[AAR] Geschichten aus Álmodozásra

Die AAR der anderen Art...

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Re: [AAR] Geschichten aus Álmodozásra

Beitragvon Georgios » 2. Juni 2013 11:45

Nun ist es für mich Zeit einen genaueren Blick auf die Zeit des Dritten Zeitalters zu werfen, die vor der Entdeckung der Alten Welt lag - ein Zeitalter, welches zutreffend mit dem Bild von König Arven I charakterisiert wird, es zeigt ihn auf einem Hügel, die Landschaft überblickend, in eine leichte Aronische Rüstung gehüllt, den Helm der Truchsesse aufgesetzt. Dieses Bild ist das Zeichen für die Stimmung dieser Zeit, der versuchten Expansion nach Süden und der Eingliederung Aroniers. Aber ich wollte nun einen Blick auf jene werfen, gegen die unsere Väter in den Krieg zogen und halt das für durchaus richtig, angesichts der Tatsache das unser Imperium die gesamte Welt umstreckt und die Sonne niemals untergeht, das wir in den tiefsten Dschungeln des Großen Südlandes kämpfen, Kart in die Vasallenherrschaft abgedrängt haben und die Überlegungen am Hofe der Königin Franciss von Aron laut werden, ob man nicht über eine Heirat von Prinz Alifelas und Königin Maria die III von Scatan nachdenken könnte, damit man ein großes Reich im Süden zusammenschließen könnte. Während also unsere Soldaten im tiefen Süden gegen die Truppen des Talischen Reiches kämpfen und sie hoffentlich bald besiegen werden, wenden wir unseren Blick auf die vier Großen Fraktionen zu, die es damals, während dem Ersten Großen Südkrieg gab: Das Talische Reich, das Reich der Taffaniden, Scatan und den Stadtstaaten. Das Talische Reich war damals noch sehr jung, von einem Mann gegründet, der am Anfang seines Lebens ein Armer Bauer war und als einer der größten König seiner Zeit starb. Wir wissen nicht, wie er es anstellte, aber die Herren von Cembeyla, Hauptstadt der Piraten, waren doch überrascht, als plötzlich eine Armee vor den Toren auftauchte, die Stadt nahm und abschlachtete. Danach expandierte sein Reich nur noch ein wenig nach Norden, beiderseits des Scheidegebiges, und wurde dann friedlich. In den letzten Jahren seiner Herrschaft schloss er sich noch der Konföderation an, doch trat sein Reich wieder aus, nachdem er starb und mit allen Ehren in seinem großen Mausoleum begraben wurde. Die Stadtstaaten waren dagegen immer im Großen Südland gewesen und umfassten die großen und Reichen Länder an der Küste, welche immer frei waren und genauso oft gegeneinander wie miteinander Krieg führten und recht reich waren. Sie schlossen sich schon relativ in einem Bündnis zusammen, dass sie vor außenstehenden beschützen sollte und gemeinhin als Grundgedanke der Konföderation verstanden wird. Das Reich der Taffaniden war eines der klassischen Südländischen Reiche, die aus dem nichts auftauchten, große Heerescharen ausspien und wieder verschwanden. So die Taffaniden, die die Länder von dem Fernsten Süden und seinen unendlichen Wäldern, bis zur Pforte im Norden überranten. Vorallem Scatan und Aronier hatten unter ihnen zu leiden, bis sie nach Entdeckung der Neuen Welt von anderen Reichen abgelöst wurden. Scatan, einstmals und heute wieder, treuer Bündnispartner Arons war zu dieser Zeit wieder von ihrer Rechtmäßigen Familie regiert, nachdem es ein dreihundert Jähriges Pirateninterregnum gegeben hatte - es wurde von den Taffaniden auf kleine Streifen an der Küste zurückgedrängt und nie herrschte vollkommener Frieden, auch wenn das Bedrohungspotenzial der Scataner so gering war, das die Taffanidischen Khane sie fast vollkommen ignorierten und örtlichen Herrschern es überließen, sie abzuwehren. Das große Königreich von Aron muss ich nicht näher erläutern, und das Imperium von Kart war wie immer deart mit sich selbst beschäftigt, das es erst am Ende dieser Epoche wieder in den Krieg eingriff, als es...


- Über den Großen Südkrieg, Afastian Pelangria im Jahre 1808 des Herrn
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Re: [AAR] Geschichten aus Álmodozásra

Beitragvon Georgios » 3. Juni 2013 18:09

Über Faedorin und Aronier

Kurz nachdem Faedor der Große seinen Thron bestiegen hatte, kamen Stimmen im Reich auf, die besagten, dass er kein Anspruch auf die Königswürde hätte und getreu seiner Vorväter die Krone weiter für den Erben des Königs aufbewahren sollten. Um sich dieser Menschen zu entledigen verkündete er einen großen Siedlungszug in den Süden, um nun, wo der Feind geschlagen ist, das Alte Land zurück zu fordern. Über Achttausend Menschen, Adlige, Soldaten, Frauen und Kinder wurden in den Süden geschickt, wo sie zu erst in Aronier haltmachten und einen Teil ihrer Gemeinschaft dort zurückließen. Diese gründeten dann das Königreich Aronier, welches jedoch stark unter dem Einfluss der Heimischen Niederen Bevölkerung stand und daher sich unabhängig von Aron fühlte. Der Rest der Siedler ging weiter, viel weiter: Dem Großen Strom folgend, bogen sie irgendwann in die Große Wüste ab und betraten schließlich das Land des Königreichs Gochtanien, wo sie Freundlich und Bewundernd aufgenommen worden. Der dortige König erzählten ihnen von den Ländern Südlich seines Reiches und beschwerte sich über ihre Einwohner, die räuberisch veranlagt seien und immer seine Bauern töten. Der Führer des Zugs, Anedon, sicherte sich das Recht das gesamte Land, was er erobern würde für Aron behalten zu dürfen und machte sich auf die Räuber zu vernichten. Es war eine leichte Aufgabe wie sich herausstellte, da die Räuber erstaunlich primitiv waren, sie kannten genauso wie Gochtanien die Eisenverarbeitung nicht, und so konnten sie wenig gegen die Gepanzerten Aronischen Truppen ausrichten. Doch Anedon machte nicht Halt, nachdem er die Gebiete erobert hatte, die der König ihm eigentlich zusprechen wollten, er ging noch weiter in den Süden, tötete noch mehr von den Eingeborenen und errichtete in einem engen Gebirgstal die Haupstadt des Neuen Reiches Constatino später auf Tino verkürzt und mit dieser Stadt das Königreich von Faedorin, zu Ehren des Königs im Norden. Und er war eifrig dabei sein Reich zu vergrößern, jedoch stießen sie schließlich afu die Menschen von Tolanor und ihre Südlichen Vettern, den Taken und Argeblenen, und diese wussten sich durchaus zu wehren und so dauerte es weit über den Tod von Anedon hinaus, bis in die Regierungszeit von König Arestaya II zweihundert Jahre später, bis das Königreich endlich das Gesamte Gebiet erobert hatte, was von dem Rivinien umschlossen wurde, ein Gebiet welches ungefähr die Hälfte der Fläche Arons umfasste. Was folgten waren einige Kämpfe mit den Nachbarn, besonders mit dem Königreich Georgios, welches mit seiner stetig wechselnden Führung einen Langfristigen Frieden unmöglich machte. Zu dieser Zeit sandte man auch einen Boten in das Alte Königreich von Aron, welches höchst erstaunt war, dass ihre Auswanderer noch lebten und ein Reich errichtet hatten. Es wäre bald zerbrochen, wenn nicht Kart geholfen hätte die Region zu einen. Einer ihrer Imperatoren griff das Gebiet an und kurzerhand schlossen sich die Reiche in der Allianz der Königreiche von Georgos und Faedorin und Fele und Gochtanien und Rivinien zusammen, kurz gennant die Allianz und gemeinsam kämpfte man gegen den Feind, bis schließlich Imperator Marester Frieden schloss.
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Re: [AAR] Geschichten aus Álmodozásra

Beitragvon Georgios » 5. Juni 2013 18:17

Bild
Zuletzt geändert von Georgios am 12. Januar 2014 19:40, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: [AAR] Geschichten aus Álmodozásra

Beitragvon Deadly Shadow » 7. Juni 2013 17:24

Die große Schlacht von Arteares Teil I


Im Jahre 461

Wind, so scharf wie ein Säbel, raste über die Dünen. Man brauchte nur sein Schwert hochzuhalten, um es so zu schärfen. Zumindest das war der Mythos über die sandigen Regionen Scatans.

Anita hob den Arm vors Gesicht, als die nächste Welle feinen Korns auf sie niederprasselte und mit ihrem Zopf und ihrem rotem Haar spielte.
Nachdem sie schließlich wie eine Art Schneemann komplett eingedeckt war, hatte sie auch genug und ging zurück in das luftige Zelt, dass angenagelt werden musste, damit es nicht wegflog. Sie nickte dem Offizier zu, mit dem sie sich das Zelt wohl oder übel teilen musste. Wenigstens war er einer von der gesitteten Sorte. Ihm schien nur Blut und Gemetzel wichtig zu sein.

Das mag jetzt vermutlich komisch klingen, eine Frau im Zelt eines Offiziers, in einer mittelalterlichen Ära. Sie war nicht eine solche Frau, wie es die Männer im Norden wohl denken würden, diese Primitivlinge.
Sie war Beamtin des Militärs des Königreiches Scatans. Die meisten Leute sprachen das Wort Königreich mit einem Augenzwinkern aus, denn in Wirklichkeit war es eher ein Königinnenreich, regiert von einer Dynastie, die die Frauen an die Macht schickte, weil es schließlich auch mit einer Frau begonnen hatte.
Maria die Erste hatte ein neues Reich gegründet. Es wurde nicht schlicht und ergreifend beschlossen, dass der weibliche Teil der Familie die Regierung übernahm und somit der Tradition von Maria I. gewahr wurde, es war schlicht und ergreifend so. Männer waren Feldherren Bankiers und dergleichen.

Allerdings wurden gerade deswegen Frauen Spielräume freigemacht. Sie durften sich bilden und konnten viel interessantere Berufe erlernen als die armen Weiber, die im Norden leben...oder im Westen. Oder Osten. Oder Süden. Oder Überall außer in Scatan.
Sie setzte sich auf ihr Sitzkissen und holte ihr abgegriffenes Notizbuch heraus, indem sie angefangen hatte zu schreiben, seit dieser schreckliche Krieg auch sie gefunden hatte.

Das Wetter ist grausig. Ich konnte mit dem Dünenwetter noch nie viel anfangen, auch wenn ich mich praktisch zuhause fühlen möge. Ich wünsche mir den städtischen Osten zurück, wo das Meer uns Regen und grüne Welten bringt. Vorallendingen wäre es schön, wenn die Flüsse nicht immer blutgetränkt wären. Mit solchem Wasser lässt sich schwer etwas ordentliches zubereiten.

Der aronische König ist, knallhart und stur wie er sei, aufgebrochen, nach Süden. Er hat das Taktgefühl, uns einen Boten zu schicken und nun sind wir alle hier. Nahe Pirana. Hier soll es angeblich entschieden werden, aber das vermeinen alle schon seit rund 40 Jahren.
Den Großen Südkrieg nennen sie es. Als ob im Norden etwas Vergleichbares gewesen sei. Wie aus dem Nichts stürmten sie, die Taffaniden aus dem Süden. Schlitzäugige Teufel in Lamellenrüstung. Es waren Millionen. Mit Pfeil und Bogen und Pferd stürmten sie Dünen auf und ab und töteten oder vergewaltigten jeden gnadenlos.
Wir Scatanier konnten nur um Hilfe ersuchen. Wir sind stark, aber nicht stark genug. Wir haben uns aus Kart etwas erhofft, doch die armseligen Imperialen scheiterten an den Barbareien und nun vermögen sie nichts zustande, schließlich müssen sie sich ja auch gegenseitig noch umbringen.
Und jetzt ist Aron hier. Das ferne Reich, protzig und groß. Voller glänzender Ritter, die in Nadelwäldern und grünen Ebenen schön anzuschauen sind. Hier hingegen müssen sie eine Wassertraube über ihren Kopf halten, damit sie nicht knusprig gebraten beim Feind ankommen mögen. Bauern in abgehalfterter Kleidung und andere Soldaten folgen ihnen. Meine Landsleute lassen sich nicht der Wüste bekümmern, denn wir Leben nun so lange hier und manchmal fühlt sich der Sand wie die zweite Haut an.
Ob wir wirklich darauf hoffen können, dass die Aronier etwas bezwecken? Oder werden sie im Pfeilhagel untergehen?
Wir sind entschlossen und stark, die besten Scatans sind hier mit dem, was die Aronier als immer besser bezeichnen. Wir, gegen die Unhorden des Bösen.
Hoffentlich überlebe ich diese Stund und hoffentlich sehe ich ein Wunder.

Im Namen der Königin.


Am nächsten Tag kam es zur finalen Besprechung. Erst jetzt war der aronische König eingetroffen da dieser noch kurz bei Königin Zora vorstellig geworden war, weswegen noch einmal schnell Revue passiert wurde, er war eh ein spontaner Taktiker.
Er war natürlich erfreut über die aronische Aufstellung. Sie bestand nur aus Berufssoldaten, Rittern oder Freibauern. Dem Besten vom Besten. Das gewaltige Militärbudget wurde damit wegkaschiert, dass die Armee ja fast immer Erfolg hatte. Selbst die Speerträger Arons waren schwer gepanzert. Ob es eine gute Idee war, soviel Metall in die Wüste mitzunehmen würde sich bald zeigen.
General Samiel, der Oberbefehlshaber der scatanischen Streitmacht stellte sich kurz vor und gab seinen Beitrag zur Sache hinzu.
Zur allgemeinen Enttäuschung bestand die Armee nicht fast nur aus den Yeni Ceri, oder Janitscharen wie man sie normalerweise nannte. Ein akzeptabler Teil der Mannstärke wurde von den scatanischen Berufssoldaten gestellt, welche durch die Erfahrungen mit den taffanidischen Reiter einen enormen Wandel vollzogen hatten, denn kein Mann möge sich scatanischer Soldat nennen, wenn er nicht die Kampfstile mit dem Krummsäbel wie früher und nun auch die Kunst des Bogenschießens gleichzeitig beherrschen könne. Daraus resultierte eine kampfstarke, flexible Truppe und die Freibauern und anderen Bogenschützen mit ihren Dolchen und Kurzschwertern würden vor Neid erblassen.
Der König machte allerdings große Augen, als Samiel ihm sagte, dass der Großteil der Streitmacht aus Milizen bestand.
Anita schmunzelte, denn hier lag ein beiderseitiges Missverständnis vor.
Der General wusste nicht, was für einen Stellenwert ein gewöhnlicher Milizionär in Aron hatte und der König wiederum kämpfte im Prinzip mit demselben Unwissen, nur umgedreht.
Die Stadtkohorten Scatans waren keine zerlumpten Straßen- oder Torwächter, sondern abgebrühte, gut bezahlte und dementsprechend gut gerüstete Freiwillige, die die Mauern ihres jeweiligen Stadtteils schon seit Gründungszeiten mit Schwert und Speer knallhart verteidigten.

Das änderte im Prinzip nichts daran, dass sie gegen doppelt soviele Taffaniden kämpften, die im Fern- wie auch Nahkampf bewährt waren und weit mehr Kavallerie einsetzen konnten und sich der Umgebung angepasst hatten.

Aber das nützte alles nichts. Denn die ersten Befehle wurden gebrüllt und die ersten Formationen stapften Richtung Pirana, wo die Taffaniden wohl schon warteten. Man würde die Initiave ergreifen.
Mehr oder minder, denn die Taffaniden begannen sich weiter südlich zurückzuziehen, nämlich in die etwas gemäßigteren Agrarländer südlich Piranas, sehr zum Glück der Ritter.

Erst dort würde es schlussendlich zur Entscheidungsschlacht kommen, denn dort war das andere Hauptheer der Taffaniden versammelt.
Evil Deadly, das (ehemalige) Böse der VVV und Meister des donnerstäglichen Glückes.

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Re: [AAR] Geschichten aus Álmodozásra

Beitragvon Georgios » 23. Juni 2013 18:11

Prinz Ascar von Arcorin sah wie immer auf das Meer hinaus, wenn Besuch kam. Egal wer dieser Besuch war, selbst bei der Kurzen Visite von König Arven II Faedor hatte er hier gestanden – damit machte er schon von vornerein die Stellungen klar. Er war zwar nicht der Anführer seines Herzogstums, sein Vater lebte und tat das, was er immer getan hatte: Südländer abschlachten. Damit war er ein Held geworden. Ja, ein Held der nie in der Heimat gewesen war, er selbst hatte ihn als sein eigener Sohn viermal gesehen. Und daher nahm er sich eindeutig das Recht heraus besser Arcorin regieren zu können als sein Vater. Auch sah er die Probleme viel besser als sein alter Vater, der nur an den Krieg dachte und den König als seinen besten Freund sah. Vor dem König hatte Ascar nicht den geringsten Respekt, wieso regiert der uns trotz seines offensichtlichen Mangels an Adligkeit? Seitdem er ihn gesehen hatte, hatte sich für ihn der Verdacht deutlich erhärtet, dass er doch das Kind einer Waschfrau war und nicht von der Alten Königin Arona, die seiner Familie entstammte. Niemals wäre ihr Kind so ein Idiot gewesen. Niemals. „Prinz Ascar? Ich bin hier.“ Meldete sich sein Gast, Graf Deadlos ein wenig aggressiv zu Wort. Ascar drehte sich lächelnd um und breitete die Arme aus. „Mein Freund!“ „Ich bin nicht euer Freund, vergesst das lieber schnell.“ „Wie ihr meint.“ Ascar bedeute ihm sich zu setzten und winkte eine Bedienstete heran. „Wollen sie was trinken?“ „Einen guten Wein. Jahrgang 45 war doch der Beste?“ Deadlos sah ihn scharf an. „Sicher. Für mich auch einen.“ Die Frau verschwand und Deadlos setzte sofort die Gespräche fort. „Bringen wir das schnell hinter uns, ich lege keinen Wert auf ihre Gesellschaft.“ „Ich hätte nicht gedacht das wir nun eine Gemeinsamkeit haben. Aber wir haben uns getroffen, um darüber zu reden wie wir was gegen die Ungerechtigkeit der Königlichen Steuern unternehmen können. Allein diesen Monat müssen wir fast ein Drittel unserer Gesamten Einnahmen für diesen Sinnlosen Krieg im Süden ausgeben.“ „Da sagen sie etwas vollkommen Wahres. Die Silberminen, einst Quell unseres Reichtums, sind fast vollkommen nur noch für die Tribute da. Aber was soll man tun? Einen Aufstand starten?“ Deadlos lachte auf und nahm der Dienerin das Glas weg und trank einen Schluck. „Solche Wahnwitzigen Ideen sollte man gar nicht erst haben.“ „Wieso nicht?“ „Sie sind aber wirklich durch die Inzucht gekennzeichnet.“ Ascar überging diesen Einwand von diesem Halben Bauern einfach und sponn den Gedanken weiter. „Ein Aufstand liegt gar nicht mal so fern. Wie ihr wisst ist der liebe König ohne Erbe, seit einige Südländer ihn in einem Hinterhalt samt Leibwache erschlugen.“ „Traurig, Traurig.“ „Und falls unser lieber König nun stirbt…tja, wer soll das Land leiten? Wohl der Edelste.“ „Richtig.“ „Was dann mein Vater wäre. Aber da er wohl kaum seinen König verlassen würde…“ „Das Reicht. Ihr würdet niemals Herrscher über Aron werden. Das soll wohl ein schlechter Witz sein.“ „Wer sonst? Etwa ihr, Bauer?“ „Wollt ihr mich beleidigen? Das ist euch gelungen, ihr Bastard.“ „Antwortet mir. Ihr würdet es nicht werden.“ „Wieso nicht? Agherda ist nicht ohne Grund der florierendeste Reichsteil.“ „Weil er einfach der größte ist? Weil er nichts für das Reich tut? Weil er von seinen Verwandten beschützt wird? Weil meine Untertanten an der Seite meines großen Vaters, dessen Namen ihr tragt, für euch kämpfen und im Süden ihr Leben geben? Vielleicht deshalb?“ „Das Reicht mir.“ Deadlos sprang auf und das Weinglas zersprang auf dem Boden. „Das tue ich mir nicht länger an. Gehabt euch schlecht.“ Und schon war außerhalb des Raumes und Prinz Ascar betrachte versonnen den Glashaufen. Kein Wunder, Bauern konnten halt nicht mit feinen Gegenständen umgehen.
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Re: [AAR] Geschichten aus Álmodozásra

Beitragvon Georgios » 30. Juli 2013 14:19

Die Königliche Zählung der Menschen im Königreiche hat ergeben, das 430.500 Untertanen seiner Majestät in den grenzen unsere glorreichen Königreiches leben, davon behaupten sich 125.000 des höheren Geblüts undk önnen dies durch ihre stammbäume beweisen, die bis in die Altvorderen zurückgehen. Der größte Teil des Rest sind die Menschen der Mittleren Höhe, Nachfahren der einst hier heimischen, an ihrer Zahl 275.000, und sie sind stark in den Ländern von Agherda und den Hügeln von Eved, von dort zieht sich das Land das sie bewohnen entlang am Gebirge bis in den Hohen Norden, wo die Nordmänner die unfruchtbaren Länder bestellen. Die Hohen leben in den Bereichen der Küste und des Großen Sees, aber natürlich auch in Anon Ihtil und dem restlichen Ithilidim. Auch leben viele gemessen an der Zaahl der dortigen in den Wäldern von Athilien und in den Bereichen Morvias, die von den unseren Besiedelt worden sind. Die Niederen leben entweder in Morvia oder im fernen Süden, wo sie Flüchtlinge aus dem Südkrieg bilden und Schutz unter unserer Groaßrtigen Herrschaft suchen - dennoch ist Vorsich angesagt, denn sie könnten neidisch auf all das werden, was wir vollbrachten und unser Ende planen, da ihre kleinen und schwachen Geister es nicht erfassen können.

- Aus dem Bericht der Königlichen Steuereintreiber zur Bevölkerungszählung

Jeder der sein Land verteidigen will, soll es dürfen, egal wie Alt, ob Mann oder Frau, wir sind alle vereint unter dem Banner des Königreiches gegen die Horden der Finsternis, die sich abermals in diesen Tagen auftürmen.

- Prinz Arthan von Arcorin in den Tagen der Belagerung Arons am Ende des Zweiten Zeitalters

Viele zogen damals in den Süden und nur die wenigen kamen wieder, ein Krieg tobte dort der unser Volk zerstörte - es ausbluten ließ. Kein Tag verging an dem ich nicht meine Pflichten als Herr meiner Stadt erfüllen musste und jemanden zu grabe tragen, ein weiteres Kind der Stadt als gestorben melden musste. Nur die Unsterblichen wissen wie viele noch folgen werden...

- Ein Adliger stadtherr

Der Fürst stellte sich neben die Gruft und rief laut: "Wir tragen Tegara zu Grabe, und sie trug diesen Namen zu Recht - Die Gottkönigin. Für sie zogen wir einst in diesen Krieg, da ein Soldat der Taffanidien sie beleidigte und unter ihrem Rat konnten viele Siege errungen werden, ich schätzte sie immer als einen guten Berater, der es auch wusste die Soldaten zu begeistern, wenn sie verzweifelt waren, ob der Ferne ihrer Heimat und der Sinnlosigkeit des Einsatzes. Sie selbst plante den Angriff auf Kart und hätte den Krieg noch viel weiter in den Süden getragen, wenn ich sie nicht gebremst hätte - was ich heute nicht tun würde, denn so etwas hätte das Patt, was wir heute haben gelöst. Doch nun ist sie gestorben, im Jungen Alter von 124 - und sie kann als Symtom für viele Frauen unseres Landes dienen: Sie hinterlässt keine Kinder, keinen anderen Verwandten. Mit ihr, die ihr Leben dem Königreich gewidmet hat, stirbt das Haus der Vania aus und nie mehr wird jemanden dieses Gruft der Vorfahren füllen. Ihr Erbe überdauert uns, der Krieg hat sie überlebt, sein Grund hat sich tausendfach überlaufen, aber wir kämpfen immer noch für sie, aber irgendwann wird der Tag kommen, da wird sie gerächt sein und wir werden alle zufrieden abziehen können, und wir sollten all unsere Kraft in die Erreichung dieses ziels legen, auch wenn es erst in Hunderten von Jahren erreicht werden könnte.

- Prinz Deadlos von Arcorin zur Beerdigung von Tegara Vandia im 586sten Jahr des Dritten Zeitalters

Alle Aroni wissen dies, und von Seefahrern wurde es bestätigt: Im Fernen, fernen Osten leben die Unsterblichen in ihren Landen, die Grün und mit Wäldern bedeckt sind, an die der große Ozean sanft die weißen Strände streichelt. Sie blicken alle mit Wohlwollen auf uns herab und helfen uns in großer Not, doch für sie sind die Menschen gleich, gleichwertig, sie belohnen nach Hingabe. Aber selbst dem gläubigsten mag eine Belohnung vergönnt sein, doch ist dies keine Schmach, nein, die Unsterblichen sagen uns damit dies: Du bist stark genug um ohne unsere Hilfe dies zu vollbringen, fassedir an dein Herz und tue dies, wenn du nur glaubst wird es dir gelingen.

Hunderte von Pfeilen schossen in die Luft, wie eine Schwarze Wolke flogen sie wieder auf und herab. Sie prasselten auf die Linie der Eisenmänner nieder und als sich der Staub legte traueten wir unseren Augen nicht - Salven, mit denen wir daheim unser Reich immer verteidigt hatten, waren fast wirkunslos, die mächtigen Schilde und Panzer - weiß ein Mensch wie sie die tragen konnten - waren gespickt, doch die Menschen lebten noch und setzten sich in Marsch. Ihre Bögen sangen und töteten einige der unseren, eine weitere Salve der Männer aus Tali flog, aber diese war auch so gut wie Wirkungslos. Bei allem, ich war glücklich an jenem Tage bei den Bogenschützen zu sein und nicht in den Kämpfern der Schlachtreihen gestanden zu haben, denn sie wurden fast alle abgeschlachtet während uns der Rückzug gelang. Wir ließen hunderte Tote zurück, sie einige Dutzend. Als ich später einige Einheimischen Fragten, ob dies normal so sei, sagten sie, dass es Soldaten gewesen waren, es jedoch noch Milizen gab, die nicht so hart wären und natürlich noch die Veteranen, die jedoch sehr selten seien. Sie meinten auch noch, dass wir gut gekämpft hätten und stolz sein dürften so viele getötet zu haben. Ich verstand es an dem Tag nicht, wir hatten doch großartig verloren....

- Erinnerung eines Talischen Soldaten, nach dem Ersten Kontakt mit den Aronischen Truppen.
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Re: [AAR] Geschichten aus Álmodozásra

Beitragvon Georgios » 6. August 2013 00:06

Das Ende von Arteares


Die Schlacht war geschlagen - die Berge der Toten türmten sich hoch, aber es war ein Sieg für die Allainz aus Aron und Scatan. Ein teuer erkaufter, zwei Könige blieben auf dem Feld zurück, Königin Anita wurde im dichten Gemenge von ihrer Leibgarde getrennt und von den Taffaniden umzingelt - der Aronische König wurde bei dem Versuch erschlagen zu ihr durchzudringen und sie zu retten, seine Leibgarde aus den besten Männern und Frauen Arons blieb inmitten der Feindmassen stecken und wurde so von den Fußtruppen gekämpft, die jedoch nach dem sein banner niedergegangen war umso fanatischer kämpften und so die Taffaniden zurücktrieben, die ohne ihren General, der von einen Bauernbogenschützen aus Aronier von seinem Pferd geholt wurde, keinerlei Kampfesmut mehr aufwiesen. Nach der Schlacht berieten die Generäle miteinander, ob man Arteares belagern oder zurückkehren sollte. Die Scatanischen drängten auf eine Belagerung, während die Aronischen sich für den Rückzug entscheiden wollten. Da Scatan nicht alleine ziehen wollte, stimmten sie murrend ein und während ihre Milizen nach Hause zurückkehrten begleiteten ihre Elitekämpfer den Aronischen Todesmarsch zu einer kleinen Ortschaft, Mascaraida, und bahrten dort den König und die Königin auf. Jeweils Sechs Ritter aus Aron und Scatan hielten die Sechstägige Totenwache, bevor Anita, den Sitten derer ihres Hauses, auf einem großen Feuer verbrannt wurde. Die Aroni errichteten ihr zu Ehren in dem Ort ein große und prachtvolles Grab, in welchem sie ihre Urne unterbrachten und als Zeichen für ihre Waffenbruderschafft wurde das Königliche Schwert, ein Relikt welches noch von der Heiligen Insel kam und dessen Stahl jedes Material der Welt zerstörte, denn es war aus dem Edelsten Schwarzstahl gefertigt, das jemals gefunden worden war. Arthas, der Große Feind, war von ihr Erschlagen worden und einige Kartische und Südländische Könige waren auch ihr zum Opfer gefallen. Diese Klinge legten sie auf den Deckel des Sarges, darüber positionierten sie die Schwanenkrone Arons, dmit ihren sechs Edelsteinen und ihrem großen Stirndiamanten, eingefasst in Silberstahl aus Ara'bas war sie über dreitausend Jahre das Zeichen der Könige gewesen. Nachdem sie diese Sachen ihr übers Grab gelegt hatten verkündete der Höchste Adlige, der die Schlacht überlebt hatte, ein Hauptmann namens Gwergios, dass kein Sterblicher diese Sachen jemals nehmen sollen, es sei denn es ist der König Arons und wenn er diese Sachen wieder erhalte, dann ist die Herrschaft über die Welt von den Unsterblichen gerechtfertigt. Danach zogen sie ab, aber nicht ohne eingie Veteranen als Grabwache zurückzulassen. Die Scatanischen Janitscharen traten daraufhin den Weg in die Heimat an, aber bevor sie die Sicheren Gefilde Scatans erreichten, wurde sie von einem Herr der Taffaniden eingekreist und niemand von ihnen überlebte die darauffolgende Schlacht. Mascaraida wurde von nun an nur noch Anita genannt und blieb noch viele Jahre unabhängig, denn die Taffaniden fürchteten sich vor den Phantomrittern, die die Königin bewachten und besetzten die Stadt erst, als sie alle an Alterschwäche gestorben waren. Aber auch sie wagten es nicht das Grab zu schänden, da sich bei ihnen die Furcht entwickelt, wer es öffnen würde, der würde die Ritter aus ihren Gräbern zurückrufen und diese würde dann jeden, der das Grab betreten hatte bis ans Ende der Welt verfolgen und das Leben aus ihm herauspressen. So stellten sie selbst eine Wache auf, die das Grab vor Räubern aus der Wüste schütze und bewahrten das Gebäude vor dem Zerfall.
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Re: [AAR] Geschichten aus Álmodozásra

Beitragvon Georgios » 12. August 2013 20:49

Oft wurde ich hier nun schon gefragt, was uns den Anspruch verleiht über die mannigfaltigen Völker zu herschen und mit welchem Grunde wir anderen Völkern dieses Recht absprechen, so zum Beispiel nehmend die Aronier. Zum einem ist Kart wie eine große und fürsorgliche Mutter, kein Teil in unserem Reich muss sich vor Kinderfressenden Barbaren wie den Taffaniden fürchten und dabei allein zu stehen - der Imperator hilft und allen. Dafür verlangen wir nicht viel, nur Gehorsam, Respekt und Tribute, womit die Männer Karts, die unsere Ruhmreiche Armee bilden, versorgt und verpflegt werden. Von dieser Angelegenheit ausgenommen sind die Satrapen unabhängig, sie dürfen wie Könige in ihrem Reich walten und die Sitten ihrer Vorfahren befolgen - wobei sie natürlich den Fortschritt den Kart bringt annehmen müssen. Es wäre unmoralisch dies nicht zu tun. Auch gilt - wenn der Imperator wüsncht ein neues Gebiet unter seine Obhut zu stellen, sendet er Boten und verkündet dies und ermöglicht so den Bewohnern eine Anschließung ohne Gewalt. Schlägt dieses Mittel fehl, dann wird versucht die Richtigen Leute zu überzeugen und den kurzsichtigen Narr an der Spitze zu putschen, falls diese geht fehl, dann rückt die Armee an und geht mit Rücksicht gegen die Tyrannen vor. Das Imperium hält auch alle Menschen für gleichwertig - niemand steht über dem Gesetz und darf Menschen ohne Strafen töten. Zu solchen Barbereien sind wir nicht fähig und werden es nie sein.Wir sind der Schutzschild der Menschen gegen die Aronier aus dem Norden, die Taffaniden aus dem SÜden, den Südländern aus dem Osten und den Goldmenschen aus dem Westen - wir schützen sie mit unserem Blut. Wir bringen ihnen unsere Großartigen Straßen, unsere großartigen Wasserleitungen, unsere schönen Palästen. Dank uns ist es Möglich das sich die Bewohner von Narud ihre Töchter mit dem Silber aus den Eisbergen schmücken können, die Menschen dort ihre Kleider aus Baumwolle nähen können, das die Menschen in Ash'ley Fische und Perlen aus dem Abendrotsee kaufen können - insgesamt das die Menschen viel mehr Güter haben und Glücklicher sind. Das ist unserer Hauptanspruch auf Moralische Überlegenheit.

- Ab-Belas, Imperialer Schreiber

Wir sind den Anderen Menschen höher gestellt. Dies ist so und von den Göttern gewollt - daran gibt es nichts zu rütteln und zweifeln. Wenn wir Kinder und Frauen in ihren Dörfern verbrennen, dann nur deshalb, weil sie dort nicht hingehören. Weil sie jene, die dort lebten grausam schlachteten, die Friedlichen Dörfer brandschatzen. Da müssen wir Ordnung schaffen - und das geht bei solchen Barbaren nur mit dem Schwert. Schwert und Feuer muss diese Welt reinigen von den Geschwüren der Dunkelheit, die schon so lange gegen uns anbranndet und die Hoffnung der Welt zu zerstören sucht. In diesen Tagen gibt es nur wenige Helle Lichter, die Reiche von Ara'bas und von Armen'nur sind solche, auch wenn wir uns leider gegen letztere im Krieg befinden, da sie ein stolzes Volk sind, die ihre Gebiete, die sie in den Tagen, als unser Volk starb, annahmen, wieder haben wollen, wobei sie uns Rechtmäßig zu stehen. Genau wie uns alle Länder Karts zustehen...die Länder waren einst unsere Heimat, der Kern des größten, schönsten, prächtigsten und mächtigsten Königreich, auf das die Unsterblichen jemals geblickt haben. Nur durch Verrat konnte es fallen und in den Jahren, in denen wir weg waren, maßten sich die Niederen an unsere Städte zu besiedeln, unsere Wälder zu bestellen und unsere Denkmäler zu plündern - ihre Königreiche zu gründen. Es vergeht kein Tag, an dem die Waldläufer aus dem Süden keine Schreckensmeldungen über die Schändungen der Werke unserer Vorfahren bringen - ich sehe diese jungen Männer vollkommen in ihrem Recht, wenn sie in ihrem Zorn die Bauern Karts aus dem Wald heraus erschießen. Auch sind sie über alle Maßen Tyrannisch und unterjochen so viele Völker gnadenlos - grauenvoll sind ihre Taten an den Freien Menschen der Berge. Über die Taffaniden müssen wir nun gar nicht reden, hier gibt es für sie nur eine Lösung - die Völker des Südlandes sind uns egal, aber leider sind diese darauf erpicht unsere Bauern zu erschlagen und unsere Strände zu plündern. Ein Zeitalter standen wir unter dem Schrecken der Flaggen der Piraten, diese Zeitalter soll nun vorrüber gehen und dazu scheint es nötig zu sein den gesamten Schund, der sich in ihren Städten angesammelt hat auszukehren.

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Re: [AAR] Geschichten aus Álmodozásra

Beitragvon Georgios » 13. September 2013 17:51

Die Straße schlängelte sich durch die sanften Hügel. Die Bäume wiegten sich leicht im Wind und die fremden Vögel zwitscherten, gurrten. Sie waren zu Hundert, eine Mile, eine Einheit Speerträgern aus der Satrapie Alliasta an dem Fernen Östlichen Ozean. Der Imperator hatte sie zu den Waffen gerufen und nach Monaten der Reise durch die weiten Öden und die pulsierenden Städte Karts waren sie hier nun an der Grenze. Vieles war hier anders, es regnete jeden Morgen, des Nachts gefror das Wasser in den Teichen und auf den Feldern. In der Ferne waren majestätische Berge mit ihren Immerweißen Zipfeln und an ihren Hängen Unnahbare Wälder. Auch die Menschen waren anders, waren doch die Karter schon befremdlich gewesen mit ihrer Hellen Hautfarbe, so wurden die Bewohner des Abendrotsees erst recht fremd. Mit ihrer Haut, fast so weiß wie Schnee, und ihrer Größe sowie ihrem Befremdlichen Gebahren verband sie, die Männer der Stämme, nichts mit ihnen. Außer eins: Sie dienten dem Imperator und sie beide waren im Krieg, um seine vision umzusetzen. Wie der Imperator schon vor dreißig Jahren verkündet hatte wollte er ein Größeres Kart, ein Groß-Kart wie er es nannte, welches sich, wie das Alte Reich der Hohen Mächtigen, deren Erbe Kart einwandfrei war, von dem Östlichen bis zu dem Westlichen Meer spannen sollte und in dem alle Menschen vereint unter einem Banner leben sollten. Aber es schienen drei Parteien etwas gegen diese Idee zu haben, zum einen die rassistischen, unmenschlichen Bluttrinkenden Aroni im Norden, dann die dekadenten und faulen Geldsäcke aus Scatan und zum Schluss die Taffaniden, oder nun, die Konföderation. Deswegen mussten sie kämpfen. Deswegen waren sie hier. Ein Ruf eines Fremden Tieres erklang. "Ob wir jemals ankommen?" fragte sein Schwesterbruder Kajan ihn von hinten. "Ruhe im Glied! Weitermarschieren!" befahl der Kartische Offizier, von denen alle sieben Meter einer neben dem Tross her ging und darauf Achtete das alle eingehalten wurde. Wie aus dem Nichts zischte ein Pfeil heran und fuhr dem Karter in den Hals. Schreien fiel er zu Boden, während weitere Sehnen schnellten und ein Dutzend andere Männer aufschrien und zum Boden sanken. "Achtung! Hinterhalt!" schrie der Hauptmann und riss sein Pferd herum. "Sammelt euch! Schuldburg bilden!" rief er weiter und die Soldaten sammelten sich, unter ihre Schilde duckend, auf einem Haufen. Immer noch sausten Pfeile wie aus dem Nichts heran und oft half auch der Schild ihnen nichts, er brachte entzweit wenn er getroffen wurde. Ajab sah sich hektisch hin und her, konnte nie mehr als Schemen ausmachen, als plötzlich aus den Wald ein Dutzend großgewachsener Männer in Grünen Hemden und Grünen Mänteln hervorbrachen. Beide Hände an ihre Langschwerter gelegt stürmten sie auf den zusammengesschrumpften Haufen der Speerträger und schrien dabei: "Faedor Arador Laes! Maetha Li!" Der Hauptmann fuchtelte mit seinem Säbel und spornte sein Pferd an. Er holte aus und ließ sein Säbel auf den Ersten der Feinde niedersausen, doch der angegriffene duckte sich unter dem Hieb hindurch und ließ sein Schwert von hinten in den Reiter stoßen. Der Hauptmann fiel vom Pferd und auf dem Boden kümmerte sich ein anderer der Männer um ihm. Die Restlichen Kämpfer hatten die Speerlinie ereicht und schlugen ein wie ien Wirbelwind. Die Erste Reieh fiel unter ihrem Ansturm und auch die Zweite wich zuürkc, nur die Dritte Blieb vollkommen unbehelligt und konnte zurückstoßen. Doch oft unterschätzten sie die Rüstung der Angreifer und konnten die Lederwämse und die gut verstecken Kettenhemde nicht durcshstoßen. Nur einer durchbohrte einen Angreifer, der auf dne Boden fiel. Doch die anderen Schwertkämpfer waren nicht untätig gewesneu und hatten weiter eine Blutige Schneise durch die Menschen aus dem Süden gezogen. Es dauerte keine Minute mehr, dann waren sie alle vernichtet. Der Hauptmann der Waldläufer, Laeres, betrachtete die Szenerie und fragte seinen Adjudanten: "Wie viele haben wir verloren?" "Zwei, Mein Herr. Finduilas und Imrail." "Hm...zwei weitere Tote in diesem Krieg." flüsterte er. Zwei Weitere Männer, die für die Verteidigung ihrer Heimat gefallen waren, zwei weitere die ihr Leben verdient hatten, das aber ihre Nachbarn ihnen nicht gönnen wollten und daher von überall Aron angriffen. Sei es im Norden, wo die Armen'nuri sich um Nur stritten, oder hier im Süden wo Kart seine Ihrsinnige Idee durchsetzen wollte, dass diese Länder ihnen gehörte - wo die Taffaniden weiter die Menschen unterjochen wollten. In diesen Ländern, die von Angehörigen seines volkes bewohnt wurde, von Menschen die Schutz bedurften. Außerdem war klar, dass Kart nicht vor der Pforte Halt machen würde, genauso die Taffaniden. Sie würden in das Alte Reich einfallen, wie einst zum Großen Krieg und diesmal würde das Reich nicht unter der Herrschaft von Faedor dem Großen wiederauferstehen. Den diesmal würde Ara'bas nicht kommen, diesmal gab es keinen Truchseß mit tapferen Söhnen, die nach dem Tod des Wahren Königs das Amt des Königs annehmen könnten und die Feinde aus Land jagen, Alte Gebiete zurückfordern könnten. Faedor war dies damals gelungen, als der jüngere Sohn des Damaligen Truchseß Anedon wurde er nach der Belagerung Arons unter dem zurückgekehrten König zuerst Truchseß, dann aber als der König ohne Erbe bei einem Feldzug gegen Morvia von einem Backstein erschlagen worden war König. Unter seiner Herrschaft wurden die Grenzen erweitert, das Militär wiederaufgebaut kurz: Bei seinem Tod hundert Jahre später war Aron wieder so mächtige wie Tausend Jahre zu vor. "Herr, wir müssen los." "Ja...ja, lasst uns weiterjagen." Er kniete sich kurz hin und schloss die Augen eines der Südländer, die hier gefallen waren. Danach stand er auf und verschwand mit den anderen Waldläufern im Wald.
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Re: [AAR] Geschichten aus Álmodozásra

Beitragvon Georgios » 19. September 2013 16:41

Es begab sich zu jener Zeit, als Prinz Deadlos der Tapfere von Arcorin noch Jung war. Sein Vater Prinz Aclair regierte in Frieden über die Große Stadt, in der zahllose Händler jeden Tag anlegten: Gesandschaften aus Kart, Handelsherren aus dem Südland und die Schiffe der Händlergilde. An einem schönen Tag im Späten Sommer verließ der Junge Deadlos den Palast in den Sanften Hügeln der Stadt und kam unauffällig in den Hafen hinunter. Damals war er noch unbekannt und ohne seine Herrscherinsignien erkannte ihn keiner der Bewohner - das er Adlig war erkannte man natürlich, an seinem Wuchs, seiner SChönheit und seinen Kleidern - doch in Aron gab es so viele Adlige, das es nicht auffiel. Er ging nun durch die Hafenviertel, wo sich Menschen aus Aller Herren Länder trafen und die Stadtwachen ruhig ihren Dienst verrichteten. Das Leben pulsierte hier, tausende Fremde Gerüche und Sprachen strömten durch die Gassen. Am großen Hafen selbst wehte an jedem der Drei Großen Verteidigungstürmen stolz die Aronische Flagge und die Arcorins. Als die Sonne den Zenit erreichte und begann gnadenlos niederzubrennen. Der Fürst war durstig und suchte so den Nahen Markt auf, als er gerade aus einer Seitenstraße abbog, hört er großes Geschrei: Ein Mann hatte sich eine der Marktfrauen geschnappt und hielt sich hoch und brüllte auf sie ein. Rundherum standen drei Gesandte aus dem Kartischen Reich und redeten auf den Mann ein, der jedoch nicht ruhiger wurde, osndern isch noch mehr aufregte. "Was ist hier los?" erkundigte Deadlos und der Mann sah ihn feindselig an. "Verschwinde, das ist nicht dein Geschäft!" "Lass die Frau los." befahl er, aber der Mann lachte nur. Die Kartischen Gesandten hatten aufgehört zu reden und sahen ihn hoffend an. Deadlos griff an seine Rechte Seite und zog sein SChwert. Der Mann reagierte sofort, warf die Magdfrau in den Haufen der Gesandten und zog ebenfalls sein SChwert. Keine Zeit versäumend griff er an und Deadlos konnte nur durch geschicktes Ausweichen seinem Ersten Hieb entkommen, bevor er selbst mit einem wuchtigen den Hand entwaffnete und die Klinge vor die Brust hielt. Die Stadtwache kam heran gerannt und nahm sofort den Störenfried in Gewahrsam. Die Kartische Gesandschaft verstreute sich und das Magdfrau kam zu Deadlos. "Danke, mein Herr." sagtes sie und verbeugte sich. Ihre Haare glitzerten im Wind. "Wie heißt du?" fragte er und sie blicke lächelnd auf. "Faeda, mein Herr." "Du kannst ruhig das mein Herr wegassen, Faeda. Weswegen hat dich der Mann belästigt?" "Es war etwas unwichtiges...er meinte ich hätte ihn betorgen, ich sagte ihm er solle gehen, aber das tat er nicht, sondern wurde übellaunig und dann kammt ihr. Die Herren aus Kart wollten ihn beruhigen, abr er hörte nicht auf sie, es machte ihn eher wütend." "Was hast du überhaupt mal verkauft? Ist nun nichts mehr zu sehen." "Ich habe die Waren meiner Mutter verkauft, sie hat einen Schlachter geheiratet und hilft ihm nun." Sie bückte sich und hob einige Sachen auf. Als sie sich erneut bücken wollte hilet Deadlos sie fest. "Komm, ich lade dich ein." "Wozu?" erkundigte sie sich schüchtern. "Worauf du Lust hast. Komm, vergiss Mühsal und Arbeit, Arbeiten können wir später noch." Sie verbrachten den Restlichen Tag zusammen und als es dämmerte verabschiedete sich der Lord, küsste Faeda auf die Stirne und eilte zurück zu dem Palast seines Vaters. ER wollte am nächsten Tag zurück kommen, doch überraschte dieser ihn mit einer Reise, die ihn bis an den Königshof führte, wo er den Prinzen Faedor Arven traf und sich mit ihm anfreundete. Doch an dem nächsten Tage, an welchem er zurück war, eillte er u den Märkten und traf sie an dem gleichen Stand erneut an. "Ihr? Hier?" fragte sie überrascht und als Antwort kramte er in seinen Taschen und holte eine Silberne Kette heraus, die er sich von seiner Mutter ausgeborgt hatte. "Hier, nehmt das. Es mag zwar neben eurem Haar und dem Glanz eurer Augen verblassen, doch dachte ich mir, dass eine so schöne Frau wie ihr es seid, Faeda, den nötigen Schmuck verdient." "Habt Dank...ich werde es sicher nei vergessen. Wolltet ihr etwas?" "Nur euch entführen." "Ich fürchte...das geht nicht. Ich muss die Waren verkaufen und..." "Wie teuer ist das?" "3 Silber, aber..." Er legte vier Münzen auf den Tisch. "Dann komm doch nun, wozu zögern?" An jenem Abend kam Lord Deadlos zu seinem Vater, Lord Aclair, und sagte diesem: "Ich möchte heiraten." "Wenige finden in deinem Alter schon eine gute Frau, so sge mir wer ist es denn?" "Ich fürchte du würdest sie nicht kennen." "Dann sage mir wenigstens die Familie und wo sie ihre Länderein hat." "Auch das dürfte dir leider nichts sagen." "So sage mir, wer ist es?" "Faeda." "Wer ist das?" "Eine Frau von den Märkten hier in Arcorin." "Das gefällt mir nicht, eine Frau die selbst einkäuft kann nicht hoch sein..." "VAter, sie verkauft dort." "Ich bin zu Alt für dereilei SCherze. Bedenke das du mein HAus fortzuführen hast und eine Ehe mit jemanden Niedrigerem unser Blut verdünnen wird." "Dies ist mir wohl bewusst, doch bin ich der Überzeugung das dies nicht wichtig ist." "Sofern du es wirklich willst, so sollst du es tun. Doch damit machst du dir deine Freunde, früh wirst du alleine sein und deine Kinder werden wohl möglich vor dir vergehen." Doch diese Worte nicht gedenkend stürmte er am nächsten Tag zu Faeda und bat sie darum seine Frau zu werden. Mit Leuchtenden Augen nahm sie das Angebot an und war sofort verlegen und überrascht, als er sie in den Palast führte, wo sie sienen Vater kennen lernte, der sie freundlich aufnahm. Dadlos und Faeda blieben lange Zeit glücklich in Arcorin, sie schenkte ihm zwei Kinder, seine Ältere Tochter Vaia und der jüngere Bruder Ascar. Eines Tages wurden sie von einer Gesandschaft aus Kart besucht, die den Lord ansprachen: "Ihr erkennt mich nicht mehr, aber ich habe euch einst gesehen, als ihr sie kennenlernnte. Ich muss euch sagen, das ihr mich überrascht habt, ihr besitzt Ehre und die Größe, die einen Herrscher über seine Untertanen stellt. Ihr habt gegen den Willen eures Volkes eine Frau genommen, ungeachtet ihrer Herkunft. Ich hoffe ihr werdet dies immer weiterbehalten." Verwundert hörte er ihm zu und ließ ihn danach ziehen, doch die Glücklichen Tage waren gezählt. Bald darauf wurde Faeda immer schwächer und schon bald war sie des Lebensmüde, ihr Gatte weinte an ihrem Sterbebett, als sie mit ihrer Kalten Hand die seine ergriff. "So ist das Ende aller Dinge, Geliebter, doch ich bereue nichts. AChte du mir auf meine Kinder, dass sie in Frieden leben, achte auch auf dich, genieß den Rest deines Lebens, aufdass wir uns in den großen Hallen wiedersehen und einander die Ewigkeit genießen können." Ihre Worte bewahrten sich nicht, nach ihrem Tode fühlte sich Deadlos als hätte man ihm sien Herz ausgerissen und viele Tage verbrachte er unter den Rosenbäumen an ihrem Grabe, bis sein Vater sich eines Tages erbarmte und zu ihm kam. "Mein Sohn, wie ich es sagte trat es ein." "DAran zweifelte ich nie, doch schob ich den Tag von mir weg, solange die Sonne strahlte." "Wo Sonne ist, ist auch Schatten. Doch ein Jeder Mensch besitzt zwei Leben, eins für sich und eins für Aron. Du hast deins gelebt und warst glücklicher als viele die ich Kannte, nun musst du deinem Vaterland dienen und damit deinen Kindern, du musst ihnen ermöglichen das sie den Frieden genießen können, das sie Glück noch haben." "Du sprichst wahr, doch lieber wäre mir das ich hier neben ihr läge, Tod und Kalt. Dann könnte ich mit ihr Lust wandeln. Doch die Unsterblichen lassen mich nicht zu ihr, ich muss meine letzten Jahre hier abgesitzen, wie ein Gefangener." "Nein. Hätte sie das gewollt? Bestimmt nicht. Sie wusste was du tun solls,t sie hat selbst gesagt du sollst für Frieden sorgen." "Ich sehe, du hast etwas bestimmtes im Kopf." "Wahrhaftig. Lange Zeit habe ich ein Flotte gesammelt, die bald aufbrechen soll. Sie soll die Alten Küsten Aroniers sichern und die Menschen dort beschützen." "So werde ich denn gehen, aber mit Schwerem Herzen."
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Re: [AAR] Geschichten aus Álmodozásra

Beitragvon Georgios » 22. September 2013 21:46

Lord Deadlos starrte trübsinnig auf die Küste, an der die Flotte langsam vorbei segelte. Sie war schön, keine Frage, mit ihren Stränden, grünen Wäldern und kleinen Ortschaften, wo sie jedesmal, wenn sie an Land gingen freundlich begrüßt worden. Die Menschen hier, es waren keine Aronier, begrüßten sie als Beschützer vor den Mächtigen Reichen, die über sie herrschen wollten: Kart und die Taffaniden. Letztere waren schon länger nicht mehr aufgetaucht, aber Kart sollte sich Gerüchten zufolge in den Wäldern herumtreiben.
Doch das alles bekümmerte ihn nicht, er musste immer an Faeda denken. Ihren Lebtag war sie gerne gereist und er war mit ihr in vielen Städten gewesen, dem Herrlichen Agherda mit seinen Hohen Mauern, in Delagios mit seinem kühnen Menschenschlag, in Anon Ithil mit seiner erhabenen Pracht. Aber auch kleinere Ortschaften waren nicht verschont geblieben, so waren sie auch in Armen’nur gewesen, er hatte dort einige Pferde gekauft, und die Endlose Steppe bewundert. Für ein Jahr waren sie sogar nach Ara’bas gekommen, wo sie die beeindruckenden Minen der Altvorderen betrachten und dem König ihre Aufwartung machten – er wünschte ihnen viel Glück im Leben und vier Jahre später war sie Tod gewesen. Ihn hatte es freilich früher erwischt, ein Jahr später waren bei ihm Volksstämme aus dem Norden eingefallen, hatten sein Reich gestürzt und seine Sippe auf ein Kleines Reich beschränkt.
„Wach auf, Deadlos! Bewundere den Wunderschönen Tag den wir heute haben.“ Versuchte ihn Isdilia, seine Freundin aus den Frühsten Tagen der Kindheit aufzumuntern, doch es gelang ihr nicht wirklich. „Es erscheint mir wie Hohn ihn alleine genießen zu müssen.“ Sie stellte sich neben ihn und ihr lange Haar flatterte ihm Wind. „Es ist kein Hohn. Es ist ein Geschenk.“ „Warum sollte sie dann es nicht erhalten? Sie war immer gut…“ „Wir kennen die Wege der Unsterblichen nicht. Aber denke immer daran, dort hat sie es viel schöner, sie muss keine Not mehr leiden und wird darauf warten, dass du zu ihr kommst. Bis dahin aber, bis die Unsterblichen dies beschlossen haben, bis dahin musst du dies hier genießen. Niemandem ist geholfen, wenn du hier schlechte Laune hast. Und düstere Gedanken vor dir hinschiebst.“ „Ich mache es nicht gerne, aber alles…alles erinnert mich.“ „Dann nutze diese Erinnerung! Denk daran welchen Menschen du dies ersparen kannst, indem du für sie kämpfst und sorgst!“ Deadlos sah stumm auf die Küste und sie seufzte. Ein kleines Boot näherte sich von der Küste, es war mit sechs Männern besetzt, in grüne Gewänder gekleidet. Vor ihnen wehte die Aronische Flagge im Wind. „Da ich davon ausgehe das du sie nicht empfangen wirst, mache ich das.“ Isidlia stieß sich von der Reling ab und ging weg. Deadlos regte sich nicht und starrte auf die Weißen Gipfel der Eisberge. So hoch, so rein…so glänzend. Das Dach der Welt wurde es von manchen genannt und selbst die Bergbewohner konnten seine höchsten Gipfel nicht erklimmen. Einst hatte es dort Wachfeuer gegeben, die in Kriegszeiten angezündet worden waren, damit Aron seine Verbündeten zur Hilfe rufen konnte, doch es ist lange her gewesen, dass sie welche gehabt hatten. Ara’bas war von anderen Mächten zerschlagen worden und Erador schon lange gefallen…sie waren die Letzen. „Deadlos, die Waldläufer berichten das sie die Kartische Armee gefunden haben. Sie wird sogar von dem Imperator selbst angeführt und ist 35.000 Mann stark.“ Fast ein Zentel der Aronischen Bevölkerung… „Sie raten uns sie zu überfallen.“ „Isdilia, wir haben nur 8000 Soldaten…das ist zu wenig.“ „Du überschätzt unsere Feinde. Auch weisen uns die Waldläufer daraufhin, dass er nur stärker wird.“ „Wie viele Männer haben sie?“ „Die Waldläufer? Es sind 500, alle die unsere Südgrenze bewachen.“ „Wären immer noch zu wenige…“ „Was willst du eigentlich? Erst hier jammern, dass du alleine bist, dann aber die Gelegenheit auszuschlagen eine Möglichkeit zu finden ehrenhaft zu sterben!“ Deadlos schwieg und starrte konsequent weiter weg. „Gut…dann mache ich es eben.“ Beschloss Isdilia wütend und stapfte wieder davon.
Kurze Zeit später segelten sie Waldläufer zurück zur Küste, während die Flotte Kurs auf eine Nahe Flussmundüng nahm. Deadlos stieß sich von der Reling ab und schlenderte zu Isdilia, die neben dem Kapitän nun stand, der scheinbar nett plauderte. Als er Lord Deadlos sah nickte er ihm Freundlich zu. „Seien sie gegrüßt, mein Herr. Die Landung läuft schon so wie geplant.“ Deadlos ließ sich nicht anmerken, dass er diesen Befehl nie gegeben und brummte zustimmend. Isdilia hatte sich beruhigt und zwingerte ihm schelmisch zu. „Wenn du von mir einen Rat haben willst…“ „Will ich nicht.“ Beeilte er sich zu sagen. „Schade.“ „Aber du kannst mir etwas sagen.“ „Sprich frei heraus.“ „Wo ist der Feind? Weiß er von etwas?“ „Vorteilshafterweise nichts. Aber er ist in der Nähe. Siehst du diesen Hügel dort?“ Sie zeigte auf eine Kleine Erhebung im Wald. „Dort ist eine Ideale Hinterhaltmöglichtkeit. Sie werden Heute noch dort durchmarschieren und wenn sie dort durch sind, dann können wir nur noch die offene Feldschlachten wagen, wo wir bestimmt besiegt werden würden.“ „Das klingt doch gut. Die Waldläufer werden schon Recht haben, wenn sie eine Stelle uns empfehlen. Sie kennen diese Länder am besten.“ „Dann sollten wir uns lieber vorbereiten.“ Schloss Deadlos und sie nickte ihm zu.

Eine Viertelstunde später marschierte das Aronische Heer kampfbereit an dem Strand auf. Alle hatten ihren Kampfrüstungen angelegt, meistens der Klassische Aronische Plattenpanzer, doch manche Einheiten waren mit ihren Kettenpanzern nur leicht gepanzert. Lord Deadlos selbst hatte genauso wie Isdilia zuerst den Kettenpanzer angezogen, um darüber den Plattenpanzer zu befestigen. Es war zwar gehörig Warm unter dieser Panzerung, aber dies machte die Aronische Armee so unbesiegbar: Ihre Technik. Er hatte seinen Helm mit dem Stolzen Helmbusch unter seinen Rechten Arm geklemmt, in der Linken hielt er sein Langschwert. „Männer!“ rief er von seiner erhöhten Position auf dem Schiffssteven. „Und Frauen Arons, heute müssen wir kämpfen, und ich weiß niemand tut dies gerne. Doch es ist heute nötig, um diesen Ländern Frieden zu bringen. Darum tut was nötig ist und siegt für unser Mutterland, für unseren König und für diese Menschen hier. Vorwärts!“
Bei dem Letzten Wort hob er seine Klinge und die Soldaten jubelten ihm kurz zu. Nun setzte sich die Armee in Bewegung, der Schlachtplan war allen wohlbekannt. Die waldläufer hatte ihn zusammen mit Isdilia entworfen, welche selbst die Bogenschützen in den Kampf führt. Lord Deadlos stellte sich mit seinen besten Kämpfern, Männern mit großen Zweihändern, in Goldene Rüstungen mit Schwarzen Umhängen gehüllt, am Ende der Muldeauf, kurz vor dem Offenem Feld. Die Sonne erreichte ihren Zenit, als von der Ferne das Geräusch tausender Füße heranklang.
Kurz darauf dröhnten die Trompeten und das Sirren von hunderten Sehnen war zu hören, Schreie Tönten heran. Doch der Imperator hatte sein Heer gut unter Kontrolle und begriff blitzschnell was passierte, er wusste das der Sieg in der Ebene lag und führte sofort seine Armee hinaus, wo sie auf Deadlos Männer trafen, die sich wie Bauenr durch das Getreide durch die Speerträger metzelten. Sie schrien und jammerten, doch ihre Lederrüstungen konnten sie nicht gegen die Mächtigen Hiebe schützen und ihre Waffen waren beinahe Wirkungslos. Schon bald wichen sie von Furcht ergriffen zurück, doch von hinten drängten die Männer Karts nach, schoben sie nach vorne, wo sie dann starben. Doch dann trafen die Aronischen Soldaten auf die wahren Soldaten des Imperiums, Veteranen aus Jahrzentelanger Kriegsführung in gute Lamellenpanzer gekleidet, mit einem gutem Kampfgeist und unbrechbaren Siegeswillen. Ihre Waffen waren von guter Qualität und langsam fielen die Aronier unter ihren Hieben, sie wurden immer weiter auf die Ebene zurückgetrieben. Bald hatten sich alle Linein aufgelöst und es entbrannte ein Wildes Hauen und Stechen, wobei beide Seiten viele Tote zu beklagen hatten. Die Waldläufer und Bogenschützen stürzten sich ebenfalls in den Nahkampf, doch waren es viel zu viele. Für jeden Erschlagenen schienen zehn neue zu erscheinen und bald trat der Imperator selbst mit seiner Glänzenden Leibgarde auf. Sein Banner wehte stolz und hoch im Wind, von seinem Bannerträger Kjion getragen, seinem Kameraden seit frühster Kindheit. Überall wo er war, da kämpften die Karter doppelt so hart und jubelten inmitten der Schlacht. Die Aroni wichen immer weiter zurück und immer mehr fielen, bald war über die Hälfte schon gefallen. Deadlos wusste sofort, dass der Imperator in dieser Schlacht war und stürmte auf ihn zu. Doch bevor er sich von hinten anschleichen konnte bemerte Kjion ihn und blockierte seinen Hieb mit seinem Krummsäbel, doch Deadlos holte erneut mit aller Wut aus, das Säbel zerbrach und das Scharfe Eisen trennte den Kopf vom Rest der Körpers. Das Banner fiel auf den Boden und wurde mit Blut gesprenkelt. Ein Raunen ging durch die Armee, aber der Imperator hob sein Schwert und seine Männer wankten nicht mehr, sondern kämpften weiter. Deadlos selbst wurde von den Endlosen Scharen des Fußvolkes zurückgedrängt und der Imperator ließ sich unauffällig ein wenig zurückfallen. Deadlos sah den Sieg in weite Ferne rücken, als er plötzlich inmitten des Schlachtgetümmels Isdilias Roten Helmbusch entdeckte, die mit ihrem Bogen Pfeil um Pfeil in die Reihen der Karter schoss. „Isdilia!“ schrie er und sie sahn ihn kurz an, während sie einen neuen Pfeil einlegte. „Der Imperator!“ Deadlos deutete grob in die Richtung und sie nickte unaufällig, spannte die Eisensehne bis sie kurz vor dem Bersten stand, ließ los und ihr Pfeil flog schnell zu seinem Ziel, dem Imperator. Er durschlug seine Rüstung und riss ihm von seinem Pferd. Sofort veränderte sich das Verhalten der Soldaten, eben noch frohen Mutes sahen sie nun ihren Imperator von seinem Pferd fallen und dachten sofort an nichts anderes als an ihre Flucht. Sie wandten sich nach Osten, nach Westen, nach Süden und nach Norden, doch sie waren allesamt in einem Kessel gefangen und wurden fast wehrlos niedergemacht, denn nur die wenigstens erkannten dies. Am Ende des Tages waren alle Karter Tod oder gefangen, niemand hatte dem Zorn entkommen können, doch auch die Verluste Arons wiegten schwer – fast die Hälfte der Soldaten war gestorben, aus der andere Hälfte waren viele Verwundet. Die Gefangenen Karter wurden entwaffnet und schlugen ihr Lager inmitten der Aronischen Streitkräfte auf. Warteten auf ihr Urteil.

An diesem Abend saß Lord Deadlos in seinem Zelt und trank langsam, aber trübsinnig seinen Wein. Er musste einmal wieder an seine Frau denken. Was sie wohl zu dem ganzen Gesagt hätte? Bestimmt hätte sie gelacht und ihm etwas kluges geraten. Etwas, worauf er nie gekommen wäre, etwas was die Situation gleich viel besser erscheinen ließ. Was sollte er mit den ganzen Gefangene machen? Sie Töten? Das verstöße gegen die Ehre, aber sie einfach freizulassen war auch nicht richtig. Er wusste es einfach nicht. Isdilia schlug die Zeltwand weg und betrat den Raum. „Deadlos? Ich habe hier jemanden mit dem du sprechen solltest.“ „Soll hereinkommen.“ Brummte er und Isdilia führte einen Älteren Mann, der offensichtlich schwer verwundet worden war, hinein. „Wer ist das?“ wunderte sich Deadlos. „Das, mein Lieber, das ist Imperator Marester der Große.“ „Ich hatte ihn mächtiger vorgestellt.“ „Gleichfalls.“ Antwortete der Imperator. „Aber ein schöner Gedanke sie in meiner Gewalt zu wissen. Ich könnte sie töten Lassen.“ „Ich habe davor keine Angst.“ „Nicht?“ Deadlos war enttäuscht. „Zu schade.“ „Ich habe mein ganzes Leben kämpfen müssen und habe gewusst das ich durch den Feind sterben werde.“ Beantwortete Marester die unausgesprochene Frage. „Bis sie auf uns stießen.“ „Das war Pech.“ „Was begehrt ihr auch diese Länder!“ Marester schwieg. „Aber ich stehe hier vor einer wichtigen Fragen. Was soll mit euch und den Gefangenen geschehen?“ „Lasst sie gehen.“ „Ein schlechter Witz.“ „Diese Männer haben euch und eurem Volk nichts getan. Sie sind vollkommen unschuldig. Falls es etwas zu verantworten gäbe, dann bin ich der Mann dafür, nicht diese Männer.“ „Das ehrt euch. Und ich will euch auch ehren. Ich lasse euch frei. Sofern…“ „Warten sie…sofern ich diese Länder nie wieder betrete?“ „Fast.“ Deadlos lächelte. „Sofern sie mir schwören, das ihr nie diese Länder wieder mit Krieg überzieht. Und…und das ihr mir schwört, das ihre Händler weiterhin nach Arcorin kommen.“ „Ein Merkwürdiger Wunsch.“ „Sehen sie…es waren gute Jahre als eure Händler in meine Länder kamen und ich will nicht das sie aufhören.“ „Dann soll es so geschehen. Ich werde alles versuchen was ich kann, um diese Forderungen zu erfüllen.“ „Dann geht.“ Imperator Marester erhob sich und Deadlos reichte ihm die Hand. Einige Sekunden sah er auf sie und ergriff sie schließlich. Danach verschwand er nach draußen. „Solche Bedingungen machst du aber nur, wenn du keine Ahnung hast was zu tun.“ Meinte Isdilia. „Genau.“ „Du weißt das er sich nicht daran halten wird.“ „Wahrscheinlich.“ „Aber besser ein Wortbrüchiger Imperator als Rachsüchtige Erben.“
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Re: [AAR] Geschichten aus Álmodozásra

Beitragvon Georgios » 13. Januar 2014 17:32

Maskenball in Arcorin


Sein Vater hielt wenig von ihm, aber das kümmerte Ascar nicht. Er hielt auch nichts von seinem Vater. Manchmal respektierte er ihn zwar, er konnte nicht von der Hand weisen, dass sein Vater ein großer Krieger war, aber im Allgemeinen konnte er über seinen Vater nur den Kopf schütteln. Er war das, was er nie sein wollte: Ein Mann, der als ewiger Krieger umherwandelte und das Leben nicht genoß. Das sollte jetzt nicht heißen, dass er, Ascar, nicht arbeiten konnte. Ganz im Gegenteil, wer hatte Arcorin verwalten müssen? Er doch, sein Vater musste doch immer kämpfen, kämpfen und nochmals kämpfen. In den Letzten Vierzig Jahren war er genau einmal in Arcorin und Aron gewesen: Um sich zum Prinzen krönen zu lassen. Aber bei der Gelegenheit hat er gleich noch Soldaten wieder mitgenommen.
Ascar hatte alles verwalten müssen, zuerst noch mit der Hilfe von seinem Onkel Lasion, doch später alleine. Sein Großvater, Aclair, war noch ein besserer Herrscher gewesen: Sich um die schönen Dinge des Lebens kümmernd. Es war doch belanglos ob Länder, die seinen Vorfahren einst gehörten, längst vergessene Gebiete deren Namen keiner mehr kannte, Kart gehörten oder nicht. Dort lebten keine Aroni mehr und Das Leben vieler dafür zu geben erschien im Sinnlos. Aber viel schlimmer waren die Gelder die dafür verschwendet wurden.
Er stand auf dem Sonnigen Balkon des Schlosses von Arcorin und betrachtete sinnend die langsam hinter dem Land versinkende Sonne, die ihre letzen Goldenen Strahlen auf die Erde schickte. Ein warmer Windhauch von der Küste streichelte seine Wangen, als jemand neben ihm trat.
„Mein Fürst, der Ball wird in wenigen Minuten zu eröffnen sein. Man würde ihre Anwesenheit dort erwünschen.“
„So sagt ihnen, dass ich kommen werde.“
Der Mann verbeugte sich und schlich davon. Ein letzter Tiefer Atemzug, dann drehte auch Ascar sich um und folgte der Wache durch die Tür. In dem Palast war es angenehm kühl und zufrieden sah Ascar das das Bankett schon aufgetragen worden war. Keine Menschenseele war in dem Saal und so bekam er eine bedrückende Stimmung…aber gleichzeitig eine Stimmung von Macht und Epik. Er zog den Moment in sich auf, bevor er weiter zu der großen Wendeltreppe schritt, wo die Gäste warteten. Ungefähr Hundert Adlige waren seiner Einladung gefolgt und unterhielten sich leise, unterbrochen von Lachen und Gekicher. Als sie ihn sahen verstummten sie und hielten ihre Masken wieder vor das Gesicht.

„Meine Werten Gäste.“ Eröffnete Ascar und streckte Wohlwollend die Arme aus, während er langsam hinunterging. „Ich freue mich äußerst, sehr sogar, dass ihr kommen konntet zu diesem Treffen, einem Fest der Schönheit und des Lebens. Hier soll der Welten Trübsal von euch fallen und das Wichtigste unserer aller Leben geschehen: Vergnügen haben. Mit diesen Worten erkläre ich das Fest für eröffnet.“
Die Gäste klatschten Höflich und schritten auf der Treppe voran, während Ascar unauffällig entschwand und sich umzog und seine Maske raussuchte. Als er aus einem Seitengang kam waren alle Gäste schon in Gespräche verwickelt und ein kleines Streichorchester baute sich gerade auf.
„Mein Werter, auf ein Wort.“ Sprach ihn ein Mann von der Seite an. Trotz seiner Maske erkannte ihn Ascar sofort als Herzog Faeven von Delagios erkannte. Manche Stimmen und Körper waren so prägnant, dass eben nichts half.
„Ja?“
„Schon die neuen Nachrichten aus dem Süden gehört?“
„Vor einer Woche.“
„Dann sind sie bereits veraltet. Aber…ich muss dir leider sagen, dass dein Cousin gestorben ist.“
„Welcher?“
„Prinz Anedon der II starb vor fünf Tagen in einem kleinen Gefecht an der Grenze Aroniers.“
„Oh…“
„Mein Beileid Ascar, es tut mir leid.“
Er hatte Anedon immer gemocht. Er hatte viel von seiner Mutter geerbt, so sagten es die Leute, von Deadla, der Schwester von Deadlos, die leider früh starb, doch immer eine unwirkliche Lebensfreude zeigte und immer in der Gegenwart lebte. Anedon wäre ein guter König gewesen, ein König der nicht versucht hätte vergangen Ruhm wiederherzustellen, sondern neuen zu schaffen. Das war vielleicht das schlimmste Verbrechen des Krieges, sein niemals endender Hunger nach Guten Menschen. Sein Zweiter Gedanke war die Frage: Wer würde nun Prinz sein und im Falle des Todes von Arven regieren?
„Wer ist denn nun der Erbe?“ erkundigte er sich.
„Nun, der nächste Abkömmling aus Männlicher Linie ist der große Fürst Faeven aus Delagios…“ eröffnete Faeven wissend und Ascar hob verwundert eine Augenbraue:
„Wie das?“
„Wenn wir bis zu König Artan zurückgehen und seinem Sohn, der Prinz Volandan, der die einzige Erbin des Thrones von Delagios, Lilia, heiratete, dann kommen wir bei ihm an.“ Dozierte Faeven ohne zu stocken. Ascar lachte auf:
„Das soll doch ein schlechter Witz sein! Diese Abspaltung ist über Dreihundert Jahre her. Was ist mit Alesias Erben? Das wären Deadlos und Lasion.“
„Bevor ihr mit Alesia anfangt, solltet ihr lieber die Nachkommen von Prinzessin Andra und Fiona beachten. Die Linie von Andra mündet in der von Herzog Caven.“ Führte sein Gegenüber den Gedanken zu einem Logischen Schluss.
„Wenn ich mich recht erinnere war da nicht ein Streit darüber, ob sein Vater wirklich der Sohn von Herzog Corin war? Das lässt seinen Anspruch deutlich weiter wanken. Aber die Linie von Fiona finde ich deutlich interessanter, sie heiratete doch Aedor, der wiederum der Sohn von Prinzessin Meia und Morleias war. Sein Sohn Aclair und dessen Erbe Deadlos sind damit stark an die Königliche Linie gebunden.“
Ascar war nun Dankbar für die vielen Stunden des Studiums seiner Vorfahren und seiner Großen Familie, hier war endlich mal eine Gelegenheit dieses Unnütze Wissen umzumünzen.
„Wenn ihr dies so seht, als vollkommen unparteiischer, komme ich nicht umhin euch zuzustimmen. Allerdings könnte Lasion für sich auch Ansprüche erheben, seine Frau Clairea ist unumstritten die Enkelin von Andra.“
Schon war über eine weitere Ecke noch jemand im Pool gelandet, diesmal mit einer anderen Begründung. Ascar schwirrte der Kopf von Namen, die Personen gehörten, die schon seit Jahrhunderten in ihren Grüften ruhten, deren Wesen und Hoffnungen schon lange vergessen worden waren, von denen man nur noch ihre Taten kannte.
„Mein Bester, das wird langsam ein wenig zu Kompliziert für meinen Geist am Späten Abend. Wieso mussten die Könige so viele Töchter, aber so wenige Söhne haben?“
„Eine Lauen des Schicksals. Der Truchseß wird aber wahrscheinlich König des Reiches werden, falls Arven stirbt und damit wären wir wieder bei Lasion.“
„Seit wann ist er Truchseß des Reiches? Das war doch der Prinz.“
„Ja, aber Lasion, der Alte Bürokrat, hat doch faktisch die Pflichten des Truchseßes ausgeübt: Das Reich verwaltet und Steuern eingetrieben, Soldaten ausgebildet und so weiter.“ Stellte Faeven die Fakten da.„
Ich erinnere mich an sein Gejammer und Gestöhne über diese undankbare Aufgabe.“
„Ihr hättet ihn mal hören sollen, als er euch noch helfen musste.“
„Der Arme.“ Schmunzelte Ascar.
„Aber ich bin mir sicher, König Faedor wird da bald eine Klärung schaffen.“
„Diese muss nicht über seinen Tod Bestand haben.“
„Wie wahr, wie wahr. Ihr Entschuldigt?“ Faeven schlenderte mit diesen Worten langsam, aber zielsicher auf das Bankett zu.

Ascar griff sich von dem Tablett eines Dieners ein Glas Wein und stürzte es ungalant herunter, bevor er es wieder zurückstellte. Er musste wieder den Kopf freibekommen. Er, ein König? Bevor er tiefer dachte, beschloss er später darüber nachzudenken. Ablenkung, das war das was er brauchte. Und wie bekam er eine Ablenkung? Durch ein Gespräch. Mit einer Frau. Männer kamen immer wieder auf die Politik zurück. Er sah sich herum und zu seinem Leidwesen waren alle Frauen, die er sah schon in Gespräche verwickelt oder er erkannte sie und wusste, dass er nicht mit ihnen sprechen wollte. Doch da sah er seine Gelegenheit, als ein Mann wegging und den Blick auf eine ihm unbekannte freigab. Schnell nutzte er die Chance und spazierte hin. Die Person drehte sich zu ihm und besah ihn abschätzend.
„Ähm…“
Was sollte er sagen? Am besten irgendeine Eröffnung.
„Guten Abend.“
„Gleichwohl.“ Kam die Erwiderung und Ascar hätte sich schlagen können für diese lahme Eröffnung.
„Schon oft in Arcorin gewesen?“
„Noch nie. Ihr?“
„Öfters.“
„Es ist eine schöne Stadt. Die Sanften Hügel im Norden, durchzogen von dem schönen Fluss…das scheint mir eine Komposition zu sein, die der Götter würdig wäre. Dahinter nun zur Vollkommenheit des Bildes die Mauern der Stadt und die Türme des Schlosses. Ich freue mich schon darauf dies im Morgenlicht zu sehen.“
So hatte Ascar das noch nie betrachtet. Für ihn waren die Hügel immer ein Ärgernis gewesen, durch die man sich quälen musste, aber wenn er darüber nachdachte waren sie auch schön.
„So habe ich das noch nie gesehen. Aber ich glaube das das Schöne sich im Alltäglichen erschöpft.“
„Dasselbe denke ich auch. Doch nicht immer ist es so, so würde dieser Ort hier noch deutlich gewinnen, wenn hier mehr Bäume wären.“
„Bäume? Wir bauen daraus Schiffe, das ist der einzige Nutzen den ich ihnen abgewinnen kann.“ Sie schüttelte den Kopf und Ascar hätte sich schlagen können.
„Ich verzeihe euch eure Unbedachte Rede. Ihr wandelte wohl noch nie unter den Dach der Blätter Athiliens.“
„Nein.“
„Tut ihr dies einst, dann werdet ihr verstehen was ich meine. Die Schönheit dieser Welt liegt nicht in dem, was die Menschen schaffen, sondern in dem was die Natur uns gibt.“
„Und doch ist es manchmal vonnöten, dass die Menschen der Natur helfen ihre verborgene Schönheit zu fördern. Was ist ein ungeschliffener Edelstein? Was ist Silbererz, nicht geschmiedet? Die wahre Schönheit von Marmor offenbart sich nur in den Gemäuern edler Paläste.“
„So habe ich noch nie gedacht und es scheint Wahrheit in den Worten zu liegen, die ihr sprecht. Es ist war, dass auch die Menschen schönes schaffen, doch bleibe ich bei meiner Behauptung, dass das Schönste der Natur innewohnt. Das Schönste Licht von Allen, das des Silbernen Mondes, bedarf keines Menschen und wird immer alles übertreffen, was er schaffen wird.“
Ascar schwieg eine Weile und dachte über das gesagte nach. Sein Gegenüber schien es zu dulden und machte keine Anstalten zu gehen. Jemand anders nutzte die Chance und stellte sich neben die Dame.
„Darf ich sie auf den Balkon entführen, um mit ihnen den Mondaufgang zu genießen?“
erkundigte er sich, aber sie winkte ab.
„Es tut mir Leid, doch hat dieser Herr mir schon diese Frage gestellt und ich zugesagt.“
Ascar stutzte kurz, war dann aber geistesgegenwärtig genug zu antworten:
„So ist es.“
„Und nun scheint es mir schon Zeit zu sein.“ Merkte sie an und stellte sich neben ihn. Er bot ihr seinen Arm an und gemeinsam schritten sie durch der großen Tür nach draußen auf den Herrschaftlichen Balkon, wo schon drei, vier andere Personen waren und den Mond bewunderten. Sie stellten sich an die Brüstung und ließen ihren Blick über die Landschaft schweifen. Die Spiegelsee tat ihrem Namen alle Ehre und war so ruhig, dass sie jeden einzelnen Lichtstrahl des Mondes in voller Stärke reflektierte.

„Es ist so wunderbar…“ „Ihr kommt doch aus dem Großen Wald von Athilien?“
„Wieso fragt ihr?“ antwortete sie verwundert.
„Ich fragte mich, ob dort die Wunder der Nacht genauso faszinierend sind wie hier, an der Küste.“
„Ja…es gibt nichts unter des Himmels Augen, was glänzender ist, als den Mondaufgang unter den Wipfeln der Silberbäumen zu erleben…“ ihr Satz endete träumerisch und sie ließ ihren Blick schweifen. Ascar bewunderte die Seite ihres Gesichts, den Sanften Fall ihrer glänzenden schwarzen Haare, die weiße Haupt, das silberne Diadem, das sich unscheinbar und doch schmückend in ihren Haaren verbarg. Ihr weiße Kleid, in welches Kunstvoll weiche Silberfäden eingewebt worden waren.
„Silberbäume?“ fragte er, als sie ihren Kopf wieder zu ihm drehte und er sich nicht beim Gaffen erwischen lassen wollte.
„Ihr kennt sie nicht? Oh, was seid ihr zu beneiden. Ihr habt das schönste dieser Welt noch nicht gesehen.“ Sie schwieg kurz bevor sie fortfuhr. „Silberbäume, sie haben die Eigenschaften das ihre Blätter im Mondlicht das Licht durchlassen und silbern glänzen. Auch am Tage haben ihre Blätter einen weißen Klang, doch in der Nacht bei Vollmond ist ihr Glitzern schöner, als alle Schätze meines Vaters in seiner Kammer zusammen.“
Ihr Vater war also Reich. Und er kam aus Athilien. Noch ein paar Informationen und er würde wissen wer sie war.
„Dessen schönster Schatz dabei ihr doch seid.“ Schmeichelte ihr sie und sie lachte leise.
„Ihr seid mir ein schöner Schmeichler, Lord der Küste. Doch ich rate euch mit der Kraft meines Herzens, dass ihr in den Wäldern meiner Heimat wandeln könnt.“
„Es wäre mir eine äußerste Freude es an eurer Seite zu tun, auch wenn ich fürchte, dass die Schönheit der Wälder gegenüber euch verblassen könnten – doch wie sagten wir schon, die schönsten Dinge werden nicht von Menschen geschaffen, doch von der Natur.“
„Diese Worte sind wie ein wunderbar Hall der Vergangenheit, der durch die Ruinen unserer Vorfahren weht, Wunderschön und Prachtvoll, doch Melancholisch und Schwermütig zu gleich. Wenige Männer sind euch gleich.“
„Ihr vergeltet gleiches mit Gleichem. Wo ihr die Ruinen unserer Väter erwähnt, so sagt mir: Wart ihr in Anon Ithil, der weißen Stadt der Könige?“
„Ja, einst, als König Faedor Vaia aus dem Hause Arcorins mit dem Fürsten Talos vermählte. Es war eine Feier, an die ich noch lange denken musste.“
„Welch ein Zufall! Ich war auch dort.“
Die Hochzeit fand vor Fünf Jahren statt, als seine Schwester Talos heiratete. Diese Feier war nur dem Engeren Kreise der Familie vorbehalten gewesen, also dem Hochadel.
„Sagt mir, was denkt ihr über die Schönheit der Stadt denkt.“ Fragte er sie weiter.
„Nun…ich halte sie für malerisch, seine Weißen Mauern sind geradezu Respekteinflößend und ich fühlte mich in ihrem Schatten nicht sicher oder geborgen, sondern eingeschüchtert und klein. Klein und unbedeutend. Der Große Platz auf der Spitze der Zitadelle ist mit seinen Grünen Rasenflächen eine willkommene Abwechslung, auch wenn man schon schwindelfrei sein sollte, um diesen Anblick zu genießen. Doch was der Stadt fehlt ist ihrer Lage geschuldet. Von Bergen eingeengt, kann man nur die Schroffen und Kalten Gipfel der Berge sehen und genauso kalt ist es dort auch.“ „Ich muss dir da zu stimmen. Es ist eine Art von Schönheit, die in ihren Hallen wandelt, die schwer greifbar. Eine Schönheit, die traurig ist. Eine Schönheit, die wehklagend ist. Eine Schönheit, die weint. Ich erinnere mich an das Traurige Klingen des Wasser aus der Quelle in der Zitadelle. Die Stadt ist wie die Menschen oder die Menschen sind wie die Stadt – traurig, groß und unnahbar. Nicht Lebendig. Verstehst du was ich meine?“
„Diese…Art von Stimmung, die sonst nur in Tempeln oder Heiligen Orten herrscht. Dieser Wind von Geschichte der dort weht. Hast du dort jemals ein Kind lachen sehen?“
Er musste Lachen. Tatsächlich hatte er das. Aber er musste ihr dennoch zustimmen.
„Ja, erstaunlicherweise schon. Doch ist es trotzdem dort so herrschaftlich und edel. Kühl. Wie die Turmwachen.“
„Die Turmwachen!“ fiel sie ihm ins Wort. „Menschen ohne Emotionen. Stunden stehen sie unbeweglich auf ihren Posten und starren direkt nach vorne.“
„Trotz dieser Sachen war die Hochzeit doch fröhlich.“ Wandte er ein und sie nickte wohlwollend.
„Ja, Wundersamer weise. Es hat mich vollkommen überrascht deinen Vater dort zu sehen.“
„Einer der Seltenen Gelegenheiten ihn ohne Rüstung zu sehen…“
„Wirklich? Meinem Gedächtnis nach trug er auch dort eine. Sie war mit einem Silbernem Baum verziert, es waren zwei Dünne Platten, darunter ein Rotes Wams, sein Mantel war Dunkel Grün.“
„Kann sein, ich erinnere mich nicht so genau.“

Wieso erkannten ihn alle, bevor er sie erkannte? Das war ein klein wenig störend, er hatte zwar einen dringenden Verdacht auf die Identität der Frau, aber es gab wenig Peinlicheres als einen Falschen Namen zu sagen.
„Kommt. Ich will euch etwas zeigen.“ Er fasste ihren Arm und willig ließ sie sich von ihm von der Feier fort leiten. Sie gingen durch prachtvolle Arkaden, bis er eine der Rundtreppen nach unten ging, von dort aus noch ein kleines Stück ein Gang entlang, bis sie dort in einem Kuppelraum standen, der vollkommen von dem Mondlicht erfüllt war. Wie Gespensterfäden zogen sich Linien über die Wände und Decken, offenbarten ein Wunderbares Muster. Auch Tagsüber war hier ein Meisterwerk der Kunst zu sehen: Eine Karte aller Länder, die Aron bekannt war. Von dem Fernen Süden bis hin zu den Eisbuchten Eradors, von den Einsamen Inseln bis zu dem Fernen Westlichen Ozean. Doch nur in der Nacht offenbarte sich das Genie des Künstlers in vollkommener Pracht. Den dort tauchten Geisterhaft die Umrisse Numeos auf, und über allen Ländern tauchten die Kronen und Wappen auf. Dort die Krone Ronandans, dort die Krone des Prinzenreiches Arcorin sowie Morvia, die Kronen Nur und Armens, das Goldene Diadem mit dem Großen Diamant in der Mitte, das Herrschaftszeichen Ara’bas, und noch viele andere. Ganz im Zentrum der Karte prangte die wunderbarste von Allen: Eine Krone, von denen die Schwingen der Wellen Ausgingen, in deren Mitte Drei Sterne prangten. Die Krone des Alten Reiches. Sie lag dort, wo einst die Alte Hauptstadt gelegen hatte und von dort gingen auch feine Strahlen in alle Himmelsrichtungen aus.
„Es ist wunder…schön.“ Hauchte sie und machte keine Anstalten seinen Arm von ihrem Rücken zu lösen.
„Ja. Der große Künstler Ferias schuf sie vor dreiundsechzig Jahren.“
„Vor so kurzem? Wer zeichnet dann Grenzen ein, die vor Zehntausend Jahren mal existiert haben mögen. Ich vermag es nicht Kart zu finden, oder Scatan, oder sonst ein Staat im Süden. Ebenfalls ist der ganze Norden unter der Krone von Erador und dieses Existiert schon lange nicht mehr.“
„Er schuf es nicht alleine und ohne Inspiration. Im Alten Kuppelsaal unserer Hauptstadt Arona füllte das gleiche Gemälde einst die Decke aus. Doch dieses Kunstwerk wurde geplündert und gebrandschatzt. Aber es ist keine normale Kopie, bei Tageslicht sehen wir die Länder wie sie zu seinen Tagen waren.“
„Das Klingt nach viel Zauberei.“
„Es funktioniert auch nur an einem Tag des Jahren richtig, an der Mittwinterwende. Ihr ahnt gar nicht, wie viele Winkel und Perspektiven hier zu beachten sind.“
„Es wundert mich, dass ein solches Wunder so unbekannt sein kann.“
„Nun…die Kammer liegt recht ungünstig. Auch sagen wir ja nicht, dass es sie gibt. Sie ist unser Heiligstes, etwas, das wir nur Auserwählten zeigen.“
„Ich fühle mich geehrt und mein Herz harrt darauf dieses Geschenk zu vergelten.“ Sie schwieg einen Moment, bevor sie weiter fortfuhr. „Mir fällt allerdings schon jetzt etwas ein.“
Und mit diesen Worten küsste sie ihn…er war vollkommen perplex und musste sich erst fassen, bevor er es genießen konnte. Doch dann war es auch schon wieder vorbei. Sie lächelte ihn unergründlich an und ließ ihn dann alleine in dem Raum zurück. Als er einige Minuten später wieder nach oben kam, sah er sie zwar, doch war sie mit Herzog Faeven in ein Gespräch verwickelt, ein Gespräch, welches ziemlich Emotionen geladen zu schien. Die Restlichen Stunden des Abends verstrichen bedeutungslos und doch so zäh, bis er sich von seinen Gästen in den Frühen Morgenstunden zu verabschieden hatte. Die meiste konnte er mit einem Knappen: „Hat mich gefreut, ich freue mich auf ihre Wiederkehr.“ Abwimmeln, doch zuletzt kam Herzog Faeven auf ihn zu.
„Mein Liebster, kennen sie eigentlich schon meine Tochter Francesca?“
Mit diesen Worten zeigte er auf eine Frau mit schwarzen Haaren und einem langen weißen Kleid, welches sich lebhaft mit dem Grafen von Athsala unterhielt.
„Selbstverständlich.“ Erwiderte er abwesend.
„Sie war doch auf der Hochzeit.“
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Re: [AAR] Geschichten aus Álmodozásra

Beitragvon Georgios » 9. Februar 2014 15:21

Die Schlacht der Vier Heere

Das 1958. Jahr der Sonne

„Hier haben sich die Vanidaren verschanzt.“
Doge Ischo Zar zeigte mit seinen schlanken Fingern auf eine Stelle der Landkarte nahe der Ortschaft Neidea.
„Sie sind deutlich in der Unterzahl und wissen noch nichts von unserem Dritten Heer, welches von dem Norden kommen wird, so wahr Graf Robert die Situation richtig einschätzt.“
Der Nordmann nickte wohlwollend mit seinem Mächtigen Kopf, der mit einem glänzend schwarzen Bart gesegnet war.
„Die Republiken werden also folglich den Frontalangriff führen.“ Stellte der Meister der Armeen, Lord Saroz Mimir fest. „Die Armeen des Dogen werden von der Südlichen Flanke die Vanidaren einkesseln und dann werden die Nordmänner den Sack dichtmachen.“
„So soll es sein.“ Bestätigte Doge Zar und rollte die Karte auf.
„Die Chancen der Vanidaren sind äußerst gering. Wir sind ihnen 1 zu 3 überlegen, sie haben keine Chance. Verlasst euch darauf, Lord Mimir, heute Abend wird Neidea ein Teil der Republiken sein und die Vanidarische Armee nur eine böse Erinnerung.“
„Wir sollten ihnen nach dem alten Recht eine Gelegenheit zu Aufgeben bieten.“ Mahnte Graf Robert an und der Doge nickte.
„Ich werde die Gesandtschaft leiten.“ Bot sich Lord Mimir an und die beiden anderen Heerführer stimmten zu.

Matriarchin Francesca saß unter der Mittagssonne auf ihrem Stuhl, welcher auf dem einzigen Hügel in der Umgebung stand, der einigermaßen fest war. Ihre Leibwachen, die Silbergarde, standen still neben ihr auf dem Hügel und die silbernen Banner flatterten munter ihm Wind. Dieser Wind sorgte auch dafür das ihr nicht warm wurde – verdammtes Wetter! Sie war eine Göttin, das Wetter hatte gefälligst gut zu sein. Ihr Halbruder, der Schattenherzog, stand in seiner strahlenden Rüstung neben ihr und gemeinsam starrten sie auf die Gesandtschaft, die sich langsam durch die Sümpfe quälten. Geschah ihnen auch recht, was erhoben sie Anspruch auf Gebiete die ihr gehörten. IHR! Sie und ihr Bruder Artan waren beides Kinder der letzten Matriarchin gewesen, Mycrella die Weichherzige. Entgegen der Tradition war er nicht auf einen unwichtigen Posten abgeschoben worden oder für ein Selbstmordkommando ausgewählt worden, da Mycrella wie ihr Beiname schon sagte äußerst weich gewesen war. Sie hatte all ihre Kinder geliebt und es unsinnige Tradition genannt was die anderen von ihr forderten. Francesca zweifelte nicht daran das sie verrückt gewesen war, aber war ihr gleichzeitig für ihren Bruder dankbar. Er sah verboten gut aus, genauso wie sie: Schwarzes Haar von atemberaubender Schönheit, ein Gesicht für das man töten würde, ein muskulöser Oberkörper und seine Augen erst…ein Traum. Viele sagten sie ähnelten sich stark, und ja, sie waren beide als die Herrscher Vanidariens natürlich schön. Göttlich schön. Der eigentliche Herrscher Vanidariens war zwar der Herzog Roger der IIIC, doch das war ein schwächlicher, erbärmlicher Achtjähriger Junge, der lieber mit Instrumenten spielte und kochte als zu regieren oder zu kämpfen. Eine Schande. Da war sie über ihren Bruder äußerst glücklich. Langsam kam das Banner der Republiken, von Nordmar und von Aratar in Sicht und als die Fünfköpfige Abgesandtschaft den Hügel erreichten stiegen sie von ihren Pferden, deren sich Waffenknechte gleich annahmen und stapften den Hügel hoch, um sich dort vor ihr zu verbeugen.

Lord Mimir verbeugte sich vor Matriarchin Francesca der Zweiten und konnte die Augen von ihr nicht abwenden. Viele sagten sie sei schön, aber…nun wo er sie sah musste er feststellen, das schön ein viel zu geringes Wort war um sie zu beschreiben. Sie war wahrlich göttlich. Der Mann neben ihr, ihr Bruder, schlug in die gleiche Richtung. Beide sahen einfach verdammt gut aus. Genervt schlug er nach einer Mücke, die ihn gerade stechen wollte und er bemerkte ein feines Lächeln bei Francesca. Sie und ihr Bruder blieben aus irgendeinem Grund von den Mücken verschont, die hier zu tausenden herum flogen und alles stachen.
„Matriarchin Francesca, Zweite ihres Namens, ich bin Lord Saroz Mimir, Führer der Armeen. Ich bitte euch hiermit die letzte Chance euch ohne Kampf zurückzuziehen, denn wisset: Sieg ist ausgeschlossen für euch. Ihr seid unendlich in der Untermacht und um Sinnloses Blutvergießen zu vermeiden solltet ihr euch doch zurück ziehen.“
Sie reagierte zuerst auf seine Rede nicht, beugte sich dann leicht zu ihrem Bruder herüber und dann lachten sie beide. Schließlich stand sie auf und zeigte auf ihn.
„Dann zieht ab, bevor der Boden mit den Blut eurer Bauern gedüngt wird und die Rüstungen meiner Ritter mit dergleichen verziert wird. Zieht ab, wenn ihr nicht wollt das das Silberbanner über euren Festungen weht, wenn ihr nicht wollt das eure Allianz von den Hufen der Pferde meiner Mannen in den Staub getreten wird. Die wird eure letzte Gelegenheit sein euer Leben zu retten, Lord Bauernschreck.“
Danach setzte sie sich und Mimir wusste einfach keine Entgegnung. Lord Artan trat einen Schritt nach vorne und bestätigte das gesagte:
„Wie schon meine Schwester sagte solltet ihr abziehen. Sehet es ein, ihr werdet hier nicht siegen, denn wisset: Die Armeen Vanidariens haben noch nie eine Schlacht verloren, wenn das Blut der Matriarchinnen sie anführten. Die Götter segneten unser Geschlecht, hoben es auf ihre Stufe und sie werden nicht zulassen, dass wir heute sterben. Also zieht von dannen, vergnügt euch doch lieber mit euren Huren im Stroh eurer Hütten anstelle Krieg zu spielen.“
Lord Mimir war sprachlos von solch überbordender Arroganz. Ihm fehlten ganz einfach die Worte, ihm, der dafür bekannt war im Rat immer die besten Redewendungen parat zu haben.
„So soll es sein.“ Brachte er kurz über die Lippen, stand ruckartig auf und verließ das Lager ohne eines weiteren Grußes.

Vergnügt betrachtete Francesca wie der Bauer von dannen ritt und fasste die Hand ihres Bruder.
„Er schien mir entschlossen zu sein zu bleiben, Liebster.“
„Ich werde mich schon darauf freuen seinen Körper in den Matsch zu stoßen.“ Gab er zurück und sie musste lächeln. Artan war schon ein ganz besonderer Mensch. Ein Götttertraum.
„Ich glaube sie werden in einer Stunde oder länger angreifen. Bis dahin haben wir noch Zeit, die wir nach gut dünken verwenden können.“
Stellte sie fest und auf seinem wunderbaren Gesicht tauchte der Schatten eines Grinsens auf. Sie wandte sich an ihren Bannerträger, Lord Benjamin aus Belunda. Er hatte eine aus Ceicla geheiratet und war deshalb aus den Ländern seiner Väter ausgestoßen worden – nach Vanidarien waren sie geflohen wo Mycrella sie freundlich aufgenommen hatte – sie war zu jedem freundlich gewesen. Seitdem kämpfte Benjamin als einer der treusten für sie und ihre Tochter, auch nachdem seine Frau kurz nach der Ankunft gestorben war.
„Lord Benjamin, wir und der Herzog ziehen uns zurück. Ihr übernehmt solange das Kommando über die Armee und benachrichtigt mich, wenn der Feind angreift.“
„Wie ihr wünscht, Mylady.“
Bestätigte Benjamin den Befehl und sie stand auf und ging Arm in Arm mit ihrem Bruder zu ihrem Zelt. Immer wieder hatte sie sich gefragt warum er nicht Herzog sein konnte? Er wäre ein viel besserer als Roger gewesen. Stattdessen konnte er nur im Schatten wirken, als der Schattenherzog. Aber wenigstens darin war gut. Natürlich. Er konnte wie sie auch alles. Selbst als König wäre er besser gewesen als die Flasche, die im Moment auf dem Thron saß. Wenigstens sein Sohn, Benjamin der Fünfte war halbwegs in Ordnung. Die Schwester von Roger wäre bestimmt eine gute Partie für ihn…sie würde daran bei der nächsten Botschaft denken müssen.

„So wird das Schwert sie treffen und alle töten.“
Konstatierte der Doge lächelnd und der Graf sah ebenfalls fröhlich aus. Es war nun also klar. Der Kampf um Neidea würde blutig verlaufen. Leider. Er hatte keine Zweifel an ihren Sieg, doch hätte er gerne das Leben seiner Soldaten geschont. Jeder einzelne von ihnen war ein treuer Anhänger der Republiken und verdiente es nicht zu sterben.
„Dann sollten wir nun angreifen, bevor die Dämmerung hereinbricht.“ Erinnerte der Graf sie und der Doge stimmte zu.
„Lord Mimir, euch obliegt der erste Streich.“
„Jawohl.“ Er nahm sich seinen Helm und schritt aus dem Zelt. Die Trompeter riefen die Truppen zusammen und zahllose Banner wehten im Wind. Er schlug eine Mücke Tod. Die Republiken wollten diesen Teil der Länder erobern, da, nun ja, da sie von den Bauern darum gebeten worden waren. Und es war ihre Heilige Pflicht dem zu folgen. Außerdem hatte Vanidarien sie auf jedem Treffen in den Letzten Fünf Jahren beleidigt, sie verspottet und es getan als ob es die Republiken gar nicht gäbe, bis zu dem Punkt als sie in einem Republikanischen Dorf Steuern eintreiben wollten, und als diese nicht gezahlt wurden, alle abschlachteten. Doch alleine wären sie zu schwach gewesen, doch nachdem man dem Dogen einige Handelsprivilegien versprochen hatte, war er auch bereit Waffenhilfe zu geben und Nordmar? Nun, Nordmar hatte man einfach an die Kriege gegen Vanidarien erinnert und das es Zeit für Rache wäre. Sie waren ja unglaublich dumm. Und Mimir hatte ihnen eine eventuelle Auslieferung der Republik Taldeer versprochen, etwas was natürlich nie geschehen würde.

Francesca ließ ihre Finger auf dem Rücken von Artan entlang wandern und genoss seine Nähe. Er war leider ein wenig unruhig, was wohl mit der bevorstehenden Schlacht zusammen hing. Sie machte sich keine Sorgen. Er würde es schon schaffen. Er schaffte es alles. Artan atmete unruhig aus und ein und sie legte ihren Kopf auf seine Brust.
„Was treibt dich umher, mein Bruder?“ Er seufzte noch einmal, bevor er antwortete.
„Es ist dieser Kampf. Ich fürchte wir werden ihn verlieren.“
„Sag so etwas nicht, niemand wird unserer Macht widerstehen können.“
„Ich hoffte so wäre es.“ Erwiderte er dumpf. Sie fand es seltsam das er sich über so etwas banales Sorgen machte, selbst wenn er verlieren würde, wäre es doch vollkommen unwichtig. Neidea war ein Sumpfloch. Es war vollkommen unwichtig. Sie würden dann eben zurückschlagen. Sie schlugen immer zurück. Selten hatten die Silberblätter Kriege wirklich verloren.
„Mach dir keine Sorgen, Geliebter. Solange wir uns haben, wird uns noch alles gelingen.“
Von der Ferne erklangen die dumpfen Trompeten der Bauern und Barbaren.
„Es ist Zeit.“ Flüsterte sie und er stand Mühsam auf, suchte seine Kleidungssachen auf dem Boden zusammen. Kurz bevor er das Zelt verließ umarmte sie ihn noch einmal und küsste ihn.
„Komm bald wieder.“ Ermahnte sie ihn, während er hinaus ging.

Die Schlacht war schon im Gange, als der Schattenherzog bei Lord Benjamin eintraf, der immer noch auf seinem Hügel stand und Herolde verschiedene Befehle gab.
„Ah, mein Herzog, die Republikaner greifen mit aller Macht unser Zentrum an und werden bald durchbrechen, die Aratischen Truppen versuchen uns zu flankieren, ich habe einen Teil der Soldaten geschickt um sie abzufangen…“ „Holt sie zurück.“
„Was?“
„Zurückholen. Ein Schlag in das Zentrum wird diese Schlacht entscheiden.“ Benjamin sah ihn vollkommen entgeistert an.
„Tut was ich sage.“ Nach dieser letzten Aufforderung nickte und rannte selbst zu seinem Pferd, um die Nachricht zu überbringen.
„Auf die Pferde!“ befahl er den Silbergardisten und winkte einem Diener ihm sein Eigenes zu bringen. Als Lord Benjamin mit den Soldaten zurück kam waren alle bereit für den Angriff. Die Pferde scharrten unruhig mit ihren Hufen, während Artan die Schlachtlinie vor sich betrachtete. Die Vanidarischen Männer waren schon fast alle niedergemacht und die Republikanischen Würmer waren siegesgewiss. „Soldaten des Weißen Baumes!“ Er riss sein Schwert in die Luft. „Heute reiten wir für Vanidarien und die Matriarchin zu unserem Größten Sieg! Tod allen Feinden! Tod! Tod!“
Mit dem Letzten Wort gab er seinem Pferd die Sporen und die ganze Abteilung sprengte den Hügel herunter auf die Republikanischen Soldaten, die gerade die letzten Überreste des Fußvolkes niedergemacht hatten. Wie ein Wirbelsturm rasten die Ritter in die Reihen der leichtbewaffneten und sprengten sie auseinander. Ungebremst zogen sie durch, hinterließen hunderte Tote und Sterbenden. Panik machte sich bei den Bauern breit, als sich die Silberne Welle ungebremst durch das Heer schlug. Dies sah auch Lord Mimir, in dem langsam Angst aufkeimte. So einen wahnsinnigen Schachzug hatten sie nicht vorausgesehen, nun waren hier die Truppen viel zu schwach.
„Ich wünschte es wäre Nacht oder die Aratar kämen.“
Flüsterte er, bevor er seiner Garde aus den besten Kämpfer der Republiken das Signal zum Gegenangriff auf die Ritter gab. Diese hatten das Republikanische Fußvolk praktisch vollkommen überritten und setzten zu dem Sturmlauf auf die Leibgarde an. Mitten in einer etwas festeren Ebene der Sümpfe trafen sie sich und innerhalb weniger Sekunden starben dutzende Männer und Pferde. Lord Mimir selbst konnte nur knapp einem Hieb eines Ritters ausweichen, nur um dann Lord Artan selbst gegenüberzustehen, der nur für ihn sein Visier hochklappte und ihn höhnisch angrinste.
„So endet euer Leben, Bauernhirt.“
Dann schlug er mit seinem Schwert zu, immer wieder und wieder und bei jedem Schlag wurde Mimir immer weiter in die Defensive gedrängt, bis er schließlich den Entschluss zum Angriff fasst, die Deckung etwas vernachlässigte und den Kopf verlor. Mit dem Tod ihres Generals verloren die Restlichen Reiter die Nerven und flohen Hals über Kopf.
„Halt!“ befahl Artan den Reitern, die verfolgen wollten. „Die Aratar warten auf uns! Zurück zum Lager!“
Dort war die Lagerwache gerade in ein erbittertes Handgemenge verwickelt, während Francesca selbst wieder auf ihrem Stuhl saß und den zehn Meter entfernte Kampf betrachtet. Ohne Ankündigung kamen die Ritter des Silbers heran und brachen die Linien der Händler auf. Der Doge selbst sah sich mitsamt seiner Regenbogengarde bemüssigt in die Schlacht einzugreifen und auch er verlor sein Leben, als seine Operettenritter den Kampf natürlich verloren. Doch auch Vanidarien hatte schwere Verlust hinnehmen müssen: Fast das gesamte Fußvolk war für die Schlacht ausgefallen und die Reiterei bestand nur noch aus der Silbergarde, einundzwanzig Mann, und dem Schattenherzog selbst, als die Hörner die Nordmarer vom Norden heran ankündigten. Artan trieb sein Pferd zu seiner Schwester.
„Zwei wären erledigt, doch der dritte wird unser Ende sein fürchte ich, meine Liebste.“
„Niemand vermag es die Silbergarde auf ihrem Lauf zu stoppen.“ Gab sie in vollkommener Siegeszuversicht zurück. Er hätte oft gerne ihren Grenzenlosen Optimismus gehabt.
„Nun, falls ich nicht zurückkehren sollte…“
„Was du aber tust, deshalb reitete, damit wir uns so schnell wie möglich wieder in den Armen halten können.“
Mit ihr konnte man bei manchen Themen wirklich nicht vernünftig reden. Artan nahm es hin und ritt mitsamt seiner Garde auf die Nordmarische Horde zu. Hundert Fuß vor ihnen befahl er zu stoppen und auch die Nordmarer hielten. Ihr Graf ritt mit einigen Gefolgereitern heraus.
„Was willst du, Wurm?“ rief er zu Artan.
„Wisse, deine Verbündeten sind alle gefallen. Du und dein Haufen hast keinerlei Aussichten mehr zu gewinnen.“ antwortete dieser.
„Man könnte es darauf ankommen lassen.“
„Du willst wirklich dein Leben wegwerfen? Mimir und Zar sind gefallen, ich weiß ja nicht was du als Belohnung für diesen Witz bekommen solltest, aber du wirst es wohl nicht erlangen. Ich weiß doch wie der Rat der Republiken zu deines gleichen steht. Selbst wenn du hier siegst, ohne den Dogen und Mimir wirst du nichts erlangen, selbst der König verachtet dich und würde dich aus diesen Ländern vertreiben. Dein einziger Preis wäre der Geschmack deiner toten Soldaten und eine verlorenes Sieges. Zieh ab. Dieser Sumpf hat schon genügend Blut getrunken, es muss nicht noch mehr sein. Nordmar und Vanidarien, uns eint keine ewige Feindschaft – manchmal kämpften wir, dass ist wahr. Aber wir haben euch nie etwas genommen, genauso wenig wir ihr uns. Aber die Republiken, sie nahmen euch euer Land und eure Ehre. Nun, wo ihre Armee im Schlamm versunken ist fordert doch das zurück was das eure ist.“
Der Graf schwieg, bevor er anfing zu lachen. Es war ein dröhnendes, tiefes Lachen.
„Wisst ihr, Herzog Artan, ihr seid uns ähnlicher als ihr denkt. Ihr sprecht wahr und klug. Ich hasse euch und euer Volk nicht. Unsere Kriege waren ehrlicher Streit und nur die Starken haben gewonnen. Ich ziehe nun ab und werde mir das Land meiner Väter holen, dass mir die Bauern nahmen. Doch ich glaube sehen wir uns noch wieder. Irgendwann. Und dann könnte es sein das ich dich töte.“
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Re: [AAR] Geschichten aus Álmodozásra

Beitragvon Georgios » 25. Februar 2014 21:05

Beerdigung von Aendon dem Zweiten, Kronprinz Arons, Nurs und Aronier, Vizeherzog von Anon Ithil und Vezeto der Maien


Die Musik hallte düster und final durch die leeren Straßen der Stadt, während vier Mitglieder der Turmwachen den Sarg auf ihren Schultern langsam und würdevoll immer weiter trugen. An den Rändern der Straße stand das Stumme Volk, in Trauerkleidern, und einige Kinder warfen die Blüten von Blumen vor den Sarg, während die Turmwachen unbeirrt immer weiter voran schritten. Ihnen folgten die Adligen zu Fuße. Die Fürsten aus allen Reichsteilen hatten sich hier eingetroffen, um ihrem Prinzen, Anedon II, das letzte Geleit zu geben. Selbst der König Faedor IV Arven II hatte sich aus dem Süden bemüht, nur Prinz Deadlos von Arcorin fehlte, er sollte in Abwesenheit der Majestät die Truppen dort führen. Es dauerte fast eine Stunde, bis der Zug bei den Grabstätten ankamen, wo der Sarg abgestellt wurde und die vier Turmwachen nur noch Wache hielten, während die Verwandten des Toten noch einen letzten Blick auf ihn werfen konnte. Prinz Anedon lag dort unglaublich friedlich in seinem Sarg, die Augen geschlossen, die schwarzen Haare akkurat nach hinten gekämmt. Er trug seinen Brustpanzer, an der Seite sein Schwert . Auf dem Kopf ruhte ein Königsdiadem, welches seinen Status als ehemaliger Prinz auswies. Die Hände waren auf den Bauch gefaltet und hielten dort eine rote Rose fest. Unter seiner Rüstung trug er ein weißes Hemd, das an den Armen und den Beinen hervor sah. Auf seiner Brust lag sein Verhängnis, ein ordinärer Südländischer Pfeil, der ihm Tödlich in die Brust getroffen hatte, damals, weit entfernt im Süden. Ascar sah sich die Leiche eine Minute an, erinnerte sich daran wie er als lebendiger Mensch gewesen war und musste abermals feststellen, dass es ein äußerst bedauerlicher Verlust gewesen war. Dann wandte er sich ab und ging zu den anderen, die schon vorbei gegangen waren und schon rückte hinter ihm der nächste nach. Die meisten erwiesen dem Toten nur die normale Aufmerksamkeit und Trauerphase von einer halben Minute, bevor sie sich abwandten. Ascars Schwester, Vaia, und Ascars Cousin Zweiten Grades, Deadlos von Agherda, benötigten, neben dem König, besonders viel Zeit und Ascar meinte auch in den Augen seiner Schwester eine Träne glänzen zu sehen. Schließlich beendete der König das Ritual, als er als letzter fertig wurde und den Turmwachen zunickte, die den Sarg hoch hoben und auf einen Scheiterhaufen legten, der daneben errichtet worden war.

„Anedon der Zweite, Kronprinz von Aron, Nur und Aronier, Vizeherzog von Anon Ithil und Vezeto der Maien, Sohn von König Faedor IV Arven II, Enkel von König Finualis, Abkömmling von Faedor dem Großen und der Linie der Statthalter – All diese Titel und Ehrungen sind nun vergangen und wertlos. Ohne dies wird aufsteigen müssen in das ewige Reich der Gerechtigkeit. Dort, wo die unendliche Tafel der Unsterblichen ihn erwartet, dort wo er alle wahren Könige Arons treffen wird, dort wird er seinen Frieden finden.“
Intonierte der König selbst und auf seinen Wink hin senkten sich die Fackeln und Flammen schossen in die Luft. Laut knisternd verbrannte das Feuer das Holz und den Leichnam, während süße Öle dem ganzen einen schönen Hauch gab. Die Musikkapelle hatte aufgehört zu spielen und standen wie alle anderen Anwesenden still und erfurchtsvoll dort, während das Feuer sich seine Beute holte. Nach einer Dreiviertelstunde wurde dann schließlich das Feuer gelöscht und die Reste, hauptsächlich Metall, in einen weiteren Sarg gelegt, der dann von den Turmwachen in die Krypta getragen wurde. Dort, in dem Kalten Gebäude, wurde der Sarg in einen Steinsarg gelegt und dieser wurde daraufhin verschlossen. Damit war das Begräbnis abgeschlossen und man konnte sich einem schöneren Teil der Angelegenheit zuwenden, dem Leichenschmaus.

Dieser fand in dem Großen Thronsaal statt, von wo (in Friedenszeiten) der König das Reich lenkte. Das tat er für gewöhnlich von seinem Steineren Thron, der ganz am Ende des Saales stand, auf einem erhöhten Podest. Davor, ein wenig kleiner, stand noch ein Thron, der für den Truchseß oder den Prinzen gedacht war, je nachdem was es gerade gab. Die Restlichen Hundert Meter bis zu dem Ausgang hatten keinen wirklichen Sinn. Alle Zehn Meter stand eine gigantische Säule, die mit verschiedenen Kunstwerken verschönert worden war: An den ersten Acht Säulen (vier zur Rechten und vier zur Linken) waren die Wappen der Aronischen Krone zu sehen. An erster Stelle das Wappen der Alten Könige von der Insel, danach das Wappen der Fürsten am Abendrotsee, wo sich das Aronische Volk nach der Vernichtung ihrer Alten Heimat niederließ, dann das Banner von dem Großen Eroberer, Ar-Tendar, welcher die Armeen vom Abenrotsee bis zum Östlichen Ozean führte, wo er an seinen Verwundungen starb, nachdem er in seinen letzten Blicken das Ende der Welt gesehen hatte. Sein Verdienst war die Begründung des Aronischen Reiches, ein Imperium, welches keinen Rivalen zu fürchten hatte außer die Nördlichen Nachbarn, wo die anderen Flüchtlinge von der Insel ihre Heimat gefunden hatten – Die Vereinigten Kronen von Erador, Irador und Arador. Dieses Reich war immer mächtiger gewesen als der Süden, da hier von Anbeginn des Ersten Zeitalters deutlich mehr Menschen lebten. Aber das Wappen von Ar-Tendar wurde das Wappen des Aronischen Reiches, welches nun Tausende Jahre lang blühen und florieren sollte, bis zuletzt in den Feuern des sinnlosen Krieges verschlungen werden sollte. Das Vierte Wappen war nun das von General Anedon und seinen Getreuen, die sich in die Festung Anon Ithil, also genau hierhin zurückgezogen hatten, um hier den Sturm zu überstehen und sie überstanden ihn auch. Unter dem Letzten Überlebenden des Königshaues, Arven, wurde dann das Heutige Aron gegründet und ihn Andenken an General Anedon, der ihn gerettet hatte, wurde dies das Wappen das Königs und des Reiches. Mit dem Tod des Letzten Königs Findulias, der ihn einem tückischen Hinterhalt von Orks getötet wurde, wurden die Truchsessen die Herren Arons und ihr Wappen war das Fünfte. Das Sechste war das Banner Arvens dem Wiederkommendem, der in der Dunkelsten Stunde Aron rettete und der letzte Überlebende des Königshauses war, das siebte das von den neuen Truchsessen (also Faedor für einige Tage), um es zum Achten abzurunden, dem Wappen von Faedor als König, welches sich stark an das von Ar-Tendar anlehnte.
Die restlichen Zwölf Säulen wurden von unwichtigen Kleinoden geschmückt. Die Tafel bot über hundert Personen Platz und erstreckte sich dort, wo normalerweise Bittsteller den langen Weg zum König zurücklegten. Die Tafel brach fast unter Speisen zusammen und eine kleine Kapelle hatte sich unauffällig in einer formiert und spielte leise lustige Lieder, während die Fürsten laut lärmend nach ihren Plätzen suchten. An der Stirn der Tafel saß natürlich der König, zu seiner Rechten, wo sonst der Prinz sitzen würde saß der Herzog von Agherda, Lasion der II, auf der Linken des Königs saß hingegen Herzog Caven, von vielen auch der Grausame genannt, seines Zeichens Herr über die finsteren Gebiete von Morvia. Ascar selbst saß an vierter Stelle für seinen Vater dem Herzog von Delagios, Faevon gegenüber. Der König erhob sich und hielt sein Glas Wein in die Luft.
„Auf meinen Sohn, mögen seine Taten nie vergessen werden!“ Bevor die andere zustimmen konnten, ergänzte Lasion:
„Und sein Haus nie enden!“ Das war ein bitterer Scherz für den König und für einen Moment verzogen sich seine Mundwinkel, doch dann hob er das Glas und alle stimmten ihm zu. Danach ließ er sich zurück auf seinen Sitz fallen und das Festmahl begann. Bald war der Raum von Lachen und Gerede erfüllt, Faeven betrachte Ascar eindringlich, sodass dieser sich freundlich erkundigte, ob etwas auf seinem Herzen läge.
„Nichts von großem Belange. Ich wollte euch nur einmal näher betrachten, ich habe zu wenig Zeit mit meinem Cousin verbracht. Was haltet ihr von der Idee einmal zu mir und meiner Tochter nach Delagios zu kommen? Ihr könntet unter den Schatten des Waldes wandeln und die Welt genießen.“ Damit war für Ascar klar aus welcher Richtung der Wind kam.
„Traut dem Alten Herrn nicht, er bildet sich etwas auf sich ein.“ Fiel Caven plötzlich in das Gespräch ein und Faeven wurde schlagartig aus.
„Täusche ich mich oder hat jemand euch gebeten sich in diese Gespräch einzumischen?“
„Aber, aber…ich muss doch verhindern, dass ihr dem armen Jungen etwas vorlügt.“ „Der einzige, der lügt, das seid ihr, Abschaum.“ „Ah, ich bin Abschaum und ihr die Krönungen der Menschheit?“ gab Caven belustigt zurück. „Bei meiner Ehre…“
„Bei der Ehre eines Morvianen?“ unterbrach Faeven kalt lachend.
„Ja, immer noch mehr wert, als die eines Waldschrates, der sich in seiner Arroganz sonnt.“
„Selbst die eines Bauerns in Athilien liegt höher als die eure, Herr der Schatten.“ Ascar rückte langsam unauffällig von dem Tisch weg. Das nahm keine gute Richtung. „Ja, manchmal…manchmal wünsche ich mir wirklich einen Drachen und dann würdet ihr ja sehen, was euch euer Stammbaum bringt.“ „Zu Schade, das die letzten Drachen schon seit Ewigkeiten verstorben sind…Waldläufer aus Delagios fällten sie in der großen Schlacht.“ Merkte Faeven grimmig an und Caven hob den Finger.
„Sehr richtig. Ich meine mich aber auch zu erinnern, dass die gleichen Männer wie Kinder vor dem Schatten der Macht Morvias flohen und sich in ihren Häusern versteckten. Wie erzählt ihr euren Kindern? Von dem Seelensammler?“ Faevens Gesicht blieb eine Stahlharte Maske und es hätte Ascar nicht wirklich gewundert, wenn der Herzog aufgestanden und sein Schwert gezogen hätte. Aber das Tat er nicht. Er schwieg, während Caven weiterredete.
„Ihr scheint sie ja nicht zu kennen, ich wiederhole sie mal kurz. In den Dunklen Schatten der Aschebergen, nur beleuchtet von den Feuern des Sonnenbergs verschrieb sich ein junger Mann der Dunklen Magie und dessem Herrn, Arthas dem Grauenhaften, dem Verräter, den Toten. Jahrhunderte lang diente er ihm, doch je länger er lebte desto lebloser wurde, desto gieriger wurde er danach Leben zu quälen und zu nehmen. Schließlich war er nur noch ein wandelndes Skelett, was nur für eine Lust lebte: Dem einsammeln von Seelen, um sie endlos zu quälen. Zu diesem Zwecke wanderte er oft nach Athilien, besuchte einsame Gehöfte in stürmischen Nächten, und Überlebende berichtetenden von einem gigantischen Wesen mit einer Grünlich schimmernden Laternen, die wie ein Irrlicht im Nebel glänzte. Schon bald sandte man Soldaten nach ihm, doch sie starben, man sandte Waldläufer, doch sie starben, man sandte den Sohn des Herzogs, doch er starb. Sie alle starben und vergrößerten sein Sammelsorium. Ihr erzählt euren Kindern diese Geschichte, damit sie nicht Nachts die Tore öffnen, durch die er in die Häuser schritt.“
Die Geschichte war für Ascar nicht ganz neu, aber von Caven erzählt, er hatte eine Begabung für so etwas, wirkte es viel bedrohlicher und bildlicher. Faeven verzog immer noch keine Miene.
„Sagen wir nur…wie endet die Geschichte den?“
„Aber gerne. Eines Tages brach der Seelensammler in ein einsames Gehöft Athiliens ein, der Nebel hing tief im Lande und er tötete den Herrn des Gehöftes, ein Mächtiger Krieger und Veteran der Waldläufer, sowie dessen Frau. Das alles sah der Sohn der beiden, ein Junge von Zehn. Während der Sammler grausam lachte und die Seelen einsammelte, schlich er von hinten heran, griff das Langschwert seines Vaters und enthauptete das Monster mit einem starken Hieb. Ein letztes klagendes Heulen ertönte und er verschwand mitsamt Körper.“
„Und so gewann doch selbst der schwächste über eurer erbärmliche Schauergestalt.“
„Doch hört wie sie weitergeht. Am nächsten Morgen kam ein Freund und sah den Vater und die Mutter im Blut liegen, den Jungen das blutende Langschwert halten über ihre Leichen gebeugt. Als Mörder gebrandmarkt musste er fliehen, bis er schließlich nach Morvia kam, wo er von dem Stadtherren Armaghts aufgenommen wurde, dessen Tochter heiratete und als Feldherr Morvianischer Armeen endlose Blutvergießen in Athilien veranstaltete. Natürlich fiel er letztendlich in der Schlacht, als er gegen die Vereinigten Truppen des Reiches in Arona kämpfte. Doch nicht bevor er noch den Sohn des Truchseßen, Tainos, erschlagen hatte. Dies erzählt ihr euren Kindern gewiss nicht? Das es gar nicht einen Dunklen Schatten braucht, um euch zu töten, sondern allein eure Arroganz es immer zu wissen. Und nun erzählt dem Jungen keinen Unsinn. Es mag in Athilien schöne Wälder geben.“
Caven blickte Ascar tief in die Augen.
„Doch Junge, ich sage dir: Um diese Welt wirklich zu sehen, muss man in die glühenden Seen des Weltenendes sehen, die Endlosen Aschewüsten an seinen Hängen betreten haben – nicht immer die schönen weichen Dingen. Also, auch ich lade dich zu mir ein, zu mir und meinem Sohn, Arloin. Du kennst ihn nicht, aber er wird dir sympathisch sein. Er ist nicht so ungehobelt wie ich!“
Er lachte auf.
„Er ist irgendwo draußen, falls du ihn suchst. Du wirst ihn erkennen wenn du ihn findest.“
„Danke für euer Angebot, Herzog Caven von Armarght. Ich werde darüber denken.“
Antwortete Ascar steif und Caven tippte auf sein Herz.
„Nicht denken, fühlen.“

Ruckartig stand Ascar auf und verließ fluchtartig den Saal. Draußen standen die jüngeren Leute und auch ein älterer, vernarbter Soldat, der mit einem Holzstab rumhantierte. „Das hier ist eine, im Süden so genannte, Muskete.“ Er richtete sie auf eine Puppe, die mit alten Rüstungsteilen ausgestattet war.
„Sie vermag es trotz Rüstung Tödliche Verwundungen zuzufügen.“ Seine Hände legten sich an Ascars Hals, ein Kopf schob sich neben sein Rechtes Ohr und eine zarte Stimme flüsterte.
„Da bist du ja.“
„Francisca.“ Stellte er erfreut fest und legte seinen Arm um ihre Taile.
„Seht hin!“ forderte der Mann sie auf und zeigte mit dem Stab auf die Puppe. Plötzlich knallte es ohrenbetäubend, sodass alle Anwesenden reflexartig zusammenzuckten, manche sogar auf die Knie gingen. Eine erstaunliche Rauchentwicklung verhinderte zunächst die Sicht auf die Puppe, aber als sie nach einigen Sekunden verzogen war, erkannte man ein deutliches Loch in der Panzerung, welches einmal durchging. Hinter der Puppe stand ein Mann in Ascars Alter, mit ernstem Gesicht und schwarzer Kleidung, welches seine lockigen Schwarzen Haare gut untermallte. Er stand steif da, während er seine Hand langsam an seine Rechte Seite bewegte, wo sich schnell ein Roter Fleck ausbreitete. „Oh…“ die Augen des Veteranen weiteten sich schreckhaft.
„Das tut mir Leid, Mylord, ich werde sofort einen Arzt rufen…“
Der Mann bewegte die Hand zur Stelle, befeuchtete sie mit Blut und hob sie Ungläubig vor seine Augen. Der Mann schmolz praktisch dahin und Ascar sah ihn irgendwie auf dem Boden flehend, trotz seiner noch sehr Aufrechten Haltung. Plötzlich veränderte sich die Mine des Mannes, er fing an zu lachen.
„Sein sie beruhigt! Sein sie beruhigt!“ beschwingt ging er auf er auf ihn und Francisca zu, während fröhlich lächelnd in die Gruppe verdutzter Gesichter sah.
„Ein einfacher Trick. Aber warnen sie lieber nächsten bevor sie schießen.“ Dann wandte er sich Ascar zu. „Gestatten sie mir mich vorzustellen, meine Name ist Arlion, Sohn von Herzog Caven und Herzögin Sansa, Lord von Morvia.“
Nun, da er nahe war, konnte Ascar sein Gesicht erkennen und zuerst wollte er es nicht glauben, aber Arlion sah Francisca wie aus dem Gesicht geschnitten. Männlicher, aber dennoch sehr zart, sehr sanft und sehr schön.
„Lord Ascar von Arcorin.“ Stellte er sich knapp und verdutzt vor, während sich Arlion an Francisca ranmachte.
„Schön dich wieder zu sehen, Francisca, schönste aller Menschen Delagios.“
Er nahm ihre Hand und hauchte einen Kuss darauf. Sie lachte fröhlich und verpasste ihm spielerisch eine Ohrfeige.
„Was bist du noch ein Schelm, Arlion. Den armen Mann so zu erschrecken…“
„Nun ja, ich liebe es Leute lachen zu sehen.“ Der Name Arlion war in Aron kein vollkommen unbekannter Begriff, der Junge Lord hatte vor wenigen Jahren den Auftrag einen Aufstand in den Nördlichen Regionen Morvias niederzuschlagen und was in den Süden gedrungen war hatte den Ausmaß einer Drittklassigen Horrorgeschichte: Auf Befehl des Lords persönlich wurden alle Frauen, Kinder und Männer belagerter Ortschaften bis auf dem letzten niedergemacht, wobei oftmals auch noch mit größter Gewalt vorrangegangen wurde. Massenvergewaltigungen wurden auch geflüstert, wobei die generell mit jeder Eroberung einher gingen. Das sollte dieser Mann sein? Ascar fiel ein, dass er seine Familie nicht sonderlich gut kannte.
„Nun, ich sehe euer Ruf ist wohl nur übler Nachrede geschuldet.“ Erwidert er nebenbei und genauso leicht antwortete Arlion ihm.
„Keineswegs, keineswegs. Die Leichenbergen, das ist etwas was ich nie wieder vergessen werde.“ Ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht.
„Hunderte lagen da, erschlagen von meiner Macht. Immer wenn ich Nachts träume sehe ich sie und ich finde…ich finde es jedesmal großartig.“ Er hielt kurz inne, bevor er weiterfortfuhr. „Ah, ich weiß was ihr gleich sagen werdet….aber ich bin gerecht und hart. Ich habe ihnen alle genau die Konsequenzen geschildert, ihnen das Angebot eines Aufgebens gemacht. Sie haben abgelehnt und nun…nun wird sich nie jemand mir wiedersetzen.“ Ascar wusste nicht was man darauf erwidern sollte und schwieg. Francisca brach das Schweigen und lenkte das Gespräch auf ein anderes Thema.
„Lasst uns nicht von kämpfen sprechen, wie ich hörte hat euer werter Vater einen neuen Hafen in Armargh errichten lassen, Arlion.“
„Dies ist richtig, obwohl man gerechtigterweise sagen sollte ich habe ihn errichtet. Man Vater setzte nur sein Siegel darunter. Ich glaube fest daran, dass der Hafen Wohlstand zu meinen Ländern bringen wird.“
„Herzlichen Glückwunsch.“ Gab Ascar sarkastisch seine Meinung hinzu, wobei Arlion ihn schief anlächelte.
„Danke, Herr der Schiffe. Aus eurem Munde ist mir doch so etwas ein Lob. Tut sich in euren Landen auch etwas, abgesehen von Festen?“
Da musste er ernsthaft nachdenken.
„Nein.“ Antwortete er schließlich knapp. „Bei uns gibt es nichts mehr zu tun, außer das Leben zu genießen und Kultur zu zelebrieren.“
„Wie schön.“ Arlion wollte gerade erneut ansetzen, als ein hochroter Lord Faeven aus dem Gebäude stürmte, Francisca sah, noch roter wurde und auf Arlion zu stürmte.
„Du Made, fass meine Tochter nicht an.“ Dann war er da und riss sie von ihm fort.
„Was denkst du bist du?“ brüllte er schon fast.
„Der Retter des Königreiches?“ kam die spöttische Antwort und Faevens Hand schnellte zu seinem Schwertgriff. Oder dorthin wo er gewesen wäre, wenn er ein Schwert gehabt hätte. Er verharrte einen Moment, da drehte er sich mit seiner Tochter an der Hand um und verschwand hinter einer Ecke. Sinnend sahen sie beide ihnen hinterher.
„Der gute alte Herzog.“
„Er hasst euch sehr.“
„Ich kann damit leben, lieben ich ihn auch nicht. Aber, verzeiht, ich muss gehen, mein Knappe wartet auf mich und ich habe versprochen ihn zu treffen.“
Lord Arlion verbeugte sich leicht und ging, elegant und leichtfüßig. Ascar blieb alleine, alleine unter den Soldaten und niederen Adel, zurück.

Gelangweilt spazierte er entlang der Aussichtsplattform einmal im Kreis, bevor er die Treppe hinunter schlich und in die unbelebten Teile der Anlage kamen, wo traurig Brunnen vor sich hinplätscherten und die Königlichen Wappen traurig auf Halbmast flatterten. Auf einmal hörte er die Stimme von Arlion und wurde sofort, wieso auch immer, mistrauisch. Interessiert schlich er sich an die Stimme heran.
„Habe keine Sorgen…mein Plan wird sich bald erfüllen und dann ist es perfekt. Niemand wird uns stoppen können.“ „Ich hoffe du weißt was du tust…ich habe Angst.“ Die zweite Stimme, das war doch Francisca, wie konnte sie sich nur von ihrem Vater so schnell losreißen können?
„Du, Angst? Merkt man nicht, selbst wenn man dich gut kennt. Deine Augen sind so tapfer wie eh und je…aber nein, du brauchst dir keine Sorgen machen. Alles wird gut werden. Alles.“
„Weißt du warum ich Angst habe?“ Schweigen, dann setzte sie fort.
„Ich weiß nicht, ob das, was du planst, das richtige ist, ich weiß nicht ob, ich….“
„Tschhh.“ Unterbrach Arlion sie, Ascar spähte durch eine kleine Raute in der Mauer und sah noch wie er sich gerade von seinem Pferd zu ihr herunter beugte und sie küsste. „Du wirst bald von mir hören.“ Verkündete er, gab seinem Pferd die Sporen und ritt laut trabend davon. Glück für ihn…Ascar kochte innerlich vor Zorn und wünschte sich nichts sehnlicher als ihn in seinem Blute zu sehen. Wie konnte er es nur wagen, wie konnte er nur? Sie war seine, Arlion konnte doch dorthin gehen wo der Pfeffer wächst, oder noch besser, in seinen Vulkan hüpfen. Aber diese Dreistigkeit ihm gegenüber nette Worte zu schmieden und ihn dann so zu betrügen, sie suchte seinesgleichen. Ihn zu zerschlagen wäre nur ein kleiner Schritt auf dem Pfad der Gerechtigkeit gewesen…doch er war entkommen, fern von allem. Aber….irgendwann würde er ihn wieder haben und dann…dann hätte er auch sein Schwert und würde ihn mit einem mächtigen Hieb da niederstrecken. Solche Gedanken des Zornes trieben in seinem Geist wilde Blüten, während er zurück zum Fest stapfte und es sich über sich ergehen ließ.
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Re: [AAR] Geschichten aus Álmodozásra

Beitragvon Mimir » 24. März 2014 22:33

Kapitel 1 – Das Kaiserreich:


Ba Sing Sei, die Ewige Stadt – 587:
Tief im Süden Laendarons, befindet sich das Cao Wei Kaiserreich, ein gewaltiges Imperium, welches sich über die gesamte Südküste des Kontinents erstreckt, und im Norden nur von einem riesigen Dschungel, vom Rest des Kontinents getrennt wird. Die Hauptstadt dieses Reiches, heißt Ba Sing Sei, und trägt den Beinamen 'Die Ewige Stadt'. Eine gigantische Steinmauer umringt die Stadt, und beschützt sie vor potenziellen Feinden, und in ihrer Mitte, befindet sich der kaiserliche Palast, ein riesiges, prunkvolles Gebäude, zu dem lediglich die Kaiserin, ihre Leibwache, welche vollkommen aus Frauen besteht, ihre Dienerinnen, Köchinnen, und die Verwandten und Freunde der Kaiserin, Zutritt haben. Der Palast war genau genommen eher eine Reihe von kleineren Palästen, mit einem Hauptgebäude in der Mitte, und bildete einen eigenen Stadtteil, mit tausenden Einwohnern. Vor den Toren des Hauptpalastes, stand in diesem Moment Zhao Yuangji, der Prinz von Miso, und älterer Bruder der Kaiserin. Es ist Tradition, dass immer eine Frau über das Kaiserreich herrscht, während ihre männlichen Verwandten zu Prinzen ernannt werden, und über die verschiedenen Provinzen des Reiches herrschen. Zhao war einundzwanzig Jahre alt, und Herrscher der Provinz, welche bis vor kurzem den östlichsten Teil des Reiches gebildet hatte. Sein langes, schwarzes Haar, hatte er zu einem Pferdeschwanz gebunden, und er trug eine schwarze Rüstung, mit einem silbernen Drachenkopf, in der Mitte des Brustpanzers, unter seinem Arm, trug er einen schwarzen Helm, mit rotem Federbusch, an seiner Hüfte hing ein Jian, ein gerades, zweischneidiges Schwert. Ein Dutzend Frauen in silbernen Rüstungen, und weißen Umhängen, standen vor den Toren des Palastes Wache, jede von ihnen mit einem Jian an der Hüfte, und einem Naginata, einer Mischung aus Schwert und Lanze, in der Hand. Eine von ihnen wandte sich umgehend an den Prinzen.
„Willkommen in Ba Sing Sei, Zhao -sama, Ihr seid von der Front zurückgekehrt, wie ich sehe. Die Kaiserin wird erfreut sein, Euch zu sehen.“
„Vielen Dank, die Sache war schnell geklärt, ich musste lediglich die Grenzsoldaten aufmarschieren lassen, um den Maharadscha zur Aufgabe zu bewegen, das Tafik Königreich gehört ab sofort zum Kaiserreich, als Teil der Provinz Miso.“
„Dann lasst mich Euch zu Eurem Sieg gratulieren, mein Prinz. Ich will Euch aber nicht weiter aufhalten, ich bin mir sicher, Ihr wollt die Kaiserin sehen.“ Zhao nickte, und lächelte die Frau freundlich an, während ihm das Tor geöffnet wurde, und er den Palast betrat. Im Inneren erwarteten ihn Statuen und Porträts vergangener Kaiserinnen, und auch hier befanden sich überall die Dru-Chii, wie die Leibwachen der Kaiserin genannt wurden, in ihren silbernen Rüstungen. Die Leibwache der Kaiserin zählte ganze 1.000 Frauen, welche allesamt im Palastviertel untergebracht waren. Der Hauptpalast, war zugleich das größte Gebäude der Stadt, man nannte es auch den 'Drachenturm', und die Gemächer der Kaiserin, befanden sich im obersten Stockwerk, weshalb Zhao erst mehrere Treppen nehmen musste, ehe er am Ziel angelangt war. Ein halbes Dutzend Dru-Chii war vor der Tür postiert, welche in das Zimmer der Kaiserin führte. Bevor der Prinz jedoch etwas sagen konnte, öffnete sich eine Tür, direkt links von ihm, und eine Frau, mit einem äußerst seltsamen Aussehen, betrat den Gang. Anstatt einer Rüstung, trug sie ein silbernes Kimono Hemd, mit einem farblich passendem Hakama darunter, während an ihrer Hüfte ein Katana in einer schwarzen Scheide baumelte, welche mit roten Bändern verziert war. Zusätzlich hatte sie silberne Haare, und eine ziemlich merkwürdige Frisur, denn ein Teil ihrer Haare hatte eine Form, welche ziemlich an Wolfsohren erinnerte, und niemand im gesamten Palast wusste, wie sie diese überhaupt hinbekam, aber es sah verdammt realistisch aus, um das ganze abzurunden, trug sie ein rotes Haarband, welches farblich zu ihren Augen passte. Bei dieser jungen Frau handelte es sich um Liang Qi, der Anführerin der Dru-Chii, und besten Schwertkämpferin des Kaiserreichs. Außerdem war sie eine alte Freundin von Zhaos Schwester, der Kaiserin, und somit auch von ihm.


Bild


Als sie den Prinzen bemerkte, lächelte sie ihn kurz an, und begab sich an seine Seite.
„Willkommen zuhause, Zhao -kun, wie war deine Reise?“ Der Prinz verzog kurz das Gesicht, ob der persönlichen Anrede, was den Anwesenden Dru-Chii ein Kichern entlockte, was Zhao jedoch ignorierte.
„Sie war lang, aber ereignislos, zum Glück, ich werde gleich der Kaiserin Bericht erstatten.“
„Sie ist deine Schwester, nenne sie doch so. 'Kaiserin' hört sich so... kalt an.“
„Es ist förmlich, ich weiß. Aber sie ist die Kaiserin, was ist das für ein Zeichen, für das einfache Volk, wenn ich sie in aller Öffentlichkeit so persönlich...“
„In aller Öffentlichkeit? Außer mir und ihnen ist niemand hier, Zhao -kun.“ meinte sie, und deutete auf die Leibwachen. Der Prinz seufzte.
„Schon gut, dann werde ich eben meiner Schwester Bericht erstatten. Was hast du jetzt vor, Liang?“ Es folgte ein Schweigen, welches sich eine ganze Minute hinzog, während derer Liang den Prinzen erwartungsvoll anstarrte, bis dieser erneut seufzte, und sich korrigierte.
„Was hast du jetzt vor, Qi -chan?“ Erneut kicherten die Leibwachen der Kaiserin, blickten jedoch unschuldig in eine andere Richtung, als Zhao ihnen einen, leicht verärgerten, Blick zuwarf. Förmlichkeit, respektvolle Anreden, und dergleichen waren im Kaiserreich äußerst wichtig, Liang kümmerte sich allerdings nicht wirklich um diese, wenn es nicht unbedingt notwendig war.
„Ich habe gerade einen äußerst interessanten Bericht erhalten, und wollte Wang -chan darüber informieren, wir können sie zusammen besuchen.“ 'Wang -chan', wenn jemand dem einfachen Volk erzählen würde, dass es jemanden gab, der die Kaiserin so nannte, niemand würde ihm glauben, so absurd war der Gedanke.
„Gut, dann lass uns gehen.“ meinte Zhao, während er den Blick von Liangs Haaren abwandte, irgendwie löste die Wolfsohren ähnliche Frisur, in ihm den Drang aus, diese zu streicheln. Die beiden gingen zur Tür, welche von einer der Dru-Chii umgehend geöffnet wurde, und betraten das Zimmer. Dieses war, wie immer, in vollkommener Unordnung, im gesamten Zimmer lagen Kleider, Schuhe, Tücher, und Vogelkäfige verstreut. Die Einwohner eben jener Käfige saßen auf kleinen Bäumen, welche man extra für sie in den Palast hatte bringen lassen, die Kaiserin mochte diese seltsamen Vögel, welche aus dem Dschungel im Norden des Reichs kamen, vor allem auf Grund ihres bunten Federkleides. In einer Ecke des Zimmers, stand ein riesiges Bett, und in einer der Wände befand sich eine viereckige Öffnung, welche als Fenster diente, einen Teil der Wand konnte man, als eine Art Tür, vor diese Öffnung ziehen, um es zu schließen. Nahe des Fensters stand ein kleines Sofa, auf welchem die Kaiserin lag. Der Name der Kaiserin war Wang Yuangji, sie war gerade einmal fünfzehn Jahre alt, hatte schwarze Haare, und große, blaugraue Augen. Wie immer hatte sie einen Blick aufgesetzt, der aussah, als wenn sie Mondblüten konsumiert hatte, bei diesen handelte es sich um eine Art Rauschmittel, welche im Kaiserreich äußerst beliebt war, da es beruhigend wirkte, jedoch konnte es teilweise zu starken Halluzinationen führen, weshalb das Konsum der Blüten, nur in speziellen 'Mondblütenhäusern', gestattet war. Auf Wangs Kopf thronte die kaiserliche Krone, welche viel zu groß für das junge Mädchen war, weshalb sie diese meist auch gar nicht trug, sondern irgendwo herumliegen hatte, zusätzlich dazu trug sie ein rotes, verziertes Seidenkleid, welches allerdings nicht allzu viel von ihrem Unterkörper verdeckte, Wang war schon immer empfindlich gegenüber Hitze gewesen, und um die Sommerzeit, wurde es besonders schlimm. Zhao hatte das Glück, einer der wenigen Menschen Laendarons zu sein, dem noch immer ein Funken Magie innewohnte, weshalb die Hitze seinem Körper nichts ausmachte, und er ohne Probleme in seiner schwarzen Rüstung herumrennen konnte. Als Wang ihre Gäste bemerkte, hellte sich ihre Miene jedoch sogleich auf, und sie setzte sich auf, um ihrem Bruder Platz auf dem Sofa zu machen.
„Onii -chan! Du bist wieder da!“ rief sie fröhlich, mit ihrer hellen Stimme, während Zhao sich neben ihr niederließ, und Liang auf einem Stuhl, nahe des Sofas, Platz nahm. „Ist im Osten alles gut verlaufen? Die Berater meinten, dass der Maharadscha überhaupt nicht erfreut von dem Gedanken war, mir Tribut zu zahlen, hattest du viele Probleme mit ihm?“ fragte sie, während sie ihre Augen schloss, und ihren Kopf an Zhaos Schulter lehnte. Dieser lächelte, und nahm ihr die Krone ab, welche drohte, von ihrem Kopf zu rutschen, ehe er antwortete.
„Er war wirklich nicht erfreut, er hat sogar sein gesamtes Heer mobilisiert, 7.000 Soldaten, darunter sogar viele Elefantenreiter. Nun ja, viel gebracht hat es ihm nicht, als ich unsere Grenzsoldaten aufmarschieren ließ, wurde er ziemlich kleinlaut, ich glaube, ihm war nicht bewusst, über wie viele Soldaten wir eigentlich verfügen.“ Das Heer des Kaiserreichs war wahrlich riesig, alleine die Grenzgarnison bestand aus 70.000 Soldaten, die Hauptstadt wurde zu jeder Zeit von 45.000 Männern bewacht, im gesamten Reich verteilt, befanden sich insgesamt 300.000 Soldaten, von den Reserven, welche man im Notfall einberufen konnte, ganz zu schweigen. „Ich habe sein Reich zu einem Teil der Provinz Miso gemacht, dem Maharadscha jedoch die Herrschaft über sein Gebiet gelassen, und ihm viele Freiheiten gelassen, abgesehen von der Verpflichtung zur Waffenhilfe, und Tributzahlungen an das Kaiserreich, ich denke nicht, dass er noch Probleme machen wird.“
„Ich bin nur froh, dass du nicht kämpfen musstest, Onii -chan. Bu -kun hat mir erzählt, dass du dich immer an der Front deiner Truppen befindest, stimmt das?“ Wangs Blick wirkte sowohl tadelnd, als auch besorgt, und Zhao verfluchte in Gedanken Lu Bu, seinen besten Freund, und oberster Heerführer der Truppen aus Miso, jedenfalls wenn Zhao beschloss, die Truppen mal nicht selber anzuführen.
„Es stimmt nicht... nun ja, nicht ganz.“ Er konnte es einfach nicht über sich bringen, seine Schwester anzulügen. „Ab und zu bin ich schon an der Front, aber mir kann nichts passieren, ich habe Lu Bu, und meine Leibwachen, die auf mich aufpassen. Du brauchst dir also keine Sorgen zu machen.“
„Versprichst du es mir? Versprichst du mir, dass du auf dich aufpasst, und immer zurück nach Ba Sing Sei kommst?“ Zhao wusste nicht ganz, was er davon halten sollte, allerdings wirkte Wang ziemlich aufgewühlt, und ein wenig ängstlich, weshalb er beschloss, dass es besser war, dieses seltsame Versprechen zu geben.
„Natürlich, ich verspreche es dir.“ Wang beruhigte sich sichtlich, sie schloss wieder ihre Augen, drehte sich auf den Rücken, und legte ihren Kopf in Zhaos Schoß, welcher anfing, ihr den Kopf zu streicheln.

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Nach einer Weile machte Liang, mit einem Räuspern auf sich aufmerksam. Wang öffnete die Augen, und drehte den Kopf in ihre Richtung.
„Was gibt es, Qi -chan?“
„Ich habe einen interessanten Bericht erhalten, im Norden, in der Provinz Amzonia, gehen Gerüchte um, nördlich des Dschungels gibt es noch weitere Reiche, welche von der Größe her, an unser Kaiserreich heranreichen. Außerdem machen Gerüchte, von einem großen Konflikt im Norden, die Runde. Viele meinen, wir sollten eine Expedition schicken, um uns ein Bild von der Lage zu machen, wenn es dort wirklich noch große Reiche gibt, sollten wir sehen, was sie vorhaben, ob sie sich eventuell gen Süden wagen wollen.“
„Der Norden?“ Wang dachte kurz nach, dann zuckte sie mit den Schultern. „Wenn die Berater meinen, wir sollen eine Expedition schicken, dann kann es nicht schaden, es auch zu tun.“
„Ganz meine Meinung, und ich werde mich freiwillig melden, um sie anzuführen.“ meinte Zhao. Er wollte schon immer mal weiter in den Norden, vorbei an dem dichten Dschungel, und sehen, was sich dort befand.
„Onii -chan!“ rief Wang schockiert, und setzte sich auf, so hatte sie sich die Sache nicht vorgestellt.
„Keine Sorge, Wang. Ich werde nicht in den Krieg ziehen, ich werde mich dort oben nur ein wenig umsehen, und dann zurückkommen, um...“
„Nein, das werde ich nicht erlauben. Du bleibst hier, in Ba Sing Sei! In den letzten drei Jahren, habe ich dich nie länger als ein paar Wochen gesehen! Es wird Zeit, dass du mal eine Weile in der Hauptstadt bleibst.“ Wangs große Augen füllten sich mit Tränen, das letzte mal, als sie Zhao gesehen hatte, war vor fünf Monaten, und seitdem hatte sie sich auf seine Rückkehr gefreut, vor allem, da bald das Fest des Drachen bevorstand, welches sie mit ihm besuchen wollte, und jetzt plante er schon seine nächste Reise. Ihr Bruder strich ihr beruhigend eine Haarsträhne aus dem Gesicht, während er ihr antwortete.
„Keine Sorge, ich werde natürlich nicht sofort aufbrechen. So eine Expedition braucht Zeit, und muss gut organisiert werden. Es wird bestimmt mindestens zwei Monate dauern, ehe wir auch nur daran denken können, aufzubrechen.“
„Und als Leiter der Expedition, müsstest du alles überwachen, und organisieren?“
„Hm? Ähm, ja, natürlich, dies wäre eine meiner Pflichten.“ meinte Zhao, leicht verwirrt.
„Das heißt, dass du die nächsten zwei Monate in Ba Sing Sei bleiben musst, richtig?“ Zhao lachte auf, als er den hoffnungsvollen Blick seiner Schwester sah, und ihm klar wurde, worum es Wang ging.
„Richtig, ich müsste hier bleiben, um dafür zu sorgen, dass alles nach Plan verläuft.“ Die Kaiserin dachte eine Weile nach, ehe sie einen Entschluss fasste.
„Nun gut, du darfst die Expedition in den Norden anführen, aber nur, wenn du meine Bedingungen erfüllst.“ meinte sie, und warf Zhao einen strengen Blick zu, welcher nickte, um ihr zu bedeuten, dass er die Bedingungen akzeptieren würde. „Als erstes, wirst du Qi -chan mitnehmen.“
„W-was? Wang -chan! Ich bin deine Leibwächterin! Ich kann nicht einfach deine Seite verlassen!“
„Ich habe noch genug andere Leibwachen, du wirst mit Nii -chan in den Norden reisen, und auf ihn aufpassen.“ Wangs entschlossener Gesichtsausdruck, ließ keinen Zweifel offen, dass dies ein Befehl war, ein Befehl der Kaiserin, den diese sicher nicht widerrufen würde.
„Gibt es noch weitere Bedingungen?“ fragte Zhao, und lächelte Liang zu, welche seufzte, ihrer Meinung nach, kümmerte Wang sich viel zu sehr um die Sicherheit ihres Bruders, und zu wenig um ihre eigene.
„Ja, du wirst viele Soldaten mitnehmen, um sicher zu sein, dass es dort keinen Ärger geben wird.“
„Ich hätte eh ein paar hundert...“
„Nein, nicht ein paar hundert. Du wirst die Shinigami mitnehmen, und auch die Kage no shuraihyā, und Truppen aus Amzonia, und aus Hyuang.“
„Wang! Das würde ein Heer, aus beinahe 10.000 Mann werden! Das ist keine Expeditionstruppe mehr, dass ist ein Invasionsheer! Damit würde ich nur einen Krieg provozieren, und nicht...“
„Das ist meine Bedingung.“
„Aber...“
„Onii -chan!“ Wang starrte ihrem Bruder tief in die Augen, so lange, bis dieser schließlich aufgab.
„Oh, gut! Ich werde auch diese Bedingung erfüllen! Auch, wenn das mehr Ärger geben wird, als mir lieb ist. Waren das alle Bedingungen?“
„Fast.“
„Was denn noch?“
„Verspreche mir, dass du nicht vor meinem sechzehnten Geburtstag aufbrichst, und, dass du vor meinem achtzehnten wieder hier sein wirst.“
„Gut, ich verspreche es.“ Wang lächelte, zufrieden, und legte ihren Kopf wieder in Zhaos Schoß, der Prinz selber seufzte.
„Qi -chan? Kannst du mir einen Gefallen tun?“
„Lass mich raten, ich soll ein paar Briefe schreiben?“ fragte sie, und lächelte.
„Ja, an Lu Bu, Akane -chan, Xing Ke -san, und... Agireda -san.“ bei allen von ihnen, handelte es sich um Freunde von Zhao, welche hohe Positionen bei den Truppen, oder in den Provinzen, welche Wang aufgezählt hatte, innehatten, sie alle würden Zhao auf dieser Reise begleiten, zumindest hoffte er das. Liang nickte, und erhob sich von ihrem Stuhl.
„Ich werde mich sofort daran machen, die Briefe zu schreiben. Viel Spaß noch, Wang -chan, Zhao -kun.“ mit diesen Worten ging Liang aus dem Zimmer, und ließ die Geschwister alleine zurück.
„Onii -chan? Erzähle mir eine Geschichte.“
„Von was?“
„Die Geschichte der Himmelsdrachen Quen Xao, und Yang Li.“ Zhao lächelte, dass hätte er sich schon denken können, es war Wangs Lieblingsgeschichte. Sie handelte vom König der Himmelsdrachen, Quen Xao, welcher von den Menschen ermordet wurde, woraufhin seine Schwester, Yang Li, einen Rachefeldzug gegen die Menschen führte, bis es einem mächtigen Zauberer gelang, Quen Xao wieder zum Leben zu erwecken. Der Legende nach, nahmen die beiden Drachen Menschengestalt an, und gründeten das Cao Wei Kaiserreich, auf dass es nie wieder zu einem Konflikt zwischen Menschen und Drachen kommen sollte. Nach einer Weile war Wang eingeschlafen, und Zhao streichelte abwesend ihr Haar, während er bereits Pläne, für die Expedition in den Norden schmiedete.
Zuletzt geändert von Mimir am 9. April 2014 23:08, insgesamt 2-mal geändert.
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