Doge hat geschrieben:Ich bin ein großer Fan beider Geschichten, habe sie auch alle gelesen. Ich finde dabei braucht der Hobbit einfach einiges an Umgewöhnung auf Seiten des Betrachters. Ich verstehe vollkommen, dass man irritiert ist von den Steinriesen und Kanninchen, wenn man in der Erwartung eines Herr der Ringe 4 (oder eher 0?) in den Film geht. Herr der Ringe ist schmutzig und erwachsen, vergleichbar mit einer nordischen Sage. Der Hobbit ist da eher ein Märchen. Die Frage ist aber, ist es Jacksons Verdienst, dass es diesen Unterschied gibt? Ich glaube nicht, da er bereits in den Buchvorlagen besteht. Tolkien lässt zwar beide Geschichten im selben Universum spielen, aber die Erzählweise ist eine ganz andere.
Bis hierhin stimme ich Dir zu, aber
Doge hat geschrieben:IDer Hobbit ist ein Kinderbuch, und das hat Jackson sehr gut herausgearbeitet. Ich musste mich auch erst daran gewöhnen, aber sobald man das geschafft hat, ist der Film sehr unterhaltsam.
Hier muss ich einhaken. Dass ich persönlich Probleme habe an Kinderbüchern/filmen Freude/Spaß zu haben, ist mein Problem, dass (glücklicherweise) offenbar den Großteil der Menschen nicht betrifft. Aber findest Du wirklich, dass Jackson den Hobbit als
Kinderbuch gut umgesetzt hat? Dafür finde ich den Film viel zu düster in der Farbgebung an vielen Stellen und schlicht und ergreifend auch zu gewaltdarstellend. Ganz simpel gesagt: Würde ich meinem sechsjährigen den Hobbit vorlesen? Klar, gefällt ihm sicher. Würde ich meinen sechsjährigen in den Film mitnehmen? Definitiv nicht. Siehst Du das anders? Wenn nein, inwiefern meinst Du dann, dass Jackson den Hobbit als Kinderbuch gut herausgearbeitet hat? Dadurch dass er den Kinder-Slapstick-Humor in einen düsteren Jugend/Erwachsenenfilm gezwängt hat? (Ernsthafte Frage nicht rhetorisch-sarkastisch gestellt)
(Mal ganz nebenbei, trotz all meiner kritischen Worte zum Hobbit sei hier noch einmal herausgestellt, dass ich die Herr der Ringe Trilogie absolut genial von Herrn Jackson umgesetzt finde, wofür ich ihm auch immer dankbar sein werde, meine Kritik zum ersten Hobbitfilm ist immer unabhängig dieser absoluten Glanzleistung zu sehen)