Der ewige Winter

Die AAR der anderen Art...

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Der ewige Winter

Beitragvon TotalWarGod » 24. Februar 2015 20:05

Der ewige Winter


Bitte aufklappen und lesen! (Öffnen)
Hallo erstmal. Manch einer mag sich wundern, warum ich nach meinen letzten und auch ersten beiden (zimlich schlechten) AAR´s nun wieder einen Neuen beginne.
Nun, das ist ganz einfach: Ich habe diese AAR´s angefangen, weil ich sehr gern Geschichten schreibe. Aber ich habe keine Motivation und Ausdauer um Stück für Stück und Bild für Bild ein Spiel nachzuerzählen, mit mehr oder weniger vielen Rollenspielinhalten. Deshalb wird das jetzt kein AAR im herkömmlichen Sinne, sondern eine Erzählung, basierend auf meiner aktuellen Gauten Kampagne im Spiel "Total War Attila". Dabei verwende ich das Spiel nur als Anregung und "Basis" auf der ich dann die Geschichte aufbaue. Es werden also keine genauen Schlachtberichte, Regionenübersichten, Politikgedöns, usw. kommen. Auch keine Screenshots aus dem Spiel, höchstens mal ein zur Geschichte passendes Bild von sonstwo her. Außerdem habe ich die Kampagne nicht gerade erst angefangen, sondern bin schon einige Runden weiter (ca. 100).
In diesem Sinne, viel Spaß beim Lesen (hofentlich) ;)


Inhaltsverzeichnis:

Zuletzt geändert von TotalWarGod am 25. Februar 2015 00:14, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: [AAR] Der ewige Winter

Beitragvon TotalWarGod » 24. Februar 2015 20:06

I.Prolog


„Verräter“, schallte es durch die Halle der Ältesten. „Er muss sterben“, brüllte ein Anderer.
„Tod den Rebellen“, feuerte er seine Armee an und stürmte den Hügel hinab in die Schlacht, die Sonne im Rücken. Sein Blutrausch entfachte sich im Kampfgetümmel und plötzlich stand er IHM gegenüber. „Stirb“, brüllte er und rammte einem Pikten unter wolkenverhangenem Himmel sein Schwert in die Brust und warf ihn auf den schlammigen Boden vor seinen Kameraden. „Tötet sie alle und werft ihre wertlosen Körper über Bord, dann prallten die Schiffe zusammen und ein blutiger Kampf entbrannte. Vor dem Sturm auf die Stadt rief er seine Soldaten zusammen: „Seht. Die Feiglinge verstecken sich hinter ihren Mauern. Dreckige Verräter. Tötet sie und nehmt ihnen alles!“ Mit erhobenen Äxten stürmten sie durch die Tore und sein Volk jubelte seinem siegreichen König bei dessen Triumphzug in der Hauptstadt zu.
„König Ring, König Ring...

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Re: [AAR] Der ewige Winter

Beitragvon TotalWarGod » 24. Februar 2015 21:27

II.Zu neuen Ufern


...wacht auf. Wir nähern uns der Küste. Noch vor Sonnenuntergang werden wir unser Ziel erreicht haben“
„Wurde auch Zeit“, bummte Ring, in Gedanken noch mit seinem Traum beschäftigt. Seit der Zerschlagung der Seperatisten unter der Führung seines Vetters erlebte er diese seltsamen, wirren Träume. Nach dem langen Krieg um Britannien, seiner Krönung und dem Verrat der Angeln vermischte sich alles in seinen Träumen und nur noch selten brachte ihm sein Schlaf Erholung.
Noch mehr plagten ihn aber andere Dinge. Der Winter wurden immer länger, der Sommer immer kälter. Nichts gedeihte mehr auf den Feldern, sein Volk litt Hunger und er litt mit ihnen. Die Unterwerfung Britanniens und seiner Städte brachte zunächst Hoffnung. Schiffsladungen voll Fleisch, Brot und Fisch kamen in Hrefnesholt, ihrer Hauptstadt, an. Das Volk feierte und niemand litt mehr Hunger. Doch auch in Britannien wurden es kälter. Die Ziegen starben, Krankheiten brachen aus, die Menschen starben auf der Straße und man verfluchte die Götter und gleichzeitig flehte man zu ihnen.
König Ring, sein Sohn und Erbe Herrauthr und all die alten Säcke, welche aufgrund von alten, staubigen Stammbäumen irgendeine Art von adeligem Blut besaßen, oder es zumindest behaupteten, berieten, was man tun sollte um die Gauten vor dem Hungertod zu bewahren.
Es wurde heftig diskutiert und gestritten, nicht wenige schlugen vor mit Sack und Pack loszuziehen und im warmen Süden ein neues Leben zu beginnen. Andere forderten, man solle den Göttern eine hübsche Jungfrau opfern, das würde sie besänftigen. Wieder andere meinten, es wäre am klügsten neues Land zu finden, indem genug Nahrung für alle da sein würde, aber den nördlichen Lebensraum sollte man trotz allem, nicht aufgeben. Immerhin war es ihre Heimat, schon seit Beowulf das Land von Grendel befreite und König der Gauten wurde.
Also beschloss der König, zusammen mit seinem Sohn und vielen tapferen Männern gen Osten und Süden zu segeln. Denn man hatte von großen, fruchtbaren Ländern östlich des sarmatischen Meeres gehört. Menschenleer war es den Gerüchten nach und voller funkelnder und wertvoller Steine.
Und so stach die größte Flotte aller Zeiten in See um neue Länder zu besiedeln. Doch die Reise barg viele Gefahren. Die Schiffe waren nicht für die raue See gemacht, bei einem Sturm wurden sie herumgeworfen, wie Blätter im Wind. Nicht wenige brachen auseinander und viele Männer ertranken kläglich.
Doch nun kam endlich ihr Ziel in Sicht. In der Ferne sah man schon die endlosen Wiesen und Wälder. „Nun wird sich das Blatt wenden. Selbst die Götter werden uns nicht vernichten können“, dachte Ring und erhob sich von seiner Schlafstatt.
Er trat aus seiner Kajüte um sich selbst ein Bild von der Lage zu machen. Neue Hoffnung keimte in ihm auf, als er die ferne Küste erblickte. Auch seine Männer machten einen frohen Eindruck, wie er erleichtert feststellte. Denn in den vergangenen Wochen wurden sie zusehends mürrischer und einige standen kurz vor der Meuterei. Doch nun, unter dem Gekreische der Möwen und dem Rauschen der Wellen, schöpften alle an Bord neue Hoffnung.
„Holt mir meinen Sohn her.“, befahl er einer Wache, welche sofort losmarschierte. Kurz darauf hörte er das schwere Stapfen von Herrauthr auf dem Schiffsboden. Seit seiner Geburt litt sein Sohn an einem verkrüppelten Bein, was ihn aber nicht daran hinderte als großer General eine stets Siegreiche Armee zu führen.
„Vater, was ist los?“, wollte der Erbe wissen? „Sieh selbst.“, erwiderte Ring und deutete Richtung Küste. „Land, das ist Land!“, rief Herrauthr freudig überrascht. „Wir haben es geschafft. Ich gebe sofort den Männern Bescheid. Sie sollen sich bereit machen.“ „Tu das, mein Sohn. Und komm dann zu mir zurück. Wir haben einiges zu besprechen“

Stunden später, es dämmerte bald, gingen sie an der Küste vor Anker und ein Boot wurde ausgesandt um einen passenden Strandabschnitt zu finden um an Land zu gehen.
Als es soweit war, gab der König den Befehl mit den Schiffen ans Ufer zu fahren. Nur so konnten sie alles abladen. Außerdem würden sie die Schiffe als Baumaterial verwenden müssen.
Das Schiff des Königs erreichte als erstes das Ufer und Ring und sein Sohn betraten zugleich das neue Land.
„Hiermit ist dies Land Teil des großartigen Königreichs der Gauten und Besitzt von König Ring!“. Mit diesen Worten rammte Herrauthr die Standarte in den Boden.
„Es lebe der König“ erklang es aus hunderten Kehlen von den Schifen.
Die Soldaten begannen mit der Errichtung eines Lagers in dem sie wohnen würden, bis ein geeigneter Platz für eine neue Stadt gefunden wurde.
„Männer des Königs,“, ließ Herrauthr verlauten, „tapfer habt ihr der Kälte, den Stürmen und dem Meer getrotzt und habt es euch nun Ruhe und Erholung verdient. Ruht euch aus und esst etwas. Morgen werden wir mit der Erkundung des Landes und der Suche nach gutem Bauplatz beginnen.“

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Re: [AAR] Der ewige Winter

Beitragvon TotalWarGod » 25. Februar 2015 00:13

III.Der Wille der Götter


„Die Götter mögen uns beistehen.“, war das Erste, was Herrauthr von sich gab, nachdem er den Bericht über die Beschaffenheit des Landes gelesen hatte. „Die Götter haben uns längst verlassen.“ erwiderte Ring. Er kochte vor Wut, am liebsten wäre er den weiten Weg in die Heimat zurückgefahren um jeden dieser elenden Ältesten, die behaupteten, das Land hier sei fruchtbar, eigenhändig zu entmannen. Leider waren die Schiffe schon vollständig zerlegt worden.
„Dann schwimme ich eben“, dachte der König voller Zorn.
Als ob er seinen Gedanken gehört hätte, meinte Herrauthr:„Ein Zurück gibt es nicht mehr. Wir können keine neuen Schiffe bauen. Am besten wir...“ er wurde von einem Ruf von draußen unterbrochen: „Mein König, Mein König!“ „Wer wagt es mich zu unterbrechen?“, wollte Herrauthr wissen. „Antworte, Soldat. Und gnade dir Gott, wenn du keinen guten Grund hast!“
„Was gibt es?“ fragte Ring und überging den Ausbruch seines Sohnes.
Der Soldat schluckte hart und warf einen Blick auf den Erben, fing aber dann an zu sprechen: „Mein König. Ein Späher meldet einige Hundertschaften Reiter östlich in der Ebene. Sie halten auf uns zu.“
Erstaunt riss Ring die Augen auf. Hier sollte doch angeblich keiner leben. „Was geht hier vor sich? Ist das eine Falle meiner feinde bei den Stammesältesten?“ Viel mehr Zeit zum denken blieb ihm nicht mehr. Er musste handeln.
„Die Männer sollen sich bereit machen.“, wandte er sich an seine Komandannten. „Schickt die Speerwerfer in den Wald, den Hügel hoch. Sie sollen dem Feind in den Rücken fallen. Fangt mit den Reitern den Feind ab und sendet dann die Speerkämpfer mit in den Kampf. Haltet die Äxte als Verstärkung bereit. Die Bogenschützen und meine Leibwache sichern das Lager. Auf, und fürchtet nichts und niemanden, denn ihr seit Gauten!“
Die Heerführer stießen einen Schlachtruf aus und sprinteten hinaus. An seinen Sohn gewandt sagte Ring: „Nimm dir ein paar deiner Krieger und halte Ausschau nach weiteren Feinden. Falls du welche findest, greift ihr sie an. Sind es zu viele, dann kommt...“ „Nein“, unterbrach ihn Herrauthr. „Du hörst mir jetzt zu. Ich akzeptiere nicht, wie du mich vor meinen Männern behandelst. Es untergräbt meine Autorität aufs übelste wenn du mich derartig übergehst. Was sollen die Soldaten jetzt denken? Dass ich unter deiner Fuchtel stehe, wie ein hilfloses Kind? Das lasse ich nicht zu!“
„Wie kannst du es wagen, so mit mir, deinem König, zu reden? Die Peitsche sollst du spüren!“, zürnte Ring. „Das werde ich nicht und das weißt du. Ich bin dein Erbe und wenn du deinen Erben auspeitschen lässt, ist sowohl deine, als auch meine Autorität gänzlich dahin und wir haben gar nichts mehr.“ Der König blickte ihn wild an, blieb aber still. Also sprach Herrauthr weiter: „Meine Männer werden nicht in dieses sinnlose Gefecht eingreifen. Wir wissen nicht einmal ob diese Menschen Feinde sind. Aber wenn nicht, dann ist es jetzt schon zu spät“ Der Kampflärm schallte bereits über die ganze Ebene. „Ich schlage vor, wir teilen uns auf, so finden wir schneller einen Platz zum Siedeln.“ „Wie du willst.“, überließ der nun überzeugte König seinem Sohn das Wort, „Tu was du für richtig hälst“
„Ich werde mit meinen Truppen nach Süden ziehen. Vielleicht finden wir die Siedlung der nun feindlichen Truppen. Und an deiner Stelle würde ich mit der Armee an der Küste in Richtung Gebirge ziehen. Möglicherweise ist dort ein guter Platz für einen Hafen und vergiss die Edelsteine nicht. Die werden am ehesten im Gebirge zu finden sein.“
Mit diesen Worten verließ Herrauthr das Zelt und sammelte seine Männer. So zogen sie noch am selben Tag von dannen und König Ring ließ, nach gewonnenem Gefecht das Lager abbauen und zog, auf den Vorschlag seines Sohnes hin, Richtung Gebirge.

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