Die Theorie der schlechten Witze

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Berenike
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Die Theorie der schlechten Witze

Beitragvon Berenike » 6. November 2012 13:59

Hallo zusammen :)

Nach ein wenig Suchen habe ich noch eine Geschichte gefunden, die jemand geschrieben hat, der mir mal sehr nahe stand.
Aus verschiedenen Gründen kann ich ihn jedoch nicht mehr fragen, ob die Geschichte zur Veröffentlichung gedacht war.

Da er mir jedoch laufenden Projete von ihm (Harry Potter Veni, Vidi, Vici) überschrieben hat, habe ich mir überlegt, auch diese Geschichte zu veröffentlichen.
Es ist jedoch eine etwas spezielle Geschichte. Sie zieht viele Themen, mit denen er sich näher beschäftigte, in den Dreck und verballhornd so manch anderes Thema.

Beim Lesen musste ich manches Mal ziemlich lachen, vielleicht geht es euch ja ebenso ;)
Aber genug Gelaber.

VIel Spaß bei der Theorie der schlechten Witze! Eventuell gefällt es euch ja ebenso wie mir :)
Kommentare bitte hierher.

Die Theorie der schlechten Witze

Ich bin geneigt, liebe Leser, Euch meine Erklärungsweise darzulegen, wie die Welt von schlechten Witzen bedroht wurde und – so muss ich Euch leider mit bangem Blick gen Himmel gestehen – noch immer wird.
Man mag vermuten, dass sich nichts schlimmes dahinter verbirgt, wenn jemand Witze erzählt wie „Rollt ´ne Kugel um die Ecke und fällt um!“. Doch an dieser Stelle muss ich Euch alle warnen! Warnen, wie Kassandra den Untergang Trojas voraussagte. Warnen, wie ein seleukidischer König die Zeichen der Orakel von Delphi missverstand und sein eigenes Reich zerstörte!
Schlechte Witze sind der Ursprung allen Übels, schlechte Witze werden noch heute von ahnungslosen Menschen erzählt, die später eines grausamen und unnatürlichen Todes werden sterben müssen.

Doch genug dieser Worte. Kommen wir nun zur Legende, wie schlechte Witze von der Erde verbannt wurden und dennoch unter uns weilen und unsere Existenz bedrohen.

Vor langer, langer Zeit lebten die Menschen mit den schlechten Witzen Seite an Seite. Sie respektierten einander und verbrachten so manche Stunde damit sich gegenseitig zu unterhalten. Doch die Menschen verloren – wie so häufig in der Geschichte – das Maß.
Die schlechten Witze häuften sich, bis man ihrer schließlich nicht mehr Herr wurde. Dieser wildgewordene Haufen schlechter Witze erkannte seine Macht und versuchte mit allen Mitteln die Herrschaft der Welt an sich zu reißen.
Doch einige leisteten Widerstand!
Ein letztes Bündnis aus Griechen, Barbaren, Puniern und Römern kämpfte an den Hügeln des Vesuv, um die Freiheit Europas. Viele verloren ihr Leben. Die Verluste auf beiden Seiten waren enorm. Kaum eine Hand schien die Überhand zu gewinnen.
Doch dann kam Loriot und an seiner Seite Heinz Ehrhardt und sie allein fanden die Waffen in den Worten, wie sie kaum jemand anders zu finden vermochte. Die Linie des letzten Bündnisses schien gesichert, bis jedoch der größte Kriegsherr der schlechten Witze das Feld betrat:
Der Herr der vielen Wortwitze.
Das letzte Bündnis kämpfte weiter, an ihrer Spitze, in weiße Rüstung gehüllt, Loriot und Ehrhardt. Doch die Macht des Wortwitzes konnte nicht gebrochen werden.
Schließlich rangen Loriot und Ehrhardt den Herrn der Wortwitze nieder, doch zu einem schrecklichen Preis. Sie selbst mussten ihren Verstand und ihr Leben auf dem Schlachtfeld lassen.

Viele Tausend fanden den Tod auf den Schlachtfeld. Die schwersten Verluste hatten wohl die Punier zu vermelden. Da dieses einst so hohe Volk nun ihrer größten Gelehrten beraubt war, wurden sie unter die Schutzherrschaft der Römer genommen. Als jedoch ein bettelarmer Bürger namens Nero eine Fackel fallen ließ – Historiker nehmen an, er war sternhagelvoll – brannte die Stadt nieder und wurde niemals mehr aufgebaut.

Aber das klärte nicht die Frage nach den überlebenden schlechten Witzen. So kam man auf die Idee, eine Büchse zu nehmen und diese mit einem orangenem Vlies zu umwickeln. In dieses Gefäß wollte man die schlechten Witze verbannen, so dass sie niemals wieder zu den Menschen zurückkämen. Das Problem war nur: Die Büchse gehörte einer gewissen Pandora.
So musste sich also der tollkühne Rockmusiker Herkules – eine komische Mixtur aus Veela-Elfen-Elben-Vampire-Albae-Kobolde-Actionhelden - auf den Weg zu Pandora machen und die Büchse von ihr holen (wie genau er es schaffte, die Büchse zu bekommen, wurde nie geklärt. Er selbst faselte im betrunkenen Zustand etwas davon, dass man wohl die meisten Kalorien verbrauchen würde, wenn man sich unter Zeitdruck schnell anziehen müsse.). Auf dem Rückweg ging er noch an einer Sphinx vorbei, durchschlug den Knoten, der sie fesselte (man nannte ihn komischerweise „gordischer Knoten“, warum auch immer...) und bekam zur Belohnung das orangene Vlies.
Zurück in Rom – nach Karthagos, bzw. Atlantis Untergang die größte Stadt der Welt – wurde Gaius Iulius Caesar mit seinen Legionen entsandt, die schlechten Witze der Welt zum Erdkern zu bringen, damit das Fegefeuer sie auf ewig quälen würde.
Auf dem Weg dorthin sangen sie das Lied, das die Gründung Roms aufzeigte.

[Anmerkung des Autors: Bei dem folgenden Lied sollte man sich das Singen wie beim Militär vorstellen. Sprich: Der leitende Offizier singt eine Zeile und die Kompanie singt es nach.]

Hinter eines Baumes Rinde!
Wohnt die Made mit dem Kinde!
Sie ist Witwe, denn der Gatte,
den sie hatte fiel vom Blatte.

Diente so auf diese Weise,
einer Ameise als Speise.

Eines Tages sprach die Made:
„Liebes Kind, ich sehe g´rade.
Drüben gibt es frischen Kohl,
den ich hol, so leb´ denn wohl!
Geh nicht aus, denk was geschah,
denk an deinen Herrn Papa!“

Sprach die Made und entwich.
Made junior aber schlich.
Hinterdrein und das war schlecht,
denn schon kam ein bunter Specht
und verschlang die kleine Made,
ganz vollkommen ohne Gnade.

Hinter eines Baumes Rinde,
ruft die Made nach dem Kinde.“*


Die Legende Roms besagt, dass der Specht, der von Knusperhexen weisgesagt worden war, Romulus hieß und die kleine Made Remulus. So kam Rom zu seinem Namen.

Doch zurück zur Rettung der Welt: Iulius´ Mission scheiterte.

Zwar gelang es Caesar die Büchse der Pandora mit dem orangenem Vlies umwickelt unter die Erde zu bringen, doch wurde die Legion dort grausam vernichtet. Wer diese Legion vernichtet haben soll, ist bis heute ungeklärt. Man munkelt jedoch, dass es ein homosexuelles Pärchen, namentlich Harry Potter und Draco Malfoy gewesen sein soll. Diese waren unbesiegbar, da sie berühmte Veela-Elfen-Elben-Vampire-Albae-Kobolde-Actionhelden Menschen gewesen sein sollen.

So also blieb die Büchse mit den schlechten Witzen unbewacht nur wenige Kilometer unter der Erdoberfläche. Und die Welt vergaß sie.
3.000 Jahre blieb die Büchse vergessen. Und ebenso wie die Büchse vergaßen die Menschen auch, warum die Schlacht bei den Feuern des Vesuv geschlagen worden war. Die schlechten Witze bereiteten sich erneut aus. Und es wurden viele, beinahe mehr, als jene, die vom letzten Bündnis aus Griechen, Puniern, Barbaren und Römern geschlagen worden waren.

Die schlechten Witze unter der Erde wittern sowohl ihre Chance als auch ihre Verbündeten. Und ihre Verbündeten stärkten sie damals und stärken sie auch heute noch.
Wenn ein aufmerksamer Beobachter – und verzeiht mir die fehlende Bescheidenheit, werte Leser – wie ich einen schlechten Witz erzählt bekommt, kann er ein leises Kratzen unter der Erdoberfläche hören. Das Kratzen kommt daher, dass die schlechten Witze ihre langen Klauen ausfahren und versuchen, die letzte Schicht aufzukratzen.
Viel gefährlicher ist es jedoch in der Nähe von Gullydeckeln! Dort kann man bei genauer Beobachtung sehen, wie abgemagerte, dürre, lange Finger versuchen die Deckel anzuheben. Es soll teils sogar schon vorgekommen sein, dass ein paar gelber Augen gesehen worden sein sollen.

Daher, mit dem Abschluss dieser Theorie der schlechten Witze, ein Appell an Euch, liebe Leserschaft:
Erzählt keine schlechten Witze mehr! Wenn sich die Witze der alten Zeit mit dem Witzen von heute vereinigen können, ist die Welt verloren! Selbst ein Bündnis mit dem schwulen Pärchen der Veela-Elfen-Elben-Vampire-Albae-Kobolde-Actionhelden würde die Welt nicht retten können. Wir stehen kurz vor der Vernichtung!


*Editionsphilologisch nicht überprüft
Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt.