„Ah... ich habe mich schon lange gefragt, wann so eine Frage kommen würde. Weißt du, ich habe in den letzten zehn Jahren bereits mit über einem Dutzend Schreiberlingen über den großen Krieg geredet, aber erstaunlicherweise hat nie jemand danach gefragt, wovor ich denn nun am meisten Angst hatte. Vielleicht haben sie es auch für selbstverständlich gehalten, dass es Malek Últhuan sei. Wen könnten wir möglicherweise mehr fürchten, als diesen verdammten Bastard, nicht wahr? Ich muss zugeben, er ist nahe dran derjenige zu sein, vor dem ich mich am meisten fürchtete. Immerhin habe ich mit angesehen, was während der Schlacht auf den Pâer-Feldern geschehen ist. Du kennst die Geschichten, nehme ich an?“
Ich nickte, um ihm zu bedeuten, dass ich sie in der Tat kannte. Immerhin hatte ich bereits mit einigen Veteranen gesprochen. Allerdings schien er nicht überzeugt zu sein, dass ich auch die richtige Geschichte gehört habe, denn er schnaubte, schüttelte mit dem Kopf und fuhr dann fort:
„Man muss eigentlich da gewesen sein. Wir hatten es nach heftigen Kämpfen geschafft die Königin der Spitzohren und ihre Leibwachen vom Rest ihres Heers zu trennen, während wir die Stellung hielten griffen einhundert der besten Krieger des Königs der Rebellen die stark reduzierte Leibwache an. Was dann geschah, damit konnte jedoch niemand rechnen. Wir wussten dass Malek ein mächtiger Krieger war, der selbst von anderen Alfar respektiert wurde. Aber das... er hat eigenhändig ein Dutzend Krieger des Rebellenkönigs erschlagen und ihn danach im Zweikampf bezwungen und in die Flucht geschlagen. Übrigens, lustige Sache, bevor der König fliehen konnte, hat der glatzköpfige Bastard ihm den Namen der Finsteren Königin mit Magie in die Brust gebrannt! Kannst du dir das vorstellen? Angeblich ließ sich das Mal nicht mehr entfernen, weshalb er noch immer... aber ich komme vom Thema ab.
Wenn es also nicht Malek war, wovor hatte ich dann am meisten Angst, während des Krieges? Ganz einfach, vor dem Phantom.“
Ich fragte ihn, ob 'Phantom' eine Art Titel war, den man einem der Alfar verliehen hatte, aber er schüttelte verneinend den Kopf.
„Ich wünschte das wäre es, aber nein. Phantome sind etwas gänzlich anderes, während des gesamten Krieges habe ich nur eines gesehen, aber wann immer es während einer Schlacht aufgetaucht ist, mussten wir uns zurückziehen, egal wie gut es für uns aussah. Unsere Runenpriester und die Magier der Rebellen haben sich darüber unterhalten, aber ich weiß noch immer nicht genau, was ein Phantom denn nun ist. So wie ich es verstanden habe, sind es magische Geschöpfe die aus der Seele eines mächtigen Hexers entstehen, wenn dieser stirbt. Es war... einfach nur unheimlich. Ich habe schon gegen Dutzende Hexer gekämpft und sie in den Tod geschickt, aber dieses Phantom war etwas vollkommen anderes. Ein einzelner Spruch reichte aus, um zwei Dutzend Silberäxte in Flammen aufgehen zu lassen, ein kleiner Satz sorgte dafür dass ein halbes Dutzend Runenpriester den Verstand verloren und ihre Magie gegen unsere eigenen Truppen wandten, ein einziges Wort ließ die Herzen einer ganzen Kohorte gestandener Veteranen gefrieren und sie kreischend die Flucht ergreifen.“
Auf meine Frage hin, wie es uns denn gelungen sei den Krieg zu gewinnen, wenn die Alfar über so mächtige Magie verfügten, lachte Tjored und trank einen großen Schluck von seinem Bier, ehe er mir antwortete.
„Schon mal was vom 'Seelenbrand' gehört? Ach, was frage ich, natürlich hast du das, ansonsten hättest du kein Recht dich Chronist zu nennen. Hast du die Geschichte geglaubt, die man der Öffentlichkeit erzählt hat? Wahrscheinlich nicht, das haben die wenigsten. Die Wahrheit hinter dem Seelenbrand ist, dass die Magier ihr Leben gegeben haben, um das Phantom zu vernichten. Fünfzig Erzmagier der Ljosalfar haben ihr Leben, oder ihren Verstand geopfert, um dieses Wesen zu töten. Aber weißt du, was mir am meisten Angst macht? Als es gestorben ist, gab es kein einziges Geräusch von sich, es ist einfach nur... verschwunden, genauso plötzlich, wie es manchmal auf einem Schlachtfeld aufgetaucht ist. Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich tot ist und ich befürchte noch heute, dass es eines Tages wieder auftauchen wird, um mich zu holen...“- Auszug aus Meine Gespräche mit den Helden von Îmlarthaion, von Ljod Grimmnar, 24 nach dem Fall
Câed Dûrzahl:Weit entfernt von Birkenquell, tief unter der Erde im Reich von Archon Naruz Drâzuhl, gingen zwei junge Frauen nebeneinander durch die langen Gänge des Blutenden Turms. Alesia trug das rote Kleid, welches sie als persönliche Sklavin des Archons kennzeichnete und lächelte während sie sich mit dem anderen Mädchen unterhielt. Bei diesem handelte es sich um Liz, der Sklavin, die von einem Legionär vergewaltigt und verstümmelt worden war. Liz hatte braune Haare die ihr bis zum Rücken gingen und grüne Augen, gekleidet war sie in ein schwarzes Kleid auf dessen Mitte eine silberne Spinne gestickt war. Ihr fehlte die rechte Hand und der Stumpf war mit einer dunkelbraunen, ledernen Kappe abgedeckt worden, mit ihrer linken Hand hielt Liz sich am Arm ihrer Freundin fest. Trotz allem was ihr widerfahren war, gelang es der Sklavin zu lächeln, während sie neben Alesia ging.
„Wie gefällt dir dein neuer Posten?“ fragte Alesia gerade und ließ ihren Blick dabei zur Spinne wandern, die auf dem Kleid ihrer Freundin prangte. Jedes Kleidungsstück eines Sklaven, oder einer Sklavin, in Câed Dûrzahl symbolisierte um was für einen Sklaven es sich handelte. Rote Kleidung zeigte meist an, dass der betroffene Mensch, oder in seltenen Fällen Eldar, persönlicher Sklave eines Archons war und als Diener oder Bettsklave fungierte. Ein schwarzes Kleid, wie Liz es trug, hingegen bedeutete, dass die Sklavin bei den Handwerkern tätig war, meist bei den Schneidern. Die silberne Spinne auf Liz' Kleid zeigte gleichzeitig, dass sie jetzt Aufseherin der Schneider war.
„Es ist wunderbar!“ antwortete Liz begeistert und ihre Augen strahlten Alesia förmlich an. „Als... als ich meine Hand verloren habe dachte ich schon, dass ich bald auf der Straße, oder in den Zuchtgehegen lande.“ fuhr sie dann mit bedrückter Stimme fort. „Du ahnst gar nicht wie viel Angst ich hatte als du mit den Soldaten gekommen bist, um mich auf dein Zimmer zu bringen! Ganz davon zu schweigen wie ich mich gefühlt habe, als plötzlich der Archon aufgetaucht ist um mit mir zu reden!“
Alesia ließ ein helles Lachen hören. „Ich kann es mir vorstellen, so verschreckt hatte ich dich noch nie gesehen.“
„Danke, Alesia.“ sagte Liz plötzlich, warf der anderen Sklavin einen dankbaren Blick zu und lächelte, was dafür sorgte, dass Alesia ziemlich verlegen wurde.
„F-für was? Du musst dich nicht bedanken.“ murmelte sie und wandte den Blick ein wenig ab.
„Doch, das muss ich. Ich bin nicht dumm, Alesia. Mir ist klar, dass du der Grund dafür bist, dass der Archon sich persönlich darum gekümmert hat mir einen neuen Posten zu besorgen.“ meinte Liz mit ernster Stimme. Darüber, dass der Eldar sie vergewaltigt hatte, war sie bereits nach wenigen Tagen hinweg gewesen. Es war nicht das erste mal gewesen, dass einer der Legionäre sich an ihr, oder einer der anderen Schneiderinnen vergangen hatte und es würde gewiss nicht das letzte mal gewesen sein. Der Grund, weshalb sie sich eingeschlossen und versteckt hatte war der Verlust ihrer Hand, und somit ihr Wert als Schneiderin gewesen. Sie hatte sich gar nicht ausmalen wollen, was denn nun mit ihr geschehen würde, zu ihrem Glück, und großer Überraschung, wurde sie jedoch befördert, falls man bei Sklaven von so etwas reden konnte, um auch weiterhin ihr Wissen über das Handwerk der Schneider nutzen zu können.
„Du übertreibst, du bist eine talentierte Schneiderin, natürlich kümmert er sich darum.“ meinte Alesia und lachte erneut.
Liz schüttelte jedoch mit dem Kopf. „Das mag alles sein, aber du willst doch nicht etwa abstreiten, dass du dem Archon von der ganzen Sache erzählt hast, oder?“
„Nun... nein, ich habe ihm davon erzählt. Aber ich habe nichts damit zu tun, dass er dir geholfen hat, der Meister hat sich selber dafür entschieden dir zu helfen.“
„Du bist wirklich ein wenig naiv, kann das sein?“ fragte Liz und musste nun ebenfalls lachen.
„Was meinst du damit?“ murmelte Alesia, mit leicht beleidigtem Unterton in der Stimme.
„Dass du überhaupt nicht merkst, was für einen Einfluss du auf den Archon hast. Du bist erst seit knapp vier Jahren hier, ich hingegen bin im Turm aufgewachsen. Seit du hier bist geht es uns einfachen Sklaven viel besser, ich weiß nicht wie du es anstellst, aber...“ Liz brach ab, als Alesia entschieden mit dem Kopf schüttelte.
„Du irrst dich, ich habe überhaupt nichts gemacht. Ihr alle versteht unseren Meister nur falsch, es gibt leider viel zu viele die nicht begreifen, dass er nur das beste für uns will.“ sagte sie, voller Überzeugung in der Stimme.
Liz stutzte und sah ihre Freundin ein wenig verwundert an. Sie wusste zwar, dass ihre Freundin eine hohe Meinung vom Archon hatte... aber das hier hörte sie gerade zum ersten mal. „Das beste für uns? Wie kannst du so etwas sagen? Er ist ein Eldar! Sie mögen unsere Herren und Meister sein, aber trotzdem sind sie es, die uns versklavt und uns die Freiheit geraubt haben. Du denkst doch nicht wirklich, dass es ihn interessiert, wie es uns geht, oder?“
Alesia lächelte schwach. „Du kannst es einfach nicht sehen, aber keine Sorge ich verurteile dich nicht dafür. Naruz... unser Meister ist nett, freundlich und kümmert sich gut um uns, oder etwa nicht?“
Liz öffnete den Mund um zu antworten, schloss ihn dann jedoch und dachte eine Weile über Alesias Worte nach. Eigentlich lag ihre Freundin nicht falsch, selbst den Zuchtsklaven und den Arbeitern in den Minen und Schmieden des Blutenden Turms ging es besser, als vielen Menschen in den anderen Herzogtümern. Trotzdem würde sie nicht so weit gehen und sagen, dass der Archon das beste für sie wollte... aber sie würde bestimmt nicht mit Alesia darüber diskutieren, nicht nachdem sie so viel für sie getan hatte. Zwar stritt ihre Freundin es ab, aber Liz war sich ziemlich sicher, dass Alesia den Archon irgendwie überzeugt hatte, ihr zu helfen. Stattdessen beschloss sie, dass es an der Zeit war ihre Freundin ein wenig zu ärgern. „So wie du redest könnte man fast meinen, dass du in den Meister verliebt bist.“ sagte sie und ein breites Grinsen stahl sich auf ihr Gesicht, als sie sah wie Alesia hochrot anlief und den Blick auf den ebenso roten Teppich des Ganges richtete. Natürlich war es mehr, als nur ein dummer Spruch um Alesia zu ärgern, denn so gut wie jede Sklavin im Turm wusste, dass Alesia dem Archon vollkommen verfallen war.
„I-ich... e-es ist nicht so, d-dass ich... a-also ich... ähm, Naruz, i-ich meine d-der Meister ist immer...“ stotterte das Mädchen vor sich hin und verstummte als sie hörte, wie Liz neben ihr laut auflachte. „Du bist gemein.“ murmelte Alesia, deren Wangen noch immer rot waren, lächelte jedoch.
Liz stellte Alesia noch eine Frage, aber deren Gedanken waren inzwischen ganz woanders, nämlich an dem Tag vor vier Jahren, an dem sie Naruz als ein Geschenk überreicht worden war. Bis zu diesem Tag hatte sie in den 'Ausbildungsstätten' für Sklaven und Sklavinnen gelebt, wo sie seit ihrem zwölften Lebensjahr auch einer Ausbildung zur Bettsklavin unterzogen worden war. Als sie gleich in der ersten Nacht ins Privatgemach ihres neuen Herren gerufen wurde hatte sie vor Angst gezittert, denn ihre Ausbilder hatten ihr deutlich gezeigt, dass Eldar nicht gerade umsichtig mit ihren Sklaven umsprangen. Umso überraschter war sie gewesen, als der Archon nicht nur freundlich mit ihr redete und ihr erklärte was ihre Pflichten waren, sondern auch noch erstaunlich sanft und liebevoll gewesen war, als sie letztendlich mit ihm geschlafen hatte. Seither war sie ihm immer eine gute Dienerin gewesen und hatte ihr möglichstes getan um sich für seine Freundlichkeit zu bedanken, was unter anderem dazu führte, dass sie, seit sie beim Blutenden Turm war noch kein einziges mal diszipliniert werden musste, was nur die wenigsten Sklaven von sich behaupten konnten. Außerdem wurde sie so öfter als die meisten anderen Sklavinnen zum Archon bestellt und konnte ihm so die meiste Zeit über noch näher sein, als alle anderen im Turm. Bei den Gedanken an die gemeinsamen Stunden mit dem Eldar spürte Alesia ein Kribbeln im Bauch und merkte, wie sich ihr Gesicht wieder rötlich färbte und ihre Ohren förmlich anfingen zu glühen.
„Hallo? Hörst du mir überhaupt noch zu?“
Alesia zuckte zusammen, als Liz ihr Gesicht direkt vor ihres schob und sie besorgt ansah. „Oh... tut mir leid, ich war gerade ganz woanders.“ sagte Alesia und lächelte entschuldigend.
„Mhm... ich kann mir schon vorstellen wo genau du warst.“ antwortete Liz grinsend und warf einen vielsagenden Blick auf Alesias Brüste. Als diese dem Blick ihrer Freundin folgte merkte sie sofort, worauf Liz anspielte, denn Alesias Brustwarzen hatten sich beim Gedanken an den Archon aufgerichtet und da sie, wie alle Sklavinnen, lediglich ein Höschen unter ihrem Kleid trug, zeichneten sich die Knospen ihrer Brüste deutlich unter dem dünnen Stoff ab.
Die Sklavin hustete laut und räusperte sich, ehe sie den Blick stur geradeaus richtete und versuchte, die ganze Sache zu ignorieren, indem sie Liz fragte: „Was wolltest du jetzt von mir wissen?“
„Na ja, ich habe nur gerade überlegt dass es, wenn es so weitergeht wie bisher, nicht mehr lange dauern kann, bis der Meister dich zu seiner Konkubine macht, meinst du nicht auch?“
Die Frage reichte aus, um Alesia noch lauter husten zu lassen und dafür zu sorgen, dass sie fast über ihre eigenen Füße stolperte. Liz schaffte es gerade noch sie am Arm festzuhalten und somit zu verhindern, dass Alesia sich auf den Teppich legte. „W-was? Weißt du überhaupt, wovon du da redest?“ fragte Alesia, als sie sich einigermaßen beruhigt hatte. Liz hatte sie damit vollkommen aus dem Konzept gebracht, denn daran, von Naruz über den Sklavenstand erhoben zu werden hatte sie bislang nicht einmal im Traum gedacht.
„Natürlich weiß ich es. Und wenn du einmal darüber nachdenkst, ist es gar nicht mal so unwahrscheinlich. Der Meister mag Menschenfrauen im Allgemeinen und dich ganz besonders. Außerdem kümmerst du dich um die anderen Sklavinnen der höheren Stockwerke, bist immer da wenn jemand Hilfe oder Rat braucht und bist zudem noch hübsch und schlau. Meinst du nicht, dass du zumindest perfekt für eine Rolle als Aufseherin der Sklavinnen geeignet wärst?“
Alesia schüttelte entschieden den Kopf. „Ausgeschlossen, bislang wurden immer nur Eldar zu Konkubinen gemacht, niemals ein Mensch. Mal ganz abgesehen davon, dass Herrin Ânyaeth mich dafür umbringen würde.“
„Ach ja... wo ist sie eigentlich? Ist sie mit dem Meister gereist?“ fragte Liz und runzelte nachdenklich die Stirn. Ânyaeth war die Cousine des Archons und die einzige seiner Verwandten, mit der er sich relativ gut verstand. Laut Naruz' Anweisungen sollte sie eigentlich in Câed Dûrzahl bleiben, allerdings wäre es nicht das erste mal, dass sie die Befehle ihres Cousins ignorierte um ihn zu begleiten.
„Ich... einen Augenblick.“ meinte Alesia als sie sah, wie ein halbes Dutzend Eldar aus einer nahen Tür in den Gang traten und auf sie und Liz zugingen. Sie kannte die Krieger nicht, aber die grünen Markierungen auf ihren Lederrüstungen zeigten an, welchem Sýbari sie untergeordnet waren. Diese Eldar hier sollten sich eigentlich am Hafen befinden und dort Wache halten, im Turm hatten sie nichts zu suchen. „Verzeihung, Ehrenwerte.“ sagte Alesia, als die Krieger direkt vor ihr und Liz standen und verneigte sich tief vor ihnen, ihre Freundin tat es ihr gleich.
„Was willst du, Sklavin?“ fragte einer der Eldar mit desinteressierter, kalter Stimme, die Alesia ein Schaudern über den Rücken jagte.
Trotzdem richtete sie sich auf und sah dem Sprecher der Krieger fest in die Augen. „Ihr solltet nicht hier sein, Ehrenwerte. Ich bin mir sicher, dass Ihr am Hafen Wache halten solltet.“
„Das stimmt. Aber wir sind hier um jemanden zu suchen... kennst du eine Alesia, Sklavin?“
„Mein Name ist Alesia, wie kann ich Euch dienen, Ehrenwerter?“ antwortete Alesia sofort, zuckte jedoch nervös zusammen, als sich ein bösartiges Grinsen auf das Gesicht des Eldar stahl.
„Wirklich? Nun, das macht die ganze Sache viel einfacher.“ sagte der Krieger und nickte den anderen fünf Eldar zu.
Bevor Alesia oder Liz auch nur etwas tun konnten, schnellten die Männer nach vorn, zwei von ihnen packten Alesia an den Armen und knallten ihren Rücken so hart gegen die Wand, dass sie vor Schmerz aufstöhnte. Ein dritter rammte Liz eine Faust in die Magengrube und drückte dann auch die verkrüppelte Sklavin gegen die Wand, hielt ihr jedoch eine Hand vor den Mund, um jegliche Proteste bereits im Keim zu ersticken, währenddessen bauten die verbliebenen Eldar sich vor Alesia auf.
„W-was soll das?“ fragte Alesia und konnte nicht verhindern, dass ein leichter Anflug von Panik in ihrer Stimme mitschwang. „I-ich weiß nicht was Ihr wollt, aber...“
„Schweig!“ zischte der mittlere Eldar sie an und drückte ihr einen gezackten Dolch gegen die Kehle, woraufhin Alesia nervös schluckte und die Lippen zusammenpresste. „Weißt du, ich habe wirklich nichts dagegen, dass der Archon mit dir ins Bett steigt.“ erklärte der Eldar und zog den Dolch ein Stück zurück, hielt ihn nun jedoch seitlich gegen Alesias Hals. „Wenn er darauf steht, es mit Tieren zu treiben von mir aus, soll er doch machen was er will. Das kann ich alles akzeptieren. Aber ich kann es nicht akzeptieren, wenn besagtes Tier sich plötzlich für etwas besseres hält, nur weil es mit einem Eldar geschlafen hat.“ mit diesen Worten führte der Eldar den Dolch zu einem der Träger von Alesias Kleid und schnitt ihn durch, woraufhin das Kleidungsstück auf dieser Seite ein wenig nach unten rutschte.
Die Sklavin riss erschrocken die Augen auf, als ihr langsam klar wurde was hier gerade vor sich ging. Sie wurde von Eldar angegriffen und nicht nur das, dem Gesichtsausdruck der Krieger um sie herum hatten sie weit mehr vor, als ihr nur ein wenig Angst einzujagen. „I-ich halte mich nicht für etwas besseres!“ sagte sie sofort, nun mit vollkommen panischer Stimme und versuchte, sich irgendwie aus dieser Situation herauszureden. Sie war die persönliche Sklavin des Archons und stand unter seinem Schutz! Kein Eldar würde es jemals wagen, sich an ihr zu vergreifen, die Krieger hier machten nur Spaß... ja, das war es, es handelte sich um einen Scherz. Zugegebenermaßen um einen äußerst bösen Scherz, aber das spielte keine Rolle.
Wie falsch sie mit dieser Hoffnung lag, zeigte sich schon wenige Augenblicke später, als das Grinsen des Eldar noch breiter wurde und er seinen Dolch zur anderen Seite ihres Kleids wandern ließ. „Es hat keinen Sinn zu lügen, Sklavin. Du hast dir ziemlich viel herausgenommen in letzter Zeit, aber als du es tatsächlich gewagt hast einen von uns hinrichten zu lassen, hast du eine Grenze überschritten.“ sagte der Krieger und warf ihr einen hasserfüllten Blick zu. „Du widerst mich an! Ein einfacher Mensch... ein Tier wagt es, über Leben und Tod eines Eldar zu entscheiden? Für diese Frechheit wirst du bezahlen müssen.“ Alesia dachte kurz darüber nach, ob sie nicht um Hilfe rufen sollte, immerhin befanden sich die zwei Nathrezim die der Archon zu ihrem Schutz abgestellt hatte ganz in der Nähe. Allerdings schien der Eldar vor ihr zu ahnen was sie dachte, denn er fing plötzlich an zu lachen, packte Alesia an den Haaren und drückte ihren Kopf fest gegen die Wand um ihr in die Augen zu starren. „Keine Sorge, ich habe an deine Freunde gedacht. Selbst die viel gerühmten Nathrezim dürften Schwierigkeiten haben, sich gegen zwei Dutzend Söldner zu behaupten. Falls sie überhaupt gewinnen, werden sie viel zu spät sein um dich zu retten.“ flüsterte der Eldar mit bedrohlichem Unterton in der Stimme und schnitt den zweiten Träger durch, woraufhin Alesias Kleid nach unten rutschte und ihre Brüste entblößten.
Als die beiden Eldar, die ihre Arme festhielten, ihr das Kleid nach unten zogen und sie somit vollständig entkleideten, sammelten sich Tränen in Alesias Augen und sie stieß einen spitzen Schrei aus. „B-bitte nicht... d-das k-könnt Ihr nicht tun!“ rief sie ängstlich, während Erinnerungen aus einer Zeit vor Naruz und dem Blutenden Turm an die Oberfläche traten, Erinnerungen aus einer Zeit, an dem sie fast jedem Tag der Gnade ihrer sadistischen Ausbilder und Wächter ausgeliefert gewesen war und die sie langsam aber sicher vergessen hatte, seit sie hier im Turm diente.
Der Anführer der Eldar ließ ein verächtliches Schnauben hören. „Merkst du es denn nicht? Selbst jetzt wagst du es noch, mir Befehle zu geben!“ fauchte er Alesia an, nickte dann kurz und trat dann zur Seite, um seinen Kriegern Platz zu machen. Die beiden Krieger die Alesias Arme festhielten hatten währenddessen ihre freien Hände nach unten wandern lassen, die Sklavin an den Beinen gepackt und sie nach oben gehoben, wodurch Alesia lediglich durch die beiden Eldar in der Luft gehalten wurde, während ihr Rücken gegen die steinerne Wand drückte und ihre Sandalen von ihren Füßen glitten, um auf dem Teppich zu landen.
Ein kurzer Blick zur Seite zeigte Alesia, dass der letzte Eldar Liz noch immer gegen die Wand drückte, seine Aufmerksamkeit jedoch vollständig auf sie gerichtet hatte. Plötzlich fuhr ein scharfer Schmerz durch ihren Körper und sie schrie laut auf. Langsam ließ die Sklavin ihren Blick nach unten wandern und sah dass einer Eldar einen Dolch gezückt hatte und ihr damit einen Schnitt auf dem Bauch verpasst hatte. Die Wunde war nicht besonders tief, blutete dafür jedoch ziemlich stark. Als der Krieger das sah, lächelte er ihr mit einem kalten Lächeln zu.
Inzwischen weinte Alesia und zwar so heftig, wie sie es seit über vier Jahren nicht mehr getan hatte. Als der Eldar, für den ihr Anführer zur Seite gegangen war, seine Hose auszog und sie seine harte Männlichkeit sah, fing Alesia wieder an sich im Griff ihrer Peiniger zu winden und schrie so laut sie konnte um Hilfe. Als sie jedoch merkte dass das nichts half, wanderte ihr Blick zum Anführer der Krieger und sie sah ihn flehentlich an. „Bitte nicht! I-ich werde nie wieder mit dem Archon über irgendetwas reden, das verspreche ich!“ sagte sie hastig und mit Tränen erstickter Stimme. „I-ich werde alles tun, was Ihr sagt! Nur bitte, tut mir das nicht an! I-ich will nicht wieder...“ der Rest ihres Satzes ging in einem weiteren Schmerzensschrei unter, als einer der Eldar einen seiner Finger in die Wunde drückte.
„Nun, darüber hättest du nachdenken sollen bevor du es gewagt hast, dich anzumaßen über einen Eldar zu richten.“ sagte der Anführer lachend und nickte seinem Kameraden erneut zu, woraufhin dieser grausam lächelnd näher auf Alesia zu ging. „So... und nun lasst uns mit der Bestrafung der Sklavin beg...“ Der Satz des Eldar wurde urplötzlich durch ein seltsames Surren unterbrochen, dicht gefolgt von einem unappetitlichen Geräusch, das Alesia noch nie zuvor gehört hatte. Sie musste jedoch nicht lange warten um zu sehen, worum es sich dabei handelte, denn nur wenige Herzschläge später sah sie durch ihre von Tränen verschleierten Augen, wie sich der Arm den ihr verhinderter Vergewaltiger ausgestreckt hatte, vom Körper des Eldar trennte und zu Boden fiel. Einen Augenblick lang war alles Ruhig, selbst Alesia schaffte es einen Augenblick lang ihr Wimmern zu unterdrücken. Dann schrie der Krieger laut auf, stolperte nach hinten und fiel zu Boden, während eine wahre Blutfontäne aus seinem Armstumpf schoss, jedoch alle Anwesenden verfehlte, mit Ausnahme des Anführers der Eldar. „W-was war das?“ fragte dieser und urplötzlich schwang Angst in seiner Stimme mit. Niemand sollte hier sein, um sie zu unterbrechen! Die Nathrezim waren noch immer beschäftigt und würden ihren Kampf vielleicht nicht einmal überleben... also wer konnte sich hier in seine Rachepläne einmischen? Die verbliebenen Eldar hatten Alesia losgelassen, kaum dass ihr verletzter Kamerad zu Boden gegangen war, weshalb sie die Wand hinunter rutschte und unsanft auf dem Teppich landete.
„Alesia!“ Die Sklavin schüttelte benommen den Kopf und sah sich um. Liz war anscheinend auch freigelassen worden und war so schnell sie konnte an ihre Seite geeilt. Trotz ihrer Schmerzen und dem tiefen Schnitt auf ihrem Bauch schaffte Alesia es, sich zu einem Lächeln zu zwingen.
„M-mir geht es gut Liz...“ murmelte sie mit schwacher Stimme.
„Komm! Lass uns von hier abhauen, solange sie noch abgelenkt sind und...“
„Keine Sorge Liz.“ sagte Alesia, lehnte ihren Kopf zurück und zog ihr kaputtes Kleid nach oben, um ihre Blöße zu bedecken. Dann schloss sie die Augen und lächelte erneut, dieses mal viel befreiter und ungezwungener. Sie hatte es gewusst! Ihr Archon würde nicht zulassen, dass ihr in seinem Turm etwas geschah! „Lass uns hier warten, wir sind jetzt in Sicherheit.“ fügte sie hinzu, woraufhin Liz sie fragend ansah.
Bevor Alesia jedoch antworten konnte, erklang plötzlich die helle, fast schon freundliche, Stimme eines männlichen Eldar im Gang. „'Die Sklaven jedoch, die das Rot der Archonten tragen, sind anders zu behandeln, als die anderen. Mögen sie noch immer Sklaven sein, so haben sie es doch verdient respektiert zu werden, so wie man die Familie eines Archons respektieren würde, oder zumindest dessen persönliche Besitztümer. Einem jeden der Hand an einen Sklaven legt, der für einen Archon wie Familie ist, wird die selbe Strafe ereilen, als wenn er Hand an eine Verwandte oder einen Verwandten besagten Archons gelegt hätte.' Seite fünfzehn, im Großen Buch der Ýlveth. Ich dachte eigentlich, dass jeder Legionär die vier Großen Bücher der Götter auswendig lernen muss, bevor er als Krieger akzeptiert wird. Es ist schon unglaublich, dass gleich sechs von euch eine der wichtigsten Stellen im Buch der Großen Jägerin entfallen ist.“ Die Stimme kam von dem Ende des Ganges, von wo Alesia und Liz gekommen und in die Falle der Legionäre geraten waren, weshalb sich alle Blicke dorthin wandten. Als sie erkannten, wer dort stand wurden sämtliche Eldar noch blasser im Gesicht, während Alesia erneut Tränen in die Augen stiegen, dieses mal jedoch vor Freude.
„Âzbael.“ hauchte sie erleichtert und verzog das Gesicht zu einer vor Schmerz verzerrten Grimasse, als erneut eine Schmerzwelle durch ihren Körper fuhr.
„Es freut mich zu sehen, dass ich nicht zu spät bin Herrin Alesia.“ sagte der Neuankömmling, der langsam den Gang hinunter ging, in Richtung der Eldar und Sklavinnen. Bei ihm handelte es sich ebenfalls um einen Eldar, auch wenn man das lediglich an der eleganten und anmutigen Art erkennen konnte, mit der er sich bewegte. Âzbael trug eine schwarze Lederrüstung und eine dazu passende Hose und Stiefel, ohne irgendwelche Verzierungen oder sonstige Erkennungsmerkmale. Seine Hände waren in dicke, schwarze Lederhandschuhe gehüllt, die jedoch modifiziert waren. In jedem Handschuh befanden sich zwei äußerst kleine Miniaturversionen von Scherbenkatapulten und auf dem Handrücken prangte eine Konstruktion, um die mehrere Miéthri dünne Drahtseile gewickelt waren, die wiederum in seltsamen Metallscheiben endeten, deren Ränder aus geschärftem Schwarzkristall bestanden und deren Mitte vollkommen offen war, abgesehen von einem einfachen Griff, der dazu da war um die Waffe richtig halten und sie vernünftig benutzen zu können. Eine der Scheiben ruhte in der Hand des Eldar, anstatt auf der Konstruktion auf dem Handschuhrücken und Blut tropfte von ihrer scharfen Außenseite, womit die Frage geklärt war, was dem Legionär den Arm abgetrennt hatte. Das Gesicht des Eldar war hinter einer Maske verborgen, deren rechte Seite schwarz angemalt war, während die linke Hälfte in hellem weiß leuchtete. Ein roter, schmaler, lächelnder Mund zog sich über beide Hälften, jedoch war neben dem Loch für das Auge auf der weißen Seite eine große, rote Träne gemalt worden. Der Rest seines Kopfes war von einer dunklen Kapuze verhüllt und nur vereinzelt konnte man ein paar Strähnen schwarzes Haar erkennen. Alesia hatte noch nie das Gesicht des Eldar gesehen und bezweifelte, dass jemand außer dem Archon wusste, wie Âzbael hinter der Maske aussah. Um seinen Hals trug er außerdem eine Kette, an deren Ende ein silberner Ring hing, auf dem rote Runen eingraviert waren. Der Name des Eldars lautete Âzbael, er wurde auch von manchen 'Der Harlekin' genannt, aufgrund seiner seltsamen Maske. Den meisten im Herzogtum war er als bester Attentäter des Blutenden Turms bekannt, wenn nicht sogar als bester Attentäter von ganz Câed Dûrzahl.
„D-du... du dürftest nicht hier sein!“ rief der Anführer von Alesias Angreifern mit schriller Stimme und wich immer weiter zurück, je näher der maskierte Eldar kam.
„Und du dürftest eine Sklavin in rotem Kleid nicht verletzen, und doch betrete ich den Gang und sehe, dass eine gute Freundin von mir kurz davor steht vergewaltigt zu werden. Wie es scheint kümmern wir beide uns nicht wirklich darum, was wir dürfen oder nicht.“ sagte Âzbael mit kalter Stimme und stand schließlich direkt vor Alesia. Die Legionäre, abgesehen vom blutenden und schreienden Krieger auf dem Boden, wichen mehrere Schritte zurück während ihre Hände nervös zu ihren Dolchen wanderten. Âzbael kümmerte sich nicht um sie, sondern hielt Alesia eine Hand hin, die diese sofort ergriff und sich aufhelfen ließ.
„Âzbael... du bist das wirklich, oder?“ fragte sie und schloss den Eldar in die Arme. „Ich hatte solche Angst, ich... ich dachte schon...“
„Schon gut, Herrin Alesia. Jetzt bin ich ja da.“ sagte der Eldar beruhigend und legte Alesia eine Hand auf die Schulter, dann drückte er sie ein wenig von sich. „Warte hier einen Moment, ja? Ich bringe dich gleich auf dein Zimmer und besorge etwas Heilsalbe, wir wollen schließlich nicht, dass du vernarbt bist, wenn Naruz wieder da ist.“ fügte er hinzu, ehe er sich an die fünf Krieger wandte. „So, kommen wir jetzt zu euch...“
„M-moment! Âzbael, d-du kennst mich! I-ich bin ein Dêmi-Archon! Du willst nicht wirklich...“
„Schweig!“ der bedrohliche Unterton in der Stimme des maskierten Eldar verfehlten seine Wirkung nicht. Der adlige Eldar schloss den Mund und starrte sein Gegenüber aus großen Augen an. „Wie gesagt, kommen wir zu euch. Ich habe ein kleines Rätsel für euch, also passt gut auf. Es gibt drei gewaltige Unterschiede zwischen euch fünf... sechs, und diesen beiden Sklavinnen hier. Der erste Unterschied, sie sind Menschenweibchen, ihr seid Abschaum. Der zweite Unterschied, sie stehen in der Gunst des Archons, ihr nicht. Frage: Was ist der dritte Unterschied?“
„W-wir können doch sicherlich noch einmal darüber reden... oder nicht? Du weißt Âzbael, ich bin sehr reich und...“
„Ich zähle bis fünf, dann will ich eine Antwort auf meine Frage haben. Eins... zwei... drei... vier... fünf. Die Zeit ist um, ich will jetzt deine Antwort hören.“ sagte Âzbael und starrte den Dêmi-Archon durch die Löcher in seiner Maske aus grünen Augen an.
„Ä-ähm... also... ich... ähm na ja... sie... haben... nicht gegen das... ähm, Wort der Großen Jägerin verstoßen?“ fragte der Eldar, vollkommen nervös.
Der Harlekin seufzte. „Das ist ein kleiner Unterschied zwischen euch, es gibt jedoch einen weit größeren. Die beiden hier...“ sagte er und deutete auf Alesia und Liz „...werden in einer Minute noch am Leben sein. Ihr nicht.“
Was nun geschah, ging viel zu schnell von Statten als dass Alesia genaueres erkennen konnte. Âzbael schnellte ohne ein weiteres Wort nach vorn, im nächsten Augenblick lagen zwei der Krieger mit gebrochenem Genick und vor Schreck verzerrtem Gesicht auf dem Teppich. Nur zehn Herzschläge später, stand der Dêmi-Archon alleine vor ihr und Liz, wenn man vom Harlekin absah, der sich direkt neben ihm befand und dem Legionär, welcher Alesias Brüste mit einem Dolch bearbeitet hatte, eine Klinge durchs rechte Auge gerammt hatte. Der Dêmi-Archon ließ seinen Dolch fallen und drehte den Kopf ungläubig nach rechts um Âzbael vollkommen schockiert anzustarren, weshalb Alesia davon ausging, dass selbst der andere Eldar nicht ganz mitbekommen hatte, was hier passiert war. Langsam sackte der Adlige auf die Knie und sah zur lächelnden Maske des anderen Eldars auf.
„B-bitte Âzbael! Das kannst du mir nicht antun! I-ich bin ein Dêmi-Archon!“
„Das sagtest du bereits.“
„D-du willst mich doch nicht wirklich umbringen, nur wegen diesem T...“ im letzten Augenblick entsann sich der Eldar, dass der Harlekin eine Faszination für Menschen an den Tag legte, welche die seines Herren noch um Weiten übertraf, weshalb er es für das beste hielt, sich so schnell wie möglich zu korrigieren. „I-ich meine... n-nur weil ich der Sklavin e-ein wenig Angst machen wollte? D-du wirst mir doch sicherlich verzeihen können... oder?“
„Ich habe nichts zu verzeihen, oder zu vergeben. Da musst du die Herrin fragen.“ sagte Âzbael und Alesia war sich ziemlich sicher, dass er hinter seiner Maske genauso breit grinste, wie das aufgemalte Gesicht.
Der Blick des Dêmi-Archon wanderte langsam zu Alesia und sie konnte förmlich sehen, wie dieser gerade seinen gesamten Stolz und einige bissige Bemerkungen hinunter schluckte, als er das Wort an sie richtete. „Sklavin... du verstehst doch sicherlich, dass das alles nur Spaß war, oder?“ Als Alesia nicht antwortete und Âzbael mit einem schmatzenden Geräusch den Dolch aus dem Auge des toten Legionärs zog, beschloss der Eldar auch den letzten Rest seiner Würde über Bord zu werfen und schmiss sich vor Alesia auf den Boden. „I-ich meinte natürlich... b-bitte vergebt mir, Skl... Herrin Alesia.“ murmelte der Dêmi-Archon so unterwürfig wie er konnte.
Alesia musterte den Eldar mit gemischten Gefühlen. Einerseits konnte und wollte sie ihm nicht für das vergeben, was sie gerade wegen ihm durchmachen musste... andererseits war sie sich nicht sicher, wann der nächste seiner Sorte kommen würde, wenn sie ihm nicht verzieh. Bevor sie sich jedoch entscheiden konnte, bedeutete Âzbael ihr mit einem Kopfschütteln zu schweigen und sagte dann: „Ich glaube nicht, dass das die Herrin zufriedenstellen wird. Unser geliebter Archon wäre sicherlich nicht zufrieden.“
Die Erwähnung des Archons verfehlte ihre Wirkung nicht, sofort zuckte der Dêmi-Archon zusammen und kroch ein wenig näher zu Alesia. „I-ich bitte Euch untertänigst um Vergebung, Herrin Alesia.“ murmelte der Eldar und begann tatsächlich Alesias Fuß zu küssen, die unter der unerwarteten Berührung zurückzuckte.
„I-ich glaube das reicht, Âzbael.“ murmelte sie und zog ihren Fuß zurück. Ihr war äußerst unwohl bei der ganzen Sache.
„Oh, verzeih mir Herrin Alesia. Ich wollte nur ein wenig meinen Spaß haben. Aber gut, wenn du meinst dass das reicht...“ meinte der Harlekin lachend, trat dem Dêmi-Archon in die Seite, woraufhin dieser aufschrie und rammte dem Mann dann den Dolch in den Nacken. Alesia zuckte kurz zusammen, verspürte jedoch ein nicht gerade geringes Gefühl der Genugtuung, als die Augen des Anführers leer wurden und er seinen letzten, röchelnden Atemzug tat. „Nun, jetzt wo das erledigt ist... würde mir jemand erklären was hier los ist?“ fragte der Harlekin gelassen und ging zu Alesia und Liz hinüber. „Kaum komme ich aus dem Osten zurück, höre ich dass Naruz weg ist und sehe wie du von diesen... Dingern angegriffen wirst. Was ist in die gefahren? Ich hätte nie gedacht, dass jemand so dämlich ist die Lieblingssklavin eines Archons anzugreifen.“
„Das... ist eine lange Geschichte.“ murmelte Alesia erschöpft, dann begann sie plötzlich zu taumeln und wäre wohl zu Boden gefallen, wenn Âzbael sie nicht aufgefangen hätte. „T-tut mir leid... mir ist ein wenig... schwindelig.“ sagte sie mit einem schwachen Lächeln. Die Schmerzen, Aufregung und der Blutverlust hatten sie vollkommen erschöpft und sie befürchtete, dass sie jederzeit das Bewusstsein verlieren könnte.
„Oh, mach dir nur keine Umstände. Tut mir leid, dass ich deine Verletzungen vollkommen vergessen habe. Ich werde dich erstmal in dein Zimmer bringen, und dann sagst du mir in aller Ruhe, wo unser lieber Archon denn ist und warum es niemand für nötig hielt, mich über alles was hier vor sich geht zu informieren...“
…
Îmlarthaion:Mit einem äußerst besorgten Gesichtsausdruck stieß Morrigan die Tür zu ihrem Zimmer auf und kaute, während sie eintrat nervös auf ihrer Unterlippe. Gleich nach der 'Eroberung' der alten Hauptstadt hatten Naruz, Morrigan und ihre jeweiligen Diener den alten Turm der Archonten von Îmlarthaion in Besitz genommen. Einst lebten hier die mächtigsten Adligen von ganz Cordius, zumindest in den unteren Stockwerken, in den oberen hatte die Königin ihre Gemächer gehabt. Das Zimmer welches Morrigan für sich beansprucht hatte, lag nur zwei Stockwerke tiefer als das des Archons und war somit das, welches dem Archon am nächsten war, da Naruz mindestens zwei freie Stockwerke zwischen sich und allen anderen Eldar haben wollte, abgesehen von einem Dutzend auserwählter Leibwächter. Morrigans Zimmer war viel größer als das, welches der Archon selber in Câed Dûrzahl sein Eigen nannte, verfügte über ein gigantisches Himmelbett, ein halbes Dutzend Schränke und hunderte Porträts, Skulpturen, Büsten oder Vasen, die wie durch ein Wunder den Fall der Hauptstadt überstanden hatten. Die Bluttänzerin hatte sich mit vier ihrer Kriegstänzerinnen und sieben Nathrezim duellieren müssen, um das Recht auf dieses Zimmer zu erhalten, aber es hatte sich gelohnt, alleine schon weil es neben den Gemächern des Archons das einzige war, welches über ein eigenes Bad verfügte. Im Moment hatte sie jedoch keine Zeit sich darüber zu freuen, ebenso wenig wie sie Zeit dafür hatte Aleyandra anzufahren. Das weißhaarige Mädchen war, kaum dass Morrigan das Zimmer betreten hatte, von einem nahen Hocker aufgesprungen und hatte sich auf den Boden geworfen, um die weißen Marmorsteine mit einem Lappen und einer Bürste abzuschrubben und blank zu polieren, eine Aufgabe, mit der die neue Sklavin seit mehreren Stunden beschäftigt gewesen war. Morrigan ignorierte das Mädchen und ging einfach an ihr vorbei, zu einem nahen Schrank, woraufhin Aleyandra hörbar erleichtert aufatmete, was der Eldar zumindest ein kleines Lächeln entlockte. Nach ihrem äußerst optimistischen Fluchtversuch hatte Morrigan die Sklavin noch im Wald spüren lassen, was Ungehorsam für Konsequenzen nach sich zog. Einhundert Peitschenhiebe war die Strafe gewesen, zwanzig für den Fluchtversuch und achtzig dafür, dass sie das Eigentum des Archons beschädigt hatte. Sehr zu Morrigans Freude hatte es nicht einmal fünf Hiebe gebraucht, bis das Mädchen anfing sie um Gnade anzuwinseln und lauthals zu schluchzen und zu weinen. Seither hatte Aleyandra keinen Fluchtversuch mehr gewagt und sich Mühe gegeben, jedem Befehl der Eldar zu folgen, was sie jedoch nicht unbedingt vor weiteren Schlägen gerettet hatte. Sehr zu ihrem Missfallen musste die Bluttänzerin nämlich feststellen, dass das Menschenweibchen vollkommen untalentiert war, wenn es um den Haushalt ging. Das wäre eigentlich kein Problem, wenn sie denn eine reine Bettsklavin gewesen wäre... aber von denen gab es in Câed Dûrzahl nur äußerst wenige, im Herzogtum des Blutenden Turms gab es überhaupt keine. Leise vor sich hin grummelnd wühlte Morrigan im Schrank herum, bis sie ein schlichtes, schwarzes Kleid in der Hand hatte und sich zu Aleyandra umdrehte.
„Aleyandra, hör auf damit und komm her.“ befahl sie mit kalter Stimme, woraufhin die nackte Sklavin sofort aufsprang und nervös zu ihr herüber ging.
„W-was gibt es, Herrin?“ fragte sie vorsichtig und befürchtete insgeheim, doch noch dafür bestraft zu werden, dass sie sich eine Pause erlaubt hatte.
„Hm...“ machte Morrigan und hielt das Kleid neben das Mädchen, ehe sie ihren Blick prüfend zwischen ihr und dem Kleidungsstück hin und her wandern ließ. Das Kleid gehörte Morrigan, sie hatte es jedoch seit über zweihundert Jahren nicht mehr getragen. Wenn die Bluttänzerin es anhatte, ging es ihr bis knapp zu den Oberschenkeln und schaffte es geradeso ihre Brüste daran zu hindern, aus dem Ausschnitt zu springen. Selbst für viele Eldar war es, trotz seiner Schlichtheit, ein äußerst aufreizendes Kleid und viele Archonten oder Adlige würden es sich zwei mal überlegen, in so einem Fetzen auf einer Feier zu erscheinen. Für Morrigan jedoch war es das prüdeste Kleidungsstück in ihrer Garderobe und da Aleyandra um einiges kleiner war als sie, dürfte das Kleid noch ein wenig mehr verdecken, als nur ihre Oberschenkel. „Hier, zieh das an und sorge dafür, dass es nicht runterrutscht.“ sagte sie und warf Aleyandra das Kleid zu.
Die Sklavin fing es verwirrt auf und sah Morrigan fragend an. „I-ich dachte ich kriege erst Kleidung, wenn meine Ausbildung vorbei ist?“ fragte sie zögerlich, zog jedoch schnell das Kleid über, als sie Morrigans finsteren Blick bemerkte. Es ging ihr fast zu den Knien und sie musste den oberen Teil festhalten, damit es nicht so weit nach unten rutschte und ihre Brüste entblößte.
„Es gibt eine kleine Planänderung!“ zischte Morrigan aufgebracht, atmete dann jedoch einmal tief ein und aus, um sich zu beruhigen. Es hatte keinen Sinn, jetzt alles an der Sklavin auszulassen, sie sollte lieber dafür sorgen, dass das Mädchen vorbereitet war und keine Fehler begann. „Archon Naruz hat nach dir gerufen, er will dich sehen und zwar sofort. Ich hätte eigentlich damit rechnen müssen... vielleicht hätte ich ihm noch nicht so viel von dir erzählen sollen.“ murmelte die Bluttänzerin, mehr zu sich als zu Aleyandra, zuckte dann jedoch mit den Schultern. „Ach, was solls. Jetzt ist es eh zu spät um noch etwas daran zu ändern. Pass gut auf, der Archon will sich sein Geschenk einmal näher ansehen und wird wahrscheinlich auch mit dir sprechen. Du bleibst einfach still und ruhig in einer Ecke stehen und sagst nichts, wenn du nicht gefragt wirst. Sei nett, lüge nicht und bei Liliáths Gnade, zeige ihm bloß nicht wie ungeschickt du bist! Sollte er sehen, wie unfähig du bist werde ich das ausbaden müssen... und das wird dann auf dich zurückfallen, verstanden?“ fragte Morrigan mit strenger Stimme.
„J-ja, Herrin.“ antwortete Aleyandra und schluckte nervös. Ihr Blick wanderte zum Bett der Eldar, wo das lag, was Aleyandra für Morrigans Lieblingspeitsche hielt, ein bösartig aussehendes Ding mit mehreren Lederriemen, die Aleyandra bereits ein paar mal spüren durfte und sie verspürte nicht gerade den Wunsch, ihnen in nächster Zeit noch einmal zu begegnen. Trotzdem nahm sie all ihren Mut zusammen und stellte Morrigan eine Frage. „Ähm... Herrin? W-wie ist Nar... ich meine, wie ist der Archon so?“
Die Bluttänzerin legte den Kopf zur Seite und warf Aleyandra einen fragenden Blick zu. „Wie soll ich die Frage verstehen? Du willst mehr über den Archon wissen?“ Als Aleyandra nickte, seufzte Morrigan, antwortete ihr jedoch. „Naruz Drâzuhl ist der jüngste Archon den es zur Zeit gibt, nicht nur das, er ist der jüngste Archon aller Zeiten und ein mächtiger Hexer.“
„Wie alt ist er denn?“ fragte Aleyandra neugierig, ermutigt dadurch, dass Morrigan nicht so wirkte, als würde sie jeden Augenblick ausrasten.
„Vor ein paar Monaten hatte er seinen zweihundertachtzigsten Geburtstag.“
„W-was?“ Aleyandra hatte gehört, dass Eldar älter werden als Menschen... aber es so direkt von einer leibhaftigen Elfe zu hören, war dann doch etwas anderes.
Morrigan schien Aleyandras Überraschung jedoch falsch interpretiert zu haben und nickte nur zustimmend. „Ich weiß, verrückt oder? Verglichen mit mir ist er noch ein Kind... ein äußerst bösartiges Kind das ziemlich fest zuschlagen kann.“ sagte sie und setzte ein verträumtes Grinsen auf, als sie an ihr Duell mit Naruz zurückdachte. Sie rief sich den Schmerz in Erinnerung und leckte sich genüsslich über die Lippen, während sie überlegte, ob er sich vielleicht noch einmal auf ein Duell einlassen würde, als eine Art Belohnung für sie, weil sie ihm eine so wunderbare Sklavin gebracht hatte.
„Ähm... w-was meint Ihr mit 'fest zuschlagen'?“ fragte Aleyandra mit einem ängstlichen Unterton in der Stimme und wurde vollkommen bleich.
„Hm? Oh, nichts was dich angeht, das ist eine Sache zwischen ihm und mir.“ sagte Morrigan lächelnd, dachte dann jedoch kurz nach und runzelte die Stirn. „Hm... vielleicht sollte man es auch zu einer Sache zwischen ihm, mir und ein paar Kriegstänzerinnen machen... oh, ich schweife ab. Du wolltest ja wissen, wie der Archon so ist. Abgesehen davon, dass er der jüngste Archon aller Zeiten ist... was lässt sich noch über ihn sagen?“ Morrigan überlegte kurz, dann nickte sie und fuhr fort „Ah, natürlich. Er ist ein sadistischer, intriganter, verräterischer Mistkerl, hat einen guten Sinn für Humor, ist in der Öffentlichkeit immer makellos gekleidet und ist einer der drei Eldar die mehr Verehrerinnen und Neider haben als die Hälfte aller Adligen von Câed Dûrzahl zusammengerechnet. Mit anderen Worten... er ist das strahlende Beispiel eines perfekten Eldar und der beste Archon, unter dem ich jemals gedient habe, zweideutig gemeint.“
„Ich... verstehe.“ murmelte Aleyandra. Zumindest eine Sache wurde gerade ein für alle mal bestätigt, die Bluttänzerin war nicht nur eine perverse Sadistin, sondern auch noch vollkommen verrückt. Zwar konnte sie sich das nach den letzten Tagen problemlos selber zusammenreimen, aber es war trotzdem nett, eine direkte Bestätigung zu haben.
„Sehr schön, wenn du verstehst ist ja alles gut. Komm mit, wir machen uns dann auf den Weg zu Naruz, wir sollten ihn lieber nicht warten lassen. Wer weiß, was er gerade macht.“
Naruz selbst saß währenddessen im Zimmer das er für sich beansprucht hatte an einem kleinen Tisch und ließ ein lautes Seufzen hören. Sein Zimmer hatte einst Malek Últhuan gehört, unterschied sich jedoch kaum von dem Gemach, das Morrigan okkupierte, wenn man von einem riesigen Porträt absah, das an der Wand neben dem Himmelbett hing und eine Eldar in pechschwarzer Rüstung, samt Helm zeigte, die eine silberne Klinge in die Luft reckte. Der Archon war jedoch nicht alleine im Zimmer, ihm Gegenüber saß eine Gestalt, die vollkommen in eine schwarze Robe mit Kapuze gehüllt war, das Gesicht der Gestalt war vollständig in Dunkelheit gehüllt und ihre Hände schienen aus Schatten zu bestehen. Der Archon selber trug lediglich einen silbernen Mantel aus Seide, da er gerade ausgezogen im Bad stand und eigentlich hatte baden wollen, als die Gestalt wie aus dem Nichts erschienen war. Also hatte er sich schnell seinen Mantel übergeworfen und sich dann mit der Gestalt an einen nahen Tisch gesetzt.
„Willst du mir nicht endlich sagen, warum du hier bist?“ fragte der Archon genervt, während er seinen Blick über den Tisch wandern ließ. Dort befand sich ein hölzernes Brett welches so bemalt war, dass es nach einer schneebedeckten Landschaft aussah und in mehrere Sechsecke aufgeteilt war. Auf der Seite die Naruz am nächsten war standen vierzehn Figuren, zehn davon symbolisierten Goblins die sich auf einem Sechseck zusammendrängten, zwei Figuren stellten Eldarkrieger dar, die letzten beiden standen für eine Hexe und eine Königshydra. Auf der Seite von Naruz' Gegenüber standen noch knapp einhundert Figuren, die meisten davon Orks und Goblins, jedoch auch viele Wyvern, Trolle und vier Hexer.
„Man könnte meinen, du willst mich so schnell wie möglich loswerden.“ antwortete die Gestalt mit belustigter, hallender Stimme. „Keine Sorge, ich werde schon verschwinden, bevor deine Dienerin und dein neues Spielzeug ankommen. Mache jetzt endlich deinen Zug.“
Naruz ließ erneut ein Seufzen hören, zog dann jedoch eine Karte aus einem Stapel, der neben dem Brett lag und las sie sich durch. Was dort stand, entlockte ihm tatsächlich ein Lächeln. „Die Nacht des Wahnsinns: Jeder Goblin und Ork greift sofort die nächste Einheit an, egal ob es eine Verbündete oder Feindliche ist.“ las er grinsend vor.
„Tch... ich bin mir sicher, du schummelst.“ murmelte die Gestalt, während sie ihre Figuren so bewegte, dass ihre Orks und Goblins sich im Kampf miteinander befanden. Naruz hingegen musste seine verbliebenen Goblins so bewegen, dass sie seine Hydra angriffen. „So viel Glück mit Ereigniskarten kann man gar nicht haben.“
„Nicht? Ich halte es für wahrscheinlicher, als dass meine gesamte Spielfeldhälfte sich über einem Schneetrolldorf befand.“ erwiderte Naruz grinsend.
„Du vertraust mir wirklich nicht, oder?“
„Natürlich nicht! Ich kenne nicht einmal deinen echten Namen und du hast dich mir bislang nur unter dem Titel 'der Betrüger' vorgestellt! Welcher Eldar... nein, welches Lebewesen bei Verstand würde dir da trauen?“ meinte Naruz lachend. „Aber wenn du mir deinen echten Namen verraten willst, werde ich darüber nachdenken dir zu vertrauen.“
„Naruz! Wie kannst du nur so unsensibel sein? Du würdest tatsächlich ein Phantom nach seinem wahren Namen fragen?“
„Ja, würde ich, denn ich werde das Gefühl nicht los, dass du mich einfach nur benutzt um irgendwelche verrückten Pläne zu verwirklichen.“
„Trotzdem hast du meine Hilfe angenommen, als es um Archon Ûruthaz ging, oder nicht?“
„Hilfe? Du hast mir ein uraltes Zauberbuch auf den Tisch geknallt und gesagt 'Viel Spaß'.“
„Ja, und?“
„Du hast eine äußerst seltsame Definition von 'helfen'.“
„Du wirst es kaum glauben, aber genau das haben mir schon ein paar andere gesagt.“ meinte das Phantom, mit amüsiertem Unterton in der Stimme. „Aber gut, Spaß bei Seite. Ich bin hier um dich zu warnen, die Königin wird dir vielleicht bald ein paar Attentäter schicken.“
Bei diesen Worten verkrampfte Naruz sich und riss schockiert die Augen auf. „W-was? Aber warum? Meine Raubzüge sind bis jetzt ohne Probleme verlaufen! Wir haben schon sieben Dörfer und kleinere Städte geplündert und das fast ohne Verluste!“
„Und genau das ist der Grund. Die Königin hat dich als Anführer ausgewählt weil sie dachte, dass du unerfahren und ein unfähiger Kommandant bist.“
„Warum sollte sie das denken? Und warum sollte sie mich dann als Anführer der Legion einsetzen? Das ergibt keinen Sinn! Das klingt ja so, als wenn sie... als wenn sie...“
„Als wenn sie nicht will, dass die Raubzüge erfolgreich ablaufen?“ fragte das Phantom und lachte. „Kennst du die Stadt Beliôn?“
„Ich kenne zwei, welche meinst du?“ fragte Naruz und musste sich beherrschen, um das Phantom nicht anzuschreien und es dazu zu zwingen, ihm zu antworten.
„Die Stadt der Hexer, oder besser gesagt die ehemalige Stadt der Hexer. Sie liegt nur fünf Tagesreisen südlich von hier und da gibt es eine große Bibliothek. In der Abteilung über die Götter gibt es ein dickes Buch mit giftgrünem Ledereinband, das solltest du lesen.“ sagte der Betrüger und erhob sich von seinem Platz. „Wir werden unser Spiel ein anderes mal fortsetzen müssen, dein Besuch kommt.“ meinte das Phantom und ging auf das Porträt der schwarz gerüsteten Eldar zu.
„Was steht in diesem Buch? Wage es nicht zu verschwinden, bevor du mir zumindest so viel sagst!“
„Hm... na gut. In dem Buch stehen einige interessante Dinge über die Götter, Wissen, das seit hunderten Jahren beinahe vergessen ist. Ach ja... wusstest du, dass dieses Porträt hier die Königin darstellt?“
„Nein, wusste ich nicht.“
„Ich habe es in den letzten tausend Jahren mehrmals betrachtet, aber egal wie oft ich es mir ansehe, es ist immer wieder interessant.“ sagte der Betrüger, ehe er sich mit einem leisen Lachen in Luft auflöste und Naruz alleine im Zimmer zurückließ.
Als der Archon gerade darüber nachdachte laut zu fluchen und den Rest seines Lebens dem Ziel zu widmen einen Zauber zu finden, der das Phantom vernichten konnte, klopfte es an der Tür zu seinem Zimmer. Er stand schon kurz davor den Störenfried anzuschreien und wegzuschicken, als ihm einfiel dass er ja Morrigan und ihr Geschenk erwartete. Also beschloss er den Betrüger und seine nichtssagenden Hinweise fürs erste zu vergessen.
„Herein.“ sagte er und schaffte es geradeso seine Stimme gleichgültig klingen zu lassen und sämtliche Wut und Frustration aus ihr zu verbannen. Kurz darauf wurde die Tür geöffnet und zwei Gestalten traten ein. Die erste, Morrigan, ging sofort zu Naruz hinüber und begrüßte ihn auf die übliche Weise. Das Geschenk der Eldar hingegen, ein äußerst junges Mädchen mit langen, silbernen Haaren und blauen Augen, ging langsam und zögerlich durch das Zimmer, ehe sie direkt hinter Morrigan stehen blieb. Als Naruz das Mädchen sah konnte er einfach nicht anders, als kurz aufzulachen. „Oh, wie ich sehe hat mein Wunsch die Sklavin zu sehen dich ziemlich überrascht, Morrigan. Hattest du keine Zeit ihr wenigstens ein passendes Kleid zu suchen?“ fragte er amüsiert und lächelte Aleyandra an.
„Tut mir leid, Archon. Ich, ähm, habe nicht gerade viele Kleider, wie Ihr sicherlich wisst. Es ist schon ein Wunder, dass ich überhaupt eines gefunden habe.“
„Das glaube ich dir gerne... wie heißt du, Mädchen?“ fragte Naruz Aleyandra. Diese starrte ihn jedoch nur ängstlich und verwirrt an, anstatt zu antworten. „Hm? Morrigan? Du hast ihr noch kein Elthrón beigebracht?“
„Verzeiht mir, Archon, aber dafür war bisher keine Zeit. Sie spricht lediglich die Sprache der Menschen, ich hoffe Ihr könnt darüber hinweg sehen.“
„Ah, ich verstehe.“ murmelte Naruz, ehe er sich erneut an Aleyandra wandte, dieses mal in ihrer Sprache. „Wie heißt du, Mädchen?“ fragte er, nahm ihr langes Haar zwischen zwei Finger und strich fasziniert und sanft darüber.
„I-ich h-heiße Aleyandra, Meister.“ flüsterte Aleyandra mit ängstlicher Stimme und senkte den Blick.
„Aleyandra?“ fragte Naruz überrascht. Dann ließ er ihr Haar los und fing plötzlich an zu lachen. „Oh, Morrigan! Du... war das deine Absicht? Nein, nach deinem Gesichtsausdruck zu urteilen nicht. Egal, das macht es nur umso besser... du darfst gehen, Morrigan. Lass uns zwei allein.“
„Ähm... Archon? Das Mädchen ist noch nicht vollständig ausgebildet... um ehrlich zu sein haben wir gerade erst angefangen und sie wurde noch nicht so oft diszipliniert. Es wird noch eine Weile dauern bis...“
„Du darfst gehen, Morrigan.“ wiederholte Naruz, dieses mal mit einem genervten Unterton in der Stimme.
„Natürlich, ich werde euch zwei alleine lassen.“ sagte Morrigan sofort, verbeugte sich und ging dann in Richtung Tür davon.
„Ach ja, Morrigan?“ sagte Naruz, als die Bluttänzerin bereits am Ausgang war.
„Ja, Archon?“
„Ich weiß dein Geschenk zu schätzen, gute Arbeit. Ich werde mir eine passende Belohnung für dich einfallen lassen.“
„Vielen Dank, Archon.“ sagte Morrigan und konnte nicht verhindern, dass Überraschung in ihrer Stimme mitschwang. Sie hätte nicht gedacht dass alleine der Anblick des Mädchens ausreichen würde um ihn zu begeistern... andererseits war sie sich auch ziemlich sicher, dass der Archon noch nie ein Menschenweibchen mit einer so seltenen Haarfarbe gesehen hatte, wahrscheinlich hätte er ihr schon eine Belohnung versprochen, wenn sie ihm das Mädchen nur kurz zeigen würde. Dann ging sie endlich aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
„Hast du Angst?“ fragte Naruz belustigt an die Sklavin gewandt. Diese zuckte bei seinen Worten zusammen, wagte es dann jedoch ihren Blick zu heben und ihn anzusehen.
„E-ein wenig.“ murmelte sie und schluckte.
„Du kommst also aus Birkenquell, ja?“ Naruz nahm den Stuhl, auf dem er während seines Spiels mit dem Phantom gesessen hatte und stellte ihn gegenüber des Himmelbetts hin. „Setz dich.“ sagte er mit freundlicher Stimme, warf Aleyandra jedoch einen Blick zu der ihr klar machte, dass er keinerlei Widerspruch dulden würde. Aleyandra ließ sich nervös auf dem Stuhl nieder und folgte Naruz mit ihrem Blick, während dieser an ihr vorbei ging und sich vor ihr auf das Bett setzte. Erst jetzt bemerkte sie, dass der Archon lediglich einen Mantel aus Seide trug, der geradeso seinen Schritt verdeckte. Sie lief rot an und wandte den Blick ab, was Naruz ein leises Lachen entlockte. „Nun? Willst du mir heute noch antworten?“ fragte der Archon, woraufhin Aleyandra erneut nervös schluckte. Sie hatte ganz vergessen, dass der Eldar ihr eine Frage gestellt hatte.
„J-ja, Herr. Ich habe bis vor kurzem ein ruhiges Leben dort geführt.“ sagte sie und musste sich beherrschen um nicht in Tränen auszubrechen, als sie daran dachte dass viele ihrer Freunde und Bekannten Opfer der Orks geworden sind. Um sich abzulenken ließ sie den Blick durch das Zimmer wandern und es dauerte nicht lange, bis er an einer äußerst unheimlichen, schwarzen Rüstung hängen blieb, die auf einem Ständer lag, direkt neben einem langen Schwert und einem bösartig aussehendem, gezacktem Dolch.
„Hm... du bist... siebzehn Jahre alt?“ fragte Naruz plötzlich, woraufhin Aleyandra den Blick wieder zu ihm wandte.
„Ich bin fünfzehn, Meister.“
„Ah... nun, ich war nahe dran.“ meinte der Archon und zuckte mit den Schultern. „Es ist wirklich ein Wunder dass Morrigan gleich beim ersten Versuch etwas so wunderbares gefunden hat.“ fügte er hinzu, erhob sich vom Bett und beugte sich vor Aleyandra nach unten um mit ihr auf Augenhöhe zu sein. Er streckte eine Hand aus und fuhr mit seinem Zeigefinger über die Wange des Mädchens. Aleyandra zuckte unter der Berührung seiner kalten Hand ein wenig zurück, unterdrückte jedoch den Reflex aufzuspringen und aus dem Zimmer zu rennen und ließ es über sich ergehen. „So... weich.“ murmelte er überrascht und führte seinen Finger zu ihren Lippen. „Hast du Eldar in der Familie?“ fragte er, halb im Scherz und halb ernst gemeint, während er über ihre sanften, weichen Lippen fuhr und seine Hand dann zurückzog. Er kannte viele Eldar, sowohl Männer als auch Frauen, die ihre halbe Familie umbringen würden, um so perfekte Haut zu haben wie diese Sklavin.
„Nein, habe ich nicht... jedenfalls nicht so weit ich weiß.“ sagte Aleyandra und atmete erleichtert auf, als der Eldar seine Hand von ihr genommen hatte. Trotzdem spürte sie noch immer ein nervöses Kribbeln im ganzen Körper und war sich ziemlich sicher, dass die Gefahr noch nicht vorüber war. „Warum... warum habt Ihr eigentlich gelacht, als Ihr meinen Namen gehört habt?“ fragte sie plötzlich und versuchte so das Gespräch in eine etwas andere Richtung zu lenken.
„Aleyeéndra ist ein Wort aus der Alten Sprache.“ sagte der Archon lächelnd und starrte fasziniert in die blauen Augen des Mädchens. Je mehr er sie betrachtete, desto sicherer war er sich, dass Morrigan mit ihr den perfekten Fang gemacht hatte. In seinem ganzen Leben hatte Naruz noch nie eine Frau, ob Mensch oder Eldar, mit silbernen Haaren gesehen und auch noch kein Menschenweibchen das so... perfekt aussah, wie dieses junge Mädchen. „Die Alte Sprache nutzen Eldar wie ich, um Magie zu wirken. Aleyeéndra kann sowohl für 'Feuer' als auch für 'Wildheit' stehen. Ich frage mich, ob deine Eltern davon wussten als sie dir deinen Namen gaben... wahrscheinlich nicht, aber selbst wenn es nur ein Zufall ist, ist es einfach zu komisch.“
Aleyandra runzelte fragend die Stirn. „Warum ist es komisch?“
„Weil das Wort meistens in Sätzen benutzt wird die Zerstörung und Vernichtung versprechen. Es ist ein mächtiges, destruktives Wort und will einfach nicht zu so einem... zarten Wesen wie dir passen.“ sagte der Archon. Dann legte er plötzlich eine Hand auf Aleyandras Schulter und drückte mit der anderen ihr Gesicht noch oben. Ehe die Sklavin etwas tun konnte, beugte der Archon seinen Kopf nach unten und führte seine Lippen an die des Menschenweibchens. Aleyandra hatte überrascht den Mund geöffnet, als er ihren Kopf nach oben drückte und Naruz nutzte die Möglichkeit um seine Zunge in den Mundraum der Sklavin zu schieben. Aleyandra saß wie versteinert da und erst, als seine Zunge die ihre berührte ließ sie einen erstickten Protest hören und versuchte ihren Kopf zurückzuziehen. Als sie jedoch merkte, dass der Eldar nicht vorhatte sie freizugeben holte sie mit ihrer Hand aus... und schlug zu, ehe sie auch nur darüber nachdenken konnte, welche Konsequenzen es für sie haben könnte.
Ihre flache Hand traf den überraschten Archon direkt an der rechten Wange und verursachte ein lautes Schallen im Zimmer. Der Archon zog, vollkommen verdutzt, seinen Kopf zurück und blinzelte die Sklavin mit geröteter Wange verwirrt an. Aleyandra selber war hochrot angelaufen und atmete schwer, dann erst schien ihr klar zu werden was sie getan hatte und sie riss vor Schreck ihre Augen auf. Zu ihrer Überraschung packte der Archon jedoch nicht sofort sein Schwert um sie zu töten, sondern begann zu lachen, erst leise, dann jedoch immer lauter. „Oho! Gut! Sehr gut! Du bist ja noch interessanter, als ich gedacht hatte. Vielleicht passt dein Name ja doch zu dir.“ meinte er belustigt. Bevor Aleyandra jedoch antworten konnte schoss seine Hand nach vorn und packte sie so fest an ihren langen Haaren, dass ihr Tränen in die Augen schossen. „Allerdings scheinst du nicht gerade die klügste zu sein.“ fügte er belustigt hinzu. „Einen Archon zu schlagen ist eine sehr dumme Idee.“ sagte er und zog Aleyandra an ihren Haaren vom Stuhl. Als das Mädchen vor Schmerz aufschrie wurde Naruz' Grinsen noch breiter und in seinen Augen blitzte es gefährlich auf. Er spürte wie sein Herz anfing immer schneller zu schlagen und in seinem Bauch kribbelte es vor Aufregung. Das Mädchen hatte ihn geschlagen! Er hatte sie nur geküsst und sie hatte sich heftiger gewehrt, als es jemals eine Sklavin zuvor getan hatte! Er konnte es gar nicht erwarten zu sehen, wie sie auf das reagieren würde was nun kam.
„I-ich wollte nicht! E-es tut mir leid, ich wollte Euch wirklich nicht schlagen!“ rief die Sklavin mit panischer Stimme, was dafür sorgte dass Naruz' Lächeln langsam verblasste und durch eine enttäuschte Miene ersetzt wurde. Anscheinend hatte er sich zu früh gefreut, dieses Weibchen schien doch nicht so anders zu sein, wie er es sich erhofft hatte. „Es war ein Versehen!“ fügte Aleyandra hinzu, als sie merkte dass der Griff um ihre Haare ein wenig lockerer wurde. „B-bitte verzeiht mir, I-ihr habt mich n-nur überrascht und...“ der Rest von Aleyandras Satz ging in einem spitzen Schrei unter, als Naruz ihr eine Ohrfeige verpasste.
„Ich hätte es mir denken können, egal wie...“ begann Naruz, wurde nun jedoch von Aleyandra unterbrochen, die so fest wie möglich auf seinen Fuß trat und erneut mit ihrer Handfläche nach ihm schlug. Ihr Angriff war langsam und unbeholfen für Eldarverhältnisse, aber Naruz ließ sich von ihm treffen und augenblicklich kehrte sein Lächeln wieder auf sein Gesicht zurück. „Na also, geht doch!“ rief er begeistert und rieb sich kurz die Wange, die nach dem Schlag der Sklavin tatsächlich ein wenig brannte, sie musste ihre ganze Kraft in den Schlag gelegt haben. „Warum nicht gleich so?“ fragte er lachend und schubste Aleyandra auf das Bett, öffnete seinen Mantel und warf ihn neben sich auf den Boden, nun war er ganz entblößt.
Als Aleyandra den Archon so neben dem Bett stehen sah erbleichte sie und schrie laut auf. „Nein! B-bitte nicht, d-das könnt Ihr nicht tun!“ rief sie panisch und versuchte aufzuspringen, allerdings war Naruz schneller als sie. Er packte einen ihrer Arme und drückte sie wieder nach unten, dann stieg er ebenfalls in das Bett und kniete sich halb gebeugt über ihr hin. Seine rechte Hand drückte die linke des Mädchens in die weiche Matratze, während seine andere sanft über ihr Gesicht strich. „Lass mich los! Verschwinde!“ schrie Aleyandra und schlug mit ihrer freien Hand nach dem Archon, ihre Beine hatte sie fest an ihren Körper gepresst und trat nun nach Naruz' Brust. Sie traf ihn sogar ein paar mal, allerdings kümmerte das den Archon nicht, im Gegenteil. Er lachte nur noch lauter und ließ seine Hand vom Gesicht der Sklavin nach unten wandern und strich unter ihrem Kleid über ihre kleinen, weichen Brüste.
„Diese Haut ist wirklich etwas, worauf man neidisch werden kann.“ flüsterte er dem Mädchen ins Ohr, nachdem er sich weiter nach vorn gebeugt hatte und küsste Aleyandra zärtlich am Hals.
„Ich habe gesagt, du sollst mich loslassen!“ kreischte diese und schlug erneut nach Naruz, dieses mal traf sie ihn mit ihren Fingernägeln und kratzte so heftig über die Wange des Archons, dass dieser tatsächlich kurz von ihr abließ und zusammenzuckte.
„Ich wusste es! Ein wildes Menschenweibchen ist etwas vollkommen anderes als eine der trainierten Sklavinnen!“ rief Naruz begeistert und schlug Aleyandra erneut ins Gesicht. Dann nahm er seine beiden Hände und riss das dünne Kleid auseinander, das die Sklavin trug.
Da Aleyandra nun wieder beide Hände frei hatte, schlug sie mit beiden auf Naruz ein und versuchte so gut sie konnte sein Gesicht und seine Brust zu zerkratzen, jedoch ohne wirklichen Erfolg. Der Archon fuhr währenddessen den Oberkörper der Sklavin mit seinen Händen hinab, über ihren Unterleib, bis hin zu ihren Beinen. Aleyandra versuchte zwar so gut sie konnte ihre Beine zusammenzupressen, aber es gelang ihm trotzdem sie auseinander zu drücken und die Scham des Mädchens freizulegen. Sofort ließ sie davon ab auf ihn einzuschlagen und bedeckte
ihren Unterleib mit ihren Händen, allerdings war das ein eher fruchtloser Versuch um Naruz aufzuhalten. Er rückte ein wenig über das Bett, so dass er sich nun direkt zwischen den gespreizten Beinen der Sklavin war, nahm ihre Hände und drückte sie über ihrem Kopf ins Kissen.
„Bitte nicht... bitte tut das nicht.“ schluchzte Aleyandra mit brüchiger Stimme und wand sich in seinem Griff.
„Keine Sorge, ich bin mir sicher es wird dir auch gefallen.“ sagte der Archon lachend und fuhr mit einem Finger über den flachen Bauch des Mädchens, immer weiter runter, bis hin zur Scham des Mädchens...
„Weißt du... ich könnte mich wirklich daran gewöhnen.“ sagte er mit einem Lächeln, während sein Blick über das nackte Fleisch des Mädchens wanderte, nachdem er von ihr abgelassen hatte. Noch einmal strich Naruz zärtlich über Aleyandras Gesicht, und beugte sich sogar nach unten, um eine ihrer Tränen von ihren Wangen zu lecken. „Du bist wirklich ein wunderbares Geschenk, Aleyandra. Ich werde mich wirklich bei Morrigan bedanken müssen.“ meinte Naruz und lachte leise, dann erhob er sich vom Bett und wandte dem Mädchen den Rücken zu. „Ich werde baden gehen, wenn du willst darfst du gerne mitkommen. Wie auch immer du dich entscheidest, ich bin mir sicher wir werden noch viel Spaß miteinander haben.“ sagte er noch, ehe er mit einem zufriedenem Gesichtsausdruck in Richtung Badezimmer ging und ganz in Gedanken daran versank, was er alles mit seiner neuen Sklavin anstellen könnte.