[Sci-Fi] Æsenes Kall: Ruf der Asen

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[Sci-Fi] Æsenes Kall: Ruf der Asen

Beitragvon Mimir » 14. Juli 2013 23:13

Ich bin dann mal wieder mit einem neuen Projekt am Start, damit mir das Schreiben an nur ein oder zwei Sachen nicht zu eintönig wird^^
Dieses mal werde ich mich an einer Sci-Fi Geschichte probieren. Alles was in der Geschichte vorkommt habe ich mir so ausgedacht, Ähnlichkeiten zu anderen Universen/ Geschichten sind, wenn es denn welche gibt, nicht beabsichtigt. Der Hauptfokus in der Geschichte wird auf den Menschen liegen, allerdings eher weniger auf den Menschen der Erde. In der Galaxie gibt es sehr viele Systeme und Planeten welche von Menschen bewohnt sind, allesamt unabhängig voneinander. Im Laufe der Zeit haben diese sich entwickelt, Forschung betrieben und letztendlich ihre eigenen Reiche im Weltraum errichtet. Hauptaugenmerk wird auf dem Imperium der Ásgaròr liegen, die kriegerischen Bewohner des gleichnamigen Planeten welche an die Wikinger unserer Erde erinnern. Sie sind das größte, bekannte Imperium der Menschheit und leben ständig im Krieg, hunderte andere Reiche, egal ob Alien oder Menschen, wurden bereits unterworfen und versklavt. Im Jahre 2899 nach Zeitrechnung der Bewohner der Erde startete die Auseinandersetzung zwischen dem Imperium der Ásgaròr und dem Imperium von Terra. Nach einigen Monaten gelang es den Ásgaròr die Erde zu erobern, ein Schritt der die Reste des Imperiums von Terra dazu brachte ein Bündnis mit einer Rasse von Aliens namens Zororaern zu schließen, welches heute als "Die Terranisch-Zoroarische Konföderation" bekannt ist.

Die Geschichte wird drei Hauptcharaktere haben (Yuno Gasai auf Terra, 'Húskar' Jareg an Bord seines Schiffes und 'Iárl' Arov von den Elitetruppen des Imperiums) und es gibt vier wichtige Fraktionen (Imperium der Ásgaròr, Terranisch-Zororaische Konföderation, Republik Amul und die Rebellengruppe Ragnarökir). Der Prolog wird noch vom Fall der Erde handeln, das 1. Kapitel setzt dann 4 Jahre später an. Ich hoffe die Geschichte gefällt allen die hier lesen. Kommentare, Kritiken und sonstiges Feedback bitte hier hin:Klick mich
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Re: [Sci-Fi] Æsenes Kall: Ruf der Asen

Beitragvon Mimir » 14. Juli 2013 23:23

Prolog: Terras Fall


Erdjahr 2899, Húskar Jareg an Bord des Jutón Narfi:
Jareg sah gelangweilt auf den großen Monitor in der Mitte der Brücke auf dem die aktuelle Situation dargestellt wurde. Der Planet Terra, oder auch Erde wie ihn die Einwohner scheinbar nannten, war im Zentrum des Bildes. Kleine, rote Dreiecke markierten die orbitalen Verteidigungsstellungen der Terraner, eine Art Raketenwerfer welche jeder insgesamt 1.000 Geschosse durch das All schicken konnte. Die Terraner waren bekannt dafür gerne von sich zu behaupten dass ihre Heimat uneinnehmbar sei, durchaus berechtigt wie Jareg einsehen musste. Die versammelten Geschütze würden ausreichen um zwei oder drei Schiffe der Hel-Klasse zu zerfetzen, an sich schon eine reife Leistung da dies die größten Schiffe des Imperiums waren und über die besten Schilde verfügten, aber nicht genug um eine ganze Invasionsflotte des Imperiums aufzuhalten. Eine solche bestand aus den gewöhnlichen knapp 370 Schiffen einer der Hauptflotten des Imperiums sowie 950 Transportschiffe unterschiedlicher Größen, von kleinen zivilen Transportern bis hin zu den riesigen Invasionsschiffen Niflheim und Muspelheim. Zusammen konnte eine solche Flotte 2 Millionen Soldaten transportieren, die Hälfte davon auf den Invasionsschiffen, zugehöriges Kriegsmaterial und Fahrzeuge wurden auf kleineren Schiffen transportiert. Auf dem Monitor des Jutón befanden sich ebenfalls mehrere rote Vierecke in verschiedenen Größen, diese sollten die Schiffe des Feindes darstellen welche eine defensive Position zwischen ihren Raketenbatterien eingenommen hatten. Zahlenmäßig waren die Terraner ihnen unterlegen und mussten daher Schutz in ihren Stellungen suchen. Hinzu kam ein großer, roter Kreis auf dem Monitor welcher die riesige Raumstation des Feindes darstellte. Sie war doppelt so groß wie die Ódin, das Flaggschiff dieser Invasionsflotte und mit guten Barrieregeneratoren und vielen Geschützen ausgestattet. Auf der einen Seite des Planeten tummelten sich in einiger Entfernung der Terraner hunderte blaue Vierecke welche die Flotten der Ásgaròr darstellten, es waren geschätzte 30 mehr als bei den Terranern. Seit einer Stunde hielt die Flotte bereits ihre Position und wartete auf neue Befehle des Storhúskar, welche einfach nicht ankommen wollten. Jareg ließ den Blick durch die Gegend schweifen. Von den 400 seiner Untergebenen befanden sich ganze 60 hier auf der Brücke und kümmerten sich um die verschiedensten Dinge. 150 weitere Männer, zum Teil auch Frauen, befanden sich in der Mitte des Schiffes wo sich die Steuerung der Geschütze befand, die restlichen Crewmitglieder waren entweder in ihren Kabinen bis sie jemanden ablösen mussten oder im Maschinenraum tätig. Sein Schiff war ein Jutón der Ymir Klasse und hatte somit praktisch eine Opferrolle inne. Ymir-Klassen verfügen über keinerlei Schilde, nur äußerst dicke Panzerung was sie zu einem vergleichsweise billigen Schiff machte. Niemanden kümmerte es wenn in einem Raumgefecht zehn Jutón verloren gingen da man sie selbst mit der schwächelnden Staatskasse des Imperiums leicht ersetzen konnte. Daher waren es die Ymir welche in einem Kampf frontal auf die Feinde zurasten um die größten Schiffe des Feindes zu rammen während die Nerthus-Klassen die gegnerische Flotte in Stücke schossen mit Hilfe der Valkyr-Typ Schiffe. Die Nerthus-Klassen waren Váner, große Schiffe welche allerdings einen eher dürftigen Schutz hatten. Daher wurden sie meist in den hintersten Reihen platziert von wo aus sie als 'stationäre Geschütze' fungieren konnten. Die Valkyr hingegen waren weit kleiner, schneller und wendiger. Da sie jedoch auf Grund ihrer Schilde, eine Art Barriere welche den Aufprall von Geschossen oder anderen Schiffen aufhält oder abschwächt, und besseren Geschütze teurer waren als Jutón riskierte man lieber die 'wertlosen Rammschiffe' als die teuren Váner oder Valkyr.

Trotz dieser eher hoffnungslosen Ausgangslage hatte Jareg es geschafft sein Schiff mitsamt der Besatzung durch ein ganzes Dutzend Kämpfe zu führen, die durchschnittliche Lebenserwartung eines Jutón waren eigentlich nur vier Gefechte oder Kämpfe. Man munkelte sogar Jareg sei von den Göttern persönlich gesegnet worden dass er es immer wieder durch die schlimmsten Gefechte schaffte, meistens vollkommen ohne Verluste auf seinem Schiff. Während der Húskar sich weiterhin zu Tode langweilte kam ein Mitglied der Besatzung auf ihn zu. Der Húskar hatte die für seine Herkunft typische weiße Hautfarbe sowie schulterlanges, gelocktes, braunes Haar, einen kurzen Bart und graue Augen. Der Mann der nun auf ihn zukam war beinahe das komplette Gegenteil, seine Haut war sehr dunkel gefärbt und er hatte einen kahl-rasierten Schädel und nur einen Dreitagebart sowie braune Augen. Der Mann war ein Amuler, ehemaliger Sklave aus der Republik welcher vor einigen Jahren in die Dienste des Húskar übergeben wurde. Als dieser erkannte dass er einen ehemaligen Offizier der Republik vor sich hatte schenkte er dem Sklaven die Freiheit und nahm ihn in die Marine auf. Seit nunmehr zwei Jahren diente der Mann namens Rahid al Raguz als rechte Hand des Húskar und als dessen Stellvertreter.
„Sir, gibt es etwas neues vom Storhúskar?“ fragte Rahid welcher noch immer einige Probleme damit hatte die Titel korrekt auszusprechen. Ásgaròr unter sich benutzten 'Det hellige Språget' wenn sie miteinander sprachen. Da diese jedoch äußerst schwierig zu lernen ist hatte man eine einfachere 'Version' der Sprache erstellt um es Sklaven, Händlern oder Reisenden aus anderen Gegenden zu erleichtern mit den Imperialen zu kommunizieren. Jareg hatte einige Sprachen des Planeten Terra studiert und festgestellt dass es dort durchaus Sprachen gab welche seiner Muttersprache ziemlich ähnlich waren. Terra war eh ein merkwürdiger Planet, er wirkte wie eine Mischung aus einem guten Dutzend anderer Systeme welche die Ásgaròr bereits unterworfen hatten, statt einiger weniger Sprachen gab es gleich mehrere hundert welche noch immer aktiv gesprochen wurden. Wie so ein uneinheitliches Volk überhaupt ein so großes Imperium aufbauen konnte war Jareg ein Rätsel. Vor acht Monaten hatte man Kontakt mit den Terranern hergestellt und ihnen das selbe Angebot gemacht welches jedes neuentdeckte Reich menschlicher Herkunft bekam, einen jährlichen Tribut an das Imperium der Ásgaròr zahlen und die Ausdehnung des eigenen Imperiums beenden, oder Krieg mit den Männern Ásgaròrs führen. Dies war immerhin mehr als ein Reich der Xenos bekam, diese wurden ohne große Umschweife angegriffen und versklavt. Die Terraner hatten erst kurz zuvor einen Grenzkonflikt mit einer Xenorasse namens 'Qún' beendet, ein eher unwichtiges Reich irgendwo an den äußersten Grenzen des Imperiums und ziemlich arm. Von diesem vermeintlich großen Erfolg berauscht hatten die Terraner das Angebot abgelehnt. Nun, acht Monate später, waren bereits neun Systeme der Terraner erobert worden und ihre Flotten in jeder Schlacht in die Flucht geschlagen worden. Nun wollte der Imperator ein Zeichen setzen und den Schlag gegen den Heimatplaneten des Feindes führen, zu diesem Zweck wurde die 4. Invasionsflotte mobilisiert und in das Sol-System entsandt, der Heimat des Feindes. Vor drei Wochen kam bereits das Friedensangebot der Terraner, doch der Imperator hatte mit der Erklärung abgelehnt dass die Einwohner des Sol-Systems Krieg wollten, also sollten sie Krieg bekommen. „Sir?“ fragte Rahid erneut und Jareg schreckte auf, er war tatsächlich kurzzeitig mit seinen Gedanken abgedriftet, ein weiteres Anzeichen für seine zunehmende Langeweile.
„Entschuldige, Rahid. Ich hatte nicht ganz zugehört. Ich habe bisher auch nichts mehr vom Storhúskar gehört, warum die Frage?“
„Weil ich glaube dass, wenn der Storhúskar nicht bald Kontakt mit seinen 'Freunden' auf dem Planeten da unten aufnehmen kann, wir zum Standardverfahren übergehen. Und das würde mir eher weniger gefallen.“
„Was hast du denn gegen das Standardverfahren? Bisher hatte es doch immer wunderbar funktioniert!“ grinste Jareg und nahm von einem Hjælp-Mech, eine Art kleiner Roboter welcher diverse Aufgaben eines Dieners erfüllt, einen Becher Met entgegen.
„Mit Verlaub, Sir, bisher mussten wir auch noch nie frontal gegen mehrere hundert Raketenbatterien anstürmen. Unsere Jutóns würden zerfetzt werden bevor wir auch nur in die Nähe kommen, ohne Zweifel.“
„Das wird Ulfrik auch wissen, wenn er nicht mit seinem Spion in Kontakt kommt werden wohl die Váner die Stellungen bombardieren müssen bis der Feind sich raus traut und wir ihn schlagen können.“
„Und solange haben wir knapp 2 Millionen Fußsoldaten welche sich auf ihren Schiffen langweilen und jeden Augenblick eine Schlägerei anfangen könnten.“
„Ach, eine kleine Schlägerei hat noch nie jemanden geschadet.“
„Eine Schlägerei welche 2 Millionen Männer umfasst würde ich nicht als klein bezeichnen, Sir.“
„Du bist eindeutig auf den falschen Festen unterwegs, Rahid.“
Bevor der Amuler antworten konnte piepte es aus einem Lautsprecher welcher in den kleinen Thron integriert war auf dem Jareg saß.
„Húskar? Es gibt eine neue Nachricht vom Storhúskar für die Flotte.“
„Na endlich, wie lautet sie?“
„Sie lautet, Landung erfolgreich, die Invasion kann beginnen.“
„Wunderbar, ihr habt es gehört Männer, alle Mann bereit machen! Wir fliegen in den Kampf!“


Zehn Minuten später düste die Narfi mit voller Kraft auf die Stellungen der Terraner zu während die Männer und Frauen auf der Brücke fröhlich Kriegslieder vor sich hin trällerten. Nach diesen zehn Minuten schien sich Rahid endlich der offensichtlichen Neugier geschlagen zu geben und stellte die Frage welche ihm wohl schon eine Weile auf er Zunge lag
„Welche Landung war erfolgreich, Sir? Und warum fliegen wir in unseren gewissen Tod?“
„Ach, Rahid. Du bist ein unverbesserlicher Pessimist.“
„Ich bin Amuler, Optimismus ist nach 200 Jahren Krieg gegen euer Imperium nicht gerade unsere starke Seite.“
„Schon gut, schon gut! Tu jetzt aber bloß nicht so als ob du dich groß um deine Republik kümmern würdest, sonst wärst du schon lange dahin abgehauen. Wie auch immer, weißt du was das wunderbare an den Terranern ist?“
„Nein, aber ich bin sicher ihr werdet es mir gleich erklären, Sir.“
„Genau, die Terraner lieben ihre Konzerne, Fabriken und Firmen und was weiß ich noch alles. Während bei uns natürlich alles dem Imperator gehört sind es diverse Privatpersonen welche das ganze auf Terra kontrollieren. Diese Privatpersonen versuchen alles um sich gegenseitig auszustechen und reicher und mächtiger zu werden. Das ganze endete, laut den Berichten der Forséti, vor vier Jahren damit dass eine Familie mit dem Namen 'Gasai', aus einem Ort der sich Japan nennt, per Vertrag die einzigen sind welche die Erlaubnis haben Waffen für Terra herzustellen, nur Terra wohlgemerkt. Die restlichen Planeten dürfen noch immer von anderen Herstellern kaufen. Wie auch immer, die gesamte Orbitalverteidigung Terras besteht aus Waffen welche von den Gasais hergestellt wurden und vom Hauptquartier ihres Konzerns aus kontrolliert werden. Ein Mitglied eben jener Familie mag es aber überhaupt nicht dass Terra einen Krieg führt den sie nur verlieren können, außerdem wäre eben jener Terraner liebend gerne Oberhaupt der Familie und Besitzer der 'Gasai Industries', dem Konzern der Familie.“
„Und besagter Gasai hat sich an den Storhúskar gewandt?“
„Exakt. Er hat es geschafft zehn Zwölferschaften der Bersékir nach Terra zu schmuggeln und führt sie nun in das Hauptquartier von Gasai Industries. Das alles ist zwar gut bewacht, aber glücklicherweise denken einige der Wachleute ebenso wie unser Freund, Gasai. Das heißt also, wenn alles nach Plan geht, dass wir in nicht einmal fünf weiteren Minuten die Kontrolle über die Raketenbatterien der Terraner haben werden. Dann können unsere Leute dort unten die Freund-Feind Einstellungen ein wenig kalibrieren und schon sind wir die lästige Flotte des Feindes los.“
„Ihr wollt Terra also mit Verrat einnehmen? Ich dachte eure Götter lieben den Kampf und wollen was geboten bekommen.“
Rahid hatte einen leicht zynischen Unterton als er dies sagte, Jareg jedoch zuckte nur mit den Schultern.
„Wir haben auch einen Gott für Lügen, Intrigen und Verrat. Den wird dass hier schon freuen, wie du siehst haben wir bei unserer Religion an alles gedacht.“ Rahid schüttelte nur den Kopf. Es war ihm, so wie jeden normalen Republikaner, ein Rätsel wie eine technologisch so fortgeschrittene Rasse wie die Ásgaròr gleichzeitig so unglaublich religiös sein konnten. Er warf einen kurzen Blick auf den Monitor und stutzte.
„Sir? Ich glaube da läuft etwas nicht ganz nach Plan.“
„Was genau meinst du?“
Der Húskar sah nun ebenfalls auf den Monitor. Tatsächlich! Beinahe die Hälfte der terranischen Flotte verließ ihre Position und brach durch die schwache, linke Flanke in der Formation der Imperialen, die verbliebenen Schiffe wollten es ihnen nach kurzer Zeit scheinbar gleichtun. „Wer auch immer da drüben das Kommando hat, er hat entweder unglaublich viel Glück oder sehr gute Instinkte. Er muss geahnt haben dass etwas nicht stimmte als unsere Flotte einfach so auf ihre Linien zukam. Vielleicht haben sie ja auch Nachricht vom Hauptquartier der Gasai bekommen.“ Als wenn nur jemand darauf gewartet hätte dass der Name fiel kam auf einmal Bewegung in die Raketenwerfer des Feindes. Auf dem Monitor der Narfi färbten sich die Dreiecke schlagartig blau und begannen auf die verbliebenen Schiffe der Terraner zu feuern. Der Teil der feindlichen Flotte der bereits entkommen konnte machte sich scheinbar auf den Weg zum Mars um sich dort neu zu formieren. Durch die großen Fenster in der Brücke beobachtete Jareg wie ein halbes Dutzend Váner die Raumstation des Feindes mit Raketen und Explosivgeschossen beharkten. Die Barrieren, welche dazu da waren sämtliche, kinetische Geschosse zu blockieren, flimmerten bereits schwächlich bei jedem Treffer und würden wohl bald ausfallen. „Ein recht einfacher Sieg, wir mussten nicht einmal die Geschwader aussenden.“ Bei diesen Geschwadern handelte es sich um insgesamt 3.000 Raumjäger, kleine und wendige Schiffe welche in den Ásgar, und Invasionsschiffen angedockt waren. Normalerweise wurden sie in einem Raumkampf zusammen mit den Jutón an die Front geschickt um den Feind aufzuweichen. Dieses mal schien es wirklich so als wenn man sie nicht brauchte.
„Was macht denn die Ódin da?“ unterbrach Rahid verwirrt die Gedanken des Húskar. Jareg warf nur kurz einen Blick auf den Monitor.
„Ulfrik bringt sie in Position, die Stadt namens Beijing, oder irgendwie so was, hat die größte Garnison Terras, knapp zehn Millionen terransiche Soldaten sind dort stationiert. Und dank der Kontrolle über Gasai Industries ist auch der Schutzschild welcher normalerweise die Stadt beschützen könnte ausgefallen.“
„Der Storhúskar will die Stadt bombardieren? Dazu hat selbst ein Ásgar nicht genug Feuer... Moment. Er will doch nicht etwa die Freyja benutzen?“
„Ich denke schon, bisher konnten wir sie noch nicht testen.“
„Ich dachte das sind noch Prototypen.“
„Teure Prototypen die getestet werden müssen. Ich kann dir eines sagen, so teuer wie die waren werden Köpfe rollen wenn sie nicht funktionieren. Falls sie funktionieren werden trotzdem Köpfe rollen, weil so viel Geld für neue Waffen verschwendet wurde die man eh nie fertigstellen kann. Für das Geld dass in die Freyja geflossen ist hätte man drei neue Váner bauen können.“
Rahid war mittlerweile lange genug im Imperium um zu wissen dass der Húskar es mit dem 'es werden Köpfe rollen' wörtlich meinte. In manchen Aspekten waren die Ásgaròr trotz ihrer unglaublichen Technologie noch immer ziemlich barbarisch, was sich zum Beispiel an ihren Elitetruppen zeigte, den Bersékir, welche noch immer Äxte mit sich führten, Waffen die nach republikanischem Standard seit 900 Jahren unbrauchbar waren. Keine zwei Minuten später blitzten die beiden riesigen Geschütze welche sich an der Unterseite der Ódin befanden auf und schleuderten ihre Energiegeschosse in Richtung Terra, eine halbe Minute später blitzten sie erneut auf und schossen eine zweite Salve. Die Freyja waren die ultimative Waffe, zumindest in der Theorie. Sie funktionierten ähnlich wie die Schutzschilde welche bereits in Gebrauch waren, nur dass sie weit mehr Energie aus den Generatoren abzweigten und sie als Geschoss auf das Ziel schleuderten. In der Herstellung waren Energiewaffen sehr teuer, was auch der Grund war weshalb man bisher noch herkömmliche Geschosse benutzte. Nachdem insgesamt vier Salven auf Terra niedergingen piepte es wieder aus dem Lautsprecher und die Stimme des Storhúskar ertönte.
„Hier spricht Ulfrik. Sämtliche Transporter inklusive der Invasionsschiffe Niflheim und Muspelheim beginnen sofort den Anflug auf Terra, Landekoordinaten werden geschickt. Nach Absprache mit Ásgaròr befinden sich bereits 7 Millionen weitere Soldaten auf dem Weg hierher und dürften in acht Stunden ankommen und in insgesamt zwölf Stunden auf Terra stehen. Ásgaròr hat uns beinahe alles an Landeschiffen geschickt was noch zur Verfügung stand. Also, grabt euch in der Landezone ein und wartet dort einen halben Tag bis die Verstärkung eintrifft. Die Hälfte der Flotte wird die Landungsschiffe decken, die betroffenen Schiffe werden die Designation Skjóld auf ihren Monitor bekommen. Die andere Hälfte mit der Designation Svérd wird die Terraner zum Mars verfolgen und sie aufreiben. Ulfrik Ende.“ Kurz nachdem die Stimme des Storhúskar verstummt war blinkte oben links auf dem Monitor das grüne Wort 'Skjóld' auf. Jareg seufzte.
Was soll dieser Blödsinn? Eine Ymir-Klasse wird als Aufpasser abgestellt? Wir werden heute wohl doch keinen Kampf mehr sehen.“
„Wenn ich das so sagen darf, es ist mir auch lieber so, Sir.“
„Und genau wegen solcher Einstellungen habt ihr euren Krieg verloren, Rahid. Aber wie auch immer, die anderen werden die Terraner vernichten und ihren Spaß haben. Die Bodentruppen werden sich mit den Terranern auf ihrem Planeten schlagen dürfen, wir sind die einzigen die das Pech haben eine Beobachterrolle zu haben.“


Natürlich konnte Jareg nicht ahnen wie falsch er lag. Keine sieben Stunden später mussten er und der Großteil der Skjóld Gruppe Kurs auf den Mars nehmen um der angeschlagenen Svérd Gruppe zur Hilfe zu eilen. Man hatte die Manövrierfähigkeit der gegnerischen Schiffe und das Talent ihres Kommandanten unterschätzt und teuer dafür bezahlt. Nichts desto trotz wurden die Terraner aus dem Sol-System vertrieben und nach drei Wochen Kampf war auch der Planet Terra unter Kontrolle des Imperiums. Der Überläufer Sõta Gasai wurde zum Ehrenbürger des Imperiums erklärt und zum Gouverneur des Planeten Terra ernannt. Alles schien zu diesem Zeitpunkt ruhig und kontrolliert. Heute jedoch, vier Jahre später, sorgt die Gruppe Ragnarökír für Unruhe, sowohl auf Terra als auch im Rest des Imperiums und das schlimmste für den Gouverneur Terras, seine Adoptivtochter steckt mitten drin...
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Re: [Sci-Fi] Æsenes Kall: Ruf der Asen

Beitragvon Mimir » 15. Juli 2013 22:59

Kapitel 1: Rebellion


Erdjahr 2903, Yuno Gasai 20 Km nördlich von Guyuan, China:
Yuno Gasai war vielleicht eine der bekanntesten und reichsten Frauen welche auf der Erde lebten, etwas dass man auf Grund ihrer Herkunft eigentlich nicht meinen würde. Sie wurde in eine arme, englische Familie in London geboren und wurde in einem Alter von 8 Jahren Zeuge wie ihre Eltern bei einem Autounfall starben. Da es keine weiteren Verwandten gab kam sie in ein Waisenhaus wo sie drei Jahre lang lebte. Eines Tages kam hoher Besuch in eben jenes Waisenhaus, Sõta Gasai welcher zu diesem Zeitpunkt in London lebte wollte zusammen mit seiner Frau ein Kind adoptieren, die Wahl fiel letztendlich auf Yuno. Fünf Jahre später zog ihre Familie nach Japan, nachdem ihr Adoptivvater eine Beförderung innerhalb des Familienkonzerns erhielt. Eine ganze Zeit lang schien es als wenn Yuno ein normales, glückliches Leben führen könnte, bis zu ihrem 20. Geburtstag. Dies war der Tag an dem Terra in die Hände der Ásgaròr fiel und ihr Adoptivvater sich als Verräter zu erkennen gab. Als Lohn für eben jenen Verrat wurde Sõta zum neuen Gouverneur der Erde ernannt, und machte sich damit zum meist gehassten Menschen auf der Erde, zumindest in den Augen einiger. Anderen war es reichlich egal wer nun die Geschicke der Erde leitete und wieder andere feierten Sõta als ihren Helden der sie in die Arme des glorreichen Imperiums geführt hatte. Und dann gab es da noch die Menschen die Sõta nicht nur hassten sondern offen gegen ihn vorgingen, der Widerstand oder die 'Ragnarökír Gruppe' wie sie sich selber nannten. Yuno war also die Tochter des reichsten und mächtigsten Mannes auf der Erde, wie kam es also dass sie vollkommen erschöpft in einem beschneiten Waldstück irgendwo in China lag? Die Antwort ist recht simpel, Yuno hatte sich dem Widerstand angeschlossen. Sie hasste das Imperium und seine barbarischen Aktionen wie die Sklaverei oder die Vernichtung der Stadt Beijing und ihrer 2,5 Milliarden Einwohner. Und da ihr Adoptivvater sich dem Imperium angeschlossen hatte wurde auch er zwangsläufig zu einem Feind den es zu besiegen galt. An dem Tag an dem Yuno sich der Ragnarökír anschloss und von zuhause weglief hatte sie sämtliche Konten der Gasais geplündert zu denen sie Zugang hatte und einiges an Forschungsmaterial mitgehen lassen. Es hatte eine Weile gedauert bis sie Kontakt zu den Rebellen herstellen konnte, als sie jedoch mit mehreren Millionen 'Kronår', der Währung innerhalb des Imperiums, sowie Forschungsprojekten von Gasai Industries und Informationen zu den Sicherheitssystemen des Konzerns bei ihnen auftauchte sah man schnell darüber hinweg dass ihr Vater ein Verräter war. Seit nunmehr vier Monaten war Yuno ein Mitglied der Ragnarökír und war bereits an mehreren Sabotageaktionen oder Überfällen auf Imperiale beteiligt gewesen, heute war ein weiterer Überfall geplant.

Als Mitglied einer der reichsten Familien auf der Erde hatte man es schon immer als notwendig erachtet der jungen Gasai Selbstverteidigung beizubringen, etwas worin Yuno im Laufe der Jahre recht gut geworden war. Die junge Widerständlerin hatte eine äußerst blasse Haut, grüne Augen und ein freundliches, hübsches Gesicht. Außerdem hatte sie langes schwarzes Haar, welches sie seit dem Beitritt in die Ragnarökír allerdings gekürzt hatte da es eher hinderlich gewesen wäre. Seit sie in der Widerstandsgruppe war hatte sie sich auch im Gebrauch von Pistolen und leichten Maschinenpistolen geübt, leider musste sie herausfinden dass sie nicht gerade eine geborene Scharfschützin war und selbst auf mittlere Distanzen ihr Ziel öfters verfehlte als sie es traf. Allerdings hatte sie einen Vorteil anderen Menschen gegenüber der dafür sorgte dass sie sich im Notfall auch selbst durchschlagen könnte, sie war eine Telekinetin. Telekinetik ist eine seltsame Kraft von der noch heute keiner weiß wo sie herkommt oder was sie eigentlich ist. Fest steht nur, zum ersten Mal wurde sie im Jahre 2788 entdeckt, zumindest auf der Erde. Seit diesem Jahr gibt es immer häufiger Fälle von Telekineten innerhalb des Imperiums von Terra, oder besser gesagt dem ehemaligen Imperium von Terra. Telekinetik ist eine Kraft welche in vielen Formen kommt und in ihrer Stärke äußerst variierend ist, von Person zu Person. Es gibt Einstufungen von T10, schwache telekinetische Fähigkeiten welche meist nichts weiter tun als einen kopfgroßen Stein schweben zu lassen, bis hin zu T1. In der gesamten Galaxie hat man bisher nur von drei Telekineten der Stufe T1 gehört und sie alle wurden vom Imperium der Ásgaròr gejagt und getötet weil sie als 'zu gefährlich' galten. Telekineten der Stufe T3 hingegen sind im Imperium hoch angesehen, sind sie doch unglaublich wichtig für den Krieg und Transporte durch den Weltraum. Ein T3 schafft es nämlich Dinge zu teleportieren. Alleine und ohne Vorbereitung kann ein T3 einen PKW ganze 2 Kilometer verschieben. Je länger ein Telekinet Zeit hat um sich vorzubereiten, desto weiter kann er ein Objekt verschieben. Mehrere T3 zusammen können ihre Kräfte auch zusammenschließen und dadurch riesige Objekte unglaublich weite Distanzen überwinden lassen. Ein Dreadnought der Konföderation zum Beispiel benötigt 24 T3 und 8 Stunden Vorbereitungszeit um einen Sprung vom Mars nach Qún zu machen, dem Heimatplaneten einer Alienrasse welche vor einigen Jahren einen Krieg gegen die Menschen geführt hatten. Yuno selbst war als eine T4 eingestuft worden, von den zuständigen Behörden welche Tests mit ihr durchgeführt hatten als sie ihr 15. Lebensjahr erreicht hatte. Nach diesem Punkt stiegen die Kräfte eines Telekineten nicht mehr an, jedenfalls nicht im eigentlichen Sinne. Es kann jedoch durchaus zu 'Mutationen' der Fähigkeiten kommen. Zum Beispiel gibt es Telekineten welche nicht über die übliche Telekinese oder Teleportation verfügten sondern Feuerkugeln verschießen konnten. Dies war jedoch äußerst selten und die meisten Telekineten hatten keinerlei Mutationen. Yuno jedoch hatte festgestellt dass ihre Telekinese im Laufe der Jahre weit stärker geworden war, bis zu einem Punkt an dem es ihr sogar gelang einen Panzer schweben zu lassen.

So lag sie also im Schnee am Waldrand und wartete. Sie war in eine dicke, weiße Winteruniform gehüllt und trug eine weiße Pelzmütze, um ihr Gesicht hatte sie ein weißes Tuch gewickelt, selbst ihre Stiefel, Handschuhe und Waffe, eine GI-02 Maschinenpistole, waren in der Farbe des Schnees gehalten. Man konnte von den Rebellen sagen was man wollte, schlecht ausgerüstet waren sie bei weitem nicht. Die GI-02, Gasai Industries 2902, war eines der neuesten Modelle welche selbst von den Regierungstreuen Truppen und einigen Imperialen Soldaten benutzt wurde. Sie hatte eine ordentliche Reichweite, 35 Schuss pro Magazin, kaum merkbaren Rückstoß, war 65 Zentimeter lang und wog gerade einmal 2,5 Kilogramm. Das einzige Problem der Waffe war die recht geringe Durchschlagskraft. Gegen gewöhnliche Fußsoldaten war noch alles in Ordnung, jedoch hinterließ die Waffe an jedem gepanzerten Fahrzeug noch nicht einmal Kratzer und auch die Kampfrüstung der Elitetruppen des Imperium kümmerte sich nicht wirklich um diese Waffe. Yuno rutschte ein wenig auf der Stelle umher um sich zumindest ein wenig aufzuwärmen, bekam dafür jedoch nur ein tadelndes Grunzen von einem Mann der zu ihrer Linken lag. Enrique Lareza war ein ehemaliger Sergeant welcher die Erde am Tage der Invasion verteidigt hatte, nach der Schlacht von New York in der die Erde endgültig von den Imperialen erobert wurde hatte er sich zurückgezogen und mit einigen seiner Kollegen welche überlebt hatten Angriffe auf die Besatzer geführt. Vor zwei Jahren geriet er dann an die Ragnarökír und schloss sich ihnen an. Er war ebenfalls in weiß gekleidet und hatte sein gesamtes Gesicht hinter einer Maske versteckt. Abgesehen von einer Pistole und vier Sprenggranaten hatte der ehemalige Soldat auch noch ein GIA-99, Gasai Industries Assault 2899. Dies war das Standardgewehr der Terraner zum Zeitpunkt der Invasion und Enrique hatte sich hartnäckig geweigert es gegen ein neueres einzutauschen. Dieses Modell war, 98 Zentimeter lang und wog 7 Kilogramm. Genaugenommen war das GIA-99 eine Kombination aus zwei Gewehren, es hatte zwei Läufe und auch Platz für zwei Magazine. Jedes Magazin hat 24 Schüsse, enthält jedoch unterschiedliche Munition. Das eine Magazin enthält Geschosse mit hoher Durchschlagskraft welche es durchaus Schaffen können die Panzerung eines Transportfahrzeuges zu durchschlagen, wie zum Beispiel die der Imperialen 'Langskjip'. Das zweite Magazin verfügte über Munition welche beim Aufprall in Flammen aufging und wurde meist im Kampf gegen Infanterie verwendet. Mit einem Knopf in der Nähe der Sicherung kann man zwischen den beiden Läufen, und somit Munitionstypen, beliebig wechseln, ein weiterer Knopf ändert die Feuerrate zwischen Einzelschuss, Dreifachschuss und Vollautomatik. Yuno und Enrique waren jedoch nicht allein, rechts neben Yuno lag Alexander Petrov, ehemaliger Scharfschütze und leicht verrückt. Auch er hatte Tarnkleidung angelegt, allerdings sein Gesicht nicht verdeckt. Außer einem Kampfmesser und einer sehr alt wirkenden Pistole hatte auch Alexander vier Sprenggranaten dabei, sowie sein geliebtes Scharfschützengewehr. Es war ein Modell welches von den Scharfschützen der Ásgaròr benutzt wurde, der Modellname war jedoch für alle unleserlich die nicht gerade die Schriftsprache der Ásgaròr studiert hatten. Das Gewehr war halbautomatisch und hatte 5 Schüsse pro Magazin, einen furchtbaren Rückstoß und eine unglaubliche Durchschlagskraft. Die Waffe konnte problemlos die Rüstung eines Bersékir durchschlagen, verriss jedoch mit jedem Schuss um knappe 12 Zentimeter, es sei denn man hatte die Möglichkeit es stationär aufzustellen und es somit um einiges stabiler zu halten, so wie Petrov es momentan tat. Das Gewehr war zudem noch 1,45 Meter lang und wog ganze 14 Kilogramm. Yuno wartete also mit diesen beiden Männern auf einen Konvoi des Imperiums welcher Soldaten aus der Nähe von Sulutan zur Garnison von Guyuan bringen sollte. Diese Garnison war auch das langfristige Ziel der Rebellen. Sie lag knappe 15 Kilometer westlich der letzten Ausläufer der Stadt Guyuan und beherbergte knapp 6.500 Soldaten. Die Ragnarökír Gruppe in dieser Gegend von China bestand aus 1.300 Männern und Frauen, in ganz China gab es vielleicht 150.000 Rebellen. Die Imperialen in der Garnison waren also um ein fünffaches überlegen, weshalb die Rebellen sich damit begnügten Überfälle auf die Besatzer zu führen um die Truppen des Feindes zu dezimieren und dann die Garnison im Sturm zu erobern. Sobald Guyuan erobert war wäre auch die Stadt in der Hand der Rebellen, bereits jetzt gab es dort viele Sympathisanten. Aber nicht nur das, es würde auch ein Zeichen setzen und den Einwohnern der Erde zeigen dass man sich gegen das Imperium auflehnen und gewinnen konnte. Bis es jedoch soweit war hieß es natürlich wie immer, warten.

Eine ganze Stunde verging bis eben jenes Warten ein Ende hatte, in der Ferne konnte man bereits ganz schwach das Geräusch von Motoren hören und Petrov kontrollierte ein letztes mal sein Gewehr bevor er es richtig auf die Straße ausrichtete, es waren zwar nur knappe 50 Meter bis dahin, doch das störte den Deutschen nicht wirklich. Seelenruhig klappte er das Zielfernrohr seines Gewehres zur Seite und klappte eines von der anderen Seite an seine Stelle. Dieses funktionierte wie bei einem gewöhnlichen Sturmgewehr und sollte dafür sorgen dass das Gewehr selbst auf kurze Entfernung effektiv genutzt werden kann. Zwischen den kleinen Schneehügeln hier war es fast unmöglich das dünne Rohr zu sehen welches die Straße im Blick behielt, dieses Mal hatte Alexander sich zumindest dazu erbarmen lassen wie alle anderen auch einen Schalldämpfer auf seine Waffe zu setzen, das letzte was Yuno wollte war dass die Imperialen genau wussten wo sie saßen. Kurze Zeit später war auch der Konvoi zu sehen, drei Hoverbikes bildeten den Anfang. Diese waren eine Art Motorrad welche mit einer Technologie ausgestattet waren die es dem Fahrzeug erlaubte einen halben Meter über der Erde zu schweben. Da dies jedoch unglaublich teuer in der Herstellung war gab es dies im Moment nur für Motorräder und auch nur für die Armee, ob es überhaupt jemals schwebende Autos geben würde war dank der beinahe leeren Staatskasse des Imperiums eher fraglich. Auf den Bikes saßen jeweils drei Männer, allesamt in den Dunkelblauen Uniformen des Imperium. Einer steuerte das Gefährt, ein weiterer war mit einem Sturmgewehr bewaffnet und beobachtete die Straße vorne, während der Dritte verkehrt herum saß um mit seiner Waffe nach hinten abdecken zu können. Den Bikes, welche dank der breiten Straße nebeneinander 'fahren' konnten, folgten drei Transporter der Ásgaròr. Diese gepanzerten Gefährte, genannt Langskjip, waren 6 Meter lang, 3,2 Meter breit und boten Platz für einen Fahrer, einen Beifahrer, einen Schützen und 20 Passagiere. Der Schütze saß zwischen Fahrer und Beifahrer und bediente über eine Art Konsole ein großes Geschütz welches sich auf dem Dach des Fahrzeuges befand und 360 Grad gedreht werden konnte. Diese Geschütze konnten selbst für andere, leicht gepanzerte Fahrzeuge, ein Problem werden und hatten 100 Schuss bevor das Magazin gewechselt werden musste. Dies war jedoch immer ein gefährliches Unterfangen da der Schütze aufstehen, die Luke über sich öffnen und im Freien am Geschütz hantieren musste, was schon eine Weile dauern konnte. Zusätzlich zu diesem Hauptgeschütz gab es noch sechs weitere, drei auf jeder Seite des Transporters, welche von den Passagieren bedient werden konnten. Sie konnten jedoch kaum gedreht werden und verursachten nicht viel mehr Schaden als eine GI-02, außerdem mussten sie vollkommen blind abgeschossen werden, es sei denn der Beifahrer koordinierte die Schützen. Die Langskjip fuhren nacheinander die Straße entlang und ihnen folgten zwei weiterer Hoverbikes welche die Nachhut bildeten. Insgesamt waren es also 60 weitere Soldaten die aus Sulutan abgezogen worden um nach Guyuan zu kommen.
„Dann wollen wir mal.“ meinte Petrov und drückte ab. Der Schuss durchschlug den Kopf des mittleren Schützen auf dem einen Bike und erwischte den hinteren Schützen des zweiten Bikes am Hals, beide fielen tot von ihren Fahrzeugen während die Fahrer sofort anhielten. Die verbliebenen Soldaten sprangen von den Bikes, welche eine Art Mauer bildeten, und suchten Deckung während sie versuchten den Schützen zu finden. Die drei Transporter stoppten ebenfalls und ihre Geschütze bewegend sich surrend hin und her, auf der Suche nach einem Ziel. Die Biker am Ende des Konvois hatten es ihren Kollegen gleichgetan und eine Art Barrikade mit ihren Bikes gebildet. Dies war die große Schwäche der Ásgaròr, es war ihnen einfach nicht möglich vor einem Kampf davon zu rennen.
„Keine gute Idee.“ kommentierte Enrique das Vorgehen der Soldaten während er dabei zusah wie Petrov einen weiteren Treffer landete, dieses mal erwischte es den Fahrer eines Langskjips. Yuno ignorierte den Soldaten einen Moment und sah ungläubig zu Petrov hinüber welcher einen Imperialen nach dem anderen abschoss und dabei munter vor sich her sang.
„Dieses Lied, das ist doch schon uralt, über tausend Jahre!“ meinte Yuno welche es wiedererkannte.
„Du kennst es?“
„Ja, ich habe davon in der privaten Bibliothek der Gasais gelesen und auch einige alte Versionen gefunden. Die ganze Familie ist verrückt nach solchen antiken Sachen. Wie hieß es doch gleich? Der...“
„Der Freischütz, Carl Maria von Weber, gutes Stück. Ist eigentlich eine Oper. Habe sie vor kurzem erst gesehen, das wird tatsächlich noch immer aufgeführt, jedenfalls in Deutschland. Seitdem ist mir dieses Lied im Kopf stecken geblieben.“
während des gesamten Gespräches hatte Petrov nicht einmal den Blick abgewandt und drei weitere Männer in den Tod geschickt, eines der Hauptgeschütze der Transporter schoss bereits ungefähr in die Richtung der drei Rebellen, man würde sie wohl entweder durch Zufall treffen oder bald finden. Yuno wandte den Blick von Petrov ab der während er nachlud bereits mit dem nächsten Vers anfing.
„Ich will unsere begabte Telekinetin ja nicht stören, aber wäre es nicht an der Zeit für ein bisschen weniger Smalltalk und ein bisschen mehr umherfliegende Fahrzeuge?“ meinte Enrique und sah zu Yuno herüber. Diese rollte daraufhin nur mit ihren Augen und meinte
„Ja, ja. Schon gut, du bist hier der Boss.“ Langsam und vorsichtig erhob Gasai sich und sah zu den Transportern herüber. Sie streckte die rechte Hand aus, schloss die Augen und stellte sich vor wie die Fahrzeuge durch die Luft gewirbelt worden und neben der Straße zum liegen kamen, dann kippte sie nach hinten weg und wurde ohnmächtig.

Es dauerte nicht lange bis sie aufwachte, Alexander hatte sie mit einem Schneeball geweckt und sah sie nun grinsend an.
„Ah, geht doch. Du musst noch ein wenig daran feilen nicht zu viel Kraft aufzuwenden.“ meinte er und half Yuno beim aufstehen. Diese brummelte nur unverständlich vor sich hin, tatsächlich hatte sie weit mehr Kraft benutzt als nötig gewesen wäre, was in einer anderen Situation durchaus ein tödliches Ende gehabt hätte. So war sie zum Glück nur ohnmächtig geworden ohne dass irgendwelche Feinde in der Nähe waren, apropos Feinde... „Tja, immerhin hast du ganze Arbeit geleistet. Guck dir das an!“ meinte Petrov und deutete zur Straße. Diese war vollkommen leer, daneben jedoch lagen mehrere Menschen mit Gliedmaßen welche in einem äußerst ungesunden Winkel vom Körper ab standen. Eines der Bikes wurde gar gegen einen Baum geschleudert und hatte diesen einknicken lassen. Von den Besatzungen des Bikes war niemand mehr am Leben, wer Alexanders Schüsse überlebt hatte wurde von der Wucht getötet die hinter Yunos Angriff lag. Die Transporter der Imperialen lagen bis auf einen auf dem Dach, der Mittlere lag lediglich auf der Seite mit der Unterseite zur Straße. Scheinbar hatte dieser Konvoi keine Telekineten dabei, denn diese hatten von Natur aus eine Art unsichtbare 'Kuppel' um sich. Diese hatte einen zehn Meter Radius und verhinderte dass telekinetische Kräfte eintreten konnten, während allerdings alles mögliche hinaus konnte. Im Klartext bedeutet dies, alle die sich innerhalb von zehn Metern von einem Telekineten befanden mussten keine Angst vor übernatürlichen Angriffen haben.
„Gut, du bist wach. Wollen wir doch mal sehen wer da noch am Leben ist.“ meinte Enrique und die drei stapften durch den Schnee und überquerten die Straße, vorsichtig und mit den Waffen im Anschlag. Yuno mit ihrer Maschinenpistole, Enrique und Petrov mit ihren Pistolen, ersterer weil er keine der wertvolleren Munitionstypen verschwenden wollte, Letzterer weil er zu faul war sein Gewehr mitzunehmen. Im ersten Transporter war schon niemand mehr am Leben, sämtliche Insassen hatten sich entweder das Genick gebrochen oder wurden von irgendwelchen losen Gegenständen im Fahrzeug erschlagen. Als sie sich dem mittleren Langskjip näherten kam gerade ein Mann aus der Fahrertür gekrochen und fiel in den Schnee wo er versuchte sich aufzurappeln.
„Ásgaròr oder Rekrut von hier?“ fragte Yuno und zielte auf den Kopf des Mannes. Dieser hatte es endlich geschafft sich aufzurichten und sah hasserfüllt zu den drei Rebellen hinüber. Er bückte sich kurz und hob ein Kampfmesser auf, welches wohl aus dem Fahrzeug gefallen war, bevor er mit erhobener Waffe auf Yuno zu humpelte.
„Ásgaròr.“ meinte Enrique und drückte dreimal ab, zwei Schüsse trafen den Mann in die Brust, der dritte in die Stirn. Auf Grund der Einstellung der Ásgaròr wenn es um den Kampf ging, Sieg oder Tod, war es äußerst schwierig für die Terraner Kriegsgefangene zu machen. Jeder Imperiale der nicht aus einem eroberten System stammte würde solange weiterkämpfen bis entweder er oder seine Feinde tot waren. Yuno war sich allerdings nicht sicher ob sie den Mann am Leben gelassen hätte, selbst wenn er sich ergeben hätte. Immerhin hatte Terra sich auch ergeben, das hatte die Imperialen aber nicht daran gehindert Beijing zu zerstören. Warum sollte man also Gnade für jemanden aufbringen der selber keine kannte? Yuno und ihre Begleiter standen nun vor der Tür auf der Rückseite des Transporters. Die Engländerin kniete sich hin und zielte auf die Tür während der Spanier und der Deutsche an den Seiten ihre Plätze einnahmen. Auf drei riss Enrique die Tür auf und Yuno warf einen Blick in das Innere. Falls noch jemand am Leben war konnte man ihn auf den ersten Blick nicht sehen. Gasai nickte, woraufhin Enrique und Petrov hineingingen und Yuno sich umdrehte um alles abzusichern. Ein paar mal hörte sie das leise Geräusch einer Pistole welche den Verletzten im Inneren einen Gnadenstoß verpasste, dann kamen die beiden anderen auch schon wieder heraus. Beim letzten Fahrzeug fanden sie den Fahrer vor, welcher bereits zur Hälfte aus dem Transporter gekrochen war. Dieser schien sogar aus einem anderem System zu stammen. Zwar kam er nicht von der Erde, aber er sprach Englisch mit einem sehr starken Akzent. Englisch schien eine Sprache zu sein welche viele Menschen, egal aus welchem System sie kamen, verstehen und sprechen konnten, so auch dieser Mann welcher einer der unzähligen 'Hilfssoldaten' war, die das Imperium in ihren eroberten Systemen anheuerten.
„Helft mir, bitte! Mein Bein ist eingeklemmt und ich...“ Yuno unterbrach ihn indem sie ihm eine Kugel in den Kopf verpasste. Der Mann war ein Soldat des Imperiums und somit sein Leben verwirkt. Es war weit gnädiger ihm einen schnellen Tod zu gewähren anstatt ihn hier verbluten oder erfrieren zulassen, denn mitnehmen würden sie ihn nicht. Auf der Rückseite des Transporters war es wieder die selbe Prozedur. Auf drei wurde die Tür aufgerissen, dieses mal war jedoch noch jemand am Leben und bewaffnet, denn mehrere Kugeln flogen aus dem inneren und zischten an Yuno vorbei die sich rechtzeitig zur Seite geworfen hatte. Enrique ignorierte die Schüsse aus dem Inneren des Fahrzeugs, nahm eine seiner Granaten, zog die Sicherung heraus, drückte auf den Knopf um sie zu aktivieren und warf sie in den Transporter woraufhin er die Tür schloss. Vier Sekunden später ertönte ein lauter Knall aus dem Langskjip. Yuno nickte den anderen beiden zu um zu zeigen dass es ihr gut ging. Sie deutete auf eine Leiche die in einiger Entfernung lag. Sie hielt ein Funkgerät in der Hand aus dem sich knisternd eine Stimme in einer fremden Sprache meldete.

„Wir sollten weg von hier, in spätestens 20 Minuten werden Leute aus Guyuan hier sein um alles zu untersuchen. Und glaubt mir, vorerst kann ich nicht noch einmal so einen Trick hier aufführen.“ meinte Yuno. Die anderen stimmten ihr zu und zu dritt machten sie sich auf den Rückweg zu ihrer Basis, ein Bunkerkomplex dass sich mitten im Wald befand, bisher hatte es das Imperium nicht geschafft sie zu finden. Und dort versteckten sich die Rebellen der Ragnarökír-Gruppe, Abteilung Guyuan und planten ihre Schritte. Bald, schon sehr bald, wäre die Gruppe stark genug um mit dem Angriff auf die Garnison zu beginnen, und Yuno und die wenigen anderen Telekineten der Gruppe würden eine große Rolle in den kommenden Kämpfen spielen.
Zuletzt geändert von Mimir am 21. Juli 2013 04:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: [Sci-Fi] Æsenes Kall: Ruf der Asen

Beitragvon Mimir » 21. Juli 2013 04:57

Erdjahr 2903, Yuno Gasai in der Hebei- Provinz, China:
Der Marsch durch den Wald zum nächsten Eingang des Bunkerkomplexes dauerte ganze drei Stunden, drei Stunden in denen niemand wirklich etwas sagte abgesehen von Alexander der ab und zu versuchte ein Gespräch zu starten, jedoch schnell merkte dass Yuno ihren eigenen Gedanken nachging und Enrique wie üblich mit niemandem reden wollte. Yunos Gedanken wanderten immer wieder zu ihren beiden Begleitern, dies war bereits die fünfte Mission die sie zusammen ausführten, und doch wusste sie kaum etwas über die beiden. Enrique war Mitte 40 und kam aus Madrid, der Spanischen Hauptstadt, außerdem war er ein Veteran der die Kämpfe während Terras Fall überlebt hatte, das war auch schon alles. Von Alexander wusste sie dass er aus Deutschland kam, bulgarische Familie hatte und Anfang 30 war. Als sich die drei dem Eingang näherten meldete Enrique via Funk ihre Ankunft an um zu verhindern dass die versteckten Wachen sie in Stücke schossen.
„Pff, die sind immer noch ziemlich schlampig, sogar ich kann sie noch erkennen wie sie da in den Büschen hocken.“ sagte Alexander mit angeschaltetem Com-Gerät, zweifellos absichtlich.
„Es reicht um unvorsichtige Ásgaròr zu erledigen, außerdem hätte ich dir schon längst eine Kugel verpassen können, also spiele dich nicht so auf.“ertönte die leicht eingeschnappte Stimme einer der Wachen, Yuno konnte sich vage daran erinnern dass sie William gehörte, ein recht neues Mitglied in der Rebellengruppe und einer von Alexanders 'Schülern'. „Und jetzt geht rein und beeilt euch, der General wartet schon.“ Gemeint war damit General Zhao, ehemaliger Offizier in der terranischen Armee und verantwortlich für das 'Massaker von Minsk', eine der wenigen Schlachten welche die Terraner während der Invasion gewinnen konnten. Nahe der Stadt Minsk in Weißrussland gelang es knapp 10.000 Terranern unter General Zhao 30.000 Ásgaròr einzukesseln und vollkommen niederzumachen. Dies kostete Zhao zwar zwei Drittel seiner Truppen, verzögerte jedoch den Fall der Stadt um einen ganzen Tag was dazu führte dass das dortige Forschungslabor geräumt und evakuiert werden konnte. Diese Forschung war zudem unglaublich wichtig, denn aus ihr entstand zwei Jahre später die gefährlichste Waffe welche die Konföderation gegen das Imperium ins Feld führen konnte, der 'Harvester- T-01'. Die Forscher welche aus Minsk entkamen schafften es nach Zorora zu flüchten, dem Heimatplaneten der Zororaner, die großen, grauen Aliens mit vier Armen und enormer Stärke mit denen die Menschen Terras die Konföderation gründeten. Dort gelang es ihnen den Harvester zu bauen, ein Panzer mit der dicksten Panzerung überhaupt, wobei er jedoch weit wendiger ist als jegliche leichten Panzer die es gibt. Dazu kommt sein Hauptgeschütz, eine Kanone welche in der Lage ist selbst die Panzerung einer Korvette des Imperiums zu durchschlagen, die Schiffe welche sie Valkyr nannten. Bisher ist den Ásgaròr keine Möglichkeit eingefallen mit einem Harvester fertig zu werden, der seinem Namen gerecht wird und mit insgesamt vier Maschinengewehren reiche Ernte unter den feindlichen Infanteristen halten kann. Statistisch gesehen gewann die Konföderation sieben von zehn Kämpfen in denen Harvester ins Feld geführt wurden. 'Leider ist es nicht genug um den Krieg zu gewinnen' dachte Yuno während sie sich durch ein Gebüsch schlug wo eine Art Klappe im Boden versteckt war. Dort wartete auch schon William auf sie und begrüßte Yuno mit einem Lächeln und seinen Mentor mit einem bösen Blick, Enrique wurde einfach ignoriert, die beiden mochten sich einfach nicht. Der junge Wächter öffnete die Luke im Boden und gewährte der kleinen Gruppe somit Einlass in das Hauptquartier der Rebellen der Hebei- Provinz.

Es war kein besonders luxuriöses Hauptquartier, es bestand aus hunderten von Gängen und Kammern welche vor knapp 20 Jahren in den Boden gegraben wurden um als eine Art Rückzugsort zu dienen sollte jemals ein Feind auf Terra und in China landen und es schaffen alle wichtigen Garnisonen zu erobern. Der Komplex war insgesamt 16 Kilometer groß und hatte stabile Wände aus Stahl welche die Gänge am Einsturz hinderten, Waffenkammern, Schlafsäle, Speisekammern und sieben Energiegenerator. Vier von diesen waren jederzeit aktiv und versorgten die Rebellen mit allem an Strom das sie brauchten, zum Großteil bestand dieser Bedarf aus Beleuchtung für die Kammern und Gänge sowie Strom für die 'Küchen' und Überwachungs und Kommunikationszentralen. Die Rebellen waren bei weitem nicht zahlreich genug um das gesamte Tunnelsystem jederzeit zu patrouillieren und daher wurden sämtliche Eingänge elektronisch überwacht und immer drei Leute dort stationiert um Ausschau nach Feinden zu halten. Yuno und ihre Begleiter passierten eine der Trainingsräume auf ihrem Weg zum Kommandosaal wo der General auf sie wartete, in eben jenen Trainingsräumen wurde den Neuzugängen beigebracht was sie wissen mussten um zu überleben, außerdem gab es dort Schießstände an denen sie sich üben konnten. Nach einer Viertelstunde erreichten sie ihr Ziel, eine große Kammer im Zentrum des Komplexes in dem der General die Besprechungen durchführte, abgesehen von Yuno, Enrique und Alexander waren bereits gut 40 andere Leute anwesend. In der Mitte befand sich Zhao, ein kleiner, kahlköpfiger Chinese Mitte 60, mit einem faltigen Gesicht und einem kurzen, grauen Ziegenbart.
„Ah, gut euch zu sehen, ich hörte bereits dass ihr Erfolg hattet. Es trifft sich sehr gut dass ihr hier seid, eine Möglichkeit hat sich aufgetan.“ wandte sich der General an die Neuankömmlinge und wies ihnen Plätze an dem großen, metallenen Tisch in der Mitte zu.
„Soll das heißen wir greifen endlich Guyuan an?“ fragte Cooler, ein Truppfüher und Telekinet der sich noch nie richtig mit der Rolle eines Guerillakriegers anfreunden konnte. Die Rebellen waren in Trupps organisiert, jeder Trupp bestand aus 50 Mann und hatte 12 Spezialisten welche für die verschiedensten Dinge zuständig waren, Ausnahmen waren hier diverse Kommandotrupps wie der von Yuno.
„Nein, ich muss dich enttäuschen, das wird noch ein wenig dauern. Allerdings gibt es nun die Möglichkeit Sulutan zu befreien und von den Imperialen zu säubern.“ Ein Murmeln ging durch die Versammlung, Sulutan war ein Sekundärziel für die Rebellen, es hatte eine Garnison von knapp 1.000 Mann welche sich auf vier Baracken an den Kanten der Stadt und in ihrem Hauptquartier im Zentrum Sulutans eingerichtet hatten. Bisher hatte man es für zu risikoreich erachtet die Stadt zu stürmen. „Der Konvoi den ihr heute überfallen habt, Mister Lareza...“ er nickte Enrique zu „...war bei weitem nicht der einzige. Ganze 500 Soldaten wurden von Sulutan nach Guyuan geschickt, die Ásgaròr bereiten irgendeine große Offensive vor, wahrscheinlich gegen unsere Kameraden in Shanxi. Das ist die Gelegenheit um uns Sulutan zu holen.“
„Könnten wir es überhaupt halten wenn wir es erobert haben?“ warf Enrique ein, was durchaus berechtigt war. Selbst mit kleinerer Garnison würde es einiges kosten die Stadt zu erobern und wenn man sie nicht halten konnte war es eher fragwürdig ob man es überhaupt versuchen sollte.
„Ja, das können wir. Unsere vergangenen Aktivitäten haben uns die Anerkennung der Beijing-Gruppe gebracht und diese kommt in Form eines Gasai BX-01 Kampfläufers.“ Ein aufgeregtes Raunen ging durch die Menge. Gasai Industries hatte es vor knapp zwei Jahren geschafft ein Kampffahrzeug zu bauen welches wie ein Tier auf vier Beinen laufen konnte und keine Ketten benötigte. Diese Läufer waren unglaublich schnell und verfügten über ein rücken-montiertes, schwere Kampfgeschütz welches Projektile mit sehr hoher Geschwindigkeit durch die Luft feuerte. Ein BX war schwer zu treffen und konnte enormen Schaden austeilen, umso schlimmer war es für den Konzern als eine Lieferung von 26 Läufern in die Hände der Ragnarökír fiel. Wenn die Leute aus Beijing wirklich einen Läufer geschickt hatten hieß dies dass man wirklich vieles von der Hebei- Gruppe erwartete.
„Ein BX soll also reichen um eine Stadt zu halten? Wir haben nicht mal jemanden der ihn steuern könnte.“ warf eine Truppführerin von der gegenüberliegenden Seite des Tisches ein.
„Das stimmt nicht, zusammen mit dem Läufer wurde auch Miss Linda Kossev in unsere Gruppe versetzt, sie ist in der Lage den BX zu steuern.“ zerstreute Zhao den Einwand der Frau. Bevor noch irgendjemand etwas sagen konnte fuhr er fort. „Wir werden in der Lage sein die Stadt mit der Hälfte unserer Leute zu halten sobald die Truppen aus Guyuan ausgerückt sind. Allerdings wird der Angriff auf Sulutan nicht von der gesamten Gruppe geführt werden. Die Truppfüher Cooler, Wilson, Zhin, Ahmed, Pienza und Yao werden ihre Trupps ins Feld führen. Zusätzlich wird Miss Kossev dabei sein, sowie die Kommandotrupps von Lareza, Yin, Lilith und die Bastonne Zwillinge. Das dürfte genug Schlagkraft sein um den Unterschied in Zahlen auszugleichen.“ Yuno dachte kurz darüber nach und kam zu dem Schluss dass Zhao recht hatte. Yin führte die besten Nahkämpfer der Hebei- Provinz in die Schlacht was bei den Häuserkämpfen sicherlich hilfreich sein würde, sein Kommandotrupp bestand aus zehn Mann. Dazu noch die sechs Scharfschützen von Lilith und der BX dürften für ausgeglichene Verhältnisse sorgen. Bei den Bastonnes handelte es sich allerdings um zwei Brüder welche die selbe fantastische Eigenschaft teilten, ihre telekinetische Begabung. Beide waren als T2 eingestuft und hatten die selbe Mutation bei ihren Kräften. Im Gegensatz zu Yuno konnten sie zwar nichts durch die Luft wirbeln lassen, hatten jedoch die Gabe im Umkreis von 100 Metern um sich herum eine Art Barriere zu erschaffen die selbst Artillerie-Beschuss aushielt. Von ihrer Seite aus konnte man noch immer feuern und dem Feind schaden zufügen, die Schüsse der Gegner jedoch hielten in der Luft an und fielen zu Boden, manche Geschosse wurden gar zurückgeschleudert oder zur Seite. Die beiden waren, mit genug Vorbereitungszeit, in der Lage diese Barriere drei Stunden aufrecht zu erhalten. „Gibt es noch irgendwelche Fragen oder Einwände?“ Niemand schien welche zu haben und Zhao nickte zufrieden. „Sehr gut, morgen früh werdet ihr aufbrechen und euch nahe Sulutan einnisten, Mister Lareza, euer Kommandotrupp wird durch Miss Kossev verstärkt, holt euch außerdem noch vier weitere Leute eurer Wahl, ich weiß ihr bevorzugt kleine Trupps, aber in diesem Fall braucht ihr mehr Leute.“ mit diesen Worten war die Sitzung beendet und alle gingen ihres Weges.

Enrique hatte die Aufforderung des Generals recht locker genommen und sich sofort an die Arbeit gemacht alles neuen Leute für seinen Trupp aufzuspüren. Eine Stunde später waren sie alle in einer Besprechungskammer versammelt, von diesen gab es ungefähr zwei Dutzend im gesamten Komplex verteilt. Außer Yuno, Alexander und, natürlich, Enrique waren noch die fünf 'Neuen' da. Als erstes war dort Linda Kossev, eine junge, große Frau mit blasser Haut, blauen Augen und recht kurzen, braunen Haaren. Sie starrte einfach gelangweilt in die Luft als wenn sie das alles gar nichts anging, auch wenn sie Alexander hin und wieder interessiert Blicke zuwarf. Der Grund dafür war ohne Zweifel das Scharfschützengewehr welches er sorgfältig auseinandernahm und wieder zusammensetzte, es kam nicht oft vor dass man eine Waffe der Ásgaròr aus dieser Distanz war und wie Yuno von einem kurzen Gespräch mit Linda wusste war diese in Waffen vernarrt. Der zweite Neuzugang war William, der Wächter des Einganges von vorhin, was äußerst überraschend für ihn und alle anderen kam, außer Alexander welcher ihn scheinbar empfohlen hatte. Dann kam da noch Konstantin, ein Mann mittleren Alters welcher sich auf Explosive spezialisiert hatte, neben ihm stand Juan, ein alter Kampfgefährte von Enrique genauso wie die letzte im Bunde, eine polnische Soldatin namens Nina welche ebenfalls vor vier Jahren in New York gekämpft hatte und die einzige Überlebende der Kämpfe um Shanghai war. Sie war zwar gerade einmal zwei Jahre älter als Yuno, war jedoch als T2 eingestuft worden und besaß unglaubliche telekinetische Kräfte, Yuno hatte einmal gesehen wie die Polin bei einer Übung gleich fünf Bäume zugleich und vollkommen synchron aus dem Boden gerissen hatte. Dies war eine wahre Meisterleistung welche von einem langen Training zeugte. Enrique räusperte sich kurz und alle Köpfe wandten sich zu ihm
„Gut, ich habe bereits mit den anderen Anführern der Operation gesprochen und wir haben einen Schlachtplan festgelegt. Unsere kleine Truppe wird Trupp Yao bei ihrem Ansturm auf die westliche Baracken unterstützen und dafür sorgen dass die Verluste so niedrig wie möglich sind. Miss Kossev wird die Erlaubnis erhalten sich vom Trupp zu entfernen und nach eigenem Ermessen vorzugehen da sie den BX besser kennt als wir und sicherlich besser damit umgehen kann. Nina hat freie Hand bei der Nutzung ihrer Fähigkeiten, ebenso wie Yuno. Was Alexander und sein Schüler machen werden müssen wir vor Ort festlegen da ich nicht genau weiß wie es dort aussieht. Konstantin und Juan werden immer in der Nähe von mir Yuno und Nina sein, alles klar?“ alle nickten. „Irgendwelche Fragen?“
„Eigentlich nur eine, ist es sicher dass die Garnison aus Guyuan nach Shanxi verlegt wird?“
fragte Nina vorsichtig.
„Nein, das ist nicht sicher. Es kann genauso gut sein dass sie nach Beijing gehen oder gar nach uns suchen werden, deshalb hat General Zhao auch so viele Truppen hier gelassen. Er will sich sicher sein dass er das Hauptquartier halten kann, falls die Imperialen uns hier finden. Noch was? Gut, morgen in aller Früh brechen wir auf, also schlaft solange ihr noch könnt.“

Enrique hatte nicht zu viel versprochen. Um Punkt fünf Uhr am Morgen verließ der Kommandotrupp den Bunkerkomplex und machte sich auf den Weg nach Norden, Richtung Sulutan. Der Weg führte sie zuerst auf eine recht große Lichtung wo bereits fünf Rebellen auf sie warteten und alles andere als glücklich aussahen. Sie saßen an einem kleinen Lagerfeuer vor einem großen Schneehaufen und versuchten verzweifelt sich zu wärmen. Als einer von ihnen Linda kommen sah sprang er auf und winkte ihnen zu.
„Na endlich! Ich dachte schon ihr kommt gar nicht mehr und überlasst uns dieses Spielzeug hier.“ Linda lachte kurz auf und rief dann zurück
„Eher würde ich euch meinen Erstgeborenen geben! Ihr könnt dann zurück zum Bunker, danke fürs aufpassen!“ Während die Männer dankbar nickten und alles zusammenpackten kletterte Kossev auf den Hügel und begann mit bloßen Händen zu graben bis sie eine Art Cockpit freilegte. Mit einem Druck auf einen Knopf begann das Gefährt zu summen und auf dem Glas erschienen die Zahlen 0-9. Linda klickte schnell einige von ihnen an und das Glas des Cockpits fuhr zischend nach hinten, woraufhin der Sitz des Piloten freigelegt wurde in den sich Linda auch sogleich schwang. Keine Minute später erhob sich der Läufer unter dem Hügel und schüttelte den Schnee ab, woraufhin Yuno zum ersten mal einen BX-01 sehen konnte. Der hatte vier Beine, ragte 3 Meter hoch in die Luft und war 5 Meter lang. Linda saß ganz in der Front, sozusagen am 'Kopf' des Läufers, wo sich auch drei Maschinengewehre befanden. Auf dem Rücken war dann das Hauptgeschütz, eingefahren war es nur einen Meter lang und nahm kaum Platz ein, ausgefahren jedoch erreichte es eine Länge von 3,4 Metern und feuerte seine tödlichen Geschosse mit ungeheurer Präzision. Die Panzerung des Läufers war weiß gefärbt worden um in der Umgebung nicht allzu sehr aufzufallen. Nach weiteren vier Minuten in denen Linda alle Instrumente kontrollierte setzte sich der Trupp endlich wieder in Bewegung und näherte sich mit jedem Schritt seinem Ziel.

Gegen Abend war es dann soweit, die Truppe erreichte ein Waldstück knappe drei Kilometer von der Stadt entfernt. William, welcher als Späher voraus gegangen war, kehrte gerade zu ihnen zurück und berichtete im Flüsterton von seinen Beobachtungen.
„Einen Kilometer weiter nördlich, beinahe am Ende des Waldes, befindet sich ein Beobachtungsposten des Imperiums. 20 Männer und sogar ein Drakír, der Posten scheint ihnen sehr wichtig zu sein wenn die sogar so ein Ding dafür abstellen da Wache zu halten.“ Die Drakír waren die häufigsten Panzer welche die Ásgaròr in den Kampf schickten und es gab ihn in sechs verschiedenen Formen, je nachdem was ihre Aufgabe war. Íld Typen waren gegen feindliche Infanterie gerichtet und hatte sowohl einige Maschinengewehre als auch einen riesigen Flammenwerfer als Waffe. Die Reichweite dieser Flammen betrug ganze 200 Meter und dank eines enormen Tanks konnten sie bis zu 20 mal einen langen Flammenstoß von sich geben, bis die Tanks gewechselt werden mussten. Ís hingegen waren die Panzer welche das Imperium in kalten Gegenden oder auf kalten Planeten benutzte, diese kamen viel besser mit eiskalten Temperaturen zurecht als die anderen Typen und hatten zudem eine dicke Panzerung und waren auch etwas geräumiger. Die Imperialen benutzten sie meist als schwer gepanzerte Transporter und daher hatten sie nur eine leichte Bewaffnung. Panzer des Typs Mjørket waren Gefährte mit riesigen Kanonen welche eine gewaltige Reichweite hatten und mit ihren Geschossen ohne Probleme einen Trupp der Rebellen ausschalten konnte der sich in zu enger Formation befand. Ljys Drakír waren schnelle und wendiger Panzer welche dafür geschaffen wurden feindliche Artillerie auszuschalten. Ihre Kanonen waren stark genug um Panzer der Terraner zu zerstören, war jedoch nicht wirklich für den Beschuss von Infanteristen geeignet. Die letzten beiden Typen, Vínd und Vatn waren die beiden seltensten Typen. Vínd Drakír waren FLAK-Panzer welche die Luftunterstützung des Feindes ausschalten sollten während Vatn Typen amphibische Fahrzeuge waren und eine Mischung aus Ís und Íld Drakír waren. Ihre Aufgabe war es Truppen via Seeweg an die vorderste Front zu bringen und dann die Frontreihen der Feinde mit ihren Maschinengewehren zu verheeren.
„Konntest du erkennen was für ein Panzer es war?“ fragte Enrique.
„Ja, es war einer dieser Feuerspucker, richtig hässlich was die Dinger anrichten können.“
„Macht euch darum keine Sorgen, ich kann ihn ohne Probleme ausschalten.“
teilte Linda dem Trupp über ihre Com-Einheit mit. „Gebt mir nur den Befehl und das Ding ist weg.“ Enrique dachte kurz nach und meinte dann
„Nein, noch nicht. Wir warten hier bis alle anderen Trupps in Position sind. Wenn wir vorher zuschlagen könnte es sein dass wir unsere Feinde vorwarnen, und das wollen wir doch nicht. Sobald der Angriff auf Sulutan beginnt werden wir den Außenposten zerstören, danach kann nichts mehr die Eroberung der Stadt verhindern.“
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Re: [Sci-Fi] Æsenes Kall: Ruf der Asen

Beitragvon Mimir » 22. Juli 2013 03:53

Erdjahr 2903, Yuno Gasai in einem Waldstück 3 Kilometer vor Sulutan, China:
Es dauerte noch qualvolle sechs Stunden bis die anderen Trupps in Position waren und der Angriff starten konnte. Die Zeit des Wartens verbrachte jeder anders, Alexander und William lagen nahe des Außenpostens der Imperialen und beobachteten die Männer und Frauen dort um sicherzugehen dass niemand sich in die Nähe der Rebellen verirrte. Enrique unterhielt sich leise mit Juan und Nina während Yuno Löcher in die Luft starrte und den Blick hin und wieder zu Linda schweifen ließ die gelangweilt auf dem Rücken ihres Kampfläufers lag und in einem Holobuch las. Die Villa der Gasais in Osaka war voll von Büchern gewesen, Holobücher und richtige. Die Familie war praktisch im Besitz einer riesigen Bibliothek und Yuno hatte dort viel Zeit verbracht. Es befanden sich dort auch tausende von alten Filmen, Musikstücken und sogar etwas dass sich Schallplatten nannte. Dies waren seltsame, zerbrechliche Scheiben welche früher wohl einmal dazu benutzt wurden um Musik abzuspielen, es war wahrlich faszinierend zu sehen wie weit die Menschheit sich entwickelt hatte. Yuno seuftzte leicht und wandte sich an Linda
„Was liest du da?“ Die kurzhaarige Rebellin schreckte kurz auf und sah sich verwirrt um.
„Ein altes Buch, nennt sich Herr der Ringe, ganz interessant auch wenn es normalerweise nicht meine Sache ist Bücher zu lesen die mit ewig langen Beschreibungen vollgestopft sind. Die Buchreihe ist schon ziemlich alt, hat trotzdem ziemlich lange überdauert. Weißt du wann es endlich losgeht?“
„Leider nicht, aber die anderen Trupps dürften bald in Position sein, dann können wir zuschlagen. Du bist dir sicher dass du den Panzer ausschalten kannst?“
Linda sah leicht beleidigt zu Yuno herunter
„Machst du Witze? Ich könnte mit einem BX ohne Probleme drei Panzer ausschalten, du hast bisher nicht gesehen wie schnell sich diese dieses Ding bewegen kann. Du kommst doch aus der Gasai Familie, stimmts? Wie kommt es dass du hier mit den Rebellen rumhängst und nicht bei deiner Familie bist?“ Diese direkte Frage ließ Yuno einen Moment sprachlos dasitzen. War diese Frau nur neugierig, oder vertraute sie ihr etwa nicht? Yuno ließ sich nichts von ihrer Unsicherheit anmerken als sie antwortete
„Warum? Weil es falsch ist was mein Adoptivvater...“ sie legte eine starke Betonung auf dieses Wort, „... getan hat. Er hat unsere Heimat einfach so verkauft, an ein blutrünstiges Imperium dass alles versklavt dass ihnen in die Finger kommt, und dass nur um ein wenig mächtiger zu werden.“ Linda zog die Augenbrauen hoch
Ein wenig mächtiger? Das scheint mir ein bisschen untertrieben. Außerdem ist es doch nur in der Natur des Menschen immer mehr zu wollen, ich bin mir sicher viele andere hätten das selbe getan wie dein Vater wenn sie die Möglichkeit gehabt hätten, aber egal. Also ist es guter, alter Patriotismus der dich zu den Rebellen gebracht hat?“
„Natürlich, dich etwa nicht?“ Yuno war leicht schockiert davon mit welcher Leichtigkeit die Pilotin den Verrat der Gasais hinnahm. Linda schüttelte den Kopf als Antwort auf Yunos Frage, ihr Gesicht wurde finsterer und irgendwas jagte Yuno einen Schauer über den Rücken.
„Nein, ich bin nur hier um Rache zu üben, Rache für den Tod meines Bruders. Er wurde von einem Trupp Bersékir getötet, in Minsk. Er war einer der Wissenschaftler des Harvester Projekts, einer der wenigen die nicht entkommen konnten. Ich habe mir das Schriftzeichen gemerkt dass diese Barbaren auf ihrer Schulter trugen, und wenn ich sie jemals wiedersehe werde ich sie töten.“ Vielleicht bildete Yuno es sich nur ein, aber es schien als wäre es deutlicher kälter geworden während die andere Frau sprach. Bevor sie jedoch weiter darüber nachdenken konnte tippte Enrique ihr auf die Schulter.
„Es geht los, alle Trupps sind bereit und warten nur noch auf uns, also startet den Läufer und lasst uns den Außenposten überrennen.“

Keine 15 Minuten später befand sich der gesamte Kommandotrupp, abgesehen vom BX-01 und Linda, keine 200 Meter vom Außenposten des Feindes entfernt. Yuno warf einen schnellen Blick über den Posten während sie warteten. Eine recht große Hütte stand in der Mitte von mehreren Sandsäcken und Stacheldrähten welche als provisorische Verteidigungslinie aufgestellt waren. In einer Ecke stand ein Zelt in welches mehrere Kabel führten, höchstwahrscheinlich waren dort die Kommunikationsgeräte aufgestellt. Zur Seite des Waldes in dem sich der Trupp befand waren zwei schwere Maschinengewehre aufgestellt worden, beide von grimmig drein blickenden Männern bemannt. Direkt hinter ihnen stand der Drakír, allen Anschein nach lief dieser auf Hochtouren und war vollkommen einsatzbereit, denn der Motor des Panzers brummte und die kleinen Maschinengewehre an der Front des Panzers bewegten sich unruhig hin und her, immer auf der Suche nach einem Ziel. Eben jenes Ziel kam in genau diesem Augenblick aus dem Wald gesprungen, im wahrsten Sinne des Wortes. Es war wirklich beeindruckend was ein BX leisten konnte, mit normalen Schritten war das Ding nicht viel schneller als ein gewöhnlicher Panzer in Schrittgeschwindigkeit, sobald jedoch der Modus umgestellt wurde gab es kaum ein Fahrzeug dass mit ihm mithalten konnte. Denn so stieß sich der Läufer mit seinen Beinen vom Boden ab und überbrückte eine Distanz von knapp 14 Metern mit einem Satz, hielt nicht mal eine Sekunde inne und hüpfte sofort weiter. Linda landete mit ihrem BX also direkt auf einem der unglücklichen Soldaten an den stationären Gewehren und fuhr sofort die Kanone aus. Der Drakír versuchte zwar noch zu drehen um den Läufer in eine Feuerbrunst zu hüllen, war jedoch zu langsam. Aus nicht einmal vier Metern Entfernung schlug das Geschoss des BX in die Seite des feindlichen Panzers und trat auf der anderen Seite aus, der Schuss hatte es dabei geschafft den Großteil der Besatzung des Panzers auszuschalten und machte nun einen Satz auf die Hütte zu aus der leicht verschlafen wirkende Soldaten kamen. Enrique gab ein Zeichen und der Trupp stürmte vorwärts und überraschten den überlebenden Soldaten am Eingang zum Außenposten. Dieser warf sich zur Seite als er merkte dass sowohl Yuno als auch Nina auf ihn angelegt hatten, landete dadurch jedoch mitten in der Kugel von Alexander der irgendwo weiter hinten in einer Schneewehe hockte und seelenruhig einen Imperialen Soldaten nach dem anderen ausschaltete. Yuno stürmte zusammen mit Juan in das Lager vor und rannte zum Zelt wo sie die Kommunikationsgeräte vermutete. Ein Raketenwerfer wurde aus der Hütte abgefeuert, verfehlte den BX und schlug direkt vor Juan ein. Der Soldat wurde dadurch zurückgeschleudert und landete irgendwo bei dem beinahe zerstörten Panzer dessen restliche Besatzung sich ein Feuergefecht mit Nina und den beiden Scharfschützen des Trupps lieferten. Schließlich erreichte Yuno das Zelt und stürzte herein, was ihr beinahe zum Verhängnis wurde. Eine große, blonde Frau welche im Zelt stand wirbelte herum und schlug mit einem großen Kampfmesser nach der jungen Gasai. Yuno reagierte aus Instinkt und dies rettete ihr Leben, reflexartig riss sie ihre rechte Hand hoch und sandte einen panischen Gedanken aus, 'Stopp!'. Geballte, telekinetische Energie ging von ihrer Hand aus und traf den rechten Arm der Ásgaròr welcher sofort abgerissen wurde. Die Frau guckte kurz sichtlich verwirrt nach hinten, wo ihr Arm ein Loch in die Zeltwand gerissen hatte, bevor Yuno ihr aus nächster Nähe in die Brust schoss. Die Telekinetin stellte sicher dass niemand von diesem Zelt aus kontaktiert wurde seit Beginn des Angriffes und stürmte dann wieder nach draußen wo die Gefechte auch zu einem Ende gekommen waren. Enrique stand über Juan und sah bestürzt zu seinem alten Freund herab. Dieser blutete aus einer Wunde am Bauch welche durch irgendwelche Splitter gerissen wurden und aus einer Wunde am Kopf, welche vom Aufprall stammte.
„William, schaffe ihn in die Hütte und kümmere dich um ihn, wir müssen weiter nach Sulutan, wir können uns keine Verzögerung erlauben.“ Der junge Scharfschütze wollte protestieren, schwieg jedoch als er den vernichtenden Blick Enriques sah.
„Schon gut, schon gut, Sir. Ich werde auf ihn aufpassen.“
„Sehr gut, ich verlasse mich auf euch. Ihr anderen kommt mit mir, los!“
Mit diesen Worten stand der Truppführer auch schon auf und rannte los, trotzdem konnte Yuno nicht anders als daran zu denken dass der Verlust von gleich zwei Männern noch vor Beginn der eigentlichen Schlacht ein schlechtes Omen war.

Es dauerte nicht lange bis der Trupp das Ziel erreichte, eine der Baracken des Feindes. Yuno ließ schnell einen Blick über Sulutan schweifen, es war eine Kleinstadt ohne irgendwelche Besonderheiten, abgesehen von den Baracken und dem Hauptquartier der Imperialen in der Mitte Sulutans gab es keine Gebäude die mehr als drei Stockwerke hatten. Dort wartete auch bereits Trupp Yao auf sie. Yao war wie General Zhao ein Veteran des Krieges gegen das Imperium und hatte bereits viele Schlachten erlebt. Er nickte Enrique zu
„Schön dass ihr da seid, hier stimmt nämlich irgendetwas nicht.“
„Was soll das heißen? Was stimmt nicht?“
„Es gibt hier keine Imperialen, wir haben die Baracke bereits durchsucht, keine Feinde. Ähnliche Berichte kommen von den anderen Seiten der Stadt, wir können nur vermuten dass die Feinde ins innere der Stadt geflohen sind.“
„Geflohen? Ásgaròr fliehen nicht, sie stellen sich dem Kampf, es sei denn irgendwo gibt es eine bessere Position zum kämpfen wo mehr Gegner getötet werden können.“
„Ihr glaubt also sie locken uns in eine Falle?“
„Unwahrscheinlich ist es nicht, haltet also die Augen offen und seid vorsichtig sobald wir in der Stadt sind. Wo befinden sich die Bastonnes?“
„Leider auf der gegenüberliegenden Seite der Stadt, es wird keinen Schutz für uns geben. Außerdem würde es eh nichts helfen, ihr schleppt ja gleich zwei Telekineten mit.“
Leider hatte der Truppführer recht. Das natürliche Kraftfeld um einen jeden Telekineten verhinderte jegliche Art von Telekinetik innerhalb seines Radius, inklusive der schützenden Barriere der beiden Brüder. Bevor irgendwer noch etwas sagen konnte gesellte sich der Kommandotrupp von Yin zu ihnen. Jeder von Yins Leuten trug ein Hellstorm- Sturmgewehr in der Hand und hatte ein Schwert auf dem Rücken welches den Katana aus dem alten Japan nachempfunden waren. Die Hellstorm waren die beliebtesten und am meisten verbreiteten Gewehre der terranischen Streitkräfte. Es wog nicht mehr als 3,1 Kilogramm und maß insgesamt 1,2 Meter, es hatte eine Magazin von 45 Schuss und eine eher mittelmäßige Kadenz, dafür jedoch mit einem akzeptablen Rückstoß. Außerdem war unter jedem Hellstorm ein kleiner Flammenwerfer angebracht, dieser hatte eine Reichweite von 5 Metern und nur einen 'Schuss'. Dafür waren die Flammen jedoch heiß genug um sich selbst durch die Panzerung eines Bersékir zu brennen.
„Ich hoffe wir haben nichts verpasst.“ meinte Yin in einem lockeren Plauderton. Sie war die jüngere Schwester Yaos, hatte jedoch nicht in der Armee gedient. Sie arbeitete zusammen mit dem Rest ihres Trupps für den Geheimdienst und hatte die Aufgabe 'unerwünschte Elemente' von der Erde zu entfernen. Nach dem Fall Terras war sie recht schnell an die Ragnarökír geraten und war zusammen mit Zhao, Brigg und Anderson eine der Gründer der 'Terra- Zelle' der Rebellengruppe. Brigg und Anderson waren Generäle welche für Europa und Afrika zuständig waren, und sie waren es welche die Gruppe auf Terra so groß und schlagkräftig gemacht hatten.
„Nein, im Gegenteil. Wir wollten gerade anfangen. Wir sollten uns vielleicht ein wenig vermischen um eine bessere Chance im Häuserkampf zu haben.“ Meinte Yao und Yin und Enrique nickten.
„Yuno! Du kommst mit mir, Nina, Cheon und dem BX. Teilt den Rest meiner Kommandos unter euch auf.“ meinte Yin und bedeutete Yuno, Nina und Linda ihr und einem Mann ihres Trupps zu folgen. Yuno warf noch einmal einen unsicheren Blick auf Enrique, doch dieser schien wirklich mit dieser Aufteilung einverstanden zu sein, und so machte sie sich daran der Truppführerin zu folgen. Yuno kannte sie bereits ganz gut, Yin war eine der Ersten welche die junge Gasai mit offenen Armen empfangen hatten, etwas wofür Yuno ihr schon immer sehr dankbar war.

Nach einer Weile geriet Yuno mit ihrer Gruppe an einige Imperiale Soldaten welche sich in einem Haus verschanzt hatten und von dort auf die vorrückenden Truppen feuerten. Während Linda mit ihrem Läufer Deckungsfeuer gab rückte der Rest des neu formierten Trupps zur Tür vor, Yin und Cheon auf der einen Seite, Yuno und der Rest auf der anderen. Cheon zählte bis drei, dann riss er die Tür auf und schleuderte eine Blendgranate hinein, gefolgt von einer Fragmentgranate. Nachdem diese explodiert war stürmten sie alle in das Haus, Yuno sicherte zur rechten Seite ab und sah dort die Leichen von drei Imperialen, getötet durch die Granate. Yin wollte gerade neue Anweisungen geben als auf der Treppe eine Gruppe von sechs Ásgaròr erschien und anfing zu schießen. Yuno hechtete hinter einem Schrank in Deckung während die Kugeln der Feinde den Fußboden aufrissen. Ein Streifschuss erwischte Nina an der Wange woraufhin diese die Schützen mit einer zornigen Handbewegung an die Wand klatschte. Die Männer standen nicht mehr auf. Yin gab Nina ein Zeichen ihr zu folgen und wies Cheon an mit Yuno zu gehen. Die beiden sollten sichergehen dass unten alles frei war während Yin und Nina die obere Etage säuberten. Durch eine schmale Tür gelangten sie in das Wohnzimmer des Hauses. Dort lagen drei tote Ásgaròr und ein tote Mann mittleren Alters. Er schien ein Sympathisant der Rebellen gewesen zu sein. Sobald der Angriff startete und die Imperialen in sein Haus kamen schien er durchgedreht zu sein und hatte drei von ihnen erschossen bevor sie ihn ein einen Klumpen Fleisch verwandelten. Wie es sich herausstellte war niemand mehr im gesamten Haus und so setzte der Trupp seinen Weg fort, bis sie schließlich in einer Seitengasse auf zwei Imperiale stießen welche scheinbar gerade auf dem Weg zum HQ waren. Einer von ihnen reagierte schneller als alle anderen Anwesenden, zückte sein Gewehr und schoss mindestens fünf Kugeln in den Körper von Cheon bevor Yuno ihn mit einem Kopfschuss ausschalten konnte. Der zweite Gegner schien sein Gewehr bereits geleert zu haben und zückte eine Pistole, bevor er jedoch zu einem Schuss kam wurde er vom Hauptgeschütz des BX-01 in einen Blutfleck verwandelt. Schließlich erreichte der Trupp den zentralen Platz von Sulutan wo sich das Hauptquartier der Garnison befand. Dieses war das alte Rathaus der Stadt welches für die Zwecke der Ásgaròr umgebaut wurde. Es tobten bereits schwere Kämpfe hier und die Trupps der Rebellen die versuchten den Eingang des Rathauses zu stürmen fuhren schwere Verluste ein. Mit der Ankunft des BX änderte sich dies jedoch. Die Maschinengewehre des Läufers sorgten dafür dass der Beschuss des Feindes aus den oberen Etagen eine Weile lang verstummte woraufhin Yin, Yuno, Nina und zehn weitere Rebellen zum Rathaus rannten. Dort angekommen schossen sie sich ihren Weg durch die Gänge frei, bis sie schließlich vor dem Raum des Kommandanten der Garnison standen. Yin riss dieses mal die Tür auf und stürmte sofort herein, jedoch fanden die Rebellen nicht das was sie suchten. Der Raum war leer, keine Spur des Kommandanten war zu sehen. Einer der Rebellen sah sich um und meinte
Seltsam, im Falle eines Kampfes sind die Anführer der Ásgaròr immer entweder in ihrem Kommandoraum oder an vorderster Front, jedoch hat man niemanden gesichtet der einen so hohen Rang haben könnte.“ In diesem Moment hörte Yuno es, fernes Getrampel von schweren Stiefeln auf dem steinigen Boden des Hauptquartiers. Auf der gegenüberliegenden Seite des Zimmers flog die Tür auf und sechs Gestalten betraten den Raum durch diese, weitere sechs kamen hinter ihnen ins Zimmer. Es waren Soldaten, und nicht nur irgendwelche Soldaten. Es waren Bersékir. Sie alle sahen aus als wenn sie schon in hunderten Schlachten waren, ihre Brustpanzer waren abgenutzt und hatten viele Kerben und Scharten von diversen Geschossen oder Messern. Keiner der Männer trug einen Helm, sie alle hatten wilde und raue Gesichter mit langen Haaren und zotteligen Bärten. Sie alle hatten eine Pistole und eine Axt in der Hand, über ihren Schultern hing eine Art Sturmgewehr. Der Anführer der Bersékir trat vor und sprach auf Englisch, wenngleich mit einem extremen Akzent
„Das war es für euch, gebt auf. Dies ist eure einzige Chance lebend aus der Stadt zu kommen. Ihr habt fünf Sekunden Zeit um...“ weiter kam er nicht. Yin schoss zweimal mit ihrem Hellstorm auf die Brustplatte des Sprechers was diesen zurücktaumeln ließ bevor sie die Waffe herum schwang und gleich zwei Feinde mit dem montierten Flammenwerfer grillte. Der Rest der Rebellen hatte nicht so viel Glück, die Pistolen der Imperialen streckten einen Großteil der Rebellen nieder die mit ihnen in das Rathaus gestürmt waren bevor sie sich mit ihren Äxten in den Nahkampf warfen. Warum auch immer eine Eliteabteilung des Imperiums hier war, mit einer Telekinetin hatten sie nicht gerechnet. Mühelos gelang es Yuno gleich zwei Bersékir gegen die Wand zu schleudern und somit den Rebellen etwas Atemraum zu schaffen. Es war jedoch hoffnungslos, keine Minute später waren nur noch Nina, Yin und Yuno übrig, die anderen hatten mit ihren Kampfmessern keine Chance gegen die verstärkten Äxte der Imperialen gehabt. Fünf dieser Bersékir waren noch am Leben und ihr Anführer lieferte sich einen Zweikampf mit Yin. Sie blockierte einen Schlag mit ihrem Schwert und ließ die Klinge des Feindes dort abgleiten, dann wirbelte sie herum und zog eine Pistole mit der sie einem Feind in den Kopf schoss der gerade auf Yuno zu rannte. Diese klatschte den letzten Gegner auf ihrer Seite gegen die Wand und verpasste ihm einen Kopfschuss während Nina ohne Probleme die beiden anderen Feinde in rote Flecke auf der Wand verwandelte. Da ertönte ein Schmerzensschrei von Yin und die beiden anderen wirbelten herum. Der Bersékir hatte es geschafft seine Axt in der Schulter der Chinesin zu versenken, hatte sich dabei jedoch selber auf dem Schwert der Frau aufgespießt, dieses steckte nun direkt in seiner Brust. Blut spuckend brach der Mann zusammen und ließ die Axt los. Nina rannte sofort zu Yin um sie zu verarzten während Yuno Enrique kontaktierte.
„Wir haben es geschafft das Rathaus zu erobern, Chef. Aber irgendwas stimmt hier nicht. Hier waren Bersékir und haben uns ganz schön ins Schwitzen gebracht. Hast du eine Ahnung warum die hier waren?“
„Nein, aber das ist in der Tat merkwürdig. General Zhao hat mir im übrigen berichtet dass die Shanxi Garnison ausgerückt ist, wohin das weiß niemand. Wir sollten uns jetzt daran machen den Rest der Stadt zu durchsuchen um die letzten Feinde auszumerzen. Danach sollten wir uns schleunigst an die Bürger richten und sie davon informieren dass sie nicht länger unter der Herrschaft der Ásgaròr stehen, sondern wieder freie Menschen sind.“
„Hört sich gut an, Chef. Wir werden hier ein wenig aufräumen und gucken was wir finden können. Wir sollten auch General Zhao informieren, vielleicht kann er uns ja Verstärkung schicken.“
„Wir werden sehen, ich denke aber nicht dass wir so viel mehr Leute brauchen werden, Enrique Ende.“
Nachdem die Verbindung unterbrochen wurde wandte Yuno sich an Nina, diese nickte ihr erleichtert zu um zu zeigen dass Yin die Wunde überleben würde. Yuno sank an einer Wand zusammen, erschöpft vom heutigen Tag, doch es war es wert gewesen. Der erste Schritt darin Terra wieder zu befreien, und möge er noch so klein sein, wurde getan. Jetzt war es nur noch eine Frage der Zeit bis die Ragnarökír die Ásgaròr vom Planeten schmeißen würden, das wusste Yuno tief in ihrem Herzen. Und dann, dann wäre der Tag der Abrechnung mit ihrem verräterischen 'Vater' gekommen...
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Kawaii Kingdom (Aura Kingdom AAR mit Vanidar)
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