Frieden
Niemals wird es Frieden geben.
Mit der Zerstörung der Domäne des Chaos und der Bannung ihrer Götter glaubte man, dort Frieden zu schaffen, wo er sonst nie existierte...
Doch der Tod des Imperators zerstörte das einst glorreiche, aber durch Zwietracht gespaltene Imperium. Kein wahres Imperium mehr für die Welt der Menschheit. Kein geeintes Reich, welches von den Space Marines beschützt werden muss.
Nur noch Krieg.
Zahlreiche interstellare Reiche bildeten sich, allesamt im festen Glauben im Recht zu sein. Einige von Ihnen unter der festen Kontrolle der Inquisition, andere in der Hand mächtiger, redegewandter Gouverneure und Kriegsherren, wiederum andere beschützt von den Space Marines, äußerst verbittert darüber, gegen die eigene Rasse zu kämpfen. Wo Regimenter früher wie Brüder nebeneinander standen, herrscht nun eine Herrschaft der Gewalt, wie man sie noch nie zuvor in der Menschheit mehr gesehen hat, vor.
Praktisch ungesehen und vollkommen unbekannt war sie, eine kuriose, brüchige Allianz, welche in das Chaos auszog, vereint unter den letzten Hoffnungen der Eldar, um das Böse, welches die Eldar selbst erschaffen und durch die Menschen noch stärker geworden war zu vernichten.
Legendäre Persönlichkeiten wie Commander Weitsicht "O'Shovah", Führer der Enklaven, Gabriel Angelos, Ordensmeister der Blood Ravens, die bis dato unbekannten Zwölf von Tielastan und auch die mysteriösen Runenpropheten Ulthwés, die vielleicht mächtigsten der Eldar.
Mit der Zerstörung des Imperiums zählte nur noch eines: Das eigene Überleben.
Nachdem die Allianz sich durch den noch schlimmer destabilisierten Warp durch Warpportale rettete, zerbrach sie auch, wenn auch friedlich.
Beeindruck durch die Leistungen der Tielastaner, entschloss sich O'Shovah, sie in seinen Enklaven willkommen zu heißen. Das Imperium Tielastans, visionär aufgrund der Zusammenarbeit von Tau und Menschen, war geboren.
Ordensmeister Angelos organisierte die überlebenden Blood Ravens und zog mit den Ultramarines, welche um den scheinbaren Verlust ihres Primarchen trauerten, zum Reich von Macragge, einem der größten Splitterreiche.
Die Eldar Ulthwé's und der anderen Weltenschiffe stellten alle Aktivitäten ein und verschwanden spurlos...noch spurloser als sonst. Vermutlich wissen nur die sterblichen Anführer der Allianz, was mit Ihnen geschah.
Oh und Gorgutz? Nun, als ein stetig fallender und trotzdem aufstrebender Stern wird er sicher irgendwo einen noch größeren, moschigeren Waaagh zusammengetrommelt haben, wer weiß?
Nichts hat sich geändert, 70 Jahre sind vergangen, und noch immer tobt der ewige Krieg. Ein Schrecken wurde gebannt, andere verblieben.
Und die gebannten Götter...wurden sie wirklich endgültig gebannt?
Taceta schwenkte leicht die rote Flüssigkeit in seinem Weinglas. Sie schimmerte wie rotes Blut im Sonnenlicht, welches durch die großen Panoramafenster hereinschien. „Daher denke ich, dass du es tun sollte.“ Beendete sein Großvater, wie immer in einen prächtigen Anzug gekleidet, seinen Vortrag und stellte sich mit Rücken zu ihm zwischen die Fenster und das große Sofa. Er wurde zu eine großen Schatten, da er die genau die Sonne verdeckte. Lange schwieg Taceta, er wusste sein Großvater hatte nichts gegen Schweigen, sondern was gegen voreilige Antworten, und antwortete schließlich. „Ich verstehe deine Gründe ja…aber – wenn ich sterbe?“ „Deine Mutter hätte es gewollt, dass du unter gleichen als gleicher aufwächst. Sie hätte es gewollt.“ Er drehte sich wieder ihm zu. „Was sagt mein Vater? Wie üblich nichts?“ „Dein Vater.“ Erwiderte der alte Mann scharf. „Ist mit der Verwaltung seines Cluster beschäftigt.“ „Du hast mir nicht auf meine Frage geantwortet.“ „Wenn du stirbst? Dann wird es einen anderen geben müssen.“ „Wie herzlos.“ Bemerkte Taceta lapidar. „Vielleicht. Aber ich werde nicht zulassen, dass mein Imperium so scheitert wie das letzte. Solange ich lebe wird es florieren und ich hätte es gerne, wenn es auch danach noch so wäre.“ „Die lange Zeit könnte man sicherlich besser zur Ausbildung verwenden…“ „Ausbildung? Ich habe meine Lektionen im Feld gelernt, damals…und du wirst auch das lernen, was ich auf Kronus gelernt habe!“ „Ist es nicht eine falsche Einstellung des Imperators sein, dass er Soldat gewesen sein muss?“ „In diesen Zeiten muss man den Krieg erlebt haben, der zwischen den Sternen tobt.“ „Anstelle der Vernichtung des Feindes, solle man vielleicht eher Frieden anstreben?“ „Frieden ist eine Lüge. In den Sternen lauern Monster, die wir uns nicht vorstellen können…“ „Genau deswegen sollten wir aufhören uns gegenseitig zu zerfleischen.“ „Genau deswegen tun wir es. Wir müssen mächtiger werden.“ „Diese Logik rechtfertigt sich selbst.“ „ Aber jeder junge Mann muss seine einjährige Wehrpflicht ableisten und du wirst keine Ausnahme darstellen. Hier ist deine Marke.“ Er hob abermals etwas vom Tisch auf und gab es ihm. „Welche nette Nummer habe ich den?“ fragte Taceta sarkastisch und sein Großvater antwortete, ohne auf den Tonfall einzugehen:.“ „Soldat Taceta-456-Zug-42-Kompanie.“ „Oh, die Jäger.“ „Ja, die Jäger. Du wirst unter Lordgeneral Admiral Erlis von Aceria dienen und mit ihm zusammen das Argentische Cluster befreien.“ „Erobern?“ „Befreien. Die 412. Flotte des Zweiten Großen Kreuzzuges. Bist du bereit für die Ehre?“ „Nein.“ „Das ist niemand. Morgen geht dein Shuttle. Aber erinnere dich daran, du bist nicht mehr der Designierte Nachfolger, du bist nur eine Nummer.“ „Ich werde es nicht vergessen. Und denke du daran, dass du nicht nur der Imperator bist, sondern auch ein Vater und Großvater.“
Warhammer 40K Weltenbrand
„Space Marines sind hier.“ Meldete Leutnant Larsk der Basis per Komm. „Wir werden sie wie befohlen auslöschen.“ Bestätigte der den darauffolgenden Befehl. „Welcher Orden?“ stupste Taceta den Scout an, der summend sein Scharfschützengewehr putzte. „Weiß nicht.“ Bekannte er schließlich kurz. „Du weißt es nicht?“ erwiderte Taceta ungläubig. „Dark Angels oder so. Ist doch auch unwichtig.“ „Man sollte den Feind kennen, bevor man ihn schlägt.“ „Es sind zwölf Space Marines, ein Apothecarius, ein Captain und zehn Taktische. Vollkommen unterlegen. Reicht ihnen das? Mein Gewehr wartet.“ Er wandte sich wieder dem Gewehr zu und wischte pfeifend weiter. Taceta betrachtete sein Plasmagewehr und stellte fest, dass er es auch mal wieder putzen könnte…könnte. Amazonia VIII bestand nur aus Schlamm und Grüner, organischer Masse, da half das nicht. „Männer! Die Space Marines sind hier und es ist unsere Pflicht im Heiligen Kreuzzug sie zu stellen und gnadenlos auszumerzen. Sie sind nicht weit entfernt, folgt mir.“ Hielt der Leutnant seine Rede und alle Männer des Trupps, fünfzehn an der Zahl, grummelten ein wenig, doch nahmen sie ihre sieben Sachen und folgten dem Leutant der im Gebüsch verschwand. Gewittergrollen drang durch den Urwald und nun würde die vierte Sache kommen, die Amazonia neben seinem Matsch, Wasser und der Schwüligkeit so wunderbar machte: Gewitter. Innerhalb von Sekunden öffneten sich die Schleusen den Himmels und Taceta fror erbärmlich. Das Oberkommando hatte das Kunststück fertig gebracht Wasserfeste Kleidung nach Reichsjavik zu verschicken, einer üblen Eiswelt, und Thermoanzüg nach Amazonia. Beides war in der anderen Umgebung dämlich bis tödlich und deshalb waren sie auf Amazonia beständig durchnässt und auf Reichsjavik wurden schon lange keine freiwilligen Patrolien gemacht. Und die hatten noch den Vorteil, dass auf ihrer Welt Menschen lebten.
Auf Amazonia auch, ein paar Primitve, aber deswegen war das Imperium auch nicht hier, sondern seine Lage machte es so wichtig. Die Raumschiffstechnik des Imperiums unterschied sich drastisch von denen der anderen: Während diese durch den Warp flogen und dabei von Mutanten geleitet werden mussten, flogen die Schiffe Tielastans mit Überlichtgeschwindigkeit – das dies möglich war, war schon lange bekannt, aber in den letzten Tagen der Alten Menschheit hatte man einen Generator entwickelt, welcher unglaubliche Energien aus dem Warpraum saugte und somit die Triebwerke antrieb, die jedoch nur Sprungartig funktionierten. Die bedeutete: Man musste eine Freie Flugstrecke zum Ziel haben, man sprang und kam dann am Zielort wiederraus. Wenn ein Planet dazwischen war, hatte dieser einen neuen Krater. Außerdem brauchte man unglaubliche Rechnerkapazitäten um die Sprünge überhaupt zu berechnen. Ein weiterer Nachteil, von manchen als Gravierendester Gesehen war die Tatsache, dass dies nicht erlaubte Schilde aufzubauen, bei dem Versuch waren Raumschiffe immer von einer unglaublich starken Schutzschicht umgeben gewesen, die innerhalb kürzester Zeit das Schiff in den Warpraum zog und es nie wieder freigab. Defacto war die Tielastanische Raumflotte nicht für lange Schlachten geeignet, was ihr in dem Aida-Krieg das Kreuz gebrochen hatte, aber machte sie dies durch Geschwindigkeit und Bewaffnung wieder wett. Aber ihre größte Taktische Schwäche blieb die Flugroutenauswahl: Sie war Berechenbar und konnte leicht abgefangen werden, indem man Minen in die Flugschneise legte. Aber einfacher war es, am Endpunkt zu warten und sofort das Feuer zu eröffnen, bevor die Flotte überhaupt reagieren konnte. Deswegen wurde Amazonia auch besetzt, um das wichtige Transferorbit zu kontrollieren und somit eine gesicherte Route durch das gesamte Imperium hergestellt würde.
„Achtung.“ Flüsterte der Leutnant durch das Komm und sofort duckten sich alle instinktiv hinter die Dichten Blätter. Vor ihnen lag eine kleine Lichtung, auf der die riesigen Hühnen, Space Marines, standen und mit einer kleinen Gruppe Einheimischer redeten.
„Die Himmelsmenschen haben ihr Lager am Rande von Tzal aufgeschlagen, wo Tar den Boden küsst.“ Gab einer der Primitiven kund.
„Der wahre Imperator dankt euch. Bald werden wir euch helfen.“ Dröhnte die Stimme des Captains durch den Wald. Unauffälligkeit war noch nie die Stärke dieser Mutanten gewesen – Tielastans schon. Der Scout war behände auf einen niedrigen Baum geklettert und entsicherte Seelenruhig sein Scharfschützengewehr, ein Winehouse-7. „Hasta la vista.“ Sagte er und schoss, womit das allgemeine Zeichen zum Angriff gegeben worden war. Mit einem Kampfschrei sprangen Taceta und seine Kameraden aus der Deckung und fingen an wild auf die Space Marines zu schießen. Grelle Plasmabatzen flogen durch die Abendämmerung, doch prallten die wenigen Treffer wirkungslos an den dicken Servorüstungen ab. Der Apothecarius hatte die Seelsorge für den Verstorbenden abgeschlossen, da begann das Gegenfeuer der Bolter zu dröhnen. Die leichten Rüstungen der Soldaten bot keinen Schutz gegen solche Feuerkraft, der Scout fiel wie Obst vom Baum und der Soldat neben Tacetan wurde von den Boltergeschossen getroffen und förmlich zerfetzt. Blut und Fleischfetzten spritzten auf sein Gesicht und verzweifelt warf er sich auf den Boden, während über ihn weitere Bolter hinweg schossen. „Für den Imperator!“ brüllte einer der Gepanzerten Gestalten und plötzlich kreischte es unerträglich laut und schrill. Der Kopf des Marine explodierte in einer Explosion aus Hirn, Fleisch und Blut als das Geschoss einschlug und die Rüstung ohne Problem durchschlug. Taceta sah wieder auf und blickte sich, genauso wie die Space Marines, nach den Schützen um, als es wieder aufheulte und nun der Apothecarius zusammenbrach. Und wieder, nur noch sieben standen. Der Captain sah sich zum einem Strategiewechsel genötigt und lief schnell auf den Waldrand zu, um sich ihm Dickicht zu verbergen, aber eine Kugel war schneller. Ohne ihre Anführer wandte sich das Schlachtenglück für die Angegriffenen nicht wirklich: Unfähig die Scharfschützen auszumachen, wurden sie ähnlich wie Schafe einer nach dem anderen eliminiert. Als nur noch drei standen und begriffen, das sie heute hier sterben und verlieren würden, gingen sie zum Angriff auf einen Feind über, den sie sahen: Die Infanteristen wurden erneut Opfer ihres Beschusses, hatten sich aber schon hinter irgendwelchen Deckungen verkrochen und es gab noch eine Salve aus dem Nichts und die letzten fielen um wie Steine. Gerade als der letzte am Boden lag richtete der Leutnant sich wieder auf und sah aufmerksam in die angrenzenden Wälder. Taceta löste sich vom Blutschleim am Boden und nahm sein Gewehr unauffällig in die Hand. Aus dem Waldrand auf der Gegenüber liegenden Seite löste sich eine Einsame, schlanke und erstaunlich kleine Gestalt. „Identifizieren sie sich!“ forderte sein Befehlshabender, also auch sein einziger, Offizier die Person auf. „Glauben sie ernsthaft, ich hätte einen Grund dies zu tun?“ kam die Antwort. Die Stimme klang merkwürdig, verzerrt. „Wenn wir auf der gleichen Seite sind, dann haben sie keinen Gegengrund, wenn ein Feind sind, dann werde ich sie erschießen.“ Der Leutnant legte seine Laserpistole an. „Stecken sie das Spielzeug weg, Leutnant.“ Merkte das Gegenüber an und legte einen Finger auf den Kommunikator. „D’astro, komm mal raus aus dem Gebüsch und nimm Doastan und Tielestay mit.“ Drei weitere Personen kamen aus dem Wald, alle in der gleichen Tarnrüstung, die verblüffender Weise gar nicht mal grün war, sondern Metallisch-Grau. „Sie können auch alle kommen.“ Meinte der Leutnant. „Das waren alle. Achja, mein Name ist Lordoberst D’aini.“ Meinte D’aini und streckte die Hand aus, die der Leutnant zögerlich schüttelte. „Leutnant Larsk. Wer sind sie, welche Einheit und was machen sie hier?“ „Erste Todeskompanie. Wir sollten hier unseren Testlauf machen.“ „1.TK? Nie gehört.“ „War und ist geheim.“ „Aber Danke das sie geholfen haben…“ „Hatten bestimmt eine Höllenangst, nicht?“ „Ich darf doch sehr bitten…“ „Nein! Eben nicht! Sie verkappter Zeitsoldat hätten es gründlich verschissen! Sie wären ohne uns alle Tod!“ „Ja…“ „Machen sie es nächstes Mal besser, sonst werde ich persönlich für ihre Degradierung sorgen.“ „Machen sie es gut, wir müssen noch was erledigen.“ Meinte D’aini, klopfte dem Sergeant auf die Schulter und verschwand mit seinen drei Kollegen wieder im Wald. „WAS STEHT IHR SO BLÖD RUM?“ schrie der Leutnant, nachdem die andere aus der Hörreichweite war. „ZURÜCK ZUR HAUPTSTADT IHR DEPPEN!“