[Spamtopia] Aufreger des Tages

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Re: [Spamtopia] Aufreger des Tages

Beitragvon Stratege » 29. November 2016 23:11

Im Kern ist sicherlich auch das treffend.Wie gesagt, was die Mitglieder im München für ihren Verein wollen geht mich im Grunde auch erstmal nichts an, noch wäre das von meiner Seite ein Aufreger wert, so lange sie eben NUR Fans ihres Vereins sind. Gesellt sich da jedoch der Aspekt politischer Unzufriedenheit hinzu, weil der Staat für dieses und jenes kein Geld mehr hat, wird die Sache ziemlich bigott, ohne das nun generalisieren oder irgendwem persnlich vorhalten zu wollen. Möchte an dieser Stelle auch weder auf München und Anhänger im Allgemeinen eindreschen, noch irgendwelche politische Debatten anstoßen, daher in die Richtung nur eine Annekdote.
Ich bin ja nun selbst eher Anhänger dortmunder Provenienz, also eines Vereins, der gerade unterseiner aktuellen Leitung Wert darauf legt sich eigentlich der Region nahestehend zu präsentieren und geistere da entsprechend ab und an durch die Fanforen. Vor einiger Zeit kündigte sich ein sponsoring-Deal ausgerechnet mit Opel an, einem Unternehmen, welches zeitgleich damit beschäfftigt war "aus Gründen der Wirtschaftlichkeit" den Stanort Bochum dicht zu machen. Das wiederrum hat die meisten Heerschaften Foristen einen Dreck gejuckt, Hauptsache der Verein bekommt eine Hand voll Millionen mehr zum verpulvern, wurde teilweise auch bei mir im Bekanntenkreis positiv gesehen und das von Leuten, deren Lieblingsthema darin besteht, sich über den regionalen Niedergang etc. zu beschweren.
Spätestens wenn es dann so weit ist, ist es, meine ich zummindest doch durchaus angebracht einmal zu hinterfragen, wie manche Leute eigentlich ticken.
Einerseits sich laufend über den sozialen Niedergang beklagen, womöglich dabei noch das unterstützen von Parolen und Denkmustern in Betracht ziehen, die in den Mülleimer der Geschichte gehören, aber gleichzeitig Personen oder Konzerne hofieren und öffentlich auf den Schild heben, die genau diesen sozialen Abbau verkörpern oder sich wie im Fall des Herrn H. in kriminellen Dimensionen asozialen Verhaltens zu befleißigen? Das passt doch irgendwo nicht zusammen.
Wie gesagt, so lange die Leute nur Bayernfans sind und sich ihr Leben lang nicht über sozial-abbau, verteilungsproblematiken, zu kleine Renten, zu wenig Gesundheitsvorsorge oder sonst etwas beschwert haben sehe ich darin keinen Aufreger, aber letztich wie groß ist wohl die Wahrscheinlichkeit, das letzteres zutrifft?
Darüber, dass Leute, die sich genau so wie alle anderen auch (ohne es explizit jemandem persönlich unterstellen zu wollen) über Soziale Missstände echauffieren, zeitgleich privat aber dafür sorgen, das ausgerechnet die Elemente an die Fleischtröge kommen, deren Sinn für soziales Verhalten in der Vergangenheit nicht einmal durch die ohnehin schon großzügigen Schranken des Gesetzes zu so etwas wie einem rudimentären Dasein voerholfen werden konnte, kann man sich, meine ich sehr trefflich aufregen.
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Re: [Spamtopia] Aufreger des Tages

Beitragvon Pastete » 30. November 2016 16:06

Du legst moralische Maßstäbe an ein Unternehmen an. Das ist ziemlich naiv. Und wenn ein Mann nicht nur rechtstaatlich verurteilt worden ist, sondern diese Strafe auch abgesessen hat, dann gilt seine Schuld als beglichen und die Person hat ein Recht auf Resozialisierung. Ein Arbeitgeber wiederum macht sich die Vorstrafen seines Angestellten nicht zueigen.
Aus eurer Ablehnung von seiner Anstellung lässt sich extrapolieren, dass ihr für ein generelles Arbeitsverbot für alle Vorbestraften seid. Entweder das, oder ihr seid inkonsequent.
Und zum Thema Sponsoring gibt es auch eine ganz einfache Lösung: Einfach nicht die Artikel kaufen, wo das Firmenlogo mit abgebildet ist. Zumal es eh dämlich ist, als Werbefläche rumzulaufen und dafür auch noch viel Geld zu zahlen, nur weil das T-Shirt halt Rot oder Gelb ist.
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Re: [Spamtopia] Aufreger des Tages

Beitragvon Gaius Bonus » 30. November 2016 16:57

Das Problem dabei ist doch, dass er selbst keine Resozialisierung möchte. Das hat er selbst immer wieder betont. Es geht nicht darum, dass vorbestrafte Menschen nicht beschäftigt werden sollen, ich habe selbst einen Angestellten mit Vorstrafe, aber dieser sieht seinen Fehler ein. Das ist bei Hoeness nicht der Fall. Er ist bis heute der Meinung, dass er kein Verbrechen begangen hat, weil er sich doch hätte freikaufen können.

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Re: [Spamtopia] Aufreger des Tages

Beitragvon Stratege » 30. November 2016 19:34

Pastete hat geschrieben:Du legst moralische Maßstäbe an ein Unternehmen an. Das ist ziemlich naiv. Und wenn ein Mann nicht nur rechtstaatlich verurteilt worden ist, sondern diese Strafe auch abgesessen hat, dann gilt seine Schuld als beglichen und die Person hat ein Recht auf Resozialisierung. Ein Arbeitgeber wiederum macht sich die Vorstrafen seines Angestellten nicht zueigen.
Aus eurer Ablehnung von seiner Anstellung lässt sich extrapolieren, dass ihr für ein generelles Arbeitsverbot für alle Vorbestraften seid. Entweder das, oder ihr seid inkonsequent.
Und zum Thema Sponsoring gibt es auch eine ganz einfache Lösung: Einfach nicht die Artikel kaufen, wo das Firmenlogo mit abgebildet ist. Zumal es eh dämlich ist, als Werbefläche rumzulaufen und dafür auch noch viel Geld zu zahlen, nur weil das T-Shirt halt Rot oder Gelb ist.


Ich lege nicht moralische Maßstäbe an ein Unternehmen an, sondern an die stimmberechtigten Mitglieder eines Vereins, also an Privatpersonen, die mit dem operativen Geschäft der AG nichts zu tun haben, was ein kleiner Unterschied ist. ;)
Das die Geschäftsführung des Vereins so handelt ist verständlich und aus Betriebswirtschaftlicher Sicht auch sicherlich nicht verkehrt, aber das ist und bleibt Sache der Geschäftsführung nicht der einfachen Vereinsmitglieder die da sicherlich auch in anderen Bahnen denken dürfen.
Sicherlich hat er seine Strafe abgesessen und hat ein Recht darauf sich wieder in die Gesellschaft einzugliedern, ich kann mich auch nicht daran erinneren seine Steinigung, Verbannung in ein Zwangsarbeitslager oder ähnliches gefordert zu haben, nur bedeutet Recht auf Resozialisierung für mich nicht mehr und nicht weniger, als dass man ihn für das was er verbrochen hat nicht mehr belangen kann und er nach Verbüßung der Strafe wieder einem normalen Alltagsleben nachgehen darf. Das beinhaltet weder ein Recht auf Reinstallation in welcher Funktion auch immer noch ein Recht darauf, dass sich vom Verhalten dieses Menschen keiner mehr angepisst zu fühlen hat.
Nein, sicherlich macht sich ein Arbeitgeber die Vorstrafen seines Angestellten nicht zu eigen. Andererseits könnte man aber auch argumentieren, dass die Vorstrafen eines Offiziellen dem öffentichen Ansehen des Vereins schaden und damit eine Widereinstellung nachteilig für den Verein sein könnte. Folgte man dieser Argumentation, würde es sich sogar verbieten den Mann wieder einzustellen.

Wo im übrigen willst du eine generelle Ablehnung seiner Anstellung herausgelesen haben? Ich bin nachwie vor der Meinung, die können sich zum Vereinsverteter wählen, wer ihnen passt, das hat mich als außenstehender nicht zu interessieren. Sie mögen sich nur einfach nicht über unsoziale Umstände beschweren, wenn sie im Privaten genau solchen Subjekten, welche an der Entstehung dieser Umstände mitwirken fördern. Das und nichts anderes war Quintessenz des Vorrangegangenen.

Zum Thema Sponsoring hatte glaube ich niemand um Lösungsvorschläge gebeten, letztlich muss jeder selbst wissen, was er unterstützt nur gilt hier selbiges wie im Vorherigen:
Ich kann mich nicht gleichzeitig über die Firmenpolitik eines Unternehmens (völlig unabhängig daon worin diese besteht) beschweren und gleichzeitig dieser Strategie das Wort reden.
Entweder ich finde das Wirtschaftsgebaren gut oder ich finds scheiße, aber entscheiden sollte man sich schon können.

Ich erwarte nicht soziales Gabaren eines auf Wirtschaftlichkeit ausgerichteten Unternehmens, das wäre in der Tat naiv, sonder ich erwarte, dass das Fußfolk in der Lage ist sich zu entscheiden ob es mit der Strategie des Unternehmens nicht einverstanden ODER Fanboy der selben ist, beides geht nicht.
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Re: [Spamtopia] Aufreger des Tages

Beitragvon Pastete » 30. November 2016 22:01

Mich stört an der Hoeneß-Sache eher, dass es dem so einfach viel da wieder auf den Chefposten zu kommen. Deutet ja ein bisschen auf 'ne Clique hin.
Aber dass der Steuern hinterzogen hat, ist in der Sache einfach komplett irrelevant.
Und was sind das genau für moralische Maßstäbe, die du an die Vereinsmitglieder da stellst?
Gleiches gilt für den BVB. Besteht irgendein kausaler oder sonstiger Zusammenhang damit, dass der Sponsor seine Arbeitsplätze verlegt? Zumal eine Firma kein wohltätiger Verein ist und es ihr gutes Recht und für ihre Chefs sogar 'ne Pflicht ist, kosteneffektiv zu arbeiten. Und wenn der Standort aus verschiedenen Gründen nicht hinhaut, tja, dann ist es vielleicht Sache u.a. der Politik, die da mal hinschauen muss? Zumal der Autobauer dann immer noch mehr für diese Gegend getan hat als alle anderen Autobauer, die noch nie in der Region produziert haben und deswegen auch keine Arbeitsplätze, die man abbauen könnte.
Selbst wenn man das jetzt so scheiße findet, was der Autobauer gemacht hat, dann verstehe ich immer noch nicht den Zusammenhang dazu, dass man seinen Verein mag und dem diese Millionen gönnt?
Oder gibt es einen kausalen Zusammenhang zwischen den beiden Dingen, den ich übersehen habe?

Weil konsequentes Denken bedeutet imho nicht, dass man undifferenziert zu sein hat.
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Re: [Spamtopia] Aufreger des Tages

Beitragvon Stratege » 30. November 2016 22:51

Pastete hat geschrieben:Mich stört an der Hoeneß-Sache eher, dass es dem so einfach viel da wieder auf den Chefposten zu kommen. Deutet ja ein bisschen auf 'ne Clique hin.
Aber dass der Steuern hinterzogen hat, ist in der Sache einfach komplett irrelevant.
Und was sind das genau für moralische Maßstäbe, die du an die Vereinsmitglieder da stellst?
Gleiches gilt für den BVB. Besteht irgendein kausaler oder sonstiger Zusammenhang damit, dass der Sponsor seine Arbeitsplätze verlegt?


Habe ich einen solchen unterstellt? Ich bin nur der Meinung, dass es inkonsequent ist sich einerseits über den Stellenabbau aufzuregen, denn das hat in Bochum und Umgebung durchaus Wellen geschlagen, andererseits dann den Konzern für den Sponsoring-Deal abfeiert, zu einen weil das inkonsequent und zum anderen ein Schlag in die Fresse der ehemaligen Belegschaft ist.
Ich werfe der Geschäfftsführung des Vereins nicht vor das ausgeschlagen zu haben, da diese schon nach den eigenen Stattuten, wie auch nach der Rechtsform daran gebunden ist, das wirtschaftlich beste heraus zu schlagen, sich sonst mitunter sogar strafbar machen könnte.
Die Mitglieder und Anhänger des Vereins sind an solche Dinge allerdings nicht gekettet, 99% der Vereinsmitgleider haben mit diesen Dingen nichts zu schaffen, dementsprechend bin ich der Meinung dass dies zu differenzieren ist.


Pastete hat geschrieben:Zumal eine Firma kein wohltätiger Verein ist und es ihr gutes Recht und für ihre Chefs sogar 'ne Pflicht ist, kosteneffektiv zu arbeiten. Und wenn der Standort aus verschiedenen Gründen nicht hinhaut, tja, dann ist es vielleicht Sache u.a. der Politik, die da mal hinschauen muss? Zumal der Autobauer dann immer noch mehr für diese Gegend getan hat als alle anderen Autobauer, die noch nie in der Region produziert haben und deswegen auch keine Arbeitsplätze, die man abbauen könnte.
Selbst wenn man das jetzt so scheiße findet, was der Autobauer gemacht hat, dann verstehe ich immer noch nicht den Zusammenhang dazu, dass man seinen Verein mag und dem diese Millionen gönnt?
Oder gibt es einen kausalen Zusammenhang zwischen den beiden Dingen, den ich übersehen habe?


Nein, du hast nichts übersehen, sondern schreibst nur konsequent an einer ganz einfachen Sache vorbei:
Ich nehme weder anstoß daran, dass ein Unternehmen wirtschaftlich sinnvolle Entscheidungen zu treffen hat, noch das die Geschäftsführung eines Vereins die finanziellen Interessen desselben zu vertreten hat, aber wie gesagt, Geschäftsführung und Mitglieder/Anhänger sind eben zwei verschiedene paar Schuhe, denn letztere sind mitnichten dazu verpflichtet die Ansichten der esteren zu teilen, was sowohl im bezug auf fragwürdige Sponsoren als auch Persönlichkeiten betrifft.
Was mich explizit nicht aufregt, sind die Entscheidungen der Vereinsspitze oder der Konzernspitze, diese mögen mir nicht unbedingt zusagen, aus persönlichen Gründen, sie sind entsprechend der Aufgaben ihrer Funktionsträger sicherlich vertretbar.
Was mich in diesem Kontext wesentlich mehr stört, ist dass geheuchelte Jaulen vieler Orts über z.b. zu schnellen Stellenabbau, bei zu kurzen Übergangsfristen usw. bei gleichzeitigem Abfeiern des selben Unternehmens gegen Werbedeal.
Kausalzusammenhang zwischen Stellenabbau und Sponsorin? Nö, den sehe ich auch nicht. Divergierenden Zusammenhang zwischen sich über das unsoziale Verhalten eines Unternehmens zu beschweren und es gleichzeitig für eine Finanzspritze für den Verein abzufeiern sehe ich sehr wohl. Denn entweder man hällt die Maßnahmen für sozial unverträglich, dann spricht man sich dafür aus, dass Geld nicht zu nehmen um solche Praktiken nicht noch abzufeiern oder aber man nimmt es, aber wenn man es nimmt und somit davon profitiert, z.b. dadurch das der favourisierte Verein bessere Möglichkeien bekommt, kann man sich wohl schlecht andererseits darüber beklagen, denn wenn sich der entsprechende Konzern tatsächlich ungebührlich verhalten haben sollte, wäre es moralisch seitens der Mitglieder/Anhänger, nicht der Geschäftsführung, die nach wie vor gebunden ist und das begründen müsste, zu erwarten gegen derlei Geschäffte zummindest zu protestieren.

Causa Hoeneß:

Ich hab es eigentlich vermeiden wollen, aber dann gehen wir doch mal in medias res und nennen das Kind beim Namen:

20 Tendenziell mehr dieses Landes leisten sich im Moment regelmäßig eine jaulende "Das-Boot-ist-voll-Rethorik"
Nicht weniger wird geklagt über Altersarmut, Sozialabbau, rückständiges Schulsystem usw. weil der Staat nicht genug Geld hat um die Dinge so zu richten, wie sie es gerne hätten.

Trotzdem leistet man es sich seitens der Mitglieder und mit breiter Zustimmung des Anhangs unter dem sich nicht weniger, nennen wir sie "besorgte/jammernde Menschen" befinden dürften als anderswo
einen Verurteilten Steuerhinterzieher zum Aushängeschild zu machen und mit einer Millionengage zu entlohnen.

Meine Frage, was soll das?

Entweder ist das Boot voll und den Leuten hier geht es nicht gut/das System müsste dringend mal erneuert werden, dann ist aber das letzte, was man sich leisten sollte das protegieren, mit Verlaub, asozialer Elemente. Oder aber uns geht es geht noch gut genug um selbige fürstlich zu entlohnen und zu hofieren, dann kann man sich aber schwerlich bei den anderen Themenkomplexen oder über andere Personengruppen in dieser Hinsicht echauffieren, um nicht mehr geht es mir.

Ich habe nichts dagegen, das sich die Münchener von dem Mann representieren lassen wollen, glaub es mir. Schon allein weil ich den Mann neben seiner offenkundig kriminellen Vergangenheit persönlich für eine ungehobelte und aufgeblasene Witzfigur halte, also genau für den richtigen Representanten für einen Verein, den ich nicht so besonders mag.
Außerdem wird damit dieser wunderschöne Dauerbrenner wieder aktuell: https://www.youtube.com/watch?v=lCbvLKgmZ0s insofern ist der Mann für mich unterhaltungstechnisch jedenfalls ein Gewinn lol

Wie gesagt, ich hab auch nichts dagegen, wenn man den Kerl als Mitglied mag und wieder im Verein oben sehen wollte, so lange man sich eben nicht über andere Dinge beschwert, sobald man das aber tut, beschwert man sich übersoziale Missstände, während man selbst soziale Misstände (im konkreten Fall eben einen überführten Straftäter) fördert, beides zusammen geht eben nicht. Entweder man ist aus Prinzip gegen unsoziales Verhalten, dann hat das auch fü den Uli zu gelten oder aber man ist es nicht, dann sollte man sich aber auch nicht über anderes beschweren um mehr gehts mir nicht und ging es meinem Vorposter, glaube ich, auch nicht.


Pastete hat geschrieben:Weil konsequentes Denken bedeutet imho nicht, dass man undifferenziert zu sein hat.


In dem Fall stimme ich dir völlig zu und würde mir wünschen, dass ich das wesentlich öffter tun könnte.
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Re: [Spamtopia] Aufreger des Tages

Beitragvon Pastete » 30. November 2016 22:59

Inwiefern ist das inkonsequent? Erklär bitte.
Weil das sind doch zwei komplett voneinander unabhängige Vorgänge?
Um mal ein einfaches Beispiel zu nennen:
Kind tut was falsches. Mutti schimpft. Kind tut danach was gutes. Mutti lobt.
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Re: [Spamtopia] Aufreger des Tages

Beitragvon Homerclon » 1. Dezember 2016 00:10

Pastete hat geschrieben:Mich stört an der Hoeneß-Sache eher, dass es dem so einfach viel da wieder auf den Chefposten zu kommen. Deutet ja ein bisschen auf 'ne Clique hin.

Welche Clique? Es sind nicht nur eine Handvoll Leute Stimmberechtigt. Es sollen über 7.000 Vereinsmitglieder anwesend gewesen sein, die über die Kandidatur abstimmten.
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Re: [Spamtopia] Aufreger des Tages

Beitragvon Pastete » 1. Dezember 2016 14:13

Jut, dann halt keine Clique, aber trotzdem merkwürdig, meinste nicht?
7000 Leute tun so als gäb's nur einen der den Job tun kann und stellen ihn bei der erstbesten Gelegenheit wieder ein?
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Re: [Spamtopia] Aufreger des Tages

Beitragvon Way of Blücher » 1. Dezember 2016 18:04

Tja, traut sich wohl kein Gegenkandidat ins Rampenlicht. Haben wohl Angst vor der Popularität eines Höneß.
Tja, dass 7000 Leute den gleichen wählen.... gabs überhaupt andere Kandidaten? Wenn ja, dann scheint der Verein wohl nur so von Mitläufern und Duckmäusern zu wimmeln. Widerspruch und Demokratie? Braucht kein Bayer!
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Re: [Spamtopia] Aufreger des Tages

Beitragvon Stratege » 1. Dezember 2016 19:55

@ Pastete

Da übersiehst du mMn ein Detail, denn in der Form wie Hoeneß könnte wohl tatsäcchlich niemand den Job machen, was ich vor allen Dingen an drei Punkten festmachen würde:

1. Als ehemaliger Spieler und Manager ist er als Aushängeschild geradezu prädestiniert.
2. Genug Ahnung von der Materie und vom Geschäft hat er ebenfalls, denn wenn nicht, hätte sich dieser Verein in den letzten Jahrzehnten wohl deutlich nachteiliger entwickelt.
3. Er hat bereits vorher bewiesen, dass er in der Lage ist mit der übrigen Führungsriege des Vereins gut zusammen zu arbeiten.

Jedem anderen potentiell verfügbaren Kandidaten geht mindestens einer dieser Punkte ab, was nicht bedeutet, dass es nicht auch ein anderer hinbekommen könnte, aber bei Hoeneß ist da eine Sicherheit gegeben, die in anderen Fällen so nicht gegeben gewesen wäre, wo man eben hätte Risiken eingehen müssen, dass der Vertreter a) Nicht zur Identifikation mit dem Verein taugt. b) Als Aushängeschild, weil aus dem Verein zwar taugt aber nicht das Zeug zum Umgang mit dem Posten mitbringt oder aber möglicherweise beides Mitbringt, sich aber mit dem Management verzankt und wie Zank auf den Ebenen sich auswirken kann, dazu siehe anschaulich Schalke und den HSV in den letzten 5 Jahren.

Insofern ist es sicherlich nicht ganz leicht einen fähigen Gegenkandidaten aufzutreiben, dass muss man, meine ich schon in Rechnung stellen.

@ Blücher

Aufreger über drei Zeilen, aus denen klar hervorgeht, dass du nicht einmal einen Zeitschriftenartikel oder sonst etwas zu dem Thema gelesen hast (mit zwei Klicks hättest du gewust ob irgendjemand anderes angetreten wäre oder nciht und hättest die die blöde Frage sparen können) und in denen nicht einmal der Name des Protagonisten richtig geschrieben ist, wirken irgendwie genau so natürlich und nicht künstlich aufgebauscht wie beliebige Person nach der 5. Botox-Behandlung. Erscheint doch irgendwie ulkig, dass jemand, der sich bis dato offensichtlich nicht mit der Materie befasst hat sich übe das angebliche Mitläufertum anderer aufregt, findest du nicht?
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Re: [Spamtopia] Aufreger des Tages

Beitragvon Ischozar » 1. Dezember 2016 21:30

Was ich als Aufreger an der Geschichte betrachte ist die von Hoeneß selbst zugegebene "krankhafte Spielsucht", die sich bei den Aktiengeschäften entwickelt hat. Dazu gibt es mehrere Artikel. Stichwort Termingeschäfte. Spielsucht ist eine anerkannte psychische Krankheit die unbedingt behandelt werden muss. Dafür hat er auch eine abgemilderte Strafe erhalten. Da finde ich es ein wenig bedenklich, dass er nun wieder so einen zeitraubenden, ausfüllenden, stressigen Job macht....Eigentlich sollte man sich mit so einer Krankheit eher aus dem stressigen Tagesgeschäft zurückziehen.
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Re: [Spamtopia] Aufreger des Tages

Beitragvon Way of Blücher » 1. Dezember 2016 22:27

@ stratege

1.) Nein,
2.) mir doch egal
3.) Das war ein Aufreger IN drei Zeilen und nicht über, wenn schon denn schon. :strategie_zone_19:
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Re: [Spamtopia] Aufreger des Tages

Beitragvon Stratege » 1. Dezember 2016 22:39

Way of Blücher hat geschrieben:@ stratege
3.) Das war ein Aufreger IN drei Zeilen und nicht über, wenn schon denn schon. :strategie_zone_19:


Sage ich ja, ein sich über drei Zeilen erschtreckender sogenannter Aufreger, zum Rest sage ichc jetzt wohl besser nichts mehr.
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Re: [Spamtopia] Aufreger des Tages

Beitragvon Gaius Bonus » 1. Dezember 2016 22:47

Ischozar hat geschrieben:Was ich als Aufreger an der Geschichte betrachte ist die von Hoeneß selbst zugegebene "krankhafte Spielsucht", die sich bei den Aktiengeschäften entwickelt hat. Dazu gibt es mehrere Artikel. Stichwort Termingeschäfte. Spielsucht ist eine anerkannte psychische Krankheit die unbedingt behandelt werden muss. Dafür hat er auch eine abgemilderte Strafe erhalten. Da finde ich es ein wenig bedenklich, dass er nun wieder so einen zeitraubenden, ausfüllenden, stressigen Job macht....Eigentlich sollte man sich mit so einer Krankheit eher aus dem stressigen Tagesgeschäft zurückziehen.


Absolute Zustimmung.
Das ist zwar ein anderer, aber sicherlich enorm wichtiger Aspekt. Als neutraler Betrachter kann man nur hoffen, dass er deswegen in Behandlung ist.