[AAR] Geschichten aus Álmodozásra

Die AAR der anderen Art...

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Georgios
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[AAR] Geschichten aus Álmodozásra

Beitragvon Georgios » 8. Februar 2013 00:23

Spoiler (Öffnen)
Diese Kurzgeschichten spielen alle in dem Fantasieland, welches in meinem Mod verkörpert wird, denn ich alsbald möglich heraus bringe. Dies hier ist Vorgeschichte, an der Konfliktlinien verdeutlicht und Wechselwirkung der Fürsten zu zeigen.


Der Sturz des Reiches


0. Jahr der Sonne oder das 2556. Jahr des Reiters


Blut spritzte in einer weiten Fontäne aus dem Körper, als Nikandros sein Schwert in die Brust seines Rivalen rammte. Er vergeudete keine Zeit und zog es sofort wieder heraus und wirbelte herum. Einer seiner Soldaten befand sich in einem Zweikampf mit einem anderen Megváltó und verlor. Nikandros sprang mit einem lauten Schrei nach vorne, das Schwert senkte sich in die ungeschützte Rückenseite und der Barbar starb auf der Stelle. Bestialisch brüllend stürmte nun ein weiter Gegner heran, ein gigantischer Hüne, in einem schweren Kettenhemd, einen riesigen Morgenstern schwingend. Nikandros konnte sich in letzter Sekunde noch drücken und so zerschmetterte die Waffe nur mit einem schrecklichen Splittern den Schädel des geretten, gab Nikandros aber Zeit zum Gegenschlag: Während er ruckartig aufsprang zuckte das Schwert zum Körper des Gegners hin und durchstieß die Kettenplätchen. Mit leeren Augen sackte der Barbar zusammen und abschätzig besah Nikandros ihn. "Ich spucke auf euch Gesindel." Meinte er und spuckte aus. Der Riese starb.
"Lassandros! Die Verletzten sollen geborgen werden, wir müssen so schnell wie möglich nach Theratis!" rief er seinen Adjudanten, der sofort herangestolpert kam. Er hatte eine böse Wunde im Gesicht davon getragen und Blut quoll aus dem Hals.
"'Herr, Theratis...seht!"
Lassandros deutete zum Himmel und dort konnte man hunderte von Rauchsäulen sehen.
"Verdammt..."
"Der Kaiser ist verloren. Wir sind zu wenige. Das unser Reich einmal fällt..."
"Wird es nicht." fuhr er seinen Protegen an. "Wir werden wieder erstarken, Millionen Stark!"
"Ja...wohin nun? In den Wäldern werden hunderte dieser Hunde unterwegs sein."
"Wir gehen in meine Heimat. Durch die Große Wüste an die Blutküste."
"Wir haben Verletzte! Sie werden den Weg nicht schaffen."
"Das Reich wird ihr Opfer würdigen."

Die Menschen feierten auf den Straßen, auf denen Tage zuvor sein Volk geschlachtet worden war. Sie tanzten auf den Rinnsteinen und den Bürgersteigen, die voll des Blutes der vorherigen Bürger gewesen war, es regnete Blumen auf die Stellen der schändlichsten Verbrechen. Langsam ritt Nikandros unter dem Großen Tor durch und verließ so den leeren Blick des Kaiserkopfes. Mitsamt seiner treuesten Männer hing er dort, immerhin, so dachte Nikandros, in guter Geselschaft: Samelis der Tapfere, Mormelis dem Mutigen, Constantin dem Großen, würdige Totenbegleiter. Einer der Invasoren bedeutete ihm anzuhalten und nahm die Zügel seines Pferdes. Kühl, ohne Emotionen zu zeigen stieg er ab und setzte den Weg über die große Treppe zum Saal der Kaiser fort. Überall standen Wachen in ihren langen Kettenhemden und ihren guten Speeren. Kühl musterten sie ihn, als ob er eine Gefahr wäre! Unbewaffnet, in seinen feinsten Seidenkleidern. Mit einem leichten Knartschen öffneten sich die Flügeltore und zwei Männer traten heraus, die die Ausrüstung der Kaiserlichen Garde und ihrer Farben trug. Aber auch sie waren Megváltós, Schinder. Innen war es finster, aber nicht finster genug, um nicht den großen Goldenen Thron zu erkennen, auf dem nun ein unwürdiger saß. Den Großen Thron, auf denen die Kaiser gerecht und weise geherrscht hatten. "Wer tritt ein in die Hallen Julios Auguster, Herr über alle Länder jenseits des Großen Ozeans, Meister aller Menschen?" fragte ein Ausrufer an und Nikandros blieb zehn Meter vor dem Thron stehen. Er senkte den Kopf und fiel auf die Knie. Er hätte sich doch besser selbst umbringen sollen, als diese Schande...
"Graf Nikandros von Nika, Kaiser von Paradise."
"Paradise?" fragte der König und lachte dröhnend. "Wahrhaft, ein Paradies. Etwas zum Träumen."
Er kratzte sich am Kinn.
"Eine gute Idee! Zum träumen! Aber was führt euch hierher, parfümierter Affe?"
Diese Barbaren wussten nicht mal angenehme Gerüche zu schätzen, liebten anscheinend mehr ihren Schweißgestank.
"Ich will ihnen den Lehnseid schwören, auf dass ihr das Land meiner Familie schützt."
"So sei es!" sprach er laut aus. "Ich bin heute gut gelaunt, ich erfülle ihnen vielleicht einen Wunsch."
"Ich würde, Herr, wenn es gestattet ist, mit der Prinzessin sprechen."
"Der Gyönyörű lány? Wieso?"
"Eurer Lordschaft wird sicherlich nicht entgangen sein, dass ich der letzte lebende ihrer Familie bin und mich von ihr verabschieden will."
"Nun, nun, es sei gestattet. Dass er sie mir érinti lässt."
"Sehr wohl." elegant verbeugte sich Nikandros und ging langsam aus dem Saal wieder heraus und begann zu rennen, als der König ihn nicht mehr sah. Immer weiter und weiter, bis zu den Gemächern der Frauen im Königlichen Flügel trugen ihn die Bauern. Hier standen nur wenige Wachen, aber dennoch herrschte ihn der Hauptmann an.
"Was willst du?"
"Der König schickt mich, nach seiner Braut zu sehen."
"Gut."
Er nickte und brüllte zu den oberen Wachen: "A kutya látni akarja a gyöngy. Hadd éljen, de áthágják őt csendesen!"
"Danke." Nikandros rannte an den Wachen vorbei, die halb betrunken aus einer Stube torkelten und nahm zwei Stufen auf einmal. Oben auf der Empore ging er langsamer, bis er das dritte Zimmer erreicht. Er ging durch den Türbogen, Türen gab es hier nicht, wie im ganzen Reich, doch dort war die Prinzessin nicht. Nikandros ging weiter und fand sie auf den Balkon, von wo sie aus die Stadt betrachtete. Ihr weißer Schleier und Umhang wehte im weichen Wind, während er sich neben ihr stellte.
"Ndros!" begrüßte sie ihn verwundert.
"Was machst du hier?"
"Dich noch einmal sehen, bevor ich gehe."
"Wohin?"
"Nach Nika. Die Saat unserer Rache pflanzen."
"Nimm mich mit!" flehte sie und sah ihn mit traurigen Augen an. Nikandros wandte den Blick ab und starrte auf die Straßen.
"Das geht nicht. Der Primitive wünscht dich zu heiraten und...niemand kann etwas dagegen tun."
"Das Leben ist so schrecklich." schluchzte sie und er nahm sie behutsam in den Arm.
"Es ist unsere Prüfung vor dem Paradies. Du musst an deinem Glauben festhalten, den können sie uns nicht nehmen. Mögen sie uns töten, aber den Einzug in das Paradies werden sie nicht verhindern."
Sie löste sich und lächelte schwach.
"Ich werde es versuchen. Ich glaube es ist besser das du gehst."
"Jawohl, meine Kaiserin." Er verbeugte sich tief und ergänzte, bevor er das Zimmer verließ:
"Ich werde dafür sorgen, dass man dich nie vergessen wird."
Zuletzt geändert von Georgios am 8. Februar 2013 17:20, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: [AAr] Geschichten aus Álmodozásra

Beitragvon Georgios » 8. Februar 2013 16:11

Prinz Julio II.

Das 9. Jahr des Zeitalters der Sonne


"Ganz Aldomoza besteht aus zehn Teilen."
erklärte Èrtelmes dem Prinzen, Kiraly Julio. Er tippte auf die große Landkarte, die auf dem Steintisch ausgerollt war und fuhr mit dem Finger in den Norden.
"Hier sind die Länder der Familie von Nordmar."
Er fuhr weiter in den Süden.
"Hier regiert die Familie von Casteln."
Der Finger tippte auf die Südlichen Provinzen.
"Die Familie von Deadlieos und gleich daneben das Land der Ceiclen. Über diesem liegt das der Belunden. Zwischen den Königsländern und Casteln hat die Familie von Westerstein noch Länderreien, doch ihr Hauptbesitz liegt im Südosten. Die gesamte Nordküste, bis auf Nordmar, wird von den Vanidarien gehalten, womit wir bei neun wären. Wenn du Königs bist, musst du jedem dieser Häuser Respekt zollen, den deine Herrschaft beruht auf ihnen, aber sie dürfen dich auch nicht erniedrigen, Dann musst du sie zerschmettern, verstehst du?"
"Ja."
"Schön."
Èrtelmes blickte auf und betrachtete die Sonne.
"Es ist schon spät, du musst gleich bei Lelkész sein. Beeil dich lieber."
Er rollte die Karte zusammen und verstaute sie sorgfältig in einem Schrank. Julio blieb aber stehen, worauf er sich verwundert umdrehte.
"Ist noch was?"
"Was ist der zehnte Teil?"
"Ach...der ist unwichtig. Kümmern wir uns nicht darum, die brauchst du nicht beachten. Solange die Tribute eintreffen, brauchst du nicht einen Gedanken an sie verschwenden."
Julio verbeugte sich leicht vor seinem Lehrmeister und rannte los. Die weißen Mauern der Gebäude in der Hauptstadt Álmodozásra flogen nur an ihm so vorbei, als er in den Park stürmte, wo einige Gärtnerinnen damit beschäftigt waren die kostbaren Blumen zu pflegen und währenddessen laut schnatterten. Sie verstummten als der Prinz an ihnen vorbei flitze, redeten aber weiter, kaum war er weg. Julio bremste und betrat langsamer die Terrasse, die einen wunderbaren Blick auf den großen Zentralsee erlaubte. Im Licht der Untergehenden Sonne saß seine Mutter in ihrer Liege und hatte die Augen geschlossen.
"Mutter!" rief er aus und sie drehte den Kopf langsam und lächelte schwach.
"Was gibt es Paidí?"
"Wie geht es dir, Mutter?"
"Schlechter...aber mach dir nichts draus, ich werde hier im Sonnenschein liegend beten und dann wird mich Gott rufen und ich antworten müssen. Sorge dich lieber um deine Unsterbliche Seele!" Julio nickte stumm und sah auf den weiten See hinaus. Weiße Vögel flatterten vom Spiegelglatten Wasser auf.
"Musst du wieder in den Heidnischen Tempel?" Abermals nickte er.
"Lass uns gemeinsam das Gebet sprechen, damit deine Seele rein bleibt, bevor du in den Götzentempel musst."
Nachdem sie gemeinsam dies getan hatte ergriff sie seine Hand und er spürte ihre kalten Finger.
"Versprichst du mir etwas?" flüsterte sie dünn.
"Alles, Mutter. Alles."
"Bete auch du mit deinen Kindern, ich möchte meine Familie gut wissen...aber sage es nicht deinem Vater, er würde es nicht verstehen. So freundlich und umgänglich er auch sein mag, so ist er doch ein brutaler Eroberer. Vergiss das nicht!" "Ja, Mutter."

Die Fahnen flatterten lautstark im Wind, als die Trompeten geblasen wurden und die Acht Männer mit dem langen Sarg erschienen. Er war mit weißen Tüchern bedeckt und sie schritten langsam und würdevoll die Stufen hinab. Die weite weiße Treppe führte hinab zum Wasser, wo ein kleines Boot lag, welches fast vollständig mit Zweigen und anderen Brennbaren Material ausgefüllt war. König Julio Auguster folgte dem Sarg mit gebeugten Haupt, kurz hinter ihm sein Sohn. Die Fürsten des Reiches standen schon unten beim Boot und hatten sich in einem Halbkreis aufgestellt. Die Musiker spielten ihren Totenmarsch weiter und die niedrigeren Adligen standen stumm Spalier, ihnen war wie fast jedem anwesenden die Prozedur zu wieder. Eine Beerdigung für jemanden, der nicht einmal dem Volk entstammte, für eine Fremde, einer Szuka. Dies sollte man aber nicht lieber dem König sagen, er verstand diesen Begriff immer als Angriff auf seine Persönliche Ehre. Der Sarg erreichte nach einer quälenden Viertelstunde das Boot und behutsam wurde er auf dasselbe gelegt. Der König trat vor und sprach die letzten Worte:
"Heute tragen wir Lány in das Totenreich. Sie war ihrem Volk eine tapfere Dienerin, ihrem Mann eine getraue Frau und ihrem Kind eine fürsorgliche Mutter. Möge sie Einlass in die Hallen des Halott örség" finden, trotz ihrer beharrlichen Götterlästerung war sie doch ein gutes Wesen und verdient die ewige Steppe."
Mit diesen Worten senkte sich die Fackel und das Boot brannte sofort lichterloh. Die Taue wurden abgetrennt und langsam trieb es immer weiter davon. Da ihre Teilnahme nicht mehr erforderlich war, gingen sofort alle Fürsten und innerhalb einer Minute standen nur noch Julio Auguster und sein Sohn, Kiraly Julio Auguster, am Steg und sahen dem Boot hinterher, welches wie ein Leuchtfeuer immer weiter auf den Horizont zu schwamm, immer kleiner wurde und zuletzt erlosch.
"Nun mein Sohn, ich werde ihr bald folgen. Bis dahin musst du bereit sein." begann sein Vater und legte seine große Hand auf seine Schulter.
"Ich werde bereit sein."
"Ich habe schon unter den jungen Töchter der Fürsten eine vielversprechende Partie herausgesucht, kennst du Maria Ceicla?"
"Nein, Vater."
"Ich hoffe sie gefällt dir, hübsch ist sie auf jedenfalls und mehr brauchst bei einer Frau auch nicht unbedingt."
Zuletzt geändert von Georgios am 9. März 2014 01:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: [AAr] Geschichten aus Álmodozásra

Beitragvon Georgios » 8. Februar 2013 17:14

Ketzerei!

Das 987. Jahr der Sonne


"Fürsten des Reiches! Eine ungeheure Schandtat ist offenkundig geworden!"
giftete Benjamin im Ratsaal, während er wild mit den Händen gestikulierend auf und ab ging.
"Unser aller geliebter König, Julio der IV., der alte Narr, hat unser Volk verraten!"
Er stellte sich vor den Thron, von welchem aus sein Bruder ihn wütend anfunkelte.
"Ihr mögt euch fragen, was ist es, was er getan hat? Aber ihr werdet nicht wundern, warum ich dieses Thema hier anspreche. Unser König, der unser aller Vorbild sein sollte, huldigt dem Gott der Keresztények!"
Ein Raunen ging durch die Menge und alle Blicke gingen zum König, der dröhnend lachte und von seinem Thron aufstieg.
"Bruder, Bruder...deine Scherze und Posen waren schon immer belustigend, aber verschon uns davon in dem Raum der Heiligen Politik."
"Seht wie er es abstreitet! Er versucht den Vorwurf ins Lächerliche zu ziehen, aber du hast keine Chance." schrie der Prinz begeistert in die Menge.
"Bei Nevető Isten! Du erhebst hier grundlose Vorwürfe! Ich lasse dich gleich in Ketten abführen, für diese Beleidigung."
"In der Tat, Prinz Benjamin, habt ihr Beweise für eure, nun ja, doch frevelhaften Anschuldigungen?" fragte Lord Barney von Deadlien den Prinzen.
"Ja...natürlich. Sagt, Fürsten, ist euch nie aufgefallen, das mein werter Bruder nie bei den Heiligen Festen anwesend ist? Nicht oft die Riten der Ahnen vollzieht? Sich abfällig äußert in kleinen Runden?"
"Das mag alles sein, sind aber keine Beweise." wandte Barney ein und erntete ein Nicken des Königs, welcher wieder auf dem Thron saß und einen gelangweilten Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte.
"Ich habe Nachforschungen angestellt. Und Beweise gefunden!"
Benjamin wandte sich zu einer Wache und befahl.
"Führt die Gefangenen herein!"
Sofort verschwand die Wache, während der Prinz weiter fort fuhr.
"Ich habe mindestens siebzehn Fällen von zu Tode verurteilten Keresztények, die am nächsten Tag schon verschwunden war. Und jedesmal eine Begnadigung des Königs. Außerdem befahl er vor einigen Tagen die Schändung einer alten Ruine zu beenden, in welcher die Verteufelten Symbole eingeritzt waren."
Die Tür öffnete sich wieder und fünf Männer und Frauen wurden von den Wachen hereingeschubst. Sie blieben vor dem Prinzen stehen und nachdem sie von den Wachen mit einem unsanften Stoß der Lanzen auf die Knie gezwungen worden waren, packte der den ersten an den Haaren.
"Dieser Hund hier ist auch ein Keresztények! Aber das wissen wir wohl alle, ist er doch gebrandmarkt. Wie heißt du, Wurm?"
"Ismerője igazság!"
"Schweig, Hund."
Der Prinz trat den Mann hart.
"In dem Verhör hat er unabhängig von den anderen fünfen gesagt, dass sie immer zu sechst ihre ketzerischen Messen gehalten haben. Und alle sechs sind in der Halle. Hier sind die ersten Fünf Würmer."
Er fuhr mit der Hand zum König.
"Dort ist der größte Hund."
"Foltern um ein Geständnis zu erzwingen...das kann doch nicht dein Ernst sein." meinte der König müde und gähnte.
"Ich habe sie nicht gefoltert. Das hat unser ehrenwerter Graf von Deadlien beaufsichtigt. Außerdem war es mehr eine Befragung. Aber was tat er, nachdem er diese Schändlichkeit entdeckt hatte? Er schwieg. Aber zum Glück bekam ich das Protokoll."
"Das sind schwere Vorwürfe, Julio." bestätigte der Herzog von Synkrien.
"Was habt ihr zu eurer Verteidigung zu sagen? Oder ihr, Lord Barney?"
Beide schwiegen. Der Prinz lachte laut auf und machte ein paar Schritte auf den König zu, mit einem eindeutig Mordlüsternden Lächeln, doch stoppte er, als er plötzlich die Hand hob.
"Müh dich nicht weiter, Királya férgek. Du hast noch mehr Beweise."
Benjamin stockte. "Du gestehst es ein?"
Er lachte und schrie.
"Seht, er gesteht!"
Der König schwieg und der Herzog von Synkrien ging weiter nach vorne.
"Eure Majestät, es scheint als würden euch die Freuden des Halotti Máglya erwarten."
"Scheint so."
bestätigte der König und der Herzog nickte würdevoll und füllte mit seiner Stimme den Raum:
"Fürsten! Wir haben einen neuen König! Lang lebe Benjamin Auguster!"

"Das es so endet."
meinte Lord Barney, während sie gemeinsam nach draußen geführt wurden.
"Wieso hast du es denn nicht gesagt?" wunderte sich Julio.
"Treue ist auch eine Tugend der Götter. Ich verstehe euch nicht, aber ich verrate euch nicht."
"Ruhe, ihr Hunde." fauchte die Wache und band sie an den Pfahl.
"Sonst was?" hackte der König nach. Die Wache ging einfach weg.
"Ich danke dir. Vielleicht sehen wir uns im Himmel wieder."
"Vielleicht beim Totenrichter."
"Vielleicht. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal auf dem Platz der Sonne verbrannt werde."
"Wunder gibt es immer."
"Ruhe auf den heißen Plätzen!" schrie der Folterknecht. "Ich möchte das Urteil verlesen!"
"Nur zu." forderte ihn Lord Barney auf und der Knecht entrollte die Schriftrolle.
"Aufgrund von Gotteslästerungen werden Julio und Barney, Ketzer höchsten Ranges und Verräter der Heiligen Krone, zum Tode durch das Feuer verurteilt."
Der Knecht nahm eine Fackel und entzündete die Scheiterhaufen.
"Das wird hell. Ich mache lieber die Augen zu." meinte Barney.

"Da verbrennen sie, wie die Hunde."
meinte der Herzog von Synkrien zu König Benjamin. Gemeinsam standen sie auf dem Hohen Balkon und lauschten den Schreien.
"Geschieht ihnen Recht. Aber nun müssen wir sehen, wie tief das Geschwür sitzt und es ausmerzen. Ich glaube Nika zahlt zu wenig Abgaben." befand der Herzog.
"Den Hunden kann man nie genug nehmen."
"Richtig, Sir."
"Aber auch für sie habe ich eine wichtige Aufgabe."
"Ich höre."
"Es besteht Grund zur Sorge, dass sich die Ketzerei in den Ländern von Deadlien verbreitet hat."
"Ein Säuberung?"
"Ja und gründlich. Tötet jeden den ihr im Verdacht habt, falsch lagt...die Götter sehen es euch nicht nach. Die Hälfte des beschlagnahmten Landes gehen an mich, ein Viertel an euch und der Rest an die Hinterbliebenden."
"Welche ein Weiser Plan!"
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Re: [AAr] Geschichten aus Álmodozásra

Beitragvon Georgios » 8. Februar 2013 22:46

Hungersnot

Das 1331. Jahr der Sonne


"Herrin."
begann der Gesandte nochmal erneut. "Ihr könnt mein Volk doch nicht verhungern lassen."
"Wer sagt das ich es nicht kann?" antwortete die Matriachin und biss in einen knackigen Apfel. Alle Höflingen lauschten gespannt dem Gespräch, kein andere Geräusch war im Saal zu hören.
"Ihr seid doch auch ein Mensch." stellte der Nordmarische Bote fest und irrte sich, dass er damit etwas erreichen würde.
"Tatsächlich? Ich denke ja."
"Dann gebt Nordmar etwas von euren Vorräten!"
"Nein. Wir brauchen sie selber."
"Ihr habt mehr als genug, Herrin." begann der Gesandte nochmal erneut. "Ihr könnt mein Volk doch nicht verhungern lassen." "
"Wer sagt das ich es nicht kann?" antwortete die Matriachin.
"Ihr habt mehr als genug! In meiner Heimat verhungern Kinder und Frauen!"
"Ihr habt Fehler gemacht. Die Folgen müsst ihr ertragen. Es ist ja nicht so, als ob Nordmar immer freundlich zu uns war. Ich erinnere da nur ungern an die eine Sache..."
Francesca ließ das Ende des Satzes offen und im Raum blieb für einige Zeit eine unangenehme Stille zurück, bevor der Bote sich räusperte.
"Herrin, das ist nun schon lange her....ein einziger Mann, unfähig seine Triebe zu kontrollieren, darf doch kein Richter über ein ganzes Volk sein." rechtfertigte der Mann sich, aber auch damit stieß er bei der Matriachin nicht auf Gegenliebe, eher im Gegenteil, für sie sank er auf die Größe einer Milbe herab.
"Oh, doch. Gerechtigkeit wird immer irgendwann vollstreckt. Sei sie auch noch so hart. Geht lieber. Hungert mit euren Lieben. Am Dritten Tag des Neuen Jahres werde ich Hilfe schicken."
"Herrin, das ist in vier Monaten..." jammerte der Bote laut auf und sie fauchte ihn an. Ihre Eiskalte Stimme durchschnitt die Luft
"Schweig! Und geh mir aus den Augen, oder lass dir deine rausreißen. Dein jämmerliches Geheul geht mir auf die Nerven. Stirb anständig, aber bitte leise."
Der Bote verbeugte sich tief und Verlies dann den Saal.
"Matriachin Francesca, glaubt ihr wirklich das war klug?" fragte sie der Herzog Roger Silberblatt.
"Nein, war es nicht. Aber sie mussten dafür bezahlen. Niemand legt Hand an mich!"
"So müssen wir zum Krieg rüsten." stellte der Herzog fest, und tat dies nicht einmal unerfreut. Zu lange schon waren die Klingen sauber gewesen, zu lange war er von den Schreien Sterbender Männer entfernt gewesen. Zu lange war das Land nicht bewässert worden.
"Tut dies. König Racen kann sich nicht mal gegen seine Frau behaupten, und das ist ein Waschweib. Gegen den Stahl Vanidariens kann er dann schon gar nichts. Aber die Nordmänner...eine gute Prüfung. Die Schwachen werden wohl sterben."
"Viele gute Soldaten." korrigierte Roger, der zwar oft mit der Matriachin einer Meinung war, aber nicht so Menschenverachtend war wie sie, wobei auch sie so ihre Momente hatte.
"Er wird neue hervorbringen."
Roger verbeugte sich auch und entfernte sich ebenfalls. Matriachin Francesca lud den nächsten Bittsteller ein um sein Problem zu lösen, zu verschlimmern oder zu ignorieren, wie es ihr im Sinn stand.


Wie von einem Teufel getrieben jagte Tador vom Hammerclan über die Große Sumpfstraße nach Norden, in seine Heimat. Eiskalter Wind pfiff ihm um die Ohren, die Hufe klapperten im Stakato, während er immer weiter ritt. Der Himmel war Wolkenlos und die Sterne glänzten in ihrer Pracht, besonders die Blutsterne - sieben Rote Punkte in Form seiner Heimat am Himmelszelt. Immer wenn sie leuchteten stand Krieg bevor. Wie jetzt. Wenn Vanidarien ihnen nichts geben wollte, mussten sie es sich holen. Nordmar war immer arm gewesen, hatte aber etwas was, was es wertvoll machte. Als Verbündeten. Seine Männer, die tapfersten und mutigsten der Welt, kampferprobt und Todesverachtend. Niemand hatte sie gerne als Feinde, und bislang war noch keiner so dämlich gewesen sie zu verägern. In Vanidarien hatten sie noch nie gekämpft, in einem Land, was außer Eisen nicht viel bot. Die Felder waren nicht sonderlich fruchtbar und die Wälder düster. Aber jener Wind, der im August den Schnee nach Nordmar gebracht hatte, hatte den Vanidarischen Bauern zu einer Rekordernte verholfen, derer ihre Speicher nicht Herr werden konnten. Und dennoch wollten sie nicht helfen. Dafür würden sie büßen und die Männer Nordmars würden erst innehalten wenn sie den Kopf Francescas in den Händen halten würden. Auf dem Gipfel des Hohen Berges, dort würde er sich bestimmt gut auf einem Pfahl machen. Die langen, schwarzen Haare im Wind, die roten Lippen leer, die Grauen Augen blass....die Haut schneeweiß, wie immer. Sein Pferd sprengte über die Brücke an den armen Wächtern vorbei und schien zu beschleunigen, als seine Hufe den gefrorenen Boden Nordmars berührten und wie die Rösser der Walküren über die leere Ebene fegte. Er kannte sein Ziel, Helms Klamm, ein alter Turm in einer der tiefen Schluchten des Riesengebirges, mit dem großen Warnhorn, welches immer die Nordmarer versammelte, wenn es in den Krieg ging. Was seit dem letzten Mal viel zu lange her war. In seinem Inneren freute sich Tador auf das hemmungslose Blutvergießen, Brennenden Häuser und flennenden Frauen. Ja, dann würde er das Leben so richtig genießen, wenn sie vor ihm Knieten und seine Macht respektierten. Das Pferd hielt vor dem Eingangstor zum Turm, welcher zur Zeit unbesetzt war, da sich die Clan-FÜhrer stritten, wer nun die Wache zu übernehmen hatte, der Feuer oder doch der Eisclan? Ihm war es egal, solange es einer machte. Er sprintete die Treppe hoch und kam schnell oben auf dem Ausguck an und bestaunte das Horn: Übermenschlich groß, aus Stein gemeißelt. Er legte die Lippen an das Horn und blies so stark wie möglich hinein. Es begann leise und tief, ein Dröhnen, welches immer lauter und lauter wurde, bis es ihm schien als würden seine Ohren zerspringen. Der Widerhall der Tausend Schluchten dröhnten über das ganze Land und selbst in Aratar und auf den Inseln war es zu hören. Jeder wusste es: Nordmar zieht in den Krieg.

Pfeile flogen durch die von tausenden Bränden erhellte Nacht und Herzog Roger brüllte Befehle zu den Bogenschützen der Zitadelle.
"Schießt! Trefft! Tötet!"
Pfeilsehnen vibrierten, als hunderte den gefiederten Tod den Anstürmenden Nordmarern brachten, die kaum Rüstung trugen. Roger hatte seine Männer wesentlich besser ausgerüstet, mit Plattenpanzern und Stahlsehnen. Aber der Feind kannte keine Furch und die Flut stürmte weiter, die Leitern in den Händen. Eine weitere Salve lies hunderte stürzen, aber nun waren sie an den Mauern.
"Zieht eure Schwerter! Heute Nacht speisen wir in den Hallen der Götter oder an der Seite der Matriachin!" feuerte er die Ritter an, die in ihren schweren Rüstungen Aufstellungen an den Zinnen, gerade als die Leitern angelegt wurden und die Gegner mit Schaum auf den Lippen den Wall erklommen und sofort den blutigen Tod durch die schweren Schwerter erlitten. Aber ihre Anzahl war endlos und die Ritter in ihren dicken Rüstungen waren um ein vielfaches Langsamer als die flinken, ungepanzerten Nordmenschen. Mit ihren teuflischen Äxten schnitten sie sich durch die Kettenhemden und spülten die Verteidigung davon.
"Bleibt standhaft!" Lord Roger hieb mit seiner Zweihandklinge um sich und trennte Köpfe von Körpern, oder schlug sie mit seinen gewaltigen Kräften einfach mitten durch. An anderen Stellen war die Verteidigung nicht so stark und so rannten die Nordmarer schon bald durch den Innenhof der Festung und das große Tor öffnete sich knarrend für noch mehr Wilde. Die Verteidiger waren auf den Wällen gefangen, aber kämpfen unverdrossen weiter. Das Klirren von Stahl und das animalische Gebrüll drang selbst in das Zimmer der Matriachin vor, die dort schlafen wollte, aber bei einer solchen Lärmstärke war es ihr ein Ding des Unmögliches. Francesca nahm ihren Mantel und schnallten sich ihr um, dann packte sie eines der leichten Kettenhemden, warf es über und nahm im Herausgehen eines der kürzeren Schwerter. Im Innenraum der Großen Halle war schon über all Feinde und so stellte sie sich einfach auf die Treppe und rief:
"Ihr wollt was zu Essen? Kommt nur her!"
Sofort drehte sich ein Dutzend von Barbaren um und stürmte mit ihren Schlachtruf die Treppen hoch, wobei sie dem ersten einen Fußtritt in die Brust verpasste, sodass er wieder herunterrollte und alle anderen mit riss. Elegant sprintete sie hinterher und stach sie ab, wie sie betäubt auf dem Boden lagen. Blut lief auf die weißen Fliesen und setzte den ganzen Raum in einen himmlischen Kontrast: Blütenreines Weiß, tiefes Rot, Schwarz. Sie schritt achtlos über die Toten Haufen Fleisch hinweg, bis sie in dem Haupteingang zur Halle stand und in mitten der Schlacht Tador, Tador vom Hammerclan entdeckte, wie ein Löwe kämpfend. Sie Pfiff laut und winkte mit einem spöttischen Lächeln, was diesen so in Rage versetzte das er seine Gegner einfach ignorierte und brüllend auf sie zu rannte. Er holte mit seinem Schwert weit aus und mit unbarmherziger Wucht schnitt es durch...die Luft. Francesca war einfach einen SChritt nach hinten getreten und das Schwert hatte sie in den Holzrahmen gefräst und steckte dort leicht fest. Mit einem kalten Lächeln war sie sofort an ihn heran und stieß ihre Waffe tief in seinen Magen.
"Den brauchst du ja nicht mehr." flüsterte sie und zog es wieder heraus. Tador schnappte nach Luft wie ein Fisch und klappte dann wie ein Stuhl zusammen.
"Zorn tut eben nie gut."
Viele anderen Armeen wären bei dem Tod ihres Anführers geflohen, aber nicht so Nordmar: Sie ignorierten es einfach eiskalt, dass ihr Kriegsheld von einer Frau umgebracht worden war und kämpften weiter.
"Los, tötet sie alle!" schrie Francesca und dies spornte die Ritter mehr an, als es jede Rede von Roger jemals getan hätte. Sie ergriff eines der Banner mit dem Silbernen Baum und schritt mit ihm in der Hand vorwärts, während sie mit Schwert auf alles einschlug, was keine Rüstung trug. Langsam drängten sie die Angreifer zurück, die Ritter bildeten kurz vor ihrer Matriachin eine Kampflinie und schnitten mit ihrem glänzenden Stahl einen Weg durch die Masse von Gegner. Gegenseitig deckten sie sich und so rannten die Nordmarer vergeblich an - und zogen sich zurück. Mochten sie keine Furcht kennen, so sahen sie unausweichliche Niederlagen dennoch kommen und mussten sich nicht opfern.

"Herrin, unser Volk leidet große Not in der Östlichen Ebene. Lange hat es nicht mehr geregnet und nun sind die Felder verdorrt."
berichtete der Bote und sah sie Hoffnungsvoll an.
Sie biss herzhaft in eine Birne und antwortete nicht sofort.
"Herrin?"
"Die Stämme der Wüste waren immer gut zu uns...auch wenn sie verdammte Heiden sind." stellte sie die Lage da, und dachte darüber nach, ob Gutes Wetter hier bedeutete, dass woanders die Ernten miserabel wurden.
"Unser Gott hat uns immer geleitet."
"Ach, und wo leitet er euch jetzt? Wo hat er euch in den Jahren des Falls geleitet?"
"Er prüft uns. Je stärker die Not, desto größer muss unser Glaube sein."
"Dann glaubt mal schön ohne Nahrung. Ihr fastet doch auch gerne."
"Aber diesmal glauben wir, dass Gott uns durch ihre Triaden prüfen will und wir hartnäckig bleiben." bekräftigte der Bote.
"Nun...da wir Nordmar nichts abgeben müssen, sie haben jetzt wieder genug, oder eher weniger Mäuler, könnt ihr die überschüssige Nahrung gerne haben."
"Danke, Herrin. Die Aftrokratis Nika wird ihnen ewig danken."
Francesca winkte lachend ab.
"Ich helfe doch wo ich kann."
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Georgios
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Re: [AAr] Geschichten aus Álmodozásra

Beitragvon Georgios » 9. Februar 2013 15:54

Das Duell


Das 1358. Jahr der Sonne


"Da es relativ unerheblich ist, wenn du heiratest, darfst du es dir aussuchen." eröffnete ihr Vater, Lord Salin von Deadlien, die verschiedenen Möglichkeiten.
"Also entweder Talin von Ceicla oder Tamás von Belunda?"
"Richtig. Sie beide gehören Familien an, die Reich und Mächtig sind, außerdem haben sie beide bei mir gefragt, ob sie dich heiraten können. Ich will dir nichts aufzwingen, also überlasse ich die Entscheidung dir, mein Schatz."
Lord Salin sah sich um und entdeckte Lord Eftalan von Synkrien.
"Entschuldige mich, ich muss mich streiten."
Sofort ging er zum Lord von Synkrien und begann mit ihm über die Großen Säuberungen zu reden und über eventuelle Wiedergutmachungen. Celina blieb alleine zurück und betrachtete die beiden Anwärter: Äußerlich nahmen sie sich nicht viel, beide Männer in der Blüte ihrer Jahre. Beide waren freundlich. Sie waren wirklich ziemlich identisch.
"Du machst so ein ratloses Gesicht, Kind." sprach sie von der Seite eine ältere Frau an, deren auffälligstes Kennzeichen die Blässe ihrer Haut war.
"Nun, ich muss eine Entscheidung treffen. Ich bin Celina von Deadlies und sie sind?"
"Matriachin Francesca von Vanidarien. Sie mögen vielleicht schon von mir gehört haben."
Sie zwinkerte ihr freundlich zu und das man von ihr gehört haben könnte war eine Grandiose Untertreibung: Jeder kannte die Geschichten von Matriachin Francesca, die die Nordmarer zurückschlug und seitdem Vanidarien in ein Dutzend Kriege geführt hatte, aber jedes Mal siegreich aus ihnen herausgegangen war.
"Wo liegt denn dein Problem? Ich würde gerne helfen."
"Mein Vater hat mir gesagt, ich dürfe mir aussuchen wen ich heiraten solle, den Prinzen von Ceilca oder den von Belunda." vertraute sie sich ihr an und sie lächelte wissend.
"Ah! Zwei Prachtburschen, man merkt an ihnen, dass sie Halbbrüder sind. Wenn dir keiner sympathischer erscheint, dann lass sie doch kämpfen. Es wäre fair. Der Sieger bekommt die Hand der schönsten Frau des Landes, der Verlierer hat einen Grund."
"Ich bin nun keine Freundin von Mord und Totschlag..."
"Sie müssen ja nicht sterben. Aber es könnte auch helfen sich besser früher als Später an den Verlust im Krieg zu gewöhnen. Schaden tut es bestimmt nicht."
Celina nickte, war sich aber dennoch nicht sicher.
"Komm, ich mache das für dich." half ihr Francesca weiter und hackte sich bei ihr unterm Arm ein und führte sie zu Talin und Tamàs, die gerade mit dem König redeten.
"Meine Herren!" begann Francesca und alle drei drehten sich zu ihr um. Talin und Tamàs hoben interessiert die Augenbrauen, der König schnitt eher eine Miene die aussagte: Nicht die schon wieder...
"Diese Lady wird in drei Wochen denjenigen von euch beiden heiraten, der aus einem Duell siegreich hervorgeht."
"Einverstanden." antworteten beide zeitgleich.
"Auf der Festwiese." bestimmte Talin den Ort und Tamàs sogleich die Zeit. "Im Morgengrauen."
"In meinem Königreich werden sich die Adligen nicht wegen Frauen die Köpfe ein..." hob Racen die Stimme, aber wurde sofort von Francesca fixiert.
"Schweigt! Verkriecht euch zu eurem Waschweib, aber beschmutzt nicht meine Ohren mit eurem Geheul. Es klingt fast wie das eines Keresztények!"
König Racen murmelte etwas in seinen Bart und schlich sich davon, sehr zur Freude der Anwesenden.
"Immer wen ich euch sehe, Francesca, bin ich glücklich, dass ihr nicht die Königin seid."
"Ihr wart schon immer ein netter Junge, Talin. Ich würde ja zu gerne das Duell überwachen, aber bin ich leider in Vanidarien unabkömmlich, muss ich doch die neuen Matriachin einweisen. Lord Roger Takien Silberblatt wird an meiner Stelle Schiedsrichter sein."
"Einverstanden." antworteten die beide wieder synchron.
"Möge der bessere gewinnen!"

Die Festwiese auf den Hügeln am Ufer des Ceiclos war wunderschön im Hochsommer: Blumen blühten überall und Schmetterlinge tanzten in der Luft. Es war angenehm warm, sodass Celina ihr offenes Kleid tragen konnte, was die Arme und die Beine bis zu den Knien freiließ, und ansonsten war die Stimmung ausgelassen. Die Familien von Belunda und Ceicla waren gekommen und scherzten miteinander, während Diener den Kampfplatz vorbereiteten.
"Ein wunderschöner Tag, nicht wahr, Rózsa?" fragte sie Roger T.Silberblatt von der Seite und sie musste ihm zustimmen.
"Schön warm. Wie in meiner Heimat."
"In Vanidarien ist es jetzt wahrscheinlich düster und es regnet. Oder wir haben Nebel."
Die beiden Prinzen traten auf den Kampfplatz, beide identisch gerüstet: Ein Langschwert, Lederwams und ein Buckelschild. Interessiert erhob sich Celina von ihrem Sitzplatz und musterte sie: Ob Absicht oder nicht, aber sie hatten die gleiche Haarfarbe, die gleiche Friseur, die gleiche Länge. Wenn es Kopien waren, dann waren es aber gute, dass musste man ihnen lassen.

Lord Talin reichte Tamàs die Hand und dieser schüttelte sie kräftig.
"Möge der Bessere gewinnen, Bruder." meinte dieser und Talin nickte wohlwollend. Gemeinsam drehten sie sich zur Tribüne um, wo Celina saß, die Perle Deadliens, und verbeugten sich schwunghaft. Lord Roger T.Silberblatt erhob sich und rief.
"Die Regeln sind klar, der Kampf ist zu Ende, wenn sich einer ergibt, danach darf kein Hieb mehr geführt werden. Keine Hilfe von Außen, ansonsten ist alles erlaubt. Mit Erlaubnis der Lady beginnt nun der Kampf!"
"Jawohl, Sire." bestätigten sie im Chor und stellten sich am jeweils anderen Ende des Kreises auf und hielten sich kampfbereit. Langsam gingen sie das Gegenüber abwägen im Kreis, bis sie beide quer zur Sonne standen.
"Cecila!"
schrie Talin und sprang mit einem gewaltigen Satz auf Tamàs zu, der dem Hieb durch eine geschickte Parade entging und seinerseits zuschlug, sein Schwert prallte klirrend am Schild seines Gegenüber ab, welcher sofort von einer halb geduckten Position zustach und den Arm von Tamàs streifte, aber ihn nicht verletzte. Dieser wich einige Schritte zurück und begab sich wieder in eine Verteidigungshaltung. Talin stellte sich drei Schritte vor seinen Bruder und begab sich in die gleiche Haltung. Fünf Minuten standen sie so da, bis Tamàs rief:
"Belunda!", gleichzeitig wie Talin : "Ceicila!"
und ihre Schwerter kreuzten sich in der Luft zwischen ihnen., Talin wirbelte herum, um seinen Gegner in die ungeschützte Seite zu fallen, aber Tamàs war ein geübter Schwertkämpfer und besaß hervorragende Reflexe. Er konnte irgendwie das Schwert innerhalb von Sekunden so herum reißen, dass er den Hieb parierte und schlug mit seinem Schild hart nach seinem Rivalen. Der Stoß wurde durch das Wams abgedämpft, warf ihn aber dennoch zurück. Talin lies sein Schwert fallen, welches von Tamàs noch im Fluge weggetreten wurde und aus dem Kampfring flog.
"Ende!"
lächelte er und ging auf Talin zu, der blitzschnell nach seinen Füßen trat und ihn so dazu brachte unbequeme Bekanntschaft mit dem Boden zu machen und sofort die Hand mit dem Schwert packte und umdrehte. Vor Schmerzen schrie Tamàs auf und das Schwert fiel aus seiner Hand, während er mit der zur Faust geballten anderen Hand Talin ins Gesicht schlug und er von der Wucht des Schlages zurück geschleudert wurden. Sofort bemühte sich Tamas das Schwert zu greifen, aber Talin war schon wieder auf den Beinen und sprang ebenfalls dorthin. Unglücklicherweise prallten beide zusammen und gaben dem Schwert einen solchen Schwung, dass es knapp außerhalb des Kreise flog. Sie rauften noch einige Sekunden lang, bevor sie aufstanden und sich an den Richter wandten.
"Das ist ein Schwertkampf, keine Boxarena."
meinte Talin und Tamàs nickte.
"Ich schlage eine Pause und dann neu Bewaffnung vor."
"Einverstanden." nickte Roger T.Silberblatt und eifrige Diener begannen herum zu flitzen und den Kämpfern Getränke zu reichen, die zu ihren Familien schlenderten.
"Der Kampf wird in einer Stunde fortgesetzt." beschloss er weiter.
"Wieso erst in einer Stunde?" wudnerte sich Celina, die den Kampf mit einer Mischung aus Abscheu und Bewunderung betrachtet hatte.
"Ich habe Hunger und die Dienerschaft bereitet gerade das Mittagsmahl vor."

Talin dachte nach...sein Halbbruder war ein harter Gegner, ein zu harter. Er würde nachhelfen müssen. Er musste sie besitzen. Sie ihn den Händen seines Bruders zu sehen, wäre das schlimmste was ihm zustoßen könnte...dann doch lieber in den Händen eines Fremden. Aber er kannte den Richtigen für seinen Sieg.
"Gyilkos!" rief er einen der Diener zu sich. Dieser verbeugte sich tief und antworte: "Jawohl, eure Lordschaft."
Dabei funkelten seine blauen Augen boshaft.
"Du kannst mir einen Gefallen erfüllen."
"Ein Gefallen bringt mich nicht weiter. Ihr solltet ein wenig konkreter werden, eure Lordschaft."
"20.000 Goldmünzen dürften dir reichen."
"Natürlich. Ich werde euren Bruder unbemerkt aus dem Weg räumen."
"Verfehl ihn bloß nicht mit deinem Blasrohr." "Ihr könnt euch auf mich verlassen, eure Hochwohlgeborenheit."

Tamàs überlegte: Talin war genauso gut wie er und...der Gedanke sie zu verlieren, sie, die schönste die jemals unter der Sonne zu wandeln, er war einfach schrecklich. Eher sollten sie alle sterben, als das dies zuzulassen.Er würde Hilfe brauchen müssen.
"Kígyónyelvû!" rief er einen der geschäftigen Diener herbei, der sich tief verbeugte, aber keine Antwort gab.
"Du tötest meinen Bruder mit deinem Blasrohr, dafür erhälst du 10.000 Goldmünzen."
"20.000."
"Dann eben 20.000, du Gierschlund."
"Es wird Qualitätsarbeit, ich verspreche es euch."
Kígyónyelvû verbeugte sich erneut und verschwand dann im Gewusel der anderen Diener. Tamàs seufte und trank noch einen Schluck Wein. Er ergriff sein neues Schwert und schlenderte zum Kampfplatz, wo er Zeitgleich mit Talin eintraf. Sie lächelten sich gegenseitig an und gaben sich erneut die Hand.
"Auf eine schöne, neue Runde. Bruder."

Erneut standen sie sich gegenüber und alle betrachteten interessiert wie sich die beiden Kontrahenten zum zweiten Mal umkreisten. Roger T.Silberblatt pflückte sich eine Weintraube ab und warf sie in seinen Mund.
"Will die Lady auch eine?" bot er ihr eine an, aber sie musste verneinen. "Nincs."
Tamàs und Talin hatten sich in der Zwischenzeit einen raschen Schlagabtausch geliefert, bei dem jedoch nichts gravierendes passiert war.
"Ich glaube nicht, dass dieses Duell zu etwas führen wird."
"Wieso?"
"Weil sie genau gleich gut sind. Es wird ein langes Unentschieden sein und die Lany steht wieder Ratlos da."
"Scheint mein Schicksal zu sein."
"Aber wer weiß schon, vielleicht erbarmt sich Takács a sors ja für sie."
Die Menge schrie auf und Celina wandte den Blick wieder dem Kampf zu und sah das es Talin gelungen war Tamàs eine tiefe Wunde in den Rechten Oberarm zu schlagen, aber sie sah auch, dass Talin dafür eine am linken Oberarm erlitten hatte. Wütend funkelten sie ihr Gegenüber an und stürmten erneut aufeinander zu und heftiges Waffenklirren hallte über den Platz, während der ihre hitzigen Bewegung so viel Staub aufwirbelte, dass den Zuschauern die Sicht genommen wurde. Als er sich wieder legte, hatten sich die beiden Streiter von einander entfernt und atmeten schwer. Beide schielten zur Tribüne, dann sahen sie ihren Gegner wieder direkt in die Augen und stürmten schreiend los. Als sie nur noch wenige Schritte entfernt waren stolperten beide, fielen in einander und standen nicht wieder auf. Roger Takien Silberblatt sprang von seinem Stuhl und rief zu einer Wache. "Was ist da los?" Der Soldat rannte sofort auf das Feld und untersuchte die beiden, fand schnell einen Grund für den Ende des Kampfes und hielt eine Pfeilspitze hoch.
"Mörder!" rief jemand aus der Menge und plötzlich brach eine Massenpanik aus, als jeder ihn suchte. So als ob er es auf die Stirn tätowiert hätte.
"So wie es aussieht, hat sich ihr Problem gelöst, Rózsa."
Celina lächelte bitter, musste aber ihm abermals zustimmen.
"Auf die eine Weise ja, aber jetzt wird mein Vater einen anderen Mann suchen müssen."
"Für eine so schöne Jungfrau, wie sie es sind, Bedarf es da keiner Mühe."
"Womit sie abermals Recht haben...könnten. Aber dieser schreckliche Mord darf doch nicht ungesühnt bleiben..."
"Natürlich nicht. Früher oder später wird die Gerechtigkeit sie ereilen, aber wir würden sie nicht finden. Für mich liegt die Sache klar auf der Hand: Jeder der beiden Kämpfer hat einen Mörder angeheuert, also sind die beiden Auftraggeber schon bestraft. Es wird einer der zahllosen Diener gewesen sein."
Celina sah sich das Heillose Chaos auf dem Platz an, wo die Familien dazu übergegangen waren die jeweils andere zu beleidigen und auf eine Entschädigung für den Anschlag zu pochen.
"An ihrer Stelle würde ich mich nicht mehr in die Nähe von Ceicla und Belunda wagen, wenn sie erst darauf kommen, er eigentlich an dieser ganze Sache schuld ist, dann wird noch mehr Blut fließen."

"Das kompliziert die ganze Sache natürlich!"
fluchte Lord Salin und ging nervös auf und ab. Roger Takien Silberblatt stand still neben seiner Tochter und wartete darauf, dass der Fürst Deadliens weiterredete.
"Nicht nur, dass Belunda und Ceicla uns nicht mehr sonderlich mögen, nein, auch scheint das Interesse der Werber deutlich abgenommen zu haben. Man sagt, dass du den Verehrern den Tod bringst."
"Das ist Unsinn, Vater, und das weißt du auch: Ich kann doch nichts dafür das mein erster Versprochener von seinem Pferd fällt, oder die beiden sich gegenseitig ermorden lassen."
"Ich weiß, ich weiß. Aber, Kincs, du weißt auch, das andere Menschen nicht so aufgeklärt nachdenken wie wir, sonder hinter jedem Unglück einen Fluch wittern."
"Mylord." mischte sich Roger Takien Silberblatt ein.
"Ja?"
"Ich wüsste die Antwort auf eines eurer Probleme, ich würde mit höchsten Vergnügen und größter Ehre eure Tochter, schönste unter den Augen der Sonne und innerhalb határait a képzelet, ehelichen und sie nach Vanidarien bringen, wo sie unter dem Schutz meines Vaters, Lord Roger Silberblatt der Mächtige und der Matriachin Francesca stände. Dort wäre sie sicher und wenn es die Götter wollen, auch glücklich."
Salin dachte kurz nach und nickte dann.
"Ja...das geht in Ordnung. Aber sagt mir noch eins, Roger, wieso heißt deine Familie Silberblatt?"
"Das ist schnell erklärt, als wir landeten eroberte mein Ahnherr Vanidar Vanidos, damals noch Város genannt, und in der Zitadelle stand ein Baum vollkommen aus Silber. Oder silberfarbend. Vanidar nahm sich ein Blatt von diesem Baum, um nach alten Brauch das Land für sich zu beanspruchen und ließ es sein Wappenzeichen werden."
"Steht er immer noch?"
"Nein, er wurde während des Krieges gegen Nordmar in Brand gesteckt. Aber das ist nicht wichtig, es war nur ein Baum letzenendes. Außerdem werden wir ja, infolge des Krieges, die Perle Deadliens nach Vanidos führen können und sie wird diesen Verlust bei weitem überstrahlen."
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Re: [AAr] Geschichten aus Álmodozásra

Beitragvon Georgios » 9. Februar 2013 19:23

Aratar


Das 1398. Jahr der Sonne


Langsam ritt die kleine Gruppe auf der Landstraße Richtung Süden. Westlich von ihnen lag das weite Meer, welches unaufhörlich an die Küste schlug und in welchem die Möwen fischten, östlich von ihnen die sanft ansteigenden Hügel der Westmark. König Benjamin II. Genoss den Morgen so gut wie es ging und versuchte zu verdrängen weswegen er hier war – auf der Suche nach einem Ort, wo er nicht gedemütigt werden würde. Er verfluchte seinen Vater Racen, der es den Fürsten gestattet hatte ihm auf der Nase rumzutanzen und er selbst konnte nichts tun, um den Respekt der Fürsten zurückzuerlangen. Nicht mal sie angreifen konnte er, da ihm niemand folgen würde. Selbst seine Wachen würden dann den Befehl verweigern...es gab keine Loyalen Leute mehr. Dies war ein Grund dafür, warum seine Leibwache nur aus seinen Zehn Söhnen und Vier Enkeln bestand. Insgesamt waren sie sechszehnt, er und seine Frau eingeschlossen. Lord Mimir erwartete sie in seinem Landhäuschen, nicht weit entfernt und von dort aus würde er versuchen die Fürsten der Gegend zu mobilisieren. Bislang hatte er über seinen Plan nur mit seinem Onkel, dem Fürsten von Synkrien, gesprochen und er hatte ihm Hilfe zugesagt, wenn er selbst fünftausend Mann aufbieten könne. Bislang hatte er es auf die stattliche Fünfzehn gebracht, ihn eingeschlossen, die für die Krone sterben würde. Er glaubte nicht wirklich daran, dass er hier Hilfe finden würde, und so würden die Bürgerkriege andauern: Ceicla würde Belunda wieder mit Krieg überziehen, Vanidarien würde wieder mit Nordmar Streit beginnen und Synkrien weiter sich irgendwo einheiraten und sich dann das Erbe erschleichen. Alleine Nika und Deadlien waren Horte des Friedens, ersteres durch die Große Wüste geschützt, und letzteres durch seine pure Unwichtigkeit. Synkrien hatte damals gut dort gewütet und bislang hatten sie sich noch nicht erholt. Vor ihnen lag ein kleiner Wald, in den die Straße führte und es gefiel ihm nicht die frische Luft gegen die im Wald einzutauschen, aber er hatte kein Wahl. Missmutig ritt er an der Spitze der Kolonne in den finsteren Wald, in welchem die Straße sofort eine Biegung machte und man nicht merkte, dass keine zwanzig Meter entfernt sich eine freie Wiese befand. Perfekter Ort für einen Hinterhalt, dachte der König und konnte sich die rauchige Stimme eines Räuberhauptmannes vorstellen, die sagte:
„Überfall! Waffen weg.“
Verwundert blinzelte er, aber nein, der Hauptmann war kein Produkt seiner Fantasie, er war real. Überrascht zog er die Zügel seines Pferdes und blieb stehen.
„Waffen weg!“
„Nein! Wofür haltet ihr uns? Für Feiglinge?“
erwiderte der Kronprinz und der Räuber lachte hämisch.
„Nein, für Reiche Pinkel die Leben wollen.“
„Ihr vergesst mit wem ihr sprecht!“
„Mit wem den?“
„Euer König, Benjamin II Auguster von Álmodozásra!“
„Oh...“ Der Räuber verbeugte sich spöttisch. „So sieht der Drückeberger also aus? Hatte ihn mir erbärmlicher vorgestellt. Aber ich muss dennoch von etwas leben und so werdet ihr doch einem armen Räuber Almosen geben. Als großer Herrscher. Sonst sehen wir euch gezwungen, eure armen Körper mit neuen Öffnungen zu versehen und die Lady zu entführen.“
„Ich sage nur ein Wort: Támadása!“
Die Prinzen zogen ihrer Schwerter und sprengten mit ihren Pferden vorwärts auf die kleine Räuberbande. Der Hauptmann pfiff schnell und aus der Böschung der Straße hüpften plötzlich unzählige andere Banditen, einer von ihnen mit einer Armbrust bewaffnet. Sofort schoss der Bolzen los und durchschlug den Brustkorb des Kronprinzen, der ruckartig vom Pferd fiel. Die Banditen, die die Straße blockierten, holten lange Speere hervor und durchbohrten die ersten Pferde.
„Mutter!“ rief einer der Prinzen und fuhr weiter fort: „Los, brich durch und hole Hilfe!“
Ohne eine Antwort abzuwarten trieb er sein Pferd auf die Blockade und die Banditen sprangen beiseite um nicht überrollt zu werden. Genau in diesem Moment stürmte die Königin durch, kurz bevor die Banditen sich wieder sammelten und den Prinzen mitsamt Pferd aufspießten. Immer weiter und weiter gallopierte sie durch den Wald, bis sie ihn nach einer Ewigkeit endlich verließ und am Horizont das Landhaus von Lord Mimir erblickte.

Die Prinzen und ihr König hatten in der Zwischenzeit zwei weitere Verluste hinnehmen müssen und alle Pferde waren Tod. Sie hatten sich Rücken an Rücken gestellt und wehrten mit ihren Langschwertern jeden Vorstoß der Banditen ab und forderten manchmal sogar blutige Rache. Aber die Banditen konnte warten...sie hatten die Armbrust und konnten aus der Ferne töten. Wenn die Gefangenen einen Ausfall wagen würde, wären sie innerhalb kürzester Zeit Tod. Also mussten sie ausharren und darauf hoffen das die Räuber einen Fehler machen würden oder....oder Verstärkung käme. Die Armbrust schoss erneut und ein weiterer Prinz fiel getroffen zu Boden. Wenn es so weitergehen würde, dürfte es nicht mehr lange dauern, bis das Geschlecht der Könige Geschichte ist.

Endlich erreichte sie das Landhaus und fauchte sofort die Wache an.
„Wo ist Lord Mimir? Schnell!“
„In der Bibliothek.“ grunzte die Wache und sie brüllte ihn erneut an.
„Bringt mich zu ihm! Schnell!“
„Nur keine Hektik.“ grinste die Wache fies und schlenderte gemächlich durch den Gang.

Ein weiterer Bolzen flog und forderte ein neues Opfer.

„Da drinnen.“ meinte die Wache und deutete auf eine Tür. Schnell öffnete sie sie und sah einen Raum, der voller von Bücher nicht sein konnte: Regale bogen sich unter ihrer Last, Achtlos lagen sie auf dem Boden zerstreut und irgendwo da musste Lord Mimir sein. Sie knallte die Tür zu und aus dem Wirwarr erklang eine Stimme.
„Wer ist da?“
„Lord Mimir?“
„Ja?“ Ein älterer Herr erschien aus einer Ecke des Raumes plötzlich neben ihr und sie musste sich erst nochmal sammeln um weiter zu reden.
„Mein Gemahl und seine Söhne werden in dem Wald überfallen!“
„Ich bin Lord Mimir und ihr seid?“ fragte Mimir sie und reichte die Hand. Verwirrt starrten sie ihn an und begann nochmal:
„Mein Mann und seine Söhne werden im Wald abgeschlachtet!“
„Wer?“
„Mein Mann. Der König.“
„Hm...“
„Er wird angegriffen.“
„So, so.“ Mimir wartete ob sie etwas sagen würde und wandte sich ab, als dies nicht der Fall war. Sie war vollkommen verwirrt.
„Ihr müsst ihnen helfen!“ War der Mann debil?
„Wem?“
„Dem König, verdammt!“ schrie sie ihn, aber der wunderte sich nur.
„Was hat er König nur damit zu tun?“ Ihr riss die Geduld und sie stürmte aus dem Zimmer.
„Nicht die Tür zu knallen!“ warnte Mimir sie, aber zu spät: Mit einem Donnern fiel sie in das Schloss. Verzweifelt rannte sie ihrem Pferd, aber das stand nicht mehr an Ort und Stelle. Stattdessen grinste sie die Wache fies und anzüglich an und kaute auf irgendetwas herum. Sie rannte so weit weg wie möglich von diesem schrecklichen Haus und als sie nicht mehr konnte setzte sie sich frustriert auf einen Stein am Wegesrand.

Erneut schlug das Geschoss ein.

„Warum so traurig an einem schönen Tag, Lany?“
fragte plötzlich eine Stimme und sie blickte auf: Vor ihr stand ein leicht dämlich grinsender Bauer. Aber warum nichts erzählen? Schlimmer konnte es ja ganz bestimmt nicht mehr werden.
„Mein Mann und meine Söhne werden in dem Wald von Banditen abgeschlachtet und der Lord will nicht helfen.“
„Der Lord war schon immer nutzlos. Aber kommt, Lany, ich glaube ich kann euch helfen. Allerdings sollten wir uns beeilen.“ Der Bauer ergriff sie am Arm und rannten sofort los.

Der Schütze lud wieder nach. König Benjamin II. Konnte es nicht mehr ertragen und schrie:
„Halál!“
Und gab somit das Signal zum Sturmangriff. Seine großartigen Söhne und Enkel stürmten ebenfalls in die Reihen der Banditen und schlachteten die überraschten Männer gnadenlos ab. Jedoch sammelten sie sich schnell wieder und bald umzingelten sie die einzelnen Personen und griffen sie von allen Seiten an. Nach viel zu wenig Zeit sah sich der König wieder in den Kreis gedrängt, jedoch diesmal nur mit seinem jüngsten Sohn Rücken an Rücken stehend mit ihren Schwertern die Angriffe der Banditen abwehren. Immer wieder zerschlugen sie Speere, die die Räuber taktisch klug einsetzten, weil sie sich so nicht in Gefahr begaben.
„Ich glaube...“
Er zerschlug einen.
„Das ist...“
Erneut splitterte Holz.
„das Ende.“
prophezeite der König dunkel, aber sein Sohn widersprach ihm energisch.
„Das Haus von Auguster stirbt erst dann aus, wenn die Sonne am Himmel erlischt, so haben es die Priester gesagt!“
„Ach...die Priester.“
Die Banditen stießen wieder zu und wieder zerhackte er die Lanze. Aber sie wurden müde, hatten langen nichts mehr getrunken während die Räuber so viele an der Zahl waren und immer neue in den Kampf schicken konnten. Benjamin fragte sich, wie sich in seinem Reich derart große Banden bilden konnten, die offensichtlich keine Christen waren. Es war viel schlimmes passiert und wenn es so weiter gehen würde, dann würde es in ein paar Jahren kein einiges Reich mehr geben, von welchem im Moment auch nicht mehr viel zu sehen war, aber formell....formell Bestand es. Wenigstens das.
„Lass uns noch einmal stürmen, mein Sohn.“
flüsterte er und er spürte wie sein letzter Erbe nickte.
„Einmal für Glorie und Ruhm des Goldenes Thrones. Álmodozás!“ schrie er und sprang in mitten des engsten Banditen Haufens, warf ein paar mit seinem Gewicht um und köpfte ein paar andere mit seinem gewaltigen Hieb. Sein Sohn tat es ihm gleich und erreicht beinahe den gleichen Erfolg und dann kam etwas, was ihnen das Leben rettet, denn bevor die Räuber reagieren konnten:
„A király!“
hallte der Schlachtruf der Krone durch den Wald und dutzende...Bauern stürmten auf die Banditen zu, die ohnehin schon dezimiert und zu bei noch vollkommen perplex waren, und sofort verwandelte sich der sichere Sieg in ein erbärmliches Gemetzel, als die Banditen sich plötzlich eingekesselt sahen und in alle Richtungen flohen. Mit dem ganzen angestauten Hass zerstückelte Benjamin II. Sie förmlich und atmete schwer, als sie endlich alle vernichtet waren.

„Ich danke euch, Bauern von Aratar, dass ihr uns geholfen habt. Dafür schenke ich euch die Freiheit und all die Länder, die ihr bestellt sollen nun frei von jeglicher Fürstlichen Autorität sein und ihr sollt nur der Krone unterstehen, der ihr treu dient. Jeder der mit dabei hilft, mein Reich wieder zu errichten, soll Reich entlohnt werden. Teilt diese Botschaft jedem Mit den ihr kennt, möge sich eine Gerechte Armee versammeln, um Frieden und Ordnung zu bringen.“ sprach König Benjamin II. Zu den Bewohner des Dorfes Aratar und dachte, während er die Untergehende Sonne im Nacken spürte, das es vielleicht doch noch Hoffnung gäbe.
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Re: [AAr] Geschichten aus Álmodozásra

Beitragvon Georgios » 11. Februar 2013 17:29

Der große Nordsturm

Das 1458. Jahr der Sonne

Jarl Dagobert stand auf dem Bug seines Langbootes und genoss das kühle Salzwasser, welches bei jeder Welle in sein Gesicht spritzte. Das Schnelle Schiff durchpflügte die Windumtoste See elegant und die Mannschaft der Nordmänner griff immer dann ein, wenn es nötig war. Dagobert stand auf und hielt sich mit seinem Arm fest, während er Ausschau hielt nach einem Ziel, was sich zu plündern lohnte. In seiner Heimat hatten die großen Jarle den Ewigen Frieden verkündet, also mussten kampferprobte Wikinger wie er sich woanders vergnügen. Lange Zeit waren sie ratlos gewesen, bis sie sich schließlich an die Erzählungen eines Händlers vor ewigen Tagen erinnerte, der von einer Insel im Süden erzählt hatte. Ein Ziel, wenn auch vielleicht kein gutes, aber immerhin, wenigstens eins. Mit einer Flotte von über Schiffen waren sie losgesegelt, aber dieser Sturm hatte sie auseinander getrieben. Darüber brauchte man sich jedoch keine Gedanken machen, sie würden sich schon wieder treffen. Spätestens im Heimathafen.

„Schneller, vor Sonnenuntergang sollten wir fertig sein.“
trieb sein Vater sie an und sofort begannen sie richtig zu arbeiten. Geschickt hantierten sie mit den Heugabel und leerten den Boden in einem atemberaubenden Tempo. Die Sonne versank gerade hinter den Hügeln, als vom kleinen Hafen her die Glocken klangen. Interessiert richtete er sich auf und sah zum weiten offenen Meer hinaus: Dort sah man tatsächlich ein rotes Segel, welches in einem rasanten Tempo näher kam und es war ein Schiffstyp, den er noch nie gesehen hatte...aber das musste nichts heißen, er hatte bislang nur Fischerboote gesehen.
„Sieh mal!“ stupste er seinen Bruder an, der genauso interessiert hinsah. Lange Zeit war es her, seitdem sie ein Schiff gesehen hatten, dass ihren Hafen ansteuerte. Der letzte Mann der so krank im Kopf war, dass er hinaus gefahren war, war in einem Sturm vor einigen Jahren ertrunken. Man konnte eben nicht lange die Götter herausfordern.
„Komm schon, wir müssen arbeiten.“ trieb ihn sein Bruder zurück zur Arbeit und in Spannung, was das Schiff wohl bringen würde, schuftete er weiter.

„Männer! Es gibt gleich Arbeit!“
rief Jarl Dagobert und seine Mannen stimmten ihm grölend zu. Sie hatten alle ihrer Rüstungen angelegt und ihre Waffen geschärft.
„Wir brauchen hier keine Gnade zu zeigen, wie sonst. Diese Würmer können uns nichts!“
Das Langboot lief in den Hafen ein, wo sich einige Dorfbewohner versammelt hatten, um das Schiff zu empfangen. Zwei Wachen in schwarzen Waffenröcken mit einem in Silber gewirkten Blatt als Wappen. Leise schob sich das Schiff an den Steg und es schien so, als ob niemand an Bord wäre, da sich die Wikinger wie immer hinter den großen Schilden verbargen, die am Rand befestigt waren. So blieb ein größeres Überraschungsmoment gewahrt. Es donnerte Hohl, als das Holz auf den Stein traf und das war das Signal für Dagobert: Mordlüsten sprang er in einem Satz auf den Steg und stürmte auf die verblüfften Dorfbewohner zu. Bevor diese noch begriffen, was vor sich ging, hatte er seine Stahlaxt schon in einen Brustkorb versenkt und lachte irre. Seine tapferen Mitstreiter schlachteten die wehrlosen Dorfbewohner ebenfalls ab. Er konnte sich nichts schöneres vorstellen. Die beiden Wachen lagen auch schon erschlagen in ihrem eigenen Blut und die Bauern, die hinten gestanden hatten, lief panisch weg. Als ob das ihnen etwas nützen würde!
„Durchsucht die Häuser!“ schrie er seinen unbeschäftigten Kämpfern zu.
„Dann verbrennt sie!“ Er blickte auf eine der Leichen.
„Sie brauchen sie ja nicht mehr.“ Lachend stürmten die Männer in die Häuser und nahmen all die Wertgegenstände an sich. Dagobert musste sich nicht auf ein solches Niveau herablassen, er würde seinen Anteil bekommen. Stattdessen ging er zu der einen Wache und betrachtete das Langsschwert. Es war von einer herausragenden Qualität, aus feinstem Stahl geschmiedet. Dagobert hob es auf und schmiss seine rostige, alte Waffe weg. Ein Geräusch erregte seine Aufmerksamkeit und er blickte zu der Ursache. Da bewegte sich im Dach eines Bauernhauses doch tatsächlich noch was.
„Horgan, gib mir mal die Fackel.“ rief er seinen Maat herbei, der gleich mit zweien herbeigeeilt kam und ihm eine in die Hand drückte.
„Damit ihr es schön warm habt.“ schrie Dagobert zum Dach und warf die Fackel in einem weiten Bogen. Kaum auf dem Boden angekommen, entzündete sich das Stroh und innerhalb von Sekunden brannte das gesamte Haus lichterloh. Wie der Rest des Ortes. Als sie auf ihrem Langboot den Hafen verließen, meinte er zu seinem Maat:
„Dieses Land gefällt mir. Ein Paradies. Wie ein Traum.“

„Herrin.“
verbeugte sich der Bote, während Francisca in ihren Apfel biss, und erstattet Bericht:
„Unseren Nördlichen Dörfer wurden von Schiffen überfallen und niedergebrannt.“
„Wer war es?“ fragte sie, war sich aber sicher, dass es ohnehin egal war, angesichts ihrer Möglichkeiten.
„Die Überlebenden erzählten von Männern, die Ähnlichkeiten mit den Nordmarern aufwiesen.“
„Dann liegt die Sache doch klar und offen dar: Schickt einen Boten, der bei den Fürsten protestiert und sie auffordert, Entschädigung zu zahlen.“
Früher, in den großen Tagen von Francesca, da wären sie einfach einmarschiert, aber seitdem hatte Vanidarien viel an Macht verloren, besonders an die Zentralen Fürstentümer, Snykrien und die Westmark, und konnte somit nicht mehr der alten Politik frönen.Man musste Diplomatisch sein. Leider.
„Was tun wir in der Zwischenzeit, Herrin?“
„Verstärkt die Wachen an den Küsten.“
„Dazu müssten wir welche aus Neu-Vanidos abziehen, Herrin.“ erinnerte sie der Fürst an den Mangel an Soldaten.
„Die Nordmarer würden sich nicht trauen eine so große Stadt anzugreifen, ja, ich glaube, wir können sie zum Schutz der Küsten einsetzen. Aber das die Nordmarer auf Schiffen segeln, ist sehr merkwürdig...sie sind Mutig, aber doch nicht verrückt.“
„Möglicherweise sind sie es nicht.“ schlug der Fürst vor, aber diese Möglichkeit tat sie sofort ab.
„Wer soll es sonst sein? Nun, wir werden beim Königshof eine Beschwerde formulieren müssen.“

„Das ist doch unerhört!“
empörte sich der Botschafter der Fürsten von Nordmar in der Versammlung.
„Wir würde niemals die Gesetzte seiner Majestät, Corvinvs der Zweite, brechen. Er hat den Frieden im Land verkündet und wir halten ihn!“
„Dann sagt uns, wer wahr es?“ entgegnete Francisca kühl und der Nordmarer zappelte noch heftiger mit seinen Händen.
„Wir waren es nicht. Kein Nordmann würde mit Schiffe Länder überfallen. Wir sind ehrlich. Im Gegensatz zu anderen.“
Sein Blick fiel auf den Herzog von Synkrien, der allerdings solche Blicke schon seit frühster Kindheit gewohnt war und sie einfach ignorieren konnte.
„Wenn es Nordmar nicht ist, müssen wir wohl davon ausgehen, dass unser Land angegriffen wird. Von Fremden.“ schlussfolgerte der Graf von Deadlien in Gewohnter Rationalität.
„Das...das ist Unmöglich.“ entgegneten die Fürsten von Ceicla und Belunda zeitgleich und funkelten sich böse an.
„Seit der Großen Reise kam nie etwas aus der Fremde.“ meinte anschließend der Stadtrat von Arater.
„Bislang.“
„Ist doch egal. Das Herzogtum Vanidarien kann sie nicht aufhalten. Wir brauchen Hilfe.“ kam Francisca auf den wichtigen Punkt zurück.
„Gegen Angriffe der Flotte, braucht man selbst eine.“ sagte der Fürst von Deadlien und alle erstarrten, außer dem Fürsten von Ceicla.
„Wir haben keine. Die südlichen Menschen mögen vielleicht die Seefahrt lieben, weil ihnen die Sonne auf den Schädel brennt, aber vernünftige Menschen brauchen so etwas nicht.“
„Es scheint mir aber, dass ihr die Verrückten braucht.“
„Eure Galeeren sind doch gar nicht für die raue Nordsee geschaffen.“ wandte der Herzog von Synkrien ein und da mussten ihm die Südlichen Fürsten Recht geben.
„Diese Gefahr können wir besiegen, indem wir sie daran hindern weiter zu landen. Die Küste mag lang sein, aber wir sind zahlreich genug. Wenn jeder seinen Teil tut, dann wird dies nur ein kurzes Kapitel in unserer Geschichte. Mein König.“
wandte er sich an Corvinvs, der bislang schweigend auf seinem Thron gesessen hatte und aufmerksam zuhörte.
„Ich bitte sie darum das Königliche Heer in den Norden zu schicken.“
„Wer wird es führen?“ fragte er zurück und die Adligen warfen sich Blicke zu. Eine wichtige Frage...von Prestige, aber man sollte es auch können.
„Ich schlage den Herzog von Synkrien vor.“ erhob sich plötzlich der Herzog von Belunda.
„Ich den Fürsten von Vanidarien.“ entgegnete der Graf von Ceicla.
„Mein König, wie es scheint, ist sich das Hohe Haus uneins.“
„Es soll sich entscheiden.“
„Wer ist für den Herzog?“ fragte er in die Runde und exakt die Hälfte der Fürsten meldete sich, interessanterweise auch der Fürst von Vanidarien.
„Wer ist für den Fürsten?“ fragte er weiter und die andere Hälfte hob die Hand.
„In meiner Stellung als Vice-König stimme ich für meine Person.“ schloss der Herzog und wandte sich wieder dem König zu.
„Ich werde die Truppen führen, Mylord.“
„Sie haben meinen Segen. Bringen sie bitte genug wieder heim.“

Langsam zog sich der Heerestross immer weiter vorwärts durch die Ödnis der Vanidarischen Hügel. Auf der einen Seite das Meer, auf der anderen Seite Ödland. Trostloser ging es fast nicht.
„Mylady, wir werden bald die Soldaten verteilt haben.“ berichtete ihr der Heerführer, der entspannt neben ihr ritt.
„Ich hoffe es, wird etwas bringen.“ antwortete sie, worauf er nichts sagte. Sie erklommen die letzten Meter des Weges zum Grat der Alten Hügel hin und kaum standen sie oben, war die gigantische Rauchsäule am Himmel nicht zu übersehen.
„Bei den Göttern...“ flüsterte Francisca und fühlte sich sofort dafür schuldig. „Welche Stadt ist das?“ „Neu-Vanidos.“ gab sie knapp Auskunft und starrte weiterhin auf das Inferno am Horizont. „Männer, gleich gibt es Arbeit!“ rief der Heerführer und zog sein Schwert. Es glänzte in der Sonne und er deutete direkt auf Neu-Vanidos. „Mir nach!“

Jarl Dagobert lachte. Worüber? Über die Unfähigkeit der Wachen zu kämpfen. Über den Reichtum, der so offen herum lag. Über die Menschen, die jämmerlich schreien herumliefen. Die Südländer waren schwach, nur der Norden stark. In seiner Heimat wäre so etwas keineswegs möglich gewesen...dort hätten die Bauern gekämpft. Gekämpft und zwar richtig, nicht so wie diese Waschweiber. Natürlich, er musste zugeben, die Stadt war jämmerlich bewacht und sie in der Überzahl. Glücklicherweise hatte er den Rest der Flotte gefunden und den Großteil zu einen weiteren Überfall überreden können. Nun stand er hier, auf den Trümmern eines alten Hauses und fühlte sich wie ein Kriegsheer der Alten Zeiten, als die Götter noch unter den Sterblichen Wandelten, als die Schlachten gegen die Riesen tobten. Als Städte und ganze Kontinente brannten...als die Welt sich noch in Ordnung befand.
„Jarl!“ Rief einer der andere Kapitäne zu ihm rüber und er drehte den Kopf. „Die Zitadelle hält noch, aber bald sind wir drinnen.“
„Gut.“ Eine Lange Pause. „Gut gemacht, Jarl Robken. Wir werden die Reichsten Männer sein, wenn wir zurückkehren.“
Genussvoll sog er die Luft ein, sie schmeckte nach Asche, Feuer und verbranntes Fleisch. Ja, so muss der Götterfall gewesen sein, als die Kinder die Eltern besiegten. Als sie ihren Platz im Norden erkämpften. Er schloss die Augen und versuchte sich die epischen Schlachten vorzustellen, wo zehntausende kämpften und starben, getrieben durch Willen ihrer Jarle und Könige. Ein schriller Hornton erklang, und Dagobert wunderte sich, so etwas...gehörte nicht in die Schlacht der Götter. Rasant öffnete er die Augen und sah eine Armee durch das offene Stadttor auf ihn zu stürmen. Wo waren seine getreuen? Verstreut...so würden sie keine Chance haben. Zeit, die Stadt zu verlassen. Er nahm sein Horn heraus und blies einmal. Der Dunkle, dumpfe Ton hallte in den Häusergassen wieder und war von allen als das Zeichen zum Rückzug vereinbart worden. Dagobert stürmte zu den Schiffen los. Das fühlte sich alles deutlich ruhmloser an, aber man wollte doch leben. Krachend brach ein Haus neben ihm in sich zusammen und eine Funkenfontäne prasselte auf die schnellsten Verfolger nieder. Sie fielen zurück, während er den Hafen erreichte, aber noch warne längst nicht alle Männer da. Sie hatten einen Eid geschworen und den galt zu halten.
„Alle für einen, einer für Alle!“ rief er und trommelte mit seinem Schwert auf sein Schild.
„Männer, Kampflinie bilden.“ Gehorsam stellten sich die Piraten nebeneinander auf, drei Männer tief, siebzig breit.
„Schildwall!“ befahl er und sofort wurde es auf in die Realität umgesetzt.
„Wir gehen erst, wenn alle weg sind.“ meinte er, aber dies ging schon in dem Sturm der Feinde unter. Die Schlacht entbrannte heftig, die Nordmänner kämpfen tapfer und hart, aber waren sie zu wenige. Langsam, aber sicher wurden sie zurückgedrängt und standen bald schon am Rand des Hafensbecken. Dagobert fasste einen Entschluss: So schnell wie möglich weg von hier. Geschwind hüpfte er an Bord seines Schiffes, doch dort stand schon ein feindlicher Ritter und er ging schnell zu einem fanatischen Sturmangriff über. Dagobert ließ einen Hagel von Hieben auf den Gegner niederprasseln, aber gelang es diesem sie alle zu blocken und sogar zurückzuschlagen. Der Jarl blockte einen harten Hieb mit seinem Schild und rammte dann den Ritter mit all seiner Kraft und versuche ihn in das Wasser zu schieben. Schritt für Schritt rangen sie miteinander und er kam immer näher...immer näher...plötzlich drehte der Gegner sich und Dagobert wurde über die Reling geschleudert. Das Wasser war eiskalt und er war glücklich keine Rüstung zu tragen, ansonsten wäre er erbärmlich ersoffen. Stattdessen konnte er sich schnell aus dem Wasser hieven und musste sein Duell fortsetzen. Langsam kämpften sie sich über den Platz und aus den Augenwinkeln musste er mit ansehen, wie die Schöne Schiffe, Meisterwerke, verbrannten und die Feinde jubelten. Sein Gegner schien über endlose Kraftreserven zu verfügen: Sein Hiebe blieben immer noch hart und Dagobert wich nun mehr nur noch zurück, bis er an einer Hauswand stand. Er sah nur noch eine Möglichkeit: Den Riskanten Überraschungsangriff. Er parierte den letzten Hieb und sprang dann mit der Klinge nach vorne. Es funktionierte: Der Stahl durchstieß die Rüstung und durchdrang den Körper, aber da stimmte etwas nicht...in sich fühlte er eine Kälte...eine unglaubliche Kälte. Blut rann aus seinem Körper und das Schwert seines Konkurrenten hatte ebenfalls sein Werk getan. Aber im Gegensatz zu seinem Schwert, hatte dieses eine Tödlich verabreicht. Sein Rivale trat ihn vom Schwert und kraftlos fiel er wie ein Sack Kartoffeln auf den Boden, atmete ein und röchelte noch einmal.
"Die Vormachtstellung Englands muss bis ans Ende der Zeit bestehen bleiben, denn sie bedeutet für jedermann Freiheit, Unabhängigkeit und Befreiung von allem Menschenunwürdigen"

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Re: [AAr] Geschichten aus Álmodozásra

Beitragvon Georgios » 16. Februar 2013 14:01

Die Republiken


Das 1518. Jahr der Sonne


"Dann wäre da noch die Frage des Erbes...Fürst Julion hat keine Erben hinterlassen, die sein Geschlecht fortsetzen könnten. Aber Glücklicherweise wird dieses Land nicht dem Chaos anheim fallen...die letzte Erbin des Geschlechtes, Elda de Zel, ist zufälligerweise mit mir verheiratet und nach geltendem Recht gehören all dieser Länder mir und den meinen."
erklärte der Herzog von Synkrien, Lord Peren, deutlich und ausführlich. In den Reihen der Fürsten rührte sich Unmut und selbst der König sah nach dieser Erklärung nicht sonderlich erbaut aus. Dies war grundsätzlich ein schlechtes Zeichen, da er eigentlich immer gute Mine zum Bösen Spiel machte.
"Lord Peren...das kann nicht gehen."
erhob zögerlich der Fürst von Belunda Einspruch.
"Warum?"
fragte Peren nach, aber der Fürst wusste keine Gute Begründung. Weil sie sonst zu mächtig werden war nicht adäquat genug.
"Lord Peren, seid ihr euch nicht sicher, dass eure Familie nicht schon genug Land hat?"
"Meine Familie ist auch groß. Außerdem zwinge ich euch doch nicht, mir das Land zu geben. Aber niemand anders hat Anspruch darauf und wir müssen doch an die Bauern denken, die eine starke Führung benötigen."
"Ich glaube sie denken eher an ihre Leere Kasse, die einer Füllenden bedarf."
giftete ein Adliger aus dem Schutz der Masse hinaus und Peren funkelte die vorne stehenden Fürsten böse an.
"Ihr macht keine guten Vorschläge. Dumm rumsitzend und beleidigen, das ist das einzige was ihr hier jemals zustande gebracht habt. An wen soll bitte das Land sonst gehen, als an mich?"
Darauf wussten die Lords immer noch keine Stichhaltige Antwort und schwiegen vor sich hin. Der König räusperte sich laut und setzte sich auf.
"Lord Peren, wir müssen die Balance wahren. Ihr versteht das."
Respektvoll neigte er sein Haupt. "Natürlich, Sire. Aber das Volk würde nur einen aus seiner Mitte akzeptieren und das bin ich."
"Wen ich mich da einmischen dürfte..."
Der Stadtrat von Aratar erhob sich und alle Fürsten seufzten auf. Dieser Mann hatte den ganzen Tag nicht wirklich was besseres zu tun, als ihre Macht zu untergraben und dem Gesindel zu helfen. Leider stand er bei dem König im Hohen Ruf, da seine Männer sie einst aus einem Hinterhalt gerettet hatten.
"Es gäbe da noch eine andere Möglichkeit: Die Bauern könnten wie Aratar sich selbst verwalten und Kronkolonie werden."
"Einspruch! Wir reden hier von wichtigen Ländern und nicht irgendwelchen schmalen Landstrichen an der Westküste. Wenn der Pöbel dort regiert...dann dauert es nicht mehr lange und sie denken sie könnten uns einfach stürzen." protestierte Peren laut und die Fürsten hinter ihm stimmten ihm Murmelnd zu.
"Außerdem...wie sollen so viele Menschen vernünftig organisiert werden?"
"Genauso wie Aratar."
"Aratar ist nur ein Dorf, dass sind hunderte."
"Wer sagt, dass sie zusammen bleiben?"
"Aufteilen? So weit kommt es noch! Die Einheitlichkeit der Fürstentümer muss bleiben. Wo kämmen wir bei Erbschaftsfragen denn hin, wenn wir jetzt anfangen die Länder zu spalten...das wäre der Anfang vom Ende."
"Ihr seht schwarz. Herr Peren..."
"Lord."
"Lord Peren, wollen wir nicht einen Kompromiss schließen? Ihr erhaltet die Graftschaft Wraith, aber die anderen organisieren sich in kleinen Gemeinschaften, die ihre obersten als Vertreter in die großen Versammlungen schicken. Das wäre dann eine Republik. Fünf müssten ausreichen. Gemeinschaftlich würden sie das alte Reich vertreten."
"Ich kann mir kaum vorstellen, dass es ein Kraut oder so gibt, was einem solche Ideen einpflanzt, aber das sind...Bauern. Fähig zum bestellen, ja, fähig zum Verwalten? Vielleicht. Können sie sich aber wehren? Nein. Damit wär ihr Konzept gestorben."
"Ihr ignoriert was...man braucht keine Hundert Mann Blaublütiger Opfer von Inzucht, fünfhundert tapfere Männer, die für ihr Heimat kämpfen sind günstiger und tuen es auch."
"Ich bin dennoch der Meinung wir schulden dem Volk mehr...die keresztények! Die Bauern würden diesen piszok, diese koszos kutya, nicht erkennen."
"In der üldözés a keresztények hat sich ja Synkrien in letzter Zeit auch sehr hervorgetan."
merkte der Graf von Deadlien sarkastisch an und die gesamte Versammlung musste schmunzeln. Tatsächlich hatte Peren in letzter Zeit seltsame Gnade an den Tag gelegt.
"Nun, einen Versuch ist es ja wert." griff der König in die Stille ein.
"Lord Peren, ich beauftrage euch damit, das es so geschieht. Als Belohung erhaltet ihr die Graftschaft Wraith."
"Sehr wohl, mein König."

Lord Mezares beeilte sich, den König einzuholen, der soeben den Raum verließ.
"Mein König!"
"Ja?" der Mann blieb stehen und drehte sich zu ihm um. "Was gibt es, dass ihr wünscht zu besprechen, Lord Mezares?"
"Es geht um die Ketzer."
"Ein neues Nest?"
"In der Art. Ihr habt mich in euerer Weisheit zum Hohepriester ernannt, damit ich sie verfolgen kann, aber es geschieht beunruhigendes: In letzter Zeit finden wir bei ihnen immer mehr Bücher, sie nennen sie Bibliak."
"Davon habe ich auch schon gehört."
"Ich bitte um Erlaubnis in der Königlichen Bibliothekt Nachforschungen anzustellen und dann den Autor dieses Buches, oder seiner Erben, zu bestrafen. So können wir sichergehen dass die Königliche Gerechtigkeit überall gilt und keinen Verschont."
Der König nickte majestätisch und stimmte zu.
"Ja, tut dies, Lord Mezares. Der Bibliothekar wird bestimmt was finden, wenn nicht, dann gibt es das auch nicht."
"Danke, Mylord." Mezares verbeugte sich erneut und der König entfernte sich würdevoll.

"Es geht um die Verräter."
"Nun...Nun..." machte der Bibliothekar und wühlte in einem Papierstapel. "Schlimmes Gezücht."
"Genau.In dieser Einrichtung ist das gesammelte Wissen dieses Reiches, nicht wahr?"
"Richtig, Mylord. Was hier nicht gibt, gibt es einfach nicht."
"Dann habt ihr bestimmt eine Bibliak."
"Verzeiht, wir haben uns der Wahrheit verpflichtet, nicht der Lüge. So ein Werk werdet ihr hier nicht finden können."
"Einen Hinweis auf ihre ersten Funde?"
"Ich werde nachsehen." Der Mann wühlte erneut in einem Stapel von Papierblättern und kramte nach einigen Minuten ein altes, zerknittertes Blatt heraus.
"Ah! Wir doch eine. Die ersten Ausgaben, von dem Autor signiert."
"Ah! Er wird brennen."
"In D-20...oh, Schade. Dort wurden alle Schriften beim Großen Brand von '62 zerstört."
"Davon ist mir nichts bekannt." wunderte sich Mezares.
"Alle Aufzeichnungen über diesen wurden leider in der Feuersnacht von '75 vernichtet."
"An den kann ich mich noch erinnern...verdammt, dabei dachte ich ich hätte ihn. Zum Greifen nahe. Nun, nichts für ungut, Lord Mimir. Gehabt euch wohl."
"Ihr euch ebenso, Lord Mezares. Gehabt euch wohl."
Deprimiert verließ der Fürst den Saal und kaum war die Tür geschlossen, fing Lord Mimir an zu grinsen, öffnete seinen Schreibtisch und zog ein verstaubtes Buch hervor. Er blies den Staub herunter und betrachtete es nachdenklich. Es gab keinen Grund es zu behalten. Er schlug die letzte Seite auf und las die Unterschrift: Geschrieben von Lord Mimir, dreizehnter seines Hauses, Erkenner der Wahrheit. Mimir schüttelte den Kopf. Zu viel Risiko. Entschlossen ging er auf den Kami zu und warf es hinein. DAs Feuer loderte kurz auf und das Buch verschwand spurlos. Zufrieden setzte er sich wieder an seinem Schreibtisch, zog eine Feder hervor und vermerkte in seinem Tagebuch: Heute habe ich mich von meiner großen Last befreit, geschrieben von Mimir, fünfzehnter seines Hauses, Herr des Wissens.

Die Schlacht der Vier Heere

Das 1958. Jahr der Sonne

„Hier haben sich die Vanidaren verschanzt.“
Doge Ischo Zar zeigte mit seinen schlanken Fingern auf eine Stelle der Landkarte nahe der Ortschaft Neidea.
„Sie sind deutlich in der Unterzahl und wissen noch nichts von unserem Dritten Heer, welches von dem Norden kommen wird, so wahr Graf Robert die Situation richtig einschätzt.“
Der Nordmann nickte wohlwollend mit seinem Mächtigen Kopf, der mit einem glänzend schwarzen Bart gesegnet war.
„Die Republiken werden also folglich den Frontalangriff führen.“ Stellte der Meister der Armeen, Lord Saroz Mimir fest. „Die Armeen des Dogen werden von der Südlichen Flanke die Vanidaren einkesseln und dann werden die Nordmänner den Sack dichtmachen.“
„So soll es sein.“ Bestätigte Doge Zar und rollte die Karte auf.
„Die Chancen der Vanidaren sind äußerst gering. Wir sind ihnen 1 zu 3 überlegen, sie haben keine Chance. Verlasst euch darauf, Lord Mimir, heute Abend wird Neidea ein Teil der Republiken sein und die Vanidarische Armee nur eine böse Erinnerung.“
„Wir sollten ihnen nach dem alten Recht eine Gelegenheit zu Aufgeben bieten.“ Mahnte Graf Robert an und der Doge nickte.
„Ich werde die Gesandtschaft leiten.“ Bot sich Lord Mimir an und die beiden anderen Heerführer stimmten zu.

Matriarchin Francesca saß unter der Mittagssonne auf ihrem Stuhl, welcher auf dem einzigen Hügel in der Umgebung stand, der einigermaßen fest war. Ihre Leibwachen, die Silbergarde, standen still neben ihr auf dem Hügel und die silbernen Banner flatterten munter ihm Wind. Dieser Wind sorgte auch dafür das ihr nicht warm wurde – verdammtes Wetter! Sie war eine Göttin, das Wetter hatte gefälligst gut zu sein. Ihr Halbruder, der Schattenherzog, stand in seiner strahlenden Rüstung neben ihr und gemeinsam starrten sie auf die Gesandtschaft, die sich langsam durch die Sümpfe quälten. Geschah ihnen auch recht, was erhoben sie Anspruch auf Gebiete die ihr gehörten. IHR! Sie und ihr Bruder Artan waren beides Kinder der letzten Matriarchin gewesen, Mycrella die Weichherzige. Entgegen der Tradition war er nicht auf einen unwichtigen Posten abgeschoben worden oder für ein Selbstmordkommando ausgewählt worden, da Mycrella wie ihr Beiname schon sagte äußerst weich gewesen war. Sie hatte all ihre Kinder geliebt und es unsinnige Tradition genannt was die anderen von ihr forderten. Francesca zweifelte nicht daran das sie verrückt gewesen war, aber war ihr gleichzeitig für ihren Bruder dankbar. Er sah verboten gut aus, genauso wie sie: Schwarzes Haar von atemberaubender Schönheit, ein Gesicht für das man töten würde, ein muskulöser Oberkörper und seine Augen erst…ein Traum. Viele sagten sie ähnelten sich stark, und ja, sie waren beide als die Herrscher Vanidariens natürlich schön. Göttlich schön. Der eigentliche Herrscher Vanidariens war zwar der Herzog Roger der IIIC, doch das war ein schwächlicher, erbärmlicher Achtjähriger Junge, der lieber mit Instrumenten spielte und kochte als zu regieren oder zu kämpfen. Eine Schande. Da war sie über ihren Bruder äußerst glücklich. Langsam kam das Banner der Republiken, von Nordmar und von Aratar in Sicht und als die Fünfköpfige Abgesandtschaft den Hügel erreichten stiegen sie von ihren Pferden, deren sich Waffenknechte gleich annahmen und stapften den Hügel hoch, um sich dort vor ihr zu verbeugen.

Lord Mimir verbeugte sich vor Matriarchin Francesca der Zweiten und konnte die Augen von ihr nicht abwenden. Viele sagten sie sei schön, aber…nun wo er sie sah musste er feststellen, das schön ein viel zu geringes Wort war um sie zu beschreiben. Sie war wahrlich göttlich. Der Mann neben ihr, ihr Bruder, schlug in die gleiche Richtung. Beide sahen einfach verdammt gut aus. Genervt schlug er nach einer Mücke, die ihn gerade stechen wollte und er bemerkte ein feines Lächeln bei Francesca. Sie und ihr Bruder blieben aus irgendeinem Grund von den Mücken verschont, die hier zu tausenden herum flogen und alles stachen.
„Matriarchin Francesca, Zweite ihres Namens, ich bin Lord Saroz Mimir, Führer der Armeen. Ich bitte euch hiermit die letzte Chance euch ohne Kampf zurückzuziehen, denn wisset: Sieg ist ausgeschlossen für euch. Ihr seid unendlich in der Untermacht und um Sinnloses Blutvergießen zu vermeiden solltet ihr euch doch zurück ziehen.“
Sie reagierte zuerst auf seine Rede nicht, beugte sich dann leicht zu ihrem Bruder herüber und dann lachten sie beide. Schließlich stand sie auf und zeigte auf ihn.
„Dann zieht ab, bevor der Boden mit den Blut eurer Bauern gedüngt wird und die Rüstungen meiner Ritter mit dergleichen verziert wird. Zieht ab, wenn ihr nicht wollt das das Silberbanner über euren Festungen weht, wenn ihr nicht wollt das eure Allianz von den Hufen der Pferde meiner Mannen in den Staub getreten wird. Die wird eure letzte Gelegenheit sein euer Leben zu retten, Lord Bauernschreck.“
Danach setzte sie sich und Mimir wusste einfach keine Entgegnung. Lord Artan trat einen Schritt nach vorne und bestätigte das gesagte:
„Wie schon meine Schwester sagte solltet ihr abziehen. Sehet es ein, ihr werdet hier nicht siegen, denn wisset: Die Armeen Vanidariens haben noch nie eine Schlacht verloren, wenn das Blut der Matriarchinnen sie anführten. Die Götter segneten unser Geschlecht, hoben es auf ihre Stufe und sie werden nicht zulassen, dass wir heute sterben. Also zieht von dannen, vergnügt euch doch lieber mit euren Huren im Stroh eurer Hütten anstelle Krieg zu spielen.“
Lord Mimir war sprachlos von solch überbordender Arroganz. Ihm fehlten ganz einfach die Worte, ihm, der dafür bekannt war im Rat immer die besten Redewendungen parat zu haben.
„So soll es sein.“ Brachte er kurz über die Lippen, stand ruckartig auf und verließ das Lager ohne eines weiteren Grußes.

Vergnügt betrachtete Francesca wie der Bauer von dannen ritt und fasste die Hand ihres Bruder.
„Er schien mir entschlossen zu sein zu bleiben, Liebster.“
„Ich werde mich schon darauf freuen seinen Körper in den Matsch zu stoßen.“ Gab er zurück und sie musste lächeln. Artan war schon ein ganz besonderer Mensch. Ein Götttertraum.
„Ich glaube sie werden in einer Stunde oder länger angreifen. Bis dahin haben wir noch Zeit, die wir nach gut dünken verwenden können.“
Stellte sie fest und auf seinem wunderbaren Gesicht tauchte der Schatten eines Grinsens auf. Sie wandte sich an ihren Bannerträger, Lord Benjamin aus Belunda. Er hatte eine aus Ceicla geheiratet und war deshalb aus den Ländern seiner Väter ausgestoßen worden – nach Vanidarien waren sie geflohen wo Mycrella sie freundlich aufgenommen hatte – sie war zu jedem freundlich gewesen. Seitdem kämpfte Benjamin als einer der treusten für sie und ihre Tochter, auch nachdem seine Frau kurz nach der Ankunft gestorben war.
„Lord Benjamin, wir und der Herzog ziehen uns zurück. Ihr übernehmt solange das Kommando über die Armee und benachrichtigt mich, wenn der Feind angreift.“
„Wie ihr wünscht, Mylady.“
Bestätigte Benjamin den Befehl und sie stand auf und ging Arm in Arm mit ihrem Bruder zu ihrem Zelt. Immer wieder hatte sie sich gefragt warum er nicht Herzog sein konnte? Er wäre ein viel besserer als Roger gewesen. Stattdessen konnte er nur im Schatten wirken, als der Schattenherzog. Aber wenigstens darin war gut. Natürlich. Er konnte wie sie auch alles. Selbst als König wäre er besser gewesen als die Flasche, die im Moment auf dem Thron saß. Wenigstens sein Sohn, Benjamin der Fünfte war halbwegs in Ordnung. Die Schwester von Roger wäre bestimmt eine gute Partie für ihn…sie würde daran bei der nächsten Botschaft denken müssen.

„So wird das Schwert sie treffen und alle töten.“
Konstatierte der Doge lächelnd und der Graf sah ebenfalls fröhlich aus. Es war nun also klar. Der Kampf um Neidea würde blutig verlaufen. Leider. Er hatte keine Zweifel an ihren Sieg, doch hätte er gerne das Leben seiner Soldaten geschont. Jeder einzelne von ihnen war ein treuer Anhänger der Republiken und verdiente es nicht zu sterben.
„Dann sollten wir nun angreifen, bevor die Dämmerung hereinbricht.“ Erinnerte der Graf sie und der Doge stimmte zu.
„Lord Mimir, euch obliegt der erste Streich.“
„Jawohl.“ Er nahm sich seinen Helm und schritt aus dem Zelt. Die Trompeter riefen die Truppen zusammen und zahllose Banner wehten im Wind. Er schlug eine Mücke Tod.Die Republiken wollten diesen Teil der Länder erobern, da, nun ja, da sie von den Bauern darum gebeten worden waren. Und es war ihre Heilige Pflicht dem zu folgen. Außerdem hatte Vanidarien sie auf jedem Treffen in den Letzten Fünf Jahren beleidigt, sie verspottet und es getan als ob es die Republiken gar nicht gäbe, bis zu dem Punkt als sie in einem Republikanischen Dorf Steuern eintreiben wollten, und als diese nicht gezahlt wurden, alle abschlachteten. Doch alleine wären sie zu schwach gewesen, doch nachdem man dem Dogen einige Handelsprivilegien versprochen hatte, war er auch bereit Waffenhilfe zu geben und Nordmar? Nun, Nordmar hatte man einfach an die Kriege gegen Vanidarien erinnert und das es Zeit für Rache wäre. Sie waren ja unglaublich dumm. Und Mimir hatte ihnen eine eventuelle Auslieferung der Republik Taldeer versprochen, etwas was natürlich nie geschehen würde.


Francesca ließ ihre Finger auf dem Rücken von Artan entlang wandern und genoss seine Nähe. Er war leider ein wenig unruhig, was wohl mit der bevorstehenden Schlacht zusammen hing. Sie machte sich keine Sorgen. Er würde es schon schaffen. Er schaffte es alles. Artan atmete unruhig aus und ein und sie legte ihren Kopf auf seine Brust.
„Was treibt dich umher, mein Bruder?“ Er seufzte noch einmal, bevor er antwortete.
„Es ist dieser Kampf. Ich fürchte wir werden ihn verlieren.“
„Sag so etwas nicht, niemand wird unserer Macht widerstehen können.“
„Ich hoffte so wäre es.“ Erwiderte er dumpf. Sie fand es seltsam das er sich über so etwas banales Sorgen machte, selbst wenn er verlieren würde, wäre es doch vollkommen unwichtig. Neidea war ein Sumpfloch. Es war vollkommen unwichtig. Sie würden dann eben zurückschlagen. Sie schlugen immer zurück. Selten hatten die Silberblätter Kriege wirklich verloren.
„Mach dir keine Sorgen, Geliebter. Solange wir uns haben, wird uns noch alles gelingen.“
Von der Ferne erklangen die dumpfen Trompeten der Bauern und Barbaren.
„Es ist Zeit.“ Flüsterte sie und er stand Mühsam auf, suchte seine Kleidungssachen auf dem Boden zusammen. Kurz bevor er das Zelt verließ umarmte sie ihn noch einmal und küsste ihn.
„Komm bald wieder.“ Ermahnte sie ihn, während er hinaus ging.

Die Schlacht war schon im Gange, als der Schattenherzog bei Lord Benjamin eintraf, der immer noch auf seinem Hügel stand und Herolde verschiedene Befehle gab.
„Ah, mein Herzog, die Republikaner greifen mit aller Macht unser Zentrum an und werden bald durchbrechen, die Aratischen Truppen versuchen uns zu flankieren, ich habe einen Teil der Soldaten geschickt um sie abzufangen…“ „Holt sie zurück.“
„Was?“
„Zurückholen. Ein Schlag in das Zentrum wird diese Schlacht entscheiden.“ Benjamin sah ihn vollkommen entgeistert an.
„Tut was ich sage.“ Nach dieser letzten Aufforderung nickte und rannte selbst zu seinem Pferd, um die Nachricht zu überbringen.
„Auf die Pferde!“ befahl er den Silbergardisten und winkte einem Diener ihm sein Eigenes zu bringen. Als Lord Benjamin mit den Soldaten zurück kam waren alle bereit für den Angriff. Die Pferde scharrten unruhig mit ihren Hufen, während Artan die Schlachtlinie vor sich betrachtete. Die Vanidarischen Männer waren schon fast alle niedergemacht und die Republikanischen Würmer waren siegesgewiss. „Soldaten des Weißen Baumes!“ Er riss sein Schwert in die Luft. „Heute reiten wir für Vanidarien und die Matriarchin zu unserem Größten Sieg! Tod allen Feinden! Tod! Tod!“
Mit dem Letzten Wort gab er seinem Pferd die Sporen und die ganze Abteilung sprengte den Hügel herunter auf die Republikanischen Soldaten, die gerade die letzten Überreste des Fußvolkes niedergemacht hatten. Wie ein Wirbelsturm rasten die Ritter in die Reihen der leichtbewaffneten und sprengten sie auseinander. Ungebremst zogen sie durch, hinterließen hunderte Tote und Sterbenden. Panik machte sich bei den Bauern breit, als sich die Silberne Welle ungebremst durch das Heer schlug. Dies sah auch Lord Mimir, in dem langsam Angst aufkeimte. So einen wahnsinnigen Schachzug hatten sie nicht vorausgesehen, nun waren hier die Truppen viel zu schwach.
„Ich wünschte es wäre Nacht oder die Aratar kämen.“
Flüsterte er, bevor er seiner Garde aus den besten Kämpfer der Republiken das Signal zum Gegenangriff auf die Ritter gab. Diese hatten das Republikanische Fußvolk praktisch vollkommen überritten und setzten zu dem Sturmlauf auf die Leibgarde an. Mitten in einer etwas festeren Ebene der Sümpfe trafen sie sich und innerhalb weniger Sekunden starben dutzende Männer und Pferde. Lord Mimir selbst konnte nur knapp einem Hieb eines Ritters ausweichen, nur um dann Lord Artan selbst gegenüberzustehen, der nur für ihn sein Visier hochklappte und ihn höhnisch angrinste.
„So endet euer Leben, Bauernhirt.“
Dann schlug er mit seinem Schwert zu, immer wieder und wieder und bei jedem Schlag wurde Mimir immer weiter in die Defensive gedrängt, bis er schließlich den Entschluss zum Angriff fasst, die Deckung etwas vernachlässigte und den Kopf verlor. Mit dem Tod ihres Generals verloren die Restlichen Reiter die Nerven und flohen Hals über Kopf.
„Halt!“ befahl Artan den Reitern, die verfolgen wollten. „Die Aratar warten auf uns! Zurück zum Lager!“
Dort war die Lagerwache gerade in ein erbittertes Handgemenge verwickelt, während Francesca selbst wieder auf ihrem Stuhl saß und den zehn Meter entfernte Kampf betrachtet. Ohne Ankündigung kamen die Ritter des Silbers heran und brachen die Linien der Händler auf. Der Doge selbst sah sich mitsamt seiner Regenbogengarde bemüssigt in die Schlacht einzugreifen und auch er verlor sein Leben, als seine Operettenritter den Kampf natürlich verloren. Doch auch Vanidarien hatte schwere Verlust hinnehmen müssen: Fast das gesamte Fußvolk war für die Schlacht ausgefallen und die Reiterei bestand nur noch aus der Silbergarde, einundzwanzig Mann, und dem Schattenherzog selbst, als die Hörner die Nordmarer vom Norden heran ankündigten. Artan trieb sein Pferd zu seiner Schwester.
„Zwei wären erledigt, doch der dritte wird unser Ende sein fürchte ich, meine Liebste.“
„Niemand vermag es die Silbergarde auf ihrem Lauf zu stoppen.“ Gab sie in vollkommener Siegeszuversicht zurück. Er hätte oft gerne ihren Grenzenlosen Optimismus gehabt.
„Nun, falls ich nicht zurückkehren sollte…“
„Was du aber tust, deshalb reitete, damit wir uns so schnell wie möglich wieder in den Armen halten können.“
Mit ihr konnte man bei manchen Themen wirklich nicht vernünftig reden. Artan nahm es hin und ritt mitsamt seiner Garde auf die Nordmarische Horde zu. Hundert Fuß vor ihnen befahl er zu stoppen und auch die Nordmarer hielten. Ihr Graf ritt mit einigen Gefolgereitern heraus.
„Was willst du, Wurm?“ rief er zu Artan.
„Wisse, deine Verbündeten sind alle gefallen. Du und dein Haufen hast keinerlei Aussichten mehr zu gewinnen.“ antwortete dieser.
„Man könnte es darauf ankommen lassen.“
„Du willst wirklich dein Leben wegwerfen? Mimir und Zar sind gefallen, ich weiß ja nicht was du als Belohnung für diesen Witz bekommen solltest, aber du wirst es wohl nicht erlangen. Ich weiß doch wie der Rat der Republiken zu deines gleichen steht. Selbst wenn du hier siegst, ohne den Dogen und Mimir wirst du nichts erlangen, selbst der König verachtet dich und würde dich aus diesen Ländern vertreiben. Dein einziger Preis wäre der Geschmack deiner toten Soldaten und eine verlorenes Sieges. Zieh ab. Dieser Sumpf hat schon genügend Blut getrunken, es muss nicht noch mehr sein. Nordmar und Vanidarien, uns eint keine ewige Feindschaft – manchmal kämpften wir, dass ist wahr. Aber wir haben euch nie etwas genommen, genauso wenig wir ihr uns. Aber die Republiken, sie nahmen euch euer Land und eure Ehre. Nun, wo ihre Armee im Schlamm versunken ist fordert doch das zurück was das eure ist.“
Der Graf schwieg, bevor er anfing zu lachen. Es war ein dröhnendes, tiefes Lachen.
„Wisst ihr, Herzog Artan, ihr seid uns ähnlicher als ihr denkt. Ihr sprecht wahr und klug. Ich hasse euch und euer Volk nicht. Unsere Kriege waren ehrlicher Streit und nur die Starken haben gewonnen. Ich ziehe nun ab und werde mir das Land meiner Väter holen, dass mir die Bauern nahmen. Doch ich glaube sehen wir uns noch wieder. Irgendwann. Und dann könnte es sein das ich dich töte.“
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Re: [AAr] Geschichten aus Álmodozásra

Beitragvon Georgios » 17. Februar 2013 19:08

Das Ende des Friedens


Das 1988. Jahr der Sonne



Die Nacht war schwarz. Dunkel und schwarz. Wenige Fackeln am Wegesrande erhellten die Straße durch den kleinen Wald, aber die dürften seinen Plan auch nicht vereiteln. Herzog Malè, seines Zeichen vom Haus von Belunda sah zu seinen Männern hinüber. Er wusste, er konnte sich auf sie verlassen. Sie hatten ihm immer treu gedient und heute würde es nicht anders sein. Obwohl sie heute etwas tun würden, was noch nie jemand getan hatte. Nie...ein großes Wort. Aber wie gesagt, sie waren treu und würden ihm selbst in den Tod folgen. Wenn es klappte, dann würden sie diesen Platz als Reiche und Männer von Ehre verlassen, wenn nicht wären sie nur Tod. Das Risiko war also praktisch nicht vorhanden. Von der Ferne rollte Hufgetrappel heran und nun galt es, dass geplante Umzusetzen. Er drehte sich zu seinen Soldaten um.
"Auf." befahl er kurz und seine Männer erhoben sich von dem Lagerfeuer und nahmen ihre Speere. Gemeinsam stellten sie sich breitbeinig auf die Straße und warteten gespannt bis er das Ziel herankam.

König Benjamin IV., ein Mann in der Blüte seiner Jahre, ritt mit seiner Leibgarde und einigen Fürsten über die alte Reichstraße. Er selbst ritt zwar ungern in der Nacht, aber noch heute musste er Talabheim erreichen. Ansonsten würden die Südlichen Gebiete in Rebellion und Chaos verfallen. Alles nur wegen ihrer falschen Religion. Er selbst wusste nicht, ob es die alten Götter gab, aber den Kult der Fraterniatas Benjamin konnte er nicht nachvollziehen. Seine Vorfahren waren bestimmt keine Götter gewesen, sonst wäre er ja auch einer...und so fühlte er sich ganz und gar nicht. Die Hufe klapperten auf dem vermosten Pflaster, während er sich mit dem Grafen Deadliens, Barney de Vorla, unterhielt.
"Die Reform wird euch durchaus zu nutzen sein."
beschwichtigte er diesen und meinte hiermit die Neuaufteilung der Fürstentümer in den Südlichen Gefilden. In denen Chaos herrschte, da der letzte der Westerlande vollkommen unverhofft an der Pest gestorben war- Damit würde das Land rein rechtlich den Synkriern zufallen, aber diese hatten keinen großen Ansporn gezeigt dieses Recht in Anspruch zu nehmen, wussten sie doch, dass das ihren Ruf als Erbschleicher und Mörder nur zuträglich wäre. Am Anfang des Reiches waren sie nur eine kleine Familie gewesen, aber mittlerweile hatten sie Dank geschickter Hochzeiten viele neue Länder ererbt.
"Ich hoffe dies doch sehr. Deadlien hat viel Leid erleiden müssen."
antwortete der Deadlier, der wegen seinem guten Aussehen bei den Damen des Hofes sehr begehrt war, aber sich noch nicht entschieden hatte oder es auch gar nicht wollte. Es hatte durchaus Vorteile ohne Bindung zu sein, wie Benjamin aus leidlicher Erfahrung selbst wusste. Sie bogen um eine Kurve und ritten an einer Fackel vorbei, die die Wege in dieser Dunklen Nacht erhellten. Alle Sterne und selbst der Mond waren verschwunden. Auf dem weg vor ihnen stand eine kleine Gruppe, zehn Männer maximal und verwundert zog er an den Zügeln. Sich aufbäumend hielt das Pferd kurz vor den Männern. Sie trugen schwarze und Rote Kleider, was sie als Bedienstete Belundas aufwies. Aber das musste in diesen Zeiten, und generell in allen, nicht viel heißen. Kleidung ließ sich leicht fälschen.
"Was wollt ihr hier?" fragte er laut und ihr Anführer trat lachend einen Schritt nach vorne.
"Lord Malè!" rief Barneys überrascht auf und der angesprochene nickte würdevoll.
"In der Tat. Wie großzügig das ihr mich noch kennt."
"Was wollt ihr?" verlangte der König zu wissen und ihm gingen alle Varianten durch den Kopf. Womöglich...womöglich war der Aufstand schon ausgebrochen....
"Ich war schon immer ehrlich, also sage ich es euch klar ins Gesicht: Euch töten."
Langsam zog er sein Schwert aus der Scheide und hielt es dann direkt vor sich.
"Wieso?" fragte der König unbeeindruckt weiter. Mit so wenigen Männern konnte er seiner Leibgarde nicht gefährlich werden, aber jetzt zu fliehen würde seinem Ruf als Draufgänger sehr schaden. Außerdem...Malè handelte oft unüberlegt.
"Ihr könnt nicht meinen Platz einnehmen."
"Ich nicht...aber jemand anders wird es. Jemand anders." bei seinen letzten Worte verharrte sein Blick auf Lord Barney, zu dem sich alle Blicke der Garde richtete. Er hob abwehrend die Hände.
"Nur die Ruhe."
"Er ist es nicht. Aber möge die Schlacht beginnen." Er verneigte sich ein wenig. "Mein König."
Benjamin IV. nickte und zog auch sein Schwert. Die Männer der Leibgarde taten es ihm gleich.

Das Klirren von Waffen lärmte selbst die Klippe herauf, von wo Benjamin Grander das Gemetzel beobachte. Er musste ein lautes, dämonisches Gelächter unterdrücken und kicherte stattdessen nur leise vor sich hin. "Sir?" fragte einer seiner Gefolgsmänner und er drehte sich zu ihm um.
"Sollen wir es zu Ende führen?"
"Ja...ja, aber lasst keinen Überleben." beschloss er und der Mann verbeugte sich. Dann ging er mit den anderen weg. Grander überlegte kurz und stand auch auf um seinen Männern zu folgen. Der Abstieg von der Wand zur Straße hin war schnell gemacht und gemeinsam schlichen sie sich immer näher an den Kampf. Die Männer dort waren so beschäftigt, dass sie in keinerleiweise nach hinten sahen. Nach einem kurzen Nicken des Hauptmannes stellten sich fünf Langbogenschützen auf der Straße auf und legten ihre Pfeile an. Sie zielten ruhig und bedachtet. Dann sirrten die Sehnen und die Pfeile flogen in den Rücken ihrer Ziele. Alle trafen ohne Ausnahme ihr Ziel und fünf Leibgardisten fielen tödlich verwundetet aus ihren Sätteln.
"Angriiiif!!" schrien die Schwert und Sperrkämpfer, als sie auf ihre Gegner zustürmten, die sich neu formieren mussten und nun zwischen Hammer und Amboss fest sassen. Grander zog sein Langschwert und schritt langsam voran, während seine Männer wie Tiere vorwärts stürmten und die Königlichen Männer noch weiter bedrängten. Er nahm sein Schwert in beide Hände und beschleunigte langsam, bis er den ersten Gegner in Reichweite sah. Mit einer Mörderischen Geschwindigkeit lies er das Schwert zum Ziel zuckten und der Kopf flog ohne Halt durch die Luft, während der Kalte Stahl sich schon in die nächste Brust bohrte. Die Leibgarde wurde mit unglaublicher Geschwindigkeit abgeschlachtet und besonderes Vergnügen brachte es Grander Barney fallen zu sehen, von einem Speer durchbohrt. Endlich lag er am Boden, er, der ihm alles genommen hatte...oder sein Vater, aber die Sünde lag auch bei ihm. Hauptsache er war vernichtet. Fast nur noch der König stand, aber dieses Problem löste er auch schnell, indem er sich von hinten heranschlich und ihn, der gerade in einem Duell mit einem anderem Krieger war, durch den Rücken hindurch mit seinem Schwert durchbohrte. Fast augenblicklich fiel er auf den Boden und seine blutigen Augen blickten nach oben, zum Himmel. Grander folgte ihm und sah fünf Rote Sterne am Himmel sich erheben. Tatsächlich, die alten hatten doch noch Recht gehabt. Er hob das blutige Schwert in einer Triumpgeste zu Himmel hin und seine Männer taten es ihm gleich. Herzog Malè trat in sein Sichtfeld und seine Hoffnung platzte, sich nicht mehr mit diesem Idioten beschäftigen zu müssen. Er zwang sich selbst zu einem Lächeln und lobte seinen Verbündeten:
"Gut gemacht. Alles läuft nach Plan."
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Re: [AAr] Geschichten aus Álmodozásra

Beitragvon Georgios » 22. Februar 2013 23:35

Der Letzte Rat

Das 1988. Jahr der Sonne

Schmerzen rissen ihn aus der wohlwollenden Dunkelheit zurück in das Licht. Mühsam schlug er die Blutverklebten Augen auf und stöhnte leise. Etwas, was er sofort versuchte zu unterdrücken, als er einen Schrei und das Gespräch von zwei Soldaten hörte.
"Hier sind alle Tod." beendete der eine das Gespräch und sie verschwanden in der Dunkelheit.Lord Barney wunderte sich warum er den noch lebte...wahrscheinlich hatten die Soldaten nicht genau genug nachgesehen. Endlich half es ihm, dass ihm der ruf nacheilte ein Schönling zu sein und anderen Männern nachzustellen - was im Volksmund durch Berührungen übertragbar war. Also war jetzt eigentlich passiert? Der Herzog von Belunda hatte den König überfallen...aber nicht alleine. Der Bastard hatte ihm geholfen. Und immer wen der Bastard was tat, war Ärger im Verzug. Er musste so schnell wie möglich in die Hauptstadt und Gerechtigkeit fordern! Aber wie? Vorsichtig drehte er den Kopf und sondierte die Lage: Die letzten Beiden Soldaten hatten beim Feuer wieder Platz genommen. Sonst war keiner anwesend. Wahrscheinlich schon abgezogen, wohin auch immer. Sein Vorläufiger Plan lautet also: Die beiden abstechen, das Pferd nehmen und los zu gallopieren. Einfach, praktisch, gut. Wobei sich die Frage stellte, wie er das hinbekommen sollte: Er selbst war nicht der beste Kämpfer und auch noch verletzt, während die beiden anderen munter und unverletzt am Feuer saßen. Aber er hatte das Überraschungsmoment. Langsam und unter Qualen stand er auf, nahm ein Schwert aus dem Dreck und schlich zusammengekrümmt langsam auf die beiden Männer zu, welche soeben lautstark zu Abend aßen. Nun stand er hinter ihnen. Das Schwert hob sich, der silberne Stahl glitzerte kurz und dann fuhr es herab. Das erste Opfer wurde ohne Gegenwehr niedergestreckt und fiel tödlich getroffen zu Boden. Der andere schrie auf und griff nach seinem Speer, aber Lord Barney sprang nach vorne und durchbohrte ihn mit seinem Schwert durch die Brust. Leicht stöhnend sackte er zusammen und Barney rappelte sich wieder auf. Nun humpelte er auf die Pferde zu und quälte sich auf eines. Gott verdammt, er hätte doch was essen sollen, dachte er eine geraume Zeit später, er hatte einen überraschend großes Verlangen auf Lasagne...abe er konnte nicht anhalten, er musste weiter. Langsam dämmerte es und er ließ die Ostmarken hinter sich und gelange nun endlich zu den Kernlanden. Damit war die Hauptstadt nicht mehr so unendlich weit entfernt, nur noch zweihundert Meilen...die Bauern auf den Feldern sahen in Komisch an, wahrscheinlich sahen sie nicht jeden Tag einen Blutverschmierten Fürsten einsam auf den weiten Reichsstraßen entlang reiten. Aber sie befanden meistens die Arbeit für wichtiger und fuhren die Reiche Ernte ein.

Die Hauptstadt lag prächtig in der Aufgehenden Sonne da: Die Lange Brücke führte bis auf die Insel, wo die Hohen Türme in den Himmel stachen und die weißen Mauern glänzten. Auf dem Spiegelglatten See trieben einige Vergnügungsschiffe der Fürsten entlang und von den Türmen des Brückentorhauses wehte das Wappen des Königs: Die Aufgehende Sonne hinter der goldene Krone. Zur Rechten Seite das Wappen der Auguster, Ein Kreuz, zur Linken der Drache des Königreiches. Stolz flatterte es ihm Wind, als die Wachen ihn aufhielten.
"Wer seid ihr?" fragte ihr Hauptmann und müde antwortete Barney:
"Earl Barney von Deadlien. Ich muss mit dem Rat sprechen."
"Lord Barney!" rief die Wache aus und verbeugte sich tief.
"Verzeiht, ich habe euch nicht erkannt."
"Es gibt schlimmeres. Meldet mich dem Rat."
"Wie ihr wünscht, mein Lord." Der Hauptmann winkte und einer der Wachen lief los.
"Danke. Ich werde..."
"Verzeiht, Herr." unterbrach ihn der Offizier mitten in seiner Rede. "Wart ihr nicht dem König unterwegs? Wo ist er?"
"Der König ist Tod."
Der Man wurde bleich und schlug ein Kreuz. Barney ignorierte diese Ketzerei, so gut es ging und redete weiter.
"Deswegen die Ratsitzung. Ich werde in den Gemächern Deadliens anzufinden, sagt mir dort wo sie stattfindet."
"Bei Gott...der König...wer soll ihm folgen?" flüsterte der Hauptmann weiter und Lord Barney sah sich gezwungen ihn scharf anzusehen.
"Ja, Sire." nickte der Mann schnell und bestätigte seine Aufforderung.
"Ich werde einen Boten schicken lassen."
"Gut." Lord Barney nickte zufrieden und ritt langsam über die große Brücke auf die Stadt zu.

"Lords der Weiten Länder, Fürsten von Nordmar, Vanidarien, Synkrien, Ceiclas und Abgesandte Guriliens sowie Aratars! Schlimmes geschah vor drei Tagen! Der König, Benjamin der Sechste, Herr aller Länder, die der Ozean bespült, ist ermordet worden."
Ein Aufstöhnen ging durch die Ratsversammlung und Lord Barney musste einige Zeit warten, bis er weiterreden konnte.
"Rädelsführer dieses...Abscheulichen Vebrechens ist der Herzog von Belunda..."
"Ha!" rief der Herzog von Ceicla auf und sprang auf.
"Sowie der Bastard aus Deadlien. Ich kenne ihre weiteren Schritte nicht, aber halte es für nötig die Königliche Armee aufzustellen und wenigstens den Herzog zur Rechenschafft zu ziehen."
"Habt ihr Beweise?"
fragte der ewig misstrauische Stadtrat von Aratar nach und Barney sah ihn verblüfft an.
"Wofür?"
"Für den Verrat. Im Moment sehen wir folgendes: Der König ist Tod und der einzige Überlebende steht vor uns. Sie könnten genauso gut der Mörder sein."
"Das ist doch aberwitzig!" wandte der Herzog von Ceicla energisch ein und unterbrach so den Stadtrat in seinem Redeschwall.
"Lord Barney...ich kenne ihn seit frühster Kindheit und immer war er ein ehrlicher und loyaler Mann. Jemand auf den Mann sich verlassen kann. Jemand, der den Kodex achtet und einem immer den Rücken deckt, egal, in welcher Situation. Das er den König verraten könnte ist undenkbar, allein der Gedanke ist...irrig. Er wäre der letzte in diesem Raum, der dies tun sollte. Wieso auch? Er hat doch alles erhalten was er gewünscht hat."
Dankbar nickte Lord Barney dem Herzog und der Stadtrat schwieg deprimiert.
"Was erhoffen sie sich eigentlich davon?" fragte der Doge von Aratar und das war wirklich die Entscheidene Frage.
"Ich weiß es nicht...sie sind zu wenige an ihrer Zahl um im Krieg gegen uns zu bestehen..."
"Das ist unwichtig. Wichtiger ist: Wer wird das Heer anführen?"
"Ich denke, das sollte Lady Sírjatok entscheiden. Auch sollten wir unseren neuen König, Mimir, nicht unbeschützt lassen. Wenn er stirbt, haben wir keinen Erben mehr."
"Es ist alles wahr, was ihr sagt. Aber wollt ihr wirklich einer Frau, die soeben ihren Mann verloren hat, ihren geliebten, die Schwere Entscheidung seines Rächers auferlegen? Das können wir nicht verlangen." wandte der Herzog von Vanidarien ein und zustimmendes Gemurmell erfüllte den Raum.
"Dann lassen wir eben diesen Saal abstimmen."
Die großen Drei nickten zustimmend: Der Herzog von Ceicla, der Lord von Vanidarien und der Herzog von Synkrien.
"Dann dürfte ich ja einen Vorschlagen: Lord Quest II. sollte das Heer anführen. Er hat sich schon oft bewährt und seine Loyalität für die Krone bewiesen." teilte Graf Hakon von Nordmar den Männer mit.
"Ich stimme zu." nickte Barney dies ab und auch die meisten anderen stimmten zu. Das verblüffte Barney nun doch ein wenig, normalerweise wurde sich um eine solche Aufgabe gestritten. Der Führer des Königlichen Heeres wurde, solange Siegreich, für immer in die Anallen der Großen Chroniken eingetragen. Bislang war diese Ehre immer Synkrien vorbehalten gewesen, mit einem einzigen gloreichen Eintrag. sonst hatte der König selbst die Truppen angeführt. Was man nun von dem jetzigen, dem Ein Jahr alten Prinzen, nicht wirklich erwarten konnte.
"So ist nun beschlossen. Die Truppen Deadliens, Vanidariens, Synkriens, Ceiclas und Nordmars werden gemeinsam marschieren. Die Königliche Wache bleibt auf Posten."
"Nun denn, wir sollten schnell aufbrechen und zuschlagen, bevor sich die Würmer verkriechen können."
"Sire!" rief eine Wache von dem höher gelegenen Eingang aus. "Lord Fedor ist eingetroffen."
Hinter der Palastwache erschien ein junger Mann, der noch von dem Staub der Straße dreckig war.
"Sohn, was machst du hier?"
"Der Bastard...er hat die Truppen mitgenommen."
"Wie das?" fragte Lord Barney verdutzt. Wie konnte das sein? Das waren doch keine Roboter, sondern denkende Menschen. Menschen die doch loyal waren.
"Er...ich weiß es nicht, aber das Heer ist nun auf den Marsch nach Norden, um den König zu schützen."
"Vor was?"
"Vor seinen Mördern natürlich."
"Damit kommt er nicht durch."
"Was ihm natürlich auch geholfen hat, ist, dass ihr den Sold gekürzt habt und einige Teile auflösen wolltet, Vater."
"So oder so, wir schlagen sie auch so. Wie lange ist es her?"
"Eine und eine Halbe Woche."
"Ein großes hätte unentdeckt durch alle Lande ziehen können. Folglich muss es sich in der Großen Ödnis versteckt halten und das gibt uns noch einige Tage." schlussfolgerte der Herzog von Vanidarien und wandte sich zum gehen. "Wir sollten uns besser beeilen."
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Re: [AAr] Geschichten aus Álmodozásra

Beitragvon Georgios » 10. März 2013 14:51

Die Kriege der Fürsten

Das 1988. Jahr der Sonne


"Mein Herr, die Treuen ziehen ihre Truppen dort zusammen, wie ihr es geplant hattet."
meldete der Bote eifrig und er nickte.
"Sie sind schwach. Wenn all unsere Getreuen das tun, was sie versprachen werden sie innerhalb kürzester Zeit sich im Staube winden. Wenn nicht....dann eben ein wenig später." Unglücklicherweise hat Lord Barney den feinen Hinterhalt überlebt, aber das warf ihn nur minimal zurück. Seinem Masterplan konnte niemand aufhalten! Er musste selbst zugeben, dass das Selbstüberschätzung war, aber den Volltrotteln, die sich Fürsten und Herzöge nannten traute er es nicht zu, ihn zu überlisten. Da waren die Bauern gerissener wenn es ging die Steuern zu prellen.
"Lord Malè?"
"Ja?"
"Ihr marschiert mit euren Leuten sofort nach Ceicla und vernichtet die Truppen die dort lagern, bevor sie sich mit dem Königlichen Heer vereinigen können."
"Einverstanden."
Der Herzog nahm seinen Helm mit dem prächtigen Federschweif und verließ das Zelt.
"Und dann käme dein Part, Georgios." wandte er sich weiter an den Boten und Obersten Offizier der Armee.
"Wie sie befehlen, mein Lord."
"Lass mich erstmal Befehle geben! Also gut, du nimmst den Großteil der Männer und marschierst nach Arthas, wo du die Festung bemannst und alle Heere von Aratar und Teile der Bauerntrottel aufhältst."
"Jawohl." Er verbeugte sich und verließ schnell das Zelt. In seinen Gedanken wurde der Plan weitergesponnen: Mit einigen schnellen Reitern würde er den Ritt zur Hauptstadt zurücklegen und dort seinen Part erfüllen. Wenn alles gelang, gäbe es nur noch zwei ungeschlagene Armeen: Die von Nordmar und Vanidarien. Erstere war eine Gefahr, zweitere ein Witz. Aber selbst die tapferen Nordmänner könnten sich nicht gegen drei kampferprobte Armeen behaupten, das war vollkommen unmöglich. Vor allem wen sie von einem Taktischen Genie wie ihm geführt wurden.

Die Schlacht vor den Toren Ceiclas verlief im Grunde genauso wie jede Schlacht zwischen diesen beiden Ländern: Der Herzog Malè ritt alleine zum Haupttor der mächtigen Stadt und rief:
"Ich, Herzog Malè von Belunda, fordere die Grafschaft Ceicla zur Schlacht heraus!"
Dies wurde auch so beantwortet, wie es oft geschehen war: Mit dem Ordnungsgmeäßen Ausmarsch der Stadtwachen, die dem Feind ebenbürtig war. Vor den Mauern nahmen sie Aufstellung und die beiden Heerführer gingen in die Mitte des Feldes, gaben sich die Hände und kehrten zu ihren Soldaten zurück. Dann begann die Schlacht. Die leichten Milizen der Stadt schienen anfangs den SChwergepanzerten Rittern und Zweihändern Belundas unterlegen, aber je länger der Kampf tobte und desto höher die Sonne stieg, so stiegen auch die Verluste bei den Angreifern. Nun waren die leicht gepanzerten Soldaten im Vorteil, die in der Hitze munter weiterkämpfen konnten, während die meisten Ritter anfingen in ihren Rüstungen zu kochen. Aber die Hoffnung war für die Ceiclen vergebens, den die letzte Waffe Belundas sollte ihnen den Sieg bringen: Berittene Armbrust schützen. Schnell, unerreichbar und noch frisch ritten sie immer wieder vernichtende Angriffe auf die Reihen der Verteidiger, die unter dem Pfeilhagel sich langsam immer weiter zu der Stadt zurückzogen. Aber die Geschosse kannten keine Gnade und als einer der Bolzen den General tötete gab es kein Halten mehr: Sofort strömten die wenigen, abgekämpften Milizen zurück in die Stadt und verrammelten die Tore. Zurück blieben die Verwundeten und die Gefangene, die in die Tausende gingen. Herzog Malé hatte alle Reserven Ceiclas vernichtet und sie aus diesem Spiel genommen.

Hauptmann Georgios trieb seine Truppen schnell nach in den Norden und über den breiten Pass von Arktas, an dessen Ausgang die stolze Burg Arthas stand im Tal der Fünf Hügel stand. Die Fünf Hügel waren nicht hoch oder majestätisch, aber dennoch die höchste Erhebung in der Umgebung. Nach Osten hin waren die Berge nicht höher, sondern zerklüftet und damit unpassierbar. Arthas hatte fast schon immer zu dem Haus von Synkrien gehört, welche die Burg immer weiter ausgebaut hatten bis sie nun die größte im ganzen Land war: Vier Hohe und Starke Wälle waren zu bezwingen, wenn man sie ihr eigen nennen wollte und noch nie war sie gefallen. Allerdings auch noch nie belagert. Einmal soll ein Räuberführer einen kleinen Angriff gewagt haben, aber damals war es noch eine Holzmotte gewesen. Georgios sollte dies ändern. Einfach würde es nicht werden, aber da sie untern den Wappen Deadliens marschierten würden sie vielleicht keinen Argwohn hegen...ansonsten musste er sich etwas einfallen lassen.
"Wer da?" fragte die Torwache ihn mistrauisch.
"Baron Georgios von Tielastan. Ich erbitte Rast für meine treuen Truppen, die die einzigen sind, die nicht dem Bastard gefolgt sind."
"Für wie dämlich haltet ihr uns?" spottete die Wache herunter. "Das wir auf einen solchen Bluff hereinfallen."
"Traurig. Dabei dachte ich wir würden gemeinsam Seite an Seite stehen. Nun, man konnte noch nie einem Synkrer trauen, den nur wir Deadlier befolgen den Kodex."
"Ihr könnt herein kommen." änderte die Wache plötzlich die Meinung und das Tor wurde geöffnet. Georgios schüttelte Geistig den Kopf...wie blöd konnten Menschen eigentlich sein?

Er sprengte mit einigen Leibwächtern über die Ebene auf die Hauptstadt zu. Friedlich lag sie in dem Glitzernden See, das Tor wie immer weit offen. Zwei gelangweilte Wachen stützen sich auf ihre Speere und dösten vor sich hin, als der Lord knapp vor ihnen anhielt. Vor Schreck fiel einer der Speere zu Boden und die andere beäugte sie sofort misstrauisch.
"Wer seid ihr?"
"Lord Barney von Deadlien." log er und die Wache nickte.
"Ich dachte ihr währt bei dem Heer..."
"Pläne haben sich geändert. Können wir nun durch? Es gibt wichtiges zu tun."
"Natürlich eure Lordschaft." Die Wache deutete eine Verbeugung an, aber er sprengte mit seinen sieben Begleitern schon über die Brücke auf die Stadt zu. Ohne Zeit zu verlieren ritten sie zu dem Palst, wo sie bei der Wache die Pferde abgaben und verlangten mit dem Palastverweser zu sprechen. Keiner schöpfte Verdacht, er hatte gewusst es würde einmal von Vorteil sein so wie sein Halbbrüder auszusehen. Gerade hatten in die Palastwachen in dem Sprechzimmer des Verwesers alleine gelassen und die Tür geschlossen, stand er sofort wieder von seinem Stuhl auf und eilte durch den anderen Ausgang dem Verweser direkt in die Arme.
"Uff..entschuldigst viel mal, Lord...Moment...ihr seid doch gar..."
Blitzschnell zog er einen Dolch und rammten ihn tief in die Brust des Älteren Mannes. Sein Satz ging in einem Blutigen Gurgeln zu ende, als er ihm schlussendlich nochmal sicherheitshalber die Kehle durchschnitt. Schnell eilte er weiter und kam schließlich zu der oberen Arkade des Hofes, in welchem seine Begleiter warteten. Zwei Palastwachen behielten sie mehr der weniger argwöhnisch im Auge. Leise und darauf bedacht so unauffällig wie möglich zu sein schlich er sich an den ersten von hinten heran, packte ihn und sein Messer vollrichtete erneut schnell und blutige Arbeit. Lautlos ließ er die Wache zu Boden sinken und schlich sich an die andere heran. Aus einer Laune heraus schubste er diese einfach über das Geländer, sodass dieser schreiend fünf Meter nach unten flog und von einem Pfahl aufgespießt wurde. Sofort trat er an das Fenster und winkte den Männern zu. Diese begriffen sofort und führten den Plan weiter aus. Er selbst rannte schnellstmöglich zu den Königlichen Gemächern, wo sich die Königin und ihr Sohn aufhalten müssten. Er öffnete die Tür und sah sich glücklicherweise sofort der lieben Königin gegenüber.
"Halt!" rief er, als sie Anstalten machte sich zu bewegen und als Antwort warf sie ihm ein Tintenfass in das Gesicht. Fluchend wischte er sich das Zeug aus dem Gesicht. Mit blutigen Kleidern und gezückten Dolch ein Zimmer zu betreten war noch nie eine gute Idee gewesen. Wo war sie nur? In einem Wahnsinnstempo durchsuchte er den Raum, bevor er die offene Hintertür entdeckte. Während er hinaus stürmte, kamen ihm zwei Wachen entgegen und riefen er solle die Waffen wegwerfen. Er dachte gar nicht daran und zog sein Schwert. In einer fließende, waghalsigen Attacke köpfte er sie beide und konnte weitern rennen. Am Ende des Ganges konnte er einen weißen Zipfel ihres Gewandes und er beschleunigte abermals. Mit hastigen Sprüngen nahm er die Treppenstufen und siehe, sie war in einer Sackgasse. Hinter ihr das Geländer und dann der See. Vor sich hielt sie ihr Kind.
"So...hier endet es also. Zu schade für euch, seid ihr doch eine Augenweide diese Königreiches. Aber nun, wir sehen uns ja wieder. Im Totenreich."
Langsam schritt er auf sie zu.
"Ihr irrt."
Er blieb stehen.
"Ich irre?"
"Ja. Hier endet es nicht. Es hat gerade erste begonnen!"
"Das habe ich mal gesagt..."
"Ja."
Sie warf ihr Kind über die Mauer und sprang, bevor er sie fassen konnte selber hinterher. Fluchend sah er in das Wasser hinab, sah aber keine Möglichkeit sie zu erreichen. Verdammt...aber nun, sie würde hier nicht mehr an Land kommen und das andere Ufer war weit entfernt. Es lief also alles nach Plan.

Bild


Hiermit begannen die Kriege der Fürsten. Nachdem Belunda Ceicla geschlagen hatte, wurden in der Ersten Schlacht von Windhelm die Königlichen Truppen vernichtend geschlagen und der Bastard konnte mit Hilfe von einigen Illoaylen Gardisten das Kommando über die Hauptstadt übernehmen. Lord Barney währenddessen stellte ein Heer auf, mit welchem er plündernd in Belunda einfiel und das des Herozgs Màle schlug. Nur mit größter Mühe gelang es dem Verräter ihn zu beseigen und in der Schlacht bei der Chicbrücke zu schlagen und zu töten. Hauptmann Georgios erfüllte seinen Auftrag gewissenhaft und schlug in der Schlacht von Artas die vereinigten Truppen von Aratar und den Republiken. In der Zwischenzeit bekannte sich Nordmar zu dem neuen König und gemeinsam schlugen sie Vanidarien in einer Reihe von Blutigen Schlachten, die aber insgesamt nur in einem Patt endeten. Zur selben Zeit sah der Nikische Kaiser die Chance der Reconquista gekommen und über zog Windhelm und das Tabecland mit Krieg. Von religiösen Eifer erfüllt töteten sie jeden Ungläubigen derer sie habhaft werden konnten und das war eine gigantische Anzahl. Aber der Krieg der Fürsten ging trotzdem unvermittelt weiter. Die Lords stellten immer neue Heere auf, wechselten die Seite, hier tat sich Synkrien besonders hervor, welches in dem dreijährigen Krieg insgesamt siebzehnmal die Seite wechselte, davon alleine fünfmal in einer Schlacht. Aber am Ende kam es zu der Finalen Schlacht auf der Brücke der Hauptstadt und knapp blieb die Allianz der Sieger und die schon damals legendäre Konterallianz zerbrach daraufhin. Die Überlebenden schworen dem Neuen König die Treue, der als erste Handlung nach Es Landzá zog und die Nikischen Truppen zur Schlacht stellte. Diese ging glücklich für ihn mit einem Sieg aus, aber sie waren dennoch nicht geschlagen. Nun, nachdem ihr Heer vernichtet worden war, kamen ihre Leichte Kavalleisten und plünderten immer wieder die Gehöfte am Rand der Wüste, das Königlich Heer selbst wurde bei seinem Marsch durch die Wüste vollkommen aufgerieben. Der König konnte nur mit knapper Not sein Leben retten. Nachdem das zweite Heer unter Lord Màle auch ohne Überreste aufgerieben wurde, unter anderem ihm selbst, nahm man einen neue Strategie in Anspruch und anstatt durch die Wüste zu gehen verlegte sich man darauf die Soldaten per Schiff zu verladen und dann in den Fruchtbaren Bereichen Nikas zu landen. Dies funktionierte insofern auch, das man nach weiteren zwei Jahren Krieg und ein paar Dutzend abgeschlachteter Städte den Kaiser zu einem Frieden bewegen konnte, aber damit war der Feldzug des Königlichen Heeres noch lange nicht zu Ende. Überall im Reich hatten sich Rebellen formiert und es sollte noch einige Zeit in Anspruch nehmen auch noch diese zu besiegen. Schlussendlich trat nach fünfzehn Jahren Krieg wieder Frieden im Reich auf und der König begann nun damit die Fürstentümer neu zuverteilen.

Bild


Caelos der Unsterbliche
Das 2088. Jahr der Sonne


Die Schenke war rauchig und von Gelächter erfüllt. Dralle Schankmädchen hin und her, um Bier zu den Tischen zu bringen und sich auf dem Weg dahin angrapschen zu lassen oder auch nur Dumme Sprüche abzubekommen. Caelos saß in einer Ecke des Raum und genoss das Bier der Republiken, während sein Gegenüber redete und redete.
„Also, mein Lieber Lord Mimir, wenn ich euch recht verstehe verlangt ihr von mir, dass ich mich ganz offen auf das Feld stelle und die Wahrheit herausposaunen? Es wäre nur ein Hauch von Wahnsinn in so einer Tat.“
„Ja, Caelos, es mag so sein. Doch…verdammt, es muss doch etwas passieren. Wollt ihr sterben?“
„Man nennt mich nicht ohne Grund den Unsterblichen, Lord Mimir.“
Am Nachbartisch wurde ein Bierkrug geworfen, der laut an der Wand zerschellte und ein paar Dolche gezogen.
„Vielmehr stellt sich mir doch die Frage, wieso ihr mir helfen wollt? Aus Freundlichkeit doch nicht.“
Mimir lehnte sich zurück und starrte finster, während Caelos fröhlich einer Bardamen zuwinkte und noch einen Krug Bier bestellte. Lord Mimir war noch bei seinem ersten, während Caelos nun den Dritten erreicht hatte. „
Ich helfe euch…oder will es…“
begann er langsam und deutlich, wobei das oder will es aggressiv gezischt wurde.
„Weil ihr der Rechtmäßige König seid und wenn ihr auf eurem Throne sitzt ihr bestimmt der Republik helfen werdet. Außerdem seid ihr deutlich fähiger, als dieser unsägliche Konstantin.“
„Ihr werdet langsam ehrlich. Aber…ihr seid auch nur ein Teil der Republiken, und diese sind nur ein Teil des Königreiches. Wie soll eure Unterstützung reichen, um mich zum König dieser Länder zu machen?“
Lord Mimir überlegte einen Moment, dann beugte er sich nach vorne und flüsterte:
„Es gehen Gerüchte um von einem Erben im Norden, der in Vanidarien landen will. Gleichzeitig sind die Fürsten im Süden unruhig, sie hassen Benjamin und alles wofür er steht. Georgios von Ceicla ist ihr Rädelsführer und schon jetzt marschiert der König mit seiner Leibgarde, um ihn in Gewahrsam zu nehmen. Die Silberblätter im Norden sind ebenso unruhig, der Kaiser in Nika sitzt auf seinem Thron und dürstet nach Rache. Das Königreich und der König sind instabiler, als ihr denkt. Was fehlt ist nur jemand dem die Fürsten folgen, jemanden, der sich als würdiger König erweisen kann und ihr seid dieser jemand.“
Caelos lehnte sich entspannt zurück, bedankte sich bei dem Schankmädchen, welches einen neuen Krug Bier brachte und gab ihr eine Silbermünze.
„Ihr widersprecht euch selbst…ihr sagt der Süden hasst alles wofür er steht und ich gehöre wohl auch dazu. Die Silberblätter waren immer unruhig, es sei denn eine der ihren saß auf dem Throne. Von diesem Piraten habe ich auch schon gehört, aber er…ist doch nur ein primitiver Schlächter. Das grundlegende Problem ist doch dieses: Jeder der Benjamin hasst, hasst auch mich. Und die anderen unterstützen ihn. So einfach ist und so werde ich nie König. Ich muss andere Perspektiven entwickeln, sagt mir doch Miranda…“
„Was ist mit ihr?“ brummte Lord Mimir düster und nahm eine Ablehnende Haltung ein.
„Sie ist doch noch unversprochen.“
„Ja, aber einen Heimatlosen Vagabundierenden Bastard wird sie versprochen werden.“
„Ein Glück, dass ich keines von den dreien bin.“
Mimir prustete und verschüttete den halben Bierkrug, während er sich sichtlich bemühte sich wieder zu beruhigen.
„So….denn, dann sagt mir doch euer Haus, euer Schloss und euer Lehen.“ Brachte er lachend hervor.
„Gerne, Lord Mimir. Mein Haus ist das der Mimir, unser Schloss steht in Benji und dies ist auch das unsrige Lehen.“
„Caelos, ihr…ihr seid doch ein unverbesserlicher. Ihr solltet euch klar machen, das ihr nichts habt. Rein gar nichts. Ihr seid von meinem Wohlwollen abhängig.“
„Genauso wie ich vom Wohlwollen Rogers abhängig war, genauso wie ich vom Wohlwollen Aleksanders abhängig war, genauso wie ich vom Wohlwollen Faedors abhängig war. Fällt euch etwas auf?“
„Ja, ihr seid wie ein Ungeziefer, das immer ein Loch findet. Ihr könntet zwar ein Adler sein, prächtig, aber wenn ihr die Existenz einer Küchenschabe bevorzugt.“
Wisst, Mimir, ich denke..hundert Jahre als Schabe, ich bin als Schabe eigentlich relativ zufrieden, sind mir lieber als ein Tag als Adler.“
„Und doch werden sie euch eines Tages bekommen…ich werde an eurem Grab stehen…“
„Und ich sagen: Ich habe es dir gesagt.“

Caelos betrachte aufmerksam eine Gruppe von Zwielichtigen Gestalten, die am Nachbartisch saßen und Karten spielten. Sie gefielen ihm ganz und gar nicht. Während Mimir zur Antwort ansetzte standen die fünf Männer auf und kurz blitze Stahl an ihren Seiten auf. Seelenruhig ließ Caelos seinen Blick schweifen und stellte fest das es noch zwei andere Tische gab, die mit Attentätern besetzt waren. Schade um das Lokal, er mochte es.
„Mimir.“ Unterbrach er den anderen.
„Ihr solltet euch lieber in Deckung begeben.“
„Wie…“ ein Pfeil sauste von der anderen Seite des Lokals heran und durchbohrte Mimirs Brustkorb, während die ersten Fünf Attentäter Schwerter zogen und auf ihn zu stürmten. Caelos sprang auf, sein Degen sprang in seine Hand und mit einem Schrei sprang er in die Attentätermeute. Diese war auf eine solche Aktion nicht vorbereitet und innerhalb der wenigen Sekunden, in denen sie sich neu sammelten, küsste der dünne Stahl zwei der Männer. Ein dritter wurde mit einem kräftigen Fausthieb zu Boden geschickt. Die verbleibenden Zwei schlugen nach Caelos, doch der wich zurück und stach gleichzeitig mit dem Degen nach hinten, wodurch er einen weiteren Attentäter erwischte, der sich heranschleichen wollte. Die Taverne war nun vollkommen leer, abgesehen von den zehn Attentätern, die immer nach Caelos schlugen, nach ihm Stachen, mit Pfeilen auf ihn schossen, doch ihn nicht trafen. Der Pfeil tötete einen weiteren Attentäter, während Caelos auf einem Tisch stehend über die Schwerthiebe hinwegsprang und während diesem Sprungs mit dem Degen einen weiteren Feind enthauptete. Doch dann stellte er fest das er in einer Ecke stand. Ecken mochte er nicht. Die sechs restlichen Attentäter stellten sich vor ihm auf und zeigten mit ihren Klingen auf seine Brust.
„Caelos, gleich werden wir euer Blut sehen.“ Merkte einer an und Caelos schüttelte lächelnd den Kopf.
„Nein. Ihr vergesst etwas.“
„Hm?“
„Ich bin unsterblich.“ Genau in diesem Moment sauste ein Schwert von hinten auf den Sprecher und spaltete seine Schulter, die fünf anderen drehten sich um und Caelos sprintete nach vorne, sein Degen bohrte sich durch die eine Brust, während Lord Mimir einen weiteren Gegner tötete. Die Restlichen drei sahen sich panisch von der einen Seite zu der anderen und als Caelos einen weiteren sauber enthauptete. Die beiden überlebenden warfen sich auf den Boden und ihre Waffen weg und begannen laut zu flehen.
„Habt Gnade, Mylord! Wir verdienen den Tod nicht.“
Caelos ignorierte sie und warf einen Blick auf Lord Mimir, der sich schwer atmend auf einen Stuhl niedergelassen hatte. Mit dem Pfeil in der Brust sah er nicht sonderlich gesund aus. Doch er nickte Müde und nun waren die Attentäter an der Reihe. Caelos steckte den Degen in die Scheide und sah auf einen der beiden Männer herab. Er war an die Zwanzig Jahre Alt, hatte weißes Haar und war eher dünn und schmächtig gebaut.
„Woher kommst du?“
„Aus Vanidarien, Mylord.“
„Lasst mich raten, Konstantin schickt euch.“
„Ja, Mylord.“
„Und du? Woher kommst du?“ wandte Caelos sich an den anderen, älteren Mörder.
„Synkrien, aus den Tälern.“
„Armes Land.“
„Ihr sagt es.“ Bestätigte er und sah Caelos in die Augen. Der machte eine Wegwerfende Geste.
„Geht. Ich töte keine Männer, die sich ergeben haben. Ich setze auf euer Ehrgefühl, dass ihr mich nicht wieder behelligt.“
„Danke Mylord, ich werde es nie vergessen.“ Hauchte der eine, bevor er schnell mit den anderem weg rannte. Caelos ging zu Mimir, der inzwischen in seinem eigenem Blute saß.
„Wieso…lasst ihr sie gehen?“ flüsterte dieser und Caelos kniete sich vor ihm hin.
„Ihr Tod bringt nichts. Es kommen immer mehr. Und ein Ritter tötet seine Feinde nicht, wenn sie sich ergeben.“
„Ihr…“ Mimir atmete tief aus. „Ihr seid wahrlich ein großer König. Denkt…Denkt an eure Bestimmung.“

Dann schloss er die Augen und nun war es an Caelos zu seufzen. ZU oft hatte er dies miterlebt: Seine Freunde, Helfer und Gönner starben, während er immer überlebte. Die Tollkühnsten Gefechte hatte er überlebt, die aberwitzigsten Schlachten, die wildesten Überfälle. Aber immer nur. Sein Erstes Kommando, vierzig Soldaten wurden in den Riesenbergen von Rebellischen Nordmarern überfallen, über Zweihundert, aus dem Hinterhalt. Den Abend erblickte niemand von ihnen. Aber auch niemand der seinen. Er war der einzige. Er hatte die Hand des letzten Soldaten gehalten, einem Jungen von 15 aus der Wüste, und ihm ein besseres Leben im Jenseits versprochen. Seit der König einen halbwegs designierten Erben, Konstantin, der Ehemann seiner Tante (die während der Hochzeit ermordet worden war), hatte waren Attentäter hinter ihm her. Sein Vater würde diese nie schicken, er war ihm schlichtweg egal. Wobei dies auch ein Problem war, er hatte keine Beweise seiner Herkunft. Zum Teufel, er kannte nicht einmal seine Mutter beim Namen – seinen Vater kannte er auch nur Dank der Tatsache, dass dieser ein wenig vergesslich gewesen war und es irgendwie geschafft hatte es ihm einmal zu sagen. Das war als er alleine aus dem Norden wiederkam und der König ihn, der Held der Nordschlacht, alleine befragen wollte. Er hatte gesagt: Einen der meinen tötet man nicht so leicht. Dies hatte Caelos verwundert zur Kenntnis genommen, doch als er Nachfragte stritt der König ab so etwas jemals gesagt zu haben, bis er es in einem Anfall von…Reue? Doch zugab und ihn gleichzeitig verbannte und ihm empfahl sich nie wieder sehen zu lassen. Benjamins Verhalten als König war selten rational, doch leider war etwas, was er einmal gesagt hatte für immer Gesetz. Wenn er seinen Sohn nicht von Anfang annahm, würde es er nie tun. Die Zukunft des Reiches war ihm auch als solche nicht wichtig. Wenn ich Tod bin, dann sollen mich die Krähen fressen, diesen Satz sagte er immer, wenn ihn jemand fragte was nach seinem Tode passieren sollte. Das er trotzdem so vehement seine Existenz abstritt, war wohl auch damit zu erklären das er Bastarde hasste - aber trotz des Hasses konnte er nicht den Mut aufbringen ihn zu töten. Oder er wollte es einfach nicht. Wenn auch er Mörder geschickt hätte, hätte er ihn ja bestätigt, so war er im Zweifel (und alle zweifelten) doch einfach nur ein dahergelaufener Mensch, der etwas behauptete.
Woher Konstantin das wusste war eine andere Geschichte. Caelos stand auf, nahm dem Mimir auf seine Schulter und schritt nach draußen, wo der Wirt hinter der Tür kauerte. Er schnipste ihm eine Goldmünze hin. „Für den Schaden.“ Und machte sich durch die verschneiten Straßen Benjis auf den Weg zum Schloss der Mimirs.
Zuletzt geändert von Georgios am 7. Februar 2014 15:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: [AAR] Geschichten aus Álmodozásra

Beitragvon Georgios » 13. März 2013 18:02

Anhang:

Karte des Königreiches nach der Niederwerfung des ewigen Imperiums des Lichtes:
Bild

Eine kurze Beschreibung der Provinzen:

Costamir:
Costamir ist eine mittelgroße, karge Insel am Rande des Unendlichen Ozeans und begrenzt die Eisensee im Westen. Sie ist dünn besiedelt und kürzlich von den Pirastne erobert worden, aber sie ist nominaler Bestandteil der Grafschaften von Nordmar.

Joster:
Die Provinz Noster ist wie ganz Nordmar ein Kaltes und dünn besiedeltes Land. Niemals haben Feinde diese Provinz betreten, weil sie so arm ist und war, dass man ebenso gut um ein Stück Wüste hätte kämpfen können.

Eisküste:
Die Eisküste ist die Nördliche Begrenzung des Eisenmeeres und ist mit unter trotz ihres Namens die am engsten Bevölkerte Gegend von Nordmar.

Argyle et Bly:
Argyle et Bly ist der Zusammenschluss der beiden GRafschaften Argyle und Bly, ansonsten ist dort nicht viel.

Nordmar:
Nordmar ist das Herzstück des gleichnamigen Herzogtum und dessen Hautstadt steht schon fast als Synomnym für die Beschäftigung, mit dem ihre Bewohner am meisten in Verbindung bebracht werden. Es ist die reichste Gegend des alten Herzogtumes und deswegen sind Regimenter aus dieser Gegend normalerweise besser bewaffnet und ausgerüstet als die anderern Nordmarischen.

Nordlande:
Verlassene Länder, die nur als Durchmarschgebiet gesehen werden. Selbst für die meisten Nordmarer ist der Kalte Westwind und die wenige, arme Dörfer werden von einem harten Menschenschlag bewohnt.

Riesengebirge:
Einst zu den Republiken gehörend war diese Länder von dem König Nordmar als Belohnung zugeteilt worden. Von dem warmen und reichhaltigen Klima angelockt (Immer im Verhältnis zu sehen) haben seitdem sich viele Nordmarer niedergelassen und die Usprüngliche Bevölkerung stark verdrängt.

Langstrand:
Langstrand ist im Grunde genommen einfach ein gigantischer Sumpf, der von jedem gemieden wird.

Oberes Vanidarien:
Das Obere Vanidarien ist eine schöne Landschaft mit seinen weißen Stränden, seinen lieblichen Wiesen und Wäldern und seiner wärmenden Sonne. Wäre da nicht der Kalte Seewind, der oftmals Piraten mitsich bringt.

Vanidarien:
Dies ist das Kernstück des gleichnamigen Herzogtums und auch das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum. Der großteil der Bevölkerung lebt hier und niemals war es Feinden gestattet diese Länder langezu behelligen.

Südvanidar:
Südvanidarien ist das Land, in welchem die Vanidarischen Wälder und Höhen langsam in die große Zentrale Ebene übergehen. Hier stehen mächtige Burgen, von welchem die Lords oftmals Krieg führen.

Gjionland:
Das Gjionland ist der Westlichste Außenposten der Herozgtumes und der letzte Außenposten vor der großen Wüste. Seine Menschen gelten als freundlich und umgänglich.

Die Westliche Wüste:
Die Westliche wüste gibt einen Vorgeschmack auf die Große Wüste, aber ist noch nicht so hart wie diese. Einst zu Vanidarien gehörend gibt es in dieser Provinz viele Christen, die mit allen Mitteln verfolgt werden.

Nördliche Landschaften:
Nach dem Krieg der Fürsten Vanidarien entzogen und dem Königlanden zugeschlagen leben in der Nördlichen Ebene nun nicht mehr viele Menschen, die meisten sind auf der Flucht vor den Königlichen Truppen nach Vanidarien gezogen, wo sie sich in großer Zahl im Gjionland niederließen.

Aionorien:
Ainorien, von allen anderen die Große Wüste genannt, ist der Schutzschild Nika. Noch kein Heer hat es unbeschadet geschafft die gewaltigen Ödlande unbeschadet zu durchqueren und ohne sie gäbe es die Aftokratis gar nicht mehr. In diese Provinz haben sich viele Christen geflüchtet, die den Verfolgungen müde waren.

Aischcon:
Aischcon ist der erste Abschnitt des kleinen Landstreifens, der Leben an der Ostküste ermöglicht. Wie alle Provinzen Nikas ist sie extrem christlich geprägt und fanatisch. Die Menschen leben wie an der gesamten Ostküste in, für den Rest des Königreiches, großem Reichtum.

Nika:
Nika ist die Hauptstadt der Aftokratis und das Zentrum der Macht. Es ist zudem der größte Hafen nördlich Talabheims und sorgt maßgeblich für den Reichtum Nikas.

Vardar-Tal:
Das Vardar-Tal, Heimat der berüchtigten Vardaratori, ist das größte Längstal in den Chimärenbergen. Aus dieser Gegend kommen die meisten Reiter der Aftokratis und seine Bewohner können hervorragend mit ihren Bögen umgehen.

Kitio:
Kitio ist die Kornkammer der Aftokratis. Seine fruchtbaren Felder lassen seine Bewohner nie hungern. Aus dieser Gegend kommen die meisten Soldaten der Aftokratis.

Blutküste:
Die Blutküste hat ihren Namen von gefährlichen Strömungen vor ihren Küsten, die schon viele Schiffe versenkt hat. Die Provinz ist nicht so dich besiedelt wie die nördlicheren Nikas, was unter anderem daran liegt, dass viele aus Furcht vor einer Invasion. die über diesen Landweg erfolgen würde, weiter ins Kernland abgewandert sind

Ceicla/Belunda:
Östliche Ebene:
Die Östliche Eben mit Windhelm als ihre Hauptstadt ist noch stark christlich geprägt, was den Herzögen von Belunda ein Dorn im Auge ist. Die Provinz hat schon oft ihren Besitzer gewechselt, von Westerstein zu Synkrien, dann zu Ceicla und dann immer wieder zu Belunda und zurück. Nun scheint die Provinz diesen Wechsel nübedrüsig geworden zu sein und immer mehr verlangen eine Angliederung an die Glaubensbrüder aus Nika.

Unter Blutküste:
Immer von der Toleranz der Ceiclischen Fürsten profitierend haben sich viele Christen hier gehalten. Eigentlich zu Belunda gehörend, gab es vor kurzem eine Rebelion und man hofft darauf, das einen die Fürsten ignorieren. Allerdings ist dieser offenkundige Vertrauendsbruch ein Schlag ins Gesicht des Herzogs von Belunda.

Tabalecland:
Tabalecland ist aus Zwei Gründen in den Besitz Synkriens gekommen: Zum einen haben sie schluss endlich die Sieger unterstützt, aber auch hatten sie nach dem Tod von des Herzoges von Ceicla ein Anrecht, da sie mit einer seiner Töchter vermählt waren. Nach dem alten Erbrecht wird das Erbe unter den Töchtern und Söhnen der Herzöge gleich aufgeteilt, allerdings wird oft von fremden Machthabern auf den Anspruch verzichtet.

Kard:
Kard ist wie seine beiden oberen Nachbarprovinzen ebenfalls ein Gegenstand für ewiges Gerangel gewesen, nachdem die Westersteins ausgestorben waren, man munkelt es wäre ein kooperative Operation von Ceicla und Belunda gewesen, die letzte, hat es immer wieder den Besitzer gewechselt.

Grandoen:
Grandoen Geschichte ist genauso wie die von Kard und der Östlichen Ebene.

Moskven:
Moskven ist der südlichste Punkt des Festland und ein, sonst immer, treues Element Ceiclas gewesen. Aber mit der Ausbreitung der neuen Religion hat sie sich als unabhögngi von allen erklärt, auch von Ceicla, weil dieses zu lange gezögert haben offen gegen die Alte Religion und den König zu propagieren.

Celen:
Celen ist das erweiterte Kernland Ceiclas und seine Bevölkerung ist unglaublich reich. Zahlreiche Flüsse durchfließen das Land und bringen den Bauern reiche Ernten.

Ceicla:
Ceicla ist eine blühende Handelsstadt und unwahrscheinlich Reich. Hier liegt das Zentrum der Fraternitas Benjiman und hier regierten seitjeher die Fürsten von Ceicla, in direkter Nachbarschaft von ihren Brüdern nördlich von ihnen.

Beilandien:
Beilandien ist die Haupstadt Belundas.

Lacona:
Lacona ursprünglich zu Belunda gehörend, ging es mit einem Erbe an Synkrien, was diesen eine oftmalige einmischung iun die Kriege Belundas und Ceiclas brachte. Aufgrund diverser Verräterein wurde ihnen diese Provinz entzogen und ihrem ursprünglichen Besitzer zugeteilt.

Die Große Ödnis:
Öde.

Valien:
Valien ist eine Landschaft Südlich der Tielastanischen Hügel und wurde einst von ceicla gekauft, als Deadlien sich in extremer Not befand.

Unteres Tielastan:
Auch diese Provinz wurde von Ceicla für einen Spottpreis gekauft, als der Earl von Deadlien kein Geld mehr hatte, um Truppen gegen einen Trohnanwärter aufzustellen.

Feros:
Feros ist die Werfteninsel Ceiclas und nicht deutlich mehr als ein Stück Fels in der Brandung.

Delta:
Delta ist eine Insel in der Caelischen See, die eng mit Moskven verbunden ist.

Tainos:
Tainos ist wie Feros nicht mehr als ein Feld in der Brandung und ohne nennenswerte Bevölkerung.

Unteres Fairas:
Fairas ist eine tropische Gegend, die erst vor wenigen Jahrhunderten als wertvoller Raum entdeckt wurde und es wurden viele Christliche Sklaven eingesetzt, um sie urbar zu machen und ihre reichen Goldminen auszuplündern. Nun sind sie frei und stellen einen großen Teil der Bevölkerung, was diese veranlasst hat diese zu Jagen, um die Gefahr für Leib und leben zu verhindern. Der Großteil der Provinz steht unter der direkten Kontrolle des Königs, allerdings sind selbst in den Städten die Bevölkerung ihm gegenüber illoyal eingestellt und nur die Stadtwachen können noch Recht und Ordnung aufrechterhalten.

Alt-Tielastan:
Alt-Tielastan war eins mit dem Festland verbunden, jedoch wurde bei der großen Flut von 65 das gesamte Zwischenland weggerissen und nun fungiert es als Anliegeplatz der Schiffe. Seit jeher werden die Fürsten und Grafen Deadliens hier zur Ruhe gebettet und ihre Stummen Schädel säumen die Grüfte tief unter der Festung.

Deadlien:
Die Grafschaft besteht aus zwei großen Regionen, Deadlien und Tielastan. Während Tielastan eher die hinterwäldlerische Ader verkörpert, ist Deadlien ein Zentrum der Wissenschaft und des Fortschrittes. In der Stadt der Schatten säumen sich Parkanlagen und Schlösser, selbst die Ärmsten leben in wunderbaren Häusern.

Niederes Deadlien:
Immer an der Küste entlang führt der Weg durch die Totensümpfe in das Untere Deadlien von wo aus viele Händler nach Aratar und das Eisenmeer aufbrechen. Das Goldene Dresden hat seinen Namen daher, weil seine kupfernen Dächer im Licht der aufgehenden Sonne, als den Seefahrern, Golden erscheint.

Tielastanische Ebene:
Der Reichste Teil Tielastan und hier zeigt sich, wovon Deadlien lebt: Steuern und Hohen Abgaben des Hinterlandes. Die Menschen sind ärmlicher als selbst in Belunda und viele von ihnen müssen zur Armee gehen, da das Land sie Dank der Abgaben nicht mehr ernährt. Die Unzufriedenheit ist groß, auch das der Graf sich immer mehr schlechtem Gedankengut hingibt, verbessert die Sorgen nicht. Am liebsten wäre es dne Bewohnern, wenn sie unter die Herrschaft des Königs kämen, welcher sie nicht so gut kontrollierne könnte.

Tielstanische Hochländer:
Von dichten Nebel durchzogen, feuchtnaß und dich bewaldet vekörperen die Hochländer den Albtraum jedes Zivilisierten Menschen, besonders der Deadlier. Nur Strafversetzte Soldaten kommen hierhin und Lord Barney, einst eine große Persönlichkeit, der in seiner Jugend der falschen Dame den Hof gemacht hat, ist mittleierweile von dem schlechten Einfluss der Bevölkerung zu einem Wesen herabgesunken, von welchem man in den Palästen Deadliens nur mit Furcht spricht.

Hochtäler:
Die Hochtäler sind wie der Rest Tielastan ein unzugängliches Land, aber das mildeste von den drei Landesteilen. Hier ist die Opposition der Bürger nicht so stark, da diese sich noch an die Zeiten erinnern, als Deadlien stolz und prächtig war, vor den unseeligen Kriegen.

Windrich und Tascon:
Windrich ist die Schwesterinsel von Tascon und ist wie sie ein eher unwichtiger Ort, da Dank der Ungünstigen Felsformatioenn die Anlegung von Werften nicht möglich ist und daher die Insel als Schiffstützpunkt ausfällt.

Playa`daro:
Playa`daro, der Goldstrand ist die Region Südlich der Regenbogenküste und wie diese ein göttlicher Ort: Lange, goldene (OHO!) Strände, beschienen von der Sonne und beglückt von einem warmen Wind. Die Menschen hier leben Sorgenfrei und furchtlos. Bislang wurde hier noch nie Krieg geführt, warum nun jetzt?

Regenbogenküste:
Die Regenbogenküste ist ein Ort, an dem die Seele zum Baumeln eingeladen wird, Händler ihre Geschäfte machen und die Stolzen Mauern und Häuser Aratars der Sonne entgegen strecken. Hier lebt der Typische Bürger Aratars, ein Mann, der in festen Vertrauen auf sich selbst glaubt alles schaffen zu könnnen, wenn er nur hart genug arbeite. Aratar selbst hat sich innerhalb weniger Jahrhunderte von einem kleinen Fischerdorf zu einer pulsierenden Metropole hochgearbeitet.

Südliches Veila:
Das Südliche Veila ist ein älterer Teil Aratars, urspürnglich von Synkrien übernommen, die auf den Sanften Druck von einem Dutzend Fürsten dazu überredet wurde, es für eine geringe Summe, die in einem Waldschlössen verschwand, abzutretetn.

Nördliches Veila:
Über das Nördliche Veila gab es in letzter Zeit einige hitzige Disskusionen, so verlangte erst vor kurzem der Herzog von Nordmar dies als neues Land für seine Sprunghaft explodierende Bevölkerung und im selben Monat kam noch ein Vertreter der Republiken und fragte höflich an, ob nicht ein Beitritt dieser Stadt dem Bund möglich wäre, da einige Bürger dies bekundet hatten. Beide Anfragen wurden verneint, das eine indem man den Herzog vetröstete und das andere mal indem man dem Abgesandten sagte, das dies nicht der Fall seie und man aber auf alle möglichen Schritte achten würde.

Eisenberge:
Mehr Hügel als Berge sind sie dennoch bedeutsam: Hier ist der einzige Ort im Königreich wo dieses Metall gefunden wird, daher kommt dieser Gegend eine Mitunter Elementare Bedeutung für den Krieg zu. Die meisten Menschen leben in den Städten nahe der Minen, daher ist die nominielle Hauptstadt der Region relativ klein und wurde in letzter Zeit schwer vom Schicksal geschlagen: Eine Seuche hat grassiert, die Piraten haben den Hafen niedergebrannt und die Drohung Nordmars, die Stadt einzuäschern hat noch mehr Menschen vertrieben.

Die Fünf Hügel:
Die Fünf Hügel ist die Gegend in welcher der einzige Weg durch die Hügelkette ist und daher strategisch wichtig. Arthas wurde zu Kontrolle über den Pass errichtet und bislang nur zweimal nur zweimal eingenommen. Diese Provinz wird gerne auch als zweites Heimatland Synkriens bezeichnet, da es neben Synkrien selbst die einzige Gegend ist, wo sie selbst etwas aufgebaut haben. Als sie damals von Guirillien bekommen haben, war es nur leere Ödnis.

Südhöhen:
Die Südhöhen sind die Heimat der meisten Bogenschützen Synkriens und ähnelt in vielen Arten Tielastan, ist aber als Land nicht so stark bewaldet und freundlicher. Die meisten Bauern leben von der Schaf und Kuhzucht, die sie auf den Grünen Hügelkuppen grasen lassen.

Südliches Nordmar:
Das Südliche Nordmar gehörte, wie der Name schon sagt, einst zu Nordmar, rebellierte aber irgendwann und schloss sich den Republiken an, was den Ersten Nordmarischen-Republikanischen Krieg auslöste, der im Endeffekt alle Nordmarischen Kriege in den nächsten Zweihundert Jahren auslöste. Aber die Republik konnte sich halten und nun sind sie ein stolzer Teil der Gemeinschaft und sehen hochnäsig auf ihre Nördlichen Nachbarn herab, die sie insgesamt in acht Kriegen geschlagen haben. Nur im letzten gab e eine Niederlage.

Republik Julius:
Die Republik Julius ist nach dem ersten Lord der vereinigten Republiken benannt und seine Bewohenr sind stolz darauf, dass sie immer die erfolgreichsten Politiker stellen konnten.

Republik Gurilia:
Die Republik Gurilia ist nach dem alten Geschlecht der Guerillonien benannt, die immer große Volksnähe gezeigt hatten und in einem Krieg allesamt gefallen waren, der nur für die Freiheit dieser Provinz geführt wurde.

Republik Benjii:
Ihr Namenspatron war der König der sie befreite, Benjamin der Fünfte, und sie sind stolz darauf die Keimzelle der Republiken zu sein.

Republik Linistien:
Diese Republik hat keinen Namenspatron, was hauptsächlich damit zusammen hängt, dass ihre Bewohner meinen, das dies nur übertriebene Arroganz darstellt. Sie jammern auch gerne über den Moralischen Zerfall der Gesselschaft und der Sittenlosigkeit.

Minvera:
Minvera, nach einer alten Göttin benannt, ist eine der zahlreichen Synkrischen Enklaven und zahlt seinen Tribut nach Taweon in Form von gut und motivierten Soldaten. Die Bewohner dieser Provinz sind auf ihre Herren erstaunlich stolz und sehen verächtlich auf ihre Brüder im Norden herab, die im Gegensatz zu ihnen in armen Verhältnissen leben.

Wraithes:
Ein südlicher Außenposten der Republiken, ein Teil in dem es schon lange Bestrebungen gibt sich dem reicheren Synkrien anzuschließen.

Niederes Pamenien:
Das Niedere Pamenien ist eine Region nahe der unfruchbaren Ödlande und unter der Herrschaft Synkriens. Seine Bewohner haben die Bevormundung von den Lords satt und wünschen eine Aufnahme in die Repukliken.

Noobien:
Aus Noobien stammen die anderen Bogenschützen Synkriens und diese bilden auch den Tribut, die die Region jährlich sendet.

Mittelland:
Das Mittelland war einst Synkrish geerbt, aber ihnen dann abgenomemn worden, als sie sich im Krieg der Fürsten als unzuverlässlich erwissen hatten und dem treusten Parteigänger des Königs, dem Herzog von Belunda, zugetan.

Firien:
Firien war die erste Gegend die sich Synkrien auf dem Erbwege aneignete: Nachdem der Fürst von Casteln verstorben war und sein einziger Erbe ein Bastard war, stütze ihn der Fürst von Synkrien, bekam dafür diese Provinz und Mittenland als Verwaltung. In seiner Gerissnehit verheiratet der Fürst noch seine Tochter mit dem neuen Castelnlord und er starb kurz zeit darauf bei einem Reitunfall, was seine Famlie vollkommen auslöschte.

Nord-Belunda:
Das Land nördlich des Großen Stromes ist wilder als die Südlichen Länder. Aber dennoch zivilisiert. In Caiptan ist das Militärische Zentrum Belundas, weil sich die eigentlich Hauptstadt schwer verteidigen lässt und somit für einen Krieg gänzlich ungeignet ist.

Lacona:
Lacona ist das Dritte Herzland Belundas und eine gewöhnliche Provinz der Ebene.

Synkrien:
Synkrien mit seiner Hauptstadt Taweon ist die Heimat des Geschlechts von Synkrien und ein Meisterbeispiel für ihre Organisationsfähigkeit. Anfänglich nur ein niederes Rittergeschlecht, haben sie es geschafft sich ganz nach oben zu arbeiten.

Tusallien:
Tusallien ist der Landstrich südlich des Abendrotsees und eine der fruchtbarsten Länder auf dem Kontienent.

Fairien:
Fairien ist schon immer der Sammelplatz der Königlichen Armee gewesen und deshalb erhebt sich dort auch eine der größten Burgen des Landes.

Alexandrieskaien:
Alexandrieskaien ist die nördlichsten Provinz, die immer der Krondomäne zugeordnet war, obwohl es hier einen großen Einfluss der Vanidarischen Kultur und Lebensart gibt.

Delebben:
Über Delebben ist nicht viel zu erzählen: Hier geht die Nördliche Ödnis langsam in die Zentralen Kornkammern über.

Tastos:
Einst Vanidarisch wurde es schon bald von dem König beschlagnahmt und ist seitdem unter seiner Obhut.

Ranzien:
Ranzien ist eine verlorene Landschaft: Einst voller Leben erobert die Wüste immer mehr und mehr und bald wird hier nichts mehr sein als Staub und Knochen.

Friedenslande:
Einst von den Ketzern so genannt, hat sich der Name erhalten, sagt aber nichts mehr über die Friedlichkeit aus.

Aldomoraza:
Die Haupstadt und das Zentrum des Reiches und vor ihm das Zentrum des ewigen Imperiums des Lichtes. Von diesen aufgebaut in dem Streben das Königreich Gottes zu errichten erheben sich ihre Türme hunderte Meter glänzend in die Luft und jeder, der sie besucht ist von ihrer Pracht beeindruckt.

Die Einsamen Inseln:
Von dem Tollkühnen Entdecker Temeriare vor einem Dutzend Jahren entdeckt, wurde sie schnell zur Krondomäne erklärt und die Besiedlung wurde begonnen.

Religionen:
Fraternitas Benji: Anhänger dieser Religion glauben an die Göttlichkeit der alten Monarchen und sind der Meinung, das nur diese Familie ein Anrecht darauf hat, andere zu führen. Ansonsten entspricht ihr Pantheon der der normalen, aber mit Einfluss der Ketzer, sodass sie einen Großen Hauptgott haben mit vielen kleinen unwichtigeren Untergöttern.

Az ősi módon: Ein heidnische Pantheon von Göttern.
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[AAR] Geschichten aus Aron

Beitragvon Georgios » 12. April 2013 11:12

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Das Königreich von Armen'nur


Die Menschen von Armen'nur gründeten ihr Königreich noch in der Zeit der Altvorderen, nachdem sie zurückgeblieben waren, um den anderen die Flucht nach Numenos zu ermöglichen. Lange Zeit lebten sie auf ihren Weiden glücklich und in Frieden, bis am Ende der Altvorderen die Menschen von Numenos in geringer Zahl und unter dem Banner der Handelsförderation zurückkehrten und sie in Tributknechtschaft zwangen. Nachdem Numnos untergegangen waren gründete die Handelsförderation ein Nördliches und ein Südliches Königreich, Erador und Aron. Aron behielt während dem gesamten 9.000 Jahren des Ersten Zeitalters Armen'nur in Knechtschaft und forderte besonders die Reiter zum Kriegsdienst als Tribut. Aber mit dem Untergang des Aronischen Reiches und dem Beginn des Zweiten Zeitalters besserten sich die Zeiten für Armen'nur: Sie wurden unabhängig, aber dies war nicht von langer Dauer, da die letzten Könige des Restreiches von Aron sie wiedr bezwangen und die Mark Nur wegnahmen, sodass dem Königreiche nur noch die Mark Armen verblieb. Die Jahre gingen in das Land und die Aroni wurden immer schwächer, ermüdet von den Kriegen gegen die Orks aus dem Norden, den Südländern und den Armen'nurischen Rebellen, sodass das Königreich schließlich mit dem Tode des Letzten Aronischen Königs unabhängig wurde und die Mark Nur sich wieder einverleibte. Doch auch nun war ihnen kein Großes Glück beschieden, die Jahren wurden immer dunkler und die Mächte der Finsternis wuchsen überall und in dem Großen Krieg des Zweiten Zeitalters musste auch Armen'nur kämpfen und schwere Verluste erleiden, weigerte sich aber Aron in der Stunde der größten Not zur Hilfe zu kommen. Doch der Schatten wurde dennoch besiegt und das dritte Zeitalter begann mit der Intronisierung des Neuen Königs von Aron. Die ersten Zweihundert Jahre des neuen Zeitalters waren die glücklichsten die dieses Land jemals erlebt hatte, doch König Faedor III Aresta von Aron erklärte dem Königreich den Krieg und eroberte die Mark Nur wieder. Seitdem sind dreihundert Jahre vergangen, in denen immer wieder gefochten wurde, wie auch nun, im 587. Jahr des Dritten Zeitalters reiten die Armeen Armen'nurs unter dem Banner ihres Königs Theodens gegen die Soldaten Arons.

Armen'nurs Armeen stützen sich auf ihre Kavallerie, die zu den fähigsten der gesamten bekannten Welt zählt und mit denen der König die Steppe beherrscht. Die Länder zwischen dem Alten Wald und der Nurischen Mark sind zwar arm, aber die Armen'nuri sind ein starkes Volk, die zwar nicht so gut ausgerüstet wie die Aroni sind, aber mit großen Fähigkeiten kämpfen, auch zu Fuß wenn es sein muss. König Theoden muss nun weise handeln und die alten Gebiete von Nur erobern, welche schon immer die reichsten Gebiete des Königreiches waren und wenn er das Geschafft hat, dann hat Armen'nur eine Goldene Ära vor sich und wie in den Altvorderen können sie frei von anderen Nationen leben.
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Re: [AAR] Geschichten aus Aron

Beitragvon Georgios » 12. Mai 2013 15:46

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Königreich von Aron


Als die Unsterblichen die Welt erschufen und die Menschen am Aar-See erwachten wurden sie von dem gefallenen gejagt und so wählten die Unsterblichen einige aus, die die anderen nach Osten führen würden, wo sie unter ihrem Schutz leben sollten. Doch viele waren schon dem Bösen verfallen und trennten sich von der Gruppe und nur noch wenige erreichten die Häfen an den Gewässern von Ronadan und dort blieben wieder rum welche zurück, um ihren Geschwistern zu ermöglichen mit ihren Schiffen zu entkommen. Die paar, die mit ihren Schiffen entkamen, dreizehn Familien an der Zahl, landeten auf der Gesegneten Insel Numenos und erlangten zahlreiche Gaben von den Unsterblichen, wie das Hohe Alter. Lange Zeit, Tausende von Jahren, lebten sie friedlich unter der Sonne und befuhren die Meere, besiedelten zahlreiche Inseln, und landeten schließlich wieder in Ronadan, wo sie auf andere Menschen trafen, die sie nach ihrer Geschichte und ihrem Auftreten in Rassen einteilten: Die Hohen, das waren sie selbst, die Mittleren, das waren alle jene die zurückblieben, um ihnen die Flucht zu ermöglichen, die Völker der Armen'nur und von Ara'bas, und dann die Niederen, die den größten Teil der Menschen ausmachten und überall lebten. Aber diese Kontakte waren zunächst nur Friedlicher Natur, da auch nur die wenigsten der Familien Lust verspürte ihr Paradies zu verlassen. Nur drei Familien verließen die Insel und errichten langsam kleinere Stützpunkte an den langen Küsten der Welt. Von den drei Familien waren nur zwei wichtig, die der Ar-Contas und die der Ar-Felias. Während erstere als groß und mächtig in allen Sachen galten, im Mut wie auch in der Arroganz, waren die anderen Hilfsbereit und ließen sie an zahlreichen Orten besonders im Süden mit den Niederen Menschen ein. Der Anbeginn der Untergangs von Numenos begann, als die Handeslkonförderation, ein Zusammenschluss von verschiedenen Händlern der Ar-Contas, mit einer Armeen an den Gestaden Ronadans landeten, um neue Partner zu erschließen. Schnell wurden sie in mehrere Kriege verwickelt, in welchem sie mit den Mittleren Menschen gegen die Orkhorden des Gefallenen kämpften - doch dieser war sich der Gefahr durch aus bewusst, die von den Hohen ausging und so bewirkte er einen Zauber, so dass Numenos unterging mitsamt seinen wunderbaren Palästen. Nur die wenigsten entkamen, doch diese schlossen sich der Konföderation an und mit aller Kraft besiegten sie das Böse. Danach teilten sie sich und gründeten ihre beiden Königreiche, Erador im Norden, welches weitaus mächtiger war als das Südliche, Aron. Damit endete die Altvorderen und das Erste Zeitalter begann.

Man machte sich alle Völker in der Umgebung untertan und am Ende des Ersten Zeitalters, im 9500. Jahr, konnte man gut behaupten, das die gesamte Bekannte Welt von den Hohen Menschen regiert wurde. Doch der Untergang sollte bald erfolgen als Arthas, Dreiunddreißigster Prinz von Aron, enterbt wurde, weil er sich der Zauberei zuwandte und sich mit den Kreaturen der Finsternis verbündeten (andere sagten er tat dies, weil er enterbt wurde) und einen gewaltigen Krieg gegen Aron entfesselte, in welchem Tausende Starben und an dessen Ende die Zerstörung des Königreiches stand und Arthas Tod, als er eine Grenzfestung belagerte, in den sich die letzten Reste der Königlichen zurückgezogen hatten: Anon Ithi. Hiermit endete das Erste Zeitalter und das Zweite begann. Die Überlebenden errichten ihr Königreich in stark verkleinerten Form in Ronadan wieder, nach welchem sie es auch bennanten: Das Königliche Ronadan, abgekürzt: Ar-Ron oder später nur Aron. Dort regierten die letzten Könige noch weitere Siebenhundert Jahre, bis ihr letzter schließlich in der Schlacht von Orks in Morvia erschlagen wurde und die Statthalter das Amt übernahmen und warten sollten, bis jemand die Krone übernehmen wollte. In der Zwischenzeit war das Böse nicht untätig gewesen und geleitet von Arthas, der immer noch in der Welt war, aber nicht mächtig genug, um wieder aktiv einzugreifen, vernichteten in einem Tausendjährigen Krieg die Niederen Menschen des Nordens und Orks das Königreich von Erador. Keine Lange Zeit später zog er wieder in sein Reich ein, Morvia und begann das Land zwischen ihm und dem Kernland Arons, die Insel Athilien, zu entvölkern. Aron wurde in den langen Jahren des Krieges immer schwächer, zu mal auch im Süden immer wieder Angriffe anbrandeten, und die Hauptstadt wurde im 1277. Jahr des Zweiten Zeitalters von Arona nach Anon Ithil verlegt, da ersteres zu nahe am Feind lag. Zusätzlich half es nicht, dass ein grausamer Bürgerkrieg in dem Königreich ausbrach, worum er vor allem, um die Vererbung des Amtes der Statthalter ging. Doch trotz allem konnten sie noch bis in das Jahr 2000 standhalten, wo der Große Krieg der Welt begannen und alle Armeen des Bösens marschierten. Aron selbst wurde überrannt und konnte nur mit knapper Not und Verstärkungen aus Ara'Bas die Große Schlacht von Anon Ithil gewinnen, doch war dieser Sieg nur kurzzeitig, noch am selben Tag setzte ein fast genauso großes Heer über den Großen Strom und die Hoffnung der Menschen wankte, als plötzlich die Menschen von Aratar und der Küsten unter dem Banner des Königs den Fluss hinaufsegelten und die Feinde in die Zange nahmen. Doch es wäre trotzdem eine Niederlage gewesen, hätte nicht der König Arthas erschlagen, welcher selbst an der Spitze seiner Armee herausgeritten war, doch riss er den Letzten aus dem Geschlecht der Könige noch in den Tod. So wurde bestimmt, das das Amt der Statthalter aufgelöst würde und der Amtierende Statthalter, Faedor der II, als Erster neuer König nachfolgen sollte und unter seiner Herrschaft wurde Aron wieder mächtiger, vertrieb die letzten Orks aus Morvia und dem Gebirge und gewannen einige Kriege gegen die Südländer. Mit seinem Amtsantritt begann das Dritte Zeitalter, welches bis heute andauert. Die Könige folgten einander und vergrößerten immer weiter die Macht Arons, auch wenn ein weiterer Bürgerkrieg zwischen den Prinzen das Königreich zwischenzeitlich zerriss.

Anon Ithil


Anon Ithil selbst ist eine der Ältesten Festungen der Welt und wurde von den Menschen von Numenos als Grenzfestung im Norden erbaut und um Armen'nur an seine Treue zu erinneren. Die Stadt selbst wurde aus dem Berg des Talancir-Tals geschlagen und wurde noch nie erobert, so oft es auch belagert wurde, auch wenn der Gegner Hundertfach überlegen war. Von hier aus lenkten die Späteren Könige die Geschicke des Königreiches und später auch die Statthalter und die Festung wurde ein Sinnbild für das Königreich an sich. Unter der Herrschaft des Letzten Statthalters, Anedon dem II, wurde sie fast genommen, doch ging auch diese Schlacht aufgrund der Doppelten Verstärkung siegreich aus. Das Zentrum Anon Ithil liegt auf der Ehmaligen Spitze des Berges, auf dem sie errichtet wurde und umfasst den Thronsaal, der vor dem Platz liegt, auf welchem ein Weißer Baum mit silbernen Blättern steht, einer der wenigen Sachen die von Numenos noch existieren und es ist die Pflicht des Königs zu Beginn seiner Herrschaft einen neuen zu pflanzen und falls er während der Amtszeit eines Königs verdorrt, gilt dies als größtes Unglück und wenn er jedoch aufblüht, so gilt dies als gute Zeichen, da man sein Schicksal mit dem des Königreiches als verbunden ansieht. Zur Zeit ist man unter der Herrschaft von Faedor IV. Arven II. mit dem Königreich von Armen'nur, dem Imperium von Kart, der Konföderation des Südens, Armarght und dem Königreich von Scatan im Krieg.

Anon Ithil führt alle Stärken einer Aronischen Armee in das Feld: Gute, schwergepanzerte Infanterie, formidable Bogenschützen und schwere Kavallerie, doch da die Aroni, aus denen diese Regimenter gebildet werden nicht mehr zahlreich dieser Tage sind wird die Armee durch Aufgebote der Verschiedenen Lehen und Völkerscharen ergänzt, die im Königreich leben: Reiter aus Maia, Bogenschützen aus dem Agar-Tal oder Axtkämpfer aus Nasca. Aronische Streitkräfte sind oft dem Gegner zahlenmäßig weit unterlegen, doch ist dies noch lange kein Anzeichen für eine Niederlage. Aronische Soldaten sind die besten der bekannten Welt und sind ihren Gegner oftmals Dank ihrer Erfahrung und ihrer Langlebigkeit deutlich überlegen.
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Re: [AAR] Geschichten aus Álmodozásra

Beitragvon Georgios » 13. Mai 2013 17:46

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Das Königreich Scatan


Gegründet in den Jahren, als Arthas mit seinen in dem Alten Königreich von Aron wütete, von Maria der Ersten, die das gesamte Land in der Umgebung kaufte um eine kleine Stadt für sich selbst und ihre Getreuen zu bauen, die sie Scatan nannten - in Gedenken an den Alten Gott des Handels. Unter seinem Schutz blühte die Stadt lange Jahre, die auch lange Zeit ein treuer Verbündeter Arons war, da sie einen gemeinsamen Feind hatten: Piraten aus dem Süden und Korsaren von sonst wo. In den letzten Jahren des Zweiten Zeitalters überwanden sie die Stadtmauern und etablierten ein weiteres ihrer Königreiche, aber schon bald wurden sie wieder vertrieben und die Stadt blühte erneut auf. Sie ist reich, aber in all ihrem Reichtum haben ihre Bürger nie vergessen, was wirklich wichtig für das Überleben ihrer Stadt ist: Schiffe und Gute Soldaten. Scatan verfügt nun, unter der Herrschaft von Maria der Dritten, über eine gute Flotte, die es freilich nicht mit den Aronischen Schiffen aufnehmen kann, und eine gute, disziplinierte Armee, die auch nicht an ihr großes Vorbild heranreicht, aber dennoch mehr als genug genügt um die Dominanz Scatan über das nahe Land zu sichern. Jedoch fehlt Scatan die Adelsschicht, die in den anderen Reichen die schweren Reiter stellt und so hat es ihren Armeen schon oft zum Untergang verholfen, das der Gegner sie einfach ausmanövrierte und die Kavaleriegefechte gewannen. Allerdings kann man sich sicherlich schnell mit den Beduinen der Nahen Wüsten einigen und so Zugang zu ihren Wunderbaren Reitern sichern. Scatan befindet sich mit Aron im Krieg, nachdem ersteres in einem Moment der Arroganz dem gesamten Ländern südlich ihres Reiches den Krieg erklärt hat, um Aronier zu sichern.
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