Beitragvon Marlborough » 29. März 2018 16:56
Nachdem sie den kastilischen Hof in Leon verlassen hatten, teilte sich die Gruppe um Jehan. Er selbst, schlug zusammen mit zwei Gefährten, den Weg nach Westen und somit nach Oporto ein, während die andere Gruppe in Richtung Aragon weiterzog. Nach einem anstrengenden, mehrtägigen Ritt, in dessen Verlauf sie sich mehr als einmal mit maurischen Briganten und Wegelagerern herumschlagen mussten, erreichten die Gefährten schließlich den Sitz der Grafen von Portugal. Am Haupttor der Burg angelangt, fand man sich am Ende einer langen Menschenschlange wieder, die scheinbar ebenfalls um Vorsprache beim Grafen ersuchen wollte. Anscheinend war heute der Gerichtstag. Angesichts der brütenden Hitze, die über der Stadt hing, zogen die fränkischen Ritter es vor, etwas außerhalb der Stadt ein Lager an den kühleren Ufern des Douro aufzuschlagen und erst am nächsten Tag erneut ihr Glück zu versuchen.
Am nächsten Tag:
Obwohl die Menschenschlange des Vortages verschwunden war, konnte Jehan doch nicht direkt beim Grafen vorsprechen. Stattdessen führte man ihn zu dessen Haushofmeister oder Mayordomo del Rey, wie man ihn in Kastilien oder Aragon nennen würde. Nachdem Jehan ebendiesen sein Anliegen vorgetragen hatte, führte man ihn, anders als in Leon nicht in die Kapelle, sondern in die Küche der Burg und hieß ihn zu warten bis der Graf Zeit für ihn fände. Da Jehan Essen ebenso inbrünstig liebte, wie den Erlöser, fand der durchaus Gefallen an diesem Warteraum und hatte es beim Anblick der dargebrachten Spezereien, auf einmal gar nicht mehr so eilig zum Grafen zu kommen.
"Wenn du zum Weine gehst, vergiss den Korkenzieher nicht." Friedrich Nietzsche
"Die wahren Abenteuer sind im Kopf, und sind sie nicht im Kopf, so sind sie nirgendwo." Andre Heller