Tschernobyl - Tour

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Re: Tschernobyl - Tour

Beitragvon Gaius Bonus » 19. März 2014 12:58

Ich hätte da auch große Angst vor der Strahlung. Ich war mal wegen Verstrahlung eine Woche in einem Bunker isoliert und da habe ich nicht nochmal Bock drauf. Noch heute ist da regelmäßig die Angst, wenn ich irgendwelche Auffälligkeiten am Körper entdecke. Habe deswegen bestimmt über 100 Stunden in irgendwelchen Wartezimmern verbracht.

Die Bilder sind allerdings super und die Schaue ich mir gerne Daheim an.

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Re: Tschernobyl - Tour

Beitragvon Scutum Templi » 19. März 2014 13:22

Die Strahlung, egal ob nachweislich gering oder nicht, hält mich zu 110% davon ab, nach Tschernobyl zu reisen. Es gibt einfach die gewaltige "Ur-Angst" vor einer unsichtbaren Zerstörung des Körpers, die noch nach Jahren/Jahrzehnten ihren Tribut fordern kann.

Gaius Bonus, wie ist Dir denn sowas widerfahren (wenn man fragen darf)?

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Re: Tschernobyl - Tour

Beitragvon Karbe » 19. März 2014 13:40

pogotorte hat geschrieben:Dieser Ort übt (zumindest auf mich) eine enorme Faszination aus. Du hast Recht, das hat eventuell etwas von Sensationsgier, aber ich tröste mich damit, dass das eigentliche Unglück viele Jahre her ist und man jetzt schlicht die Folgen bestaunt.

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Re: Tschernobyl - Tour

Beitragvon Gaius Bonus » 19. März 2014 14:06

Scutum Templi hat geschrieben:Die Strahlung, egal ob nachweislich gering oder nicht, hält mich zu 110% davon ab, nach Tschernobyl zu reisen. Es gibt einfach die gewaltige "Ur-Angst" vor einer unsichtbaren Zerstörung des Körpers, die noch nach Jahren/Jahrzehnten ihren Tribut fordern kann.

Gaius Bonus, wie ist Dir denn sowas widerfahren (wenn man fragen darf)?


Mediznische Strahlentherapie, bei der man radioktives Material isst, was sich dann im Körper dort ansiedelt, wo Zellen zerstört werden sollen. Eigentlich laut Ärzten relativ ungefährlich, aber man wird eingesperrt und die selben Ärzte nähern sich einem nur in diesen Mondmännchen Strahlenschutzanzügen. Urin, Kot, Klamotten, Wasser, alles wird gesammelt und darf nicht in den normalen Krankhausbereich gelangen. Schwangeren Frauen sollte man sich die nächsten Monate nicht nähern oder auch nicht selbst Nachwuchs bekommen.

Tja, wie soll man da glauben, dass es ungefährlich sein soll.

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Re: Tschernobyl - Tour

Beitragvon Abdülhamid » 19. März 2014 14:13

Warum hast du es dann gemacht?
Klingt vielleicht blöde die Frage aber ich für meinen Teil würde nie radiaktives "Zeug" in mich rein essen, da kriegt man vom Lesen ja schon Angst.

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Re: Tschernobyl - Tour

Beitragvon XYBey » 19. März 2014 16:34

Hattest du Krebs?

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Re: Tschernobyl - Tour

Beitragvon Ardrianer » 19. März 2014 16:45

Abdülhamid hat geschrieben:Warum hast du es dann gemacht?
Klingt vielleicht blöde die Frage aber ich für meinen Teil würde nie radiaktives "Zeug" in mich rein essen, da kriegt man vom Lesen ja schon Angst.


Strahlentherapie macht man bei einem Karzinom. allerdings kenne ich das nur durch äußere Bestrahlung auf die betroffene Stelle (zum Beispiel bei Brustkrebs). von einer "oralen" Strahlentherapie höre ich allerdings auch zum ersten Mal. bin ja kein Experte da, aber mir fielen da Metastasen oder Leukämie ein, weshalb man so was machen könnte...
mein erster Gedanke bei dieser Therapie ist allerdings nicht, dass es ungefährlich wäre. schon "externe" Strahlentherapien aller Art haben heftigste Nebenwirkungen
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Re: Tschernobyl - Tour

Beitragvon Abdülhamid » 19. März 2014 16:48

Nunja wir haben in Phsik gelernt, dass wenn der Körper einmal Radioaktivität aufnimmt, er sie einbaut und nie mehr freigibt und man langsam aber sicher von innen heraus verstrahlt wird, weswegen das nicht grade gesund klingt.

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Re: Tschernobyl - Tour

Beitragvon Kommodore » 19. März 2014 17:59

Naja, vielleicht waren es ja Stoffe mit relativ geringer Halbwertszeit.
@Topic: Echt extrem interessante Fotos, weiter so :)

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Re: Tschernobyl - Tour

Beitragvon Ghost » 19. März 2014 18:38

Scutum Templi hat geschrieben:Die Strahlung, egal ob nachweislich gering oder nicht, hält mich zu 110% davon ab, nach Tschernobyl zu reisen. Es gibt einfach die gewaltige "Ur-Angst" vor einer unsichtbaren Zerstörung des Körpers, die noch nach Jahren/Jahrzehnten ihren Tribut fordern kann.


Ich muss auch ehrlich gesagt gestehen, dass ich darüber erst nachgedacht habe, als ich wirklich schon am Checkpoint stand. Die Routen, die die dort mit uns gefahren sind, sind aber soweit dekontaminiert, da selbst in Tschernobyl-Stadt noch ca. 2000 Menschen leben und arbeiten, da das havarierte Kraftwerk sowie die anderen 3 Blöcke weiterhin gewartet werden müssen. Diese sind ja erst seit 2000 abgeschaltet.

Im Nachhinein habe ich da natürlich auch öfters mal drüber nachgedacht, ob ich selbst davon irgendwelche Schäden davon getragen habe, aber ich hoffe/ denke mal nicht.
Es gibt allerdings Orte, an denen die Strahlung von deinem Standpunkt aus 300m entfernt, so hoch ist, dass man dort wohl innerhalb von weniger Minuten/ einer Stunde so stark verstrahlt ist, dass man wohl sterben wird.

Was natürlich nicht gerade zur Beruhigung beigetragen hat, war das ständige Piepen des Geigerzählers, den wir dabei hatten.
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Bilder meiner Tschernobyl-Tour

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Re: Tschernobyl - Tour

Beitragvon Karbe » 19. März 2014 18:43

Abdülhamid hat geschrieben:Nunja wir haben in Phsik gelernt, dass wenn der Körper einmal Radioaktivität aufnimmt, er sie einbaut und nie mehr freigibt und man langsam aber sicher von innen heraus verstrahlt wird, weswegen das nicht grade gesund klingt.

Solche Behandlungen kommen ja auch nicht bei Verschnupfungen zur Anwendung, da geht es ja meist um Krebserkrankungen o.ä.

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Re: Tschernobyl - Tour

Beitragvon Wüstenkrieger » 19. März 2014 20:38

Karbe hat geschrieben:
pogotorte hat geschrieben:Dieser Ort übt (zumindest auf mich) eine enorme Faszination aus. Du hast Recht, das hat eventuell etwas von Sensationsgier, aber ich tröste mich damit, dass das eigentliche Unglück viele Jahre her ist und man jetzt schlicht die Folgen bestaunt.

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Re: Tschernobyl - Tour

Beitragvon Gaius Bonus » 19. März 2014 22:43

Abdülhamid hat geschrieben:Warum hast du es dann gemacht?
Klingt vielleicht blöde die Frage aber ich für meinen Teil würde nie radiaktives "Zeug" in mich rein essen, da kriegt man vom Lesen ja schon Angst.


Wenn man bereits schwer krank ist und zügig eine Entscheidung treffen muss, ist man oft erst hinterher darüber richtig gut informiert. Die Alternative, eine Operation, hatte weitaus geringere Erfolgsaussichten und ein hohes Risiko, dass meine Stimme dauerhaft beschädigt wird, was mir beruflich wie eine schwere Behinderung gleich kommen würde.

Es geht dabei um den Schilddrüsenbereich, der ja bei nuklearer Strahlung besonders schnell befallen wird, weshalb man während des kalten Krieges massenhaft Jodtabletten gelagert hat, um bei einem Angriff die Schilddrüse mit Jod zu sättigen und vor der Strahlung zu schützen. Schilddrüsenkankheiten sind deshalb auch nach japanischen Ärzten benannt, weil sie bis heute in der Gegend der Atomangriffe in unheimlich hoher Vielfalt auftreten. In Europa werden sie zahlreicher, um so näher man an Tschernobyl lebt, womit ich jetzt doch noch den Bezug zum Thema geschafft habe.

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Re: Tschernobyl - Tour

Beitragvon Ardrianer » 20. März 2014 00:01

Gaius Bonus hat geschrieben:
Abdülhamid hat geschrieben:Warum hast du es dann gemacht?
Klingt vielleicht blöde die Frage aber ich für meinen Teil würde nie radiaktives "Zeug" in mich rein essen, da kriegt man vom Lesen ja schon Angst.


Wenn man bereits schwer krank ist und zügig eine Entscheidung treffen muss, ist man oft erst hinterher darüber richtig gut informiert. Die Alternative, eine Operation, hatte weitaus geringere Erfolgsaussichten und ein hohes Risiko, dass meine Stimme dauerhaft beschädigt wird, was mir beruflich wie eine schwere Behinderung gleich kommen würde.

Es geht dabei um den Schilddrüsenbereich, der ja bei nuklearer Strahlung besonders schnell befallen wird, weshalb man während des kalten Krieges massenhaft Jodtabletten gelagert hat, um bei einem Angriff die Schilddrüse mit Jod zu sättigen und vor der Strahlung zu schützen. Schilddrüsenkankheiten sind deshalb auch nach japanischen Ärzten benannt, weil sie bis heute in der Gegend der Atomangriffe in unheimlich hoher Vielfalt auftreten. In Europa werden sie zahlreicher, um so näher man an Tschernobyl lebt, womit ich jetzt doch noch den Bezug zum Thema geschafft habe.


ah ok. dann teile ich ein wenig dein Leid wie nicht wenige Ostdeutsche: Schilddrüsenerkrankungen
bei mir ist es eine Schilddrüsenunterfunktion. darf dafür auch schön Medikamente nehmen für, ähm sehr lang
es gibt bei uns in der Oberlausitz Hotspots an Krebserkrankungen, meist Hügel und Umgebung (und meine Grundschule stand auf so einen, und keiner kann es sich erklären, wieso... spekulierte radioaktive Stoffe im Boden konnten bisher nicht nachgewiesen werden. das nächste Atomkraftwerk ist auch über 100 Kilometer weg...
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Re: Tschernobyl - Tour

Beitragvon Ghost » 20. März 2014 12:49

Nächster Teil ist online, die nächsten Tage (vllt schaffe ich es erst Dienstag, aber ich schau mal) gehts mit Pripyat weiter.
Geht es , dass einer der Mods einen Post von mir unter die ersten 4 verschiebt, wenn ich hier jetzt "reserviert" rein reschreibe?
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