[Spamtopia] Aufreger des Tages

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Re: [Spamtopia] Aufreger des Tages

Beitragvon Pastete » 2. Dezember 2016 19:11

Was Krankheiten angeht, hat jeder Mensch ein Recht auf Privatsphäre. Zumindest meiner Meinung nach.

Übrigens mein Aufreger des Tages: Dass ich sowas hier zu sehen bekomme.
Stratege hat geschrieben:Aufreger über drei Zeilen, aus denen klar hervorgeht, dass du nicht einmal einen Zeitschriftenartikel oder sonst etwas zu dem Thema gelesen hast (mit zwei Klicks hättest du gewust ob irgendjemand anderes angetreten wäre oder nciht und hättest die die blöde Frage sparen können) und in denen nicht einmal der Name des Protagonisten richtig geschrieben ist, wirken irgendwie genau so natürlich und nicht künstlich aufgebauscht wie beliebige Person nach der 5. Botox-Behandlung. Erscheint doch irgendwie ulkig, dass jemand, der sich bis dato offensichtlich nicht mit der Materie befasst hat sich übe das angebliche Mitläufertum anderer aufregt, findest du nicht?

Musst du dir die Schlammschlachten denn unbedingt suchen?!
Jeder außer euch beiden hat begriffen, dass ihr beide zusammen nicht funktioniert. Außer ihr kriegt aus eurer dysfunktionalen Beziehung irgendeinen Kick. Aber dann sucht ihn euch doch irgendwo anders.
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Re: [Spamtopia] Aufreger des Tages

Beitragvon Ischozar » 2. Dezember 2016 19:31

Was Krankheiten angeht, hat jeder Mensch ein Recht auf Privatsphäre. Zumindest meiner Meinung nach.


Wenn die Krankheit sich vor Gericht allerdings strafmilderten ausgewirkt hat, finde ich betrifft es dann doch die Öffentlichkeit - die ja indirekt durch die Steuerhinterziehung geprellt wurde.
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Re: [Spamtopia] Aufreger des Tages

Beitragvon Stratege » 2. Dezember 2016 20:01

Pastete hat geschrieben:Was Krankheiten angeht, hat jeder Mensch ein Recht auf Privatsphäre. Zumindest meiner Meinung nach.

Übrigens mein Aufreger des Tages: Dass ich sowas hier zu sehen bekomme.
Stratege hat geschrieben:Aufreger über drei Zeilen, aus denen klar hervorgeht, dass du nicht einmal einen Zeitschriftenartikel oder sonst etwas zu dem Thema gelesen hast (mit zwei Klicks hättest du gewust ob irgendjemand anderes angetreten wäre oder nciht und hättest die die blöde Frage sparen können) und in denen nicht einmal der Name des Protagonisten richtig geschrieben ist, wirken irgendwie genau so natürlich und nicht künstlich aufgebauscht wie beliebige Person nach der 5. Botox-Behandlung. Erscheint doch irgendwie ulkig, dass jemand, der sich bis dato offensichtlich nicht mit der Materie befasst hat sich übe das angebliche Mitläufertum anderer aufregt, findest du nicht?

Musst du dir die Schlammschlachten denn unbedingt suchen?!
Jeder außer euch beiden hat begriffen, dass ihr beide zusammen nicht funktioniert. Außer ihr kriegt aus eurer dysfunktionalen Beziehung irgendeinen Kick. Aber dann sucht ihn euch doch irgendwo anders.


Momentan scheinst du mir Schlammschlachten zu suchen. Ich habe lediglich bemerkt, dass dermaßen offensichtlich künstliche Aufregung und Pseudokritik an Mitläufern, bei gleichzeitigem, offenkundigen Praktizieren von Mitläufertum auf mich ser skurril wirken und die Bemerkung hätte ich auch jedem anderen darunter geschrieben, der sowas fabriziert, völlig egal welcher Username dahinter steht. Wenn jemand nicht in der Lage ist derlei Kritik zu ertragen, muss er sich eben enthalten so etwas zu schreiben.
Warum soll ichs also bleiben lassen, weil es zwischen Blücher und mir in der Vergangenheit Krach gegeben hat? Sorry, das ist lächerlich, denn demnach dürftest du meine Kommentare ja auch nicht kommentieren ;).


Um wieder auf das Thema zu kommen:

Sicherlich hat jeder Mensch das Recht auf Privatssphäre, wenn es um den eigenen Gesundheitszustand hat, grundsätzlich für sich genommen. Stellt sich nur die Frage, ob das immernoch der Fall ist, wenn betrefende Person das selbst zu einer öffentlichen Angelegenheit gemacht hat um eine Strafmiderung heraus zu schlagen, wobei ich da auch nicht im Bilde bin ob es da eine entsprechende Diagnose mit Eingang in die Urteilsbegründung gab oder aber ob das nie medizinisch festgestellt, sondern zur Rechtfertigung nur so daher gesagt wurde, was ich ihm jetzt aber auch nicht ohne weiteres unterstellen möchte. Stellt sich aber schon die Frage, was wissen wir schon über den genauen Zustand und die damit verbundene Arbeitsfähigkeit etc. ? Eigentlich nichts, deswegen tu ich mich schwer damit mir darum Sorgen zu machen, wenn es da schwerwiegende Bedenken ob der Mann in diesem Sinne abreitsfähig ist, ist das eine Sache zwischen ihm und seinem Arzt und wird auch zwischen beiden durchgesprochen worden sein.
Sollte er sich über medizinische Ratschläge hinwegsetzen, hällt sich mein Mitleid dann auch in Grenzen.
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Re: [Spamtopia] Aufreger des Tages

Beitragvon Avarice1987 » 4. Dezember 2016 14:54

Zum einen bin ich ja erleichtert, dass der Täter in Freiburg gefasst wurde ( 3 meiner Cousinen studieren dort, eine Kannte das Opfer recht gut ). Zum andern bin ich entsetzt, wie hier Populisten und Nationalisten wieder ihr Gesabbel vom Untergang Europas verbreiten.
Wer möchte mal eine Runde gegen mich spielen?

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Schreibt mich an auf Steam.

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Re: [Spamtopia] Aufreger des Tages

Beitragvon Pastete » 6. Dezember 2016 12:12

Jetzt nicht um eine politische Diskussion anzufangen, aber ich bin ja auch ursprünglich aus der Gegend und kriege diese Krise gleich doppelt aus nächster Nähe mit (Dreiländereck D/F/CH sowie das Nadelör vor Malmö). Und mich nervt diese verdammte politische Korrektheit der einen Seite und die Xenophobie der anderen, die jegliche Sachlichkeit in dieser Debatte, die schon ewig lang mal nötig wäre, verbietet.
Und das ist schon ewig mein Aufreger und nicht nur dieses Tages.

Fakt ist, dass durch diese Immigrationswelle die Unsicherheit radikal verstärkt wurde. Nicht, weil jeder Asylant ein Verbrecher ist, sondern weil es diese Minderheit dort gibt, die ein sehr erhebliches Gewaltpotenzial hat; und ja, das ist auch kulturell bedingt, aber das bedeutet nicht, dass man daraus pauschal Rückschlüsse auf alle tätigen kann. Und diese Minderheit einer großen Zahl wäre normalerweise gut beherrschbar, wären jetzt durch diese Welle nicht sämtliche Organe völlig überlastet.
Ist auch nicht so, dass wir davon am meisten mitkriegen würden, denn diese Aggressionen werden primär an denen ausgelassen, die in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld leben. Also andere Asylanten, die das Pech haben im gleichen Heim zu leben.
Ich würde noch weitergehen und sagen, dass diejenigen, die sich so aufführen, so gut wie nie echte Flüchtlinge aus Krisenregionen sind. Flüchtlinge sind froh, eine Bleibe zu haben, die Problemfälle nehmen sich hingegen heraus, die Regeln selbst zu bestimmen, nach denen sie spielen wollen. Ich bin in diesem Millieu öfters unterwegs. Ich kenne mehrere Menschen, die aus Syrien geflohen sind. Alle die ich kenne, haben sich sehr schnell und gut integriert, auch wenn vor allem die älteren es sehr schwer haben, eine neue Sprache zu lernen. Ein älterer und freundlicher Kurde aus Kobane beispielsweise, den ich kenne und der jetzt seit 4 Jahren in Dänemark lebt, hat es in dieser Zeit trotzdem geschafft, die Sprache einigermaßen zu lernen und hat sogar neulich ein Geschäft aufgemacht.

Worauf ich hinaus will: Es sind ja nicht nur die Leute auf der rechten Seite, die alle "Flüchtlinge" pauschal abstempeln. Diese Pseudogutmenschen links tun das ja genauso, nur halt in die andere Richtung.
Und vor allem die sind es, die im Namen der politischen Korrektheit dann jegliche Diskussion abwürgen und somit eine Problemfindung und -lösung stark behindern.
Sehen wir mal davon ab, dass wir deshalb die zahlreichen Probleme kaum angehen können, nämlich unter anderem, dass:
  • Immigration und Emigration einigermaßen ausgeglichen sein müssen, sonst bekommen die Länder, aus denen vor allem die qualifizierten Arbeitskräfte emigrieren, erst recht keinen Fuß auf den Boden, sondern geraten in einen Teufelskreis von Auswanderung <-> wirtschaftlichem Niedergang -> noch mehr Auswanderung -> noch mehr Niedergang. Dieses Problem trifft übrigens nicht so sehr die Bürgerkriegsgebiete Syrien in Libyen, wo es für die eh kaum Arbeit gäbe, sondern auch und vor allem Staaten wie beispielsweise Bulgarien und Rumänien.
  • die Integration größerer Migrationsgruppen sehr schwer bis unmöglich ist und dies häufig in Ghettoisierung endet, mit schwerwiegenden Folgen. Wer mal bei den Terrorangriffen aufgepasst hat, der wird sehen können, dass in die französischen Terrorangriffe primär Bürger des Landes involviert waren. Warum, kann jeder sehen, der bsw. an Mulhouse vorbei fährt, wo die arbeitslosen Jugendlichen unter den Autobahnen rumlungern und für radikale Ideen besonders empfänglich sind.
  • Die Lebensqualität vor allem der Einwanderer, aber auch der Allgemeinheit radikal verringert wird. Asylanten müssen erst in überfüllten Flüchtlingsheimen ihr Dasein fristen, danach landen nicht wenige von ihnen in Ghettos, wenn die Zahlen so groß sind. Die Allgemeinheit bekommt unter anderem ein Gefühl der ständigen Unsicherheit. In Freiburg beispielsweise werden Pfeffersprays momentan leergekauft. Das war schon vor dem Mord so. Außerdem Behinderungen im Alltag.

In meinen ersten 20 Jahren, obwohl ich immer äußerst nah an den Grenzen gelebt habe, habe ich selten Grenzpolizei zu sehen bekommen, und wurde nur 1 Mal gestoppt, und da auch nur, weil ich es darauf angelegt hatte und mich verdächtig gekleidet hatte, um zu sehen, ob das überhaupt möglich war (dann waren aber schnell sowohl deutsche, als auch schweizer Polizei zur Stelle). Jetzt seit diese Immigrationswelle tobt, kriege ich, wann immer ich meine Mutter besuchen will, erst dänische, dann schwedische, dann schweizer, dann französische, dann deutsche, dann wieder schweizer, dann wieder deutsche Grenzpolizei zu sehen. Alle bewaffnet, was selbst vor Schengen nicht normal war. An guten Tagen sind dann auch noch ein paar französische Soldaten mit Maschinengewehren dabei.
Aus 2h werden da locker 3h Reisezeit, auch weil wegen der politischen Korrektheit es rassistisch wäre, anzunehmen, dass hellhäutige, blauäugige und blonde Menschen vermutlich nicht Flüchtlinge aus dem mittleren Osten oder Afrika sind, weswegen man lieber die Papiere aller Menschen kontrolliert, auch wenn es die Zeit aller Menschen, einschließlich derer anderer ethnischer Herkunft, die deswegen ebenfalls noch länger warten müssen, verschwendet.

Und sehen wir mal von der Problemstellung und -lösung ab, auf die ich ja auch keine Antwort habe, aber auf die wir ja gemeinsam eine finden könnten, wäre denn das Klima nicht durch die political correctness so vergiftet, dann ist da noch das schlechte Karma, wo damit kommt.

Ja, ich mach die political correctness mit hauptverantwortlich dafür, dass bsw. Trump und Brexit gewonnen haben und rechtsaußen Parteien so großen Zulauf haben.
Wenn ihr das mal mit den 2 Ländern (Dänemark und Schweiz) vergleicht, die eine grundsätzlich andere Diskussionskultur haben, wo nicht jeder gleich ausgegrenzt wird, auch wenn er teils sehr rechte Ansichten vertritt, dann haben die dieses Phänomen so nicht. Ja, die haben die dänische und die schweizer Volkspartei, aber die sind nicht ganz so schlimm und die Leute haben ein Ventil, dass sich die Gesellschaft deswegen nicht gleich spaltet. Und ein Neonaziphänomen haben die beiden Länder auch nicht.

Sorry für den Rant, die Luft musste mal raus. Weiß auch nicht ganz was ich mit dem Geschwafel sagen wollte. :strategie_zone_69: :D
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Re: [Spamtopia] Aufreger des Tages

Beitragvon Fairas » 6. Dezember 2016 13:03

Der Thread wir ja echt komplett als Politik-Zonen-Ersatz missbraucht, entweder schließen, verbieten oder die PZ wieder aufmachen!
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Re: [Spamtopia] Aufreger des Tages

Beitragvon Pastete » 6. Dezember 2016 13:51

Bei mir dieses Mal jetzt eigentlich nicht.
Ich habe weder in die eine, noch in die andere Richtung agitiert oder sonst irgendwie Politik betrieben, sondern ich finde diese Diskussionskultur sch..., wie sie in Foren (bsw. Politikzone) schon vorher gegeben war und jetzt leider auch öffentlich. Dass beide Seiten verdammt nochmal aus den Schützengräben kommen sollen. Das hat also nur am Rande mit der Politik zu tun, genauso wie der Mordfall in Freiburg jetzt.

Übrigens fällt auf, dass du schon lange kaum mehr (oder gar keine?) Beiträge mehr mit Substanz ablieferst, sondern vor allem Hilfscherif zu spielen scheinst und dann immer mit dem gleichen Gewinsel wie grad eben. Deinen Post von vorhin hättest du also Copy Pasten können.
Aber wenn's dir Spaß macht. ^^
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Re: [Spamtopia] Aufreger des Tages

Beitragvon Fairas » 6. Dezember 2016 14:25

Die Annahme: "Langer Post = mehr Substanz" ist leider falsch

Und es ist nicht nur dein Beitrag der Bezug zu politischen Themen nimmt, sondern noch einige mehr. Wenn man darauf eingeht würde das gleich wieder die Mods auf den Plan rufen. Somit sind es Statements auf die man laut Forenregeln nicht eingehen darf. Was schon ein bisschen krumm ist.

Immerhin bin ich voll im Thema, es ist mein persönlicher "Aufreger des Tages" und es entspricht auch noch zu 100% den Forenregeln.

Während dein Beitrag einen Hauch von persönlichem Angriff auf mich hat. Denk mal drüber nach.
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Re: [Spamtopia] Aufreger des Tages

Beitragvon DerStudti » 6. Dezember 2016 14:25

Pastete hat geschrieben:Dass beide Seiten verdammt nochmal aus den Schützengräben kommen sollen.


Ich finde die Annahme gewagt, eine mutmaßlich "freie" Diskussionskultur gleichzusetzen mit einer, die dauerhaft ohne Hetze, Verleumdungen und Aufrufe zu Gewalttaten auskommt. Es ist absolut niemandem zuzumuten, sich im Namen freier Meinungsäußerung solche Dinge anhören und unter ihnen leiden zu müssen. Der heutzutage oft bemühte Ausspruch, man könne in diesem Land seine Meinung nicht mehr frei äußern, ist allzu oft nur
a) eine Selbstversicherung der Zugehörigkeit innerhalb der eigenen peer group
b) Ausdruck des Gefühls mangelnder politischer und medialer Repräsentanz
c) auf der ganz extremen Seite ein Ersatzvorwurf dafür, nicht straflos ehrverletzende oder anderweitig verleumderische Aussagen verbreiten zu können.

"Political correctness" ist für mich kein Schimpfwort und auch keine (Selbst-)Zensur, sondern eine Mahnung in Form einer gesellschaftlich akzeptierten moralischen Richtschnur, die eigenen Gedanken zu hinterfragen und zu erkennen, wann diese in Richtung Extremismus abdriften. Hat man den Eindruck, sich einen Gedanken oder einen Satz verkneifen zu müssen, weil man sich sorgt, damit in der Öffentlichkeit anzuecken, so ist dies keineswegs ein Zeichen dafür, eine "schweigende Mehrheit" zu vertreten. Sonst müsste man sich nämlich erst gar keine Sorgen machen. Im Gegenteil weist nichts deutlicher darauf hin, dass man eine Randmeinung vertritt, die von der Mehrheit nicht akzeptiert wird, weil diese darin eine Beeinträchtigung des gesellschaftlichen Zusammenlebens sieht.

-----------------------

Zum Abschluss noch mein Aufreger des Tages: Kopfweh. Heftiges Kopfweh. Hoffentlich brüte ich da keine Erkältung aus...

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Re: [Spamtopia] Aufreger des Tages

Beitragvon Pastete » 6. Dezember 2016 16:00

@DerStudti: Mir geht es nicht um Volksverhetzung oder das, was nach existierenden Gesetzen bereits strafbar ist. Das ist richtig so und soll auch gerne strafrechtlich verfolgt werden.
Mir geht es darum, dass zwischen immer größeren Teilen der Bevölkerungen kaum/kein Kontakt mehr gibt, weil political correctness heutzutage leider bedeutet (nicht unbedingt bewusst, aber de facto), dass all zu unsympathische Meinungen schlicht mundtot gemacht werden. Nicht gesetzlich, sondern gesellschaftlich.
Ich erinnere mich an eine Statistik an die USA, wo ein gewaltiger Prozentsatz der Trumpwähler keine Clintonwähler kannte und umgekehrt.
Und das hat alles ganz schwerwiegende Auswirkungen. Nicht zuletzt, dass eben sich die Lager abkanzeln und sich in ihren Filterblasen radikalisieren.

Gibt ein wunderschönes Gegenbeispiel, wie man es besser machen kann: Filterblasen durch Zuhören und Dialog platzen lassen oder zumindest entschärfen. Wie beim Sohn eines Nazichefs in den USA passiert.
political correctness ist ein Schimpfwort und MUSS auch eines sein. Es bedeutet (Selbst-)zensur und somit auch Unehrlichkeit. Ich will keine Lügner sehen, ich will sie ehrlich sehen.
Und sehr viele unserer größten Denker (beispielsweise Diogenes und Nietsche) lagen sehr viel Wert auf Direktheit und Unverschämtheit.
Es kann dann zwar bei weitem nicht jeder richtig liegen, aber nur durch Kommunikation kann man die eigenen Fehler überhaupt erst finden.
Leider greift das mit den Filterblasen, wie ich finde, gefühlt immer mehr um sich.

Fällt dir eigentlich auf, dass du selber mit Pauschalaussagen kommst?
DerStudti hat geschrieben:Der heutzutage oft bemühte Ausspruch, man könne in diesem Land seine Meinung nicht mehr frei äußern, ist allzu oft nur
a) eine Selbstversicherung der Zugehörigkeit innerhalb der eigenen peer group
b) Ausdruck des Gefühls mangelnder politischer und medialer Repräsentanz
c) auf der ganz extremen Seite ein Ersatzvorwurf dafür, nicht straflos ehrverletzende oder anderweitig verleumderische Aussagen verbreiten zu können.

Pauschalisierung und Ausgrenzung ist praktisch IMMER ein Ausdruck der Selbstversicherung der Zugehörigkeit zu einer peer group.
Kommt spitzfindig rüber, aber ich meine das ernst.
Was du Richtschnur nennst, nenne ich mit dem Strom schwimmen und Ausgrenzung. Und genau dadurch wird das Extremismusproblem überhaupt radikal verschärft, wenn es nicht sogar seine Ursache darin hat. Nochmal: Dänemark, Schweiz und Norwegen haben alle so gut wie gar kein Neonaziproblem. Vergleiche das mal mit Ländern wie Deutschland und Schweden, die sehr ähnlich sind und der einzige Unterschied in einer weitaus ausgeprägteren political correctness liegt.
Ich bin beispielsweise froh darüber, dass es die SVP gibt, auch wenn ich ihre Meinungen alle Scheibenkleister finde. Als beispielsweise einer der Politiker, der den Grenzhandel mit Deutschland verbieten wollte, dann in meiner Stadt einkaufen war, haben wir ihn ausgelacht. Aber er und seine Leute haben ein Ventil. Sie sind Teil der Debatte, sie können ihre Standpunkte validieren, weil sie nicht in einer Filterblase sind, sie radikalisieren sich nicht weiter, weil es noch Kontakt zum Rest der Welt gibt, und das politische Klima ist daher in diesen Ländern sehr unaufgeregt.

Was verboten ist und auch richtig verboten gehört, ist Volksverhetzung. Aber das ist wie gesagt auch ein ganz anderes Kaliber.
Ehrlichkeit, Direktheit und Unverschämtheit sind Qualitäten, auf die beispielsweise Nietzsche und Diogenes Wert gelegt haben. Um mal nur 2 Beispiele zu nennen. Sowas bringt unsere Gesellschaft weiter.
Dieses Schwarmverhalten und Pseudogutmenschentum hingegen nicht.

~~~~~~~
Ja, bei mir hat's auch so 'nen ähnlichen Grund, dass ich hier quassel, statt wat richtiget zu unternehmen. *hust* :D :strategie_zone_34:

@Fairas:
Ich habe nicht behauptet, dass mehr Sätze mehr Substanz bedeuten. Dass du mir eine solche Annahme unterstellst, sagt also mehr über dich aus.
Wenn mir Beiträge unterkommen oder Streitereien, die mir auf den Geist gehen, dann sehe ich bei mir folgende Optionen:
1) Das nicht mehr zu lesen oder darüber wegzuscrollen, was ich ziemlich häufig mache.
2) Die Leute hier im Forum so zu kritisieren, dass sie mein Problem damit verstehen und ggf. ändern können, was ich auch ein paar Mal gemacht habe und jetzt bei dir auch, auch wenn ich weiß, dass das nicht funktioniert (mir ist halt langweilig), aber immerhin ist die Möglichkeit da.
3) Den Meldebutton verwenden oder einen Moderator direkt zu kontaktieren. Was ich nie gemacht habe, aber hey, die Möglichkeit gibt es.

Was ich bei mir nicht als Möglichkeit sehe, ist es, hier im Thread moderative Maßnahmen zu fordern. Moderatoren und Administratoren lesen hier denke ich so regelmäßig nicht mit, und du kommst gegenüber den anderen nicht mit konstruktiver Kritik, sondern tust die Tür zuhämmern.
Von früher her weiß ich, dass das dir auch so klar sein müsste.
Woraus ich schlussfolgere, dass es andere (niedere) Beweggründe dafür geben wird, dass du so mit Fackel und Heugabel rumfuchtelst, auch wenn Missstände da sind.
Ich kritisiere dich hier nicht (suum cuique!), ich führe hier nur 2) aus und will dir damit sagen dass du bei mir mit konstruktiver Kritik oder Meldebutton weiterkommst.

Und entweder der Erstbeitrag, auf den du antworten willst, verstößt selbst gegen die Regeln, dann kannst du als erwachsener Mensch entscheiden, ob und was du machst, oder er verstößt nicht gegen die Forenregeln, dann wird es dir wohl möglich sein, ohne Regelbruch zu antworten. Genauso wie das DerStudti gerade gemacht hat. :strategie_zone_15:
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Re: [Spamtopia] Aufreger des Tages

Beitragvon DerStudti » 6. Dezember 2016 16:40

Pastete hat geschrieben:Mir geht es darum, dass zwischen immer größeren Teilen der Bevölkerungen kaum/kein Kontakt mehr gibt, weil political correctness heutzutage leider bedeutet (nicht unbedingt bewusst, aber de facto), dass all zu unsympathische Meinungen schlicht mundtot gemacht werden. Nicht gesetzlich, sondern gesellschaftlich.
Ich erinnere mich an eine Statistik an die USA, wo ein gewaltiger Prozentsatz der Trumpwähler keine Clintonwähler kannte und umgekehrt.
Und das hat alles ganz schwerwiegende Auswirkungen. Nicht zuletzt, dass eben sich die Lager abkanzeln und sich in ihren Filterblasen radikalisieren.


Mehr Kontakt und Meinungsaustausch ist immer hilfreich. Da bin ich voll bei Dir. Aber meines Erachtens hat das wenig mit dem Begriff der "political correctness" zu tun, zumindest so wie ich ihn definiere. Und diese Definition ist eben nicht

Pastete hat geschrieben:political correctness ist ein Schimpfwort und MUSS auch eines sein. Es bedeutet (Selbst-)zensur und somit auch Unehrlichkeit.
...
Was du Richtschnur nennst, nenne ich mit dem Strom schwimmen und Ausgrenzung.


sondern

DerStudti hat geschrieben:"Political correctness" ist für mich kein Schimpfwort und auch keine (Selbst-)Zensur, sondern eine Mahnung in Form einer gesellschaftlich akzeptierten moralischen Richtschnur, die eigenen Gedanken zu hinterfragen und zu erkennen, wann diese in Richtung Extremismus abdriften.


Wenn Deine Definition hiervon abweicht, so reden wir von zwei verschiedenen Gedankengebäuden. Auch ich halte nichts von (Selbst-)Zensur, aber diese hängt für mich definitiv nicht zwingend zusammen mit "political correctness", einem Begriff, der gerne benutzt wird, um einen angeblichen Zwang zur Selbstzensur zu untermauern, aber für sich genommen zunächst einmal nur bedeutet, sich in mehrheitsfähigen und nicht anstößigen Grenzen zu bewegen, genauso wie es "Höflichkeit" in einem anderen Zusammenhang ausdrückt. Es ist eine Zustandsbeschreibung und keine Vorschrift.

Für mich ist es zusätzlich noch eine gedankliche Richtschnur, doch das bedeutet nicht, dass ich mich immer daran halten muss, denn niemand erteilt mir deswegen - plakativ gesprochen - einen Strafzettel. Aber genau wie im Falle mangelnder Höflichkeit (also wenn ich die gesellschaftlich anerkannten persönlichen Umgangsregeln verletze) muss ich bei mangelnder "political correctness" (also wenn ich die gesellschaftlich anerkannten Grenzen beim Umgang mit gesellschaftlichen Gruppen überschreite) einfach mit Unmut rechnen, wenn sich jemand von meinen Aussagen oder Handlungen beeinträchtigt fühlt. Das ist eine Frage gegenseitigen Respekts und letztlich einer der Mechanismen, die ein friedliches Zusammenleben sichern, weil er zur Kompromissbildung beiträgt und dabei einen repektvollen Umgang miteinander fördert.

Pastete hat geschrieben:Fällt dir eigentlich auf, dass du selber mit Pauschalaussagen kommst?
...
Pauschalisierung und Ausgrenzung ist praktisch IMMER ein Ausdruck der Selbstversicherung der Zugehörigkeit zu einer peer group.
Kommt spitzfindig rüber, aber ich meine das ernst.


In der Tat ist mir das erheblich zu spitzfindig und zudem ausweichend und persönlich. Ich habe in meinem Beitrag Dir persönlich nur eine "gewagte Annahme" attestiert. Alles danach waren allgemein gehaltene Ausführungen und Meinungsäußerungen dazu, wie ich diese Gesellschaft wahrnehme. Du hingegen wirst nun auf einmal persönlich und unterstellst mir "Pauschalaussagen" und im Satzzusammmenhang gar "Ausgrenzung", ganz als ob Du damit irgendwie in die Defensive gerückt meine Aussage entwerten wolltest. Dabei taucht dieser Begriff bei Dir nun zum ersten Mal negativ konnotiert auf, und dies mit Bezug auf eine persönliche Meinung, die ganz natürlicherweise immer pauschaler gehalten ist als eine wissenschaftliche Auswertung.
Sorry, aber auch wenn Du diesen Abschnitt ernst meinst, kann ich ihn nicht ernst nehmen. Er wirkt wie eine hilflos aus der Luft gegriffene und auf einmal persönlich werdende Verteidigung gegen einen empfundenen Vorwurf. Und das Pikanteste dabei ist, dass Du damit quasi selbst zum Ausdruck bringst, ich solle Deiner Definition von "political correctness" folgend Selbstzensur üben, nur weil meine Meinungsäußerung nicht mit einer statistisch einwandfreien Auswertung einhergeht...

Vergleiche meinen Satz

DerStudti hat geschrieben:Der heutzutage oft bemühte Ausspruch, man könne in diesem Land seine Meinung nicht mehr frei äußern, ist allzu oft nur
a) eine Selbstversicherung der Zugehörigkeit innerhalb der eigenen peer group
b) Ausdruck des Gefühls mangelnder politischer und medialer Repräsentanz
c) auf der ganz extremen Seite ein Ersatzvorwurf dafür, nicht straflos ehrverletzende oder anderweitig verleumderische Aussagen verbreiten zu können.


zudem bitte einfach mal mit Deiner Aussage

Pastete hat geschrieben:weil political correctness heutzutage leider bedeutet (nicht unbedingt bewusst, aber de facto), dass all zu unsympathische Meinungen schlicht mundtot gemacht werden. Nicht gesetzlich, sondern gesellschaftlich.


Für beide legen wir keine Beweise außer unserer persönlichen Wahrnehmung vor. Ich aber schränke meine Behauptung zumindest mit einem "allzu oft" ein.

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Re: [Spamtopia] Aufreger des Tages

Beitragvon Fairas » 6. Dezember 2016 17:44

Pastete hat geschrieben:@Fairas:
Ich habe nicht behauptet, dass mehr Sätze mehr Substanz bedeuten. Dass du mir eine solche Annahme unterstellst, sagt also mehr über dich aus.
Wenn mir Beiträge unterkommen oder Streitereien, die mir auf den Geist gehen, dann sehe ich bei mir folgende Optionen:
1) Das nicht mehr zu lesen oder darüber wegzuscrollen, was ich ziemlich häufig mache.
2) Die Leute hier im Forum so zu kritisieren, dass sie mein Problem damit verstehen und ggf. ändern können, was ich auch ein paar Mal gemacht habe und jetzt bei dir auch, auch wenn ich weiß, dass das nicht funktioniert (mir ist halt langweilig), aber immerhin ist die Möglichkeit da.
3) Den Meldebutton verwenden oder einen Moderator direkt zu kontaktieren. Was ich nie gemacht habe, aber hey, die Möglichkeit gibt es.

Was ich bei mir nicht als Möglichkeit sehe, ist es, hier im Thread moderative Maßnahmen zu fordern. Moderatoren und Administratoren lesen hier denke ich so regelmäßig nicht mit, und du kommst gegenüber den anderen nicht mit konstruktiver Kritik, sondern tust die Tür zuhämmern.
Von früher her weiß ich, dass das dir auch so klar sein müsste.
Woraus ich schlussfolgere, dass es andere (niedere) Beweggründe dafür geben wird, dass du so mit Fackel und Heugabel rumfuchtelst, auch wenn Missstände da sind.
Ich kritisiere dich hier nicht (suum cuique!), ich führe hier nur 2) aus und will dir damit sagen dass du bei mir mit konstruktiver Kritik oder Meldebutton weiterkommst.

Und entweder der Erstbeitrag, auf den du antworten willst, verstößt selbst gegen die Regeln, dann kannst du als erwachsener Mensch entscheiden, ob und was du machst, oder er verstößt nicht gegen die Forenregeln, dann wird es dir wohl möglich sein, ohne Regelbruch zu antworten. Genauso wie das DerStudti gerade gemacht hat. :strategie_zone_15:


Du kritisierst ich interpretiere bei dir was rein und interpretierst im selben Atemzug bei mir was mit rein. Jeder sollte vor seiner eigenen Tür kehren...

Mein erster Beitrag war übrigens personell neutral, dennoch hast du dich angesprochen gefühlt ;)
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Re: [Spamtopia] Aufreger des Tages

Beitragvon Pastete » 6. Dezember 2016 19:48

@DerStudti: Ja, mag sein dass wir bei "political correctness" zwei unterschiedliche Gedankengebäude haben. Den Zusammenhang, in dem ich den Begriff immer gesehen habe, war Kommunikation, dass man also aufpasst, was man sagt. Nie gehört habe ich den Begriff in deinem Verständnis, wenn ich dich richtig verstehe, dass man aufpasst, was man denkt:
DerStudti hat geschrieben:"Political correctness" ist für mich kein Schimpfwort und auch keine (Selbst-)Zensur, sondern eine Mahnung in Form einer gesellschaftlich akzeptierten moralischen Richtschnur, die eigenen Gedanken zu hinterfragen und zu erkennen, wann diese in Richtung Extremismus abdriften.


So oder so ist spätestens gibst du hier dann aber mein Verständnis wieder:
DerStudti hat geschrieben:Wenn Deine Definition hiervon abweicht, so reden wir von zwei verschiedenen Gedankengebäuden. Auch ich halte nichts von (Selbst-)Zensur, aber diese hängt für mich definitiv nicht zwingend zusammen mit "political correctness", einem Begriff, der gerne benutzt wird, um einen angeblichen Zwang zur Selbstzensur zu untermauern, aber für sich genommen zunächst einmal nur bedeutet, sich in mehrheitsfähigen und nicht anstößigen Grenzen zu bewegen, genauso wie es "Höflichkeit" in einem anderen Zusammenhang ausdrückt. Es ist eine Zustandsbeschreibung und keine Vorschrift.

Meines Erachtens sollte keiner sich Gedanken machen, ob er sich in einem mehrheitsfähigen oder anstößigen Rahmen bewegt. Das ist eben der Unterschied zwischen dem Pluralismus einer offenen Gesellschaft, wo möglichst freier Diskurs diese weiter bringt, und Singularismus einer totalitären Gedankenwelt, die nur Stagnation bedeuten kann.
Ich weiß, dass du nicht für letzteres eintrittst. Ich sage nur, dass unser Pluralismus heute ernsthafte Risse hat, die er früher nicht hatte, weil sich Parallelwelten bilden, wo jede Strömung nur noch mit sich selbst redet und alle anderen ausblendet. Als Folge radikalisieren sie sich und driften immer weiter auseinander. Mein Eindruck halt, den ich auch gemeinsam mit einem Mitbewohner (Psychologiestudent) alle paar Abende bei ein paar Gläser Rotwein entwickle, muss also nicht stimmen. Aber ich nehme immer häufiger Stimmen aus verschiedenen Strömungen wahr, die das gleiche Problem beklagen. Nur sehen die halt das Problem halt beim jeweils anderen und nie bei sich.
Klar muss man da auch zu den Konsequenzen stehen, die es da gibt. Was es heute gibt, früher aber nicht, ist diese kleine, aber viel zu laute Minderheit von Linken und SJWs, die es weder beim Ignorieren belassen noch den fruchtbaren Dialog suchen, sondern gleich totalen und aggressiven Angriff schalten und eine Hexenjagd betreiben, nicht selten mit dem Ziel, einem die berufliche Karriere zu zerstören.
Davor sind ja nicht mal Nobelpreisträger sicher, und nicht der Inhalt, sondern lediglich die Wortwahl ist relevant.

Lustig ist auch, wer über die Wortwahl eigentlich immer schockiert wird. Beispiel "Nigger", welches heute einerseits als politisch unkorrekt, da angeblich die Gefühle der Schwarzen verletzend bezeichnet wird, andererseits von Schwarzen selbst äußerst häufig verwendet wird. Eben weil die das nicht juckt, sondern das sarkastisch ist und daher Spaß macht. Wie bei denen in meiner Familie, die halb schwarz sind, oder bei Chris Rock hier:
Spoiler (Öffnen)

Wer rational ist, für den kommt es auf die Botschaft an, die einer liefern wollte. Nicht die Worte, die er dafür genutzt hat.

Ich kenne das genauso aus meinem Umfeld. Als ich nach Dänemark kam, lernte ich das Wort "Perker". Anscheinend ein abwertender Begriff für Einwanderer aus dem mittleren Osten, aber beigebracht haben mir das die vielen Muslime, mit denen ich rumhänge und die das Wort ziemlich häufig in ironischen Zusammenhängen verwenden. Ich daher auch.
Ich wusste nicht mal, dass das ein (manchmal) abwertender Begriff ist, bis ich das irgendwann in Beisein von normalen Dänen äußerte, und die dann schockiert reagierten.

Ich kann dir weitere Beispiele nennen, aber ich denke mal die Pointe ist mal da. Es sind praktisch immer ausschließlich solche Pseudogutmenschen, die sich aufregen, vermutlich, weil sie sich dann toll fühlen können, ohne irgendeinen Einsatz gebracht zu haben. Für die Leute, die damit "beschützt" werden sollen, ist das bestenfalls egal und schlimmstenfalls herablassend.
Schutz bietet das jedenfalls keinen. Im Gegenteil. Die Gegenseite radikalisiert sich und nutzt das für sich.
Und manchmal merke ich das an mir selber. Beispielsweise wo ein Mädchen eine komplette Vorlesung fast lahmgelegt hat, nur weil der Vorleser in einem rein technisch relevanten (Ingenieursstudium) über bestimmte statistisch nachweisbare Verhaltensunterschiede zwischen Jungs und Mädchen sprach, die harmlos sind, die man als Ingenieur halt auch kennen muss, um sie einzuplanen. Bei solchen Sachen werde ich genervt und spüre Empathie für die Gegenseite. Und die nutzt das wie gesagt für sich.

Beispiel Trump: Wann immer er jemandem das Rampenlicht stehlen wollte: Zack etwas politisch unkorrektes gesagt. Wann immer er selbst einen echten Skandal hatte, wie seinen Betrug mit der Trump University: Zack als Nebelkerze etwas unpolitisches gesagt. Dann hat sich jeder auf seine Worte gestürzt, er hat ein paar Tage später eine Klarstellung herausgegeben, womit die bewusst implizierte Botschaft verneint wurde (Fairas hat gerade was ähnliches abgezogen. ^^ ).
Er hat Vorwahlen UND Präsidentschaft von Anfang bis Ende immer mit politischer Unkorrektheit gewonnen. Kaum war der Sieg im Kasten, ist er plötzlich recht friedlich.

Weil politische Korrektheit mit Inhalten schon nix mehr zu tun hat, hat die Vernunft daher mit solchen Diskussionen nichts mehr zu tun.
Nietzsches "Gott ist tot!" ist auch ein hervorragendes Beispiel politischer Unkorrektheit. Damals nannte man sowas halt Blasphemie.
Und damals wie heute gibt es kein besseres Mittel, um Leute in einen fruchtbaren Gedankenaustausch zu verwickeln, als ein bisschen Provokation.
Ich liebe Streitgespräche, das merkt man mir auch hier im Forum an.
Es sei denn, die Leute fangen an rumzuheulen und kindisch beleidigt zu sein, weil Gefühle und Gendern heute ja deutlich wichtiger sind. [EDIT: Ehe sich wer aufregt: Damit ist weder Studti noch sonst wer aus dem Forum gemeint.]
Doof nur, dass die Gegenpartei nicht einfach verschwindet, nur weil man sie ignoriert, sondern im Gegenteil dadurch stärker wird, weil sie moralisch recht bekommen, selbst wenn sie objektiv komplett falsch liegen.

Wie gesagt: Alles mein persönlicher Eindruck. Vllt. ist das "Früher war alles besser" auch nur Ausdruck meines Älterwerdens. ^^
Aber wenn man sich die Entwicklungen in der Welt anschaut, leider auch Fakt. :(

Im vorliegenden Fall, um den Zirkel zu schließen, können die Rechten diesen Mord in Freiburg ja nur deshalb so für sich instrumentalisieren, weil die Gegenseite so völlig weltfremd und irrational daher kommt. Es galt ja noch vor einem Jahr als völlig politisch inkorrekt und unverschämt zu sagen, dass diese Immigrationswelle zu einer erhöhten Kriminalitätsrate und steigender Anschlagsgefahr führen würde, obwohl das schon damals offensichtlich war.
Das muss nicht bedeuten, dass jeder, oder auch nur eine bedeutende Minderheit der Asylanten so drauf wären, wie das die Rechten behaupten. Aber die Pauschalisierung der politisch korrekten (es können nicht alle sein, also kann das keiner sein) und die Verweigerung einer differenzierten Debatte hat imho quer durch die westliche Welt der Rechten erheblichen Aufwind verschafft. Ich glaube nicht, dass die jede einzelne Wahl gewonnen hätten, wenn die Linken das nicht so verkokst hätten.

@Fairas: Och Gottchen...
Klar hast du dich in erster Linie mit deinem Beitrag, der zeitlich unmittelbar auf den meinigen folgte, eindeutig vorrangig auf mich bezogen. Ich wüsste nicht, auf wen sonst.
Klar hast du mit deiner Aussage, mehr Sätze bedeuteten nicht mehr Substanz, klar impliziert, dass ich dergleichen behauptet hatte. Ich wüsste nicht, wie man das anders verstehen könnte.
Falls ich bei einem der beiden Aussagen falsch liege, kannst du mich ja korrigieren, andernfalls trollste kindisch rum.
Fairas hat geschrieben:Jeder sollte vor seiner eigenen Tür kehren...

Na du bist ja witzig. Hinweis: Du hast mich angegriffen. Ich habe lediglich versucht dir klar zu machen, dass du 3 vernünftigere Optionen hast: 1) Ignorieren (wie ich das nach deiner nächsten belanglosen Antwort dir wohl vorführen werde) 2) konstruktiv Kritik üben, in der (zugegebenermaßen illusorischen) Hoffnung, dass das zur Besserung führt, wie ich das jetzt und vorher gemacht habe, und 3) melden oder direkter Kontakt zur Moderation, wenn du etwas komplett inakzeptabel findest.
Damit einhergehend habe ich auch geklärt, warum ich das mache. Nummer 2 eben. Wir haben also gemeinsam vor meiner Türe gekehrt. Danke für deine nicht wirklich konstruktive Hilfe. Der Haufen Mist vor deiner stinkt halt weiter rum. Wenn du ihn schon nicht wegfegen willst, kannst du ihn dann vllt. nächstes Mal wenigstens drinnen lassen?
Mal abgesehen vom Paradoxon, dass du mit deiner inhaltslosen Flennerei über Forenregelbruch selbst einen begehst (da Spam), ist mir weiterhin nicht klar, was dir deine sporadischen Beiträge bringen sollen.
An die Moderation sind sie nicht gewendet, weil dann schreibt man denen direkt oder unter Feedback, und an uns andere Normalsterbliche ja auch nicht.
Dein "Schließen! Verbieten!" kommt fast so rüber, als wolltest du anderen den Mund verbieten. Aber so frech wirst du sicherlich nicht sein.
Bleibt halt die Möglichkeit, dass du den Beitrag halt für dich selbst geschrieben hast.
Wie auch immer. Interessiert mich nicht wirklich. Ich vertraue darauf, dass du mit am Besten weißt, was für dich gut ist. :strategie_zone_4:
αἰεν ἀριστευειν και ὑπειροχον ἐμμεναι ἀλλων

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Re: [Spamtopia] Aufreger des Tages

Beitragvon Stratege » 6. Dezember 2016 22:03

Pastete hat geschrieben:Dein "Schließen! Verbieten!" kommt fast so rüber, als wolltest du anderen den Mund verbieten. Aber so frech wirst du sicherlich nicht sein.
Bleibt halt die Möglichkeit, dass du den Beitrag halt für dich selbst geschrieben hast.


Da gebe ich dem Genossen Pastete völlig recht, kaum auszuhalten so etwas, erinnert ja beinahe schon an so etwas hier:

Pastete hat geschrieben: Musst du dir die Schlammschlachten denn unbedingt suchen?!
Jeder außer euch beiden hat begriffen, dass ihr beide zusammen nicht funktioniert. Außer ihr kriegt aus eurer dysfunktionalen Beziehung irgendeinen Kick. Aber dann sucht ihn euch doch irgendwo anders.


Glashäuser und Steine und so weiter, nicht? :strategie_zone_3:
Die Grundwerte der prämodernen Gesellschaftsordnung:

Artillerie, Kavallerie, Infanterie

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Re: [Spamtopia] Aufreger des Tages

Beitragvon Caesar » 6. Dezember 2016 22:36

Stratege hat geschrieben:Glashäuser und Steine und so weiter, nicht? :strategie_zone_3:

Da muss ich schon zustimmen, Pastete, du machst das gleiche und regst dich vor allem über total irrelevante Dinge (Fairas, nicht PC) auf, über die man einfach hinwegsehen kann.
Ein wenig mehr Entspanntheit würde hier vielen gut tun. :strategie_zone_4:

Generell sehe ich denke ich aber schon, dass viele Leute vor allem durch Trump gemerkt haben,(nicht alle, aber die Zahl ist stark gewachsen), dass ihr bisheriges Verhalten vielleicht doch nicht das sinnvollste war.
Wenn ich sogar von Jakob Augstein in einer Talk Show hören durfte, dass er bemerkt hat, dass es vielleicht doch nicht die beste Strategie oder sogar kontraproduktiv ist, alle Afd Wähler oder Leute mit irgendeiner ihm nicht genehmen Haltung zur Flüchtlingspolitik und ähnlichem als wahlweise Rassisten, Nazis, Faschisten etc. zu bezeichnen, dann ist ja vielleicht doch noch nicht alle Hoffnung verloren.
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