Warhammer 40K Weltenbrand - Die Letzte Schlacht II

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Georgios
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Re: Warhammer 40K Weltenbrand - Die Letzte Schlacht II

Beitragvon Georgios » 6. Januar 2013 12:58

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Entgeistert blickte Taceta durch das Loch auf das fremde, gigantische Schiff, welches kleinen Laserstrahlen ganze Wohnblöcke in Asche verwandelte. „Wo ist die Hexe?“ fragte eine ihm vollkommen unbekannte Stimme. Er drehte den Kopf zu ihr und erkannte D’Ani, der mit einer stark lädierten Rüstung die Treppe wiederhochgekommen war. Elektrische Blitze zuckten noch leicht um ihn herum.
„Entschuldigung, der Helm ist schrott.“ Ergänzte er zwei Oktaven höher als sonst.
„Aber die Hexe, wo ist sie?“ Taceta drehte sich um und zeigte in die Mitte. Doch da war nichts mehr, nur ein großer Blutfleck und dieses Blut war nicht mal rot, sondern Lila.
„Sie war Tod, oder?“
„Ich glaube.“ Meinte Taceta.
D’Ani bemerkte das Loch in der Decke und erstarrte förmlich, als er das Chaos sah.
„Verdammte Scheiße…Dinge werden auch niemals einfach…“
Der Turm erbebte.
„Wo ist Mimir?“ fragte er plötzlich und Taceta sah sich schnell um, entdeckte sie aber immer noch auf der Stelle liegend, wo sie zusammengebrochen war.
„Sieht nicht lebendig auf.“
D’Ani ging zu ihr hin, legte kurz einen Finger auf den Hals und sagte dann:
„Taceta, ein Glück das sie kein Arzt sind. Die lebt noch. Mitnehmen.“
„Wie? Ich soll die tragen?“
„Die wird doch nicht schwer sein. Los, oder wollen sie in den Ruinen eines Turms sein?“
„Nein, das hatte ich schon. Aber die Hexe…“
„Die ist nicht mehr hier. Wenn sie ein Ritual vollführen kann, was uns alle töten würde, dann kann sie sich bestimmt auch teleportieren.“
„Das macht ja Hoffnung.“ Kommentierte Taceta die Aussage sarkastisch und warf Mimir über seine Linke Schulter. Sie war erstaunlich leicht, trotz ihrer Größe. So schnell wie möglich rannten sie die Wendeltreppe wieder herunter, um in dem großen Saal auf Imperiale Soldaten zu treffen. Sie waren natürlich verdreckt und sahen genauso scheiße aus wie immer, unterschieden sich von anderen Soldaten aber dadurch, dass sie blaue Rüstungen trugen. Himmelsblau um genau zu sein. Kaum sahen sie sie, schon richteten sie ihre Plasmagewehre auf sie und ein Sergeant fragte laut:
„Wer sind sie?“
„Freunde. Soldat Tesar und meine Wenigkeit, Lordoberst D’Ani.“
„Und die da?“ Der Soldat deutete auf Mimir.
„Präsidentin Mimir.“
„Oh, Präsidentin Mimir.“ Interessierte sich der Seargent und musterte sie.
„Sie sind?“
„ Sergeant Marrik vom 101. Windspieler.“
„Ah, viel gehört von euch Jungs. Habt ihr noch den Kopf des Himmlischen?“
„Nur auf der Flagge. Das Original war ein wenig…verschimmelt. Und unsere „Freunde“ sehen so etwas auch nicht gerne.“
„Ja, ich weiß. Nun aber machen sie hier?“
„Gehen sie runter und reden sie mit dem Oberst. Er kann es besser erklären.“
„Gut, Soldat.“ Verabschiedete sich D’Ani und ging an ihnen vorbei die nächste Treppe herunter. Taceta lud Mimir auf einen Stuhl im Raum ab, wandte sich an den nächsten Soldaten:
„Passen sie auf.“
„Ok.“ Meinte der nur und reinigte weiter seine Waffe. Dann sprintete Taceta dem Lordoberst hinterher, der schon unten war und mit dem Oberst redete.
„Also wir stießen gegen diese Käfer vor und waren auf einen guten Weg. Dann kam das Schiff und lud…diese Dinger, Roboter, ab. Ihre Waffen sind…monströs. Wir verschanzten uns hier, hoffen die Flotte im Orbit.“
„Gut…haben sie Meldungen rein bekommen?“
„Nein, kein Kontakt. Unser Funker ist auch drauf gegangen.“
Das Gebäude erbebte erneut und Schutt fiel von der Decke.
„Scheiße Mann.“ Fluchte der Oberst und sah besorgt zur Decke.
„Oberst Behrond!“ schrie einer der Soldaten, der am Eingang stand, und sofort reagierte der gerufene.
„Was?“
„Feinde im Anmarsch, die neuen Dinger!“
Rote Energieblitze schlugen in die Wände ein und einer traf den Mann, er brach sofort zusammen.
„Auf geht’s Jungs!“ rief der Oberst und die Männer fassten ihre Waffen fester.
„Banes, Granaten.“
„In Arbeit.“ Der angesprochene Soldat fasste seinen Granatenwerfer, stopfte eine herein und schoss gerade als der erste Feind durch den Eingang schritt ab. Das Geschoss explodierte in Tausend Fragmente und wirbelte die ersten fünf Gegner ordentlich durcheinander. Es waren Menschenähnliche Konstrukte, aber schienen sie aus Metall zu bestehen. Anstelle eines Kopfes saß dort ein rot glühender Stein, der durch eine Totenkopfmaske geschützt war.
„Warum sagt mir etwas, dass der Kopf ihre Schwäche ist?“ meinte D’Ani und nahm seine Pistole aus dem Halfter.
„Los schießt doch!“ forderte der Oberst seine Leute auf und diese folgten dem Befehl auch sofort. Eine zweite Granate von Banes folgte und die Feinde lagen erneut auf den Boden und bei manchen explodierte der Kopf sogar.
„Das sind doch gar nicht so harte Gegner.“
„Es sind viele. Seargent! Wie siehts aus?“ schrie der Oberst nach oben, von wo zurückgebrüllt wurde:
„Eisern. Es sind schier unendliche. Wir haben Kontakt zur Flotte.“
„D’Ani?“
„Ja, Oberst?“
„Halten sie die Jungs kämpfend.“
„Verstanden.“
Die Eisernen Legionen marschierten immer weiter in das Gebäude, wurden aber immer noch fast genauso schnell zerstört, wie sie nachrückend. Von draußen drang infernalischer Lärm heran und der Turm erbebte erneut in seinen Grund und für einen Moment war gleißendes Licht zu sehen, bevor er wieder zitterte. Die Soldaten des 101. Windspieler hatten sich währenddessen gut auf den Feind eingestellt und trafen zielsicher ihre Schwachstellen – aber Banes gingen die Granaten aus und beinahe sofort mit dem Ende des Beschusses verwandelte sich das verlustfreie Gefecht in ein Blutbad. Die Laserkanonen flackerten auf und dezimierten in ungeheurer Geschwindigkeit die Verteidiger. Nichts schien sie aufzuhalten, Rüstungen waren vollkommen sinnlos und selbst die Barrikaden wurden einfach durchlöchert. Vor dem Eingang stapelte sich mittlerweile ein ganzer Altmetallhaufen, doch rückten noch mehr der Roten Augen nach.
„D’Ani, kommen sie mit den Leuten hoch!“ schrie Behrond von oben und D’Ani schob Taceta sofort zur Treppe.
„Los! Hoch, ihr beide deckt!“
D’Ani zeigte auf zwei Soldaten, die den Beschuss aufrecht erhielten, während die anderen so schnell ihre Beine sie trugen die Treppe hochrannten. Einer der Roboter drehte seine Optiken zu einem der Soldaten und beinahe augenblicklich schoss ein Laserstrahl aus der Waffe und hinterließ ein Handtellergroßes Loch in der Brust des Soldaten, der es sich nur kurz unglaubwürdig ansah und dann umkippte.
„Kommen sie!“ rief D’Ani zu dem verbliebenen und begann auch die Treppe hochzusprinten. Der Soldat war eine Sekunde zu langsam, wurde ebenfalls von einem Strahl durchbohrt. Im oberen Stockwerk warteten bereits die Überlebenden der Kompanie, ein kleiner Haufen, auf ihn.
„Lord Ionas hat versprochen ein Thunderhawk für uns zu schicken. Bis dahin müssen wir hier nur die Stellung halten.“ Erklärte der Oberst und sah durch das Fenster nach draußen. „Das könnte schwierig werden.“
Taceta tat es ihm gleich und erkannte Roma nicht wieder: Schon vorher hatte der Krieg unglaublich gewütet, aber nun sah es wirklich wie der Anfang der Apokalypse aus: Überall brennende Häuser, Asche und der Himmel erst…
„Er hat gesagt er schickt es so schnell wie möglich. Aber das heißt ja nichts.“ Von unten drang das Geräusch Tausender Metallener Stiefel nach oben.
„Nein, das heißt nichts. Greift die Flotte an?“
„Sie sind dabei, bislang wurden sieben Schiffe vernichtet und nichts erreicht. Aber gleich sind die Taros-Lanzen in Reichweite, die Kreuzer sind zwar ansonsten vollkommener Schrott, aber diese Lanzen haben bislang noch alles in Asche verwandelt.“

„Admiral! Wir haben die Hammer Odinas verloren!“ rief ein Offizer und Lord Ionas beneidete die Bodentruppen beinahe – als Soldat konnte man noch aktiv zum Sieg beitragen, aber als Admiral war man auf seinen Stuhl gefesselt und konnte nur hoffen, dass seine Leute den Sieg erreichen konnten – aber er konnte nichts tun. Zurückziehen? Unmöglich. Weiter angreifen? Höchstwahrscheinlich aussichtslos. Sterben? Immer gewiss.
„Angriff fortsetzen. Wo bleiben die Taroner-Kreuter?“
Das Schlachtschiff erzitterte unter einem Seitlichen Treffer des Feindes.
„Sie sind in ein paar Sekunden in Reichweite, Sir.“
„Sie sollen sofort feuern. Taktischer Jägerführer! Wo bleibt der Bombenangriff?“
„Die Jäger sind in Einzelkämpfe verwickelt! Sie können froh sein, dass es sie überhaupt noch…“
„Angriff der Taroner beginnt, Sir.“
„Verdammt, wir haben die Hälfte verloren.“ Riefen die Offiziere durcheinander und die gigantischen Laserlanzen am Bug der drei Taronerkreuzer leuchteten auf und gaben jeweils einen vernichtenden Impuls ab, der es schaffte die Schilde des Feindes zu durchschlagen.
„Schilde sind unten.“
„Gehen sie mit allem drauf was sie haben!“ befahl der Admiral und betrachtete zu seiner Zufriedenheit wie ein Hagel von Geschossen auf den Feind niedergingen und gewaltige Explosionen hervorrief. Die Laserlanzen der Taroner feuerten erneut und das Feindschiff explodierte in tausend kleine Teilchen. Jubel ertönte auf der Brücke und Ionas atmete erleichtert auf.
„Gut gemacht, Leute. Weiter so.“ lobte er die Crew, und der Lärm legte sich wieder, als alle wieder an ihre Arbeit zurückkehrten.
„Sir, Commander. Sieben andere Schiffe nähern sich unserer Position.“ Schrie ein Sensoroffizier panisch über die Brücke.
„Wie groß?“
„Gleiche Größe.“
„Schnell, evakuieren sie unsere Leute! Wir können nicht mehr lange durchhalten.“
„Thunderhawks unterwegs. Wir empfangen Hilferufe anderer Streitkräfte, sollen wir ihnen entsprechen?“
„Ja, wenn sie sonst nichts zu tun haben. Jeder Mensch ist ein Freund.“
„Sir, wir erhalten eine Prioritätsmeldung von Tielastan.“ Meldete der Kommunikationsoffizier.
„Der Imperator?“ erkundigte sich der Lord General-Admiral.
„Scheint so.“
„Durchstellen.“
Das Holobild des Imperators, eines vom Alter doch gezeichneten Mannes, erschien auf der Holoplattform.
„Mein Imperator.“ Begrüßte ihn der Lordadmiral respektvoll und neigte den Kopf.
„Lord Ionas, wie ich sehe sind sie auf Schwierigkeiten gestoßen.“
„Dies ist wahr, Sir.“
„Ich ermahne sie dringend die Truppen zu evakuieren.“
„Wir sind dabei, Sir.“
„Die Berichte über die Wesen die sie mir gesendet haben, sind äußerst beunruhigend, besonders da diese Spezies, Taqur, uns schon bekannt sind.“
„Woher?“
„Vor ein paar Tausend Jahren ausgestorben. Etwas ging oder geht immer noch Italica vor sich und die Nähe des Ereignisses zu Tielastan macht mir Angst.“
„Hatten die Taqur Raumschiffe?“
„Nein, sie besaßen so gut wie keine Technik – sie benutzten ihre unglaublichen Psi-Kräfte, um ,nun ja, zu leben.“
„Gut, Mein Imperator, dann sind wir wahrscheinlich auf einen neuen Feind gestoßen. Wir schicken ihnen die Daten.“
„Danke, viel Glück da draußen, Commander. Und seien sie sich sicher – der Gott-Imperator führt uns alle.“
„Danke, Sir.“ Das Holobild verblasste und der Admiral wandte sich wieder den wichtigeren Dingen zu.
„Wie läuft die Evakuierung?“
„Problematisch, Sir. Unsere Schiffe werden von abgesetzten Bodentruppen stark beschossen. Es konnten bis jetzt nur zweitausend Mann gerettet werden.“
„Wie viele von uns sind dort unten?“
„Den letzten Berichten zufolge nur 25.000.“
„Wir haben über 15 Millionen losgeschickt…es ist ein Massaker.“ Konstatierte der Admiral und wandte sich wieder dem Panorama zu.
"Die Vormachtstellung Englands muss bis ans Ende der Zeit bestehen bleiben, denn sie bedeutet für jedermann Freiheit, Unabhängigkeit und Befreiung von allem Menschenunwürdigen"

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Re: Warhammer 40K Weltenbrand - Die Letzte Schlacht II

Beitragvon Georgios » 7. Januar 2013 21:17

„Verdammte Scheiße…“
schrie einer der Windspieler und bevor der Rest sehen konnte, was er meinte, explodierte das unheilverkündende Schiff über der Stadt und löste eine Druckwelle aus, die alle Fenster sprengte und noch mehr Schutt von der Decke runterkommen ließ. Alle Personen im Raum wurden von ihren Füßen gefegt und als sie wieder aufstanden, waren die Legionen wieder ein Stück vorwärts gerückt. Bislang hatten sie auf Abstand gehalten werden können, doch nun waren sie in Schussreichweite und die vernichtende Dezimierung begann sofort. Überall fielen Soldaten, die sich nicht rechtzeitig ducken oder zur Seite springen konnten, den Strahlen zum Opfer. Taceta legte an und schoss einem genau zwischen die Augen, was leider verfehlt bedeutete, da der Schuss nur einen kleinen Schwarzen Fleck auf der Eisenmaske hinterließ. Keine Sekunde später schoss ein zweiter Schuss auf sein Ziel zu, traf es und der Kopf explodierte laut und vernehmlich.
„Besser zielen, Junge.“ Meinte der Oberst und erledigte mit einem Schuss aus seiner Laserpistole einen weiteren. In dem Raum tobten nun erbitterte Nahkämpfe, die restlichen Windspieler schossen aus den Nischen in den Wänden heraus oder hatten sich hinter die schweren Eichentischen verkrochen, was aber nicht unbedingt Hilfe bedeuten musste, wenn sie als Ziel markiert waren. Auch Taceta brachte sich mit einem Sprung in relative Sicherheit, und zwar in ein Nachbarzimmer. Hier war in besseren Tagen mal die Arbeitszimmer von Bürokraten gewesen, aber nun schon lange verlassen. Ein weiterer Windspieler schrie erbärmlich auf, als er getroffen wurde und blieb reglos auf dem Boden liegen. „Nimmt den dem kein Ende? Es ist so ein erbärmliches Schleppen…“
fluchte ein Soldat und wurde eine Sekunde später erlöst, als er auch getroffen wurde und verstarb.
„Langsam wird es kritisch.“
Meinte ein anderer, der neben Taceta stand und an seinem Gewehr rumfummelte, das nicht mehr funktionieren wollte.
„Hat jemand um Hilfe gerufen?“
schallte plötzlich die Stimme eines fremden Mannes durch den Hauptsaal und alle Windspieler drehten sich zur Herkunft um und sahen ein Thunderhawk, was genau auf der Höhe schwebte und in ihm standen vier Ranger mit ihren He-Waffen, die sofort begannen mit unglaublicher Vernichtungskraft die Droiden umzunieten. Sie fielen schneller, als Taceta zählen konnte, aber die Windspieler blieben diszipliniert und zogen sich nur langsam zurück. Behrond winkte immer einem Grüppchen zu und das rannte dann zum Thunderhawk, welches sich so stetig füllte. Taceta atmete erleichtert auf, als seine Gruppe den Befehl bekam und noch nie, wirklich noch nie, war er so froh gewesen in ein stinkendes, lärmendes und noch schrottreifes Fahrzeug zu hüpfen als jetzt. Die beiden letzten die gingen waren der Oberst und D’Ani, der sich Mimir über die Schulter geworfen hatte und sprang halb heroisch in das Thunderhawk, was schließlich durchstartete und zum Flaggschiff der Flotte, dem Hammer des Imperators, flog.
Das Thunderhawk flog so schnell wie nur irgend möglich in den Hanger des Flaggschiffes, wo wie immer Betrieb wie in einem Insekennest herrschte: Schiffe wurden hin und her geschoben, Soldaten rannten herum, Techniker reparierten Maschinen und für sie kam auch ein Empfangskomitee: Vier Marines und drei Ärzte, die sich sofort um die angeschlagenen Windspieler kümmerten.
„Soldat Tesar?“ fragte einer der Marine.
„Ja?“
„Der Admiral möchte sie sprechen. Wir sollen sie hin bringen.“
„Hat er gesagt warum?“
„Nein.“ Antwortete der Marine kurz angebunden und bedeutete Taceta mit seinem Bolter loszugehen. Zu dritt marschierten sie in den Fahrstuhl und begaben sich zwanzig Stockwerke weiter nach oben in die Kommandozentrale. Auf dem Schiff gab es auffällig viele Marines, aber dies war auf allen neueren Klassen der Fall – Die Hammer des Imperatos benötigte für den Einsatz nur lächerliche 10.000 Mann, im Gegensatz zu Fregatten des Imperiums, die leicht über 100.000 benötigten. Dieses geringere Personal erleichterte natürlich auch eine Enterung des Schiffes, weshalb man mehr Militärischen Schutz brauchte, was dazu führte, dass am Ende die eine Hälfte der Besatzung das Schiff steuerte und die andere Hälfte herumlungerte und auf einen Kampf warteten. Der Warteraum vor der Kommandobrücke war einem vor einer Behörde nicht unähnlich: Ein kleiner Springbrunnen plätscherte in der Mitte vor sich hin, grüne Pflanzen machten das gesamte Ambiente freundlicher. Zwei Schwerbewaffnete Wachen mit Gesichtsinterfaces standen vor der gepanzerten Schotttür und sahen so aus, als ob sie schon im Schlaf stillstanden. Ihre Abzeichen zeichneten sie als Gardisten-Marines aus, was so ziemlich das härteste war, was es im Imperium gab. Meistens waren es Heroen aus verzweifelten Schlachten, die die schlimmsten Feinde der Menschheit erledigt hatten und den Tod auf die leichte Schulter nahmen. Sie galten so nebenbei auch noch als die arrogantesten Arschlöcher die man finden konnte auf der weiten Welt. In dem seltenen Falle das es einer bis zur Zwangsverentung schaffte, dann wurde er Ausbilder und schrie neue Gardisten zusammen, sodass die gleiche Brut in neuen Körpern geboren wurden. Die wenigsten fanden etwas zum liebhaben und fast keiner schaffte es dann bis zur Hochzeit – außer wenn es andere Gardisten waren. Und über deren Kinder wollte man gar nicht reden, meistens brachten diese sich unter dem Druck ihrer Eltern lieber um, als diese zu enttäuschen. Mit anderen Worten: Gardisten waren schon arme Schweine, aber selbst schuld daran.
„Seid gegrüßt, Soldat und die Leutnants auch.“ Begrüßte sie der eine erstaunlich freundlich, als sie zur Tür kamen.
„Gruß zurück an den Gardistenoberst.“
Meinte einer der Marine und mit einem Ping öffnete die Tür und die Kommandobrücke des Schiffes erstreckte sich vor ihnen. In der Mitte führte ein Steg zum Sessel des Admirals, zu beiden Seiten des Steges war der Kommandograben, wo die emsigen Offziere ihren Kram verrichteten. Alle fünf Meter stand ein weiterer Marine, aufgezogen wie ein Roboter, in den Schwarzen Galauniformen, mit stolzgeschwellter Brust. Da sich Taceta nicht vorstellen konnte, dass das für ihn war, dann waren die Methoden zur Imprägnierung von Diziplin und Gehorsam noch effektiver als angenommen. Der Sessel drehte sich um und der Lord General-Admiral Ionas saß drinnen. Wie immer trug er seine Uniform, aber diesmal lächelte er und strich sich über seinen Schnauzbart.
„Taceta, kommen sie mal. Ich habe etwas für sie.“ Sprach er über das Brückenkomm, für einen Admiral ziemte es sich nicht zu rufen oder schreien, es sei denn im Gefecht. Die beiden Marines blieben stehen und Taceta ging mit langen Schritten über den Steg, meinte die Blicke aller auf sich zu spüren, bis er endlich beim General ankam.
„Setzen sie sich doch.“ Ionas zeigte auf einen Kleinen Stuhl zu seiner Linken.
„Sie wollten mich sprechen, Sir?“
„Ja, ihr Großvater, der gesegnete Imperator, wünscht das ich persönlich für ihre Sicherheit garantiere.“
„Das ist schön.“
„Nicht wahr? Aber ich soll gleichzeitig immer standhaft sein. Das kollidiert heute.“
„Ein kleines schnelles Schiff…“
„Das unbemerkt durch alle Linien schlüpfen kann…jaja, sowas gibt es nicht. Entweder die ganze Flotte oder keine – ich frage sie deswegen.“
„Wieso mich? Ihre Entscheidung.“
„Sagen wir es mal so – wenn ich gegen den Willen des Imperators verstoße, sitze ich vielleicht ein paar Jahre in Unwürden, wenn ich hier gegen ihren Willen handel, dann sitze ich ihn ein paar Jahren. Du weißt es vielleicht nicht, aber du hast Macht. Große. Als designierter Imperator wollen Leute deine Freundschaft, sofern sie wissen dass du es bist. Du solltest dies dir verinnerlichen, aber bilde dir nichts darauf ein. Die Menschen folgen Anführerin, die wie sind und doch erhaben. Die nicht von der Brücke aus Schlachten leiteten ihr ganzes Leben lang, nein, von dem Marine, der in vorderster Front Sturmangriffe mit trug, der sich hochgearbeitet hat, dem folgen bis in den Tod. Darum bist du auch Soldat. Leider nicht an den guten Plätzen.“
„Italica ist schön.“
„Natürlich, aber zwei fremde Feinde, sind nichts gutes. Also, eine Entscheidung.“
„Sir! Die Entscheidung braucht nicht mehr getroffen werden!“ schrie jemand aus dem Offiziersgraben.
„Ensign Eleai, sie lauschen doch nicht etwa.“
„Doch, Sir, aber die Feindschiffe werden uns abfangen. Wir können nur noch kämpfen.“
„Ah, die Feinde. Wissen sie etwas neues?“
„Ja, Sir, unsere Überwachungsdrohnen melden, dass sie die Toten sammeln und ihnen etwas entsaugen. Bislang kann nicht gesagt werden was. Und sie produzieren, oder aktivieren, neue Droiden, zu zehntausenden. An Bord ihrer Schiffe gibt es laut Scans noch Milliardne von Inaktiven Dingern.“
„Nicht, gar nicht gut. Wie schaut es aus mit der Evak? Machen sie sich kampfbereit. Wie lange bis Feindkontakt?“
„Evaku…“
„…Wohl…“
„…Uten…“
„…schlossen.“ Antworteten ein Dutzend Offiziere gleichzeitig, aber der Admiral schien alles verstanden haben und nickte.
„Achten sie auf die Frontalschilde, alle Jäger starten – Taceta, wir werden hier nun bleiben müssen. Ein Shuttle bringt sie zur sicherern Oberfläche.“
„Die Oberfläche soll sicherer sein, als dieses Schiff?“
„Leider ja. Ein Schiff trifft man leichter.“
„Na schön.“
„Viel Glück dort unten. Schatten!“ rief der Admiral und einer der Soldaten salutierte ruckartig.
„Sir, sie haben gerufen?“
„Begleiten sie Soldaten Tesar am Leben – koste es was es wolle.“
„Sir, Jawohl, Sir.“
Der Mann salutierte wieder und Taceta ging auf den Eingang zu, wobei sich der Soldat anschloss. Als sie im Fahrstuhl standen, sah Taceta sich ihn genauer an: Es war ein Gardist. Mehr brauchte nicht gesagt zu werden.
„Sie heißen Schatten?“
„Ja.“
„Und weiter?“
„Cheef Schatten.“
„Wie kommt man zu so einem Nachnamen?“
„Manche Namen bekommt man, andere verdient man sich. In meiner Jugend beim 312. Tielastan-Tielestay war ich der Scharfschütze – so gut, dass ich ab sofort nur noch Deadly Shadow genannt wurde. Damals war ich mit einem begnadeten Hacker befreundet, und nach einer durchzechten Nacht hat er sich in das Personenverzeichnis der Armee gehackt und mich in Cheef Schatten umbenannt. Und am nächsten Morgen wurde er bei der Übung in dem Vardenwald von einem Ork zerhackt. Und seit dem heiße ich so. Besser als mein frühere Name, wenn ich darüber nachdenken.“
„Wie hießen sie denn?“
„Smeeth.“
„Oh. Fremdartig.“
„Richtig.“
Die Tür pingte und sie kamen im Hangar an, der deutlich leerer geworden war. Ein großes Shuttle der Solo-Klasse stand startbereit in der Mitte des Platzes.
„Unser Schiff?“ frage Taceta und der Gardist nickte. Gemeinsam gingen sie darauf zu und urplötzlich machte das Schlachtschiff eine Rolle. Wenn man innen drinnen war, merkte man es nicht, aber plötzlich stand die Welt draußen auf dem Kopf.
„Das wird übel, wenn wir draußen sind.“ Meinte der Gardist und hüpfte an Bord des Shuttles, zog Taceta hinterher. Er klopfte an die Tür des Piloten und die Landeklappe schloss sich, die Motoren fingen an zu summen und langsam hob das Schiff ab.
„Festschnallen.“ Riet der Pilot und schoss drei Sekunden später aus dem Hangar, wodurch sie die künstliche Schwerkraft verließen und plötzlich kopfüber hingen. Taceta war froh den Rat noch beherzigt zu haben und das Shuttle vollführte eine Wendung und donnerte mit glühenden Triebwerken über die Ruinen von Roma. Vereinzelt wurde auf sie geschossen, doch traf sie niemand. Auf einen kleinen Hügel abseits der Stadt landeten sie schließlich. Eine Gruppe von Soldaten erwartete sie vor dem Bunker. Ein paar andere munitionierten die Geschütze auf und putzten sie. Zischend öffnete sich die Luke und der Marine riss Taceta förmlich mit aus dem Schiff heraus.
„Sir, wir haben uns ihren Befehl nach in den Sektoren 7 und 8 verschanzt.“
Berichtete einer der Soldaten und versuchte mit Schatten Schritt zu halten.
„Verstanden. Sorgen sie dafür das wir nicht gestört werden.“
„Jawohl, Sir.“
„Worin gestört?“ erkundigte sich Taceta, aber der Marine lief einfach weiter und ignorierte die Frage. Der Bunkereingang öffnete sich und der Marine befahl:
„Rein da.“ Ein kurzes Zischgeräusch später schlug eine Rakete in die Tür ein und detonierte in einer gewaltigen Flammewolke. Taceta und der Marine wurden wie Spielzeugfiguren weggeblasen und flogen ein gutes Stück bevor sie hart auf dem Boden aufkamen. Die Soldaten auf dem Platz gerieten leicht in Panik, einige liefen zu den Verwundeten, die das Pech gehabt hatten, nicht von der Druckwelle erfasst zu werden, sondern von den tausenden Splittern, die durch die Rakete zu Tödlichen Geschossen geworden waren. Einer der Männer hielt Taceta die Hand hin, die er erleichtert ergriff und wieder auf die wackligen Beine kam.
„Mit Verlaub, ihr Gesicht sieht nicht gut aus.“
Meinte der Helfer und stützte ihn nochmal, als er fast umfiel.
„Ich kanns mir vorstellen.“
Sagte Taceta und wollte grinsen, lies es aber sein als sein Gesicht noch mehr zu schmerzen begann, als es sowieso schon tat.
„Was war das?“
„Eine Abfangrakete von einem der Schiffe.“
Der Soldat zeigte auf den Himmel, wo immer wieder Explosionen aufflammten und sich die Schiffe in einer Schlacht befanden. Es wirkte ziemlich befremdlich diese Giganten so tief über einer Stadt zu sehen und wie sie sich gegenseitig ihre Waffen gegeneinander spien hatte etwas ziemlich apokalyptisches. Leises Donnern, grollen wie bei einem Gewitter, ertönte aus der Ferne. Deutlich näher war das Geräusch des Feuers, wie er in der Eingangstür des Bunker vor sich hin brannte. Ein, zwei verbrannte Soldaten lagen in der Nähe, offensichtlich von den Splittern getötet und dann ins Feuer gefallen. Der Marine kam heran gehumpelt und sah wirklich erbarmungswürdig aus: Seine gesamte Uniform war nur noch eine verbrannte, homogene Masse und die Teile seines Körpers, die nicht durch Kleidung geschützt gewesen waren, waren recht angebracht und rotes Blut lief an unzähligen Stellen aus den Wunden. „Scheiße Verdammt. Unfähige Schützen…“ fluchte er und ein Mann schrie:
„Feinde im Anmarsch! Zweihundert bis Dreihundert Stück!“
„Na super…“ kommentierte der Mann, der ihm aufgeholfen hatte.
„Und wir sind nur siebenundfünfzig.“
„Und das ein Problem für euch? Mann, seid ihr Luschen. Eine Null mehr bei ihnen und ihr dürftet euch anfangen zu beklagen!“ polterte der Marine, aber darauf reagierte keiner.

„Wingcommander Eolmir, wo sind sie?“ schrie einer der Piloten über das Kommlink und Eolmir musste seufzen. Unfähige Rekruten hatte er bekommen, er, der vorher eine gute Staffel geleitet hatte. Leider waren sie alle im Abendkrieg draufgegangen.
„Actyla Neun, ich bin auf den Koordinaten 7-8-4 mit dem Rest der Staffel.“
Er lenkte seinen Jäger kurz nach unten und wich einem Laserstrahl aus.
„Unerfahrerner Bub.“ Meinte sein Kopilot, der das Heckgeschütz steuerte.
„Junge Piloten sind schlimm.“ Meinte der Dritte Pilot, der die rechten Flügelgeschütze steuerten.
„Betrunkene sind schlimmer.“ Ergänzte Nummer Drei.
„Wo sind sie, Neun?“ fragte Eolmir den Verschollenen.
„52-545-10.“
„Huch? So weit weg? Wie bekommen sie das eigentlich hin?“
„Weiß nicht, Sire…ich bin einfach unfähig…“
„Reißen sie sich zusammen, Pilot. Sie sind nicht unfähig. Fliegen sie zurück zum Flaggschiff, wir müssen einen Angriff fliegen.“
„Jawohl, Wingcommander.“
Eolmir zog den Schweren Jäger hoch und sah in dem Taktischen Display, das alle mitkamen – alle die vor einer halben Minute noch bei ihm gewesen waren.
„Geschwader Actyla, Torpedos in drei, zwei…“
„Eins, Feuer.“ Beendete sein Copilot den Befehl und dutzende kleiner Leuchtgeschosse rasten auf das Schiff über ihnen zu, verpufften am Bug, bevor sie sich in gewaltigen blauen und grünen Detonationen explodierten und die Panzerung aufrissen.
„Hey! Ihr bekommt noch was!“
brüllte der Heckschütze und das Schwere Geschütz jagte im Vierertakt große Plasmabatzen in die schon beschädigten Teile. Das Schiff erzitterte.
„Wingcommander! Jäger!“
schrie Actyla 5 und explodierte ein paar Sekunden darauf. Dutzende von den Feindesjägern, die praktisch nur aus einem Geschütz bestanden, behackten nun auch Actyla 6 mit Feuer, wobei dieser versuchte abzudrehen, aber dennoch seinem Schicksal nicht entkam: Ein Schuss traf die Torpedobank und jagte den Jäger in die Luft. Eolmir zog hart nach unten und seine drei Schützen pumpten alles in die Richtung der Feinde. Ströme von hellblauer, purpurner und roter Energie ergossen sich aus den Rohren und zerstörte alles auf was sie traf. Die Gegner waren allerdings nicht dumm und wichen leicht aus und feuerte ihrerseits zurück. Der Wingcommander vollführte eine gewagte Schraube und wäre fast von einem Verbündetengeschoss getroffen, konnte jedoch noch in letzter Sekunde den Jäger beiseite steuern und so traf die Laserlanze nur ein Feindschiff. Die Drohnen, oder Jäger, ließen nicht nach und diesmal war der Treffer sicher: Eine Salve von ihren Maschinengewehrläufen durchlöcherte das Cockpit des Linken Piloten und dieser hatte keine Chance: Piloten trugen keine Kampfanzüge, sondern nur Anit-G und die schützten nicht sonderlich vor Kugeln. Das Linke Triebwerk wurde auch getroffen und der Tank explodierte eindrucksvoll und die Maschine verlor vollkommen die Kontrolle und flog wie ein Betrunkener Albatros dem Erdboden entgegen. Eolmir tat alles was in seiner Macht stand, aber der Boden kam näher und näher…er riss in einem letzten Versuch das ganze nochmal hoch und diesmal klappte es. Er atmete erleichtert auf und eine weitere Salve der Feinde beendeten gleichzeitig seine Euphorie und sein Leben: In einer kleinen Explosion verpuffte der Jäger mit samt seinen drei Piloten.
"Die Vormachtstellung Englands muss bis ans Ende der Zeit bestehen bleiben, denn sie bedeutet für jedermann Freiheit, Unabhängigkeit und Befreiung von allem Menschenunwürdigen"

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Re: Warhammer 40K Weltenbrand - Die Letzte Schlacht II

Beitragvon Georgios » 18. Januar 2013 16:39

"Da kommen noch welche!“ schrie einer der Soldat und der Marine drehte sich kurz um und gab innerhalb von fünf Sekunden sieben Präzisionssschüsse mit seinem HE-Lasergewehr ab und alle sieben Droiden brachen zusammen. „Sergeant! Auf die Flanke achten!“ rief er diesem zu und der reagierte auch sofort und wies ein paar Männern an dort zu helfen.
Taceta legte an und schoss auf einen weiteren Feind, der soeben seine Waffe aktivieren wollte, doch brannte sich der Laserstrahl durch den Kopfschutz und lies den Kontrollstein explodieren. Plasmawerfer waren zwar deutlich effektiver, aber waren hier als Bunker der Italicischen Armee nur Lasergewehre vorrätig und mit denen hatten sich die unbewaffneten Techniker und andere Leute ausgerüstet, als der Feind kam. Aber so ging es ja mehr oder weniger auch. Die Roboter fielen so schnell wie sie nachkamen und Taceta fragte sich, ob sie jemals durch eine ordentliche Verteidigung kommen würde, als der erste in Waffenreichweite kam und mit seinem Gewehr schoss – Augenblicklich verpuffte der Soldat und nichts blieb von ihm übrig. Die Flanke brach, als noch mehr Droiden erschienen und das Feuer eröffneten – die wenigen Überlebenden ergriffen die Flucht und der Feind konnte mehr Boden gut machen.
„Scheiße, verdammte Scheiße!“ schrie der Sergeant und rannte auch los, um die Männer wieder einzuholen. Der Marine zog währenddessen ruhig eine Granate von dem Munitionsgürtel und entsicherte sie. Blauer Dampf entwich aus dem Sprengkörper. Er holte aus und warf weit – sehr weit – inmitten der ankommenden Feinde. Sie detonierte noch im Flug in einer gewaltigen Plasmaexplosion und als sich der Nebel wieder verzogen hatte, lagen an die vierzig Gegner zerstört dort. Die Soldaten hatten sich währenddessen wieder gesammelt und eine vernünftige Feuerlinie gebildet, sodass man zwar nicht sagen konnte, dass sie die Gegner zurücktrieben, aber vorwärts kamen die auch nicht.
„Das ist in Ordnung, Sergeant!“ lobte der Marine diesen für die exzellente Arbeit und machte sich, Taceta mehr oder weniger hinterherzerrend, auf zur Feuerlinie zu gelangen. Und dann war es vorbei – von einer Sekunde auf die andere war der Kampf vorbei.
„Sie sind alle vernichtet.“
„Keiner ist geflohen. Schade.“
„Sir, Sir! Ich kriege einen Spruch vom Kommando rein.“ Meldete der immer fleißige Funker – Taceta hatte sich schon immer gefragt, wie man drauf sein musste, um mitten in einer Schlacht an so einem Ding zu schrauben.
„Nur raus damit, Private.“ Befahl der Sergeant und sofort sprudelte es aus dem Funker heraus: „An alle Einheiten: Feindschiffe ziehen sich zurück, schlagen sie sich zum Raumhafen durch und warten sie auf Exfiltration.“
„Das wars?“
„Das war es, Sir.“
„Gut, dann mal los. Wird bestimmt mal eine anständige Aufgabe.“ Forderte der Marine auf und die Soldaten folgten ihm – murrend, aber sie folgten.

„Admiral, der Feind zieht sich zurück.“
„Wie, wo, was? Er zieht sich zurück? Warum?“ fragte Ionas verwirrt den Mann, der die Meldung gemacht hatte.
„Wir wissen es nicht, Sir.“
„Und wohin?“
„Keine Ahnung.“ Der Admiral seufzte. Er hatte ja schon viele Feinde bekämpft, aber noch nie war ihm einer begegnet der sich zurückzog wenn er gewann. Das tat man einfach nicht, es sei denn ein größerer Sieg würde warten. Oder es war Teil eines myriadenfach ineinander gestapelten Planes. Aber egal, es brauchte ihn jetzt zu kümmern, er würde es sowieso nicht begreifen.
„Lord Admiral? Der Raumhafen meldet sich.“
„Was sagen sie?“
„Eine kleine Gruppe von Soldaten hat sich dort unter Führung eines Generales verschanzt und wartet auf Hilfe.“
„Gut, sagen sie allen Truppen in der Stadt dass sie sich dorthin zurückziehen sollen. Wir werden sie abholen.“ Der Admiral seufzte und drehte den Stuhl. „Wie viele haben wir verloren?“
„Seit Anbeginn der Invasion oder während der Schlacht.“
„Seien sie großzügig und sagen sie mir beides.“
„Insgesamt wohl 22 Millionen Mann, während unserem netten kleinen Ringelreiz in der Luft 7 Millionen, dreiundzwanzig Schiffe.“
„Das ist nicht gut…“
„Wenn die Werften von F’edor und damit die Victory-Forge ihre Produktion hält, dann werden diese Verluste innerhalb von zwei Monaten ersetzt sein.“
„Verdammt, ich rede von den Menschen, nicht vom Metall.“
„Laut Populationswachstum werden diese Verluste noch schneller ersetzt werden, die Imperialen Akademien werden allein nächsten Monat 22 Millionen ausgebildete Offiziere verabschieden.“
„Wissen sie was? Ich hasse Technokraten wie sie.“
„Jawohl, Sir.“
„Verdammt, ich habe sie beleidigt! Seien sie auch mal gereizt!“
„Nein, Sir.“
„Oh, jetzt widersprechen sie mir auch noch. Das werden sie büßen!“
„Jawohl, Sir.“
Ionas seufzte. Er hasste die Psychologen, die ihm diese Brückencrew zusammen gestellt hatten – sie besaß meistens eine Engelsgeduld. Nie konnte man sich die Zeit vertreiben indem man sich ein wenig stritt.
„Lord General-Admiral?“
„Sie wünschen?“
„Ich sollte ihnen mitteilen dass Tielastan einen Bericht verlangt.“
„Berichte? Immer diese Berichte. Ich soll Krieg führen und keine Berichte schreiben! Wenn wir unsere Feinde nicht unter Papier ersticken lassen wollen, sollte ich die Zeit lieber effektiver anlegen!“
„Sie können es auch elektronisch machen.“
„Klappe.“

Er krabbelte von der Steuerkonsole zu dem Kommunikationsfeld. Grüne Energien umtanzten seinen Körper. Ein Abbild seines Lords erschien vor ihm und ehrfürchtig verbeugte er sich.
„Mein Lord.“ Hauchte er.
„Was gibt Alaesrkarr Daerenser, dritter des Pleaiden?“
„Mein Lord, wir haben neue Informationen vorliegen – ein paar der genommenen Seelen stammen nicht von hier, sondern von wo anders und diese hatten eine vorzügliche Qualität. Ich habe mir die Freiheit genommen Kurs zu nehmen.“ „Solange sie Erfolg haben, ist ihnen alles gestattet, Alaesrkarr. Erstatten sie mir Bericht und ich werde mit dem Rest womöglich folgen.“
„Zu Befehl, Größter unter den Sternen.“


Es war ein langer Arbeitstag in der Bibliothek gewesen, doch nun konnte Veils sich sicher sein, dass sein Bericht für den Sicherheitsservice vollständig und vor allem gut begründet war. Die Tür vor ihm öffnete sich und er ging in den Strahlenden Sonnenscheine, vor ihm lag ein kleiner Streifen Meer und dann die Pracht von Imperial City. Hier auf der kleinen Insel Knapp vor der Küste, verbunden mit dem Festland mit dem Todesdamm, einem dreißig Kilometer breiten und langem Gebilde, war noch grün zu sehen und die Luft war um einiges Klarer. Unter den Hohen Türmen der Innenstadt war es immer leicht stickig, von den allgemeinen Ebenen zu schweigen. Außerdem konnte man von hier ohne Probleme die Imperiale Kathedrale zu Ehren des Gott-Imperators sehen. Jedes Jahr um den Winteranfang herum gab es eine große Prozession, um diesen für das Leben aller zu Danken und den Segen für das nächste Jahr zu erbitten. Dann kam auch der Imperator von den Kristallinseln herunter und zeigte sich in der Öffentlichkeit, etwas was in letzter Zeit deutlich abgenommen hatte. Er war auch Alt geworden, dass musste man ihm lassen. Laut brausend zogen drei Abfangjäger über ihm hinweg und donnerten auf einen der höchsten Türme von Imperial-City Tiberia zu, dort saß das Hauptkommando der Imperialen Wache, der Truppe, die dafür sorgte das Tielastan sicher war – und Reich, aber das sagten sie natürlich nicht.
„Hey, Veils, soll ich dich mitnehmen?“ fragte die Sekretärin von der Eingangshalle, die gerade auch heraus kam und mit ihren Schlüssel spielte.
„Gerne, wo stehst du?“
„Dort wo ich immer stehe.“ Veils nickte und schloss sich ihr an.
„Ich denke immer wieder daran, dass es doch toll sein muss einen Parkplatz für Kriegsinvalide zu haben.“
„Ist ganz nett. Auch wenn die Bürokratie das Gesetz nochmal prüft, dann werden Veteranen wie ich, die Dank der Technik wieder normal gehen können, wohl rausfallen. Wo haben eigentlich sie gedient?“
„Frag mich was leichteres…war ne lange Nummer.“
„Tja, du kommst halt nicht gegen das Achte Ranger an – auch wenn man nur im Versorgungstrakt war. Gott, nie habe ich eine Bande von mehr Arroganten Typen auf einem Haufen gesehen.“
„Sie sind Gut.“
„Wenn sie gut gewesen wären, wären die Orks nicht in den Kontrollraum gekommen – während einer Übung.“
„Auch wieder wahr.“ Sie öffnete ihr Skycar und er stieg auf den Beifahrersitz. Die Türen schlossen sich wieder und leise summend hob das Gefährt ab.
„Wenn ich nur an die Spritpreise denke…“ jammerte sie, als sie prompt im ersten Stau stand.
„Wärs dir lieber zu Fuß zu gehen?“ Sie verzog das Gesicht.
„Bloß nicht! Naja, was solls, man kann es nicht ändern. Wollen wir heute essen gehen?“
„Wollen wir?“
„Wollen wir, ich kenne ein gutes Lokal.“

Cheef hüpfte leichtfüßig über einen Haufen Schutt und Taceta wünschte sich dies auch zu können, stattdessen musste er sich mehr oder weniger abmühen über den scharfkantigen Schutt zu kommen. „So schlecht könnte ihr doch nicht sein!“ beschwerte er sich und half Taceta mit einer Hand wieder auf, während die anderen Soldaten ähnlich amateurhaft den Berg erklommen. Schatten gab einen schnellen Schuss auf einen Droiden ab, der um die Ecke bog und dabei über einen Stein gestolpert war und somit ein sehr einfaches und vor allem wehrloses Ziel abgab. Der Laserstrahl durchschmorte die Schutzvorrichtungen des Ziels und wie schon so häufig knallte es einmal laut und der Kopf explodierte in einer kleinen Stichflamme. Der Rest des Körpers sackte in sich zusammen.
„So macht das doch keinen Spass!“ beschwerte sich der Marine.
„Was?“ wunderte sich einer der Soldaten und versuchte sofort in der Menge unterzutauchen, als Cheef ihn fixierte:
„Kämpfen natürlich! Eben war es schon leicht, aber ohne Führung ist es wirklich ein großer, und zwar ziemlich großer, Scherz.“
Wie zur Bestätigung wankte ein weiterer Feind um die Ecke und brach von sich aus auseinander.
„Sie haben bestimmt Glück und sehen sie nochmal wieder, in voller Stärke.“ Tröstete ihn Taceta und wischte den Schweiß von der Stirn. Die Sonne stand mittlerweile doch relativ hoch und auf Italica war es ein klein wenig wärmer als auf Tielastan, fünf Grad ungefähr und Roma lag nahe des Äquators.
„Der Raumhafen müsste die 11th Ceasar Avenue entlang und dann die dritte Abbiegung Rechts, die 252th Emperors Streets liegen. Gar nicht zu verfehlen. Steht jedenfalls in diesem Plan.“ Teilte ihnen einer der Offiziere mit, der mit einem gewaltigen Papierplan zu kämpfen hatte.
„Wo sind wir? Ich habe keine Zeit Straßenschilder aus dem Schutt aufzuheben und nachzusehen wo sie sind. Dafür gibt es ja euch und ich halte euch dafür am Leben. Wenn nichts wichtiges ansteht natürlich…“ fragte Cheef und kickte mit seinem Fuß einen Stein weg.
„Wir müssten…“ Der Offizier drehte den Plan um und faltete ihn auf mysteriöse Weise zusammen und wieder auseinander. „Auf der 10th Cesar Avenue sein.“
„Also eine Straße zu weit Südlich.“ Ergänzte ein zweiter Offizier.
„Der Imperator segne euch! Ich dachte schon ihr seid alle inkompetent!“ rief Cheef aus und ging wieder voran, um gleich rechts abzubiegen. Die nächste Straße war auch vollkommen leer – keine Feinde, aber auch keine Freunde. Schutt stapelte sich Meterhoch. Cheef rannte wie immer voran und übersprang die Trümmer ohne Anstrengung und motzte wie immer nach hinten. Es wäre Taceta nur allzu Recht gewesen, wenn er mal auf eine Mine treten würde und dann feststellen konnte, dass er doch kein Gott war.

„General, da rückt eine weitere Kohorte an.“ Meldete Alina ruhig und sachlich. Kein Grund zur Aufregung.
„Was soll damit sein?“ fragte der General und sah leicht verwirrt von seinen Unterlagen auf. Alina trieb seit kurzem der Verdacht dass das seine Steuererklärung war und nicht eine Schlachttaktik.
„Ich dachte mit sie wollen es wissen, so als Kommandierender.“
„Ah, ja. Werden sie damit fertig?“
„Denke schon.“
„Gut, dann erledigen sie ihren Job wie gehabt. Sie machen das gut, Spezialistin Courtnet, ich werde sie für eine Tapferkeitsmedaille vorschlagen.“
„Oh, Danke Sir.“ Verabschiedete sie sich und schlenderte wieder zu den Soldaten hinüber, die gerade nach luden und ein kurzes Schwätzchen hielten. Der Gegner war mittlerweile auch keine Herausforderung mehr, waren sie schon mit den Schiffen nicht stark gewesen, so waren sie damals wenigstens noch zahlreich gewesen und jetzt waren sie nicht einmal das – lächerliche hundert Bogen um die eine Ecke ab.
„Bereitmachen.“
Befahl sie und die meisten seufzten und entsicherten wieder ihre Waffen. Die vorherigen Wellen lagerten sich schon zu wahren Schrottbergen vor der Improvisierten Barrikade auf und verlangsamten das Vorrücken der Feinde zusätzlich. Ein paar fielen auch hin und standen nicht wieder auf.
„Feuer frei, haut alles drauf was ihr habt, dann kommt ihr auch schneller nach Hause. Wenn die Verdammten Tielastaner mal das Shuttle schicken würden.“
Die Soldaten gaben trotz freiem Feuerbefehl nur Salvenfeuer ab, die Ausbildung in der Armee war sehr gründlich und sorgte dafür das selbst so ein Haufen. so wenig diszipliniert er auch sein mochte, wie ein Mann schoss. Den wenigen Tielastanern im Hafen sah man ihre Herkunft an, denn schossen sie wie wild hin und her, trafen überraschenderweise dennoch. Aber sie war sich sicher, mit Disziplin wären sie noch besser gewesen.
„Ich sollte einen Altmetallhandel eröffnen, dann werde ich ziemlich reich.“ Meinte einer von ihnen, während sie auf die Gegner schossen, die aber schon praktisch vernichtet waren.
„Nicht bei den Gewerbesteuern.“ Meinte Alian und rückte ihren Helm wieder zurecht.
„Ach, Schwarzmarkt und so…wird schon gehen.“
„Ich sehe schon, sie werden später Ärger kriegen.“
„Aber sicher! Ich will mit 65 in den Knast, kriege ich kostenlose Altersversorgung.“
„Bei uns gibt es ja ein mysteriöses System namens Rente…“
„Oho! Die Thunderhawks!“ machte der Soldat plötzlich und zeigte in den Himmel wo ein gutes Dutzend der Metalkolosse herankamen und zur Landung im Raumhafen ansetzten. Alina drehte sich wieder um und stellte fest, dass der Angriff, wenn man ihn denn so nennen wollte, zurückgeschlagen war. Sie ging gemächlich zu den Flugzeugen, aus welchen die Piloten ausstiegen und sich wie immer zuerst streckten.
„Wann fliegen sie?“ erkundigte sie sich.
„In zwei Stunden. Wir sollen noch auf eine Soldatengruppe warten, und dann geht es nach oben.“
„Was ist an der Gruppe wichtig?“ Der Pilot zuckte mit den Schultern.
„Was weiß ich? Ich mache nur meinen Job.“
„Hm, hoffentlich gut.“
„Ich lebe noch.“
„Dann reicht es ja noch.“ Der Pilot wandte sich ab und beschäftigte sich laut fluchend mit irgendwelchen Mechanikteilen seiner Maschine und Alina nutzte die Zeit um zu dem General zu gehen und ihm zu sagen, dass der Angriff zurückgeschlagen wurde.
„Gut gemacht.“ Versuchte er sie abzuwimmeln, aber diesmal blieb sie dran.
„Was machen sie da eigentlich, Sir?“
„Spezialistin, das geht sie gar nichts an. Sehen sie lieber nach, was gerade an Tor 4 klopft, da steht nämlich keine Wache.“
„Jawohl, Sir.“ Seufzte sie und rannte in einem gemählichen Tempo zu Tor 4, wo sie gerade angekommen erleben musste, wie eine kleine Explosion eine Menge Staub aufwirbelte und die Stahltür umfiel. Sofort legte sie ihr Gewehr an. „Wehr da? Hände hoch! Waffen weg!“
„Nur die Ruhe.“ Befahl eine tiefe Stimme und ein Mann trat aus der Staubwolke.
„Wir wollen doch keine Tote.“
„Sie haben gleich aber einen.“
„Wer sind sie überhaupt?“
„Das habe ich sie gefragt.“
„Und wer hat es mich gefragt? Machen sie aber schnell, habe nicht den ganzen Tag Zeit.“
„Äh…ich habe hier das Recht zu fragen. Schließlich dringen sie auf ein mir anvertrautes Territorium ein!“
„Unwichtig. Das gehört doch sowieso alles Tielastan.“
„Dieser Raumhafen nicht…“
„Wird schon. Dann treten sie eben nur weg, ich habe keinerlei Lust noch mehr Energien an sie zu verschwenden.“
„Ich gehe nicht.“
„Meinetwegen.“ Der Mann überraschte sie vollkommen indem er einfach mit dem Arm ausholte und sie umfegte und dann weiterging, als sei nichts gewesen.
„Kommt, ihr Narren.“ Sagte er und eine Gruppe von Soldaten kam hinter ihm her. Jemand von ihnen reichte ihr eine Hand, die sie gerne annahm. Der Soldat trug eine arg zerschließene Rüstung, hatte keinen Helm und das Gesicht war ihr gut bekannt aus den letzten Tagen.
„Taceta!“ rief sie auf, während er sie hochzog.
„Zu ihren Diensten.“ Antwortete er leicht spöttisch und sie lächelte unwillkürlich.
„Wie geht’s dir?“ fragte er sie anschließend und legte eine Hand auf ihre Schulter.
„Tja, ziemlich langweilig hier.“ Meinte sie und versuchte Locker und Entspannt zu wirken. Was ihr nicht wirklich gelang.
„Keine Sorge, die Typen sehen wir wieder.“ Antwortete Taceta und sie schob ein: „Hoffentlich nicht.“ Schnell hinterher.
„Wenn ja, dann vollziehen sie reichlich dämliche Manöver. Aber ich würde dir vorschlagen, dass du zu deinen Leuten gehst und ihnen sagst, dass die Schiffe gleich starten. Sie haben nur auf uns gewartet.“ Riet er ihr und schulterte sein Gewehr erneut.
„Verstanden.“ Sie nickte und rannte los, während Taceta zum Thunderhawk ging, in welchem unter anderem der Marine saß, aber auch ein paar andere ihrer Einheit. Die Außentüren schlossen sich und die Halterung senkte sich herab. „Nächster Stopp: Flaggschiff des Admirals, dessen Schiffsnamen mir entfallen ist.“ Gab der Pilot bekannt und ein Ruck ging durch das gesamte Flugzeug, als es begann abzuheben und auf das Tacta wohlbekannte Schiff zuflog, welches nicht mehr im besten Zustand in der Luft hing. An Dutzenden Stellen entwichen Gase und waren Beschädigungen auszumachen. Es würde Wochen dauern das Schiff wieder komplett zu reparieren. Zeit die sich wahrscheinlich nicht mehr hatten.
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Re: Warhammer 40K Weltenbrand - Die Letzte Schlacht II

Beitragvon Georgios » 29. Januar 2013 22:00

„Admiral!“
rief jemand von der Tür aus und Shakia schlug widerwillig die Augen auf und schielte dorthin. Es war einer der jüngeren Vice-Admiralsprotegen. Ein unwichtiger Offizier also, aber nicht so unwichtig, dass er wieder etwas wichtiges konnte wie ein Techniker, sondern so unwichtig und unnützlich, dass er nur für Botengänge geeignet war.
„Was gibt es….“ Sie dachte nach, wie heiß der Typ nochmal? „Ähm…Estalan.“
„Der Kongress will sie sprechen.“
„Das Kongress kann mich morgen früh und nicht mitten in der Nacht sprechen.“
Sie würde Morgen als erstes zum Imperator gehen und die Auflösung des Kongresses, oder besser gesagt der Tielastanische Verteidigungs- und Schutzkongress aussprechen, einer Ansammlung von Militärs, die es bislang geschafft haben in den Fünf Jahren ihrer Existenz zweihunderfünfundfünfzig Mal zu wecken. In der Nacht wohlgemerkt. Das hatte die normale Nachtwache bei weitem nicht hinbekommen – und das wollte was heißen. Manchmal hatte sie einfach nur das Gefühl von Versagern umgeben zu sein, diese ganzen Akademikern konnten im Notfall gar nichts.
„Es sagt es handele sich um einen unvorhergesehen Notfall.“
„Ist das nicht per se jeder Notfall? Wenn man ihn vorhersieht ist es doch keiner mehr.“
Die Standardanfrage des Kongresses: Ein Notfall. Für Routine würde man sie auch nicht brauchen.
„Sie sagen es sei wichtig.“ Blieb der Protege standhaft.
Manche gaben jetzt schon auf, aber die meisten waren so hart. Aber nach ihrer Erfahrung hielten sie maximal eine Minute durch.
„Es braucht schon mehr, um mich um zwei Uhr nachts aus dem Bett zu bekommen…Obwohl, ich komme schon. Seien sie so gut und reichen sie mir den Mantel.“
Sie zeigte auf einen und der Mann warf ihn zu ihr herüber. Sie fing ihn und zog ihn über ihre Schlafsachen, früher hätte sie noch ihre schicke Uniform angezogen, aber wenn man Alt genug war, war einem so was nicht mehr wichtig. Was in diesem Falle über 90 hieß. Gemeinsam gingen sie hinaus auf den menschenleeren Gang.
„Dies ist der letzte Tag des Kongresses.“ Gab sie ihm freimütig bekannt und er sah sie nur leicht verwundert an und hob eine Augenbraue..
„Ich werde es dem Imperator vorschlagen…wissen sie, ich habe es ja gegründet, damit ich weniger Arbeit habe, aber es hat nur für mehr gesorgt.“
Er nickte abwesend und bestätigte einen Öffnungsschalter. Der nächste Gang war ein wenig belebter und Fahnen hingen an den Wänden, die 10 berühmtesten Regimenter des Imperiums: Das 1st Ranger, das 4th Ranger, das 5th. Ranger und das 8th Ranger, die 252th Gepanzerte Fahrzeugdivision Tiberia, 42th Victory Hunter und noch ein paar nicht von Tielastand. Sie passierten das große Eingangsportal und vor ihnen befand sich der Kontrollraum: Ein großer Raum, zu beiden Seiten saßen Offiziere und Techniker vor Taktischen Displays, und das Komitee saß hinter dem großen schwarz lackierten Eichentisch, alle drei die Momentan Dienst hatte. Insgesamt waren es neun Admiräle, die die Heimatflotte und die Heimatschutzorganisation leiten sollten, aber bei jedem Fehler Shakia zur Hilfe riefen und die fand es gar nicht, überhaupt nicht lustig.
„Hören sie mal zu, sie Volldeppen! Ich sage es ihnen heute mal so deutlich, damit selbst sie es verstehen: Sie sollen mich nicht wegen jeder Kleinigkeit wecken! Ich bin schon den ganzen Tag damit beschäftigt euch Trotteln hinterherzuräumen, da habe ich keinerlei Lust es auch in der Nacht zu tun! Haben sie mich verstanden?“
schrie sie sie sofort an und die drei Menschen schienen hinter dem Tisch zu versinken und antworteten wie ein Mann:
„Ja, Ma’Am.“
„Und was für ein Wehwechen haben wir diesmal?“ erkundigte sich Shakia immer noch boshaft und sah sich aggressiv im Saal um. Alle niederen Offiziere hatten eine wichtige Tätigkeit gefunden und arbeiteten hart an ihnen.
„Wir haben die Kommunikation verloren.“ Gab einer der Admiräle kleinlaut bekannt.
„Zu was? Meinem Kaninchen?“ fauchte sie zurück und fixierte ihn böse.
„Zu Escit und Fedor. Wir haben einen schnellen Aufklärer der Flotte geschickt, doch der Meldet sich auch nicht mehr. Genauso wie der Rest der Flotte.“ Half sein Sitznachbar ihm und wurde das Opfer von Shakias nächsten Blick, die aber konnte nicht mehr boshaft gucken, sondern musste die Nachricht verdauen.
„Was zum Teufel…Wo befand sich die Flotte?“
„In der Nähe des Dritten Mondes, Ma’am.“
„Haben sie sonst noch Kontakte?“ interessierte sie sich und musterte die Admiräle.
„Zur Außenwelt? Nein.“
Das Problem hatten sie schon mal gehabt…vor 26 Jahren, aber es wird wahrscheinlich ein Virus sein. Ja, ein Virus war das Wahrscheinlichste.
„Könnte ein Virus sein, checken sie die Kanäle.“
„Jawohl, Ma’am.“ Bestätigte einer der Admiräle und sprach in sein Komm.
„Und richten sie einen Observationssatelliten auf die Flotte!“
„Jawohl, Ma’am.“
„Und sagen sie nicht immer Ma’am!“ fauchte sie wieder und der Kongress schien wieder hinter dem Tisch zu verschwinden.
„Jawohl, Lord-Protector.“
Nun waren alle drei Leute des Komitees beschäftigt und Shakia nahm sich die Zeit und betrachtete ihre Fingernägel – wurde bald mal wieder Zeit für die Maniküre.
„Ma’am? Wir erreichen die Satelliten nicht mehr.“
„Oh…nehmen sie ein Bodending. In Tielestay steht doch eins.“
„Sofort.“
„Auf den Schirm.“
Der große Schwarze Schirm über dem Portal flackerte auf und zeigte…ein Standbyzeichen. Ein leichtes Rieseln lief über ihn. Dann gewann das Bild an Schärfe und der Nachthimmel wurde gezeigt. Tausende Sterne funkelten am Horizont. Ein paar Sternschnuppen blitzen über dem Horizont.
„Zoomen. Wir sehen da doch gar nichts. Ich möchte die Flotte sehen und keinen Nachthimmel.“
„Zu Befehl.“ Es gab eine Zoombewegung und plötzlich war der Bildschirm schwarz.
„Was war das?“
„Kamera wurde deaktiviert.“
„Wie? Deaktiviert?“ wunderte sie sich…das dürfte nicht passieren.
„Sie wird als Offline angezeigt.“
Scheiß Technik.
„Lordprotector! Tielestay meldet Feindkontakt!“ schrie plötzlich einer der Grabenoffiziere und für eine Sekunde herrschte vollkommene Stille im Saal.
„Mit wem?“ erkundigte sich Shakia in die Stille hinein.
„Unbekannt, eingehende Videonachricht.“
Der Bildschirm flackerte wieder auf und eine wacklige Landschaft war zu sehen, die Kamera war recht grobkörnig. Am Himmel standen ein paar merkwürdige Schiffe, aus dessen Rümpfe helle Laserblitze schossen. Die Kamera viel zu Boden und wurde wieder aufgehoben. Donnern und knallen schallten durch den Raum.
„Lordprotector!“ rief jemand in die Kamera. „Hier ist das 23th Heimatschutz, wir erleiden schwere Verluste, benötigen dringende Verstärkung. Halt mal drauf!“
Die Kamera wurde wieder gehoben und man sah nun Tielestay, welches doch erschreckend unter dem Bombardement zu leiden hatte. Ein helles Glühen leuchtete auf und der Bildschirm wurde wieder schwarz.
„Verdammt…“
„Imperial-City meldet auch Feindkontakt.“ Meldete ein anderer Offizier und einer der Admiräle fragte verzweifelt:
„Was sollen wir tun, Lordprotector?“
„Rufen sie den Notstand aus, ich rede mit dem Imperator.“

„Nun, Lord General-Admiral Ionas, die Obere Brückencrew und ihre Ausgewählten Mitglieder sind bereits im Raum versammelt.“ Berichtete ihm einer der Offiziere und Ionas legte sich seine Uniform noch mal zurecht, bevor er erhabenen Schrittes durch die Tür in den Besprechungsraum stolzierte. Die 17 anderen Personen waren tatsächlich schon anwesend und sahen ihn gespannt an. Doch Ionas setzte sich erst langsam, räusperte sich und schwieg dann ein paar Minuten. „Wie bei jeder Operation führen wir eine Endbesprechung, wie ihnen es bekannt sein dürfte.“
Alle nickten, mehr oder weniger.
„Ensing, haben sie schon den Bericht nach Tielastan geschickt?“
„Ja, Sir. Allerdings kam noch keine Bestätigung.“
„Hm, merkwürdig. Seit wann schlafen die in der Bürokratie?“
„Vielleicht ist ihnen der Kaffee ausgegangen…“ witzelte einer der Offiziere und einige wenige lachten verhalten. Im Hauptquartier der Imperialen Wache in Imperial-City Tiberia standen merkwürdig viele und häufig benutzte Kaffeemaschinen herum, was jeden Besucher verwunderte, eigentlich kam auf einen Bürokraten gefühlt fünf dieser Dinger. Aber dafür konnten sie einem auch Rund um die Uhr Terror machen, wenn man einen Beleg nicht richtig ausgefüllt hatte.
„Was ist mit den Fremden? Wo sind sie hin?“
„Leider keine Spur, aber wir arbeiten daran.“
Der Lord General dachte kurz nach und ergänzte dann:
„Zurück zum Thema: Ich halte es für eine gute Idee eine gewisse Besatzung hier zurückzulassen, sagen wir mal…zwei Schiffe und 35.000 Mann Bodentruppen?“
„Wieso denn das?“ wunderte sich einer der jungen Offiziere und die älteren sahen beschämt weg.
„Um sie zu kontrollieren natürlich!“
„Lord Ionas, ich würde es für klüger halten, die Truppen auf 50.000 aufzustocken und ein Schiff abzuziehen. Die Flotte ist doch sehr ausgedünnt. Und an den Grenzen zieht ein neuer Schwarm auf.“ Riet ein anderer Offizier dem Lord. „Wieder einmal. Gibt es denn unendlich viele Käfer?“ grummelte Ionas und trank kurz auf seinem Glas. Der Tiefrote Wein schwappte im Glas wie die aufgewühlte See.
„Gut, dann sei es so…schicken sie mir die Berichte über die Gefahr, Erster Offizier Talon.“
„Natürlich, eure Lordschaft.“
„Schön, dann sollten wir das hier wohl beenden…“
„Warten sie.“ Fuhr der Erste Kommunikationsoffizier in die Rede des General-Admirals und drückte mit einer Hand auf sein Ohr, um eine Nachricht besser verstehen zu können.
„Admiral Willis hat wichtige Neuigkeiten.“
„Admiral Willis? Die ist doch im Tielastan-System stationiert? Auf den Schirm mit ihr.“
Der Saal verdunkelte sich und in der Mitte leuchtete die Übertragungsplattform auf. Die Gestalt einer etwas älteren, großmütterlich wirkenden Frau kristallisierte sich aus dem Lichtgewirr heraus.
„Admiral Willis, was ist vorgefallen?“ erkundigte sich Lord Ionas und Willis sah sich leicht verwirrt um, bevor sie antwortete:
„Um es ganz kurz zu formulieren: Eine Fremde Streitmacht tauchte auf und erobert jetzt Tielastan.“
Alle schwiegen ihm Raum und Willis drehte sich von der Kamera weg und fragte:
„Geht dieses Ding überhaupt noch?“
Ein paar Klopfgeräusche drangen nach durch die Lautsprecher.
„Es funktioniert noch, Admiral, wir sind nur ein wenig…überrascht. Wie kann es sein, dass eine fremde Streitmacht mir nichts, dir nichts Tielastan einnehmen kann? Hat der Geheimdienst geschlafen? Tielastan ist der am besten geschützte Planet des Imperiums, wie kann der einfach so erobert werden?“
„Nun, Lord Ionas…wir waren nicht vorbereitet. Sie kamen von Escit und störten unsere Kommunikation. Wir hielten es für ein Virus und ein Teil der Flotte wurde bei den Fedorwerften vernichtet, ohne das wir es merkten. Der Großteil der Flotte hing in der Nähe des Dritten Mondes und wurde genauso überraschend angegriffen und beinahe vollkommen vernichtet. Ein paar Schiffe, Hauptsächlich Fregatten, konnten sich noch retten. Während die Schlacht im Orbit tobten landeten die Ersten Schiffe in Tielestay und dann kurz darauf in Imperial City. Und dann eben auf dem Rest der Welt.“
„Wie haben sie überlebt? Und ich glaube wir kennen diese Angreifer…“
„Die „Zorn der Morgenröte“ lag ein wenig außerhalb der Flotte, wir hatten ein paar Probleme mit den Triebwerken, da sahen wir den Angriff und konnten so schnell wie möglich verschwinden. Wenn sie die kennen, dann haben sie bestimmt auch schon eine Superwaffe um sie alle ohne Verluste zu eliminieren.“
„Leider nicht…wie viele sind es denn? Und wo sind sie?“
„Wir haben die Echos von 255 Schiffen über Tielastan, aber laut Fernaufklärung sind noch weitere Unterwegs. Ich befinde mich mit dem Rest der Flotte in der Nähe der Werften. Ich will nicht drängen, aber es wäre gut, wenn sie so schnell wie möglich kommen. Sonst haben wir kein Tielastan mehr.“
„Was ist überhaupt mit dem Imperator?“
„Tja…das weiß niemand. Am Morgen des 3. Begab er sich in sein Landhaus auf den Kristallinseln, dann begann der Angriff. Seitdem haben wir nichts von ihm gehört.“
„Also ist er nicht erreichbar und nach der Rangfolge habe ich nun das Oberkommando. Halten sie durch, Admiral Willis, ich werde mit aller Macht kommen, die ich sammeln kann. Wir werden diesem Xenoabschaum zeigen, woraus die Imperiale Wache gemacht ist.“
„Danke Sir, aber darf ich wegen der Ra…“
Der Lord unterbrach die Verbindung und brüllte sofort Befehle, bevor jemand sich wundern konnte: „Alle Mann auf Posten! In zehn Minuten möchte ich nach Tielastan fliegen! Los, Los, Los!“
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Re: Warhammer 40K Weltenbrand - Die Letzte Schlacht II

Beitragvon Georgios » 8. Februar 2013 22:58

„Ein gutes Restaurant.“
Lobte Veil dieses und genoss den nächsten Biss vom wirklich köstlichen Hirschragout.
Es war herrlich gewürzt und auf den Punkt gebraten.
„Ich kenne mich aus.“ Antwortete die Sekretärin und trank einen Schluck. „Allerdings ist es nicht gerade billig.“
„Der Staat zahlst es.“
„Mehr oder weniger – ja. Schade nur das die Fenster so beschlagen sind, sonst hätten wir eine Super Aussicht.“ Beklagte sie sich und warf dem Fenster einen wehleidigen Blick zu.
„Es gibt schlimmeres und solange es noch Wein gibt…“ versuchte Veils sie aufzumuntern und sie sah ihn wieder direkt an.
„Stimmt. Ein Guter 42 aus Courtana und alles wendet sich zum besseren, pflegte meine Vater immer zu sagen und ich muss sagen: Er hatte Recht.“
Veils nahm noch einen Bissen und ließ damit den Teller leer zurück.
„Wer zahlt?“
„Der Gentleman.“
„Du setzt mich aber ganz schön unter Druck.“
„Vielleicht wird es ja vergoldet.“
„Hoffentlich. Ober!“ Veil hob eine Hand und einer der Pinguine kam heran geflitzt.
„Sie wünschen zu zahlen?“
„Korrekt“
„Das macht dann 2.56…“
Ein tiefes Dröhnen unterbrach den Ober und alle sahen überrascht zum Fenster, das von dieser Richtung aus kam. Donnern rollte heran und ein Ober ging zum Fenster und gerade als er davor stand leuchtete der gesamte Raum Rot auf und das Glas zersplitterte und eine gewaltige Druckwelle fegte hindurch, gewaltig genug um die Stützpfeiler des Turmes ins Wanken zu bringen. Veils wurde von seinem Stuhl geworfen und flog ein paar Meter weit, bevor er an einer Wand gestoppt wurde, die Sekretärin hatte Glück gehabt und vollkommen unverletzt geblieben. Klein Brände flackerten im Raum, aber hier gab es nicht viel Brennbares, also hielt es sich in Grenzen. Das Donnern von draußen wurde nun nicht mehr durch die Scheiben gedämpft und rollte in seiner Vielfalt in den Raum: Von weiter Ferne bis gleich nebenan. Sirenen heulten und Flugzeuge sausten vorbei, Explosionen erklangen. Der Wohnturm von nebenan wurde von einer Laserlanze erfasst und detonierte heftig und brach zusammen. Tonnenschwere Trümmerstück machten sich auf den langen Weg nach unten. „Komm!“ rief die Sekretärin und hielt ihm eine Hand hin.
„Wir müssen hier weg.“ Veils stand auf und hustete erstmal.
„Ganz schön stickig.“
„Beton verdampft eben nicht.“ Sie zerrte ihn zum Fahrstuhl und bestätigte den Knopf für den Keller.
„Dein Fahrzeug steht auf Ebene 7…“
„Ich werde bei so etwas nicht fliehen. Wir müssen in den Untergrund und von dort aus agieren. Dort unten müsste es noch einige Bunker aus dem Alten Imperium geben, gute Waffenkammer.“
„Was ist mit der Flotte? Der Wache?“
„Auf die können wir uns nicht verlassen. Sie konnten uns nicht schützen, nun müssen wir selbst kämpfen für diejenigen die uns teuer sind.“

„Wiederhole! Alarmstufe Rot!“ brüllte eine Stimme durch die Kommanlagen des Schiffes und überall hetzten die Besatzungsmitglieder hin und her, nur die Bodentruppen zu denen Taceta auch zählte hatten nichts zu tun und spielten Karten.
„Wir sollten dem Admiral danken, dass wir uns alle wieder zusammengefunden haben.“ Meinte Julius und Taceta brummte zustimmend.
„Es war keine Absicht.“ Entgegnete Alina und legte eine Karte aus. „Alle Evakuierten wurden auf dieses Schiff geschickt.“
„Eston fehlt mir. Er konnte immer gut Karten spielen und war doch ein netter Kerl.“
„Jeder Krieg fordert Opfer. Verdammte Taqur, ich hasse sie einfach. Dreckige Viecher.“ Fluchte Taceta und die beiden nickten zustimmend.
„Wohin geht es eigentlich?“ erkundigte sich Alina, während Taceta eine weitere Karte auspielte.
„Das Oberkommando schweigt, aber es gilt als sicher das es die Roboter sind…“ Er ließ das Ende des Satzes offen, er hätte gerne vernünftige, gradlinige Gegner wie Orks.
„Ich habe das was gehört…“ flüsterte Julius.
„Was denn?“
„Angeblich soll es Tielastan sein.“
„Was? Tielastan ist der am besten geschützte Planet des Imperiums.“
„Wie gesagt, nur Gerüchte, aber…du hast gesehen wozu diese Dinger in der Lage waren. Würde ihren komischen Rückzug erklären.“
„Aber dennoch ist es nur ein Gerücht, wir sollten dem nicht zu viel Glauben schenken, wir wissen doch alle was für Hirngespinste Soldaten bekommen können, wenn sie nichts zu tun haben.“
„Wohl wahr. Wann kommen sie eigentlich wieder nach unten in ihre Heimat?“
„Hff…so wie es aussieht, wohl gar nicht. Komplizierte Lage das ganze, ich weiß ja nicht mal wem Roma jetzt gehört, den Bewohnern, dem Imperium…aber das hat ja jetzt andere Sorgen. Und solange bin ich dabei, aber ich bin ja nicht alleine. Der General ist auch hier und schreibt noch immer seinen Bericht.“
„Ohje, der Papierkrieg. Schlimme Sache. Julius, du bist dran mit Karten spielen.“
„Oh…“ rasch spielte er eine Karte nach und sie schwiegen alle drei ein Weile lang.
„Aber das Interessiert mich jetzt wirklich.“ Begann Alina. „Wer zahlt mir jetzt eigentlich meinen Sold?“
„Ähm…interessante Frage…wirklich…“ stammelte Julius herum und Taceta begann es vernünftiger.
„Also da du nicht in der Imperialen Wache bist, wird sie nicht zahlen, der Sold ist sowieso erbärmlich.“
„Was ? Es gibt Sold?“ wunderte sich Julius künstlich und warf wieder notgedrungen eine Karte ab.
„Nun, es ist ja so, die IW zahlt beinahe keinen Lohn, aber versorgt dich sonst komplett. Also das bisschen Geld was du bekommst, 45 im Monat als Soldat, ist dann auch zur vollkommen freien Verfügung. Aber zurück zum Thema, du bist ja auch nicht mehr wirklich in der anderen Armee…wie hieß die?“
„Förderale Unionierte Suebische Allianzarmee.“
„Ja, genau die. Die wird wahrscheinlich dir auch keinen Sold mehr zahlen, da du nicht wirklich in ihr bist, sofern sie noch existiert.“
„Ich arbeite also unentgeltlich für dein Land.“
„Ja. Aber man kann bestimmt da irgendetwas beantragen, wenn du Lust auf 20 Jahre Papierkrieg hast, dann…“
„Nein, danke. Genau deswegen habe ich die Beförderung zum Commander abgelehnt, da muss man immer Berichte schreiben und ich hasse sowas. Ich soll kämpfen und nicht schreiben.“
„Ein Glück das ich es bald hinter mir habe, Julius muss auch nicht mehr lange.“
„Wie läuft das eigentlich bei euch?“
„Nun, jeder Bewohner muss mindestens ein Jahr zur Armee, in den Kämpfenden Truppen bilden sie die sogenannten Wehrpflichtigen, schlecht ausgerüstet und ausgebildet. Man kann sich aber auch auf Zeit verpflichten, normalerweise für drei Jahre, das sind die sogenannten Feldjäger, ausgerüstet mit Plasmagewehren und verhältnismäßig gut geschützt und ausgebildet. Sie bilden den Schwerpunkt der Truppen, da die meisten nicht als Pflichtis enden wollen, wo man entweder gar nicht in den Kampf kommt oder stirbt. Niemand ist gerne Kannonenfutter. Dann gibt es noch die Unverbesserlichen, die Ranger oder Grenadiere: Sie waren die ersten drei Jahre Feldjäger, dann drei Jahre Feldjägerseargenten und dann wurden sie für fünf Jahre zum Grenadier befördert. Dann geht’s für drei Jahre zum Sergeanten und dann zum Leibgardisten. Dies gilt natürlich nur, wenn man gut genug ist. Aber zum Ranger schafft es eigentlich jeder, was jetzt nicht gegen die Qualität sprechen muss, schließlich haben sie ja sechs Jahre im Feld überlebt und müssen also etwas können.“
„Nun, bei uns war das ziemlich anders…es war eine freiwilligen Armee, und jeder wurde einem Training unterzogen wonach man seinen Rang aufgrund seiner Fähigkeiten festlegte. Dienstzeit ist in der Regel Acht Jahre und es gibt natürlich auch Beförderungen, wenn man seinem jetzigen Posten überqualifiziert ist, oder wenn man anderweitige Truppen braucht. Dann werden aus ein paar Schützen eben PaIs, nach der Umschulung also. Zwangsverpflichtungen haben sich bei uns nicht ausgezahlt, die Soldaten wiesen eine viel zu niedrige Moral auf und man konnte sich überhaupt nicht auf sie verlassen. Wie auch? Sie kämpfen aus Furcht vor dem Vorgesetzten und der kann sie maximal töten, und das schafft der Feind auch. Aber in manchen Situationen schafft es der Feind sicher, der Vorgesetzte nicht unbedingt und schon läuft man.“
„In Tielastan hatten wir das Problem, dass wir viel zu wenige Soldaten hatten – mit den paar ließ sich das Reich nicht gegen die Horden von Aliens verteidigen. Also mussten wir notgedrungen sie einziehen.“
„Ich würde auch nicht gerne gegen die Grauen der Sterne kämpfen…“ meinte Alina und Julius nickte nur sehr bejahend. Komisch, dachte sich Taceta, für einen der relativ freiwillig zur Armee gegangen war, sogar bei ihr studiert hatte. Er für seinen Teil war nicht gerne Soldat, eigentlich überhaupt nicht, er mochte nicht wen man ihm Befehle gab – vor allem wen es Dumme warnen
„Irgendjemand muss dies tun. Nachdem man seinen Dienst abgeleistet hat ist man für die nächsten drei Jahre Reservist, welcher im Falle des Notstandes wieder zurückgerufen werden kann.“
„Und da gibt es die eine super Behörde die das alles regelt?“
„Nun…soll es geben. Aber im Moment ist es Planetar Unterschiedliche, so haben manche ausgebildete Kriegsregimenter, die die Rolle der Reservisten übernehmen, so wie dass der Windspieler, manche nur Reservisten. Man versteht es wirklich nicht richtig, und das irgendwo fast immer Notstand herrscht macht es auch nicht besser.“
„Wir spielen hier noch ein Kartenspiel!“ beschwerte sich Julius. „Von Behörden bekomme ich Kopfschmerzen.“
„Verständlich.“ Bestätigte Alina und spielte eine weitere Karte aus und strich somit den Jackpot ein.
„Aaaaaachtung!“ brüllte der mies gelaunte Kommunikationsoffizier in sein Mikrophon und schwieg dann eine kurze Zeit um seinen eigenen Hall auf der Brücke zu hören.
„Mannschaft Sprungbereit machen! Kurs: Tielastan. Start in einer Minute.“ Schrie er weiter und zerdröhnte weiter die Schädel der Truppen.
„Also doch Tielastan…ich möchte nicht wissen wie es dort aussieht…“

Sie stand auf der Brücke – sie? Admiral Sheila Willis, Kommandeurin der Fünften Flotte, Heimatschutz von Tielastan, achtzig Jahre lang eine Arbeit ohne Gefahr und mit gutem Lohn. Dann war es plötzlich zerstört worden, ihr ruhiges Leben bis zur Rente. Stattdessen hatte sie versagt und musste nun mit ansehen wie Acht Milliarden Menschen durch die Hölle gingen. Wahrscheinlich war es noch viel schlimmer als die Hölle, wenn man sich die Welt aus dem Orbit aus betrachtete: Immer wieder flackerten Explosionen auf und Imperial-City war nur ein einziges großes Rotes Inferno. Alle besiedelten Gebiete hatte es betroffen, aber hier konzentrierte sich über 80% der Bevölkerung. Einige Feuer brannten noch an den besiedelten Küstenstreifen und auf den Kristallinseln, aber diese waren nur von den Adligen und der Oberschicht bewohnt und diese waren nicht sonderlich zahlreich. Von ihrer Flotte, zweihundersiebenundsiebzig Schiffen, fast sieben Millionen Soldaten, waren nur sechsundfünfzig übrig geblieben, kümmerliche 720.000 Mann und ein Siebtel davon befand sich an Bord ihres Flaggschiffes, der „Zorn der Morgenröte“, einem stolzen Schlachtschiff. Leider ein wenig Alt. Und mit massiven Triebwerkproblem, die sich darin äußerten, das manchmal Plasmaimpulse aus dem Triebwerk drangen und nahe fliegendende Schiffe beschädigen, wenn nicht sogar zerstören konnte. Sie konnte nur zusehen, nichts tun. Sie musste warten. Auf den Lord General-Admiral. Der würde aber auch nicht weiter wissen. Ihre Flotte hatte nichts gegen den Feind ausgerichtet, natürlich waren sie überrascht und sowas gewesen, aber dennoch, zweihundert Schiffe und keine Schäden….und in der Zwischenzeit waren nur noch mehr von diesen Schiffen eingetroffen, zuletzt ein neuer, gigantischer Entwurf, und schwebte nun wie ein Damoklesschwert über den Ruinen von Imperial City – auch wenn es sich gerade auf das offene Meer zu bewegte. Aber was noch schlimmer war: Man bekam keine Nachricht. Es hatte was…irreales, eine Welt sterbend und brennend zu sehen, aber nichts zu hören. Beinahe Friedlich.
„Admiral? Der Lord ist eingetroffen.“ Meldete einer ihrer jungen Offiziersmannschaft. Dies war faktisch ein Übungsschiff gewesen, ein Relikt aus alten Zeiten, genauso wie sie, Admiral Sheila Willis, Jahrgangsbeste der Imperialen Akademie von Siala, Dekorierte Heldin von Krsk, Bezwingerin von Tyranid IX, Ausbilderin des Verlorenen Programms, L.o.S.
„Schicken sie ein Shuttle. Empfangen wir sie recht herzlich.“

„Eure Lordschaft, wir haben das Tielastansystem erreicht. Die Zorn der Morgenröte hat ein Shuttle geschickt.“
Meldete gehorsam der Brückenoffizier und Ionas nickte langsam.
„Schicken sie alle überflüssigen Elemente auf die Morgenröte.“
„Sir?“
„Alle bis auf die Minimalbesatzung!“
„Womit, Sir? Wir haben nicht so viele Shuttles…“
„Nehmen sie die Landunsgboote.“
„Die sind nicht für Weltraumflüge konzipiert…“
„Ach was! Die halten ein paar Minuten Vakuum schon aus, innerhalb eines Tages will ich hier wieder weg und zwar mit so wenigen Männern wie möglich.“
„Verstanden, Sir.“
Der Mann brabbelte etwas in sein Mikrophon und gab die Anweisungen tausendfach ausgeführt weiter. Der General erhob sich und zog seine Uniform wieder straff.
„Erster Offizier Talon, sie haben das Kommando.“ Befahl er und Talon schlug die Hacken zusammen und antwortete:
„Ja, Sir.“
„Ich werde mich nun zu Willis begeben.“ Sagte Ionas, bevor sich die Fahrstuhltüren schlossen und er in die Shuttlebuchten sauste. Dort wartete das herausgeputzte Shuttle nur auf ihn und nachdem er eingestiegen war wurde er gemütlich hinüber geflogen.

„An alle Mannschaften des Typs: Grün Alpha, Orange Betta, Rot Alpha, Betta und Mew, sowie Braun 2. Melden sie sich umgehend in den Dockbuchten A-11 bis A-33. An alle Mannschaften des Typs: HA-Grün, Typhon-Primiar, Typhon-Sekundar und Giur-Alpha. Melden sie sich in Bucht A-10 und warten sie auf Exfiltration. An alle Truppen und Verbände der Klassen: IW-LA und IW-SC. Melden sie sich bei ihrem Offizier und befolgen sie ihre Dockbefehle. An alle Spezialkommandos des Typs: Todeskompanie, Imperiale Garde Grün und Feuerteam Bravo: Melden sie sich in Bucht A-35. An Alle Techniker der Klasse: Charlie, Dora und Estane, melden sie umgehend Bereitschaft in ihren Räumen. Ich wiederhole: An alle Mannschaften des Typs: Grün Alpha…“
dröhnte es immer wieder durch das Schiff, während Taceta gehetzt seine Sachen zusammenstopfte und Julius hinterherrannte, der einige Momente vor ihm fertig geworden war. Auf den Gängen war die Hölle los, überall rannten Soldaten hin und her, meistens mit Taschen, aber manche mussten dies erst noch tun – Sie würden reichlich zu Spät kommen.
„Jungs!“ rief Alina aus dem Gewimmel heraus und Taceta bleib sofort stehen, während Julius einfach weiter rannte. Sie kam aus einem Menschenknäuel heraus und fasste seinen Oberarm.
„Ich darf doch bei euch mit?“
„Natürlich.“ Bestätigte Taceta und gemeinsam holten sie wieder Julius ein, der zwischenzeitlich gemerkt hatte, das ihm was fehlte.
„Ah, schönen Tag auch ihnen, Madame Courtnet.“ Begrüßte er sie und sie antwortete darauf indem sie einen spöttischen Knicks machte und sagte:
„Gleichfalls, eure Hochgeborenheit.“
„Wir müssen in Bucht B-12, dort haben wir uns immer versammelt.“ Merkte Taceta an, als sein Freund gerade falsch abbiegen wollte.
„Das kommt für euch auch überraschend.“ Sagte Alina im Laufen zu ihm und es klang wirklich mehr wie eine Feststellung als eine Frage. Er nickte stumm und wich einem anderem Mann aus.
„Sind wir über Tielastan?“ fragte sie weiter und diesmal nickte er nicht nur, nein, sondern antwortete:
„Wahrscheinlich.“
„Wohin gehen wir?“ Taceta wäre beinahe mit einem Techniker zusammengestoßen, der seelenruhig eine Leitung reparierte und vollkommen ausflippte als Taceta ihn beinahe über den Haufen rannte:
„Sach mal! Hast du keine verdammten Augen im Kopf, du Hornochse? Bist du vielleicht ein Saboteuer! Ehrliche Leute bei der Arbeit zu behindern, pah, übles Pack!“
Sie passierten die nächste Sicherheitsschleuse und Taceta war verdammt glücklich das man den Mann nicht mehr hörte.
„Wohin gehen wir?“ wiederholte Alina leicht genervt die Frage und er beantwortete sie nach bestem Gewissen.
„Weiß nicht. Also zur Bucht, dann werden wir weg geflogen. Aber wohin…“
„Das wissen nur die Sterne. Ich glaube ich habe unseren Sarge gefunden.“ Beendete Julius Tacetas Satz und zeigte auf einen kleinen, fast schon ein Winzling, der inmitten einer Soldatenmeute stand und Befehle mit einer Lautstärke brüllte, die so gar nicht zum Körper passen wollte.
„MELDUNG MACHEN!“ brüllte er und sofort blieben die drei stehen und nannten Zackig ihren Rang und Namen. Er machte Hacken auf seiner Liste und schrie sofort Alina zusammen, als er sie nicht finden konnte:
„SIE STEHEN NICHT AUF DER LISTE!“
„Richtig, Sir.“
„SIE DÜRFEN DANN NICHT MITKOMMEN!“ brüllte er weiter, überlegte einen Moment und entschied sich dann doch anders.
„Egal, alle Mann in diesen Frachter.“
Er zeigte auf eine Gruppe von Frachtern. Die Soldaten zerstreuten sich leicht und sofort brüllte er weiter:
„ICH HABE AUF EIIIIINEN FRACHTER GEZEIGT UND NICHT AUF HUNDERT! DEN DA!“
Er fuchtelte mit seiner Hand wild herum und einige Brüllanfälle später hatten es dann auch alle Soldaten geschafft.
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Re: Warhammer 40K Weltenbrand - Die Letzte Schlacht II

Beitragvon Georgios » 10. Februar 2013 00:13

Es tropfte von der Decke. Veils fing einen Tropfen auf und probierte ihn…die Flüssigkeit schmeckte leicht metallisch, und als er die schwache Lampe näher heranholte merkte er auch das das Wasser leicht rötlich war. Angewidert wandte er seinen Blick ab und drehte sich zum kleinen Feuer, um welchem sich diverse Menschen ein gemütliches Plätzchen gemacht hatten: Aus allen Schichten und Berufen, zusammengeschweißt durch ihr pures Überleben. Vor einer Woche hatte es begonnen und seitdem donnerte und brannte es unaufhörlich über ihnen. Waren es in den ersten Tagen noch viele Menschen gewesen, denen sie begegnet waren, so waren nun die Straßen leer und auch der Untergrund verlassen. „Es regnet Blut.“ Sagte er in die Stille. Das Feuer knisterte.
„Bei ein paar Milliarden muss auch was zusammenkommen.“ Erwiderte einer der Männer und drehte einen Karton um.
„Denkst du sie sind alle Tod?“
„Natürlich! Flüchtlinge gibt es bei sowas nicht…sie sterben genauso schnell. Wir werden auch nicht lange leben. Erst wird man von den Wolken vertrieben, dann vom Boden und dann von der Welt. Immer arbeitet man von oben nach unten.“
„Wir haben hier lange keinen Feind mehr gesehen.“
„Ja…hier ist man relativ sicher. Aber anderswo gibt es nicht so hübsche Verstecke…keine Unterirdischen Städte, versteckt unter den Gipfeln der Türme.“
„Ich weiß…hat jemand von euch eigentlich einen Mann der Wache gesehen?“
„Nein.“
„Ich nicht.“
„Keinen einzigen.“
„Elende Feiglinge.“ Murmelten die Versammelten und stimmten sich gegenseitig zu.
„Sie werden uns nicht retten können.“
Der Erdboden erbebte leicht.
„Das müsste der 77th Turm gewesen sein. Stabiles Ding eigentlich.“ Kommentierte einer der Anwesenden das Grollen.
„Denkt ihr sie kommt wieder?“
„Diese Radiosache war doch nur ein Trick…ein böser, blöder Trick…sie kommt nicht mehr. Es gibt keinen Widerstand…es gibt keine Zuflucht .Es gibt nur den Tod.“
Veils sah an seinen Beinen herab und bemerkte das der Gang langsam voll lief.
„Wir sollten hier raus, sonst werden wir wie Ratten ertrinken.“
„Hm….hm…der Gang geht doch nach Hinten und Vorne deutlich in die Tiefe, also werden wir ertrinken. Den Kanaldeckel über uns haben wir ja intelligenter Weise zugemacht."
„Wir könnten Beten.“
„Der Imperator wird sich doch unser nicht erbarmen.“
„Besser als sarkastisch sterben.“
Einer der Männer fing leise an zu murmeln und schon geschah etwas: Ein leise Schaben war von dem Kanaldeckel zu hören und alle sahen nach oben, halb fürchtend, halb hoffend. Der Deckel wurde hochgehoben und Pfahles, Aschgraues Licht schien hinein, gefolgt von ein paar Schneeflocken. Ein Gesicht tauchte auf und ließ eine Strickleiter hinunter.
„Ich wusste sie würden Recht haben!“
bedankte sich der, der eben noch am stärksten gezweifelt hatte. Veils konnte als letzter herausklettern und als er oben war, traute er seinen Augen nicht mehr: Imperial-City, wie er es gekannt hatte, gab es nicht mehr. Früher war es bunt und leuchtend gewesen, warm und lebendig. Jetzt war es nur noch grau und kalt. Asche, Papierfetzen und Schnee trieb durch die Straßen und man konnte den Himmel sehen – Früher hatten hier Türme höher als die Wolken gestanden, aber sie waren alle nur noch riesige Trümmerberge an den Seiten, oder Skelettartige Gerüste. Am Horizont blitzte es immer wieder Rot auf und der Himmel selbst war ganz anders, wie stark bewölkt, aber irgendwie tiefer und bedrückender.
„So, Männer.“ Drang eine Stimme aus dem Hintergrund und alle drehte sich dorthin um. Ein älterer Mann in einer Militäruniform stand dort lässig an eine Wand gelehnt.
„Ihr kommt mit mir. Und kämpft. Wer nicht kämpfen will sagt es lieber gleich, dann brauchen wir ihn nicht mitnehmen. Ach ja, ich darf mich vorstellen: Lord-Leutnant Faedor, für euch Herr und Meister. Ich bringe euch zu meinem Vater, er hat lange diesen Tag vorher gesehen und sich darauf vorbereitet.“
„Was bringt es denn, wenn wir kämpfen? Ohne Hilfe werden wir nicht siegen…“
„Ich habe euch aus diesem Loch geholt, damit ihr nun für das Imperium kämpft, weil es wird Hilfe kommen. Aber nicht genug. Laut meinem Vater wird eine zwanzig köpfige Gruppe unsere Hilfe benötigen, um uns zu retten. Ich hätte euch nie gerettet, wenn ihr keinen Nutzen hättet. Aber ihr habt einen, sonst hätte ich euch zurückgelassen wie die Alten und Kinder in dem letzten Versteck. Die Schwachen dürfen die Starken nicht behindern. Los jetzt.“

Beinahe lautlos setzte das Shuttle in der Bucht auf. Willis stand, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, vor der Luftschleuse. Außer ein paar Technikern und ihrem persönlichen Diener...oder wie er von den Beamten genannt wurde: Protege des Heimatschutzadmirales. Ein reichlich langer Titel für jemanden, der Kaffee holte und ansonsten all ihren Papierkram von A nach B brachte. Aber nun gut, Behörden...laut zischend senkte sich die Tür des Shuttles herab und der beliebte weiße Dampf wallte über den Boden. Schwere Schritte halten durch den Raum, als zwei Leibwächter das Schiff verließen, gefolgt von dem General-Lordadmiral, der wie immer schnurstracks auf sie zuging und ihr kurz zu nickte.
„Es freut mich sie zu sehen.“ begrüßte sie ihn ein wenig freundlicher, aber er ging gleich zur Luftschleuse.
„Wir treffen uns in einer Viertelstunde auf der Brücke, Admiral.“
„Zu Befehl.“ seufzte sie und die Tür schloss isch hinter ihm.
„Der liebe Ionas scheint wieder bei guter Laune zu sein, nicht wahr? Sheila?“
fragte sie ein neuer aus dem Shuttle und sie kannte die Stimme und ihren Akzent, wie sie ihre Wörter betonte, und welche sie wählte.
„D'ani.“ stellte sie fest, ohne sich umzudrehen.
„In der Tat.“ Er trat hinter sie und legte eine Hand auf ihrer Schulter.
„Wir haben uns lange nicht mehr gesehen.“ Sie drehte sich um und trat einen Schritt zurück.
„Ja.“ antwortete sie knapp.
„Ich kann mir denken, sie hatten gehofft uns nie wieder zu sehen.“
„Ja.“
„Nie wieder ihren Fehlschlag zu sehen...nie wieder die nutzlosen Menschen zu sehen.“
„Sie sind nicht nutzlos.“ erwiderte sie fest.
„Andere Leute sind da ganz anderer Meinung.“
„Es ist nicht die richtige. Das Programm war ein Fehlschlag, das stimmt. Es erfüllte nicht die Anforderungen, aber die Beteiligten als einen Fehler zu sehen oder zu bezeichnen...so weit würde ich dann doch nicht gehen. Sie haben sich doch ganz gut entwickelt.“
„Ich fühle mich einsam...die Welt ist so einsam und schwarz, Menschen kurze Funken die verglühen. Nichts hat Bestand.“
Willis seufzte. Es war klar gewesen, dass sie Traumata bekommen würden, aber die hatte doch niemanden interessiert. Sie würden nicht lange genug leben, um von ihnen richtig getroffen zu werden. Hatte man gedacht. Ein Fehler. „Manches vergisst man nicht.“
„Richtig. Wann haben sie das erste Mal getötet?“
„Noch nie.“
„Nie? Aber einen Toten, den haben sie doch schon gesehen.“
„Ja...mit 21, ein anderer Deckoffizier. Ein Treffer durch das Schild zerfetzte die Scheibe und die Dekompression saugte ihn heraus. Ich habe es damals noch raus geschafft. Seine Leiche schlug später gegen eine Scheibe, nicht schön zu sehen.“
„Ich mit 6. Aber das war damals meine Sache. Unter ihrer Führung dann mit 10. Sie hatten mir damals eine Pistole in die Hand gedrückt, eine gute M-66 Magnum und ich dazu ermutigt den Gefangenen zu erschießen.“
„Es sollte die Hemmschwelle herabsetzen.“
„Ja, aber ich werde es nie vergessen...und als wir auf unserem ersten Einsatz das Dorf eliminieren sollten...die Kinder hatten so komische Augen. So...Kinderaugen eben.“
„Was wollen sie eigentlich von mir? Ich fühle mich schon schuldig und vergessen kann ich ihnen nicht geben.“
„Reden ist immer schön. Wissen sie, was das Paradoxe ist? Wenn ich kämpfe fühle ich mich ganz, lebendig. Wenn ich ihn Frieden lebe fühle ich mich wie Tod. Leblos. Und Nutzlos. Die Welt steht still.“
„Die Zeit zwischen den Einsätzen ist immer die härteste, das ist richtig.“
„Sie wissen nichts.“
„Auch ich habe Dinge gesehen und tun müssen, die nicht schön waren. Kennen sie das Gefühl, hunderte Männer in den sicheren Tod zu schicken und ihnen in die Augen sehen müssen? Und sie wussten dass sie sterben würden, sie wussten es und sie sahen mich an, manche fröhlich, manche düster, manche rätselhaft.“
„Sie sind freiwillig geworden was sie sind. Ich kann es nicht behaupten.“
„Wir haben alle unsere Bestimmung. Fühlen sie sich wie zu Hause, ich muss fort.“
Sie öffnete die Luftschleuse und kurz bevor sie sich wieder schloss antwortete D'ani.
„Immer wo sie sind, immer wo sie sind.“
Ihr fröstelte es.

„Ein nettes Schiff haben sie, dass muss man ihnen lassen, Admiral.“
sagte der General, als sie gerade oben ankam.
„Ja, ein Tolles Schiff. Und ein noch besserer Name.“
bestätigte sie nickend und stellte sich neben ihn. Er ignorierte ihre Körperliche Anwesenheit größtenteils, aber das war sie von diesem Menschen gewohnt..
„Wenn sie meinen.Aber nun zum Punkt: Ich werde bald dieses System weder verlassen.“ fuhr er weiter fort und sah weiter starr nach vorne.
„Zu Schade.“ meinte sie sarkastisch und er fixierte sie mit einem tadelnden Blick.
„Ja, ich werde den Rest der Flotte herbeirufen, um sie herauszuwerfen.“ erklärte er weiter und drehte sich zu ihr.
„Und wir machen was?“ erkundigte sich sie höflich, obwohl sie die Antwort schon wusste. Der Lord General-Admiral bestimmte gerne alles selbst, für ihn durften alle Untergebenden nicht denken.
„Aushalten.“
„Wie schön.“ fuhrt sie sarkastisch fort.
„Erkunden und so...sie verstehen schon. Wenn nicht, sind sie eine grandiose Fehlbesetzung.“
„Sie können sich sicher sein, dass ich keine bin, Sir.“ versicherte sie und fühlte sich zunehmend unwohl in ihrer Haut. Hoffentlich würde er bald gehen.
„Gut. Sie werden keine, ich wiederhole: KEINE Aktionen unternehmen, welche einer Landung oder einer Raumschlacht oder dergleichen auch nur nahe kommen könnte, haben wir uns verstanden, Admiral Willis?“
schärfte er ihr nochmal ein und sie bestätigte dies nickend.
„Ich denke schon.“
„Sie denken? Das ist schlecht. Das sollten sie gar nicht tun.“
„Ich verstehe schon, aber ich werde daran denken es nicht zu tun.“
„Gut, wir sehen uns bald wieder und dann kommt die Invasion.“ verabschiedet sich der Lord Genral-Admiral und ließ sie einfach einsam auf der Brücke stehen. Seine Schritte verhalten in dem leeren Raum und die Tür schloss sich zischend. Sie sah sich ein wenig schlecht gelaunt um und schlenderte zu einer der Kom-Konsolen und aktivierte sie zur zweiten Kommandobrücke.
„Erster Offizier Devfreg, seien sie so nett und kommen sie zurück auf die Kommandobrücke, und bringen sie ein paar Leute mit, es ist ein wenig einsam hier.“
„Verstanden. Die Aussicht ist dort auch besser.“
Admiral Willis stellte sich zufrieden vor die große Frontalscheibe und betrachtete Tielastan, friedlich vor sich hin brennend und das Flaggschiff des Lord Ionas, welches in einem hellen Blitz verschwand und nur die leere hinterließ und einen Haufen von Landungsschiffen wie ein Schwarm von Insekten, die scheinbar Ziellos hin und her schwirrten. Hinter ihr öffnete sich die Panzertür zur Brücke und einige Teile der Kommandocrew nahm ihre alten Sitze ein und fing an ihren Aufgaben weiterzuarbeiten: Kommunikationsprotokolle sklavisch wiederholen, die Fingernägel schneiden und Anforderungsformulare auszufüllen – oder so zu tun als ob sie etwas davon täten.
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Re: Warhammer 40K Weltenbrand - Die Letzte Schlacht II

Beitragvon Georgios » 11. Februar 2013 22:54

Seine Panzerung schien interessant vielfältig zu sein: Auch wenn man sie mit einem schnellen: Brustpanzer, grün, zwei Beinschienen und sonstige Tarnuniform beschreiben konnte, so ist ihr hiermit nicht richtig zu Genüge getan. Auf dem Brustpanzer zeichneten sich interessante Rillen ab, von welchen Kreaturen auch immer gerissen und auch die klassischen Verschmorten Stellen, wo Laser oder Plasma die Rüstung getroffen hatten und das geschmolzene Material innerhalb von Sekunden wieder zu dem harten Kunststoff geworden war. Wenn er sich bemüht hätte, hätte er in der inneren Seite nochmal nachsehen können, wann sie produziert worden war, aber er wusste es eigentlich: Irgendwann vor fünfzig Jahren in den Rüstungswerken von Tielastan-Arms gefertigt worden, auf welchem Planeten auch immer, aber dies ist auch ziemlich egal, sie klangen doch gleich. Hauptsache sie hielt in am Leben. Womit er am Anfang seiner Überlegungen war. Sie schien vielfältig zu sein und dies stimmte auch – aber wozu damit beschäftigen? Er wusste es. Weil in einem Landungsschiff im Weltraum sonst rein gar nichts passierte. Das Schiff, für schnelle Orbitallandungen gebaut, schlich wie ein Schrottreifer Frachter auf das Schiff von Admiral Willis zu. Die Entfernung wollte sich nicht verringern. Die Luft entwich leicht pfeifend aus dem Schiff und half damit nicht die Nervosität der Soldaten zu mindern. Einzig gut gelaunte an Bord waren Julius und ein Pilot, der anscheinend zu viel getrunken hatte, und fröhlich von fast tödlichen Unfällen berichtete, die fast stattgefunden hätten, hätte sein unglaubliches Können sie nicht vor dem unausweichlichen Tod bewahrt. Julius hatte seine Standardlaune, aber niemand wusste warum er die hatte.
„Uuuuund wieder einmal: Der Pilot von LS-Delta hat nicht aufgepasst und die Kollision wär innerhalb von Sekunden stattgefunden, wenn ich, Ladies and Gentlemens, nicht reagiert hät und den Vektor um 0,005% geändert hät, und somit den Aufprall und unser aller Tod verhindert habe! Applllllauuuuus! Appllllllauuuuuuus!“
Dieser blieb zu seiner Enttäuschung aus, worauf auch einige Sekunden später ein:
„Geht das Ding?“ aus der Komm-Anlage drang.
„Kann nicht jemanden den Piloten entfernen?“ flehte Taceta, doch schüttelten alle ihre Köpfe.
„Wir haben keinen anderen Piloten an Bord.“ entschuldigte sich einer und Julius gab seinen fröhlichen Kommentar ab:
„Bislang fliegt er doch tadellos, weswegen beschweren?“
Man konnte genau sehen wie in Zeitlupe alle den Kopf Julius zu wandten und ihn entgeistert anstarrten. Er hob entschuldigend die Hände und murmelte etwas unverständliches. Das Schiff wackelte erneut und ein Verbandskasten löste sich aus seiner Halterung und verwandelte sich in ein gefährliches Geschoss, welches unkontrolliert durch den Raum flog und argwöhnisch von den fest angeschnallten Soldaten beäugt wurde, aber zum Glück am Ende nur Julius am Kopf traf. „Autsch....jetzt REICHTS!“
brüllte dieser plötzlich und war schon drauf und dran seinen Gurt zu entfernen, aber wurde in dieser Tätigkeit von den seinen beiden Sitznachbarn abgehalten.
„Beruhigen sie sich mal.“ befahl Alina streng, aber das hatte keinen Effekt auf Julius, der weiter zerrte, sodass sie ihre Pistole zog und ihm auf die Schläfen schlug. Er sagte bewusstlos zusammen und Ruhe kehrte wieder im Frachtraum ein.
„Sehr geeeeeehrte Paaaaaasagiiiiiiiiiiere! Wiiiiiiiiiiir seeeeeeeeetzen zuuuuuuur Landuuuuuuuung an! Biiiitie halten sie siiiiiich guuuuuut fest.“ lallte es aus dem Cockpit und alle meinten das ploppende Geräusch einer Flasche mit vermutlichen Alkoholischen zu hören. Das Shuttle durchstieß den Deflektorschild ohne Probleme und landete so formvollendet, wie es die meisten Piloten nur bei ihrer Prüfungsabnahme schafften. Die Buchtwache nahm de Landung bürokratisch korrekt ab und gab so die Erlaubnis, das die Soldaten von Bord gehen durften. Auf Anweisung des Offizier stellten sie sich in einem Viereck vor dem Shuttle auf, während er selbst wie ein aufgeblasener Vogel vorne auf und herab stolzierte.
„Achtung! Alles hört auf mein Kommando!“ brüllte er laut durch die Bucht und übertönte sogar die Maschinengeräusche, und dazu gehörte es doch einiges.
„Ich glaube er ist ein Aufziehmänchen, was immer das gleiche sagt.“ flüsterte ein Soldat zu Taceta und der konnte kaum ein Lachen unterdrücken.
„Was war das?“ fuhr der Offizier plötzlich die Soldaten an.
„Ich habe ein Kichern gehört! Melden! Soldat Tesar! Vortreten.“
Taceta machte einen Schritt nach vorne und fühlte sich ziemlich alleine und noch mehr schutzlos.
„Haben sie eben gekichert?“
„Sir, Jawohl, Sir.“
„Und wieso?“
„Es wurde ein Witz gemacht.“
„Über meine Person?“
„Sir, Jawohl, Sir.“
„Aha! Sie wissen was darauf steht?“
„Ich denke....“
„Sergeant.“ unterbrach eine eiskalte Stimme die Konfrontation. Alle Blicke richteten sich auf Admiral Willis. Sie kam mit zwei Leibwachen gerade durch die Tür und stand mitten im Gang.
„Ja, Ma'am?“ fragte der Offizier kleinlaut.
„Lassen sie es gut sein. Ist der Soldat Tesar bei ihnen?“
„Ja, Ma'am.“
„Er soll hervortreten und mit mir kommen.“
Nichts veränderte sich an der Aufstellung und die Frau wurde leicht ärgerlich.
„Ich sagte: Vortreten.“
„Ich stehe schon vorne!“ rief Taceta und sie nickte langsam und winkte ihn mit einer Hand heran. Taceta schob den in Schockstarre verfallenden Offizier beiseite und schloss zur Admiral auf, die ihm eine Hand hin hielt, die er ergriff und schüttelte.
„Es freut mich sehr, sie kennen zu lernen. Wir müssen einige wichtige Dinge besprechen.“ begrüßte sie ihn und er antwortete nur:
„Es freut mich.“ Sie lächelte leicht und machte einen Schritt auf die Tür zu.
„Ihr Großvater ist ihnen ähnlich.“
„Habe ich schon öfters gehört.“
Die Fahrstuhltür öffnete sich und sie betraten sie gemeinsam. Willis drückte auf eine Taste und die Türen schnappten erschreckend schnell zu. Der Fahrstuhl nahm Fahrt auf.
„Ich würde gerne mit ihnen über Tielastan reden.“
„Was ist neues passiert?“
„Das sterben geht wie eh und je. Aber wir könnten was tun.“
„Könnten? Der Lord General-Admiral hat es bestimmt Verboten.“
„Das ist richtig.“
Die Fahrstuhltür öffnete sich und Willis machte eine einladende Handbewegung.
„Meine Kabine, fühlen sie sich wie zuhause. Solange alles ordentlich bleibt.“
Sie ging in die Mitte des Zimmers und zauberte einen Weinkelch hervor.
„Ein Glas?“
„Gerne.“
Während sie zwei Gläser mit dem Roten Wein füllte, setzte sich Taceta auf das gemütliche Sofa. Vor diesem befand sich ein Tisch auf dem eine Holoprojektion Tielastan war. Wie es vor dem Angriff gewesen war. Er erkannte Imperial-City und seine zahlreichen Stadtteile: Tiberia, Zentrum, Krsk, Floreana, Cortana, Tiels, Veins, Haiduk, Williams und noch zwanzig andere. Die kleinen Städte auf den Kristallinseln in ihrer prächtigen Erhabenheit, die weißen Türme, für die Tielastan auf so zahlreichen Welten berühmt waren. Die meisten Türme der Welt sahen anders, besser gesagt hatten anders ausgesehen, es waren Wohntürme gewesen in Imperial-City, wie man sie in vielen Mekropolen fand. Allerdings waren es keine großen Elendsviertel gewesen, Tielastan sollte das Juwel in der Krone des Imperiums sein, auf den anderen Welten gab es genügend Platz für Elend und Armut. Langsam drehte sich der Planet und der Große Ostozean erschien. Der dritte Mond kreiste gerade vor Tacetas Augen und auch seine zahlreichen Basen waren verzeichnet: Byson, Marco, die Einrichtungen der PIA, und einige nicht näher spezifizierte Militärastützpunkten.
„Es war schön.“ meinte Willis und setzte sich neben ihn. Sie stellte das Weinglas auf den Tisch. Die Projektion verschwand und wurde durch eine deutlich schlechtere Ersetzt: Der gleiche Planet, aber ohne Städte, nur noch Ruinen und Brände.
„Das ist die aktuellste Aufnahme die wir haben.“
„Es sieht grauenvoll aus. Die ganzen Menschen...“
„Und der Lord will nichts unternehmen. Er will zuerst die Flotte sammeln, aber das könnte dauern. Zu lange.“
„So können wir sie aber nicht besiegen. Wir sind zu schwach.“
„Die Moral liegt am Boden. Wenn wir wüssten was mit dem Imperator wäre, dann...dann hätte man in diesem Punkt Gewissheit.“
„Sie meinen eine Rettungsaktion? Hat Lord Ionas sie nicht verboten?“
„Ohne Grund. Ich habe mir nochmal die Kommandostruktur zu Herzen genommen und dort steht: Oberster Herr ist der Imperator, nach ihm sein Sohn und dessen Sohn und so weiter....Falls diese Individuen ausfallen oder Minderjährig sind, wird der Oberbefehl vom Lord General-Admiral übernommen, nach ihm von dem Lordprotector. Dann die ganze Leiter runter, aber das ist hier unwichtig. Sie können den Befehl des Generals negieren und eine Einheit schicken, um ihren Großvater zu retten.“
„Es wäre unklug, der Lord handelt nicht ohne Grund.“
„Er ist Arrogant. Er will der Große Held sein. Nur er kann diese Krise meistern, nur er! Aber er irrt! Wir müssen etwas tun, sonst ist das Ende unerfreulich. Sehr unerfreulich.“
„Ja...aber angenommen wir könnten den Imperator retten. Und dann? Dadurch steigt nicht die Anzahl unserer Schiffe sowie unser Soldaten...“
„Der Imperator wird Hilfe von den anderen Imperien anfordern können, wir sind nicht alleine zwischen den Sternen, wir haben Freunde da draußen.“
„Seit wann das?“
„Das Imperium von Mortis.“
„Wir hatten Krieg.“
„Wenn wir fallen werden sie es auch. Das zählt. Der General würde niemals so was tun, aber der Imperator wird tun was nötig sein wird. Ich vertraue fest ihn in. Er hat uns doch solange so gut geleitet.“
„Das hat er. Ich würde dem zustimmen.“
„Wunderbar!“
Ein Operationplan erschien auf dem Tisch.
„Ich habe da schon mal was ausgearbeitet. Wie sie sehen ist der Imperator nicht direkt erreichbar, dort sind zu viele Feindschiffe und das nächste Festland, Imperial-City wird von diesem gigantischen....Dings bewacht. Bleibt nur noch der Norden. Hier.“
Ein kleiner Punkt leuchtete auf der Nordhälfte der Kugel auf.
„Haben die Tau unter dem Befehl von O'Shova eine Operationsbasis aufgebaut und dort werden wir ein mobiles Einsatztema absetzen, welches sich zum dem Imperator durchschlägt. Wir haben außerdem Kontakt zum Flaggschiff der TSM, der äh...verzeihen sie mir mein Gedächtnis, welches den Namen dieses Schiffes vergessen hat. Aber dieses wird sie dann in Imperial-City mit seinen Geschützen unterstützen und so den Erfolg der Mission gewährleisten. Ein Plan mit vielen Schwächen, keinen Stärken, aber schon fertig und damit ausführbar.“
„Sie haben doch bestimmt eine Einheit im Blickfeld, die diesen Einsatz übernehmen wird.“
„Natürlich, ich habe immer einen Plan. Die Marines und diverse Spezialeinheiten werden zusammengelegt und den Vorstoß leiten. Ein kleines Team, 500 maximal, wird unauffällig agieren und alles exterminieren, was im Weg liegt.“
„Ich werde mitgehen, die Privatvilla des Imperator ist dem Soldaten nicht bekannt, behaupte ich jetzt einfach mal. Außerdem will es ich und nicht an Bord dieses Schiffes herum sitzend, während alles unter mir brennt.“
„Ich kann das nicht gut heißen, aber es ist nicht meine Rolle in dieser Welt ihre Befehle in Frage zu stellen, aber wer soll uns führen, wenn sie sterben?“
„Sie, oder der Lord General-Admiral Ionas.“
„Verschonen sie mich mit diesem.“
„Und senden sie Boten nach Mortis, wir brauchen Hilfe und je schneller sie kommt, desto besser ist es für uns alle.“

Veils starrte trübsinnig in den Düsteren Gang, der einmal Teil der Unterstadt von Imperial-City Alexa gewesen war. Wassertropfen liefen an den schmucklosen Betonwänden herab und gaben dem Gang den richtigen Muffigen Ton. Schummriges Dämmerlicht fiel von denen in die Decke eingebauten Notbeleuchter und dank ihnen konnte man auch die Propagandaplakate sehen, die überall an den Wänden angebracht waren. Veils hatte sich eine kurze Zeit in seinem Leben mal mit solchen Beschäftigt und man konnte deutlich sehen, dass sie nicht ohne Sinn und Verstand angebracht worden waren: In Gebieten, die von der Unterschicht bewohnt wurden, waren es immer Plakate auf denen attraktive, dementsprechend Junge, Frauen,mit Todsicherer Wahrscheinlichkeit halbnackt, dargestellt waren und mit fetter Schrift beschrieben wurden: Ich brauche dich oder Kamaradschaft? Oder Gemeinsam kämpfen, gemeinsam Leben. In dieser Art setzte sich das durch die gesamten Unterschichten fort, in den Mittelschichtbereichen sah es schon deutlich anders aus: Zwar wurde immer noch mit Frauen geworden, aber rückte nun mehr die Notwendigkeit und die Ehre des Dienstes in den Vordergrund. Jeder muss seinen Teil beitragen. Heute kämpfen wir, morgen sie. Wollen wir in Sicherheit leben, dann muss auch jeder für sie kämpfen. Ganz obe, in den höchsten Spitzen der Häuser, bei der Oberschicht, waren die Plakate so gestaltet, das die Vorteile eines verlängerten Dienstes klar herausgestrichen wurde oder an die Ahnen appelliert wurde und es ihnen so gleichzutun. Willst du wahren, was dein Vater erreichte? Eine Offizierslaufbahn bringt einen immer voran. Ihr seid die Zukunft des Imperiums – Zeigt was in euch steckt. Solche Poster hatte er immer gesehen, wenn er zur Arbeit gegangen war, wenn er zur Schule gegangen war – praktisch sein gesamtes Leben. Aber sie hatte ihn nicht überzeugt, er hatte schlicht viel zu viel Angst gehabt. Verdammt, damals traute er sich doch auch nicht die Liebe seines Lebens anzusprechen, aus Feigheit. Zu ihr zu gehen, sie etwas zu fragen – viel zu viel Angst. Wovor eigentlich? Das war die Frage danach immer, wovor er sich gefürchtet hatte. Das sie nein sagen würde. Aber im Nachhinein wäre es besser gewesen, denn so lebte er in einer Unsicherheit, er wusste nicht was er tun sollte. Kurz gesagt er war einsam. Genau betrachtet, dachte er weiter, war er dies immer noch: Natürlich hatte er ein schickes Haus...gehabt, natürlich einen tollen Job, aber mehr dann auch nicht: Keine Freundin, keine Frau, niemanden, bei dem er sich sicher sein konnte was sie dachte. Selbstverständlich bewunderte er manche und wollte mit ihnen zusammen sein, aber...er war wieder zu feige. Nun waren sie alle Tod. Hinweg gefegt wie Rosenblätter in einem Sturm. Jetzt war alles sinnlos geworden, aber er würde nie Gewissheit haben – es wird ihn bis an sein Lebensende begleiten. Auch wenn es bald sein würde, was würde denn dann kommen? Er glaubte nicht an die Phrasen der Priester, an die bessere Welt, die Erlösung. Das war unwissenschaftlich. Nein, man würde einfach nicht mehr existieren, weg, einfach nichts...man konnte sich das nicht vorstellen, aber um es knapp auf eine Formel zu bringen: Alles was man jemals gesagt, getan oder gedacht hatte, war belanglos geworden. Ob man ein Wohltäter gewesen war, oder ein Massenmörder, man war einfach nicht mehr. Davor konnte man sich nun fürchten oder es ersehnen, aber jeden ereilte es am Ende doch. Der gerechteste Richter und doch der Unmenschlichste von Allen: Der Tod.
„Worüber denken sie nach?“ fragte ihn der Lord-Leutnant aus der Dunkelheit des Regierungsbunkers hinter ihm.
„Über dies und jenes, Sir.“ antwortete Veils ausweichend und wurde ein weniger steifer in seiner Haltung. Leutnant Faedor schritt bedächtig heran und legte eine gepanzerte Hand auf seine Schulter.
„Ich glaube dies ihnen nicht.“
„Ja, Sir.“
„Nennen sie mich nicht Sir. Lassen wir es ein...Gespräch unter zwei Ranggleichen sein, unter zwei armen Teufeln. Worüber denken sie also?“
„Den Tod.“
„Das Ende aller Dinge? Das Willkürliche Schicksal?“
„Genau. Wie ich eben hier stand und über mein Leben dachte, all die verpassten Chancen, all die Gelegenheiten wo ich keinen Mut zeigen konnte, da dachte ich: Du hast nur eine Möglichkeit, du lebst nur einmal und am Ende bereust du es, keinen Mut gehabt zu haben. Den es ist egal, was man seinen Lebtag lang war, am Ende ist man nicht mehr existent.“
„Sie irren sich. Es ist nämlich nicht egal. Es gibt einen Unterschied, ob man ungerecht jeden gekränkt hat, oder ob man jeden geholfen hat: Den wahren Richter über uns alle. Wie nach unserem Tode die Menschen über einen Reden, einen Denken, ob sie einen lieben. Das ist auch unser wahrer Auftrag, weswegen wir leben, wir müssen diese Welt besser machen, ein kleines Stücken jeder, dass es den Nachfolgenden besser geht als uns. Deshalb müssen wir in den Stunden von heute auch Mut zeigen. Deshalb müssen wir kämpfen. Deshalb müssen manche auch sterben, für die, die nachfolgen.“
„Wieso haben wir dann den größten Teil unsere Elends uns selbst zu verdanken.“
Faedor trat einen Schritt weiter nach vorne und verschränkte die Hände hinter seinen Rücken.
„Nicht alle sehen es. Nicht alle...haben den Mut. Es gehört wirklich Mut dazu´, nicht als Hedonist zu leben, sondern als guter Mensch. Den Mut auf Genuss zu verzichten. Aber es lohnt sich eigentlich noch zu Lebzeiten. Liebe kann man nicht kaufen, man muss sie sich verdienen. Manche tun dies auf dem blutigen Schlachtfeld, andere auf dem Schulhof und beide haben genauso viel Mut und Tapferkeit gezeigt, denn jeder von ihnen hat für sich alle riskiert: Einmal das Leben und einmal den Sinn des Lebens.“
Er holte Tief Luft und atmete kontrolliert wieder aus.
„Aber der Tod ist auch kein Richter. Ein Richter wertet. Der Tod ist...er selbst.“
Faedor lachte düster und erklärte weiter.
„Idiotisch, nicht wahr? Eine Rechnung ist der nicht, den nicht jeder gibt gleich viel aus, ein Richter ist er auch nicht, er ist das, was uns Sinn verleiht, was uns ihn fürchten lässt. Ein Unsterblicher fürchtet den Tod aus dem Grund nicht, weil er ihn nicht kennt. Ein Sterblicher will den Tod vermeiden, um zu sehen was passiert, was nach ihm passiert. Aber ein Unsterblicher würde ihn begrüßen als Abwechslung. Sei froh über jeden Tag deines Lebens, und nutze ihn so, dass alle sagen, wenn sie an deinem Grab stehen: Er war ein guter Mensch, wir vermissen ihn. Wenn alle so handeln würde, könnte niemand uns stoppen, kein Alien, keine Waffe, keine Not. Aber leider sind nur die wenigsten stark genug.“
Veils räusperte sich und fragte leise, sehr leise den Leutnant:
„Sind sie es?“
„Nein.“
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Re: Warhammer 40K Weltenbrand - Die Letzte Schlacht II

Beitragvon Georgios » 12. Februar 2013 22:19

„Menschen von Tielastan! Viele Schlachten habt ihr gefochten für euer Reich, aber eure größte Stunde steht kurz bevor: In diesen Minuten und Stunden sterben Millionen auf der Welt unter euch und es ist eure Aufgabe dies zu beenden! Ihr seid die Ausgewählte Elite unseres großartigen Imperiums, die besten die die Menschheit jemals hervorgebracht hat und bringen wird. Wenn ihr bei der Aufgabe versagt, wird es nie ein Mensch schaffen, aber! Die Menschheit wird nicht versagen! Sie kann es nicht! Also könnt ihr es auch nicht! Natürlich wird der Weg schwer und blutig sein, aber er wird schlussendlich siegreich sein müssen, denn die Menschheit kann nicht verlieren. Wenn die Menschheit verlieren könnte, gäbe es sie schon lange nicht mehr, aber noch leben wir und dies wird auch immer so bleiben, denn Krieg, Krieg bleibt immer gleich.“
dröhnte die Stimme von Admiral Willis durch den Hangar, wo die verschiedenen Regimenter in Formation standen und auf Marschbefehl warteten. Die Banner hingen Müde von den Standarten herab.
„Ihr werdet eure Mission ausführen, eine Mission die nur ihr schaffen könnt: Den Imperator finden und retten. Wenn wir ihn haben, können wir mit seiner Führung zurückschlagen und diese Bastarde in das Loch zurück Bomben, aus welchem sie kamen. Und es wird ein tiefes, schwarzes Loch gewesen sein, alles andere wäre Unmöglich. Lord-Sergeant Lyn?“
Eine Frau trat aus einer Reihe von Soldaten vor und salutierte vor der Rednerin zackig. Während sie sie erwartungsvoll ansah, gab Willis ihr die Order:
„Sie werden den Stellvertretenden Oberbefehl über die 1.Todeskompanie, die 13. Marine, die 42. Victory Hunter, die 101. Windspieler und die 2552. Floreana Bitches haben. Führen sie sie gut und zum Sieg.“
„Im Namen des Imperators, Ma'am.“
bestätigte Lord-Sergeant Lyn mit Stolzgeschwellter Brust und salutierte erneut, bevor sie einen Schritt zurücktrat und Willis den Befehlshaber präsentieren konnte.
„Den Oberbefehl wird Soldat Tesar haben, exemplarisch zum Lord-General befördert.“
Ein Raunen ging durch die Menge der Soldaten – der Lord-General war das Amt des Imperators im Krieg und durfte nur von ihm getragen werden, beziehungsweise von einem seiner Erben.
„Mit Verlaub, Admiral, Sir.“
begann Lyn und trat einen Schritt wieder nach vorne. „Aber haben sie sich nicht vertan?“
„In keinster Weise, Sergeant. Treten sie zurück und akzeptieren sie meine Order. Lord-General Tesar wird ihnen aufgrund seiner mangelnden Taktischen Erfahrungen in weiten Teilen Autonomie gewähren, aber er wird im Notfall ihre Unterstützung haben, um seinen Großvater und unser aller Imperator zu retten. Kann ich auf sie zählen, Sergeant?“
„Ma'am, Jawohl, Ma'am.“ Salutierte Lyn wenig begeistert und trat wieder zurück.
„Lord-General Tesar, wollen sie noch einige Worte an die Soldaten richten?“ fragte Willis Taceta und er nahm das Mikrophon in seine Hand. Er räusperte sich.
„Ich habe nicht viel zu sagen außer: Lasst uns nach Tielastan gehen und ein paar Leuten den Tag verderben. Vorwärts!“
Die gesamte Soldatenmenge salutierte und drehte sich Synchron um. Geordnet marschierten sie in den Landungsschiffe, die nette Namen trugen wie: Blutiges Beil, Alles Verloren, Selbstmordmission, Das Ende, Das Dunkel im Tunnel, Stiefmutter. Nur die Lord-Sergeant blieb unten stehen und wartete auf Taceta, der die Außentreppe nehmen musste, um vom Podest zum Hangarboden zu gelangen.
„So, so, da haben wir also unseren neuen Führer?“ begrüßte sie ihn sarkastisch.
„Immer bereit.“
„Wie schön.“
Sie machte eine Handbewegung auf das Shuttle: Alles Verloren.
„Werden sie mich in meinem Shuttle begleiten?“
„Natürlich.“
„Zu schön um wahr zu sein.“
Die Roten Warnleuchten im Raum fingen an zu leuchten und zeigten damit eine baldige Luftentleerung an und das dazugehörige unüberhörbare Tuten der Warnsirenen führten zu einem Ende des Gespräches und einem schnellen betreten der Landungsschiffe, die sich sofort startbereit machten.

„Eco 3 hört sie klar und deutlich, Lufteinsatznautischesangriffsunterstützungsteam.“
bestätigte der Offizier von der Brücke des Schlachtschiffes. Admiral Sheila Willis betrat gerade dieselbe und stellte sich hinter den Offizier an seiner Konsole, der das gar nicht mitbekam.
„Eco 3 bestätigt Codewort: LENA. Sie haben Starterlaubnis auf den Kanälen 5, 6 und 9. Die Fregatte Nebelwind und der Kreuzer Franziska werden sie bis Pfirsich ½ begleiten, dann wird sie das Geschwader Lichterwald sie bis zu Punkt ¼ begleiten, dann sind sie auf sich alleine gestellt. Viel Glück da unten.“
Der Offizier drückte eine Taste und ein anderes Display tauchte auf.
„Gut gemacht.“ lobte Willis ihn, worauf dieser sofort zusammenfuhr und schlagartig eine Hand auf sein Herz legte.
„Meine Güte...erschrecken sie mich nicht so, Admiral.“
„Seien sie auf alles vorbereitet.“
„Immer, außer auf Überfälle von Vorgesetzten.“


Akt III


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Die beiden Kampfschiffe scherten aus der Formation aus, als sie den dritten Mond von Tielastan passierten und nur noch das Jägergeschwader schützen die kampfuntauglichen Landungsschiffe, die auf die Nordhalbkugel zu hielten. Im Licht der Aufgehenden Sonne wirkten sie wie ein Schwarm von Silbernen Sternen, als sie die Atmosphäre durchstießen und nun auch von den Jägern zurückgelassen worden. Die zusätzlichen Triebwerke zündeten und die Schiffe beschleunigten auf eine unfassbare Geschwindigkeit und nach wenigen Sekunden hatten sie den Boden beinahe erreicht, bevor die Bremstriebwerke fauchend zum Leben erwachten und dafür sorgten, dass die Schiffe nur mit der Geschwindigkeit einer Kanonenkugel in den Boden der Nördlichen Wälder rammten. Sofort öffneten sich die Ladeluken und die Besatzungen sprangen kampfbereit heraus, als erstes die Männer und Frauen des 13. Marine, welche sofort damit begannen die Gegend zu sichern, dann kamen die anderen Verbände aus den Schiffen. Die Piloten stiegen auch aus, machten aber keine Anstalten irgendwas vernünftiges zu tun, sondern standen einfach bei ihren Gefährten und rauchten, wobei sie noch laut mit einander redeten.
„Schön wieder zuhause zu sein?“ stichelte Lyn und schrie gleich noch ein paar Befehle hinterher. Taceta sah sich um: Baum, Baum, Baum, Baum. Gefrorener Boden. Leichter Schneefall. War er froh wieder hier zu sein? Verdammt, nein! „Nein.“ antwortete er deshalb auch wahrheitsgemäß und Lyn schien einen Moment verblüfft zu sein.
„Mir ist kalt.“ ergänzte Taceta und sie lächelte spöttisch.
„Ist wohl ein wenig kälter als gewohnt.“
„Früher war es hier wärmer.“ entschuldigte sich Taceta und strich sich ein wenig Schnee von seinem rechten Arm.
„Wen interessiert es schon wie es früher war? Das jetzt zählt und dann frieren wir eben, verdammt, wir sind doch keine Weicheier.“ schimpfte Lyn und brüllte einige Soldaten an, die sich untätig unter einem Baum versammelt hatten. „Natürlich. Sollten wir nicht erwartet werden?“
„Ja...wo sie es sagen. Egal, wir schaffen es schon alleine. Wir brauchen keine Blauen, passt schon. Sarge, mach mal hinne!“ brüllte sie weiter munter durch den Wald und der angesprochene stürmte urplötzlich in das Dichteste Getümmel, welches in seinem näheren Umkreis war.
„Lord-Seargent?“ fragte ein Späher Lyn, worauf diese sich schlagartig umdrehte und ihn anschnauzte.
„Was?“
„Wir haben das gefunden.“ meinte der Späher und hielt einen Tau-Kopf hoch.
„Hm....mit Körper oder ohne?“ forderte die Sergeant nähere Details ein.
„Ohne. Um Korrekt zu sein: Auf diesem Spieß.“
Er hielt einen Astartigen Speer in die Luft.
„Hm....Vermutungen?“
„Orks.“
„Machen sie sich nicht lächerlich. Verschwinden sie schon!“ scheuchte Lyn den Späher weg, der zuerst einige Meter rannte, aber dann weiter schlenderte und blöde Kommentare in alle Richtungen verteilte.
„Was meinen sie, Lord-Sergeant?“ fragte Taceta sie, und sie antwortete, ohne von ihrem Plan aufzusehen.
„Orks.“
„Das hat der Späher doch auch gesagt und sie...“
„Erster Grundsatz der Erfolgreichen Führung: Eine gute Idee kommt nie von einem Untergebenden. Immer von dir.“
„Was ist der Zweite?“
„Du hast immer Recht.“
„Der Dritte?“ „Die anderen sind Schuld. Ich kann ihnen auch das Buch geben.“
„Verzichte.“
„Gut.“
Lyn sah kurz nach oben und scheuchte ein paar andere Männer durch die Gegend.
„Was haben sie jetzt eigentlich vor?“ interessierte sich Taceta für die Pläne der Zukunft und die Sergeant antwortete wieder einmal mit leichter Zeitverzögerung.
„Sammeln, erkunden, zuschlagen.“
„Heißt?“
„Sammeln, sich zum Imperator durchschlagen und dann die Mission erfüllen...beim Imperator, ich weiß doch auch nicht mehr!“
„Da könnte ich ihnen helfen.“ mischte sich D'Ani ein, der wie immer plötzlich aus dem Nichts erschien und lässig herbeigeschlendert kam.
„Was zum Teufel wollen sie denn hier? Und wer sind sie? Überhaupt, was erlauben sie sich?“
„Lordoberst D'Aini. Ich könnte einige ihrer Fragen beantworten“
„So?“ Lyn hob die Augenbrauen und tippte mit dem linken Fuß auf und ab. „Ich bin gespannt.“
„Ich habe zweierlei gefunden, einmal unseren lieben Verbündeten und dann noch unsere lieben Feinde, eine Menge Orks. Letzteres vernichtet gerade ersteres.“
„Das war alles?“
D'Aini nickte bestätigend.
„Dann hauen sie ab, sie Nutzloser Atomhaufen!“ explodierte Lyn und D'Aina ging, ein wenig schneller als sonst.
„Planänderung?“
„Ruhe auf den billigen Plätzen, Tesar, ich muss ein paar Xenos retten.“

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„O'Shova, die Feinde brechen bei 4-2 durch.“
meldete ein Offizier ruhig dem Oberkommandierenden der Tau auf Tielastan, der ebenso ruhig antworteten:
„Keine Sorge, Shasui, die Einsatzreserve wird sie retten.“
„Darf ich anmerken, dass die Einsatzreserve schon bei 3-5 im Einsatz ist. 1-1 und 1-4 sind aber frei und könnten abgezogen werden.“ berichtete ein Taktischer Berater und O'Shova begann ernsthaft darüber nachzudenken, ob dies hier ein Niederlage werden würde. Der ganze Einsatz war ohnehin leicht....unerwartet gekommen. Ursprünglich hatte er mit den Überresten seines Expeditionskommandos Tielastan ansteuern wollen, um dort die Vorräte aufzufrischen, Verwundete zu verarzten und mit dem Oberkommando der Imperialen Wache zu sprechen. Kaum waren sie aber in dem System, war der Angriff gekommen und er hatte die Taktisch wichtige Möglichkeit gesehen, mobile Truppen auf den Planeten zu bringen, die bei späteren Rettungsaktionen von größter Wichtigkeit sein würden. In den Wäldern waren sie vor dem Angreifer auch sicher, bislang war jeder Feindkontakt ausgeblieben, und er glaubte mittlerweile auch, dass sie wieder abziehen würden, wenn alle größeren Siedlungen zerstört wären. Jedoch gab es hier noch einen weiteren Gegner: Orks. Nach dem Waaaagh vor Achtzig Jahren hatte man sie nie ganz ausrotten können, was man aber auch gar nicht beabsichtigt hatte, da ein paar kluge, oder besonders dämliche, Köpfe sich gedacht hatten, das es doch war feines wäre, genau vor der Haustür Feinde zu trainieren zu haben. Seitdem waren die Orks auf kleine 'Reservate' begrenzt worden, wo sie von den Ranger gejagt wurden, was relativ erfolgreich verlief, aber gerne auch in kleinen Fiasken endete – nichts war peinlicher als ein vom Feind gestürmter Kontrollraum in Sicheren Gebiet. Nun aber waren die Ranger mit wichtigeren Dingen beschäftigt gewesen und die Orks waren unglücklicherweise auf einer besonders hohen Stärke gewesen – diese unbequeme Kombo hatten einen kleinen, feinen Waaagh ergeben. Nicht besonders groß, aber für sein kleines Team doch ein paar Hundert Nummern zu groß. O'Shova hatte alle Taktischen Tricks angewandt, die er über die Kriegsführung in Wäldern wusste, und seit Pech war das eine ganze Menge, doch nun hatten die Orks durch ihre unglaubliche Blödheit all seine Notfallpläne durchkreuzt. Kein Feind hätte von nur einer Seite angegriffen, sondern von allen vieren. Aber er hatte an allen vieren Schwere Waffen platziert, und nun fehlten diese. Aber das war es noch nicht genug: Mit so einer Aktion hatten er natürlich gerechnet und deshalb das den Orks nächste Tor besonders gut befestigt, aber die Orks hatten ohne Grund einen Schlenker gemacht und brachen von hinten hinein. Nebenbei hatten sie dann auch noch sein Minenfeld ausgeschaltet und die versteckten Truppentransporter um geschmolzen. Er gab sich noch eine Stunde, wenn es so weiterging, zwei Stunden, wenn die Feuerkrieger sich so schlugen, wie sie es auf Tau'n getan hatten, unendlich viele Stunden, wenn die Orks einen anderen Einfall bekamen. Variante 3 war am besten und gleichzeitig am unwahrscheinlichsten.
„O'Shova, wir haben die Orks zurückgetrieben. Die Einsatzreserve ist wieder frei verfügbar.“
„O'Shova hier macht die Horde auch keinen Druck mehr. Bitte um Erlaubnis einige Späher auszusenden, um die Lage neu aufzuklären.“
„Erlaubnis erteilt, Abschnitt 4-2 handeln sie wie vorgeschlagen.“
erlaubte O'Shova und ging erneut alle Möglichkeiten durch und ermahnte sich, keine zu vergessen, so unwahrscheinlich sie auch sein möge. Bei Orks musste man tendenziell mit wirklich allem rechnen, aber bei all den Unwahrscheinlichkeiten die sich einen boten, so gab es doch eine Konstante: Ein Kampf lockte sie immer an. Je größer, desto besser. Faktisch müsste es dort also eine größere Gruppe von Gegner geben, die sie nun bedrängen konnten und da gab es schlicht drei Möglichkeiten: Ein Gruppe Kroot, aber diese waren in den letzten Jahrzehnten selten geworden, eine Armee der Invasoren und natürlich Einheimische, also Menschen. Ein Ausfall wäre bei den ersten beiden Fällen als negativ zu bescheiden, bei dem letzten als deutlich positiv, bei einer Zurückhaltung könnte aber Fall 1 negativ werden, Fall 2 positiv und Fall 3 vollkommen desaströs, da man mit der Vernichtung der Menschen rechnen durfte, da es nachdem was die Späher nicht gefunden hatten, nicht viele sein konnten. Mehr als tausend war unmöglich, aber sie mussten gut und mehr als sechshundert sein, sonst wäre seine Armee das größere Ziel. Die Lösung konnte natürlich auch viel einfacher sein und er zerbrach sich hier nur den Kopf über ein Rätsel, welches er nicht lösen würde können, da er sich einfach nicht in die Gedankengänge einer solchen Primitiven Kreatur hineinversetzen konnte, wofür er auch sehr dankbar war. Der Nachteil lag auf der Hand: Man konnte sie nicht Taktisch und Strategisch verstehen, was in einer Schlacht tödlich werden konnte. So viele Variablen, so viele Möglichkeiten, nur eine richtige...es war einfach Wahnsinn. Es war Krieg.
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Re: Warhammer 40K Weltenbrand - Die Letzte Schlacht II

Beitragvon Georgios » 13. Februar 2013 21:35

„Mehr Feuer auf die Rechte Flanke!“
schrie Sergeant Lyn und einige Trupps gruppierten sich um, während die Orks wie eine Flut unaufhörlich an brandeten. Plasmageschosse und HE-Laserstrahlen durchschnitten die Luft und verbrannten ihre Ziele bis zur Unkenntlichkeit. Die Orks, bislang nur kleinere und damit harmlosere, starben beinahe genauso schnell wie sie kamen, aber eben nur beinahe. Langsam, aber sicher wandte sich das Blatt zugunsten der Angreifer, das erkannte Taceta deutlich. Er hatte zwar eine neue Rüstung, ein Prototyp mit Energieschild, was manchmal angeblich funktionierte, aber noch seine Alte Waffe: Ein Plasmagewehr. Damit hatte er schon einige Schüsse abgegeben, im Gegensatz zu Lyn, die einfach nur breitbeinig auf dem Hügel stand, auf ihrer Schneeweißen Uniform keinen Fleck, und Befehle brüllte. Die Ersten Orks erreichten die Feuerlinie und sofort trennte sich die Spreu vom Weizen: Die 2525. Floreana Bitches wurden hinfeggefegt, genauso wie die Windspieler, im Gegensatz dazu konnten sich die Victory Hunter halbwegs erwehren und die Marines sowie die Todeskompanie töteten geradezu gleich munter weiter. „Man erkennt welches Regiment wo gekämpft hat.“ sagte Taceta zu Lyn, die nickte und mit ihrem Rechten Arm herumfuchtelte.
„Die Marines sollen ein wenig mehr nach rechts!“
„Von uns aus oder ihnen aus, Ma'am?“ kam die Rückfrage des Kommandierenden Kampfoffiziers und Lyn brüllte zurück.
„Von mir aus Natürlich, sie Hornochse! Und unsere lieben Freunde von der TK sollen ein wenig ausschwärmen und die Lücke füllen. Zeigt doch mal das ihr die Mühe wert wart.“
Ihre Befehle wurden schließlich nach einigen Anfangschwierigkeiten ausgeführt, jedoch bewirkten sie nur das der Kampf länger dauern würde, aber nicht das er eine Niederlage werden würde.
„Sergeant, so kann es nicht weitergehen!“
„Erzählen sie mir was neues, Tesar. Unser lieben, blauen Freunde sollten sich mal aus ihrer Deckung begeben und mitmischen, sonst wird das hier eine ziemlich Dreckig, besonders für mich.“
Sie wandten den Kopf wieder dem Geschehen zu und stand seelenruhig auf dem Hügel, ohne zu schießen oder derartiges. Man könnte meinen, sie hätte keine Waffen gehabt, aber an ihrer Seite hing ordnungsgemäß ein Energiesäbel und auf der anderen eine HE-Plasmapistole. Ein einzelner Ork durchbrach brüllend die Linie, indem er den Marine vor ihm mit einem Spaltahieb wegwischte, und stürmte auf Lyn zu, die langsam den Kopf drehte und ihn einfach anstarrte. Die letzten Meter überwand der Ork mit einem großen Sprung, der Spalte sauste nieder und Lyn regte sich immer noch nicht. Urplötzlich durchschoss ein Armdicker Impulsstrahl die Luft und der Ork verpuffte wortwörtlich. Die Lord-Sergeant hob leicht die Augenbraue und sah in die Richtung des Schusses, wo ein Kampfanzug sich lautstark durch den Wald räumte. Kleinere Impulsstrahlen gesellten sich zu den Plasma und die Orks wurden wieder in den Wald getrieben. Schließlich wandten sie sich zur Flucht und dann war es ruhig. Alle atmeten erleichtert auf, außer Lyn, die entsetzt aufschrie.
„Was ist?“
„Sehen sie es nicht?“ fragte sie schockiert zurück und deutete auf einen Punkt auf ihrer Uniform.
„Hier ist Dreck!“
„Wie tragisch.“ kommentierte Taceta den Schrecklichen Zustand.
Eine Gruppe von Windspielern umringte den Taukammandeuer und betrachteten ihn abschätzend.
„Morgen.“ begrüßte einer von ihnen den Kommandeur, der sich zu keiner Antwort hinreißen lies.
„Seid ihr eigentlich immer noch so, wie vor Neunzig Jahren? Kampfstil und so?“ fragte ein anderer und O'Shova blieb kurz stehen.
„Habt ihr in den letzten Jahren keinen Sieg errungen, mit dem ihr euch schmücken könnt? Müsst ihr immer noch auf die Imkompetenz des Kommandeurs damals hinweisen?“
„Zu schade dass ihr keine Himmlischen mehr habt. Hätte gerne unsere Abschussrate auf 6 gesteigert.“ jammerte ein Sergeant und der Tau seufzte resignierend und ging weiter. Taceta drehte sich von Lynn weg, die energisch den Fleck bekämpfte, und sah zu dem Verbündeten hinüber. Er war in der Zwischenzeit mit seinem Kampfanzug herangestapft.
„Schön, das sie sich noch durchringen konnten hier zu helfen.“
„Man musste alle Möglichkeiten abwägen.“
„Hauptsache sie sind gekommen. Aber wir haben hier keine Zeit, die Orks werden zahlreicher Zurückkehren und außerdem haben wir einen Auftrag.“
„Davon ist mir leider nichts bekannt.“
„Wir sollen den Imperator retten. Sie helfen doch bestimmt.“
„Alles ist besser als in einem Bunker zu hocken und darauf zu warten, dass man stirbt.“
„Dann sollten wir los, jede Stunde zählt.“
„Ich nehme an sie haben eine Route, Vize?“ erkundigte sich der Commander und fuhr währenddessen eine Waffe ein.
„Wir werden von hier aus, bis zu den Vorstädten von Jean vorrücken und dann uns an der Küste entlang uns nach Imperial-City Alexia durchschlagen. Von dort werden wir mit der Morgengrauen zu den Kristallinseln verschiffen. Nach einer Ordentlichen Taktischen Analyse wird dann Nicolle angelaufen und die Villa des Imperators erreicht.“
„Sie wollen wirklich durch die Städte?“
„Wir müssen. Die Morgengrauen kann nicht Nördlicher als Alexia segeln, ohne entdeckt zu werden. Wen dies geschieht, können wir uns wir uns von ihr verabschieden.“
„Ich verstehe...der Plan scheint den Umständen angepasst zu sein, auch wen ihr euch keinen Begriff von dem Zustand der Städte zu machen scheint.“
zweifelte der Tau und hatte damit leider mehr recht, als Taceta lieb war.
„Wir rechnen damit das sie verlassen und zerstört sind.“Antwortete er lapidar.
„Sie sind nicht verlassen, das ist ja das Negative an der Situation: Sie wimmeln nur von den Besatzern und über Imperial-City schwebt ihr größtes gesichtetes Schiff, ihr macht euch keine Vorstellungen von den Städten. Sie liegen wirklich komplett in Ruinen, keine Ausnahme. Überall Leichen. Berge.“
„Wir müssen da durch, alles andere ist keine Option.“
„Ich verstehe, meine Gefolgschaft kann euch sicher sein, aber ich würde es auch ans Herz legen eine Atemmaske zu besorgen. Verwesendes Fleisch ist nicht jedermanns Sache, besonders nicht wenn es Millionen Körper sind.“
„Ich werde es beherzigen.“

Admiral Willis ging nachdenklich durch ihr Quartier. Nur das Ticken der Wanduhr war zu hören, abgesehen von ihren schweren Schritten. Die Fenster, die alle zur Backbordseite lagen, waren mit den Panzerplatten verdeckte und so hatte sie die Lichter anschalten müssen. Vorher hatte die Sonne Tielastans das Zimmer ohne Unterlass erleuchtet und gewärmt. Es pingte leise und der Fahrstuhl öffnete sich. Willis strich eine Falte glatt und drehte sich mit einem gewinnenden Lächeln um.
„Admiral Willis?“ fragte der Gast.
„Richtig, sie sind dann Präsidentin Mimir?“
„Präsidentin von was?“
„Italica.“
„Ich habe doch alle verloren, Krieg und Land. Und jetzt unterstütze ich sie eigentlich auch noch.“
„Nicht wirklich.“ widersprach Willis entschieden, aber Mimir schien sich davon nicht beeindrucken zu lassen
„Ich schade ihnen nicht, also unterstütze ich sie. Nicht meine Logik.“
„Sondern die ihres Volkes. Ich verstehe.“
„Was wollen sie nun von mir? Ich habe nicht um dieses Treffen gebeten, sondern sie.“
„Korrekt.Ich habe mir ein Gespräch zwischen Zwei Frauen gewünscht, die Verantwortung tragen.“
Mimir lachte spöttisch und schüttelte den Kopf. „Das glaube ich ihnen keine Sekunde lang.“
„Na schön. Meine Frage an sie ist einfach: Wie sehen sie das ganze?“
„Das ganze? All das was um mich herum ist?“
„Und was seit ihrer ersten Begegnung mit unseren Armee passiert ist.“
„Ich bin dann mal ehrlich: Ich verstehe nicht mal die Hälfte von dem was ich sehe und ich sehe nicht mal die Hälfte von dem, was hier passiert.“
„Eher weniger.“
„Genau...ich kann mir nicht vorstellen was sie sich davon erhoffen. Es ist wie ein Zeitsprung Zweihundert Jahre in die Zukunft, oder Zwanzigtausend. Wir hätte niemals Raumschiffe gebaut, wir haben unser Wissen nicht einmal selbst angeeignet.“
„Woher haben sie es dann?“
„Ein Regiment der Imperialen Armee ist desertiert und vor ein paar Hundert Jahren nach Italica flüchtete und ihre Technik mitbrachte.“
„Sie haben den Planeten nicht übernommen?“
„Doch, schon. Aber wie so oft: Es hat sich vermischt.“
„Hm...“ machte Willis und die beiden Frauen schwiegen sich an, bis Mimir schließlich wieder anfing:
„Aber warum fragen sie? Es macht keinen Sinn.“
„Mir ist langweilig und sie sind eine interessante Person.“
„Danke. Darf ich sie dann was fragen?“
„Nur frei heraus.“ antwortete sie und holte ihre geliebte Flasche Wein aus der Halterung und in der in vielen Jahren geübten Handlung mit der andren auch gleich noch zwei Gläser.
„Sind sie auf Tielastan geboren?“ fragte Siha weiter und Sheila antwortete, während sie den Wein entkorkte und einschenkte.
„Meine Großeltern stammen von Tielastan, aber meine Eltern und ich haben keinen Heimatplaneten. Wir wurden im Raum geboren und werden Raum auch sterben. Mit Zehn habe ich zum ersten Mal einen Planeten betreten, Floreana. Es war schrecklich und wunderbar zugleich.“
„Floreana? Was ist an dieser Welt so besonders?“
„Nichts. Ein grünes Paradies. Einer der wenigen Planeten die die richtige Mischung zwischen Industrie, Bevölkerung und Umwelt gefunden hat. Die Blumen, so wunderschön, aber die Schwerkraft, so grässlich. Sie können es sich nicht vorstellen, wie man über die geringsten Unebenheiten im Boden stolpert,weil man es nicht kennt. Der Grenzenlose Himmel...Freiheit und Verlorenheit zugleich. Ich weiß bis heute nicht, ob ich Planeten mag oder nicht.“
„Wie ging es weiter?“
„Mit Fünfzehn gab es meinen Zweiten Planeten, Tielastan, die Imperiale Offiziersakademie.“
„Die bestimmt in Schutt und Asche liegt.“ Wurde sie von Mimir lakonisch unterbrochen, machte aber sofort weiter:
„Wahrscheinlich nicht, sie lag sehr abgelegen in den Polarregionen. Dort musste ich ganze sechs Lange Jahre auf dem Boden bleiben und lernte das schwankende Klima zu hassen. Auf einem Schiff hast du immer konstant 15 Grad in den Gängen und Großen Räumen. Aber das konnte es mal 20 Grad warm sein, dann wieder -30. Mit solchen Dingen komme ich einfach nicht zurecht.“
„In Roma war es immer schön warm. So warm, dass ich mein Abschlusskleid sogar noch Nachts tragen konnte und sie können mir glauben wenn ich sage, dass es sehr Stoffarm war.“
„Solches Glück hatte ich nicht. Aber nach der Akademie durfte ich endlich wieder den Boden verlassen und als Taktischer Analyseoffizier meinen Dienst auf der Ceicla antreten. Dann habe ich mich immer weiter hoch gearbeitet, Erste Offizierin auf der Sinja, mein Erstes Kommando auf der Wolfsgeist.“
„Wie lange hat das gedauert?“
„Sieben Lange Jahre.“
„Mit Achtundzwanzig ein Kommando? Klingt für mich ein wenig früh.“
„Dasselbe hat der damalige Lord-General Admiral Faedor auch gemeint, bei meiner Beförderung. Aber ich habe mich schnell bewiesen und wurde dann auch rasch weiter zum First-Captain befördert.“
„Das heißt?“
„Ich hatte mein Schiff, durfte aber über kleiner Schiffe der Klasse A befehlen. Kanonenboote und Leichte Patrollienschiffe. Kaum war ich in diesem Rang, hatte ich auch schon wieder Glück: Eine Gruppe von Piraten griff Laurentina an und ich konnte sie ohne Verluste zurückschlagen. Also wurde ich schon wieder befördert, diesmal zum Konteradmiral, damit wurden mir das Kommando über eine Kampfgruppe, drei Schlachtschiffe und neun Kreuzer übertragen. Diesmal blieb es jedoch lange ruhig...bis über Laurentina meine nächste Sternstunde schlug.“
„Klingt ja so, als sei Laurentina bedeutend.“
„War es auch. Juwel des Imperiums.“
„War?“
„Kommt noch. Meine nächste Sternstunde: Angriff der Tyraniden auf Laurentina. Wir waren hoffnungslos in der Unterzahl, aber wir konnten Zeit erkaufen, Zeit, in welcher die Verteidigung vorbereitet und Zivilisten evakuiert werden konnten. Am Ende ist die Welt dennoch gefallen und heute nur noch ein Toter Felsklotz, der durch das All treibt.“
„Tut mir Leid.“
„Es war wirklich schade...wenn ich nur an die Sandstrände und Türkise Meer denke, an die wärmende Sonne und die Leute...wunderschön. Dort hätte es sich gelohnt zu leben.“
„Sie wurden trotzdem befördert?“
„Ich habe Leben gerettet und das beste getan. Ich erinnere mich noch ganz genau an das Gesicht des Lord-General Admirals. Innerhalb von vier Jahren wurde ich dreimal von ihm befördert. Beim dritten Mal sah er mir tief in die Augen und das konnte er wirklich sehr gut. Dann hat er gesagt: „Sheila Willis, sie sind die beste Offizierin die die Flotte jemals hatte, aber ich hoffe und flehe sie an, bilden sie sich nichts ein, dass sie die Ränge so hochgeklettert sind. Seien sie bodenständig, sonst sehe ich ein böses Erwachen voraus.Hierbei will ich anmerken, dass der liebe Faedor manchmal in die Zukunft zu sehen schien. Oder er war nur ein Taktische Genie. Ich glaube wirklich beides.“
„War er der Vorgänger von dem jetzigen?“
„Ja, Lord Ionas war lange Zeit sein Protège und nachdem er verabschiedet wurde, übernahm er das Kommando. Vor nun mehr als zwanzig Jahren.“
„Wissen sie, er ist ein ziemliches Arschloch, wenn ich das so sagen dürfte.“
„Ich denke hier sind wir einer Meinung. Zurück zu unserem Thema, nach dem ich zum dritten Mal befördert wurde passierte dreiunddreißig lange Jahre nichts.“
„Was passierte dann?“
„Tielastan wurde angegriffen. Den Zustand sehen sie immer noch.“
Der Lautsprecher knackte und die rauchige Stimme des Ersten Offiziers erklang:
„Admiral? Das Bodenteam meldet sich.“ Sheila nickte Mimir freundlich zu und stand auf.
„Entschuldigen sie mich, aber die Pflicht ruft.“

„Mir will das nicht gefallen.“
maulte Lyn weiter und Taceta wurde zunehmend schlechter gelaunt.
„Nur weil der Plan nicht von ihnen kommt, muss er nicht schlecht sein.“
„Es ist nicht die Sache des Planes oder seines Urhebers, sonder weil er schlicht und ergreifend der größte Unsinn seit der Entdeckung des Feuers ist.“
„Sie besitzen doch keine besseren Ideen.“
„Ja...aber er bleibt trotzdem schlecht.“ beschwerte sie sich weiter.
„Lord-Sergeant Lyn, sie gehen mir langsam ernsthaft auf die Nerven und Befehle ihnen hiermit damit aufzuhören.“ hob Taceta die Stimme und Lyn wurde sogar ruhig.
„Nachdem wir diese Schwierigkeit gelöst hätten, könnten wir zu dem wichtigeren Dingen zurückkehren, als sich mit den Launen einer arroganten Frau herumzuschlagen.“ fuhr der O'Shova in seinen Erklärungen weiter fort, aber Die Sergeant unterbrach ihn wieder.
„Was zum Teufel erlauben sie sich eigentlich? Was fällt ihnen ein mich zu beleidigen, sie dreckiger blauer Alien?“
„Es reicht, Lord-Sergeant Lyn. Sie sind ab sofort ruhig und hören auf sich über jede Kleinigkeit zu beschweren!“ fuhr Tacet sie an und erstaunlicherweise schwieg sie dann auch.
„Wo waren wir stehen geblieben?“ fragte er in die Runde.
„Nach meiner Erinnerung waren wir bei Phase eins stehen geblieben.“ half der O'Shova aus und fuhr dann weiter fort.
„Die Marine müssten soeben Jean erreichen und die U-Bahnstation nach Imperial-City Alexai sichern. Wenn wir das Zeichen haben rückt der Rest der Truppen nach.“
„Klingt doch ganz solide, oder wo liegt ihr Problem, Lord-Sergeant Lyn?“ fragte Taceta sie und Lyn lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück.
„Wir werden mit unserer kleinen Streitmacht nur mit viel Glück überhaupt nach Alexai kommen und dort werden wir von dem Alteisen vernichtet. Wir nehmen den offensichtlichsten Weg. Die erwarten das doch nur!“
„Und genau deswegen denken sie wir würden es nicht tun. Also tun wir es. Immer das Unerwartete.“
„Klingt trotzdem nach einem Verzweiflungsakt.“
„Es ist auch eine.“ Lyn seufzte laut und ging Haareraufend aus dem Zimmer.

Leise schlich sich Cheef durch das Gebüsch, bis er schließlich an der Hauswand Deckung bezug. Vorsichtig lugt er um die Ecke und sah nichts bedrohliches: Eine normale Vorstadtstraße, ein paar ausgebrannte Autos. Die Häuser, die meisten nette Holzhäuser, weiß lackiert, sahen auch ganz okay aus, auch wenn ein paar leichte Kampfspuren aufwiesen. Er hob eine geballte Faust und bedeutete damit den anderen Marines weiter vor zu rücken. Lautlos schlichen sich die anderen Männer zu wichtigen Positionen, sodass sie die Straße im perfekten Schussfeld hatten. Ein leichter Wind lies die Blätter der zahlreichen Büsche tanzen, aber ansonsten blieb es lautlos. Cheef aktivierte sein Funkgerät am Helm mit einem knappen Nicken und gab die Lage durch. „Schatten an LENA. In Position, keine Feinde.“ „LENA an Schatten, Nachricht erhalten und verstanden. Rücken sie weiter vor.“ „Roger.“ Er machte ein anderes Handzeichen und die Marine rückten nach dem Standartplan vor: Die Eine Hälfte sicherte, während die andere auf der gegenüberliegenden Straßenseite Stellung bezog und den dann Deckung gab. Cheef schlich um die Hausecke und machte einen Schritt auf die gepflasterte Straße. Diese alles umfassende Stille gefiel ihm nicht, ganz und gar nicht. Auf der anderen Seite kamen schon die ersten Marines an, da gab er den zurückgebliebenden das Zeichen und sie rückten vor. Er selbst bezog auf einer Verranda Stellung und besaß von dort ein wunderbares Schussfeld über die gesamte Länge der Straße, aber auch noch einiges an Deckung. Seine Kameraden sprinteten an ihm vorbei und bezogen Stellungen um den U-Bahneingang herum. Dieser war noch mit einem Gitter verschlossen, aber das sollte kein Problem darstellen. Cheef sah zurück, als hinter ihm die Tür knirschte und er herumwirbelte. Ein großer Ork stand in der Tür und starrte Cheef eine Sekunde an. Genug Zeit für diesen um mit dem Bajonett vorzustoßen und den Feind am Arm zu durchbohren. Der Ork ließ seinen Spalte niedersausen, doch diesmal konnte Cheef nochausweichen, verlor aber sein Gewehr. Geübt zog er seine Pistole und drückte ab, der Laserstrahl brannte sich durch den anderen Arm des Orks und der Spalte sauste erneut. Cheef spürte den Dumpfen Aufprall auf seiner Rüstung und hörte das Knacken, als sie nachgab und die Axt in seinen Körper schnitt. Er fiel rückwärts auf den Boden und wusste sofort, dass er nicht mehr in Ordnung war, sein gesamter Brustkorb fühlte sich, nun ja, gespalten an. Rotes Blut floss über die Rüstung auf den Boden. Der große, grüne Ork lachte auf und holte zum Todeshieb aus. Rote Laserblitze donnerten durch die Luft und zersprengten den Schädel in seine Atomaren Verbindungen. Der Rest des Körpers schien noch Anstalten zu machen, den letzten Befehl auszuführen, wurde aber immer langsamer und klappte nach einer weiteren Salve schließlich zusammen. Ein paar Marine rannten von der U-Bahnstation zu Cheef, der keuchend und hustend atmete und im Allgemeinen nicht sonderlich gesund aussah, was möglicherweise an der Blutlache liegen konnte, in welcher er lag. „Sir, Sir!“ rief ein Marine und blieb neben ihm stehen. „Hören sie mich, Sir?“ Der Soldat beugte sich über Cheef und sah einmal in die Wunde. „Wo bleibt der Sanitäter?“ schrie er und wandte sich wieder Cheef zu.
„Hören sie mich, Sir?“ Cheef musste Husten und einige Blutflecken blieben auf der Rüstung des Mannes zurück. Ein zweiter Marine, der mit der Versorgungsausrüstung blieb schlitternd stehen und begann hektisch seine Tasche auszupacken.
„Ha...Habt....“ Cheef stöhnte. „Ihr...das Signal....gegeben?“
„Nein, Sir.“ Der erste Marine sprach etwas in sein Funkgerät, während der erste sich in Cheef Brustkorb zu schaffen machte.
„Wenn sie das Überleben, Sir, dann sind sie Unsterblich.“ meinte er und Cheef nahm sich vor zu Überleben.
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Re: Warhammer 40K Weltenbrand - Die Letzte Schlacht II

Beitragvon Georgios » 14. Februar 2013 19:17

„Bestätigte.“
beendete der Techniker die Übertragung und wandte sich dem aus drei Personen bestehenden Oberkommando zu.
„Die Marines haben die Station gesichert, wir können vorrücken.“
„Verluste?“ erkundigte sich Lynn und der Techniker nickte.
„Einen.“
„Akzeptabel, dann müssen wir nun den Vorteil nutzen.“ wandte der O'Shova ein und marschierte nach draußen.
„Ich stimme ihm sogar zu. ES mag zwar ein bescheuerter Plan sein, aber wenn er klappt...los geht’s.“
Überraschte die Lord-Sergeant Taceta und folgte dem Tau-Kommander hinaus. Draußen hatten sich die Truppen schon vorbereitet und marschierten teilweise schon ab.
„Ihr sollt verdammt noch mal leise sein!“ brüllte Lynn durch den Wald und verursachte sofort eine Grabesstille.
„Sie sollten sich selbst daran ein Beispiel nehmen.“ bemerkte D'Ania spöttisch und Lynn sah ihn zwei Sekunden kühl an, bevor sich zischte:
„Und sie an der Befehlskette. Zurück in die Reihe.“
Der Soldat schlenderte zurück in seine Einheit, die sich im Abmarsch befand.
„Haben die Marines eigentlich schon die Bahnen organisiert?“ fragte Taceta Lynn, die abwerrend die Hand hob.
„Moment, ich frage.“ Sie ging ein paar Meter, während sie ihr Funkgerät an ihr Ohr drückte.
„Sie holen gerade welche aus dem Depot...die Stromversorgung wird auch gerade wieder hergestellt.“
„Danke.“
Taceta stapfte hinter den Soldaten hinterher und Lynn schloss sich dem Ende des Zuges an. Der Schneefall hatte mittlerweile aufgehört, aber normalerweise schneite es so weit südlich nicht im Sommer und nur selten im Winter. Höher im Norden waren die Winter deutlich häufiger, einer der Gründe warum die Bevölkerung Tielastans sich in der Halbinsel von Tenston konzentrierte, in Städte wie Imperial-City, Tiels Landing und Gordon. Praktisch war die gesamte Halbinsel eine einzige große Stadt mit Vierteln, die im ganzen Imperium bekannt waren: Tiberia, als das Viertel der Oberschicht und der Bürokratie, Central und Riam, als die Wohntürme, die nicht im Elend versinken mussten, Cortana Alenko und Cortana Violetto als Viertel des Stils und der Kunst oder auch einfach nur Portland als die große Party und Feiermeile der Welt. Imperial-City Alexia hingegen war den wenigsten bekannt, selbst denen auch Tielastan. Das Viertel war zwar relativ groß, langgezogen an der West-Küste, aber selbst nicht reich und nicht arm, gehobene Mittelschicht, und von diesen gab es viele: Endae, Floreana, Piston, Tasia, Halo, Hitach, Amasia, Walls, Varden, Ancaren oder Chief. All diese waren einfach Wohngebiete gewesen und unbedeutend untergegangen, genauso wie Alexia. Doch das Viertel würde heute unsterblichen Ruhm erlangen. Nachdem sie den Wald verlassen hatten, kamen sie auf die Äußeren Viertel von Jean, der großen Stadt nördlich von Tenston, an der Küste. Die einzige Stadt die noch weiter nördlich lag und halbwegs bedeutend war, das war Tielestay. Ironischerweise war sie Hauptstadt und Frontstadt zugleich gewesen, was in Kombination mit den Wintern dazu geführt hatte, das die Hauptstadt nach Imperial-City Tiberia verlegt wurde und seitdem waren die meisten Bewohner auch südwärts gegangen. Nur die Ranger mit ihren Familien lebten dort. Aber auf Tielastan hatte es schon immer eine Menge Ranger gegeben. Die Straße wirkte so, als ob sie erst vor kurzem verlassen worden sei und die Bewohner bald zurückkehren würden, wie zu einem Fest. Wenn man einige Brandflecke und den verbrannten Ork ignorierte, der in einer Tür lag. Einer der Marine kam auf Taceta zu und salutierte fröhlich.
„Lord-General! Alles ist zu ihrer Zufriedenheit erledigt worden.“
„Tatsächlich?“
„Station gesichert, Bahn herangeschafft, Strom hergestellt, und das alles bei akzeptablen Verlusten.“
„Kein Verlust ist Akzeptabel.“
„Ja, Sir.“ bestätigte der Marine nicht mehr ganz so enthusiastisch.
„Dann sollten wir mal Bahn fahren.“ forderte Taceta auf und der Mann nickte eifrig.
„Richtig, Sir. Wir haben uns die Pläne schon besorgt: Zuerst werden wir nach Jean-Zentr...“
„Fahren sie einfach. Das Ziel ist wichtig, nicht der Weg.“ unterbrach Taceta ihn und ging auf die Rolltreppe zu, die allerdings nicht lief.
„Ich kann sie einschalten, wenn sie das wünschen, Sir.“ bot sich einer der Marines an, aber Taceta winkte ab.
„Ich habe Beine.“
Die Treppe führte nicht sonderlich tief in den Untergrund, schon nach fünf Metern war Schluss und die sauberen Gänge der Station erstreckten sich vor ihm. An den Wänden hingen zahlreiche Plakate, Werbeplakate und, wie zum Hohn, ein Propagandaplakat: Eine Gruppe von Soldaten nebeneinander vorrückend, die Gewehre nach vorne stoßend, am anderen Rand des Bildes waren Orks, Tyraniden und andere Aliens zu sehen, die flohen. Hinter den Soldaten waren einige verwahrloste Zivilisten zusehen, die erleichtert lächelten. In fetter Gotischer Schrift prangte darüber, interessanterweise in Blutrot: Die Imperiale Wache rettet Menschen, hilf auch du anderen! Die Imperiale Wache hatte nicht einmal Tielastan schützen können, sie hatte schlicht ergreifend versagt. Der Gang führte lange nur nach vorne, bis er sich zu einer kleinen Halle vergrößerte, in welcher einige Automaten standen und eine weitere Rolltreppe, die direkt zu den Schienen führte.
„Sir.“
salutierten die beiden Marines, die dort Wache bezogen hatte. Taceta nickte kurz und sie rührten sich wieder.
„Wie viele fehlen, Soldaten?“
„Mit denen hinter ihnen eingerechnet...keiner, Sir.“ Er nickte zufrieden und schritt die Treppe hinunter. Unten standen an den Schienen zwei U-Bahnen, eine war schon vollbesetzt, die andere hatte noch fünfundachtzig Plätze frei. Es war keine Überraschung, als er in die leere Einstieg und dann, einfach weil er es konnte, in die Erste Klasse gleich neben dem Fahrer, in diesem Falle einem weiteren Marine.
„Wie viele seid ihr eigentlich? Euch läuft man ja immer über den Weg.“ fragte er diesen, während der Marine sein Gewehr neu zusammenschraubte.
„Zweiundsiebzig. Wir können uns nur gut platzieren und alle wichtigen Positionen besetzen. Marines eben.“
„Schon klar.“ Er legte die Waffe auf den Nachbarsitz und griff sich das Mikrophon.
„U-Bahnroute Hammerfall fährt ab. Bitte passen sie auf schließende Türen und schießende Feinde auf.“
Die Türen schnappten zu und der ganze Zug machte einen leichten Ruck nach oben, als die Motoren starteten. Der Marine legte einige Schalter um, ein paar Lichter leuchteten auf und plötzlich verzogen sich die Lichter in dem Tunnel vor ihnen zu langen Streifen.
„Ich wollte schon immer mit X-Facherschallgeschwindigkeit durch einen Dunklen Tunnel rasen!“ jubelte der Marine auf und Taceta fragte sich ernsthaft, wie solche Menschen gleichzeitig die Elite von Achtzig Milliarden Menschen darstellen konnten.

„Admiral Willis!“
rief der Erste Offizier sie aus ihren Tagträumen und präsentierte ihr einige unschöne Fakten:
„Der Lord Ionas ist mit dem Rest der Flotte eingetroffen und verlangt eine Rechtfertigung für die Operation.“
„Auf den Schirm.“
Eifrige Finger huschten über Konsolen und das sehr wütende Gesicht des Lord-General Admirals flimmerte auf.
„Admiral Willis, sie sind entweder Taub oder vollkommen verblödet! Ich habe ihnen ausdrücklich gesagt, dass sie keine Aktionen unternehmen sollen. Und was sehe ich? Das eigenmächtige Verheizen unserer besten Einheiten!“
„Lord.“ begann Willis ruhig, nahm ihre Brille ab und stand auf. „Ich habe mich nur an die Befehlskette gehalten.“ Sie versuchte ein unschuldiges Gesicht zu machen.
„Natürlich.“ spottete ihr Gegenüber. „Deswegen ignorieren sie die Befehle ihres Vorgesetzten auch einfach.“
„Der Lord-General hatte andere. Und er steht über ihnen.“
„Sie miese, kleines Miststück. Sie nutzen alle Leute aus, oder? Nur um ihren Willen zu bekommen. Willis, sie haben sich so eben ein Platz vor dem Kriegsgericht verdient.“
„Solange die Sessel gut gepolstert sind.“
„Ich scherze nicht. Am liebsten würde ich sie gleich standrechtlich erschießen lassen!“
„Wieso? Ich habe doch nur meine Befehle befolgt, genau wie sie.“
„Sie...sie wissen ganz genau, dass der Junge keinerlei Erfahrung hat...wieso mussten sie nur ihren Dickkopf durchsetzen? Wenn wir deswegen alle draufgehen, verfolge ich sie in der Hölle.“
„Schön, dann habe ich dort Gesellschaft.“
„Es scheint mir, sie nähmen mich nicht ganz Ernst.“
„Tue ich auch nicht. Sie können mir gar nichts. Nicht an Bord meines Schiffes. Nicht, wenn ich meine Befehle befolgt habe. Sagen sie mir bitte, was soll daran so schlimm sein? Dieser Krieg wird in der Luft gewonnen, nicht am Boden.“ „Wir brauchen den Boden.“
„Weshalb? Ich habe noch nie einen Feldjäger ein Raumschiff runter holen gesehen.“
„In Imperial-City, auf den Gipfeln der Weiten Berge, stehen 17 HE-LA-Geschütze.“
„Diese Waffe sagt mir nichts, Lord Ionas, ich kann damit nichts anfangen.“
„Ein Prototyp, aber den Berechnungen nach haben die Waffen genug Feuerkraft, um uns von ihrem Flaggschiff zu befreien.“
„Wie viel Feuerkraft?“
„Genug, den Planeten zu sprengen. Wenn korrekt angewendet.“
„Nun...woher sollen wir wissen das sie noch stehen? Und haben sie keine Besatzung?“
„Wir bekommen ihr Signal noch rein. Natürlich haben sie welche, besser hatten: Alle Tod. Wir hätten die Bodenteams dafür gebraucht...“
„Wir haben noch viele Soldaten.“
„Wir müssen es so versuchen, ich weiß. Aber mit den Marines und so wäre es mir deutlich lieber gewesen.“

„Lord-Seargent Lyn, gestatten sie mir, dass ich mich neben sie setze?“
fragte Lord-Oberst D'iani höflich an, aber die unvermeidliche Antwort kam sofort:
„Nein.“
„Danke.“ D'Iani nahm auf den ihr gegenüber liegenden Sitz Platz. Als sie ihn verärgert ansah, zuckte er mit den Schultern.
„Ich stehe in der Befehlskette über sie. Lord-Oberst steht wohl über Lord-Sergeant.“
Lyn seufzte und beugte sich nach vorne.
„Sie irren sich ein wenig, lieber Lord.“ Sie sprach das letzte Wort so aus, als ob es eine Beleidigung wäre.
„1. Leite ich die Operation, als Stellvertreterin unseres Lord-Generals Taceta Dingsda. ZWEITENS!“
Sie presste einen Finger auf den Tisch.
„Sind sie Lord-Oberst der KT, und ich Lord-Sergeant der BT. Und ein BT steht immer über einem KT.“
„Ach...ach...“
„Damit können sie vielleicht blöde beeindrucken, aber um mich zu übertölpeln, muss man schon ein gutes Stück schlauer sein, als sie es sind. Jetzt verschwinden sie.“
„Nicht so schnell, nicht so schnell.“ Er hob beschwichtigend die Hände.
„Was denn?“ zischte sie gereizt.
„Was haben sie gegen mich?“
„Was ich gegen sie habe? Ich kann es einfach nicht ertragen, wenn ein Idiot in meiner Nähe herumrennt und meine Befehle nicht befolgt. Und sich dann noch für einen Helden hält und sein Maul nicht zu bekommen kann. Aber jetzt können sie doch sicherlich gehen.“
„Für sie doch immer, Lord-Sergeant.“
D'Iani stand auf und senkte leicht den Kopf, aber Lyn wandte sich wieder ihrem Display zu, welches sie in der Hand hielt und prägte sich die Stadtpläne Imperial-City Alexias ein.
„Was finden sie denn an ihr?“ wunderte sich Taceta, der neben D'Iani stand.
„Ist sie nicht bezaubernd?“
„Ich finde nicht...wobei sie mich nicht herum scheucht.“
„Sie hat Mut. Außerdem beleidigt mich sonst keiner.“
„Tja, Leute lassen sich von ihrem Aussehen vielleicht einschüchtern.“
„Möglicherweise.“ Durch das Fenster sahen man einen verschwommen Lichtzug und er ergänzte:
„Wir sind gleich da.“
„Woher wissen sie das?“
„Stand doch da. Station: Allee der Märtyrer.“
„Das konnten sie lesen?“ wunderte sich Taceta. Er hatte es für eine Lampe gehalten und nicht für einen Schriftzug. Und dann auch noch das ganze zu lesen...
„Ich bin halt gut.“

Die Panzerungen der Kriegsschiffe glänzten in der niemals untergehenden Sonne und schoben sich wie Perlmuttstückchen auf den Planeten zu. Dies alles sah Alaesrkarr Daerenser, dritter des Pleaiden, auf den Display und versuchte zu verstehen, was die jämmerlichen Menschen damit erreichen wollten. Wollten sie angreifen? So wahnsinnig waren sie nicht. Dachten sie, er würde sie nicht entdecken? So überheblich konnten sie natürlich gut sein. Sein Vorschlag sie mit ein paar Schiffen zu vernichten, war vom Größten unter den Sternen abgelehnt worden, ging doch die Aufnahme der Seelen vor. In ein paar Wochen würde man weiterziehen müssen, da dann diese Quelle erschöpft wäre. 10% gingen immer verloren. Blieb natürlich die Frage, ob man den Planeten dann vernichtete oder einfach verschwand. Daerenser war für ersteres, da diese Welt den Affen viel bedeutete. Ihre Heimat. Ihr Zentrum. Ihre Niederlage. Er stakste zur Aussichtsplattform, wo einige Angehörige seines Volkes Die Aussicht auf die Invernos bewunderten. Sie waren doch so wenige an der Zahl. Ein Trupp von Robotern marschierte vorbei und tausche eine angeschmorte Rüstungsplatte aus. Diese jämmerlichen Kreaturen hatten alles gegeben und was erreicht? Nichts...oder eigentlich noch weniger: Dank ihnen und ihrer Seelen war man nun stärker als jemals zuvor und das Ewige Reich rückte immer näher. Bald würde sie nichts mehr aufhalten können und dann...dann würden sie sie züchten müssen. Was einfach sein würde, wo sie sich doch vermehrten wie die Fliegen und in vielen Dingen auch nicht mehr waren als Ungeziefer, welcher fremde Planeten anfiel.
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Re: Warhammer 40K Weltenbrand - Die Letzte Schlacht II

Beitragvon Georgios » 15. Februar 2013 20:07

Mit einem leisen Rauschen kam die Bahn zum stehen und die Türen öffneten sich vollautomatisch. Die Marines schlichen durch die düstere Station vorwärts, bis sie vor der Rolltreppe Stellung bezogen und den anderen bedeutenden nachzurücken. Die Lichter waren alle erloschen, außer ein paar Notlämpchen, welche in einem roten Alarmlicht den Weg zum Ausgang wiesen. Die wenigen Bänke lagen verlassen herum, ansonsten gab es kein Zeichen davon, dass hier Menschen gelebt hatte. Klinisch sauber.
„Wie sieht es aus?“ flüsterte Taceta zu dem Marine, der die lange Rolltreppe hoch sah.
„Die Schutztüren sind zu. Wir bräuchten Strom, um sie aufzumachen.“
Taceta folgte seinem Blick, aber er sah nichts außer Dunkelheit.
„Hier.“ Der Mann setzte seinen Helm ab und drückte ihn Taceta ihn die Hand, der durch das Nachtsichtgerät die großen Schutztüren erkennen konnten, mit dem Einköpfigen Adler als Wappenzeichen. Er nahm ihn wieder ab.
„Gut, stellen sie ihn an.“
„Augen zu.“ warnte der Soldat, nickte und einer der Techniker legte einen Schalter um...und von der einen Sekunde wich das Dämmerlicht dem Licht der Deckenlampen, die den Raum unglaublich intensiv ausleuchteten.
„Bewundert die Sonnenlampen!“ grinste der Marine, sah aber sofort besorgt nach oben, als die Schutztüren sich mit lauten Knattern öffneten. Eine Person warf einen langen Schatten herunter. Die ganzen hundert Meter der Rolltreppe. „Stellung beziehen.“ zischte Lynn und legte die Waffe an. Die Person kam langsam durch das geöffnete Tor herangewankt.
„Ist es ein Mensch?“
„Ja.“ bestätigte der Marine und senkte die Waffe.
„Ich kümmere mich darum.“ sagte D'Aini und ging ohne Bestätigung auf die Rolltreppe. Kaum hatte er einen Fuß auf sie gesetzt, begannen die Zahnräder zu rollen und die ganze Treppe setzte sich Geräusch stark in Bewegung.

Langsam näherte er sich dem Ziel, aber es blieb noch genügend Zeit für einen schnellen Check: Pistole geladen? Check. Gewehr entsichert? Check. Rüstung in Ordnung? Check. ER zog die Panzerhandschuhe wieder stramm, zuerst den Rechten, dann den linken. Die Treppe rollte immer weiter und trug ihn immer höher. Das...Ding stand ganz oben und es war wirklich ein Mensch...gewesen. D'Aini würde das Objekt zwanzig Meter vor ihm nicht mehr als Menschen sehen. Die Haut war ganz eingefallen und rissig, einzelne Haarsträhnen flatterten im Wind und als das Geschöpf ihn angrinsten sah er ein Dutzend blutiger Zähne. In der einen Hand, die Nägel waren eingerissen und ebenfalls blutig, hielt das Tier ein kleines Schlachterbeil. D'Aini machte einen Schritt nach vorne und verließ die Rolltreppe. „Hallo.“ begrüßte er den Fremden knapp, aber dieser machte keine Anstalten zu antworten. Stattdessen sabberte es ein wenig und umkreiste ihn. „
Wer sind sie?“ versuchte D'Aini es erneut und diesmal reagierte der Mensch.
„Egal...egal...nicht nennen, wenn vergessen...“ In der Zeit, in welcher es diese Worte immer wiederholte wurde der Kreis um D'Aini immer kleiner, bis er dem Mann unmittelbar gegenüber stand. Er war einen guten Kopf größer als D'Aini, aber das machte diesem keine Sorgen: Er hatte eine Pistole, eine Rüstung und eine Kampfausbildung.
„Da sie keinen Nutzen haben und uns nur die Luft weg atmen, mein Lieber Freund, werde ich sie im Namen des Imperators und seines Imperiums leider exekutieren müssen.“
„Imperium?“ fragte das Wesen mit völlig veränderter Stimme. Sie klang plötzlich deutlich gefestigter und vernünftiger. D'Aini senkte die zwischenzeitliche gehobene Pistole wieder.
„Ja, das Imperium von Tielastan, vom Gott-Imperator gesegnet....zur Zeit vielleicht nicht besonders, aber im Allgemeinen schon.“
„Imperium? Imperium von Teilästan? Schutt, Schutt, Asche, Schutt!“
Er brach in ein irres Gegacker aus und hüpfte zum Tor hinaus. D'Aini hob die Pistole, zielte kurz und drückte ab. Der Laserstrahl brannte sich durch die Schädeldecke und der Mann erstarrte kurz, bevor er zusammenklappte. „Kommt.“ rief er herunter und stieg die letzte leichte Steigung hoch und sah Imperial-City Alexeai. Es war wunderschön.

„Kommt.“
hallte die Stimme von D'Aini nach unten und Taceta winkte. Cheef machte es weniger elegant und brüllte noch einen leichten Befehl hinter her.
„Wir haben das Tausend Mal geübt, versemmelt es nicht.“ Lyn ging einfach mit guten Beispiel voran. Die Rolltreppe wollte kein Ende nehmen, immer rollte sie weiter und weiter, aber man näherte sich dem Ausgang. Taceta fürchtete sich davor, was sich hinter ihm befand. Ein Teil von ihm wollte es nicht sehen, eine Heimat in Trümmern. Doch er musste ihn machen, den Schritt auf den Festen Boden und dann trieb ihn die Neugier vorwärts. D'Aini stand schon genau in dem Eingang der U-Bahn und betrachtete das Panorama. Mit einigen schnellen Schritten stellte sich Taceta neben ihn und blickte nach oben. Es war ein Bild voller Ironie und Widersprüche. Sarkasmus des Universums: Direkt vor ihnen war an den Mauern eines Hochhauskomplexes ein Bildschirm eingelassen, welcher immer noch ohne Probleme lief. Das Gesicht einer jungen, hübschen Frau war eingeblendet und darunter war die Begrüßung zu lesen: Herzlich Willkommen in Alexeai. Rechts und Links neben dem Bildschirm waren nur noch Trümmerberge, manche Stahlträger von der Hitze so verbogen und geschmolzen, dass man sie nicht wieder erkennen konnte und überall lag dieser widerliche Schnee. Er war schwarz, wie auch der Himmel schwarz war, ein tiefes schwarz, durch welches die Sonne nicht dringen konnte. Blitze zuckten durch die ewige Nacht und weiterer Schnee fiel zu Boden. Zusammen mit Asche. Eine Windböe wirbelte einige Papierfetzen auf und trieb sie auf die beiden Männer zu. Taceta fing einen mit der Rechten Hand und entzifferte mit dicken Kapitallettern auf das Papier gedruckt worden war: Tielastan ist sicher – Feinde an den Grenzen vertrieben. Er lies das Papierstückchen wieder los und es flatterte weiter, in die Station hinein.
„Was soll ein Mensch gegen solche Waffen anrichten?“ fragte ihn D'Aini und deutete nach oben auf das Stationendach: Der Beton war zerlaufen und wie ein Tortenguss erstarrt, in den seltsamsten Formen.
„Nicht ein Mensch, viele.“
Er machte einen Schritt nach vorne und setzte seinen Stiefel auf den Platz, in dessen Mitte eine Statur des Gott-Imperators stand. Als einziges Objekt in der gesamten Umgebung noch heile. Ansonsten ragten noch einige Trümmer aus dem Schnee, Rest von Flugzeugen, Autos und Türmen. In Süd-Westlicher Richtung konnte er Schemenhaft ein gigantisches Schiff, wie eine Untertasse, erkennen, welches immer wieder von gigantischen, grünen Blitzen um tanzt wurde. Die andernen verließen die Station nun ebenfalls und die meisten waren von den Bildern geschockt, nichts so Lord-Sergeant Lyn. Sie sah sich kurz um und wandte sich dann Taceta zu.
„Wir sollten glücklich sein.“
„Worüber?“ fragte er leicht aggressiv zurück.
„Das sie sie verbrennen. Oder in ihre Atome zerlegen. Bei Orks würden die Opfer alles verwesen.“
„Wenn es Orks gewesen wären, würden die Menschen hier noch leben.“
„Trauer holt sie nicht zurück. Wir haben ein Ziel zu erreichen. Später...später können wir trauern. Männer!“
Sie hob die Stimme und sie hallte über den ganzen Platz. „Los geht’s. Mir nach.“
Sie setzte sich in Bewegung und die Soldaten folgten, froh etwas zu tun.
„Mussten sie so schreien? Jetzt weiß jeder, dass wir hier sind!“ beschimpfte er die Sergeant, die als Antwort müde lächelte.
„Ja. Die, auf die es ankommt, wussten es schon früher.“
Mit der einen Hand deutete sie zum Himmel, wo ein Beobachtungsjäger seine Schleifen zog und lautlos Richtung Mutterschiff verschwand.

Die Einsatztruppen teilten sich in drei Häuflein auf: Einmal die Marines an der rechten Flanke, dann die Tau unter O'Shova an der linken und zu guter Letzt der Rest in der Mitte unter Lord-Sergeant Lyn, wo sich auch Taceta befand. In dieser Formation rückten sie durch die Ruinen immer weiter zu den Hafenanlagen vor, wo sie sich laut Plan mit dem Schiff treffen sollten.
Laut schnaufend blieb der Funker stehen und checkte nochmal die Leitungen.
„Nichts, Sire.“ antwortete er kopfschüttelnd.
„Ich bekomme keinen Empfang. Müssen Störsender haben.“ Taceta fluchte innerlich und ging im Kreis. Es musste doch eine Möglichkeit geben...Kontakt zum Schiff aufzunehmen...
„Hat jemand eine Idee? Irgendwie?“
„Wir könnten Leuchtsignale geben.“ schlug Lyn vor und setzte die Ferngläser ab, mit welchen sie aus dem Gebäude heraus über die Landschaft vor ihnen geblickt hatte, in welcher kein einziges Gebäude mehr stand. Nur noch niedrige Schutthaufen. Entsetzlich wenig Deckung.
„Damit fallen wir doch auf!“ verwarf Taceta diese Idee und nahm das Fernglas an sich und besah sich die Landschaft.
„Ich darf sie daran erinnern, großer Lord-General, dass wir auch mit verschlüsselten Funksignalen auffallen. Wichtiger ist der Fakt dass wir dem Schiff schneller auffallen als ihnen.“
„Ja...“ Er versuchte so gut wie möglich sie zu ignorieren und konzentrierte sich auf die Untersuchung des Geländes. Keine Feinde in Sicht und nach diesem Feld begannen schon die Verladekräne, die noch vollständig erhalten waren. Ein schneller Sprint und sie wären drüben.
„...halte diese Idee für...Erwägungswert.“ hörte er das Ende einer langen Erklärung von Lyn und wandte sich wieder dem Gespräch mit dem Funker zu.
„Kontaktieren sie die anderen Gruppen, wir rücken weiter vor. Zuerst sollten wir es zum Hafen schaffen.“
„Er hat Recht.“ stimmte Lyn ihm erstaunlicherweise vollkommen zu und sofort machte sich der gute Mann an die Arbeit.
„Kontakt steht...bestätigt. Rücken bis zu Ende des Trümmerfeldes vor.“ bestätigte er schließlich und packte seinen Kram wieder zusammen.
„Auf geht’s. Gruppe Delta und Epsilon bilden die Spitze.“ befahl Lyn und einige Soldaten begannen langsam in das Gebiet vor zu dringen. Ein leichter Wind kam auf und wirbelte den Geruch von...Rauch auf.
„Wie tief es wohl unter unseren Füßen noch an Gebäude weitergeht?“
fragte Lyn rhetorisch und gab dem Rest der Soldaten das Zeichen zum Aufbrechen. Taceta ging inmitten der Männer in leicht geduckter Haltung los, als ob dies was bringen würde. Von oben müssten sich immer noch auffallen wie Maikäfer. Das Feld war bei weitem nicht so leicht zu überqueren, wie es ausgesehen hatte. Der Boden, wenn man davon sprechen konnte, war kein richtiger Untergrund, sondern ein Haufen halbherzig zusammengeschweißter Metall und Betonplatten, die gerne ihre Position veränderten und oftmals auch gefährlich Scharf irgendwo raus ragten. Sie hatten die Hälfte nach einer halben Stunden schon geschafft, als der Mann neben Taceta plötzlich im Boden einbrach und sich mit letzter Mühe noch an irgendwelchen Trägern festhalten konnte, die sich freilich in seine Hände schnitten. Sofort war Taceta da und hielt seinen rechten Arm fest. „Hierher!“ rief er und einige Soldaten mehr kamen herbei und gemeinsam hoben sie ihn immer weiter heraus. Der Boden knirschte und feine Risse bildeten sich unter ihren Füßen. Das Loch, in welches der Mann fast gefallen war, sah ziemlich tief aus und unten wartete bestimmt etwas scharfes und spitzes.
„Wir sind zu schwer. Das bricht alles ein.“ stellte einer der Soldaten fest und sie alle sahen Taceta an, was zu tun sei. Aber verdammt, er wusste es nicht...den Mann runter fallen lassen? Es riskieren, dass sie alle Einbrächen? Mit der Hälfte es versuchen? Verdammt...Ein weiteres knarrend riss ihn aus seinen Gedanken.
„Wir holen ihn da raus.“ beschloss er und packte zusammen mit den anderen an. Langsam aber sicher zogen sie ihn immer weiter heraus, als plötzlich ein Schrei durch die Luft hallte:
„Jäger! Deckung!“
Und auf einmal stand die Welt in Flammen: Donnernd jagte eine Flugmaschine über ihren Köpfen hinweg und Glühende Kugeln fielen aus ihr heraus. Hinter ihnen trafen sie bereits auf den Boden und explodierte in gigantischen Feuerkelchen.
„Schneller!“ Machte Taceta Druck und sie hoben ihn weiter an, bevor ein grüner Energiestrahl den Mann neben ihm traf und ihn auflöste. Mit einem teuflischen Heulen zogen weitere Fluggeräte vorbei, die schnell und wendig umher tanzten und die Soldaten mit ihren Gausskanonen unter Beschuss nahmen. Die Kugeln schlugen immer näher ein und Taceta sah, dass sie innerhalb der nächsten Sekunden gegrillt werden würde, wenn sie nicht verschwänden.
„Tut mir Leid.“
flüsterte er und lies den Mann los. Die anderen taten dies sofort auch und rannten so schnell wie möglich auf die Deckung des Hafens zu. Der Mann schrie grauenvoll, als er einfach losgelassen wurde und im Loch verschwand, aber kaum war er weg rissen die Bomben den Boden aus und verwandelten ihn in einen Lavasee. Staub wirbelte unter seinen Schritten auf, während er immer wieder über kleine Hindernisse sprang und nur ein Ziel vor Augen hatte: Den Hafen. Die Jäger kamen zurück und grüne Gaussblitze schlugen wahllos auf dem Feld ein und einige Soldaten fielen ihm zum Opfer. Taceta stolperte, doch griff sofort jemand ihm unter dem Arm und half ihm wieder hoch. Dankbar drehte er den Kopf zu seinem Retter und nickte ihm Dankbar zu, aber er war schon weiter gerannt. Taceta begann auch wieder zu rennen...zu rennen. Nur noch ein Viertel der Strecke lag vor und nur noch ein großer Anstieg...er sprang nach vorne und zog sich an einem Stück Schutt auf die Spitze des Kammes. Hinter ihm heulte es auf, er drehte den Kopf in die Richtung und sah den Jäger direkt auf ihn zukommen. Die Waffenläufe glühten auf und der Jäger explodierte laut und fiel wie ein Stein vom Himmel.

„Los, Junge, komm.“ forderte ihn ein Soldat auf, der knapp neben ihm auf den Boden mit einem Vorschussraketenwerfer lag, eine der besten Panzerbrechenden Waffen im Arsenal der IW:

Sie kombinierte Laserlanze und Rakete. Ein konzentrierter Laserstrahl brannte ein Loch in die Panzerung des Gegners und das Geschoss drang so ungehindert ein und sprengte es von innen. Aber wie immer gab es natürlich auch Nachteile: Einer von ihnen bestand darin, dass die gesamte Waffe praktisch aus dem Geschoss bestand und die gesamte Rakete auf das Gestell neu befestigt werden musste, was Zeit kostet. Diese Problem umging man, indem man einmal schoss und sich dann gleich eine neue Waffe nahm, was selbstverständlich ein neues mit sich brachte: Das Gestell war zwar eine primitive Metallkonstruktion, aber wenn man sich die Zahlen ansah, die auf den Schlachtfeldern verschossen worden, sah man das ganze anders. Die Industrie im Imperium von Tielastan war nie in der Lage gewesen die Truppen ausreichend zu versorgen und so waren diese Waffen wieder zum größten Teil verschwunden. Menschen waren eben wertloser als Metall. Nur wichtige Einsatztruppen besaßen sie oder in allergrößter Not wurde sie ausgegeben.

„Los, Junge, komm.“ forderte ihn ein Soldat auf, der gerade vom Boden aufstand und die Waffe wegwarf. Taceta ließ sich das nicht gleich zweimal sagen und sprintete weiter auf die schützenden Mauern der Hafengebäude zu. Es gab ja immer noch zwei Jäger und einen Bomber, welche sie belästigten. Immer schneller, immer näher rückten die Gebäude heran, aber dennoch so fern. Taceta hatte sich nicht klar gemacht, wie gigantisch die Gebäude von Imperial-City gewesen waren. Wenn man in der Stadt war, war es nicht offensichtlich: Alles war eben hoch. Aber wenn die Häuser direkt an das...nichts grenzten, dachte man, sie seien zehn Stockwerke hoch, wurden aber immer größer, bis sie einen zu Erschlagen drohten. Jetzt schienen sie über einen halben Kilometer hoch zu sein und er war immer noch nicht dort. Leichtes Zischen verriet ihm, dass der andere Jäger zurück war und das Feuer eröffnet hatte. Die Grünen Blitze schlugen unter seinen Füßen ein und er strengte sich für noch mehr Tempo an. Sein linker Fuß blieb an einem Stück Schutt hängen blieb und er in voller Geschwindigkeit mit dem Gesicht zuerst auf den Boden krachte. Zwei Grüne Gausstrahlen zischen knapp über seinem Kopf hinweg und verbrannten ein wenig Schutt. Blut schoss aus seiner Nase, aber er musste das ignorieren, rappelte sich trotz schmerzender Knochen wieder auf und rannte weiter. Nicht weil er es sonderlich mehr wollte, am liebsten wäre er liegen geblieben, sondern weil er musste. Weil er es vorher getan hatte. Schwer keuchend legte er die letzten Meter zurück und wurde dort schon von drei besonders tapferen Soldaten erwarten, die knapp außerhalb der Häuserwand in einem Erdloch lagen. Er warf sich zu ihnen und einer von fragte:
„Ist da sonst noch jemand?“
„Nein, glaube nicht.“
„Gut, wir rücken ab.“ Die drei Soldaten standen vorsichtig auf und schlichen sich zurück in die Deckung, Taceta hatte keinen Sinn mehr dafür, er humpelte für alle offensichtlich in Deckung. Dort hatte sich ein großer Teil der Soldaten eingefunden und saß niedergeschlagen auf dem Boden. In dem untersten Geschoss eines Hauses hatte sich die Person eingenistet, die er suchte:Lord-Sergeant Lyn unterhielt sich mit dem Funker und zeigte keine Regung, als Taceta eintraf, vielleicht ein leichter Hauch von Enttäuschung.
„Machen sie mal das Blut weg.“ riet sie ihm und blickte wieder zum Funker, der an seinem Gerät wild herum schraubte.
„Ah!“ Sein Gesicht leuchtete auf und er hörte angestrengt den Meldungen zu.
„Die beiden Flanken werden angegriffen.“
„Luft?“
„Nein, massive Landstreitkräfte. Die Tau melden Durchbrüche in der Flanke und beachtlichen Maße.“
„Und Die Marines?“
„Halten die Linie, werden aber bald überrannt.“
„Das Schiff meldet sich immer noch nicht?“
„Negativ.“ Lyn schloss die Augen und dachte nach.
„Wir müssen zu den Docks.“ befahl Taceta.
„Wenn wir hier bleiben sterben wir, bei den Docks haben wir die Chance auf Überleben.“ ergänzte er, aber sie blieb für einige Sekunden dennoch in ihrer nachdenklichen Körperhaltung. Dann ging sie aus dem Haus heraus und meinte zu den Soldaten:
„Na los, ihr habt ihn doch gehört!“

Admiral Willis stand wie immer auf der Beobachtungsplattform und sah sich die Sterne an. Der Lord General-Admiral hatte sich auf sein Flaggschiff zurückgezogen und plante an einer neuen Operation, um die Geschütze zu übernehmen und damit die große Schlacht am Himmel zu eröffnen. Die trotz dieser Geschütze wahrscheinlich nur ein letztes Gefecht werden würde, aber man hätte dann die Ehre der Waffengattung erhalten. Wenigstens das.
„Admiral? Wir haben neue Echos.“
meldete der fleißige Sensoroffizier. Allerdings wäre diese Meldung gar nicht notwendig gewesen, denn die Schiffe tauchten praktisch direkt neben dem Flaggschiff von Willis auf. Es waren Schiffe von teilweise Gigantischen Ausmaßen und sie konnte ohne Probleme mindestens acht Schlachtschiffe der Imperatorklasse ausmachen.
„Los, stellen sie Verbindung her!“
befahl sie dem Kommunikationsoffizier, der eine unverschämte Faulheit an den Tag legte und erst träge reagierte.
„Ich bekomme ein Signal.“ rief er und drückte hastig auf einen Dutzend Knöpfen. Sofort flackerte das Hologrammfeld auf und ein Rücken tauchte auf.
„Admiral Willis.“ tönte die Stimme aus den Lautsprechern. „Sie haben um Hilfe gebeten?“
Sie kannte diese Stimme, konnte sie allerdings nicht richtig einordnen...
„Ja, da sie meinen Namen kennen, ich aber denn ihren nicht, würde ich ihn gerne erfahren.“
„Sie kennen mich.“ versicherte er und drehte sich langsam um. Der Mann war schon im fortgeschrittenen Alter und sein Gesicht war von mindestens einem Dutzend hässlichster Namen geschmückt, aber sie erkannte wieder. Trotz der grauen Uniform, trotz der fünf Sterne auf der rechten Brust, trotz der ordentlichen Haare.
„O'Neil!“
entfuhrt es ihr und als sie die Blicke ihrer Besatzung sah, wünschte sie, sie hätte es nie gesagt. O'Neil war DIE Legende, der TYPUS des Verräters. Laut Propaganda.
„Richtig. Ich bin hier, um sie zu retten.“ meinte er ganz gelassen, während er seine Mütze aufsetzte und eine Zigarette aus seiner Uniform holte.
„Wie viel haben sie mitgebracht?“
„Die Erste Kampfflotte der Republik von Mortis. Und zweihundert Millionen Kampftruppen. Genügend, hoffe ich.“ O'Neil zündete die Zigarette an und atmete tief ein.
„Was zum Henker....wie haben sie so schnell so viel gesammelt?“
„Ich brauchte nicht zu sammeln, sie waren schon versammelt.“
„Ich hätte nie gedacht, das das Imperium von Mortis soviele Schiffe hat....“
„Die Welt ist böse. Und es ist die Republik von Mortis, kein tyrannisches Imperium.“ stellte er sofort richtig und sah kurz zur Seite.
„Mir egal wie sie heißen, aber ihre Schiffe sind das schönste was ich jemals gesehen habe.“
„Mich nicht? Sie kränken meine Gefühle.“
„Hab es nicht so gemeint.“ entschuldigte sie sich und lächelte leicht.
„Kein Problem, Ma'am.“
„Ich lade sie hiermit in aller Form ein, an Bord meines Schiffes zu kommen und die weitere Strategie zu besprechen.“
„Ist der liebe Ionas auch da?“ erkundigte er sich und zog abermals an der Zigarette.
„Natürlich.“
„Wie in alten Zeiten.“ erinnerte sich O'Neil mit einem Ton, der leicht sehnsüchtig klang.
„Ja, wie in alten Zeiten.“ bestätigte sie und nickte, während das Holofeld ausging. Die Offiziere auf der Brücke arbeiteten still weiter, aber sie spürte, wie etwas anders war...sie waren überrascht. Sie selbst hätte nie geglaubt, dass sie O'Neil wiedersehen würde, nach den Ereignissen auf Aida, damals, als er sie im Stich gelassen hatte. Ein lebendes Phantom, von dem man einfach deshalb ausgegangen war, dass es noch lebte, weil man nicht wusste das es Tot war. Der Schurke in mindestens einem Dutzend Filme, der Mann, der seine Heimat in der Stunde des Sieges verriet. Der Mann, der alles zurückließ für...was? Das wusste keiner. Sie würde ihn danach fragen. Aber nun war er hier und kein Monster, ein ganz normaler Mensch. Einnehmend wie immer. Einer der vielen Leute, die bessere Oberbefehlshaber als Lord Ionas wären.
„Kommunikationsoffizer?“
„Ma'am?“
„Nehmen sie Verbindung zum Lord General-Admiral auf. Er soll zu einer Konferenz mit...dem Anführer der Mortischen Flotte kommen.“
Das wird bestimmt interessant, dachte sie sich. O'Neil und Ionas...schon immer eine explosive Mischung gewesen.
„Jawohl, Sire.“

Wieder musste man laufen. Taceta sprang abermals über ein Hindernis und verwünschte denjenigen, dem er diese ganze Qualen zu verdanken hatte...
„Gregori!“ schrie ein Windspieler und eine grüne Energieexplosion sprengte die Außenwand eines Hauses mitsamt des Soldaten weg, der gerade noch dort ein kleines Erholungspäusschen eingelegt hatte.
„Feindkontakt auf Drei Uhr.“ meldete Taceta über Funk der Lord-Sergeant, der er gerne für eine Schlacht das Kommando abgab.
„Bestätigt.“ kam die knappe Antwort, aber er befand sich schon in Bewegung und bog in eine kleine Seitengasse ab. Vorsichtig lugt er zurück und erkannte einige der Roboter träge laufen. So leise wie möglich zielte er mit seinem Plasmagewehr und drückte langsam Abzug. Zischend schoss das Plasma hervor und überwand die Strecke innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde, sprengte einen der Droiden den Kopf weg. Die anderen sieben reagierten sofort und drehten sich der neuen Bedrohung zu, aber da flogen schon die nächsten Geschosse und ehe vernünftige Gegenwehr ergriffen worden war, war die Hälfte der Gegner schon ausgeschaltet worden. Der Rest aktivierte ihre Waffen, die sofort unheilvoll aufglühten, was Taceta das Signal zum Rückzug gab. Hastig stürmte er, immer in Deckung und daher gebückt bleibend, weiter nach vorne zum Hafen.
„Tesar! Wo stecken sie?“ fluchte jemand über die Kommunikationsverbindung und trotz des Rauschens und aller Fehler wusste er genau wer es war. „Wurde kurz aufgehalten. Werde sofort da sein.“ Heftig atmend kam er auf dem Zentralen Platz dieses Viertels an, wo sich der Rest des Mittleren Teams versammelt hatten. Einige Soldaten stellten schwere Bolter auf, andere saßen völlig erledigt und zusammengesunken an den Staturen, die den Gott-Imperator, den Imperator von Tielastan und eine dritte, unerkenntliche Person darstellten. Ein paar machten sich die Mühe zu ihm aufzublicken, aber die meisten starrten weiterhin trübsinnig auf den Boden.
„Tesar...“ fing Lyn an, die wie ihn einen Propagandafilm auf der Spitze des Hügels stand, das eine Bein auf einem Stein, neben sich den arbeitenden Funker und das in tadellos blitzender und sitzender Uniform. „Sie machen mir es nicht leichter.“
„War auch nie meine Absicht.“ entgegnete er schnell und sie winkte ihn hoch. Das hätte es gar nicht gebraucht, er war ohnehin auf dem Weg gewesen.
„Die Gute Nachricht des Tages lautet: Wir haben Verbindung. Die bessere Nachricht lautet: Sie haben die Rohre geladen. Die beste lautet: Wir können ihnen Zielkoordinaten geben.“
„Es fehlt mir die schlechte.“
„Sie können natürlich immer noch daneben schießen.“
„Ja...das muntert mich auf. Wieso verschanzen sie sich, wenn wir doch nur noch zum Schiff müssen?“
Er deutete auf die Soldaten, die die schweren Boltergeschütze aufgestellt hatten und durch das Zielfernrohr die Straßen beäugten.
„Drei Gründe: Zum einen sammeln wir hier noch die Überlebenden der Tau, zum anderen unsere Marines, und zum dritten: Von hier können wir sie besonders gut beschießen. Der Funker und siebzig Mann bleiben hier und decken unseren...Vorstoß, Rückzu? Naja, sie wissen schon.“
„Wie weit noch?“
„Entspannte zwei Kilometer.“ erwiderte sie und zeigte auf die Straße, die zuerst steil nach unten verlief und dann immer weiter und weiter auf einen Dock zu. Das Dock war leer.
„Ist sie noch nicht da.“
„Fünf Minuten.“
Das Brüllen des Schweren Bolters beendete ihr Gespräch. Die Geschützsalven flogen die Straße herunter und zerfetzten ein Dutzend Feinde. Sofort eröffneten auch andere Mannschaften den Beschuss und Lyn schubste Taceta vorwärts. „Los, keine Zeit verlieren!“
Zauberhafte Energien um tanzte eine Stellung und entlud sich plötzlich. Die Stellung war einfach weg. Taceta stolperte den Hügel herunter und blieb starr stehen, als in der klaren Luft vor ihm plötzlich ein Metallreflex zu sehen war. Langsam kristallisierte sich immer mehr heraus: Ein mächtiger Brustpanzer, eine merkwürdige Waffe, ein Totenkopf ähnlicher Helm. Als das erschien...aus der Luft vor ihm. Die Waffe war ein langer Stab, der sich oben verbreiterte und flimmerte.
„Weg, Sir!“
schrie ein Soldat und Taceta sprang weg, wobei er bei der Landung hinfiel, während der Soldat eine Meltergranate zog und an den Körper packte. Er rappelte sich wieder auf und sprintete durch die Lücke zwischen Hauswand und Gegner. Innerhalb von wenigen Sekunden war er vorbei und hört das Detonieren der Granate hinter sich. Im vollen Laufe drehte er den Kopf nach hinten und erkannte zu seiner Befürchtung, dass es keinerlei Schaden verursacht hatte, stattdessen wurde der Soldat von dem Stab aufgespießt und auch der neue Feind drehte seinem Kopf ihm entgegen. Kalte, leere Augen starrten ihn an. Erschrocken wandte er sich ab und nahm sein neues Ziel in Augenschein: Der Dock. Diesmal war er nicht leer. Ein gigantisches Schiff lag nun dort und er sah nur noch das Mündungsfeuer einer großen Kanone, bevor hinter ihm die Welt unterging.
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Georgios
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Re: Warhammer 40K Weltenbrand - Die Letzte Schlacht II

Beitragvon Georgios » 16. Februar 2013 22:22

„Getroffen!“
jubelte der Sichtoffizier und nahm das Fernglas herunter.
„Drittes Rohr laden!“ befahl die Feuerleitzentrale und eifrige Matrosen eilten hin und her, Geschützmannschaften empfingen neue Zielkoordinaten und richteten die Kanonen neu aus.
„Tremor auf Sechs Uhr!“ gab er das neue Ziel bekannt und erneut röhrte das Rohr und das Wasser schlug von dem Lärm Wasser. Zum Glück trugen die oberen Mannschaften allesamt Schutzhelme. Zufrieden sah er wie eine Explosion das Ziel und einen halben Block in die Luft auflöste und gab das nächste Ziel bekannt:
„Zwölf Uhr.“ Das gesamte Schiff erbebte und hüpfte auf und ab, aber der Schuss ging nicht fehl: Die merkwürdige, pyramidenartige Feindkonstruktion wurde getroffen und verschwand in einem Blitz. Das war nicht normal, aber weg war weg. Marines der Flotte stürmten aus dem Bauch des Schiffes und besetzten ihre Gefechtsstellungen, während er weiter kommandierte.
„Ziel auf Acht und Drei. Wiederhole: Acht und Drei.“
Die Geschützrohre drehten sich langsam ihren Zielen zu und dann dröhnten sie wieder.
„Feuerleitzentrale an ESO, wählen sie ein Letztes Ziel.“
„Verstanden, FLZ.“ gab er zurück und sah durch das Fernrohr. Die Weststraße war vollkommen leer, auf der Oststraße wimmelte es nur so von Feinden, aber keine Alliierten, auf der Hauptstraße rannte noch einer auf das Schiff zu. Dicht verfolgt von den Invasoren. Zeit für einen Prässionsschuss. Er rückte seine Mütze zurecht und gab den Befehl.
„Feuer auf 6 Uhr und 32 Minuten, Winkel 7.“
Das Rohr drehte sich unmerklich und schoss dann. Die Ladung flog in einem Hohen Bogen erst in die Luft, um dann mitten auf der Hälfte der Strecke von hier bis zu dem Platz einzuschlagen und von dort einen Sturm der Zerstörung los zulassen. Die Druckwelle fegte alles von den Beinen, selbst den Flüchtigen, aber im Gegensatz zu den anderen Personen im Wirkungsradius überlebte er es vollkommen unbeschadet, konnte sofort wieder auf die Beine kommen und weiter rennen.
„ESO, nächstes Mal zielen sie bitte genauer.“
wies ihn die FLZ zurecht und er konnte dies auch nachvollziehen. Die MdFs eröffneten von ihren Bolternestern und mit ihren Gefechtsboltern das Feuer auf die aufrückenden Feinden, während andere den Nachzügler an Bord nahmen. Donnernd nahmen die Motoren ihre Arbeit auf und das Schiff entwickelte eine erstaunliche Schnelligkeit. Aber so verhielt es sich bei fast allem, was Tielastan-Arms herstellte: Feuerkraft und Geschwindigkeit anstelle von Rüstung. Aber trotzdem erstaunte es alle, wie schnell das Schlachtschiff doch nun war. Innerhalb weniger Minuten war Imperial-City im Nebel verschwunden und in maximal elf Stunden würden sie an ihrem Ziel sein, wo auch immer es auf diesem Planeten liegen würde.

Der Konferenzraum war eine Standardkonstruktion: Für Beratungen mit Fünf Personen gebaut , war sie nicht sonderlich groß, verfügte aber über einen Rettungsweg und konnte gegenüber der Außenwelt abgeschottet werden, falls eine Meuterei oder so etwas ausbreche. Oder sonst ein Ereignis, welches zwar in den Phantasien des Ingenieurs nicht vorkamen, aber eventuell passieren konnten. Sie hatte es sich auf dem Chefsessel bequem gemacht und trank ab und zu einen Schluck aus ihrem Glas Rotwein. Die Tür öffnete sich und O'Neil betrat zusammen mit zwei Leibwächtern den Raum. Die Wachen trugen Weiße Plattenpanzer und hatten lange, merwürdige...Lasergewehre? In den Händen.
„Cheers!“
Sie hob das Glas und nickte ihm zu. Er winkte kurz mit der Hand und beide Wachen verließen den Raum wieder.
„Die Freude ist meinerseits.“ Er selbst trug seine Uniform von der Holoübetragung und einen langen, hohen Roten Mantel.
„Setzen sie sich doch. Ein Glas Wein?“ bot sie ihm an, was er mit einem Schmunzeln annahm.
„Wie viel Wein haben sie eigentlich in ihrem Leben getrunken? War früher ja auch schon so schrecklich.“
Er setzte sich auf einen Stuhl und Willis betätigte die Fernsprechanlage.
„Ein Glas Rotwein für den Admiral, bitte.“ befahl sie und wandte sich ihm wieder zu. „Ein Glas Wein...macht alles schöner.“
Die Tür öffnete sich abermals und ein stiller Diener stellte ein Glas vor den Admiral. Der bedankte sich kurz und sah auf seine Uhr.
„Sie trinken aber immer...jedesmal wenn ich sie im Dienst gesehen habe, hatten sie ein Glas in der Hand. Verspätet sich der Lord?“
„Verspäten? Der Lord? Niemals. Er soll einfach nur fünf Minuten später kommen.“
„Raffiniert...zu welchem Zwecke?“
„Weintrinken.“
Der große Zeiger der Uhr über der Tür machte einen Ruck nach vorne und die Tür öffnete sich. Hereingestürmt kam der Lord General-Admiral Ionas und setzte sich in einer fließenden Bewegung hin und begann noch im Hinsetzen zu reden:
„Schön dass sie gekommen sind, Lord Admiral...“
Er lies eine Pause, die es O'Neil ermöglichte sich ihm hinzudrehen und ein kühles: „O'Neil.“ zu entgegnen.
Das Gesicht von Lord Ionas wurde schlagartig kalkweiß.
„Das...das ist ein schlechter Scherz. Willis! Erklären sie das!“
begann er seinen Satz fassungslos, um ihn schreiend zu beenden.
„Ich habe eine Konferenz mit dem Admiral der Mortischen Flotte organisiert. Das wussten sie doch.“
Er schnappte kurz nach Luft und O'Neil warf noch ein kurzes: „Wo ist das Problem?“ ein, bevor der Kopf des Lords rot anlief und Willis ernsthafte Befürchtungen bekam, er würde explodieren.
„Was für ein Komplott ist das eigentlich hier? Willis, das ist überhaupt nicht der Richtige Zeitpunkt irgendwelche komischen Spiele abzuhalten! Der da!“
Er zeigte mit einem Finger auf O'Neil.
„Ist nur eine schlechte Maskerade!“
„Mir gefiel ihr Verhalten deutlich mehr, als sie meinen Namen noch nicht kannten, Lord Ionas.“
„Ruhe, mit Statisten rede ich später oder nie.“
„Lord Ionas. Hören sie doch auf hier herum zuschreien und wenden wir uns der Problemlösung zu.“ „
Ich täte nichts lieber als das, aber dafür bräuchten wir den echten.“
„Sitzt hier.“ bestätigte O'Neil seinen Rang und Lord Ionas entgegnete scharf.
„Ihr wollt tatsächlich auf dem Standpunkt beharren, dass sei die Person mit der wir Verhandeln sollen? Für einen Schauspieler sieht er ja ziemlich echt aus.“
„Liegt daran das ich es auch bin. Ich jage normalerweise niemanden in Tagträumen hinterher.“
Der General schüttelte den Kopf, akzeptierte aber die scheinbare Wahrheit:
„Naja...was soll es schon schaden. Gut...“ Er schluckte. „Admiral O'Neil, Admiral Willis. Ich habe mir Erlaubt eine Vorläufige Planung der Operation festzuhalten. Ich würde außerdem den Codename Armageddon vorschlagen.“
Willis nickte zu diesem Vorschlag und O'Neil fasste zusammen: „Angenommen.“
„Schön. Nach den Planungen werden einige Truppen bei den Kontrollstationen der Planetaren Verteidigungswaffen landen und sie aktivieren. Zeitgleich wird die Flotte der Imperialen Wache und...wie heißt ihre Flotte?“
„Nennen sie sie die Republikanische Flotte.“
„Und die Republikanische Flotte werden gemeinsam zum Angriff übergehen und nach dem Schlachtplan Delta die Schlacht eröffnen.“
„Schlachtplan Delta?“ erkundigte sich O'Neil und trank einen Schluck Wein.
„Ich werde dir die Standartpläne herüber laden.“ versprach Willis und sah aus den Augenwinkeln wie der Lordadmiral nickte.
„Wann soll sie beginnen?“
„Einundzwanzig Stunden.“
„Die Teams, ich halte es für angebracht das wir eins noch zu dem ersten schicken.“ schlug Willis vor.
„Warum nicht? Wenn wir schon da sind...hier müssten sich noch eins befinden, nicht wahr Willis?“
„Richtig, Sir. Dann sollten ihre Leute die Planetaren Geschütze übernehmen, O'Neil.“
„Die Stahllegion dürfte fähig genug sein.“
„Gut, dann hätten wir hiermit die Grundlagen unseres Planes geschaffen. Nun müssen wir sie nur noch ausweiten.“
fasste der Lord die bisherigen Ergebnisse zusammen und gemeinsam arbeiteten sie weiter.

„Still halten.“
maulte der Arzt und Taceta musste sich zusammenreißen, nicht zusammen zu zucken, als der Arzt eine fiese Spritze in seinen Arm steckte.
„Sind sie in ihrer Freizeit Folterknecht?“ Erkundigte er sich und der Arzt lachte.
„Nein, nein. Aber passen sie nächstes Mal besser auf sie auf. Haben Glück gehabt.“
„Ich habe immer Glück.“
„Das sagen sie alle bis sie draufgehen. Heute nur eine gebrochene Nase, morgen schon verblutet. So kanns gehen, Junge, so kann es gehen.“
philosophierte der Arzt im Weggehen vor sich hin und wandte sich dem nächsten Verwundeten zu. Taceta nutze die Ruhe um einfach mal nichts zu tun...sein Rücken berührte die Kalte Metallwand, sein Herz schlug im Rhythmus der schweren Schiffsmotoren und selbst das hektische auf und ab gehen der Männer ein Stockwerk. Das gesamte Schiff wackelte unmerklich, soll heißen: Man konnte es ignorieren. Wie ging es ihm? Gut.Die Nase tat nicht mehr weh und suppen tat sie auch nicht, alles andere heile, niemand nervte ihn.
„Tesar.“
Diese Stimme...wieso nur? Wieso nur jetzt? Wieso überhaupt?“
„Wir sind gleich da. Und du sollst mitkommen.“
Er schlug die Augen auf und sah die Person die er befürchtet hatte.
Taceta seufzte.
„Ich weiß. Wie lange noch?“
„Halbe Stunde.“
Er schloss wieder die Augen und hörte wie sich die Person langsam entfernte. Einige Zeit später, er hätte nicht sagen können ob es eine oder zehn Minuten war, öffnete er die Augen wieder und stand von der Liege auf. Langsam schlich er die Treppe hoch und wurde oben an dem Ausgang schon erwartet.
„Hart im Nehmen?“ fragte D'Ani und er nickte.„Zur Waffenkammer geht es da lang.“
Der Mann deutete den Gang entlang, auf dem sich viele, aber wirklich viele Menschen an aneinander vorbei huschten.
„Wissen sie was? Ich komme einfach mit.“ entschloss er sich und bahnte für Taceta, welcher sich nicht sonderlich fitt fühlte, einen Weg durch die Menge. Nach einigen Minuten Gehzeit bog D'Ani in einen Seitengang ab und sofort waren sie unter sich. Die Waffenkammer war komplett leer, wenn man einmal von dem Waffenmeister absah, der leise summend die Schmiermaschienen bediente.
„Keiner hier?“
„Die anderen sind bei der Backbordkammer. Wollen wir mal sehen...“ D'Ani ging in den Gang, in welchem die Rüstungen hingen.
„AP I oder II?“
„Ist logisch, oder? 142,44.“
„Gefunden.“
D'Ani kam aus dem Gang wieder hervor und warf Taceta einen Brustpanzer zu. Während er sich diesen überzog, verschwand der Mann wieder in einem anderen Gang und kam mit einem Helm zurück.
„Fehlt nur noch das Gewehr. Bolter oder Plasma?“
„Ich habe nie mit Bolter geschossen.“
„Dann liegt es klar.“
Er warf ein Plasmagewehr herüber und geschickt fing er es auf.
„Und das hier.“
Eine Pistole landete in Tacetas Händen und er stecke sie weg.
„Kampfmesser?“erkundigte sich D'Ani, aber Taceta musste den Kopf schütteln.
„Gegen Blechburschen doch nicht. Was wollen sie da mit einem Küchenmesser?“
„Guter Konter.“ meinte er und betrachtete ihn abschließend abschätzend. „Soll ich ehrlich sein?“
„Wenns sein muss.“
„Sie sehen wie ein stinknormaler Feldjäger aus. Wissen sie was das heißt?“
„Ich kann nichts?“
„Sie haben es erraten.“
D'Ani sah auf seinen Arm und teilte Taceta anschließend mit: „Wir sollten hoch.“
Er nickte und gemeinsam gingen sie aus der Waffenkammer und stürzten sich in das Gewimmel des Flures. Da Taceta sich nicht auskannte, folgte er D'Ani blind darauf vetrauend dass dieser den Weg kannte. Nach unzähligen Treppen, Abbiegungen, Kantinen und Kommandostationen erreichten sie auch endlich das Oberdeck, wo der kärgliche Rest des Kommandos Aufstellung genommen hatte.
„Wie viele?“ fragte er die Sergeant, welche mit einem Bedauern antworten musste:
„111. Ich wünschte es wäre eine höhere Schnappszahl.“
Es war kein einziger Tau und kein einziger Marine darunter. Sie mussten alle gestorben sein. Ein dicker Regentropfen fiel vor ihm auf das Deck und ein leichter Regen begann.
„Sehen sie nur! Die Küste.“ D'Ani zeigte mit seinem Arm auf die schmale Landlinie, die sich vor ihnen am Horizont abzeichnete.
„Wir haben es beinahe geschafft.“ sagte Taceta mehr zu sich selbst als zu den anderen, aber er hörte zustimmendes Gemurmel.
„Meine Herren.“ Der Kapitan des Schiffes trat aus der Beobachtungskabine und stand nun über ihnen auf dem Balkon eines Gefechtsturms.
„Es dürften sich hier nicht viele Feinde befinden. Wir haben ein paar Valkyren losgeschickt, um das Gelände zu erkunden. Leider wurden sie allesamt abgeschossen. Verhältnismäßig spät. Wir werden ein Ablenkungsmanöver starten.“
Die Küste war nun gut zu erkennen und die Motoren des Schiffes verstummten.
„Die letzten Meter müssen sie leider schwimmen. Aber...möge der Imperator ihnen beistehen, möge er uns allen bestehen.“ Er salutierte und verschwand wieder in seiner Kabine.
Sergeant Lynn trat an den Rand des Schiffes und sah misstrauisch in das tiefe Blau.
„Ich habe nie ausprobiert ob man mit diesen Rüstungen schwimmen kann...“ murmelte sie.
„Höchste Zeit, meine Liebe.“
antwortete D'Ani, nahm Anlauf, packte sie an dem Arm und sprang von Bord. Sie wurde mitgerissen und landete mit einem lauten Platschen im Wasser. Die anderen Soldaten folgten, manche hüpften lustlos hinein, andere nahmen Anlauf und sprangen elegant mit einem Kopfsprung ein. Taceta, der das Wasser nie gemocht hatte, war es keine schwere Entscheidung: Er nahm so viel Anlauf wie möglich und sprang auch so weit. Das Wasser war eiskalt und das war ein weiteres Argument dafür, so schnell wie möglich an den Strand zu schwimmen. Glücklicherweise trug die Strömung ihn stark auf das Land zu und abgesehen davon war es auch nicht weit. Kaum verspürte er den Boden unter den Füssen, freilich noch unter Wasser, da nahm er die Waffe vom Rücken und entsicherte sie, während er weiter nach vorne ging. Erleichtertes aufatmen war zu hören, als alle auf dem Festland angekommen waren und alle machten sie kampfbereit. Taceta drehte sich zum Schiff zurück um, aber die Morgengrauen war schon verschwunden.
„Jungs, dieser Hügel, dann die Ortschaft und dann zwei Kilometer Landstraße durch einen Wald. Dann haben wir es.“
teilte Lynn die zukünftige Einsatzreichweite mit und langsam schlichen sie auf den Hügelgrat zu, taktisch die Deckung nutzend. Der Sandboden unter ihren Stiefeln endete und wurde durch sanftes Grasland ersetzt. Die ersten Männer erreichten den Grat und spähten hinüber und gaben durch Winkzeichen bekannt, das die Luft rein sei. Nun erreichte auch Taceta die Spitze und sah das kleine, beschauliche Städtchen: Kleine, nette Holzhäuser mit Gärten, ordentliche Straßen und Fußgängerwege. Das waren die Kristallinseln. Der Ort, von dem die meisten Offiziere kamen, die Adelsinseln. Kein Wunder warum sie hier wohnten. Es war wunderschön. Auf der Plaza inmitten des Ortes materialisierte sich eine der Feindlichen Pyramiden.
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Re: Warhammer 40K Weltenbrand - Die Letzte Schlacht II

Beitragvon Georgios » 9. März 2013 14:29

„Achtung!“
brüllte jemand und ein seltsames Zischen ertönte. Ein Energieblitz entlud sich auf dem Grad und einige Soldaten, die das Unglück hatten im Ziel zu stehen, verschwanden. Alle anderen sprangen in die relative Sicherheit des Abhanges und Taceta wurde gleich ein Fernrohr von der Sergeant gereicht.
„Sehen sie mal. Ein ganz schöner Haufen.“ Taceta kroch über den Rand und sah auf den Ort herab. Hunderte von Feinden waren dort anwesend, auch der ein...der eine aus Imperial-City.
„Wir können das Ding nicht zerstören. Uns fehlen schwere Waffen. Ein anderer Weg muss her.“ schloss sie ihre Taktische Analyse und er kroch zu ihr zurück.
„Es gibt keinen. Sie werden uns außerdem immer finden, Entscheidungen werden hier und jetzt getroffen.“
„Wir würden alle Sinnlos sterben.“ entgegnete sie. „Vor allem das Sinnlos stört mich.“
„Hier im Schlamm herum zu sitzen bringt uns auch kein Stück weiter...“ Erneut ertönte das Zischen, aber kein Einschlag in ihrer Nähe.
„Geben sie mal.“ forderte Lyn und riss ihm das Fernrohr aus der Hand. Mit einer Behändigkeit die man ihr nicht zugetraut hätte, wühlte sie sich durch den Schlamm nach oben und hielt kurz Aussicht. Schnell fuchtelte sie mit ihrer Hand und bedeutet ihm auch zu kommen, was er schnaufend vollbrachte.
„Sieht gut aus.“ meinte sie und drückte ihm wieder einmal das Fernglas in die Hand. Ein Kurzer Blick sagte ihm, dass sich der Feind umgruppiert hatte und zu einem anderen Ort marschierte, von welchem heftiger Kampflärm erklang. „Wer ist das?“
„Keine Ahnung. Aber wir sollten die Gelegenheit nutzen und durchschleichen.“
„Nein! Vielleicht haben sie schwere Waffen. Wir müssen ihnen helfen. Seht! Sie sind südlich von uns, also wenn wir diesem Abhang folgen müssen wir zu ihnen stoßen. Wenn wir nun hier die Stellung halten und mit Mobilien Einheiten die Feinde genau in die Zange nehmen...wir von der Stadt, sie am Strand. Hammer und Amboss. Die restlichen Truppen von ihnen halten wir mit einigen Bolternestern und Minen auf.“
„Das könnte sogar funktionieren...also los.“
Sie stand auf und war nun für alle gut sichtbar. Langsam löste sie ihr Schwert von dem Gürtel und betrachtete es kurz im Sonnenlicht, bevor sie es in einer Angriffsbewegung schwenkte und dann einfach den Hügel runterstapfte. Die meisten Soldaten brauchten einige Sekunden, bevor sie hinterher hasteten, aber während sie noch herunter ging rief sie den Truppführern schon die Befehle zu.
„Blau, sie gehen über die Rechte Flanke bei diesen Wohnhäusern. Rot, rücken sie auf der Hauptstraße vor. Grün. Sie wissen was sie zu tun haben.“
„Ja, Ma'm.“ bestätigte einer und sofort schwenkte er mit seinen Soldaten ab.
„Taceta. Sie kommen mit mir und Rot. Wollen wir den Mal zeigen bis wohin sie kommen.“
„Jaja...“ stotterte er verdutzt und stolperte hinter ihr her. Sie betraten die Siedlung und der Großteil der Soldaten schlich sich von Deckung zu Deckung an der Hauptstraße entlang. Aber nicht das es etwas half, aus irgendeinen Grund bemerkte der Feind sie und wie aus dem Nichts erschien die seltsame Gestalt aus Imperial-City und ehe nur einer reagieren konnte zuckte sein Szepter nach vorne und spießte einen der Soldaten auf, der noch kurz erbärmlich schrie und zappelte, bevor er ihn einer lässigen Bewegung weggeschleudert wurde.
„Feuert, Feuert!“ schrie die Sergeant und kurz bevor ein weiterer Schütze den Angriffen zum Opfer fallen konnte, donnerten dutzende von HE-Laserstrahlen, Plasmageschossen und Ordinären Laserblitzen auf den Lord zu. Doch die meisten Schüsse gingen fehl, der Feind verschwamm zu einer merkwürdigen Silhouette und war kaum anzuvisieren. Während er auf den nächsten zu stapfte, schossen aus seiner Waffe Blitze, die einen Gardisten neben Taceta pulverisierten. Ein weiter Mann schrie auf, als er durchbohrt wurde und bislang zeigte der Gegner keinerlei Schäden.
„Das klappt so nicht.“ merkte er gegenüber Lynn an, die seelenruhig neben ihm stand und das ganze Aufmerksam betrachtete.
„Richtig. Es ist an der Zeit etwas zu ändern.“ Während in der Zwischenzeit drei weitere Männer getötet wurden und alle wie verrückt auf den Lord ballerten, zog sie langsam ihre Pistole, entsicherte sie und legte an. Ein paar Sekunden lang zielte sie, dann krümmte sich ihr Finger und die Pistole schoss. Das Boltersgeschoss flog genau auf das Ziel zu, was verschwand und die Kugel schlug in der Mauer hinter ihm ein.
„Problem gelöst, vorwärts!“ kommentierte sie das ganze und lief weiter vorwärts. Taceta folgte ihr mit einiger Verspätung, er war genauso wie der Rest der Soldaten von ihrem Aktivimismus ein wenig verwundert und waren dementsprechend träge, was dem Befolgen von Befehlen anging. In schnellen Schritt kamen sie die Straße immer weiter entlang, bis sie zuletzt direkt hinter dem riesigen Kampfgefährt waren, welches heftigst von der anderen Seite beschossen wurden.
„Angriff! Zerstört das Ding und wir sind fertig.“ Nachdem diese Worte ausgesprochen worden waren, schimmerte das `Ding`kurz auf und verschwand auch im Nichts. Urplötzlich stellte sich Stille auf dem Platz ein und sie standen direkt vor ihren Verbündeten.
„Identifizieren sie sich!“ forderte eine Barsche Stimme auf und Taceta begann das schlimmste zu befürchten.
„Lordsergeant Lynn von der 333. Floreanischen Gepanzerten Division. Sie sind?“
„Hauptmann Tacitus von der Imperatorwache.“ Die schlimmsten Befürchtungen bestätigten sich. Space Marines. Schlimmer konnte es ja nicht mehr kommen.
„Kommen sie doch rüber.“ wurde ihnen Angeboten und schnell überwanden sie den schutzlosen offenen Platz und kamen in die hastig errichteten Stellungen der Marines herein.
„Ich bin der Hauptmann.“ meinte einer von den Marines und stapfte auf sie zu.
„Wir sind hier um den Imperator zu retten. Wissen sie etwas genaueres?“ fragte Lynn sofort und der Space Marine schüttelte den Kopf.
„Leider nicht. Wir waren bis gestern noch im Hinterland, um das Sternenrelais zu sichern, aber nachdem sich die hier Stationierte Einheit sich nicht mehr meldete, haben wir den Taktischen Rückzug angetreten und mussten uns drei Tage lang durchkämpfen. Dann sind wir hier stecken geblieben. Lange Zeit saßen wir am Strand fest, konnten aber nun eine Stellung errichten. Seitdem werden wir in unregelmäßig Abständen angegriffen und...nun...wir kommen hier nicht raus. Solange das Ding da ist, wird es ohnehin schwierig. Immer wenn es beschädigt ist teleportiert es sich heraus und repariert sich. Dann greift es erneut an.“
Das war Wahrscheinlich alles gelogen. Da war sich Taceta absolut sicher, Space Marines waren eine Schande der Natur, kranke Halbgötter, die nur darauf aus waren das Licht zu verraten. Wenn es nach ihm ginge, gehörten sie alle entwaffnet oder wenigstens getötet. Er war einfach zu oft von ihnen beschossen worden, um ihre Großen Taten für die Menschheit zu bewundern können. Große Taten! Die Imperiale Garde, Armee und Wache hatten viel mehr erreicht, und das ohne Suspekte Pakte zu schließen
„Es ist von elementarer Wichtigkeit das wir durchdringen, verstehen sie Captain?“
„Ja...es spricht zwar gegen jegliche Taktische Vernunft, aber wir müssen wohl angreifen. Wir gehen die Straße entlang und sie klammern den Gegner über die Klippen ein. Somit müssten wir sie gut erwischen.“
„Einverstanden.“
"Hinter uns ist ein Weg er zu ihnen führt. Passen sie auf, in den Wäldern wimmelt es nur so von ihnen.“
„Verstanden Captain. Viel Glück.“
„Ihnen auch. Möge der Gott-Imperator auf uns herablächeln.“ Der Hüne wandte sich wieder anderen Dingen zu und langsam drängelte sich der Soldatenhaufen auf den Hinterausgang zu. Kaum waren sie draußen, erläuterte die Sergeant kurz den Plan, schärften den Soldaten erneut die Wichtigkeit des Auftrages ein und sagte ihnen wie wertlos sie seien. Danach ging es los.

Der Schlachtenlärm dröhnte noch von der Stadt her, als Taceta keuchend vor dem Eisentor zum stehen kam. Viel war in letzter Zeit geschehen, in den letzten Stunden. Dinge, die dazu führten das er nun alleine hier war, ohne Unterstützung. Der Feind hatte sich als stark erwiesen, als sehr stark und mit allen Regeln der Kriegskunst nicht richtig zu besiegen. In der Not der Verzweiflung hatte man am Ende versucht ein kleines Team durchzuschleußen, was dann auch geklappt hatte. Mehr oder weniger. Er war der einzige Überlebende und hoffe nur sie abgehängt zu haben. Ringsherum war Wald zu sehen, die Wachen vor dem Tor waren von ihren Posten weggegangen, er konnte nicht raten vor wie lange...langsam ging er die letzten Meter und sah sich das Tor an. Es war verschlossen. Hastig sah er sich um und nach längerem Suchen fand er ein kleines Eingabefeld. Den Zahlencode...wie war nur? Er kniff die Augen zusammen und versuchte sich mühsam zu erinnern...langsam kamen die Zahlen wieder und endlich öffnete sich das Tor. Lautlos glitt es auf und auch wieder zu, nachdem er hindurch war. Vor ihm führte der Gepflasterter Weg auf den Gipfel des Hügels, der vollkommen unbewaldet war. Auf ihr stand die Geduckte Villa in der er am Anfang seiner Karriere im Militär gewesen war, vor so vielen Tagen, Wochen. Monaten. Eine gewisse Melancholie erfasste ihn, als er so auf sie zu ging. Dreckig und blutig. Erschöpft und Müde. Keine Spur von dem Jungen, der er einst gewesen war. Nach einer scheinbar Endlosen Zeit kam er an dem Haupttor an und öffnete es. Innen war es kalt. Der Begrüßungsraum war mit weißem Marmor ausgekleidet und sofort erschien eine Holoprojektion.
„Guten Morgen.“ lächelte sie ihn an.
„Morgen.“ antwortete er verwirrt.
„Treten sie doch bitte ein.“ forderte das Hologramm ihn auf und er folgte dem Befehl. Kaum war er drinnen, schloss sich die Tor. Elektrisches Licht flammte auf.
„Ich muss mit dem Imperator sprechen.“ kam er sofort auf den Punkt und zu seinem Erstaunen sah die Projektion...nun ja...untröstlich traurig aus.
„Das ist leider nicht möglich.“
„Wieso nicht? Und überhaupt, wer sind sie?“ Sie verschwand plötzlich und tauchte bei der nächsten Tür auf, die sich knarrend öffnete.
„Ich bin Fortschritt 1-72.“
„Hä?“
„Der Prototyp eines Unterstützenden Maschinengeistes.“
„Ah...und was machst du hier?“
Wieder verschwand sie und tauchte bei der nächsten Tür auf. Taceta beeilte sich ihr durch den Wirrwarr der Räume zu folgen und bei der nächsten Tür beantwortete sie seine Frage.
„Dem Imperator helfen.“
„Wobei?“ Und weg war sie. Dieses Kindliches Spiel ging im jetzt schon auf die Nerven. Eine neue Tür öffnete sich. Missmutig stapfte er dorthin.
„Ich sollte ihm Gesellschaft leisten.“
„Egal, wo ist der Imperator? Und bleib hier!“
„Bedaure.“ Sie verbeugte sich und verglimmte. Taceta starrte weiterhin auf die Stelle und erkannte die klassischen Dinger, die Projektoren verrieten. Vor jeder Tür schien einer zu sein. Wo er gerade bei Türen war, es öffnete sich die nächste. Ihm kam das ganze komisch vor. Ernsthaft hätte es ihn nicht gewundert, wenn plötzlich ein Geist erschien wäre und ihm gesagt hätte, das er der Auswerwählte wäre, der die Käfer zur Herrschaft über die gesamte Galaxis verhelfen sollte. Oder den Tau zum Sieg über die Windspieler. Ersteres war wahrscheinlicher. Er kam gerade bei ihr an, als sie wieder verschwand und die nächste Tür öffnete. Den Raum kannte er sogar noch Recht gut. Es war der Raum, der den Blick über die See erlaubte und an den die Veranda grenzte. Sie tauchte auf und eine Minute lang starrte er sie einfach an. Einige Züge in ihrem Gesicht kamen ihm bekannt vor...
„Der Imperator ist hier.“ platze es plötzlich aus ihr heraus.

„In Ordnung. Wir haben Kontakt, Ma'am.“

„Wo?“
„In diesem Raum.“
„Wieso kommt er nicht?“ Sie schwieg und senkte den Blick. Wenn er Imperator wäre, würde er verbieten Maschinen zu programmieren, die auch nur im Entferntesten eine Persönlichkeit aufweisen würde.

„Zu was?“
„Die Ranger haben einen Horchposten besetzt und melden, dass sie und die reste der Tau Verbündeten einsatzbereit sind.“
„Wunderbar.“

„Er ist Tod.“
„Was?“ Taceta fiel aus allen Wolken und starrte sie mit offenem Mund an. Der Imperator...sein Großvater...war doch nur 100 gewesen. Klar, er war nur ein ganz normaler Mensch gewesen und wäre bei weitem nicht so alt geworden, wie die Genveränderten, aber...so plötzlich?
„Er ist verstorben.“

„Geben sie ihnen die Koordinaten für die Punkte. Je mehr wir besetzen, desto besser. Wie viele Knotenpunkte gibt es?“
„Vier, Ma'am. Auf den Kristallinseln befindet sich ein Syncornisationszentrum.“
„Haben wir Einheiten dort?“
„Positiv.“

„Ja...woran?“
„Eine unglückliche Verkettung von Umständen.“
„Erklären sie.“ brachte er hervor und versuchte sich vorzustellen was nun passieren sollte...ohne den Imperator, ohne Heimatwelt würde alles zusammenbrechen. Ohne Wahl. Alles.
„Es war ein schöner Morgen...das Licht der Monde spiegelte sich im Wasser, der Ozeane...“
„Weniger Geschwafel, mehr Fakten.“ wies er sie zurecht und sie schien gekränkt zu sein. Jedenfalls verschwand sie und tauchte erst einige Minute später wieder aus dem Boden auf.
„Schön. Er starb.“

„Wen?“
„Ein Trupp der Imperatorgarde meldet sich von dem Sternenrelais.“
„Teilen sie ihnen den Auftrag mit.“
„Jawohl, Sir.“

„Das gesunde Mittelmaß.“
Das trieb ihn in den Wahnsinn...gleich würde er mit seinem Gewehr einen Amoklauf der das Gebäude machen und die KI-Speicherkerne sprengen...Moment, er hatte kein Gewehr mehr.
„Er war den Morgen früh aufgestanden, um einiges an Papierkram zu erledigen. Danach schlief er auf dem Sofa ein und ich überwachte wie immer das das Geschehen. Dann kam der Angriff.“

„Alle Streitkräfte unterwegs, Sir.“
„Ich würde mal sagen, mit ihrer Einwilligung Sheila, legen wir los.“
„Greifen sie an.“
„Alle Flotten in Bewegung.
„Tod oder Sieg.“

„Ja, und?“
„Ich stellte mir die Frage, ob er das sehen wolle, was geschehe. Berechnete was geschehen würde. Zog meine Schlussfolgerung.“
„Sie haben ihn getötet...“ murmelte er fassungslos.
„Erlöst. Das Imperium gerettet.“
„Gerettet?“
„Natürlich.“ Sie blickte ihn verwundert an. „Mit ihm hätte es nicht die Kraft gehabt. Er steht für das Alte.“ Sie senkte den Blick. Einige Sekunden hing Stille im Raum. Dann hob sie den Kopf wieder und blickte tief in seine Augen. Die ihren veränderten ohne Unterlass die Farbe. „Aber wenn er sterben würde, wären sie, sie Taceta, der neue Imperator. Der uns zum Sieg führt.“
„Sie haben ihn kaltblütig ermordet...“
„Ich habe dem Grundsatz des Imperiums gefolgt.“
„Es...es so sinnlos...“ Er schüttelte den Kopf. „Was hätte er verhindert? Nichts. Berechnungen...ich habe schon immer Mathe gehasst.“
„Das Imperium steht über dem Menschen. Er hat es gewollt. Wenn er nicht so gedacht hätte, wäre mein Wesen anders und ich könnte solch eine Tat nicht vollbringen. Vielleicht war er dessen nicht bewusst, aber jeder Mensch ist entbehrlich. Das Imperium besteht nur Dank Entbehrlichkeit.“
Er schüttelte erneut den Kopf, aber sie wollte es ja nicht begreifen. Was mühte er sich auch ab? Gegen Berechnungen konnte man ja mit Konzepten wie Moral, Vernunft und Religion nicht ankommen.
„Gehen sie weg.“
Die Projektion verschwand innerhalb eines Sekundenbruchteils. Taceta genoss die Ruhe und ging weiter nach vorne bis er zu dem Arbeitszimmer kam...dort lag er. Der Soldat kniete sich hin und hob den Kopf an und sah die leeren Augen, die immer für ihn gesorgt hatten. Er fasste die kalten Hände, die immer über ihm waren. Blickte durch das Fenster, was immer seines gewesen war. Alles machte keinen Sinn. Er wusste irgendwie, er solle weinen, aber er konnte es nicht. Den die Trauer war nicht das stärkste Gefühl, sondern die Frage, was das eigentlich solle, was das Schicksal von ihm wolle. Wer Schuld war. Er? Die Invasion? Die KI? Aber sie allen waren doch fremdbeflußt, er konnte nur aufgrund seiner Erfahrungen und Werte handeln, sie nur aufgrund ihrer Programmierung. Waren also seine Eltern schuld und ihre Erschaffer?Also der Imperator selbst? Das machte definitiv keinen Sinn. Die Frage, wie es weitergehen solle, drängte sich ebenso in den Vordergrund: Die Mission war gescheitert. Ein Blick aus dem Fenster zeigte, dass sein Leben bald vorbei sein würde...Tielastan war Geschichte. Das Imperium. Eigentlich die Menschheit. Die einzige Wahl die er zu treffen hatte, wo zu sterben. Hier alleine? Draußen mit seinen Freunden und Kameraden? Draußen. Gemeinsam waren sie durch alle Widrigkeiten gegangen: Italica, die Taqur, diese Vernichter...gemeinsam sollte es auch enden. Natürlich! Wie eine gute Geschichte! Er stand auf und sah kurz nach draußen. Sie hatten sich vor dem Tor treffen wollen. Ein Schneller Blick auf die Wand, er fand das Lasergewehr und nahm es herunter. Ungewohnt fühlte sich die Alte Waffe an. Der Imperator hatte ihm oft von ihr erzählt: Ein gutes Lasergewehr, Von Kronus. Was es alles erlebt hatte...Sümpfe, Chaosirrungen, Ödnis. Mit ihm hatte praktisch das Imperium begonnen, mit sollte es auch Enden. Sie war sogar noch geladen. Wunderbar. Grimmig bahnte er sich den Weg nach draußen durch die Zahllosen Türen, die allesamt geöffnet waren und trat schließlich aus der Tür. Es hatte aufgehört zu Regnen und ein leichter Sonnenschein durchbrach die Wolkendecke und vor ihm saß ein jämmerliches Häuflein von verdreckten, verwundeten und vollkommen verzweifelter Menschen.
„Was ist mit ihm?“ fragte die Sergeant, die er gar nicht wieder erkannte: Die Augen eingefallen, dutzende Schnittwunden im Gesicht, schlammverkrustet. Die Rüstungsplatten über der Brust waren zu einer homogenen Plastikmasse verschmolzen, die erbärmlich stank. Überall waren Blutspritzer und an ihrem Rechten Arm lief ein leichte Rinnsal herunter. Ihr Gesicht zeigte den Hauch eines Lächelns, als sie auf seinen Blick antwortete: „
Ich sehe wunderbar aus.“
„Ja.“ brachte er langsam hervor und wiederholte es. „Ja....der Imperator ist Tod.“
„Ich hatte es Befürchtet.“ schloss sie und sackte an der Hauswand zusammen. Der Rest der Truppe war dem Tode auch näher, als dem Leben. Einer von ihnen sah mit einem Fernglas die Straße hinnunter und winkte ihm, als er den Blick bemerkte. Taceta ging hin und er bot ihm das Glas an.
„Nimm mal.“ Ein schneller Blick zeigte die Metallwalze vorwärts marschieren. In Reih und Glied. Jede Armee wäre über eine solche Disziplin Glücklich gewesen.
„Sieht aus, als ob es an uns beiden läge.“ fasste D'Ani die Lage hoffnungsvoll zusammen.
„Natürlich. Ein Lasergewehr und...“ Taceta suchte D'Ani nach einer Waffe ab, fand aber keine.
„Zwei Fäuste, wo wär sonst die Schwierigkeit.“
„Keine Fäuste.“ Er zog eine silbernes Messer aus einer dafür vorgesehenen Halterung.
„Das hier.“
„Oh, wir können gar nicht verlieren.“
Taceta legte das Gewehr an, zielte und schoss.
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Re: Warhammer 40K Weltenbrand - Die Letzte Schlacht II

Beitragvon Georgios » 6. April 2013 13:16

„Verstanden, Sir. Die Ranger werden sie nicht im Stich lassen.“
beendete der Funker das Gespräch und drehte sich zu seinem Kommandanten um.
„Sir, die Herren von der Flotte haben einen Auftrag für die Dreckschweine auf dem Boden.“
„Fahren sie fort.“ Das Augenimplantat des Offiziers funkelte aufmerksam, aber der Funker kannte dies zu genüge und sprach weiter.
„Wir sollen zwei Punkte besetzen.“ Der Offizier nickte und holte eine Zigarre heraus und und zündete sie mit seinem Feuerzeug an.
„Die Geschütze von Imperial-City?“
„Richtig, Sir.“
Der paffte kurz und sah ihn noch einmal eindringlich an. „Welche?“
„Eins und Zwei, Sir.“
„Haben wir Berichte von unseren Spähern über diese Gegend?“
„Nein, Sir.“
„Was denken sie erwartet uns dort?“ Während der Funker sich eine Antwort überlegte nahm er noch einen tiefen Zug von der Zigarre.
„Unwahrscheinlich das es dort viele Feinde gibt, Sir, es sind unwichtige, einsame Hügelkuppen.“
„Gut. Wir teilen uns auf: Die Tau nehmen den zweiten, wir den Ersten.“
„Werden sie zustimmen?“ zweifelte sein Untergebener und er bezweifelte das er Recht hätte.
„Wieso nicht? Halten sie es nicht für einen gesunden Taktischen Zug?“
„Natürlich, Sir.“
„Dann raus mit ihnen.“ Der Offizier warf seinen Stummel auf den Boden und zertrat ihn. Mit der anderen Hand nahm er sich sein Gewehr und machte für den Funker eine herausscheuchende Bewegung.
„Der Krieg wartet auf uns.“

Er konnte nicht behaupten, das er sich bei seinem Vater wohlfühlte. Besonders in Momenten wie jener, der Moment statt fand wünschte er sich weit, weit weg zu sein. Sie hatten gerade Abend gegessen, da wurde Faedor plötzlich...diese merkwürdige Körperhaltung ließ sich eigentlich nicht beschreiben. Er hatte immer das Gefühl seine Augen würden die Farbe wechseln, aber er vergaß immer wieder wie sie vorher ausgesehen hatten.
„Vater?“ fragte er vorsichtig, auch wen er die Antwort schon kannte. Es war nämlich keine. Wenn er diese Phase hatte war er einfach nicht ansprechbar. Er rutschte auf seinem Stuhl in eine bequemere Haltung und beschloss zu warten. Irgendwann war es immer vorbei. Heute hoffentlich früher.
„Sohn.“ brachte sein Vater plötzlich hervor.
„Ja?“
„Ich weiß...wo wir zuschlagen werden.“
„Wo denn, Vater?“
„Kontrollpunkt Fünf des Planetaren Verteidigunggeschütz Delta.“
„Was soll das sein?“
„Eine Waffe fähig genug unseren Feind zu vernichten. Ein Ziel, was wir einnehmen können. Es ist fast nicht bewacht. Mit einem wilden Ansturm und ordentlich Fanatismus dürfte es kein Problem darstellen.“
„Wie sie meinen Vater. Was sollen wir tun wen wir die Gegend gesichert haben?“
„Dann werden wir sie zum richtigen Zeitpunkt aktivieren.“
„Woher wissen wir das?“
„Ich weiß. Das reicht doch, oder?“
„Sicher, Vater.“
„Dann kann die Operation ja starten. Wir sollten vor 2350 fertig sein.“
„Sehr wohl.“

„Alpha Delta X-ZZ-12. Hören sie mich? Alpha Delta A-ZZ-12. Imperiale Gardisten Melden. Hier spricht das Flaggschiff des Lord General-Admirals. Wir haben wichtige Order für sie. Meldung! Alpha Delta X-ZZ-12! Melden! Alpha Delta A-ZZ-12...“
„Zu Befehl?“
„Wir haben Order vom General-Admiral.“
„Sie lauten?“
„Besetzung des Kontrollzentrums von Projekt Pride.“
„Unterwegs.“
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Re: Warhammer 40K Weltenbrand - Die Letzte Schlacht II

Beitragvon Georgios » 26. April 2013 23:30

Donnernd sausten die Landungsschiffe der Stahllegion durch die Atmosphäre Tielastans, während ein Dutzend Schiffe ihnen Begleitschutz gaben, was in diesem Falle eigentlich nur hieß, das sie das Feuer auf sich zogen. Das gesamte Landungschiff erbebte als neben ihnen eine Fregatte explodierte und ein Dutzend anderer Landungsschiffe mit in den Tod riss. Wolken sausten an ihnen vorbei und auf einmal, als ob jemand einen Schleier weggezogen hätte: Die gesamte Landschaft war klar erkennbar, die zerstörten Städte, das Grün der Wälder und direkt unter ihnen: Die Weißen Gipfel der Berge. Für den Piloten, der zwangsweise eine Sicht über die Dinge haben musste, die Soldaten im Inneren merkten nichts. Außer das das Landungschiff immer wieder erbebte.
„Bereitmachen für Landung.“ dröhnte die Stimme des Piloten durch das Schiff und die Soldaten griffen die Gewehre fester, checkten die Magazine. „Möge der Imperator euch schützen, für Armageddon!“ schrie der Pilot und setzte den Truppentransporter hart auf dem Boden auf. Die Landungslucke fiel heraus und die Halterungen der Soldaten klinkten sich aus. Sofort liefen sie schreiend und schussbereit aus dem Schiff. Auf dem Platz auf welchem sie gelandet waren, versammelten sich alle Truppen und stellten sich schnell in ihren Einheiten auf.
„Auf zu Ruhm, Männer Mortis! Ihr habt eure Befehle! Los, los, los!“
rief der General der Luftlandetruppen und sofort verstreuten sich die Truppen wieder und brachen in die Ruinen auf. Die Landeschiffe hoben ab, um Platz für mehr zu machen. Es kamen weitere und entluden mehr Soldaten. Hunderte, Tausende...Millionen. Die Stellungen wurden gesichert und die Landung der Schweren Geschütze wurde vorbereitet: Frisch aus den rauchenden Schmieden Mortis wurden die Panzer vom Himmel entladen. Doch der Feind schlief nicht und griff schnell an: Während die Legionäre darauf achteten einen Korridor zu bilden, durch den ihre gepanzerten Fahrzeuge Richtung Ziel vorstoßen konnten, zielte die Gegnerische Taktik drauf ab, genau diese Linien abzuschneiden und so die Feinde in zwei Teile zu spalten, was dazu führen würde das sie getrennt vernichtet würden. Sturmtruppen wurden abgesetzt, um den bedrohten Flanken Schutz zu geben und die Baneblades der Stormwind-Klasse fegten Reihen der Verwüstung durch die Tilger der Menschheit. Doch genauso oft wie über den Feind gesiegt wurde, genauso oft gab es auch schreckliche Niederlagen. Am Ende begriffen die Generäle: Taktik war nun nicht mehr nötig. Jeder Squad, jedes Manipel sollte versuchen so gut wie möglich durchzukommen. Dabei waren sie nur auf die Befehle ihrer Offiziere angewiesen, das Oberkommando würde mit den ihnen anvertrauten Truppen versuchen den Landeplatz für weitere Verstärkung zu halten, aber diese wurde immer spärlicher. Die Luftabwehr arbeitet bei voller Leistung und schoss alles aus der Luft, was sich nur bewegte.

Kleist stürmte unter dem Feuer der Laserkanonen seiner Kameraden geduckt zu der nächsten Deckung vorwärts. Er zählte kurz drei Sekunden und stand dann auf und schoss auf die Gegner. Flammen sprühend zersprang dieser und die restlichen Männer des Platoons rückten Deckung suchend vorwärts. Der Hauptmann bezog Stellung neben Kleist und sah kurz durch sein Fernglas.
„Weiter, weiter!“
sagte er und sprintete mit guten Beispiel voran. Kleist folgte ihm dicht auf und sah sich immer wieder im Laufen nach Rechts und Links um. Er sah einen Leman Russ, eine Ecke weiter, das Hauptgeschütz abfeuernd und eine Feuererwiderung in Form eines Blitzes erhalten, was ihn dazu brachte zu explodieren. Die Erde erbebte und er taumelte und hob die Arme über den Kopf, als eine Wolke von Splittern herabsegelte. Die Gebäude waren alle zerfallen und die Straße glich einem Trümmerfeld. Der Himmel ähnelte dem seiner Heimatwelt, Mortis: Grau und schwarz. Blitze zuckte immer wieder in der Ferne und der Schall von Kanonenfeuer dröhnte durch die Straßen, während Schiffe am Himmel donnerten. Der Hauptmann blieb am Eingang zu einem Haus stehen und er bezog auf der anderen Türseite Deckung. Gut eingeübt stürmte Kleist sofort in das Haus und gab einige Schüsse aus seinem Lasergewehr aus reiner Gewohnheit ab, aber es war unnötig: Niemand war in dem Haus. Er winkte kurz mit der Hand und die restlichen Männer rückten nach.
„Hauptmann? Eine Nachricht vom HQ!“
bemerkte der Funker und Kleist nutzte die Gelegenheit der Pause dazu seine Gasmaske wieder zurecht zu rücken. Danach hob er sein Lasergewehr und sah nach, ob es noch in einem Funktionstüchtigen Zustand war: Alles war zwar abartig zerkratzt, dass es einem Ork gehört haben könnte, aber alles wichtige saß fest und würde schwerer kaputt zu kriegen sein, als der Mann der es trug. Wie immer gesagt wurde, sie bauten für die Ewigkeit. Die Stahllegion kam ursprünglich von Armageddon, einer Welt die den Erzählungen nach Mortis in vielen Hinsichten glich, bloß war sie besser für Menschen geeignet. Aber aufgrund dieser Ähnlichkeit war das 378th Legion dorthin verlegt worden, um gegen die Tyranidenbedrohung des Sektors vorzugehen. Dann geschah das Ende und es brach Chaos und Anarchie aus – Die Legion stellte die Ordnung schnell wieder her und richtet einen Komissarischen Führungsstab ein und eroberte den Rest des Sektors nach und nach. Bis man auf Tielastan traf und einen blutigen Krieg entfesselte, welchen man knapp gewann, aber nicht vollkommen ausnutzen konnte, weil man die Grauen der Sterne im Süden zurücktreiben musste. Der Hauptmann hörte sich kurz die Meldung des Funkers an, der die Nachricht schnell wiedergab und gab dann weitere Befehle:
„Stellungen Beziehen! Wir sichern die Straße für die Panzer.“
Alle wussten wo ihre Stellung war und innerhalb von wenigen Sekunden standen ein jeder an seinen Fenster, Trümmerloch und starte düster in die Schwärze nach draußen. Kleist wusste wie er aussehen musste: Verdreckt und vor allem mit geröteten Augen. Er spürte es schon lange nicht mehr, aber er würde an dem Grund dafür jung sterben. Niemand wurde auf Mortis alt, nur die Adligen in ihren Abgeschotteten Räumen.
„Auf Drei Uhr.“ gab einer seiner Kameraden kurz bekannt und sein Lasergewehr zischte. Der Hauptmann stürmte an das Fenster und beurteilte die Lage: Sollten sie dieses Fenster verstärken?
„Morme! Kommen sie her!“
befahl er nach einigen Sekunden Überlegung und der Mann hob seinen Raketenwerfer auf und stürmte zu dem Fenster, was günstigerweise im Erdgeschoss lag. Er visierte kurz an und schoss. Ein weiteres Knallen gesellte sich zu dem von draußen und Kleist sah wieder nach draußen und sah das unheilige Glühen von tausenden Augen im Nebel.
„ Sieben Uhr, sie...“
„Zwölf U...“
„Hr. Wiederhole Neun Uhr.“
schallte es von überall und überall zischten Lasergewehre. Monolithen materialisierten sich auf den großen Plätzen, aber das kümmerte ihn nicht mehr. Er würde so oder so bald Tod sein, entweder vergiftet zu Hause bei seiner Familie oder hier, erschossen bei seinen Kameraden. Beides kein schlechter Gedanke. Mit einer Ruhe, die ihm eigentlich fremd war, zielte er und schoss er. Die Strahlen seines Lasergewehres schienen keinen Effekt zu haben, aber er hörte nicht auf, bis das große Hauptgeschütz des Monolithen das gesamte Gebäude desintegrierte.

„Das will nicht funktionieren, Admiral!“
jammerte einer der Bodengeneräle über die Funkanlage. „Wir haben schon drei volle Angriffswellen verloren, wir bluten hier aus!“
„Verlustraten?“ erkundigte er sich, während er an seiner Zigarre zog.
„Erste Welle 98%, zweite 95%, dritte 94%. Die Vierte beklagt auch schwere Verluste.“
„Wie hoch?“ O'Neil bemühte sich seine Stimme so ruhig wie möglich klingen zu lassen, während er aus dem Fenster hinaus zu einer Fregatte sah, die langsam vorbei schwebte.
„Bislang nur die Hälfte. Wann kommt Verstärkung?“ erkundigte sich der General hektisch und O'Neil blies einen Rauchkringel in die Luft, sah auf seinen PDA und antwortete.
„In Sieben Minuten kommt die Fünfte Welle. Wie ist ihr Status? Aus dem Orbit können wir sie nicht so recht sehen.“
Donnern dröhnte durch die Kommanlage und Tielastan ging durch das große Primärfenster auf.
„Wir haben den Andockpunkt erreicht, aber es dauert ein wenig, sie zu aktivieren. Wir werden hart bedrängt...“
Nun Stand die Kugel direkt vor ihnen und die gesamte Flotte beschleunigte synchron.
„Geschütze Feuerbereit machen.“ befahl der Admiral knapp zu seinem ersten Offizier und wandte sich wieder den Bodentruppen zu.
„...rator! Der Baneblade ist zerstört! Wir brauchen sofort Unterstützung! Verdammt...“ schrie der Offizier weiter und das infernalische Dröhnen von Geschützen schallte durch die Leitung
„Verstärkungen sind auf dem Weg, halten sie aus, General.“
„Wir bemühen uns, wir bemühen uns. Ich und eine kleine Gruppe Soldaten halten die Position, doch die Panzer werden immer mehr zerpflückt, wir müssen hier weg!“
„Stellung Halten. Um jeden Preis: Stellung halten!“
brüllte O'Neil zurück und gönnte dem Annäherungsalarm auf seinem PDA seine Aufmerksamkeit: Dutzende Feindsymbole setzten sich in Bewegung, auf sie zu.
„Wie weit bis Feindkontakt?“ fragte er einen seiner Offiziere und bekam schnell eine Antwort:
„Dreiunddreißig Sekunden, Sir.“
„Verbinden sie mich mit dem Lordgeneral.“
„Kommunikation steht, Admiral.“ versicherte der Kommuniktationsoffizier und O'Neil wandte sich dem General zu.
„Wie sieht die Planung bei ihnen aus?“
„Gut. Wir erhalten Bestätigungen von der Garde und dem Posten 3. So wie es aussieht, haben Loyalisten den Posten besetzt und reaktiviert. Bei ihnen?“
O'Neil wechselte den Kanal und fragte den General:
„General, Status?“ Niemand antwortete und er fragte noch einmal: „General, Status?“
Als erneut keine Antwort kam, wusste er genau was passiert war und gab die Antwort an den Lordadmiral weiter.
„Sie sind alle Tod.“
„Haben sie noch geschafft die Station zu aktivieren?“ Er warf einen Blick auf das Taktische Gefechtsnetz und da blinkte doch tatsächlich die Station als Aktiviert auf.
„Ja.“ „Die Tau sollten sich beeilen, bevor die Blechjungs eines von den Dingern wieder ausknipsen.“ „Feuer eröffnen.“ befahl er, während er dem General zu hörte und sofort rasten Laserstrahlen, Raketen und Kinetische Projektile auf die feindlichen Raumschiffe zu und lösten eine Reihe majestätischer Explosionen aus. Sofort erfolgte der Gegenbeschuss und ein Dutzend kleinerer Schiffe lösten sich im All auf. Das Flaggschiff erbebte unter einem Treffer und für einige Momente fielen alle Lichter an Bord aus und das Schiff wurde von der Gravitation Tielastans ein wenig heruntergezogen.
„Schäden?“
„Keine dauerhaften, Sir, alles im Grünen Bereich.“ meldete ein Junger Mann seelenruhig und drehte sich wieder seinen Steuerungen zu.
"Gut. An Alle Schiffe! Jagt sie zur Hölle!"
"Die Vormachtstellung Englands muss bis ans Ende der Zeit bestehen bleiben, denn sie bedeutet für jedermann Freiheit, Unabhängigkeit und Befreiung von allem Menschenunwürdigen"

"Ich sterbe gerne, ich bin ja schon in Versailles gestorben"