Ebenso wie die Tatsache, dass der alte Erbschleicher Louis der Gierige immer noch nicht geantwortet hatte. Während der Däne an einer Antwort überlegte, beugte sich Henri zu dem Französischen Abgesandten herrüber:
"Monsieur, habt ihr schon Kunde von dem König bezüglich meines Briefes erhalten?" flüsterte Henri für alle unhörbar und unsehbar. Die Spannung im Raum knisterte vor Vorfreude auf die Antwort des Dänischen Königs. Henri fragte sich, ob sie diesmal länger als ein-zwei Sätze sein würde.
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Re: [WK 2.0] Die Friedenskonferenz zu Frankfurt

Beitragvon Mormegil » 11. Juni 2017 15:13

Raimund räusperte sich. Eigentlich hatte er Henri ignorieren wollen, doch nun kam er nicht umher eine Antwort zu geben. "Ich fürchte der König hat sich noch nicht abschließend entschieden. Er berät sich noch mit seinen bedeutendsten Ratgebern und es würde mich wundern, wenn er vor dem Ende des Konzils bereits einen Entschluss fassen würde, auch wenn ich dem Handeln des Königs natürlich nicht vorgreifen möchte." flüstete Raimund zurück und versuchte eine neutrale Miene zu wahren, die nichts darüber aussagte, was er über den Hochverräter dachte. Dass Henri ein solcher war, dafür bestand für Raimund kein Zweifel, war doch seit dessen Forderung nach Aquitanien und der damit verbundenen Urkundenfälschung der ehemalige Herzog in Ungnade gefallen.
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