[CIV5 AAR] Das Eiserne Reich

Die AAR der anderen Art...

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[CIV5 AAR] Das Eiserne Reich

Beitragvon 3Head » 26. Februar 2013 16:27


Die Zeilen, die ich hier von mir schreibe, werden die letzten sein, die man jemals wieder von mir gebe. Ich sitze gerade in Berlin, früher ein kleines Dorf, gegründet von Nomaden, doch dank meiner Hilfe ist sie zur Weltstadt mutiert. Zu meiner linken: Eine Kerze die den Raum erhellt. Zu meiner rechten: ein Tintenfass. Vor mir liegt nichts weiter als das kleine Büchlein, das meine letzten Worte auf ewig behüten soll. Wer ich bin? Ich bin Otto von Bismarck, Gründer des Deutschen Kaiserreiches.


Kapitel 1
Auf das es stehen möge!


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Ich kann mich noch an die Anfänge erinnern, damals, im Jahre 4000 v.Ch., als wir als Nomaden in dieses fruchtbare Land gekommen sind. Im Norden floss der Fluss an uns vorbei, den wir 'Spree' tauften. Südlich der Stadt gab es ein Goldvorkommen, der Westen war bewaldet. Aber wir standen noch am Anfang. Wir hatten keine Bauernhöfe. Keine Schätze. Keine Wissenschaft. Kein Essen. Keine Häuser gebaut. Keine Politiken. Keine Regeln. Im Grunde hatten wir nichts. Wir haben das Reich von null auf aus dem Boden gestanzt. Wir hatten Krieger dabei, die die Welt um uns erkunden sollten. Die Stadt zu errichten war kein Problem. Es gab in der Umgebung einige Ruinen, wie wir plündern konnten.

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Ehe wir uns versahen, war ein Palast errichtet, von dem aus ich das noch kleine Reich leitete. Die Häuser herum bildeten die Siedlung Berlin. Einige der Bewohner sind hinaus aufs Land gezogen um dort Gemüse an zu bauen. Wie unterstützten sie mit einem Bautrupp, im Gegenzug versorgten sie die Bürger im Dorf mit ihren Gewinnen. Andere Bürger beschlossen das selbe zu tun. Für mich bedeutete das eine ganze Menge Kleinarbeit. Verträge mussten geschlossen werden, Lizenzen ausgestellt. Bei all dieser Mühe war es mir ein Fest, mich jeden Donnerstag mit meinen Freunden in der Schenke zu treffen. Doch selbst das wurde mir genommen.

Wir standen uns gegenüber. Ich stand alleine an einem Tischende, die Abgeordneten, 6 an der Zahl, am anderen.
„Sind sich die Herren einig geworden?“, sprach ich, und mahnte mit einem strafenden Blick. Eine Weile lang herrschte Stille im Raum.
„Unabhängigkeit“, meldete einer der Abgeordneten.
„So sei es. Knabe, ich diktiere!“ Ein Junge, der in einer Ecke saß, hörte Aufmerksam zu.
„Hiermit verkünde ich, Otto von Bismarck, Reichskanzler, im Namen des Reichstags, das Unabhängigkeitsgesetz.

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Das Gesetz besagt absolute Gleichheit und Unabhängigkeit des Deutschen Reiches. Jeder Deutsche soll unabhängig sein, solange dies nicht im Widerspruch zum Grundgesetze steht. Unterzeichnet: Fürst Otto von Bismarck, Berlin, 80 Jahre nach Reichsgründung.
So, nun müssen wir das nur noch unterzeichnen und dann-“
Den Satz durfte ich leider nicht zu Ende führen. Einer meiner Späher stürmte den Raum. Was er erzählte war Unglaublich.
„... Sie nennen sich Römer, benannt nach ihrer Stadt. Wir haben uns mit ein paar ihrer Stadtwachen unterhalten. Ihr Kaiser, Augustus Cäsar, lädt euch an seinen Hof. Dann sind wir auf Spanier getroffen. Auch sie laden euch zu sich.

Am folgenden Tag besuchte ich Rom. Es war eine gewöhnliche Stadt, nicht größer als Berlin. Sie trugen andere Kleider als wir und errichteten ihre Häuser aus weißen Steinen, die sie auch in den Boden einsetzten. Ich wurde in einen Palast geleitet. Er war anders als unserer, nicht so viele Zimmer oder Gänge. Im Grunde war dieser Palast eine große Halle, an dessen Ende eine Person saß.

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Sie begrüßte mich höflich, als ich zu ihr schritt. Es war ein großgewachsener Mann mit braunen Haaren. Seine Wortwahl war angemessen und seine Gesten freundlich, dennoch war er arrogant.
„Das große Deutsche Volk überbringt seine Grüße“, sagte ich in höflichem Ton zu ihm.
„Ja. Die kultivierten Bürger des Römischen Imperiums begrüßen euch herzlich im Nabel der Welt, Rom.“ Während dieser Erzählung würdigte er mich keines einzelnen Blickes, ich bin mir gar sicher, er wusste nach meinem Besuch nicht mal wie ich aussah, selbst meinen gut gestutzten Bart, der Täglich eine halbe Stunde Pflege benötigt, blieb ihm nicht in Erinnerung. Als nächstes war eine Stadt im Norden zu besuchen, Madrid. Die Hauptstadt der Spanier.

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Ich traf ihre Königin. Ihr Name war Isabela, eine strenge Dame, aber um einiges sympathischer als mein anderer Nachbar.
„Das große Deutsche Volk überbringt seine Grüße“, sagte ich erneut in höflichem zu ihr.
„Wir freuen uns einen weiteren Nachbar gefunden zu haben“, antwortete sie, „und hoffentlich wird unsere Zukunft von Frieden geprägt sein.“
Das waren sie, die Römer und die Spanier. Wir drei teilten uns einen gemeinsamen Kontinent. Ich hoffte auf eine Zukunft, die von Frieden geprägt seien sollte.

Wenn ich nur gewusst hätte, wie falsch ich da lag.


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Karte des Deutschen Reiches (Um 3440 v. Ch.)
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Re: [CIV5 AAR] Das Eiserne Reich

Beitragvon 3Head » 28. Februar 2013 20:27

Kapitel 2
Der erste Fall

Der Aufstieg war etwas schwieriger als er mir erschien. Ich war schon zu der Zeit nicht mehr der Jüngste. Mein Rücken tat mir weh. Meine Füße schmerzten vor dem vielen Laufen. Die Puste war mir aus. Ich lies mich einfach ins Gras fallen. Doch ich muss sagen, es hat sich gelohnt.
Ich Süden war ein Berg der empor ragte. Östlich sahen wir Vieh im Tal. Doch wenn wir nach Westen blickten, hatten wir von hier oben einen phänomenalen Blick aufs Meer.
„Brüder, Schwestern!“, rief ich, „Auf das hier die Stadt Hamburg stehen möge!“


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Wir schrieben das Jahr 2720 v. Ch und wir waren gerade dabei, die Technologie des Rades zu erforschen. Dem deutschen Volk ging es gut, sogar sehr gut. Ein goldenes Zeitalter angebrochen. Die Stadt Berlin wuchs immer weiter. Auch der noch sehr jungen Stadt Hamburg hätte es nicht besser gehen können. Auch für mich war diese Zeit eine der besten meines Lebens. Das Volk liebte mich, und ich liebte das Volk. Ich kostete die Zeit der Ruhe und des Friedens in vollen Zügen aus, denn ich wusste, es wird nicht ewig so weiter gehen können. Und ich hatte recht.

„Kanzler, oh mein Kanzler, beeilet euch!“ Ich war gerade Gesetzestexte am durchgehen, während ein Krieger unter deutschem Siegel mein Büro stürmte. In seiner Stimme lagen Spuren von großer Hysterie.
„Beruhigt euch. Wovon redet ihr?“, versuchte ich ihm eine nutzbare Information zu entlocken.
„Die Römer … sie haben Häuser vor den Toren Berlins hoch gezogen.“


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Ich traute meinen Augen nicht, als ich auf den Balkon schritt. Sie hatten eine Stadt gegründet, und uns damit sämtliche Einflüsse beraubt. Eine Zeit lang schwieg ich, und beobachtete nur dir Römer, wie sie sich dort freuten, ein Fest feierten, und weitere Häuser errichteten. Doch ich konnte nichts sagen. Meine Wut hatte mich meiner Stimme beraubt, sodass ich nur noch ein leises „Was?“ herausbrachte.
Es dauerte keine Stunde lang, schon bin ich durch die Tore Roms geschritten, und suchte stur mein Ziel: Der Regierungspalast. Mein Kopf war rot vor Wut, meine Hände zu Fäusten geballt, nicht gehend, sondern breitbeinig stampfend. Mir war es egal, wie die Leute mich ansahen. Mir war nur wichtig, dass an diesem Tag jemand zur Schnecke gemacht wurde.
Augustus achtete nicht mal ansatzweise auf mich, als ich vor ihm stand.
„Ihr könnt mich ruhig ignorieren wenn ihr wollt“, erklärte ich, „aber ich verspreche euch eins: dafür werdet ihr BEZAHLEN!“
Und das Tat er.

An meinen Freund Karl Theodor, Herzog von Hamburg schrieb ich:

Lieber Karl.
Rom und ihr Kaiser erregen mein Ärgernis. Meine Großen Wissenschaftler arbeiten an einer neuen Art des Bau- und Konstruktionswesens. Wenn sie damit fertig sind, können wir wohl von einem neuen Zeitalter sprechen - und eine neue Kriegskunst wird geboren. Wir werden in der Lage sein, eine neue Art des Bogenschießens zu verwenden, und die deutschen Truppen werden mächtiger den je. Wir gründeten eine neue Stadt am Meer, München.

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Wir gründeten sie aus einem ganz bestimmten Grund: Sie hat guten Zugang zu Ressourcen, die wir benötigen, um Krieg zu führen. Krieg gegen das Römerpack.

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Und das hatten wir auch geschafft. Im Jahre 1990 v.Ch. Entschieden wir uns nun offiziell ein neues Zeitalter einzuläuten. Und das nicht nur wegen unserem Technologiefortschritt, nein. Der Hauptgrund war die Umsetzung eines Plans, der die deutsche Zukunft maßgebend verändern sollte: Das Römische Reich in Schutt und Asche zu legen.

Wir kamen in der Nacht. Schatten hatte sich über die Welt gelegt. Jene, die mitgingen, sollten bei ihrer Rückkehr als Helden gefeiert werden, die, die ihr Leben für ihr Vaterland riskieren. Schwertkämpfer. Kompositschützen. Speerträger. Sie alle dienten Deutschland in dieser einen Nacht. Darauf bin ich heute noch stolz.
Wir warteten auf einem Hügel nahe der Stadt, ehe wir hinein stürmten. Die Stadt, Antium, hatte uns anscheinend nicht entdeckt, was uns sehr gelegen war. So hatten wir noch genügend Zeit, unsere Pläne durch zu gehen. Das Bataillon der Speerträger sollte von Südwesten auf die Stadt stoßen. Die Schwertkämpfer sollten von Süden angreifen. Die Kompositschützen sollten von Südwesten schießen. Außerdem hatten wir 4 Katapulte, die die Stadt bombardieren sollten, während sich die anderen wie nach Plan verhielten. Doch das waren genug der Worte. Es war Zeit für Taten.
Jedermann stand in Reih und Glied und warteten auf meinen Angriffsbefehl. Doch selbst für mich war es schwer. Sehr schwer. Was wäre, wenn wir verlieren würden? Was ist, wenn alles schief laufen würde? Wenn ich die Soldaten überschätzt hätte? Für mich waren es Sekunden, die vergingen. In Wahrheit waren es zehn Minuten.
„JETZT“, schrie ich raus, und startete eine Lawine von wildem Kriegsgeschrei. Tausende über tausende Männer strömten an mir vorbei und stürzten auf die Stadt ein.
„In Stellung Bringen! FEUER!“
Die Katapulte feuerten ihre Geschosse ab, die mit großem Rabatz auf die steinernen auf die steinernen Häuser schlugen. Noch lief alles nach Plan, doch ich wusste, dass unser Feind uns nun bemerkt hatte. Der Überraschungsmoment war vorbei. Was folgte war eine Schlacht.
Antium wehrte sich, wie es zu erwarten war. Denn auch sie hatten Belagerungswaffen in ihrer Stadt und antwortete schnell auf unsere Bombardierungen.
„In Deckung!“, warte ich die Katapultisten, als ein Geschoss in unsere Richtung donnerte und mit einem großen 'WUMM' ein Katapult dem Boden gleich machte. Entgegen ihren Erwartungen schüchterte es mich in keinster Weise ein, sondern entlockte mir höchstens ein leises Grummeln Unsere Antwort waren wiederum mehr Geschosse.
Die Römer besaßen eine Einheit Krieger, die aus der Stadt strömten um uns auf zu halten; vergebens. Die Deutschen schlugen sich tapfer und Mähten sich durch die feindlichen Reihen, selbst auch wenn sie Verluste einstecken mussten. Die Schützen schossen, die Schwertkämpfer schlugen und die Speerträger stachen, und als der Tag sich so langsam über den Schatten der Nacht beugte, konnten die stolzen Einwohner der Stadt von sich sagen, Deutsche zu sein. Wir haben gesiegt.


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Natürlich gab es einige Bürgeraufstände und Unruhen. Ich ärgere mich natürlich über jeden unzufriedenen Bürger. Ich schloss also mit dem ehemaligen Stadthalter ein Vertrag, dass dem eroberten Gebiet eine Gewisse Unabhängigkeit zugesprochen, trotzdem aber als Marionette des Deutschen Reiches angesehen wird. Die Rebellen, die sich gegen unsere Regierung stellten, konnten mir folglich nur ein müdes Lächeln entlocken. Und auch wenn ich an Augustus' Antwort auf meine Kriegserklärung muss ich heute noch schmunzeln.


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Er hatte Recht. Seine Truppen haben meine bekämpft und kurz darauf waren sie tot, Schlaumeier.

Fortsetzung folgt.


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Europa um 925 v.Ch.
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Re: [CIV5 AAR] Das Eiserne Reich

Beitragvon 3Head » 24. März 2013 17:28

[font=Times New Roman]Kapitel 2
Der erste Fall
Teil 2
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Wie ich voraussah, waren die Rebellionen nur Überbleibsel konservativer Einstellung, denn die Einwohner Antiums erkannten schon bald die Vorteile des Deutschen Reiches gegenüber des Römischen Reiches. Die neu dazugewonnene Unabhängigkeit, welche schon seit tausenden Jahren fester Bestandteil unserer Politik ist, schmeckte ihnen ganz gut. Außerdem kam es zu Steuerbegünstigungen aufgrund unserer hohen Einwohnerzahlen. Doch der Krieg war noch nicht gewonnen. Die Stadt Rom wurde immer noch von Augustus geleitet, der natürlich mächtig aufrüstet. Mit unserem erfolgreichem, ja fast verlustfreiem Sieg haben wir mit dem Überraschungsmoment gespielt. Nun befinden wir uns in einem echten Krieg, was für mich bedeutete, die Nächte durch zu arbeiten. Spähberichte mussten beurteilt, strategische Pläne ausgearbeitet und neue Einheiten aus Berlin, Hamburg und München angefordert werden. Stressig, aber nötig.
Ich glaube es müsste so gegen Mittag gewesen sein, als ein Trupp bunt gekleideter Jecken am 17. Juni 725 mitten in unsere Planungen stürmte. Aus ihrer Mitte trat ein alter Mann, mit langem weißem Gewand, einem grauen Tonsur und einem ebenso grauen Vollbart. Sein Gang war aufrecht und vermittelte Würde und Macht, gleichzeitig strahlte er Weisheit und Erfahrung aus. Seine rechte Hand umklammerte einen goldenen Kreuzstab, der ihn aufrecht hielt, an seinem Ringfinger trug er einen goldenen Ring. In der anderen Hand hielt er dickes Buch mit Ledereinband. Er stellte sich als 'Papst Clemens I.', und seine Clowns hinter sich nannte er 'Schweizer Garde'.

„Wir, die heilige katholische Kirche, wollen euch mit vollem Herzen danken, dass ihr, großer und mächtiger Bismarck, gegen Rom vorgeht und ihre Spuren in der Weltgeschichte auslöscht.“ Auch wenn mir sein Geschwätz nicht ganz klar war, hörte ich doch aufmerksam zu.
„Der Vatikan, unsere Heimat, liegt nicht weit westlich von hier. Die Römer dringen in unsere Länder ein und fordern grundlos Tribut. Gut, dass ihr dagegen vorgeht. Wir haben da noch ein persönliches Anliegen.“ Clemens reichte mir das Buch.
„Wenn ihr das in eurem Volk verbreitet, so wird uns eine glückliche Zukunft bevor liegen.“ Nach einer kurzen Bedenkzeit stimmte ich dem Vorschlag des alten Mannes zu, natürlich im Hinterkopf, selber Profit daraus zu schlagen.


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Natürlich hatten wir ein mulmiges Gefühl, als wir Richtung Rom aufbrachen. Wir gaben ihnen, ehrenvoll wie wir nun mal sind, drei Tage Zeit sich vor zu bereiten. Doch auch wir hatten aufgerüstet. Wir kamen mit zwei vollen Brigaden Schwertkämpfern und einem Bataillon Schützen. Zuvor schickten wir eine Bataillon Speerträger zum Vatikan, sodass sie von Westen über einen Hügel in die Stadt stoßen konnten. Natürlich begleiteten uns auch einige Katapulte, die wir von Süden aus wollten schießen lassen. Trotz all dieser Vorbereitungen war ich doch beunruhigt. Vor unserer Reise sind einige Informationen über die Verteidigungsmaßnahmen der Römer durchgesickert. Anscheinend waren sie dabei, eine Mauer um die Stadt zu errichten, und ein großer General, Varus, sollte der verteidigenden Armee beistehen.

Als wir Rom in der ferne erblickten, fanden wir keine prunkvolle, geschweige denn belebte Stadt wieder. Der Klang der handelnden Menschen, der Straßenmusiker und den imposanten Festen, die man normalerweise schon von weiter ferne vernahm, war verstummt. Die Tore waren geschlossen, eine hohe Mauer wurde errichtet. Keine Fahnen wehten und keine Handelskarawanen kreuzten unseren Vormarsch.
Die Schützen platzierten sich auf einen bewaldeten Hügel, die Katapulte brachten sich in Stellung. Aus den Toren Roms schritten Krieger, die bereit waren, ihre Heimat zu verteidigen. Sie blieben defensiv und warteten, bis wir angriffen, mir blieb also eine geringe Zeit, sie zu mustern. Sie waren uns weit unterlegen, sowohl zahlenmäßig als auch fortschrittlich. In ihren Händen hielten sie grobe Steinäxte, mit denen sie zwar fest zuschlagen, allerdings keinen Körper auf Anhieb zertrennen konnten, während wir scharf geschliffene Eisenschwerter besaßen, mit denen wir uns schon in Antium durch die Reihen der zurückgebliebenen Römer gemäht haben.
Der Schlacht stand nun nichts mehr im Weg. Möge das Spiel beginnen.

Mit Gebrüll stürmten meine Truppen auf die Stadt zu. Die feindlichen Krieger hielten ihre Schilde vor sich und warteten auf ihre Ankunft. Plötzlich begann Rom mit ihren Verteidigungsmaßnahmen; riesige Bolzen wurden in unsere Mitte geschossen und rissen einige von uns zu Boden, doch das Feuer wurde von uns erwidert, mit großem Krawall schlugen die brennenden Gesteinsbrocken unserer Katapulte in die Stadt ein, einer von ihnen blieb in der Mauer stecken. Die Bogenschützen begannen mit dem Pfeilhagel und dezimierten die Anzahl der Feinde. Erneut schlugen Felsbrocken in die Stadt. Die Fußsoldaten des Feindes waren nichts weiter als Kanonenfutter für unsere Klingen, und die Deutschen kämpften, als hätten sie nur darauf gewartet, den Feind vor ihr Schwert zu kriegen. Ein letzter Pfeilhagel zwang die Römer letztendlich in die Knie, sodass sich die restlichen Überlebenden in die Stadt zurück zogen. Die Stadtmauer, die uns eigentlich hätte hindern sollen, war schwer beschädigt.
„KATAPULTE“, befahl ich, „AUF DIE MAUER!“
Blitzschnell schossen die Flammenkugeln über uns auf die Stadt zu, und zerlegten die Barrikade, und damit die letzte römische Hoffnung auf den Endsieg. Eine Mischung aus Staub und Rauch stieg zum Himmel empor.
„Wir gehen rein“, sagte ich zu meinen Truppen, und der letzte, finale Schritt gegen die Stadt Rom begann.

Erst als wir in der Stadt waren, bekam ich das wahre ausmaß dieses Krieges erst zu sehen. Die hohen Gebäude sind teilweise komplett zusammen gebrochen. Steinziegel, die wir mit unserer Bombardierung aus den Häusern gebrochen haben, lagen vor uns auf der Straße, und aus fast jedem Fenster brannte es. Die ehemals so prachtvollen weißen Marmorziegel wurden vom Ruß schwarz gefärbt. Von Westen kamen dann die Speerträger hinzu, die sich um die Soldaten innerhalb der Stadt gekümmert hatten. Doch Augustus, so sagten sie, sei nicht in der Stadt, was ich mir allerdings schon dachte. Der einzige Zufluchtsort, der ihm nun blieb, war ein kleines Heerlager östlich, an der Küste, der letzte Sitz des „Römischen“ Reiches. Die namensgebende Stadt Rom war nun Deutsch.


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Bereits zwei Stunden später waren zwei dutzend Soldaten und ich auf dem Weg nach Cumae, so nannten die Römer ihren letzten Außenposten. Es war eine kleine Zeltsiedlung, in der in der Mitte eine kleine Holzhütte stand, um die Kaiserresidenz wenigstens ein wenig von den Schlafplätzen der Soldaten zu distanzieren. Als wir eintrafen wurden wir zwar von den römischen Kriegern angegriffen, allerdings nur weil sie mussten, nicht, weil sie wollten. Denn uns und ihnen war klar, dass das Ende des Römischen Reiches bevorstand, man schaue sich nur mal den Kontrast zwischen der ehemaligen Hauptstadt und Cumae an. Die beheizten Böden wurden mit schlammigen kalten Trampelpfaden getauscht. Das weiße Marmor, das Roms Pracht ausmachte, musste neben dünnem Stoff weichen. Augustus war nur noch ein Häufchen Elend, doch dass hatte er alleine seiner Machtgier und seinem Ego zu verdanken. Sein Leben bestand einzig und allein aus der Macht, die ihm zuteil wurde. Und die war nun genommen worden.


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Doch das Deutsche Reich hat in ganzer Linie gesiegt, und seine Macht auf der ganzen Welt unmissverständlich demonstriert. Der Beginn des Krieges läutete ein neues Zeitalter ein. So sollte auch sein Ende der Beginn einer neuen Ära sein.


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Re: [CIV5 AAR] Das Eiserne Reich

Beitragvon 3Head » 21. April 2013 14:50

Das deutsche Reich konnte mit dem Sieg über die Römer und mit dem Untergang ihres Reiches seine Machtposition gegenüber den Spaniern weiter ausbauen. Natürlich gab es Rebellen in den annektierten Provinzen, die sich gegen die deutsche Vorherrschaft zu Ort auflehnten, ihre Arbeit verweigerten, und das Bild des Reiches gegenüber den anderen Staaten stark trübten. Aber das war nur eine Frage der Zeit. Schon einige Tage nach Kriegsschluss stimmte der Reichstag meinem Vorschlag zu, jeden Vaterlandsverrat aufs schärfste zu bestrafen, und kurz darauf thronten standhafte Gerichtsgebäude in den Städten als stumme Zeugen der deutschen Zivilisation, Bollwerke zur Unterdrückung des römischen Patriotismus und Kultur.
Mir war das allerdings egal. Ich konnte nicht auf die Stimme jedes einzelnen hören. Und schließlich zahlte sich unsere Hartnäckigkeit auch aus. Mit der Zeit gewöhnten sich die Römer an ihre neue Nationalität und erkannten ihre Vorteile. Deutschland war perfekt organisiert und durch Straßen von oben nach unten von rechts nach links vernetzt. Demzufolge waren die Städte in ihren Produktionen und Nahrungsversorgen nicht mehr alleine Gestellt.

Die Arbeitsaufnahme in meinem Kanzlerbüro gestaltete sich einfacher als gedacht. Immerhin war ich ein ganzes Zeitalter mit dem Krieg beschäftigt. Im Reichstag habe ich mich währenddessen von Freund und Vizekanzler Otto zu Stolberg-Wernigerode vertreten lassen. Die Sache hatte er eigentlich ganz gut gemacht, jedoch wusste ich, dass es so nicht weitergehen konnte. Ich musste für mein Volk und meine Geschäfte zu jeder Zeit bereit stehen, egal, ob wir uns im Krieg befanden oder nicht.

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Am 18. Oktober 675 v.Ch. fanden sich die amtierenden Abgeordneten im Reichstag zusammen gefunden. Das Thema war, natürlich, der Umgang mit den gewonnenen Provinzen im Deutsch-Römischen Krieg. Unter anderem wurde dort die Verschärfung des bereits Oben erwähntem Gesetz bezüglich Vaterlandsverräte beschlossen. Auch kamen wir auf Cumae, die kleine Militärsiedlung der Römer und Augustus letzter Zufluchtsort, zu sprechen. Anders als in Rom oder Antium, in denen hauptsächlich unbetroffene Zivilisten lebten, war das Militärlager hauptsächlich von den Familien der Kriegsgefangenen, beziehungsweise Gefallenen bewohnt, und hegte aus diesem Grund ganz besonderen Hass gegen uns. Würde das Dorf weiterhin bestehen, könnten die Bewohner rebellieren und sich vom Reich lossagen, und das würde die Entstehung eines zweiten Römischen Reiches bedeuten. Dazu kommt noch, dass die Siedlung durch Dichte Wälder und Hügel vom Rest Europas ziemlich abgeschottet war, und das verlegen einer Handelsroute dorthin eine mühselige und kostspielige Arbeit wäre. So entschied er Reichstag in der Mehrheit die Vernichtung Cumaes.

Auch wurde von einigen Abgeordneten zur Debatte gestellt, dass die Namen „Rom“ und „Antium“ gar undeutsch klängen und einer Namensänderung benötigten. Antium erhielt den Namen „Osnabrück“.

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Der Name Osnabrück soll wohl daher beruhen, dass man um von Rom gen Süden zu reisen, einen Fluss überqueren musste, den Rubikon. Dazu wurde extra einen Brücke errichtet. Damit jedoch keine römischen Flüchtlinge verständlicherweise nach Deutschland reisten, wurde jemand eingestellt, der an der Brücke nach dem rechten sah. Sein Name soll wohl Osna gewesen sein...zugegebener Maßen, ich habe nicht so recht zugehört weil mir das Thema auch eigentlich egal war.

Rom wurde „Trier“ genannt.

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Schon zu Römerzeiten hatte die Stadt wohl den Spitznahmen „Augusta Treverorum“, auf Grund der Treverer, einem Barbarenstamm, das wohl vor einiger Zeit dort lebte. Da ich allerdings nicht den Namen eines Todfeindes im Namen einer Stadt haben wollte, wurde nur das „Treverorum“ eingedeutscht. Daraus entstand „Trier“.