Es war eine Jagdgesellschaft der Orks, welche Turala in die Hände eines runzligen Weibes mit feuerroten Haar trieb. Mynista Skeffington war die Anführerin des Skeffington-Zirkels eines berühmt berüchtigten Zirkels von Hexen, welche auf dem Gut des alten Barbyns lebten und wirkten. Die ehemalige Adlige aus dem Hause Redoran wurde Teil der Skeffington Familie und ihre Tochter bekam ein ruhiges Heim. Schon nach einem Monat und einem Tag war sie in der Lage einen Deadroth zu beschwören. Die reptilartige Kreatur, welche wie ein Mann auf zwei Hinterbeinen stand konnten nicht mal die fortgeschrittenen der Hexen nach jahrelanger Übung ohne Gefahr beschwören. Fünf Monate lebten Bosriel und Turala behütet von ihrer neuen Familie auf dem alten Gut, dann ritt Turala mit zwei Begleiterinnen in die Stadt um einige Edelsteine für ihre Hexerei zu besorgen, der Abschiedskuss ihres Kindes sollte der letzte Kuss für die liebende Mutter werden. Auf dem Rückweg zum Zirkel trafen sie wieder auf Cassyr, welcher sie vorher verlassen hatte. Durch sein Versagen bei der Spionage vor der Schlacht von Ald Marak war sein Leben ruiniert, seine stümperhafte Geheimdienstarbeit kostete ihn seinen Ruf und er wurde noch ausgelacht, nur noch verspottet. Rache trieb ihm zum Zirkel der Hexen. Sotha Sil, ein weiterer Gott des Tribunals und großer Hexenmeister hatte mit den sieben mächtigsten Deadra Fürsten verhandelt, sie konnten nur noch von Hexen und mächtigen Zaubermeistern gerufen werden.
Wieder spielte Cassyr ein Zufall in die Hände, ein grausiger Zufall kam ihm für seine Rache grade recht. Schon von weitem konnte die kleine Reisegruppe schwarzen Rauch über dem Gut aufsteigen sehen, sofort trieben sie ihre Tiere zu Höchstleistungen an. Verzweiflung und Verwirrung konnte man auf dem Gesicht von Turala erkennen, ihre offenen Haare wurde vom Wind gepackt und flatterten durch die Geschwindigkeit des Ritts. Sie kam als erst am ehemaligen Heim ihrer Familie an, das Gut war abgebrannt und die toten Körper ihrer Schwestern lagen verstreut und fürchterlich entstellt auf dem Boden. „Bosriel!“ Ihre Stimme hallte über den stillen Kampfplatz, aber sie erhielt keine Antwort. Niemals sollte sie ihr Kind wiedersehen. Cassyr erkannte sofort den Angreifer, Orks hatten das Gut überfallen. „Ich lege einen Eid ab, dass ich die mächtigsten Flammen des Reichs des Vergessens beschwören werde! Was haben sie mit meinem Kind gemacht?“ Ruhig stieg der Bretone von seinem Pferd ab und ohne verräterischen Zeichen begann er zu sprechen. „Dies ist das Werk von Attentätern, die im Auftrag des Herzogs von Gramfeste handeln. Ich erkenne die Waffen wieder.“ Turalas Augen begannen zu leuchten, grausame Kälte hatte sich in ihre Augen gefressen und mit einem Wink holte sie ihre Schwestern zu sich. Dem Spion war seine Lüge geglückt, nun würden die Hexen beginnen einen Deadra zu beschwören um Morrowind zu vernichten.
Die drei übrigen Hexen bildeten eine Kreis, mitten in der Szenerie des Kampfes. Der Boden war schwarz von dem Flammen des Gutes, überall lagen ihre Schwestern mit offenen Augen voller Entsetzten und einem stillen Fluch auf den Lippen. Mit aufrechten Oberkörper knieten sich die drei Hexen hin, in ihrer Mitte begann ein Feuer zu lodern. Vor einem Moment strahlte noch die Sonne über diesen Teil Cyrodils, doch schon im nächsten Moment schien dich die Lichtung um das Gut herum zu verdunkeln. Tiere suchten das Weite und jedes Leben schien zu flüchten, mit Genugtuung in den Augen wand sich auch der Lügner ab und suchte so schnell wie es geht das weite. Mit glühenden Blick begann Turala leise, beinahe zischend, eine Formel zu rezitieren. Ihre Augen dabei stur auf die Flamme gerichtet. Sie streckte ihre Hände aus und beide Schwestern legten ihre Hände in Turalas und fielen in die Rezitation mit ein. Mit jedem Wort aus dem Mund der drei Hexen schien die Dunkelheit zuzunehmen, nur die Flamme in ihrer Mitte strahlte Licht aus, kaltes Licht. Turalas Schatten wuchs in der Flamme immer weiter an, eine der Hexen stoppte in der Rezitation und blickte ängstlich auf den Schatten ihrer begabten Schwester. Verzweifelt versuchte sie den Griff ihrer Hand zu lösen, doch schon im nächsten Moment wich das Leben aus den anderen beiden Schwestern. Doch ihre Körper verharrten noch immer aufrecht kniend in dem Kreis und ihre Lippen schienen die Rezitation leicht geöffnet zu vollenden.
Der riesige Schatten füllte nun die ganze Fläche des ehemaligen Gutes aus und schien das Licht zu fressen, die kleine Flamme nahm an Intensität immer weiter zu und die Bewegung der Flamme ließ den Schatten sich wie von selbst bewegen, als ob er lebendig wäre und nicht an die Beschwörerin gebunden. Die Rezitation wurde flehentlich, nur noch ein paar Sekunden begannen mit diesem Schauspiel. Dann erstarb die Flamme und die Dunkelheit zog sich wieder zurück, die Körper der anderen beiden Hexen brachen nun leblos zusammen und auch Turala selbst sackte erschöpft in sich zusammen, ein Deadra hatte ihr Flehen erhört. Rache, wenn auch aus falschen Motiven, hatte ihr die Kraft gegeben ihr Flehen zu verstärken, das Leben ihrer Schwestern war eine Opfergabe gewesen um den Deadra milde zu stimmen. Noch am selben Tag zog über Mournhold ein roter Nebel, Blitze zuckten über der Stadt und der Herzog schickte zum Tribunal nach Hilfe. Am fünfte Tag verwandelte sich der Haupthof des Schlosses in Mournhold zu einem Meer aus Flammen. Geflügelte, fledermausartige Wesen trieben die Menschen aus ihren Häusern. Mehrunes Dagon lächelte beim Anblick des zerfallenden Schlosses. Der Herzog lag in Einzelteile zerteilt in den Trümmern seines Schlosses, nach einer erbarmungslosen wochenlangen Schlacht besiegten die lebenden Götter des Tribunals den Prinzen aus dem Reich des Vergessens. Das Zweite Zeitalter, das Zeitalter des Chaos, hatte begonnen.