The Cynnide Chronicles - Die Geschichte einer Dynastie

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Cynredd ap Ifon
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Re: The Cynnide Chronicles - Die Geschichte einer Dynastie

Beitragvon Cynredd ap Ifon » 27. Oktober 2013 23:35

In der Zwischenzeit hatten wir die Nachricht erhalten, daß König Orpheos im 31. Jahr seiner Herrschaft verstorben war und Tantalos als seinen Nachfolger ausgewählt hatte. Was den alten König dazu bewogen haben mochte, unseren General, der in Troja vollkommen unbekannt war, zu seinem Erben zu bestimmen, konnten wir uns nicht erklären, auch wenn wir natürlich begeistert von dieser Entscheidung waren. Jedoch gab es einen weiteren Anwärter namens Kypselos, der damit ganz und gar nicht einverstanden war und sich deshalb selbst als König bezeichnete.

Es war ein Beweis meiner Befürchtungen, daß Tantalos diese Beleidigung nicht weiter zu verfolgen gedachte: Erstens interessierte er sich überhaupt nicht für den Osten und handelte ohnehin mittlerweile nach seinen persönlichen Vorstellungen, zweitens hatte er auch wenig Möglichkeiten, darauf überhaupt zu reagieren, denn Armeen für einen Krieg gegen Kypselos hatte er nicht zur Verfügung.

Deshalb schickte er Kypselos einen Brief, indem er ihm mitteilte, er könne sich gerne König nennen, wenn er das denn wolle. Tantalos sei auch durchaus bereit, ihn als Erben anzuerkennen. Solange habe sich Kypselos aber aus Thrakien herauszuhalten. Sollte er es etwa wagen, eine ihm treue Armee über die Meerenge zu schicken, würde Tantalos "das Jüngelchen jagen und seinen nackten Hintern auf kleiner Flamme rösten!" Kypselos verzichtete zwar auf eine Antwort, rührte sich aber tatsächlich nicht. Ob er ahnte, daß seine Armee ohnehin nicht rechtzeitig eintreffen würde?

Leonatos, der ja Therande erobert hatte - ich vergaß, Bilder einzufügen -, machte sich nun auf den Weg nach Endirudinoi, genau jener Stadt, an der sich Kleombrotos bereits die Zähne ausgebissen hatte. Nachdem er jedoch vernommen hatte, daß die Spartaner es wohl lustig fanden, in seinem Rücken Therande glatt wegzukaufen, überlegte er es sich anders und kehrte zurück.

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Wenn auch seine Armee nicht mehr in der Lage wäre, vorzurücken, wäre dieser Krieg nie zu gewinnen. Deshalb glaubte Leonatos, das Risiko eingehen zu müssen und verließ die Stadt wieder. Zu seiner Überraschung hatten sich jedoch im Gebirgspaß die Spartaner mit mehreren Armeen gesammelt und wollten eigentlich nach Osten vorstoßen. Sie griffen direkt an.

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Die Leonatos-Armee kämpfte mehr als nur tapfer, es gelang ihr, zwei Armeen zu schlagen und drei Generäle zu töten, am Ende sorgte jedoch die Erschöpfung unserer Soldaten dafür, daß der Feind so gerade eben siegreich blieb. Leonatos mußte sich daher gen Lyknidos zurückziehen und seine Truppen neu aufstellen. Nun war aber wiederum Kleombrotos einsatzbereit, er übernahm also wieder seine Aufgaben von Leonatos und marschierte erneut gen Endirudinoi.

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Die etwas merkwürdige Zusammenarbeit der beiden Generäle, getrennt marschieren, getrennt zuschlagen, sorgte dafür, daß die Spartaner Mühe hatten, ihre ursprünglichen fünf Armeen wieder in einen kriegsfähigen Zustand zu versetzen, dies umso mehr, da ihnen die Generäle ausgegangen waren. Selbstverständlich war es für Kleombrotos dennoch eine schwierige Kraftprobe, die er aber sehr umsichtig meisterte. Natürlich ging uns aber - wie konnte es anders sein? - Therande wieder verloren...

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Wie sah die Suche nun bei unseren Südarmeen aus? Im Grunde nichts Neues, ich verbrachte sehr viel Zeit mit meinem Sohn, erzählte ihm alles, was ich von trojanischer Geschichte wußte, er wiederum las mir Verse aus einem Buch eines Mannes namens Homer - hatte ich diesen Namen nicht irgendwo schon mal gelesen? - vor, in dem der Trojanische Krieg vollkommen falsch dargestellt wurde. In diesem Buch ging es so grob darum, daß sich alle Griechen vor den trojanischen Mauern versammelt und die Stadt nach langer Belagerung niedergebrannt hatten. Ich erinnerte mich dunkel daran, daß diese Geschichte sogar recht gut unsere Ängste und Befürchtungen zu der Zeit eingefangen hatten, als wir uns noch im heftigsten Gerangel mit den Ostvölkern befanden und immer wieder befürchten mußten, daß die Griechen kämen. Letztlich bewog mich auch diese Geschichte, die den Krieg in gewisser Weise anklagte und auch die Sinnlosigkeit dessen hervorhob, meine Kameraden zu verlassen und dem Kriegshandwerk zu entsagen. Die Geschichte deckte sich auch mit meinen Beobachtungen während der Schlachten gegen die Spartaner, aber ich mußte mir auch eingestehen, daß ich für Kämpfe schlicht zu alt geworden war. Mein ganzes Leben lang hatte ich an der Seite des Generals Tantalos gekämpft, nie wurden wir besiegt. Ich merkte jedoch, daß unser General allmählich an der Verantwortung körperlich zerbrach, er war ja auch nicht jünger als ich. Als dann Tantalos im vierten Jahr seiner Herrschaft in Pellion starb, war für mich der Moment endgültig gekommen. Wir betrauerten unseren großen General aus tiefstem Herzen, und niemand wußte, wie es nun weitergehen würde. Außer mir. Ich würde noch in Pellion bei Cynnimos bleiben, bis die Armee den Vormarsch Richtung Peloponnes aufnehmen würde. Dann würde ich nach Odrysai gehen.

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Re: The Cynnide Chronicles - Die Geschichte einer Dynastie

Beitragvon Cynredd ap Ifon » 28. Oktober 2013 21:14

In friedlicher Untätigkeit verbrachte ich die Zeit mit meinem Vater, denn glücklicherweise konzentrierten sich die Spartaner ausschließlich auf die Armee des Deinokratis; bis wir eines Tages mitten in der Nacht von einem ohrenbetäubenden Geräusch geweckt wurden!

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Jeder, ohne jede Ausnahme, stürzte mit Entsetzen im Blick aus seinen Unterkünften. Der einzige, der einigermaßen ruhig blieb, war unser neuer General Demetrios. Ich weiß nicht, woher er seine Sicherheit nahm, mit ruhiger Stimme verkündete er uns jedoch, daß die Spartaner offenbar ihre Truppen zusammenzogen. Um dies zu verhindern, müßten wir bei Tagesanbruch abmarschbereit sein. Die nächste Phase des Krieges habe begonnen.

Wahrscheinlich stellte sich jedem Soldaten die Frage, ob die anderen Generäle dies auch wußten, niemand traute sich aber, den General zu fragen, also bereiteten wir alles für den Abmarsch vor. Mein Vater übergab mir wortlos und mit bleichem Gesicht seine Aufzeichnungen, drückte mich an sich und wandte sich wortlos ab. Ich wußte, er würde ebenfalls aufbrechen, wir würden uns wahrscheinlich nie wieder sehen.

Nach einigen Tagen erfuhren wir, daß die Spartaner Pellion mit ihren unerschöpflichen Minai gekauft hatten. Dennoch entschied sich Demetrios dazu, den Vormarsch gen Süden fortzusetzen. Tatsächlich trafen wir auf Spartaner. Ich kann nicht leugnen, daß ich vor meiner ersten Schlacht ein mehr als ungutes Gefühl in den Gliedern hatte. Der Feind hatte tatsächlich mehrere große Armeen vor Argithea, unserem Ziel, zusammengezogen. Wir kämpften und metzelten, bis es nicht mehr ging, es gab Momente, wo wir überzeugt waren, daß wir untergehen würden. Aber immer, wenn es kritisch wurde, erbebte der Boden unter den Hufen unserer Reiterei. Am Ende zogen wir erschöpft in Argithea ein.

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Auch Kleombrotos an der Westflanke zögerte nicht mit seinem Angriff. Für ihn ging es um Parthenoi, auch hier hatten die Spartaner einen festen Abwehrriegel aufgebaut.

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Kleombrotos, der über eine ziemlich genaue Feindaufklärung verfügte, wußte nur zu genau, daß er im Rücken mindestens zwei spartanische Armeen hatte, die ihn zwischen Mauern und sich selbst regelrecht zerquetschen wollten. Aus diesem Grunde wandte er die übliche trojanische Kriegsführung an: Geschwindigkeit, Eile und Tempo. Tatsächlich kamen die feindlichen Armeen zu spät.

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Re: The Cynnide Chronicles - Die Geschichte einer Dynastie

Beitragvon Cynredd ap Ifon » 2. November 2013 19:41

Erfreut nahmen wir zur Kenntnis, daß auch Deinokratis sein Lager verlassen hatte und auf dem Marsch nach Süden war. Er erreichte unbeschadet die Stadt Opous, die ihm relativ wenig Probleme bereitete.

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Deinokrates war ungefähr ebenso alt wie unser hochgeehrter General Tantalos, deshalb hatten wir die Nachricht beinahe schon erwartet: Deinokratis war in Opous gestorben! Für Troja ein herber Verlust, war er doch einer der besten Generäle seiner Zeit gewesen. Für sein Heer war es aber insofern eine Katastrophe, weil es in Opous unter heftigen spartanischen Angriffswellen zu leiden hatte. Ein General wäre sicherlich hilfreich gewesen, die Spartaner bekamen jedoch eine Kostprobe davon, wie gefährlich unsere Elitetruppen auch ohne General waren.

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Es gab allerdings Gerüchte, daß die Spartaner schlicht an der geographischen Lage von Opous gescheitert waren: Ihre Entsatzarmeen standen am Fuße eines hohen Berges und gerade die Infanterie konnte ihn einfach nicht erklettern. Weshalb sie es dann vorzogen, sich zurückzuziehen. Allerdings kamen sie wieder.

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Der neue General der Armee, Damianos, hatte scheinbar einen sehr weiten Weg zurückzulegen, um seine Armee endlich zu erreichen, somit war die Truppe sehr lange auf sich allein gestellt. Üblicherweise wurden die Statthalter, die am Nahesten an der Front residierten, dafür abkomandiert. Allerdings hatten wir in Thrakien nicht gerade viele davon.

Jedenfalls, als er endlich eingetroffen war, versuchte er zunächst einmal, die feindlichen Armeen aus der Gegend von Opous zu vertreiben. So unerfahren er auch war, er ging keine Risiken ein, sondern rüstete seine Soldaten in Opous neu aus, bevor er den Vormarsch des Deinokrates wieder aufzunehmen gedachte. Anschließend metzelte er sich bis in das nicht weit entfernte Theben vor.

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Kleombrotos seinerseits hatte Parthenoi verlassen und zog ebenfalls südwärts. Er stieß dort zwar nicht auf eine spartanische Stadt, sondern auf das Volk der Ithaker, es interessierte ihn allerdings nicht sonderlich. Die Zeit für Schonung fremder Völker war vorbei.

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Die Ithaker kämpften höchst tapfer unter den Mauern von Antigoneia, sie waren Kleombrotos jedoch weder an Anzahl noch an Erfahrung gewachsen. Als ihr König Marsias fiel, war der Widerstand der Soldaten gebrochen. Der General erfuhr recht schnell, worin dies begründet lag: Marsias starb, ohne Nachkommen zu hinterlassen, somit starb die Linie des Odysseus aus, sein Volk jeoch wollte sich nicht mit der Niederlage abfinden, sondern organisierte eine Verteidigungsmiliz. Für unsere Truppen war das natürlich hochgradig lästig, weil die Verteidiger sich nicht gerade anfängerhaft anstellten. Kleombrotos, der in seiner Laufbahn gleich zwei Völkern - Aleshiern und Ithakern - den Todestoß versetzt hatte, ließ sich davon absolut nicht beeindrucken.

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Nun zog Kleombrotos allerdings die Aufmerksamkeit der Spartaner auf sich, die - ähnlich wie bei Leonatos seinerzeit in Parthenoi - die geschwächten Truppen aufreiben wollten. Sie kamen allerdings zu spät, die Truppe war kampffähig.

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Re: The Cynnide Chronicles - Die Geschichte einer Dynastie

Beitragvon Cynredd ap Ifon » 3. November 2013 01:28

Das Blatt schien sich allmählich deutlich zu wenden! Während wir jahrelang in bestimmten Regionen festhingen, weil ein Verlassen einer Stadt automatisch den Verlust derselben bedeutete, waren wir nun auf dem Vormarsch. Die Gefahr des Verlustes unserer Städte war zwar zunächst keineswegs kleiner geworden, jedoch tauchten endlich die beiden Armeen auf, die Tantalos noch zu Beginn der Verteidigungsschlachten in Auftrag gegeben hatte. So waren wir also in der Lage, zuzüglich der vier Armeen, die wir plangemäß für einen Angriff auf breiter Front benötigten, im Rücken mit zwei weiteren Armeen weggekaufte Städte von ihrem Fehler zu überzeugen!

Die erste Armee unter Kleitarxos sollte sich um das einigermaßen befestigte Therande, die ehemalige Hauptstadt der Dorier, kümmern, und er tat dies auch ohne allzu große Probleme.

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Er profitierte allerdings selbstverständlich von der Tatsache, daß sich von den vier spartanischen Armeen lediglich eine einzige überhaupt zur Schlacht stellte, daher blieb es nicht aus, daß er noch einen Waffengang benötigen würde, um im Rücken der Front für Ruhe zu sorgen.

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Ärgerlicherweise entzog sich auch diesmal wieder eine Feindarmee der Schlacht.

Die zweite neugebildete Truppe wurde von Bellerophon kommandiert und marschierte gen Pellion. Auch war war die Garnison uns deutlich unterlegen. Genau richtig für ungeübte Kommandanten.

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Auf seinem weiteren Vormarsch passierte er Argithea und traf dort auf ein etwas mickriges Häufchen.

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Unser General Demetrios hatte uns unterdessen von Argithea aus nach Pytho gehetzt, einer Stadt, die an der Nordküste des Meeresstreifens lag, der Griechenland von der Peloponnes trennt. Merkwürdigerweise war auch diese Stadt nicht ausreichend garnisoniert, so daß wir uns ernsthaft zu fragen begannen, wo die Spartaner ihre zahllosen Heere versteckt haben mochten. Mit der Eroberung von Opous, Pytho und Theben lag nämlich die Attika ziemlich offen vor uns.

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Letzter General im Bunde war Leonatos, der sich nach seiner Niederlage gegen die Übermacht nahe Therande nach Lyknidos zurückgezogen und seine Truppen neu organisiert hatte. Nach dem Abmarsch der Bellerophon-Armee aus Pellion fanden es wohl mehrere spartanische Truppen lustig, Bellerophon zu umgehen und diese Stadt direkt wieder anzugreifen. Nun, Leonatos hatte es nicht weit von Lyknidos aus und griff sie aus dem Marsch heraus an.

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Es war langsam wirklich auffallend, daß sich einzelne Feindtruppen umgehend aus der Schlacht verabschiedeten und stattdessen lieber irgendwo im Nirgendwo spazieren gingen...

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Re: The Cynnide Chronicles - Die Geschichte einer Dynastie

Beitragvon Cynredd ap Ifon » 4. November 2013 22:38

Aus den Annalen des spartanischen Königs Admetos, gefunden im Palast zu Athen

Ungefähr 100 Jahre ist es nun her, als der treulose Trojaner Paris die Gemahlin unseres Königs Menelaos einfach entführt hatte. Dennoch ist dieses Verbrechen, so viel Zeit auch vergangen sein mag, immer noch jedem aufrechten Spartaner im Gedächtnis geblieben, und heute treibt es mir noch das Blut ins Gesicht, wenn ich an die Kränkung denke, unter der unser großer König damals zu leiden haben mochte. Es war nicht nur eine Beleidigung für ihn, es war eine Beleidigung für unser gesamtes Volk!

Nun denn, selbstverständlich lud Menelaos alle griechischen Völker ein, diese Schmach zu rächen und die reichen Schatzkammern und Tempel dieser Verräter gemeinsam zu plündern. Den listigen Odysseus aus Sparta, der die Planungen übernehmen sollte - ein Spartaner denkt nicht, er kämpft! -, die Athener sollten eine Flotte aufstellen, um Troja möglichst schnell und möglichst ungefährdet erreichen zu können.

Wie entsetzt muß unser König gewesen sein, als er von einem Plan der Argiver erfuhr, die gesamte Peloponnes zu erobern, wenn das spartanische Heer in fremden Landen kämpfen würde! Glücklicherweise wurde dieser Plan schnell genug aufgedeckt, Argos fiel unter den wütenden Streichen unser Soldaten, der König gewann einen Freiflug vom höchsten Gebäude aus.

Allerdings hatte Menelaos einen ungemein schweren Fehler gemacht: Er hatte seine Verbündeten nicht über den Angriff auf Argos informiert, und so kam es, daß die Koalition schon am Ende war, bevor auch nur ein spartanischer Soldat überhaupt die athenischen Schiffe nur gesehen hatte; denn zu unserem Entsetzen glaubten die Griechen, daß wir den Krieg gegen Troja nur deshalb führen wollten, um umso leichter Griechenland unterwerfen zu können, und sie waren von dieser Annahme auch nicht abzubringen. Damit war der Trojanische Krieg eigentlich gescheitert.

Im Laufe der Jahrzehnte versuchten die spartanischen Könige immer wieder, den Krieg gegen Troja neu zu planen, jedoch, auch wenn wir diplomatisch das Mißtrauen der Griechen immer weiter beschwichtigen konnten, sie waren nie bereit, uns bei dem Unternehmen zu helfen, somit beschränkten wir uns auf Spione in der Troas, schlossen Handelsverträge und lernten schnell, daß wir über den Handel das reichste Volk wurden. Dieses Geld wurde umgehend in die Verstärkung unseres Heeres investiert. Wurde ein Volk in Griechenland gefährlich, kauften wir ihnen einfach die Städte und die Soldaten weg und eroberten die Städte - anders gesagt, wir unterstützen Rebellen und vernichteten die geschwächten Feinde. Lediglich von den Inseln nahmen wir Abstand. Es erschien uns wenig sinnvoll, die schwachen Athener oder Ithaker anzugreifen, wir glaubten, sie könnten uns später noch mit ihren Schiffen für unsere Pläne nützlich sein. Auch die Minoer, die in unregelmäßigen Abstanden unsere Küsten belästigten, ließen wir unbeschadet.

Währenddessen erfuhren wir, daß die Trojaner im Osten von Sieg zu Sieg eilten, wir wußten auch recht genau, daß ihre Truppen einen Kampf gegen uns eher nicht standhalten konnten, sofern wir nur darauf achteten, Fernkämpfer hinter der Front zu behalten, die eine Umgehung der trojanischen Schleuderer umgehend unterbinden konnten. Unsere Speerträger waren ihren durchaus überlegen.

Dann geschah es jedoch, daß die Trojaner den Kampf gegen die Thraker aufnahmen. Nun, wir waren nicht ganz schuldlos an der thrakischen Kriegserklärung, glaubten wir doch, daß die trojanischen Heere, die weit im Osten standen, gegen einen geballten Angriff der Thraker nichts ausrichten könnten. Somit unterstützten wir die Thraker mit Minai in Massen und warteten. Zu unserem Entsetzen brachen die Thraker den Angriff jedoch ab, bevor sie ihn richtig gestartet hatten, lediglich eine kleine Armee stand auf trojanischem Boden! Wir lernten den Grund schnell, die Thebaner nutzten die Gelegenheit schamlos aus und griffen unsere Verbündeten an, was uns natürlich höchst lästig war. Uns blieb keine andere Wahl, als unsere Truppen weiter aufzurüsten und den Angriff auf die Thebaner durchzuführen.

Zwar gelang es uns relativ problemlos, die Thebaner fröhlich vor uns herzutreiben, ärgerlicherweise hatten sich die Trojaner aber bereits in Thrakien festgesetzt, und sie verfügten über deutlich verbesserte Truppen! Wir erfuhren, daß sie zwei Armeen mit Elitetruppen sowie zwei Armeen dieser Art, die gegen uns nicht bestehen konnte, hatten.

Wir drohten den Thrakern schreckliche Strafen an, wenn sie nicht umgehend nach Osten marschieren und die Thebaner uns überlassen würden, jedoch lehnten sie ab. Stattdessen teilten sie ihre Truppen, eine vollkommen blödsinnige Entscheidung, denn mit einem geteilten Heer konnten sie weder gegen die Trojaner noch gegen die Thebaner bestehen.

So kam es denn, daß wir plötzlich in Parthenoi auf die Trojaner stießen. Natürlich hatten wir im Vorfeld versucht, dieses Volk mit Verträgen einzulullen, als wir dann zum Angriff ansetzten, waren sie daher vollkommen überrascht. Allerdings machten wir wohl rückblickend gesagt einen schweren Fehler: Wir hatten zwar zahllose Armeen, aber nicht genug Generäle, so daß die ersten Angriffswellen - auch wenn sie erfolgreich waren - weitestgehend von führerlosen Truppen durchgeführt wurden. Zwar gelangen uns so im Westen riesige Durchbrüche, jedoch hielt das trojanische Zentrum und die Ostküste stand. Als unsere Generäle dann endlich dort eintrafen, war es zu spät, die feindlichen Heerführer waren zu erfahren, um sie besiegen zu können. Auch wenn wir durch die Infanterie stoßen konnten, kamen immer wieder diese verfluchten Pferde aus dem Hinterhalt angallopiert und fielen unseren Soldaten in den Rücken. Pferde sind selten in Sparta, der Versuch, mit Streitwagen vorzugehen, brachte nicht allzu viel. Die Reiter jagten einfach die Streitwagen vom Schlachtfeld, immerhin konnten sie ihren Kameraden im Nahkampf so nicht helfen. Jedoch wurden die Nahkämpfer immer besser und hielten so lange stand, bis die Pferde wieder ankamen. Zahllose Generäle wurden von dieser Taktik überrascht, wurden isoliert und einfach niedergeritten. Es waren unsere erfahrensten Generäle, so waren wir taktisch schnell nicht mehr in der Lage, die Trojaner zu besiegen. Wenigstens konnten wir durch Spionageaktionen oder Umgehung der Feinde dafür sorgen, daß sie nicht mehr vorrücken konnten, unsere einzige Hoffnung schien die zahlenmäßige Überlegenheit zu sein.

Doch dann kam der Moment, als wir ein furchtbares Geräusch vernahmen....

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...und wir wußten, die Trojaner kamen. Woher wir das wußten, vermag ich nicht zu sagen, sie kamen jedoch tatsächlich.

Vor Argithea bauten wir eine riesige Verteidigungsstellung auf, in der Hoffnung, wenigstens eines dieser Eliteheere vernichten zu können. Insgesamt standen sich ungefähr 550 Trojaner und 1.700 Spartaner gegenüber! Obwohl unsere Soldaten tapfer kämpften, ging Argithea verloren, erleichtert auch dadurch, daß unsere Soldaten nach und nach auf dem Schlachtfeld erschienen. Offenbar konnte nichts die Ungeheuer aufhalten. Als wir auch noch erfuhren, daß die Feinde selbst bei ihren seltenen Niederlagen noch spartanische Generäle töteten, war uns wohl insgeheim klar, daß wir untergehen würden.

Sie stehen bereits in Theben, unweit von Athen: Ich habe den Soldaten befohlen, eine Verteidigungsstellung zwischen Athen und Megara, eine weitere im Umkreis von Megara aufzubauen. Wahrscheinlich wird die Athenische nicht standhalten und ich werde zu meinen Vorfahren gehen. Es ist jedoch unsere letzte Möglichkeit.

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Re: The Cynnide Chronicles - Die Geschichte einer Dynastie

Beitragvon Cynredd ap Ifon » 16. November 2013 01:26

Nach der Eroberung der Städte Opous, Pytho und Theben hatten wir das spartanische Reich in zwei Teile gespalten: Im Südwesten lag Megara, die Eingangspforte zur Peloponnes, sowie im Süden Athen, eine Stadt, die in ganz Griechenland als die größte und schönste Stadt galt. Es stand daher zu vermuten, daß die Spartaner um diese beiden Städte herum ihre Verteidigungen organisieren würden. Im Nordwesten - somit streng genommen im Rücken unserer Frontarmeen - befanden sich zwei oder drei Städte an der Küste, die allerdings von einigen Armeen flankiert wurden. Unsere Soldaten hatten diese glatt umgangen, weil die Feindarmeen zu groß waren, um einfach im Vorbeigehen vernichtet werden zu können, weshalb die Generäle hofften, die Feinde zu spalten und irgendwo auf günstigeres Gebiet ziehen zu können. Allerdings bedeutete dies natürlich, daß unsere Generäle sehr vorsichtig vorrücken mußten, vor allem die Anführer der veralteten Truppen, um nicht in einen Hinterhalt zu geraten.

Der erste General, der sich aufmachte, den Kessel der Feinde in Griechenland zu sprengen, war Bellerophon. Nach der Einnahme von Argithea marschierte er südwestlich nach Eurytanes, der ersten von drei Städten, die sich relativ problemlos gegenseitig unterstützen konnten.

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Die Verluste waren nicht allzu gering, wenn man jedoch bedenkt, daß eine weitere spartanische Armee aufgerieben wurde, eher zu vernachlässigen. Dazu kam natürlich noch der Punkt, daß nahezu jede feindliche Stadt mindestens 20.000 Einwohner hatte und auch dementsprechend gut ausgebaut war; es war daher für uns nicht mehr das Problem, geeigneten Ersatz für unsere Soldaten zu finden. Aus diesem Grunde war es Bellerophon auch schnell möglich, nach Süden zur Küste zu marschieren und Stratos anzugreifen. Die dortige Garnison, abgeschnitten, wie sie war, erwies sich als demoralisiert und somit chancenlos.

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Nun stellte sich natürlich die Frage, in welche Richtung Bellerophon nun marschieren sollte. Selbstverständlich könnte er die Küste entlang nach Osten ziehen und dort unsere Angriffsspitzen unterstützen. Die Generäle hielten es jedoch für sinnvoller, ihn zur Stadt Same auf Ithaka, Stratos unmittelbar gegenüber gelegen, zu entsenden, somit könnte er nach Einnahme dieser Insel im Rücken der Spartaner an der Westküste der Peloponnes landen und Furcht und Schrecken in das spartanische Kerngebiet tragen.

Same, der ehemaligen Heimat des Odysseus, mangelte es natürlich an einer Führung, die unserem General gewachsen gewesen wäre, und so verlor diese stolze Insel, über die so viele Geschichten und Mythen existierten, ihre Unabhängigkeit.

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Der erste General an der Attika-Front, der den Angriff auf die Verteidigungen begann, war Damianos. Er, der mit Theben die letzte Stadt vor den Engstellen der Attika erobert hatte, war letztlich am nächsten dran, auch wenn er befehlsgemäß versuchte, Athen zu umgehen. Nun befand er sich allerdings in der unmittelbaren Gefahr - die allerdings eingeplant war -, von Osten aus Athen und Westen aus Megara angegriffen zu werden. Unsere Aufgabe war es natürlich, genau dies zu verhindern: Wir wollten Athen angreifen, Damianos sollte die entstehende Lücke nutzen und Megara erobern, ein Plan, der auch funktionierte.

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Es gelang Damianos, den Sperriegel vor Megara zu durchbrechen und Megara einzunehmen. Zu unserer Verblüffung jedoch hörten wir, daß die Spartaner keine neue Verteidigungslinie westlich von Megara aufgebaut hatten, sondern stattdessen einen Gegenangriff versuchten. Allein schon die Anzahl der Feinde machte dieses Unternehmen eher zu einem Selbstmordkommando.

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General Kleitarxos hatte mittlerweile Therande verlassen und den Befehl erhalten, sich nach Westen gen Antigoneia zu begeben, dort ein Schiff zu besteigen und die Insel Kerkyra in unser Reich einzugliedern, eine ehemalige Kolonie der Ithaker.

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