An die Unternehmer unter euch!

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Hexenkönig
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An die Unternehmer unter euch!

Beitragvon Hexenkönig » 7. Dezember 2017 02:04

Ich habe vorher gerade auf Youtube Elisabeth Rioux entdeckt.
Eine ca. 18 bis 20 jährige Kanadierin, die jetzt schon reich ist und die Welt bereisen kann, weil sie die Gründerin des Bikini-Labels Hoanka Bikini ist, die modische Bikinis aus Neopren vor allem für jüngere Menschen verkauft.
Auf ihrem Kanal gibt es ein Video, wo sie erzählt wie sie so reich wurde und diese Story beinhaltet auch die Anfänge ihrer Firma. Darin erzählt sie, dass sie auf die Idee gekommen ist Bikinis aus Neopren zu produzieren. Sie hat ein paar Leute bei sich in Kanada und in China kontaktiert und dann nach ein wenig hin und her sich für die Produktion in China entschieden. Sie hat den ersten Bikini designt und dann war sie soweit ihre erste Order an ihren Lieferanten nach China zu schicken. Ja und dann gings eben am üblichen Weg weiter...Bikinis kamen, Bikinis wurden verkauft, das erwirtschaftete Geld wurde in noch mehr Bikinis gesteckt und immer so weiter...

Doch genau an dem Punkt mit dem Lieferanten hab ich mir gedacht; ist das echt so einfach???
Ich meine, dass man einfach so einmal ohne Studium gar nichts einen Lieferanten in so einem fremden Land wie China findet und dort "einfach so" produzieren lassen kann! :strategie_zone_36:
So wie ich das verstanden habe war sie vor der ersten Order kein einziges Mal in China, sie hat einfach etwas designt, an ihren Lieferanten geschickt und der hat ihr Bikinis gemacht, aber da frage ich mich wie geht das? Wie findet man so einen Lieferanten und wie ordert man dann eben z.B. Bikinis? Muss man ihm da das Schnittmuster schicken, oder schickt man einen fertigen hin und die nehmen das dann selber auseinander und sehen zu, wie sie das reproduzieren können, oder wie sonst?

Nicht dass sich jetzt wer wundert, dass ich mich so auf Bikinis versteife bei meinen Beispielen, aber wie gesagt, ich frage mich das alles gerade anhand der Geschichte von Elisabeth Rioux.
Es gibt ja auch genug andere Dinge die in China produziert werden, aber kann mir das jemand genauer erklären wie man das macht, wenn man z.B. Bikinis, T-Shirts oder von mir aus auch Schuhe dort produzieren lassen will?

Schwer kann es anscheinend ja nicht sein, wenn das sogar eine 18 Jährige hinkriegt, die in ihrem Leben zuvor nichts getan hat außer in die Schule zu gehen und als 12 jährige in einem Eissalon zu arbeiten (das hat sie alles zumindest im Video erzählt).

Wie findet man aber chinesische Produzenten und wie teilt man ihnen mit, wie ein bestimmtes Produkt auszusehen hat? Ich lasse T-Shirts jetzt mal außen vor und komme wieder auf Bikinis zurück, weil die in der Herstellung und im Design ja doch um sehr vieles komplizierter sind, als einfache bedruckte T-Shirts. Wer sich diese Hoanka Bikinis von ihr ansieht, der wird schnell feststellen, dass sie schon modisch ausgefeilt sind, doch wie übermittelt man das einem Produzenten in einem super fremden Land, damit dann auch noch das rauskommt, was man will? Und kauft man da das Material selber und schickt es nach China, oder kümmern die Produzenten sich dort selbst darum?

Was die Firma von Elisabeth Rioux selber angeht, so scheint es, dass sie keine Angestellten hat, die das für sie übernehmen. In einem anderen Video hat man nämlich gesehen, dass sie bei sich zuhause Unmengen an Körben in Regalen voll mit Bikinis hat und sie und ihre ganze Familie die Bestellungen selbst verpacken und verschicken. Sie lässt also theoretisch wirklich nur von externen, chinesischen Arbeitern produzieren, sich das dann nach Kanada schicken und von dort aus dann versendet sie die fertige Ware hinaus in alle Welt.

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Re: An die Unternehmer unter euch!

Beitragvon Fairas » 7. Dezember 2017 11:02

Ich hab zwar keine Ahnung aber vielleicht gibt es im Internet einfach Seiten wo man sowas bequem in Auftrag geben kann.

Und zum Thema Studium: Wer glaubt denn noch den Quatsch man müsste studieren um reich zu werden? Entweder man erbt oder man hat zufällig ne gute Idee (wie hier wohl der Fall).
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Re: An die Unternehmer unter euch!

Beitragvon Ischozar » 7. Dezember 2017 11:17

Und zum Thema Studium: Wer glaubt denn noch den Quatsch man müsste studieren um reich zu werden? Entweder man erbt oder man hat zufällig ne gute Idee (wie hier wohl der Fall).


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Re: An die Unternehmer unter euch!

Beitragvon kampfmaschine » 8. Dezember 2017 19:27

Hallo Hexenkönig,

ich denke mal es ist nicht allzu schwer eine Näherei in China zu finden. Ich schätze mal 30 min Sucharbeit im Internet, natürlich ohne konkrete Anfragen(wer gut in Englisch ist wahrscheinlich weniger). Schon die Befragung von Alibaba bringt eine ganze Reihe von Konktaktmöglichkeiten. Schwieriger ist wahrscheinlich die Logistik, wenn man da nicht aufpasste verbrennt man sein ganzes Geld für den Transport.

Wie du richtig vermutest wird man im Normalfall ein Schnittmuster und Angaben zum Material hinschicken und im Idealfall noch ein Musterteil. Ist aber im Metallbau auch nicht anders, im Normalfall reicht eine technische Zeichnung um ein Teil zu fertigen, ein Musterteil ist aber sicher gerne gesehen um bei irgendwelchen Unklarheiten nachsehen zu konnen (notfalls reicht sicher auch ein Musterteil, dann wird es halt teurer). Das mit den Material ist dann sicher Verhandlungssache, da gibt es sicher Materialbeistellungen durch den Kunden sowie Eigeneinkauf durch den Hersteller. Hat beides seine Vor- und Nachteile.

Ansonsten ist eine gute Geschäftsidee wirklich hilfreich um Reich zu werden. Aber ich denke, dass die meisten die sich selbstständig machen, nur denken das sie eine gute Geschäftsidee haben.

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Re: An die Unternehmer unter euch!

Beitragvon nordstern » 10. Dezember 2017 02:23

Das klingt alles einfacher als es ist. Das Problem ist ja nicht die Schneiderin, sondern das man mit steigendem Umsatz auch alles drum rum anpassen muss. Man muss Unternehmensstrukturen, Buchhaltung, Verwaltung, etc alles aufbauen. Selbst die Logistik wird ein großer Akt. Daran scheitern die meisten aufstrebenden Unternehmen und viele Mittelständische Unternehmen haben durch ihren Aufstiege genau da ihre Probleme.

Abgesehen davon das sie ne Ausnahme ist. Wieviele Unternehmer gibt es weltweit? Wieviele fangen täglich neu an? Wieviele scheitern und wieviele schaffen es halbwegs ihen Lebensunterhalt zu bestreiten. Wieviele davon können ein Unternehmen aufbauen und wieviele davon schaffen das alles schon zum Millionärin in dem Alter, in der schnelle? Da sind 10 sechser im Lotto hintereinander wahrscheinlicher. Aber bei ca 8 Milliarden Menschen passiert das halt immer mal wieder.
Ich bin Legastheniker. Wer also Rechtschreibfehler oder unklare Formulierungen findet, soll bitte versuchen die Grundaussage zu verstehen oder darf sie gerne behalten :)

Danke für euer Verständnis.

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Re: An die Unternehmer unter euch!

Beitragvon Way of Blücher » 1. August 2018 18:28

Außerdem wurden ihre Eltern zu wenig beleuchtet. Wie viel verdienen ihre Eltern? Womit verdienen die ihr Geld?

Ich glaube es nicht, dass die gute bereits in ihrem Alter eine Millionärin ist. Vllcht. verdient Sie zur Zeit sehr gut und kann sich teure Reisen leisten, aber habt ihr auch nur einmal durchgerechnet, wie viele Klamotten Sie verkaufen muss, um genug Gewinn zu erwirtschaften, damit sie sich einen Urlaub auf den Maledieven leisten kann?
Ich denke, dass sie die Kontakte nach China über ihre Eltern hat und Sugardaddy da bereits ein ordentliches Startkapital vorgeschoben hat. Außerdem erwirtschaftet sie ihre Traumreisen auf dem Rücken von lächerlich niedrig bezahlten chin. Arbeitern und wahrscheinlich sogar Zwangsarbeitern. Saubillig produzieren (Produktionskosten in Fabrik vllcht. 3€), + Transport dann eventuell 8€ und die verkauft die Klamotten dann für 49,99€ - 70€ das Stück in den USA/Europa/reiche Länder. Würde das alles in einem Land passieren (Produktion, Transport, Verkauf), dann wären Leute wie sie wahrscheinlich schon wegen Wucherei (BGB § 138) und Ausbeutung vor Gericht.
Dank der Globalisierung ist das aber alles kein Thema mehr und heute gängiger Standart der Weltwirtschaft. Das einzig gute: Aufgrund unterschiedl. Währungen können sich die Chinesen dieser Fabriken wohl auch ein besseres Leben finanzieren.

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Du meinst Nepotismus/Vetternwirtschaft/Korruption.
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Re: An die Unternehmer unter euch!

Beitragvon Forcewolf » 5. Dezember 2018 12:10

Fairas hat geschrieben:Ich hab zwar keine Ahnung aber vielleicht gibt es im Internet einfach Seiten wo man sowas bequem in Auftrag geben kann.

Und zum Thema Studium: Wer glaubt denn noch den Quatsch man müsste studieren um reich zu werden? Entweder man erbt oder man hat zufällig ne gute Idee (wie hier wohl der Fall).


Genau so sieht es doch heutzutage aus! Um ein Unternehmer zu gründen bedarf es mittlerweile nicht mehr zwingend ein Studium. Auch ich habe damals nur meine höhere Handelsschule absolviert und bin direkt ins Berufsleben eingestiegen. Nun bin ich Jungunternehmerin und falle langsam sogar aus der Kleinunternehmerregelung raus, so dass ich mich mittlerweile mit Themen wie doppelte Buchführung usw. befassen muss, was ich zuvor auch niemals für möglich gehalten hätte.
Zuletzt geändert von Forcewolf am 12. Dezember 2018 16:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: An die Unternehmer unter euch!

Beitragvon nordstern » 5. Dezember 2018 18:09

Man braucht aber betriebswirtschaftliche Grundkentnisse oder jemanden der sich damit auskennt.

Ich bin ehemaliger Banker und studiere gerade BWL. Und in meinem Freundeskreis haben sich 4 Stück selbstständig gemacht. Alle vier haben aufgehört... entweder rechtzeitig oder zwei mit Privazinsolvenz. Das erstaunliche war, das die mit Insolvenz und Offenbarungseid gut laufende Geschäfte hatten. Aber aufgrund nicht vorhandener Wirtschaftskentnisse und Steuerkentnisse massive Probleme bekommen haben. So gab es massive Probleme weil Steuern nicht richtig bezahlt wurden. Letzlich zerstörte sie aber fehlende betriebswirtschaftliche Kenntnisse. Es reicht nun mal nicht aus zu sagen ich Kaufe für 10 EUR ein und verkaufe für 15EUR. Man muss Kosten kalkulieren können. Welche Fixkosten habe ich, welche variablen Kosten, wie hoch soll meine Marge sein, was kann ich verlangen, was ist der EInkaufspreis... all das spielt eine Rolle. Und Menschen die von BWL keine Ahnung haben, verstehen das oft nicht und gehen genau daran zugrunde. Im Falle meiner Freunde war es sogar so, das ich wusste sie haben davon keine Ahnung und meine Hilfe abgelehnt wurde. Vermutlich der Stolz des Unternehmers... der aber letzlich trotz sehr guter Auftragslage und großen Kundenstamm ins Verderben führte.

Kein privates Beispiel, deswegen schreibe ich es: es ist der Schreiner bei uns im Ort. Er hat sich selbstständig gemacht und nach erstaunlicherweise erst 5 Jahren zu machen müssen. Aber nicht aufgrund der Auftragslage. Vielmehr aufgrund der Kalkulation. Beispiel: So verkaufte er zwei identische Stühle für zwei unterschiedliche Preise. Der eine kostete 30EUR der andere 80EUR. Auf die Frage wieso meinte er: Für den einen Stuhl musste ich Holz kaufen, für den anderen hatte ich noch Holz im Lager. ... wer findet den Fehler
Ich bin Legastheniker. Wer also Rechtschreibfehler oder unklare Formulierungen findet, soll bitte versuchen die Grundaussage zu verstehen oder darf sie gerne behalten :)

Danke für euer Verständnis.

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Re: An die Unternehmer unter euch!

Beitragvon Homerclon » 5. Dezember 2018 22:07

Bzgl. der korrekten Steuern: dafür gibts Steuerberater. Die dann zwar natürlich auch bezahlt werden wollen, aber wenn man von den Steuern keine Ahnung hat ist das am Ende wahrscheinlich die günstigere Lösung.
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Re: An die Unternehmer unter euch!

Beitragvon nordstern » 5. Dezember 2018 23:06

Die hatten keinen, weil zu teuer...

Aber das hat ihnen nicht das Genick gebrochen. Das war die Kalkulation.
Ich bin Legastheniker. Wer also Rechtschreibfehler oder unklare Formulierungen findet, soll bitte versuchen die Grundaussage zu verstehen oder darf sie gerne behalten :)

Danke für euer Verständnis.

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Re: An die Unternehmer unter euch!

Beitragvon Forcewolf » 12. Dezember 2018 16:49

nordstern hat geschrieben:Man braucht aber betriebswirtschaftliche Grundkentnisse oder jemanden der sich damit auskennt.


Ja gut, da hast du natürlich Recht! Gewisse Grundkenntnisse sollten vorhanden sein...ich hatte damals u. a. auch BWL und Rechnungswesen als Fach in der Handelsschule und somit die notwendigen Grundkenntisse erlernt. Zudem führe ich das Unternehmen mit einem Geschäftspartner, der sich im Großen und Ganzen in der Wirtschaft ebenfalls ganz gut auskennt. Dennoch bedarf es einiges an Disziplin und Engagement, da einige Dinge auch für uns Neuland waren und wir uns daher ebenso in gewisse Bereiche reinfuchsen mussten. Wie ich ja bereits schrieb, befassen wir uns seit kurzer Zeit auch erstmalig mit Themen wie doppelte Buchführung usw. und diesbezüglich konnten wir zuvor ebenfalls nur theoretisches Wissen aufweisen. Als Kleinunternehmer hatten wir damit bis vor kurzem nichts zu tun, aber da wir seit einiger Zeit gewisse Umsätze bzw. Gewinne erwirtschaften, sind wir laut Abgabenordnung nur zur doppelten Buchführung verpflichtet. Zu diesem Thema gibt es ja zum Glück einiges im Netz zu finden und anhand einiger Beispiele konnten wir das Erlernte wieder etwas auffrischen. Die Beispiele zur doppelten Buchführung bei 1&1 IONOS waren auf jeden Fall sehr hilfreich, da auch nochmal genau auf die Bilanz- sowie die Gewinn- und Verlustrechnung eingegangen wurde. Mittlerweile gibt es ferner ja auch diverse Tools, die einem den Prozess enorm erleichtern und an solch einem Tool werden wir uns auch bedienen. Selbstverständlich verlieren auch wir hin und wieder mal den Überblick, da einen die vielen Informationen förmlich erschlagen, aber mit ein wenig Motivation und Wille, sollte das doch alles machbar sein.
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