Actyla, Welt der Götter

Die AAR der anderen Art...

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Re: Actyla, Welt der Götter

Beitragvon Mimir » 29. Oktober 2012 15:26

Kapitel 24: Schlacht in Drigha

Drigha, 540 n.Bn.
Zerun wich dem wuchtigen Schlag eines Feindes aus und durchbohrte dessen Brust mit seinem Schwert. Die massige, grüne Kreatur schien sich darum jedoch nicht zu kümmern und holte erneut mit dem aus was ein riesiges Hackebeil zu sein schien. Der Vampir duckte sich und schwang sein Schwert erneut und dieses mal trennte sich der Kopf der grünen Kreatur von deren Schultern. Der kopflose Körper taumelte noch zwei, drei Meter nach vorn bevor er schließlich umfiel und die Waffe fallen ließ. Der Vampirlord warf einen Blick auf diese Kreatur und sah sofort dass es sich um kein Wesen handeln konnte welches bereits auf Actyla existierte, diese Kreatur kam von einem anderen Ort. Doch jetzt war keine Zeit mehr darüber nachzudenken denn es stürmten bereits zwei weitere dieser Monster auf ihn zu und ein knappes Dutzend wandte sich um und folgte ihnen. Zerun seufzte kurz und schloss die Augen für einen Moment. Hört dass denn nie auf? dachte er während er die Augen öffnete und auf die ersten Beiden Gegner zusprang. Während der erste ausholte stieß Zerun ihm sein Schwert durch den Unterkiefer direkt in den Kopf. Sein Schwert, es war ein Meisterwerk der Schmiedekunst der Vampire und sein Name war Zulistan. Dies war auch der Name des Schmiedes welcher diese mächtige Waffe schuf, während der Schmiedearbeiten ließ er einen Teil seiner Seele mit in das Schwert einfließen, dies machte Zulistan zu einer einzigartigen Waffe auf Actyla. Ohne Probleme oder wirklichen Widerstand drehte Zerun die Klinge in der Wunde und riss sie nach unten. Sein Feind wurde in zwei geteilt während der andere nach dem Vampirfürsten schlug, dieser blockierte den Schlag und es gab ein Geräusch als würde Glas splittern als Zulistan die Waffe des Monsters einfach in dutzende kleine Splitter zerschlug. Ein schneller Hieb spaltete den Schädel der Kreatur, doch nun waren die nächsten Feinde nur noch wenige Meter entfernt. Zerun stieß Zulistan in den Boden und schloss die Augen. Als er sie wieder öffnete schoss er mehrere dünne Wasserstrahlen auf seine Gegner welche sich, kurz bevor sie die Kreaturen trafen, in Eis verwandelten und sämtliche Feinde aufspießte. Leicht genervt nahm Zerun sein Schwert und wischte das Blut von der Klinge. Mit einem nicken bedeutete er dem Sohn des Fürsten von Drigha aus seinem Versteck zu kommen und ihm zu folgen. Diese Kreaturen hielten das Tor zu Drigha während weitere anscheinend in der Stadt kämpften. Zerun sah auch dass es anscheinend Kämpfe auf dem Wasser gab, die Flotte der Draghiten lieferte sich heftige Gefechte mit seltsamen Schiffen welche so dünn waren dass nur drei Männer nebeneinander stehen konnten jedoch knapp 30 Meter lang waren. Zerun fragte sich ob er überhaupt noch jemanden finden würde der ihm helfen konnte während er durch die brennenden Straßen ging.

Als er das Rathaus erreichte wo der Fürst der Stadt seinen Geschäften nachging wurde ihm klar dass er die Draghiten unterschätzt hatte. Die Echsenmenschen hatten sich bis hier zurückfallen lassen und den Platz vor dem Rathaus in eine Todesfalle für die Feinde verwandelt. Überall lagen Leichen dieser seltsamen, grünen Monster welche von Pfeilen und Bolzen gespickt waren. Die Häuser rund um den Platz waren so aufgebaut dass man von überall einen Schusswinkel auf vorrückende Feinde hatte und im Rathaus selbst waren ein halbes Dutzend Martizen aufgestellt welche ihre Steine direkt in die anstürmenden Monster schleudern konnten. Es waren noch knapp drei Dutzend Feinde übrig welche sich nun mitten auf dem Platz verschanzt hatten. Sie hatten mehrere Leichen ihrer Kameraden zusammen mit Bänken und Tischen aus nahen Häusern gestapelt und somit einigen Schutz gegen den Beschuss erhalten. Nun saßen sie dort und schienen sich bereit zu machen um vorzustoßen. Drei Monster schnappten sich große, runde Tische und benutzten sie als Turmschild um sich so gut wie möglich zu decken während sie sich weiter vorwärts bewegten. Erst jetzt als sie auf das Rathaus zugingen bemerkte Zerun dass diese grünen Kreaturen nicht alleine waren. In der Nachhut befand sich ein alter Mann in eine schwarze Robe gekleidet und links und rechts von zwei Männern flankiert welche mindestens zwei Meter groß waren. Die Haut dieser Männer hatte einen gräulichen Farbton und einige hässliche Narben an den unbedeckten Unterarmen. Auf der linken Schulter war ein riesiges Rüstungsstück welches von einigen bösartig aussehenden Zacken geziert wurde. Über den Oberkörper trugen sie ein ärmelloses Kettenhemd und einen gekreuzten Ledergurt an welchem sich einige Wurfäxte befanden. Die Hosen schienen mit Metallplatten verstärkt zu sein und die Lederstiefel hatten vorne ein Stück Eisen eingearbeitet. In den Händen trug der rechte Mann eine schwere, zweihändige Streitaxt während der Linke einen großen Rundschild und ein grob geschmiedetes Eisenschwert führte. Ein Schuss der Martizen stanzte ein Loch in einen der Tische den die grünen Wesen als Schild benutzten, doch sie rückten immer näher an das Rathaus heran. Einmal drinnen würden sie die Draghiten zerfetzen und Zerun würde die einzige Möglichkeit verlieren zu entziffern was in diesem Buch stand, denn ohne Zweifel war der Lord der Draghiten in diesem Gebäude und organisierte die Verteidigung. Mit einem Ruf brachte er die drei Menschen dazu sich umzudrehen. Die beiden Leibwächter sahen fragend zu dem Mann in ihrer Mitte dessen Gesicht keinerlei Regung verriet als er den Vampir anstarrte. Mit einem Nicken drehte er sich wieder um und folgte den Kreaturen während die beiden Männer auf Zerun zugingen. Zerun ließ Zulistan in seiner Hand herumwirbeln. Die Klinge war knapp einen Meter lang und war an einem Griff befestigt der die Form eines Blutdrachen hatte. Blutdrachen waren schlanke Kreaturen welche meist eine Länge von zwölf Metern erreichten und zwei riesige Flügel hatten. Sie besaßen weder Beine noch Arme, waren jedoch weit agiler und tödlicher als andere Vertreter ihrer Rasse. Der erste Leibwächter überraschte Zerun indem er seine zweihändige Axt einfach nach dem Vampir warf. Dieser duckte sich und trat einen Schritt nach vorn, direkt in eine der Wurfäxte die der Mann sofort hatte folgen lassen. Die Axt traf den Vampir in der Schulter und trennte beinahe den Arm ab. Zerun grinste nur, es würde knappe drei Stunden dauern bis die Wunde wieder verheilt war. Der Vampirfürst sprang nach vorn und durchtrennte das Handgelenk des Mannes mit einem schnellen Hieb. Dieser grunzte nur kurz und verpasste dem Vampir einen Hieb mit seiner linken Hand der diesen einen Meter zurücktaumeln ließ. Der zweite Gegner ging nun auch auf Zerun los und schlug mit seinem Schild nach dem Fürsten der daraufhin einige Schritte zurückwich. Mit einem Zischen erhob sich plötzlich der Schatten der Gebäude in der Nähe und hüllte die drei Kontrahenten in eine dunkle Kugel ein. In ihr drin orientierte Zerun sich nun anhand seines Geruchssinnes, zum Glück hatten die beiden Männer einen recht eigenen Geruch der ihnen anhaftete. Es roch nach einer Mischung aus Schweiß, Salzwasser und Rauch in der Nähe dieser Männer. Mit zwei schnellen Hieben trennte Zerun den beiden Männern ihren Kopf ab und löste dann die Schattenmagie. Die Draghiten hatten bereits zehn der vorrückenden Feinde niedergemacht, diese waren nun jedoch nur zehn Meter vom Rathaus entfernt. Als Zerun drei Schritte nach vorn getan hatte drehte sich der alte Mann wieder um und riss in einem Anflug von Panik die Augen auf als er die kopflosen Leichen seiner Wächter sah. Noch bevor er schreien konnte war Zerun heran und stieß dem Mann Zulistan durch den Leib und merkte wie das Schwert kleine Teile der Seele des Mannes trank, nicht genug um die Seele zu vernichten aber genug um den Mann Angst einzujagen. Der Mann spuckte Blut und sah dem Vampir in die Augen. Mit seinem letzten Atemzug schaffte er es noch dem Vampir vor die Füße zu spucken und zu flüstern "Orcus wird.... mich rächen." Kaum war der Mann tot geschah etwas seltsames. Die verbliebenen Monster begannen fanatisch zu brüllen und sich gegenseitig anzugreifen. Scheinbar hatte dieser Mann sie unter Kontrolle gehalten. Mit einem Ruck riss Zerun die Wurfaxt aus seiner Schulter und warf sie dem letzen Monster gegen den Kopf welcher zur Hälfte gespaltet wurde. Dann ging er auf das Rathaus zu mit dem Sohn des Lords im Schlepptau dessen Beine Zerun vor den Toren der Stadt geheilt hatte. Vielleicht könnte der Lord der Stadt ihm sagen wer dieser Orcus war und warum er Drigha angreifen ließ.

Weißhaupt, 540 n.Bn.
Es näherte sich der Abend an diesem durchaus unterhaltsamen Feiertag in der Hauptstadt des Imperiums. Cora arbeitete bereits wieder mit der Nachtwache und musste deshalb gehen. Sared, Thomas und Samuel Feon hatten sich hingegen zu dem Haus begeben welches Behrond, Sared und Cora zur Verfügung gestellt wurde um noch ein wenig Ruhe zu finden vor dem morgigen Tag und sich noch ein wenig über die Aufführungen der Schauspieler und Gaukler zu unterhalten. Behrond, Anna, Tiberianus und die Túar Schwestern blieben noch ein wenig um den Auftritt der Studenten des Magierturms zu sehen welcher jedes Jahr der Abschluss des Festes war. Die diesjährigen Studentinnen, es waren drei junge Frauen welche nach Behronds Einschätzung alle zwischen 17 und 21 Jahre alt waren und somit wohl bald zu Eingeweihten ernannt wurden, hatten sich bereits auf der großen Bühne aufgestellt und warteten darauf dass sich alle Blicke auf sie richten würden. Die linke Studentin hatte kurzes, blondes Haar und Unterschied sich somit von den beiden anderen welche Schwestern zu sein schienen. Beide hatten langes, braunes Haar und grüngraue Augen, jedoch war die Frau in der Mitte etwas kleiner und hatte eine grässliche Brandnarbe auf der linken Gesichtshälfte. Alle drei waren sie in die blauen Roben der Studenten gekleidet und schlossen nun die Augen um Energie zu sammeln. Nach fünf Minuten öffneten sie die Augen und Anna stieß ein überraschtes "Oh! Der Zauber!" hervor was ihr einige böse Blicke von den Umstehenden einbrachte. Nur wenig später entluden die Magierinnen auf der Bühne die Magie. Die beiden Geschwister entluden die gesammelte Energie als Blitzmagie und zeichneten damit einen riesigen Adler in den Himmel welcher den gesamten Stadtteil bedeckte. Die andere Studentin benutzte nun Lichtmagie um Lichtsäulen aus den Schwingen des Adlers auf die Zuschauer fallen zu lassen. Das ließ die ganze Sache nicht nur eindrucksvoll aussehen sondern heilte auch alle kleineren Leiden der Zuschauer welche von den Säulen getroffen wurden. Nach zehn Minuten löste sich der Adler auf und die Studentinnen verbeugten sich sichtlich erschöpft und verließen die Bühne unter dem Applaus der Zuschauer. Behrond wandte sich an seine Begleiter und meinte "Lasst uns zu mir gehen, da könnt ihr den Hauptmann und Thomas abholen." Die anderen nickten und so machten sie sich auf den Weg zum Haus wo die anderen schon auf sie warten würden.
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Re: Actyla, Welt der Götter

Beitragvon Mimir » 5. November 2012 01:43

Kapitel 25: Gefahr unter Weißhaupt

Weißhaupt, 540 n.Bn.
Als sie das Haus erreichten merkte Behrond sofort dass irgendetwas nicht stimmte. Im gesamten Haus brannte kein Licht, die Eingangstür war offen und es sah aus als wenn zwei der Fenster zerstört wurden. Es brauchte nur einen schnellen Blick von Behrond und Tiberianus stellte sich vor der Gruppe auf, die gepanzerten Fäuste zum Kampf erhoben. Die Túar Schwestern welche als einzigste ihre Schwerter mitgenommen hatten nahmen Anna in die Mitte welche ihrerseits die Augen geschlossen hatte um einen Zauber vorzubereiten. Behrond zog einen kurzen Dolch hervor den er zum Fest mitgenommen hatte und stellte sich neben den Ritterbruder. Plötzlich erwachten die Büsche rund um die Eingangstür zum Leben und hervor traten sieben Männer und sieben Frauen mit erhobenen Schwestern welche direkt auf die Gruppe zielten. Sie alle trugen ein schwarzes Lederhemd mit passenden Stiefeln, Handschuhen und Hosen und sie alle trugen eine Maske. Die Masken der Männer waren Wölfen nachempfunden während die Masken der Frauen eher an Adler erinnerten. Behrond wurde schlagartig bewusst wer dies war, es waren die Nachtschwingen die Leibwache von Prinz Nikodemius welche aus den besten der Nachtwache rekrutiert wurde und nur dorthin ging wo er persönlich sie hinbefahl. Eine der Frauen trat vor, fragte: "Name, Rang, Zugehörigkeit?" und wartete, Behrond vermutete dass sie die Gruppe erwartungsvoll anstarrte. Tiberianus ging schließlich einen Schritt vor und sagte “Tiberianus, Ritterbruder, Ritterorden von Theris. Und dies ist Behrond, der Söldner welcher in diesem Haus wohnt. Werdet ihr uns durchlassen?“ die Frau nickte und bedeutete der Gruppe einzutreten und Tiberianus zog die Söldner mit bevor irgendjemand Fragen stellen konnte. Als sie die Küche betraten rief Behrond “Was bei Giliath ist hier passiert?“ Die gesamte Küche war durcheinander gebracht, Stühle lagen auf dem Boden, der Tisch war entzwei gebrochen und Töpfe und Krüge lagen überall in der Küche verteilt. An der Wand bemerkte Behrond sogar mehrere Blutspritzer. Behronds Blick wanderte nun in eine Ecke wo Sared und Thomas zusammen mit zwei weiteren Nachtschwingen standen. Auf einem Stuhl zwischen ihnen saß Darius Zelon. Der Schatten hatte sich seinen Arm in einen Streifen seines Umhangs gewickelt um damit einen langen, tiefen Schnitt am bluten zu hindern. Sared hatte einen blutdurchtränkten Stoffstreifen um seine Brust gewickelt und ein Schwert in seiner rechten Hand. Thomas schien unverletzt und hatte zwei seiner Wurfmesser in der Hand, bereit zuzuschlagen. “Was ist hier passiert?“ fragte Behrond erneut, dieses mal an Sared gewandt. “Wir waren gerade einmal ein paar Minuten hier als Kommandant Zelon herein kam. Er sagte er wolle noch einmal mit dir reden, Sergeant. Bevor wir ihm sagen konnten dass du nicht hier bist wurde die Eingangstür aufgebrochen und ein gutes Dutzend Männer mit langen Dolchen und Kapuzenmänteln sind auf uns losgegangen. Sie riefen die ganze Zeit etwas davon dass wir ihnen etwas geben sollen. Irgendein Buch welches aus dem Magierturm entwendet wurde. Sie dachten wir haben es.“ In diesem Moment wurde er von Nina Túar unterbrochen welche fragte “Wo ist Hauptmann Feon? Ich kann ihn nicht sehen.“ Unbehagliches Schweigen folgte bevor der Schatten aufstand und sagte “Hauptmann Samuel Feon ist gefallen, einer der Angreifer hat ihm die Kehle aufgeschlitzt. Ich habe dem Mann persönlich meinen Dolch durch die Brust getrieben, im sterben sagte er noch etwas wie ’Für Orcus’ oder so ähnlich. Ich habe den Dieb hier schon heute Mittag eingeweiht. Es gibt einen Kult in der Stadt welcher sich um eine Person namens Orcus sammelt. Nun gebe ich dir den Auftrag ganz offiziell, Dieb. Finde den Kult des Orcus und unterrichte mich darüber sobald du ihn gefunden hast. Sie sind gefährlich, der einzige Grund warum wir noch leben ist der dass Prinz Nikodemius einige seiner Leibwachen entsandt hatte um nach mir zu suchen als ich nicht zur Versammlung der Nachtwache gekommen bin. Es ist äußerst wichtig dass wir sie finden und unschädlich machen.” Thomas nickte stumm während die Schwestern von Sared zu ihrem toten Hauptmann geführt wurden. Behrond wandte sich an den Schatten und fragte “ Eure bloße Abwesenheit reicht aus um einen Suchtrupp auszusenden?“ Der Kommandant sah ihn verwirrt an und sagte dann “Natürlich, ich verspäte mich nie. Wenn ich nicht da bin muss etwas passiert sein.“ Behrond schüttelte nur leicht den Kopf und folgte dann den anderen zur Leiche von Hauptmann Feon und den Angreifern. Über Samuel Feon standen die Schwestern und murmelten leise Gebete um die Seele des Toten zu beruhigen und ihr den Weg zu leiten. Als Zelon gegangen war nahm Behrond Thomas zur Seite und fragte ihn “Warum hat er gerade dich ausgewählt um diesen Kult zu finden?“ “Ich denke er meint dass ich mich in der Unterwelt Weißhaupts besser zurechtfinden werde als irgendeiner seiner Agenten. Aber lass uns später darüber sprechen, jetzt gibt es wichtigeres zu tun.“ Behrond stimmte ihm zu und die beiden machten sich daran die Leichen der Kultisten aus dem Haus zu schaffen wo bereits einige Diener des Palastes warteten um sie vor die Stadt zu bringen und zu verbrennen. Nachdem dies geschafft war halfen sie den Schwestern ihren Hauptmann zu einer nahen Kirche zu bringen wo das Begräbnis vorbereitet werden sollte. Als sie endlich wieder im Haus waren legten sich Sared, Thomas und Behrond schlafen während ein halbes Dutzend Nachtschwingen das Haus bewachten, ihre Anführerin meinte dass es dem Prinzen sehr wichtig sei dass den Söldnern nichts passiert, warum wusste sie auch nicht. Nach nur wenigen Minuten schlief Behrond ein während er sich fragte was der nächste Tag wohl bringen würde.

Rat Molari sah sich im Thronsaal um und seufzte. Es waren nur noch er, Rat Lannois und die beiden Prinzen Nikodemius und Cornelius anwesend. Vier der Generäle waren mit ihren Armeen außerhalb der Stadt stationiert und die restlichen Räte waren von den Elfen ermordet worden. Heute sollten zumindest die beiden ermordeten Räte ersetzt werden und es hatte einiges an Zeit und Nerven gekostet sich auf zwei Kandidaten zu einigen. Die große Tür öffnete sich und die Sonnengardisten kündigten die Neuankömmlinge an. Es gab keine besondere Zeremonie für die Ernennung eines neuen Rates, der oder die auserwählte erhielt ein Schreiben in mit der Aufforderung zum Palast zu kommen und die Rolle des Ratmitglieds einzunehmen. In diesem Fall waren die auserwählten Kommandant Darius Zelon der Nachtwache welcher sich durch Jahre des treuen Dienstes ausgezeichnet hatte und Prinz Nikodemius hatte förmlich darauf bestanden ihn zum Rat zu machen. Die zweite Wahl war etwas außergewöhnliches, denn die Auserwählte war niemand anderes als Gardistin Cornelia von den Sonnengardisten auch bekannt als Prinzessin Cornelia. Sie war das erstgeborene Kind des Imperators und hätte damit das Recht den Thron nach dessen Tod zu besteigen, jedoch ist die einzige Stellung die einer Frau im Imperium untersagt ist die des Imperators. Da die Regeln jedoch festlegten das nur das erstgeborene Kind den Thron erben kann, egal ob Mann oder Frau, war es seit jeher Tradition dass das erstgeborene Kind der Familie, wenn es ein Mädchen war, zu den Sonnengardisten geschickt wurde um ihnen beizutreten. Denn ein Sonnengardist muss auf sämtliche Titel verzichten die ihm oder ihr sonst zustehen würden. In diesem Fall musste also Cornelia den Platz für den erstgeborenen Sohn des Imperators räumen, Prinz Nicolai welcher sich zur Zeit in Sumpfwacht befand um dort die Grenze zu den Draghiten zu überwachen. Über den Ersatz von General Franz von Bartblick würden die anderen Generäle in den kommenden Wochen entscheiden, jedoch schien es wahrscheinlich das Avio von Silberblick diesen Posten übernehmen würde. Außer William de Lannois waren nun alle zivilen Berater mit dem Imperator verwandt, ob durch Geburt oder Heirat. Molaris Vater war mit der Cousine des Bruders des Imperators verheiratet wodurch auch Molari selbst Anspruch auf den Thron erheben könnte, auch wenn er weit hinten in der Erbfolge steht. Zelon, welcher seinen Arm in einer Schlinge um den Hals trug, und Cornelia setzen sich zu den anderen und warteten darauf das Molari die Sitzung eröffnen würde. Ein weiterer langweiliger Tag im Imperium.

Weißhaupt, drei Tage später

Es wurde bereits dunkel und Thomas machte sich auf den Weg zurück zum Haus welches den Söldnern übergeben wurde. Tiberianus hatte Heute, verspätet, seine Audienz mit seinem Komtur gehabt doch weigerte er sich zu erzählen worum es ging. Übermorgen würde dann Behrond seine Audienz mit dem Imperator kriegen dadurch dass der Schatten sich dermaßen dafür eingesetzt hatte der Gruppe ihre Audienz zu verschaffen. Thomas musste sich eingestehen dass er ihn falsch eingeschätzt hatte, erst Heute hatte Zelon ihm angeboten einige Männer der Nachtwache dazu abzustellen ihm zu helfen. Thomas hatte dankend abgelehnt zumal er sowieso keine Spur fand die ihn zu diesem Orcus führen konnte. Er musste sich etwas neues einfallen lassen wenn er... was war das? War da nicht irgendein Geräusch? Thomas zückte zwei seiner Wurfmesser und bog in die nächste Gasse ein. Hier lag eine der Stadtwachen am Boden in ihrem eigenen Blut und röchelte nur noch leise vor sich hin. Als er Thomas sah röchelte er noch einmal leise und wandte den Blick nach links auf den Eingang zu einem Keller welcher unter einem der Häuser lag. Kurz darauf verdrehte er die Augen und war tot. Gerade als Thomas sich den Keller nähern wollte kam ein Trupp von sechs Wachen um die Ecke und ihr Anführer rief Thomas zu: "Keinen Schritt weiter! Was ist hier los? Ist dass.... Felon? Bei Bekath, er ist es! Du wirst eine Menge zu erklären haben, jetzt leg die Messer weg!" "Ihr versteht die Situation vollkommen falsch, werte Herren..." begann Thomas hörte jedoch auf als eine Frau um die Ecke kam. Sie trug eine Adlermaske und schwarze Lederrüstung. Als sie sprach erkannte Thomas die Anführerin der Nachtschwinge wieder welche vor einigen Tagen ihn, Sared und Darius Zelon gerettet hatte. Sie sah von ihm zur toten Wache und dann auf die sechs anderen Wächter. "Lasst ihn, dies ist ein Söldner welcher für Rat Zelon persönlich einen Auftrag erledigen soll! Ich wurde von Prinz Nikodemius und Rat Zelon geschickt um dir zu helfen, Dieb." wandte sie sich an Thomas. "Rat Zelon? Nicht schlecht." dachte Thomas während er zum Keller zeigte. "Bevor Felon hier starb hat er versucht mich auf den Keller hier aufmerksam zu machen, ich denke wir sollten uns dies einmal angucken." Er wandte sich an die Wachen "Es wäre am besten wenn ihr mitkommt." Die Männer tauschten Blicke und wollten schon widersprechen doch ein kalter, durchdringender Blick der Nachtschwinge brachte sie dazu zu nicken und Thomas zu folgen welcher bereits den Keller betreten hatte. Im Keller war es sehr dunkel und eng. Auf den ersten Blick war hier nichts besonderes. Schließlich entdeckte Thomas einige Blutflecken vor einer Wand und wollte diese abklopfen und nach einem Hohlraum suchen. Dies erübrigte sich jedoch als die Wand sich in Luft auflöste, scheinbar wurde hier ein Illusionszauber gewirkt und dies gefiel Thomas überhaupt nicht. So leise wie es mit sechs undisziplinierten Wachen möglich war arbeitete sich die Gruppe einen dunklen Gang entlang . Am Ende des Tunnels ging Thomas mit der Frau der Nachtschwinge voran und sah sich um. Drei Männer in Kutten gehüllt standen im Raum und sahen sich um. Sie schienen sich auf irgendetwas vorzubereiten, etwas dass hinter einer verschlossenen Tür war. Thomas nickte der Frau zu und schleuderte seine Messer. Zwei Männer fielen vornüber mit Messern im Rücken der Dritte wurde von einem Bolzen getroffen. Die Frau hatte eine kleine Armbrust bei sich welche den selben Mechanismus zu benutzen schien wie die Schwestern, was es ihr ermöglichte die Waffe schnell zu spannen. Thomas hatte sich geirrt, die Tür war nicht verschlossen doch nun wo er so nah dran war konnte er es riechen. Hinter der Tür war der Gestank der Verwesung, dort schienen einige tote Tiere zu liegen. Die Wachen näherten sich mit angewidertem Gesicht und Thomas öffnete die Tür. Der Raum dahinter war von Fackeln erleuchtet und voll mit Körperteilen von Kühen, Schweinen und..Menschen. Thomas konnte eindeutig die Leichen einiger vermissten Bürger ausmachen welche im Laufe der letzten Wochen verschwunden waren. In der Mitte des Raums war ein Fünfeck aufgemalt auf der Decke dadrüber stand in großen Buchstaben "Devorantem gib uns Kraft". Thomas bekam eine Gänsehaut als er den Namen las. Was es wohl zu bedeuten hatte? In diesem Moment flog eine Tür am anderen Ende des Raums auf und eine Kreatur trat ein welche aussah als wenn sie direkt aus Thomas' Albträumen war. Sie war groß, hässlich, grün, hatte Hufen und dicke, muskelbepackte Arme. Die Kreatur stutze kurz. Thomas konnte sehen wie sehr die Kreatur damit kämpfte sich zu entscheiden ob sie Freund oder Feind waren. Schließlich heulte die Kreatur auf und stürmte auf die Gruppe zu. Sie hüpften auseinander, doch eine der Wachen war zu langsam. Die Kreatur packte den Mann am Kopf und zerquetschte diesen einfach. Alle waren zu geschockt um zu reagieren, alle außer Nikodemius' Auserwählte Leibwächterin. Sie legte an und jagte einen Bolzen direkt durch das Auge der Kreatur. Thomas lies ein Messer durch das andere Auge folgen, doch die Kreatur rannte unbeirrt weiter auf sie zu. Mit einem mächtigen Schlag traf sie die Frau welche gegen eine Wand klatschte und benommen liegen blieb. Doch endlich hatten sich die Wachen gesammelt und nun stachen sie gemeinsam auf das Blinde Monster ein. Nach einer Weile fiel es um und rührte sich nicht mehr. Thomas ging zur Leibwächterin welche sich langsam aufrappelte. Ihre Maske war zersprungen und Thomas konnte ihre klaren, blauen Augen sehen so wie das freundliche Gesicht der Frau welches gar nicht recht zu ihrer strengen Art passen wollte. Sie schien auf die 30 Jahre zu zugehen und sah sich noch immer leicht benommen um. Nach einer Minute hatte sie jedoch wieder ihre Armbrust in der Hand und einen neuen Bolzen aufgelegt und sie gingen durch die Tür durch welche gerade das Monster kam.

Der Weg führte sie noch tiefer unter die Stadt bis er sich schließlich teilte. Ein Weg führte wieder nach oben während der andere einfach weiter geradeaus ging. Thomas sah die anderen fragend an und sie nickten ihm zu. Vorsichtig gingen sie den Gang weiter welcher geradeaus führte. Am Ende des Ganges war eine Tür, unverschlossen. Thomas öffnete sie und die kleine Gruppe trat ein.... und erstarrte. Sie blickten auf eine kleine Grube hinab und dort unten waren beinahe vier Dutzend dieser Kreaturen versammelt welche sie eben gerade bekämpft hatten. Zwischen ihnen gingen ein halbes Dutzend Männer in Kutten welche die Monster aufmerksam beobachteten. Plötzlich tauche ein weiterer Mann auf und entleerte den Inhalt eines Sacks in der Grube, heraus fielen mehrere Körperteile welche wohl einst Menschen oder Elfen gehörten. Die Monster gingen direkt darauf zu und begannen sich große Mengen des Fleisches in das Maul zu stopfen. Eine der Wachen krümmte sich plötzlich und erbrach sich mitten in die Grube. Es folgte eine langes schweigen während sich alle Köpfe nach oben wandten. Dann fingen die Kreaturen an zu schreien und johlen während sie nach oben stürmten. Thomas wandte sich um um zu rufen "Weg von hier!" doch das brauchte er nicht. Sowohl die Leibwächterin als auch die Stadtwachen waren bereits dabei den Tunnel zurück zu rennen. An der Weggabelung holte sie der erste Feind ein, ein Monster welches noch größer war als das letzte welches sie bekämpft hatten. Die Kreatur tötete den Hauptmann mit einem Schlag der diesem den Kopf verdrehte während die anderen Wachen mit ihren Speeren auf das Monster einstachen. Als die Kreatur fiel näherten sich bereits zwei neue aus dem Gang. Die Leibwächterin fuhr herum und schrie Thomas an "Verschwinde von hier und erstatte Rat Zelon bericht! Los jetzt!" Um ihre Worte zu unterstreichen beförderte sie ihn mit einem Tritt in den Gang welcher nach oben führte und schlug die Tür hinter ihm zu. Thomas wandte sich um und begann zu laufen. Es erschien ihm als wenn er bereits Stunden gelaufen war, immer mit dem Grunzen und Johlen der Kreaturen hinter sich, als er eine kurze Leiter erreichte welche zu einer Falltür führte. Als er diese öffnete fand er sich plötzlich in einem Gebüsch wieder welches die Falltür zu verstecken schien. Als er aus den Büschen trat sah er sofort wo er sich gerade befand, doch das konnte nicht sein! Oder doch? In diesem Moment sah er die Person welche vor ihm stand und er erkannte sie sofort wieder. Mit einem leichten Lächeln lief er auf sie zu und holte tief Luft um zu erklären was passiert war, da hörte er hinter sich ein Stampfen und wandte sich um. Eines der Monster schien bereits die Falltür erreicht zu haben! Thomas dreht sich um und wollte eine Warnung aussprechen, doch anstelle von Worten kam nur Blut aus seinem Mund. "Blut?" dachte er leicht verwirrt und sah an sich hinunter. In seiner Brust steckte ein kurzer, silberner Dolch der sich knapp neben sein Herz gebohrt hatte. Ungläubig sah er zur Person vor sich und fragte "Du.. bist Orcus?" Sein Gegenüber lächelte nur während Thomas auf den Boden sackte und sich eine Hand auf seine Wunde presste. Hinter ihm warfen die Monster welche ihm gefolgt waren etwas zu ihm hinüber. Er drehte seinen Kopf nach links und sah dort die wunderschönen, Blauen Augen der Leibwächterin des Prinzen Nikodemius. Er wurde ohnmächtig. Wenige Minuten später wachte Thomas auf, drehte sich auf den Rücken und bemerkte dass er alleine mit den Leichen seiner Begleiter war. Mit letzter Kraft robbte Thomas zu dem Gebäude welches sich in der Nähe befand und hinterließ eine letzte Botschaft für Behrond und die anderen. Als er fertig war lächelte Thomas schwach und lehnte sich gegen die Mauer des Gebäudes während er in den Himmel blickte. "Merkwürdig." dachte er während sich seine Augen langsam schlossen "Irgendwie habe ich immer gewusst dass ich kein ruhigen Tod haben werde." Seine letzten Gedanken galten Behrond, dem jungen Söldner welcher sein bester Freund gewesen war. Vom Moment ihres Treffens bis in den Tod.
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Re: Actyla, Welt der Götter

Beitragvon Mimir » 13. November 2012 20:07

Kapitel 26: Verrat im Süden

Silberblick, 540 n.Bn.
Avio von Silberblick war gerade einmal drei Stunden in seiner Burg welche auf einem kleinen Hügel über der Stadt Silberblick thronte als ein Diener an die Tür seines Zimmers klopfte und ihm ausrichtete eine Gesandtschaft aus Weißhaupt warte auf ihn in der Kirche der sieben Götter. Avio seufzte und legte die Rüstung wieder an welche er gerade erst ausgezogen hatte dann drehte er sich um und machte sich auf den Weg. Als er die Burg verließ bedeutete er drei seiner Leibwachen ihm zu folgen. Avio war stolz auf die Leibwachen seiner Familie denn es waren Mitglieder der Ritter von Silberblick, genaugenommen war der gesamte Orden die Leibwache der Fürsten. Er bestand aus ungefähr 200 Mitgliedern, denn nur die besten Männer des Fürstentums Silberfluß wurden aufgenommen. Silberfluß dachte Avio mit einem leichten Lächeln. Die besten Krieger des Imperiums kamen aus Silberfluß und dies hatten sie bewiesen als das Imperium gesammelt wurde. Als das Imperium der Menschen vor 540 Jahren gegründet wurde war die Menschheit in sechs Teile gespalten. Es gab das Fürstentum Blautann mit seiner Burg Adlerhorst an der Grenze zu den Elfen. Südlich davon lag die Westmark welche das schwächste Fürstentum war und lediglich die Burg Bartblick als nennenswerte Befestigung hatte. Die Südmark war da schon etwas größer mit seiner mächtigen Burg Sumpfwacht war es die Aufgabe der Südmark die Grenze zu den Draghiten zu sichern und notfalls Unterstützung in den Osten nach Silberfluß zu senden. Nördlich von Silberfluß war das große Fürstentum Weißhaupt. Als letztes blieb noch die Grafschaft Seehaupt welche ausschließlich aus der großen Handelsstadt bestand. Als nun der große Adler über den Bergen gesichtet wurde erklärte sich der Fürst von Weißhaupt zum König und meinte es wäre seine Pflicht die Menschheit in einem großen Reich zu sammeln. Seehaupt und Blautann schlossen sich dem Reich sofort an, die Westmark erst nach einigen Verhandlungen in denen ihrem Fürsten versprochen wurde dass sein ohnehin recht armes Fürstentum keine Steuern an den König zahlen musste. Die Südmark und das Fürstentum Silberfluß verweigerten jedoch den Anschluss, was folgte war der bis Heute einzige Bürgerkrieg in der Geschichte der Menschen. Ein Heer aus Weißhaupt und Blautann stellte sich an der Grenze zu Silberfluß dem unterlegenden Heer aus Silberblick während eine Flotte aus Seehaupt sich ein Gefecht auf dem Fluß mit der Flotte der sogenannten "Rebellen" lieferte. Die Schlacht nördlich von Silberblick war sehr ausgeglichen und neigte sich gar zugunsten des Fürstentums Silberfluß. Ausschlaggebend waren hier die Ritter des Fürstentums welche mit dicken, silbernen Rüstungen kämpften und deren starke Pferde ebenfalls Rüstungen hatten. An den Flanken der Pferde konnte man leichte Sicheln aus Diocum festmachen und so mähte die Reiterei der Rebellen die zahlenmäßigen überlegenden Truppen des Königreichs nieder. Als die Schlacht fast gewonnen wurde geschah jedoch etwas womit niemand gerechnet hatte, ein Bote aus Silberblick traf ein und berichtete von einer Armee der Südmark welche vor wenigen Stunden Silberblick erobert hatten. Der Schock und die Verwirrung waren groß bei den Rebellen, man hatte gedacht dass sich das Heer der Verbündeten verspätet hatte oder gar von der Flotte aus Seehaupt aufgehalten wurde. Nicht einer hatte daran gedacht dass die Südmark sich gegen Silberfluß wenden würde. Das Königreich dachte der Krieg sei nun zu Ende, wurde jedoch dadurch überrascht dass das verwirrte Heer der Rebellen sich wieder sammelte und die Truppen des Königs weiter in den Norden trieb. Nach drei Wochen stand das Heer aus Silberfluß in Weißhaupt und es kam zu Friedensverhandlungen. Das Fürstentum bekam seine alten Gebiete zurück, Handelsprivilegien für den Handel mit sämtliche Städten und 6.000 Truppen aus Weißhaupt welche das Heer des Fürstentums stärken sollten. So wurde das gesamte Königreich gesammelt und zum Imperium umgewandelt, jedoch herrscht noch immer ein sehr kaltes Verhältnis zwischen der Südmark und dem Fürstentum vom Silberfluß.

In der Kirche warteten zwei Männer zusammen mit einer Priesterin. Nicht irgendeine Priesterin dachte Avio während er die alte Frau genauer in Betracht nahm Das ist die Großinquisitorin des Scharlachroten Kreuzzuges! Der Scharlachrote Kreuzzug war der kleinste Orden des Imperiums, gerade einmal 67 Männer und Frauen gehörten ihm an. Ihren Namen hatten sie von ihren Rüstungen welche hellrot waren und ein goldenes Kreuz auf der Brustplatte hatte. Die Männer und Frauen des Kreuzzuges sind bei weitem die besten Schwertkämpfer des Imperiums, man erzählte sich dass diese Krieger selbst einen Vampir im Zweikampf besiegen könnten. Diese Krieger verbrachten ihr gesamtes Leben damit den Schwertkampf zu trainieren selbst die Priester konnten besser kämpfen als irgendwer anders in den Armeen des Imperiums. Nun kam jedoch das Problem. Der Kreuzzug ist fanatisch, sehr fanatisch sogar. Sie haben ihren Sitz in Seebrick nachdem sie bei der Rückeroberung der Stadt geholfen hatten. Das Problem war dass bis zu diesem Krieg niemand mit der Magie der Visather zu tun hatte und folglich nichts über die Todesmagie wusste. Aus Angst die Untoten würden sich erneut erheben oder gar andere Menschen der Stadt infiziert haben brannten die Kreuzzügler die halbe Stadt nieder und schlachteten hunderte Menschen ab bevor man sie aufhalten und davon überzeugen konnte dass durch die Magie keine Gefahr mehr bestand. Jedoch sind die Kreuzzügler noch immer misstrauisch und hatte sich so seinen Sitz in Seebrick eingerichtet, sollte es auch nur das kleinste Anzeichen von Untoten geben kann man sicher sein dass der Kreuzzug zur Säuberung der gesamten Stadt aufrufen würde, eine Säuberung welche viel Feuer und Blut involvierte. Wenn die Großinquisitorin selbst hier ist kann man sich sicher sein dass die Situation wichtig ist. Man kann vom Kreuzzug sagen was man will, auf ihre eigene seltsame Weise tun sie ihr bestes um das Imperium zu schützen. Die beiden Männer schienen Mitglieder der Nachtwache zu sein. Ein Räuspern lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf die Großinquisitorin. Diese sah Avio fest in die Augen und fing an zu sprechen "Mein Name ist Tabea Weißmähne, wie sie sicherlich wissen bin ich die Großinquisitorin des scharlachroten Kreuzzugs. Ein... Bekannter von mir, Darius Zelon, hat mich gebeten diese Reise auf mich zu nehmen um euch dies zu geben." während sie sprach zog sie einen versiegelten Brief aus ihrer Robe und reichte ihn Avio. "Ich will gar nicht wissen was da drin steht, warten sie mit dem öffnen zumindest bis ich weg bin. Ich glaube wir werden uns nicht wiedersehen, General." mit diesen Worten drehte sie sich um und Avio stand allein in der Kirche.
Er öffnete den Brief erst in seinem Zimmer nachdem er eine Kerze angezündet hatte. Was er dort las sorgte dafür dass sich alles in ihm verkrampfte. Wenn das was hier stand wirklich stimmte würde es schon bald zu Problemen kommen, großen Problemen. Avio schnellte auf und rief nach einem Diener. Als er erschien wandte Avio sich sofort an ihn und sagte "Hole meinen Vater, Fürst Turio und Oberst Aviogn sofort in den Hauptsaal. Und sag ihnen sie sollen nur ihre engsten Vertrauten mitnehmen. Sofort!"

Sumpfwacht 540 n.Bn.

Theron "Guerillo" Montava sah sich misstrauisch um. Er war der Anführer der Leibwache von Prinz Nicolai und begleite diesen durch die dunklen Gassen der Stadt welche vor der Burg angelegt war zusammen mit zwei weiteren Leibwachen, Ritter aus Silberblick welche ihm von General Avio von Silberblick überstellt wurden auf ausdrücklichen Wunsch vom Prinzen persönlich. Theron selbst stammte aus einem kleinen Dorf südlich der großen Burg Sumpfwacht und hatte dort seit er denken konnte gelernt zu kämpfen. Dies war auch bitter nötig da das Dorf öfters Opfer von Überfällen der Draghiten wurde. Seinen Spitznamen hatte Theron durch seinen zweijährigen Aufhalt im Sumpfland erhalten. Dort hatte er mit einer Gruppe von zwölf anderen Männern einen wahren Guerillakrieg gegen die Banden von Draghiten geführt welche die Grenze überquerten und Dörfer plünderten. Er kam mit drei Männern zurück, doch in diesen zwei Jahren hatten er und seine Männer angeblich 2.000 Echsenmenschen getötet durch Hinterhalte, Fallen und nächtliche Morde. Egal ob es stimmte oder nicht, seit diesem Tag kam keine größere Gruppe von Draghiten über die Grenze. Aus Respekt vor den Fähigkeiten des Mannes hatte der Prinz ihn zum Hauptmann der Leibwache ernannt, eine Position die der überraschte Theron gerne angenommen hatte. Dieser Posten führte zudem zu einer Adelung des Mannes und seit dem waren die Montava eine Adelsfamilie und Theron der Lehnsherr seines alten Dorfes welches der Prinz persönlich an ihn abtrat. Prinz Nicolai war 38 Jahre alt, großgewachsen und hatte kurzes, braunes Haar. Um sein linkes Auge herum hatte er eine Tätowierung in Form eines schwarzen Adlerkopfes. Der Prinz trug seine grüne Paraderüstung mit einem goldenen Adler auf der Brust und einen schwarzen Umhang welcher das Wappen der Südmark zeigte; zwei gekreuzte Speere über denen der blutende Kopf eines Basilisken war. Theron trug eine alte, abgenutzte schwere Rüstung welche bereits mehrere Kratzer durch Basilisken erlitten hatte. Auch er trug den Umhang mit dem Symbol der Südmark. An seiner linken Hüfte hatte er die Scheide seines Schwertes, dieses war ein einfaches aber scharfes Breitschwert mit welchem er wohl schon mehr Basilisken erlegt hatte als die beiden Ritter von Silberfluß zusammen. Diese trugen wie immer ihre prunkvolle, silberne Rüstung und hatten genauso prunkvolle Schwerter umgeschnallt. Aber sie konnten kämpfen, das musste man ihnen lassen. Sie waren auf dem Weg zu einer Villa in den Ausläufern der Stadt wo sich der Sohn von Prinz Nicolai, Prinz Nero, aufhielt um mit seinen Freunden zu reden und zu feiern. Nicolai hatte vor wenigen Stunden einen Brief erhalten dessen Inhalt Theron unbekannt war. Was auch immer darin stand es hatte den Prinzen dazu veranlasst sich auf direktem Wege zu seinem Sohn zu begeben. Als sie eine weitere Gasse durchquert hatten und auf einem großen Platz waren hörten sie hinter sich Schritte. Einer der Leibwächter wirbelte herum und stieß einen Warnruf aus. Theron zog den Prinzen sofort zu sich bevor er sich umdrehte. Hinter ihnen standen dreizehn gestalten, allesamt schwarz gekleidet und fünf von ihnen mit schwarzen Tiermasken. Sie alle hatten zwei Wakizashi in den Händen, die bevorzugte Waffe der Mörder, Klingentänzer und..... "Was machen die Männer und Frauen der Nachtschwinge hier?" fragte Prinz Nicolai mit fester Stimme und schob seinen Leibwächter von sich. "Ist etwas vorgefallen dass mein Bruder seine Leibwache schickt um mich zu finden?" "Prinz Nicolai, im Namen des zukünftigen Imperators sind wir hier um zu verhindern dass ihr seinen rechtmäßigen Platz einnehmt." sagte eine Frau der Nachtschwinge und ging einen Schritt nach vorn. Die Augen des Prinzen verengten sich "Ist mein Bruder wirklich so dumm? Er weis dass er niemals damit davonkommen würde." Er bekam keine Antwort. Die Mitglieder der Nachtwache setzten sich gleichzeitig in Bewegung und griffen an. Theron zog sein Schwert und rief aus voller Kraft "Männer der Sumpfwacht! Eilt herbei, euer Herr ist in Gefahr!" dann ging er zum Angriff über. Es würde einige Zeit dauern bis die Wache kam, wenn sie ihn überhaupt gehört hatte. Der erste der beiden Ritter aus Silberblick erschlug drei Männer bevor eine Klinge seine Kehle durchschnitt. Der Zweite, Theron meinte dass sein Name Renly war, hielt sich tapfer gegen vier weitere Gegner während Theron und der Prinz alleine gegen jeweils drei Gegner kämpften. Die Gedanken rasten in Therons Kopf Nikodemus würde seinen eigenen Bruder verraten? doch er hatte keine Zeit dafür. Er parierte einen Schlag und schlitzte der Frau welche gesprochen hatte den Bauch auf ging einen Schritt zurück und schlug dem nächsten Feind den Kopf an. Der dritte Gegner konnte dreimal nach ihm schlagen bevor auch er den Kopf verlor. Er wandte sich um und was er sah ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Prinz Nicolai hatte seine Gegner getötet und Renly konnte einen Feind erschlagen doch war er nun von zwei anderen abgelenkt während der Dritte sich hinter den Prinzen schlich welcher gerade zu Theron sah. "NEIN!" schrie Theron während er auf den Prinzen zu rannte. Dieser sah erst leicht verwirrt auf, dann weiteten sich seine Augen als die Klinge in seinen Rücken eintrat und aus der Brust brach. Der Mörder, ein Mann mit Wolfsmaske, lächelte zufrieden als Theron ihm sein Schwert durch den Bauch stieß. Zusammen mit Renly machte er die letzten beiden Feinde nieder und rannte sofort zum Prinzen. Ein Blick genügte um zu sehen dass Nicolai tot war. Tränen füllten die Augen des Leibwächters, der Prinz war nicht nur sein Herr oder Freund, er war zu einer Art Bruder für ihn geworden im Laufe der letzten Jahre. Wütend stand er auf und fuhr Renly an "Bleib hier und passe auf dass niemand an die Leiche geht! Nikodemus wird dafür bezahlen, das schwöre ich beim Grabe meiner Eltern! Ich werde zur Villa gehen und sehen ob Nero in Gefahr ist. Verstanden?" Renly nickte, sichtlich geschockt, und Theron wandte sich um und rannte zur Villa wo sich Neron befand. Er hoffte dass er nicht zu spät war.
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Re: Actyla, Welt der Götter

Beitragvon Mimir » 24. November 2012 19:48

Kapitel 27: Der Fall des Adlers

Weißhaupt, 540 n.Bn.
Zusammen mit Sared, Cora, Anna, Tiberianus und den beiden Túar stand Behrond vor dem Turm der Magier und sah auf Thomas hinab. Er lehnte an der Wand zum Turm, ein kleiner Dolch steckte in seiner Brust und keine zehn Schritte vor ihm lagen mehrere tote Stadtwachen und eine Nachtschwinge. Selbst im Tod hatte Thomas noch sein Lächeln aufgesetzt mit dem Behrond ihn ständig sah. Er sank auf die Knie und schloss die Augen seines Freundes während sich seine mit Tränen füllten. Selbst die Schwestern und der Ritterbruder waren sichtlich mitgenommen. Zwar hätte niemand von ihnen Thomas dies ins Gesicht gesagt doch irgendwie haben ihn doch alle gemocht. Neben Thomas stand seine letzte Botschaft "Büsche, Monster, Gefahr." Das war alles was er geschafft hatte. Aus besagten Büschen tauchten drei Männer auf. Zwei waren Sonnengardisten welche eigens für diese Situation abberufen wurden und helfen sollten die Situation aufzuklären, Behrond kannte weder ihre Namen noch hatte er sie überhaupt sprechen hören. Der dritte im Bunde war ein junger, talentierter Magier namens Roderic. Er war es auch der die Leiche des Söldners gefunden hatte und sich sogleich daran gemacht hatte die Büsche in der Nähe zu untersuchen nachdem die Sonnengardisten eintrafen. Jetzt wandte er sich an Anna: "Eingeweihte, wir haben den Eingang gefunden, zumindest seine ungefähre Position. Er ist von einem starken Illusionszauber beschützt welcher die Energien aus dem dritten, vierten und siebenten...." was folgte war eine Reihe Begriffe mit denen Behrond nichts anfangen konnte. Anna jedoch nickte, schloss die Augen und öffnete sie nach einer Minute wieder. Es war ein Lautes Krachen zu hören und plötzlich verschwand ein Teil der Büsche und deckte eine Falltür auf welche bisher niemand gesehen hatte. Roderic biss sich auf die Lippe und murmelte "Seltsam, die Erzmagier hätten das bemerken müssen. Es sei denn der Zauber wurde von jemand gewirkt der...." Wieder eine Reihe Begriffe die wohl niemand außer Anna und Roderic verstand. Behrond wandte sich an die Túar und Tiberianus "Bringt ihn bitte zur Kirche. Wir müssen da rein, das ist unsere Pflicht als Mitglied der Falken, kein Mord an einem von uns bleibt ungestraft." Die anderen nickten und machten sich auf den Weg wobei Tiberianus die Leiche des Diebes trug. Behrond sah zu den anderen welche ihm zunickten. Dann machten sie sich an den Abstieg um herauszufinden was es war das Thomas das Leben gekostet hatte.

Zur selben Zeit trafen Lando del Molari und Darius Zelon vor dem Thronsaal zusammen und begrüßten sich kurz mit einem Nicken. Lando sah sofort dass der Schatten ziemlich aufgewühlt war, fragte jedoch nicht während sie die gewöhnliche Prozedur über sich ergehen ließen. Als sie endlich auf ihren Plätzen saßen warteten sie auf die letzten noch fehlenden Mitglieder des Rates, Prinzessin Cornelia und Prinz Cornelius. Die beiden trafen nach zehn Minuten ein und setzten sich auf ihre Plätze. Die Sitzung war nur wenige Minuten im Gange als vor dem Saal ein Tumult entstand. Man konnte Waffengeklirr und wild durcheinander schreiende Stimmen hören. Gerade als Cornelia aufstand und sich erkundigen wollte was dort wohl vor sich ging flog die riesige Tür zum Thronsaal auf und knapp 50 Nachtwachen betraten den Saal. Sie alle waren mit Armbrüsten bewaffnet und zielten damit auf die Anwesenden. Cornelia wandte sich Darius zu und fragte “Was hat dass hier zu bedeuten, Schatten?“ Sie verstummte jedoch als sie die verwirrte Miene des Mannes sah. Nikodemus hingegen lächelte und ging zu den Männern und Frauen unter seinem Kommando. “Dies, liebe Schwester...“ sagte er während er einem seiner Männer die Armbrust aus der Hand riss “...nennt man Machtübernahme.“ und mit diesen Worten legte er an und jagte dem verwirrten Imperator einen Bolzen in die Brust. Cornelius sprang auf und schrie “Wie kannst du es wagen? Damit wirst du niemals durchkommen, die Sonnengardisten werden dir dass hier niemals verzeihen...“ “Oh, tut mir leid Brüderchen. Aber die Sonnengardisten haben gerade ganz andere Probleme als den Tod des Imperators. Du musst verstehen, sie können so gut sein wie sie wollen es hilft ihnen nicht wenn sie erstmal ein Dutzend Bolzen im Körper haben. Die letzten Mitglieder der Gardisten werden wohl gerade in diesem Moment zerschlagen.“ Er ging zum Thron und nahm die Krone vom Kopf seines Vaters. Als ältester Sohn des Imperators, Nicolai weilt nicht mehr unter uns, beanspruche ich rechtmäßig den Thron des Imperiums. Ihr alle seid unter Arrest bis der Mord an meinem Vater aufgeklärt ist. Schade, Darius. Eigentlich wollte ich dich als meinen Berater behalten aber mir ist zu Ohren gekommen dass du einen Brief nach Silberblick geschickt hast der zur Rebellion aufruft sollte ich die Macht im Imperium übernehmen. Wie es scheint warst du mir schon etwas länger auf der Spur. Nun gut. Nachtwache! Bringt die Gefangenen in den Kerker.“ Schweigend wurden die Ratsmitglieder von 20 Nachtwachen abgeführt. Im Gang vor dem Thronsaal lagen die Leichen der 77 Gardisten welche gerade Dienst hatten.Mit grimmigen Vergnügen stellte Cornelia fest dass trotz des überraschenden Angriffes beinahe drei Dutzend tote Nachtwachen im Gang lagen. Sie näherten sich bereits den Kerkern als im Gang mehrere Türen aufflogen und ein knappes Dutzend Sonnengardisten in den Gang strömten. Die verwirrten Geheimdiensttruppen wurden innerhalb weniger Sekunden niedergemetzelt. Schweigend hob Cornelia die Hellebarde eines toten Gardisten auf und wandte sich an die anderen Ratsmitglieder. “Wenn einer einen Vorschlag hat wo wir hin flüchten können, jetzt wäre der richtige Moment um zu sprechen.“ Darius räusperte sich und sagte “Ich kenne nur eine Gruppe in dieser Stadt der ich vertrauen würde. Und das sind die Söldner der Falken. Sie haben bereits bewiesen dass sie treu zum Imperium sind.“ “Gut, uns bleibt wohl nichts anderes übrig. Immerhin scheint es unwahrscheinlich dass Söldner in eine derartige Verschwörung verwickelt sind. Wohin geht es?“ “Folgt mir, ich weis wo sie sich befinden.“ Hoffentlich sind sie auch noch dort. dachte er während sich die große Gruppe auf dem Weg zum Haus machte in dem die Söldner untergebracht waren.


Währenddessen waren Behrond und seine Begleiter am Ende des langen Tunnels angelangt und standen im Raum wo die Nachtschwinge und die Wachen sich ihren letzten Kampf mit den Monstern geliefert hatten. Ganze vier dieser Kreaturen lagen hier tot auf dem Boden und sorgten für entsetzte Blicke. Nur eine Person lächelte leicht auch wenn es niemand der anderen bemerkte. Sared schüttelte den Kopf und fragte “Was sind dass hier nur für Kreaturen?“ Roderic beugte sich vor und untersuchte die Leichen dieser Monstren. Im gesamten Orden war man sich einig dass Roderic zusammen mit Anna eines Tages an der Spitze der Magier stehen würden und dabei selbst Magier wie Meister Gelioth in den Schatten stellen werden. Plötzlich schreckte der Magier hoch und schrie "Nein! Das ist unmöglich, so etwas kann nicht sein! Das muss falsch sein! Eingeweihte Blautann, schaut euch bitte einmal die Kraftströme im achten Winkel des vierten Rëywa-Katalysators an und sagt mir was ihr da seht." Während Behrond noch immer versuchte zu verstehen was er da eigentlich von Anna wollt ging diese zur Leiche des Monsters und beugte sich vor. Nach einer Weile sagte sie "Ihr irrt euch nicht, Eingeweihter. Ich sehe es auch." "Aber das kann nicht sein! Nicht einmal die Götter haben die Macht dies zu bewerkstelligen!" Cora platzte der Kragen "Könntet ihr eventuell auch so sprechen dass Nicht-Magier euch verstehen? Danke!" Anna sah leicht verwirrt aus und sagte dann "Nun, das Rëywa welches diese Kreatur umgibt kann uns einiges sagen. Zum Beispiel dass sie künstlich geschaffen wurde, ein Magier muss sie kreiert haben." "Und das beunruhigt euch?" "Nein, nein. Wenn ich die Erlaubnis des Rates hätte und einige Körperteile vor mir liegen hätte könnte ich ebenfalls eigene Kreaturen erschaffen." mischte Roderic sich ein "Allerdings wären diese Kreaturen nicht mehr als Untote, Kreaturen die mit der Zeit zerfallen und verfaulen. Diese... Kreaturen hier jedoch sind lebendig. Nun, sie waren es bevor sie hier niedergestreckt wurden. Sie hatten gelebt. Und das heißt dass jemand sie wiederbelebt hat. Nicht einmal die Erzmagier unseres Ordens können dies! Es ist genaugenommen unmöglich, ich kann mir nicht vorstellen wie jemand dass hier geschafft haben soll." Plötzlich flog eine Tür am anderen Ende des Raumes auf und zwei weitere, lebendige, dieser Kreaturen betraten den Raum. In jeder Hand hatten diese Kreaturen eine mörderische Axt welche wohl selbst Sared nicht mit einer Hand führen könnte. Während Behrond, Sared und Cora sich kampfbereit machten trat Roderic einen Schritt nach vorn. Die Kreaturen blickten ihn mit zusammengekniffenen Augen an und grunzten. Der junge Magier schnaubte und wedelte mit der rechten Hand. Erst geschah nichts, doch dann tanzten rote Blitze um die Körper der Kreaturen welche vor Schmerz aufschrien als ihnen das Fleisch von den Knochen schmolz. Als die Blitze verschwunden waren lagen nur noch zwei bläulich schimmernde Skelette in der Tür. Behrond ging zu Roderic und fragte "War dies Magie die du mit dem Chaos gewirkt hast?" Dieser blickte verdutzt drein und fragte "Magie mit Chaos wirken? Wovon redest du?" "Nun, Anna hat mir erzählt dass es eine neue Entdeckung im Orden gab, und zwar dass man mit Hilfe des Chaos Magie einer Schule wirken kann die man normalerweise nicht wirken kann." Roderic öffnete bereits den Mund zum antworten als hinter ihnen ein Knistern ertönte. Langsam drehten die beiden sich um und was sie sahen verschlug ihnen die Sprache.

Einige Zeit zuvor erreichte die kleine Gruppe angeführt von Cornelia und den Sonnengardisten den Turm der Magier. Auf halbem Weg zum Haus der Söldner fiel Cornelia ein dass sie persönlich zwei ihrer Männer abkommandiert hatte um einen Mord zu untersuchen und dass die Falken irgendwie damit verbunden waren. Daher kamen sie genau zur gleichen Zeit am Turm an in dem auch eine andere, kleinere Gruppe eintraf. Angeführt wurde sie von einem Ritter des Ordens von Thera begleitet von zwei Frauen in den Waffenröcken der Wache von Seehaupt. Cornelia wandte sich an die drei und fragte "Gehört ihr zu den Söldnern?" "Wir sind mit ihnen befreundet. Was machen die Sonnengardisten hier?" Der Schatten erklärte den dreien schnell was geschehen war woraufhin der Ritterbruder aufstöhnte. "Prinz Nikodemius ist also durchgedreht und will die Macht an sich reißen? Das kann nicht gut gehen. Die Söldner die ihr sucht sind noch nicht lange da unten, vielleicht ein paar Minuten. Wir sollten eigentlich die Leiche von Thomas zur Kirche bringen. Aber ich konnte sie einfach nicht alleine dort runtergehen lassen. Wir haben einigen Wachen aufgetragen Thomas in die Kirche zu bringen und dann zurückgekommen." "Dann könnt ihr gleich mit uns mitkommen. Wir werden die Hilfe der Falken benötigen wenn wir meinen Bruder aufhalten wollen ." sagte Cornelia, wandte sich um und machte sich sofort auf den Weg nach unten. Die anderen folgten ihr ohne zu zögern. Wenn der gesamte Rat jemanden sagt dass Nikodemus den Imperator ermordet hatte wurden keine Fragen gestellt. Sie kamen nur wenige Minuten nach den Söldnern unten an und so wurden sie Zeugen der Szene welche sich vor ihren Augen abspielte.

Anna stand in der Mitte des Raumes und purpurne Blitze umspielten ihren Körper während sie unbeirrt lächelte. "Ich wusste ich hätte mir etwas besseres einfallen lassen müssen. Ich hätte aber nicht gedacht dass jemals einem anderen Magier von unserem Gespräch erzählen würdest. Natürlich gibt es keine Möglichkeit das Chaos zu benutzen um Magie zu wirken! Nein, der wahren Grund für mein Talent in der Magie ist dass der größte Magier dieser Welt mir alles beigebracht hat was er konnte! Ich bin nun mächtiger als je ein Magier vor mir war! Und wenn ich dazu irgendwelche Kreaturen für meinen Meister erschaffen muss, so sei es." Mit diesen Worten richtete sie ihren Arm nach vorn und schoss einen Blitz auf Roderic. Hätte dieser sich nicht zur Seite geworfen wäre er nun tot. Allerdings traf der Blitz seinen linken Arm beim Ellenbogen und trennte ihn vom Rest des Körpers. Roderic schrie auf während er zusammensackte und verzweifelt versuchte seine Wunde zu heilen. Erneut richtete Anna ihren Arm auf Roderic. Doch dieses Mal kam kein Blitz hervor. Sie runzelte leicht die Stirn und wandte sich um. An der Tür zum Gang der nach oben führte kniete der Ritterbruder Tiberianus zusammen mit dem Schatten und William de Lannois und meditierte. Sie schafften es gerade so Anna am Magie wirken zu hindern, mussten jedoch all ihre Kraft aufwenden, zumal nur einer von ihnen eine Magierausbildung hatte. Anna lächelte wieder, nicht mehr lange und die Kräfte der drei würden nachlassen, dann würde sie niemand mehr...... Wamm! Ein Schlag wie der eines Ceruaners traf Anna an der Schläfe und schleuderte sie elf Meter durch die Luft wo sie so heftig an die Wand klatschte dass Staub von der Decke rieselte. Vollkommen benommen setzte sie sich auf während überall bunte Lichter tanzten. Auf der anderen Seite des Raumes hatten sich die alle, inklusive der Gruppe von Prinzessin Cornelia, um Roderic versammelt welcher auf dem Boden kniete und Blut auf den Boden spuckte. Die Blutung seines Armes hatte er gestoppt und ihr dann scheinbar mit reinem Rëywa einen Schlag verpasst. Das Anna noch lebte hatte sie nur ihren magischen Schilden zu verdanken. Diese waren mehrere Schichten von Rëywa die sie zu einem Schild geflochten hatte welcher jeden magischen Angriff ablenken sollte. In diesem Fall hatte die rohe Energie den Schild einfach zertrümmert und sie dann mit abgemilderter Wucht erwischt. Ohne ihre Schilde würde ihr Kopf jetzt als rote, matschige Masse an der Wand kleben. Anna hatte sich nun vollständig gefangen und ging auf die Mitte des Raumes zu. Wieder flog ein unsichtbarer Hammer auf sie zu der den Staub auf dem Boden aufwirbelte. Dieses mal war Anna vorbereitet und wischte die Energie mit einem Wink zur Seite. Roderic war wahrlich ein meisterhafter Magier der es sogar schaffte Rëywa in reiner Form seinen Willen aufzuzwingen und zu verwenden. Anna schnippte und drei Feuerkugeln begannen um ihren Körper zu tanzen bevor eine nach der anderen auf den jungen Magier zuflog. Drei Blitze trafen drei Kugeln und zerstörten sie bevor sie ankamen. Mit einer ruckartigen Kopfbewegung bedeutete Roderic dem Rest einen Weg zu ihrer rechten zu nehmen. Behrond wollte protestieren, sah jedoch ein dass sie hier nur im Weg stehen würden. "Komm schnell nach, wir finden den Weg nicht alleine." Roderic nickte nur und schleuderte einen weiteren Energiestoß gegen Anna. Den diese ohne Probleme aufhielt. Den zweiten, schwächeren Stoß welcher direkt dahinter folgte bemerkte sie jedoch erst als es zu spät war. Er traf sie in die Brust und schleuderte sie nach hinten, erneut gegen die Wand. Mit einem Schnippen begannen rote Blitze um Anna zu tanzen. Als sie anfing vor Schmerz zu schreien wandte Roderic sich ab und folgte dem Rest der Gruppe. Durch das Rëywa konnte er fühlen dass diese Tunnel bis vor Weißhaupt reichten. Er beeilte sich um den Rest der Gruppe einzuholen und bemerkte dabei nicht wie sich die junge Magierin schwach regte und ihm mit hasserfüllten Augen hinterherstarrte.

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Re: Actyla, Welt der Götter

Beitragvon Mimir » 29. November 2012 07:35

Kapitel 28: Im Ewigen Wald

Der Ewige Wald, Grenze zur den Vulkanlanden 540 n.Bn.
Die Somnes waren wirklich faszinierend. Kein anderes Volk dieser Welt unterschied sich untereinander so sehr wie diese Menschen wie sie sich nannten. Dort waren einerseits die zwölf schwer gepanzerten Reiter welche sich auf dem Weg nach Granluft befanden, wahrscheinlich Leibwächter irgendeines Händlers der sich ein nettes Sümmchen von den Geschäften mit Zwergen versprach. Andererseits hatte man die rund zwei Dutzend dunkelhäutigen Somnes in leichten Stoffkleidern und Kurzbögen aus den Knochen irgendwelcher Tiere der Wüste welche sich in der bergigen Gegend versteckten und dem Trupp auflauerten. Plötzlich ertönte aufgeregtes Gezischel bei den versteckten Wüstenbewohnern. Hinter den Reitern erschienen zwei Wagen vollgeladen mit Gewürzen, Stoffen und Erzen, ihnen folgten drei weitere Reiter. Also doch mehr als nur die Leibwache eines Händlers, dass hier war eine kleine Karawane. Gwëorgios gab den drei Elbae hinter sich ein Zeichen. Sie waren Windläufer, die besten Kundschafter und Schützen im Ewigen Wald. Seit der Krieg begonnen hatte waren sie nun schon hier um Lieferungen der Zwerge an die Menschen abzufangen, wenn diese nicht zu groß waren. Keine vier Minuten später schnitt Gwëorgios dem letzten Wüstenbewohner die Kehle durch und nahm seine Position ein. Er und seine Truppe waren in graue Umhänge gehüllt die beinahe aussahen wie die Felsen in dieser Gegend, solange man sich nicht bewegte war es sehr schwer jemanden unter diesem Umhang zu erkennen. Gwëorgios zog die Kapuze über den Kopf und wartete. Jeder Wagen wurde von zwei Pferden gezogen und drei der Somnes waren mit klobigen Armbrüsten bewaffnet. Als die Wagen auf 300 Meter heran waren gab er das Zeichen und vier Pfeile bohrten sich in vier Pferdeköpfe. Die Ritter sahen sich verschreckt um, konnten jedoch nichts erkennen. Gwëorgios spannte den Bogen, suchte sich sein Ziel aus und schoss. Der Pfeil flog durch die Luft und bohrte sich in das Visier eines Ritters der daraufhin vom Pferd kippte. Drei weitere Sehnen sirrten und drei weitere Ritter fielen, die Armbrustschützen hatte es erwischt. Die restlichen Gepanzerten versuchten nun Hals über Kopf die Flucht zu ergreifen, doch keiner kam wirklich weit. Die vier vordersten Pferde fielen tot um, daraufhin stolperten die nachfolgenden Pferde über ihre Artgenossen und fielen hin oder schmissen ihre Reiter ab. Einem Reiter gelang es durchzukommen. Ihm wurde seine Sorge für seine Kameraden zum Verhängnis, als er sich umdrehte um nach seinen Kumpanen zu sehen traf ihn ein Pfeil direkt in das rechte Auge. Schnell wurden die restlichen, und Pferdelosen, Krieger niedergemacht. Gwëorgios nickte zufrieden und bedeutete dann seinen Männern sich um die Wagen zu kümmern. Als die Windläufer sich zurückzogen brannten sämtliche Waren und von den Elbae war keine Spur zu sehen.

Lîloth 540 n.Bn.
Die Hauptstadt des Ewigen Waldes war nicht gerade das was man sich unter dem Begriff “Stadt“ vorstellte. Lîloth war eigentlich ein Teil des Ewigen Waldes welcher übersetzt “Dunkelwald“ heißt, aufgrund der schwarzen Färbung der Bäume in diesem Teil des Waldes. Der Hauptteil der Stadt Lîloth war ein riesiger Baum, so riesig dass er einer menschlichen Festung in nichts nachstand. Jahrhunderte lang hatten die Elbae damit verbracht den Baum zu bearbeiten und bebauen bis er schließlich zum Sitz des Königs der Elbae wurde. Im gesamten Baum gab es mehrere Etagen welche Schlafstätten für die Oberhäupter der Kasten und die Familie des Königs beherbergte. Alle fünf Meter waren Plattformen angebracht welche mit Katapulten und Ballisten besetzt waren und außerdem Schutzschilde aus Holz für ein knappes Dutzend Bogenschützen hatte. Um diesen Baum herum war eine große Fläche auf der mehrere Hütten standen, die meisten waren Jägerhütten oder Bogenmacher. Da die Elbae ausschließlich Fleisch zu sich nahmen gab es keine Bauernhöfe oder Felder zum bestellen, die Bewohner des Ewigen Waldes lebten nur von der Jagd. Dies war auch schon der Großteil der Hauptstadt der Rest von Lîloth bestand aus hunderten Bäumen welche bewohnt und mit Hängebrücken miteinander verbunden waren. Im Gesamten Wald waren hunderte, ja wenn nicht tausende Fallen aufgestellt um Eindringlingen eine böse Überraschung zu geben. Die Vorsicht der Elbae war jedoch recht unnötig, denn außer den Vampiren kam bisher noch keine Armee in den Ewigen Wald hinein, sie alle fürchteten den langen Marsch durch das Ungewisse und die ständigen Angriffe der Elbae. Sollte ein Feind wider Erwarten den Weg durch den Wald finden würden sich die Elbae einfach zum Lîliath, dem Baum im Zentrum von Lîloth, zurückfallen lassen und sich von dort aus verteidigen. In besagtem Lîliath saß auch Consul Segurion und las sich die Berichte der Generäle durch welche Verluste im letzten Feldzug gegen die Somnes erlitten hatten. Das Ergebnis war erschreckend, mehr als die Hälfte der drei ausgesandten Legionen war gefallen, ein weiteres Fünftel war von den Somnes gefangen worden. Ein knappes Fünftel der insgesamt 25.500 Elbae kehrte aus dem Imperium der Somnes zurück und stellten den Konsul, gelinde gesagt, in ein schlechtes Licht. In drei Wochen müsste er sich vor dem König höchstselbst verantworten. Wenn er Glück hatte würde der König ihm nur die Schuld für die Niederlage geben. Im schlimmsten Falle würde ein anderes Mitglied der Kriegerkaste Konsul werden und Segurion würde zum gewöhnlichen Legionär degradiert werden. Er stand auf und ging aus seinem Zimmer. Er ging durch den langen und schmalen Gang im inneren des riesigen Baumes um seinen Kopf klar zu bekommen. An den Wänden hingen die Bilder der größten Mitglieder der Kriegerkaste und ihren Erfolgen. Am Ende des Ganges war das Gemälde des Stolzes und der Schmach der Kriegerkaste. Aleria Windläufer. Die einzige Elbae welche es jemals geschafft hatte in das Militär zu kommen indem sie alle mit einer Illusion täuschte und einige der Priester bestach damit sie über diese Illusion hinwegsehen. Aleria war die beste Schützin welche die Elbae je gesehen hatten und ihren Namen trug noch Heute die beste Einheit von Schützen im Heer der Elbae. Die ersten Windläufer wurden noch von Aleria persönlich ausgebildet. Das "Al" in ihrem Namen rührte daher dass sie Schande über ihre Familie gebracht hatte indem sie auf die Traditionen der Elbae spuckte. Um der Familie die Schmach zu ersparen erhielt sie den Namen welche alle Geächteten erhielten; Aleria oder Alerias. Als er genauer darüber nachdachte fiel Segurion ein dass es noch irgendwo eine Einheit der Windläufer geben musste die nicht zurückgerufen wurde, doch welche? Darum würde er sich später kümmern, jetzt gab es wichtigeres zu tun. Er musste planen wie er dem Rat und dem König am besten gegenüber trat.

Der Ewige Wald, Grenze zur den Vulkanlanden 540 n.Bn.
Die Reiter preschten immer weiter vor und würden die vier Elbae bald einholen. Giliath weis wo die herkamen, oder wie sie die Gruppe gefunden hatten! Alles was Gwëorgios wusste war dass wie aus dem Nichts knapp 30 Reiter und 70 Fußtruppen der Wüstenmänner auf das Lager der Elbae zuhielten. Dieses war eigentlich als Düne getarnt so dass nicht einmal einer seiner Kundschafter es erkannt hätte wenn er nicht wüsste wo es war. Die vermeintliche Unsichtbarkeit schien die Wüstenbewohner jedoch nicht zu stören. Gwëorgios seufzte und gab das Zeichen. Sieben Salven später hielten nur noch neun Reiter auf das Lager zu. Das ganze hatte genau 37 Sekunden gedauert. Wenige Augenblicke später waren die letzten Reiter ebenfalls niedergestreckt und knappe zehn Sekunden später fiel bereits das erste Dutzend der Fußsoldaten. Jedoch gaben diese nicht auf. Gwëorgios zielte nur kurz bevor er schoss und sah wie sich das Geschoss in die Brust eines Mannes bohrte dessen Gesicht mit einer weißen Kopfwickel verdeckt war. Ganze zwölf Wüstenbewohner schafften es zum Lager. Die Windläufer hatten schon längst ihre grauen Umhänge gegen sandfarbene getauscht und warteten. Zwei der Somnes gingen direkt an Gwëorgios vorbei und er schlug zu. Dem ersten hielt er dem Mund zu während er ihm die Kehle durchschnitt. Dem zweiten tippte er auf die Schulter und stieß ihm seinen Dolch in die Brust. Dieser hatte eine recht lange und leicht gebogene Klinge. Er riss den Dolch wieder aus der Wunde und sah sich um. Drei Somnes standen noch, wurden jedoch schnell getötet. Als Gwëorgios zur anderen Seite der Düne sah wurde ihm auch klar weshalb die Somnes direkt auf sie zugehalten hatten. Von der anderen Seite näherten sich an die 200 Wüstenbewohner, zweifellos ein rivalisierender Clan oder Stamm. Gut, zumindest hatten die Fähigkeiten seiner Männer nicht nachgelassen. Gwëorgios seufzte und sagte "Packt zusammen, in drei Minuten geht es zurück nach Lîloth. Wir haben hier genug Zeit verbracht, es wird Zeit für einen neuen Auftrag."

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Re: Actyla, Welt der Götter

Beitragvon Mimir » 8. Dezember 2012 21:59

Kapitel 29: Die Konferenz der Götter

Einige Meilen vor Târeth, circa 2.000 Jahre vor der Blutnacht
Derek sah in die Ferne wo die Türme der Stadt Târeth über einer Düne funkelten und das Sonnenlicht reflektieren. Er kam eigentlich aus einem sehr verschneitem Land, allerdings nicht von dieser Welt. Dies war eine vollkommen andere Welt als die welche er kannte, dort gab es außer den Menschen nur Gnome und Zwerge von diesen jedoch auch nur wenige. Er und seine 9.000 Kameraden waren die besten Krieger dieser Welt als die Erbauer, wie man die Wesen welche die Welt schufen in seiner Heimat nannte, erschienen. Sie fragten nach Freiwilligen für eine wichtige, ja eine göttliche Mission zum Wohle des Kosmos. 100.000 Krieger hatten sich freiwillig gemeldet. Eigentlich sollten sie mit den Göttern gegen einen tödlichen Feind und dessen Heerscharen ziehen, doch der Feind kam zu ihnen. Derek schauderte, daran was danach passiert war wollte er sich nicht mehr erinnern. Nur 9.000 der Freiwilligen hatten es überlebt, ihre Heimat hatte die Kämpfe jedoch nicht überstanden. Daher boten die Erbauer ihnen an sie nach "Actyla" zu bringen wo sie ein neues Heim haben würden. Ebenso erging es den Gnomen, ihre Rasse hatte nicht überlebt. Und nun mussten sie erneut in den Kampf ziehen. Die "Verwalter" Actylas wie die Erbauer sie nannten weigerten sich die Neuankömmlinge zu akzeptieren und lehnten sich gegen ihre Herren auf. Derek und seine Kameraden haben sich nun bereit erklärt für ihr neues Heim zu kämpfen. An der Spitze des Heeres standen die sieben Götter, ein jeder von ihnen strahlte Stärke und Weisheit aus. Angroi, Gott der Schmiede in einer dicken, roten Rüstung und einem Helm mit Wangen- und Nasenschutz. Er stützte sich auf einen beinahe durchsichtigen Streithammer der beinahe so groß war wie er selbst. Links neben ihm stand Giliath, sie trug ein schwarzes Kleid und eine Maske, das war alles. Es gab weder einen Helm oder eine Waffe, ja nicht einmal eine richtige Rüstung. In seiner Heimat erzählte man sich dass Angroi und Giliath einander hassten und Rivalen waren, dass dies nicht stimmte stellte Derek schnell fest. Tatsächlich war Angroi der einzige Gott der es längere Zeit mit der aufgedrehten und leicht seltsamen Giliath aushielt, genaugenommen sah man die beiden immer zusammen und nie ohne den jeweils anderen herumlaufen. Rechts neben Angroi sah Bekath mit einem leichten Lächeln zum feindlichen Heer hinüber. Der Gott des Lichtes trug eine goldene Plattenrüstung und einen Flügelhelm, an seiner rechten Hüfte trug er ein Schwert ebenso durchsichtig wie der Streithammer von Angroi. Fiogon befand sich rechts neben ihm. Niemand sprach darüber doch war es offensichtlich dass er der älteste und weiseste der Götter war. Er trug eine violette Rüstung mit silbernen Schlangen auf dem Brustpanzer, seine Waffe war ein gewaltiges Doppelschwert, ein langer Stab mit Klingen an jedem Ende. Ceruv hatte ihren dunkelbraunen Brustpanzer angelegt und ihr langes, blondes Haar zu einem festen Zopf verknotet. Ihre Waffe, ein knapp drei Meter langer Speer, steckte neben ihr im Sand während sie konzentriert zu den Türmen von Târeth sah. Diljon stand wie üblich missgelaunt, glatzköpfig und in seiner schwarzen Rüstung neben ihr und schärfte abwechselnd eine seiner sechs Klingen welche ebenfalls schwarz waren. Am äußersten Rand stand Erioc in einer grünen Robe und lehnte sich auf seinen Stab welcher knapp einen Kopf größer war als er und in einem Drachenschädel aus Diamant endete. Ein Horn ertönte und schreckte Derek aus seinen Gedanken. Auf der gegenüberliegenden Düne setzten sich die Heerscharen des Feindes in Bewegung, knapp 120.000 Verräter gegen die 9.000 Krieger unter dem Befehl der Götter. Sie hatten schon schlimmeres überstanden.

Es verwunderte den Veteranen was für eine Vielfalt die feindlichen Truppen boten; da waren Kreaturen die wie Zwerge aussahen nur ein wenig dunkler und mit schwarzen Pupillen. Dann gab es seltsame, schlangen-ähnliche Geschöpfe welche mit lautem Zischen über den Sand schlängelten. Die rechte Flanke bestand beinahe ausschließlich aus Monstern welche an riesige Ameisen erinnerten. Scheinbar hatte jeder der 13 Verräter eine eigene Rasse geschaffen. Zum Glück hatten die Götter vorgesorgt. Fiogon hatte die letzte Woche genutzt um die Welt etwas mehr zu bevölkern. Er schuf viele verschiedene Tiere und Kreaturen. Er schuf jedoch auch zwei Rassen welche hier den Kampf entscheiden würden; Drachen und Heuler. Beide gehorchten dem Gott aufs Wort und würden sich in die Schlacht werfen sobald die Heere aufeinander trafen. Während die Götter sich vorbereiteten übernahm Derek die Kontrolle über das Heer. “Pikeniere, vor! Reiter, auf die rechte Flanke! Bogenschützen... weiter kam er nicht. Die Schatten der Menschen und Zwerge erhoben sich, sie standen auf. Derek sah mit Schrecken wie sich der Schatten eines Bogenschützen erhob und ein seltsames, krummes Schwert zog. Dies waren scheinbar auch Kreaturen der Verräter, denn als Giliath kurz mit der Hand fuchtelte flimmerten die Schatten und veränderten ihr Aussehen. Vor ihm stand jetzt etwas das ein Mensch sein könnte, jedoch war die Haut grau und die Kreatur hatte ein Auge im Hinterkopf sowie vier Arme. Die Kreatur zog nun drei weitere Krummschwerter und ging auf den Bogenschützen los und die anderen taten es ihr gleich. Es war ein Massaker, kaum einer der Bogenschützen überlebte den Kampf und die Reihen der Menschen und Zwerge brachen nur deshalb nicht weil Giliath plötzlich auftauchte. Sie fing an durch die Feinde zu tanzen, es war ein langsamer, eleganter Tanz und trotzdem traf keiner ihrer Feinde sie. Sie tippte jedem Feind dem sie begegnete auf die Stirn woraufhin dort eine schwarze Markierung erschien. Nachdem sie knapp 50 Feinde so markiert hatte beendete sie ihren Tanz und fing an zu summen. Die Köpfe der markierten Feinde drehten sich einmal um 360 Grad und baumelten dann auf dem Hals hin und her. Doch dies war nicht alles, die Arme der Feinde trennten sich vom Rest der Körper und flogen direkt auf ihre Kameraden zu woraufhin beinahe jeder Feind von einem der Krummschwertern durchbohrt wurde. Inzwischen waren jedoch die restlichen Feinde heran und gingen zum Angriff über. Die Schlachtreihe der Götter war in vollkommener Unordnung und es sah so aus als wenn der Feind sie einfach überrennen würde. Da ertönte ein Gebrüll und ein Gekreische wie Derek es nie zuvor gehört hatte. Plötzlich waren da hunderte Drachen im Himmel und stürzten sich auf die Truppen der Verräter mit ihrem feurigem Atem.Währenddessen schien es als wenn sich eine der kleineren Dünen in der Nähe erhob als die dort eingegrabenen Heuler sich erhoben und auf die rechte Flanke des Feindes zustürmten. Obwohl es nur 20 Heuler waren wurde die Flanke aufgerollt als wenn tausende Reiter in sie geprescht wären. Derek stürmte mit 50 Männern auf eine Lücke in den Reihen der Feinde zu während diese sich mit den Drachen und Heulern beschäftigten. Sie kamen nie an. Ein riesiger Schatten baute sich vor ihnen auf und blickte aus roten Augen höhnisch auf sie hinab. Dann erklang eine Stimme so kalt und gefühllos dass Derek niemals gedacht hätte irgendjemand könne solch eine Stimme haben. "Mutig, aber dumm. Ihr hättet den falschen Göttern nicht helfen sollen." Danach passierte nichts. Beinahe nichts, Derek und seine Begleiter fielen tot um ohne auch nur eine Wunde davon getragen zu haben.

Fiogon wirbelte herum als er merkte wie dutzende Menschen und Zwerge auf einmal starben. Und dort, in der ersten Reihe des Feindes war er. Immolatus, Oberster der Verräter. Ein Gedanke und Fiogon stand vor ihm. Immolatus war eines von Eriocs Geschöpfen; eine große, gefiederte Schlange mit mächtigen Schwingen und einem langen, krummen Schnabel. "Fiogon. Du glaubst doch nicht im Ernst dass dieses lächerliche Aufgebot uns aufhalten kann? Ich und meine Brüder..." Immolatus verstummte als sich eine Lanze aus Blitzen in sein Auge bohrte und er tot umfiel. Fiogon wusste um die besondere Fähigkeit dieses Monsters je länger man seine Stimme hörte desto mehr Lebensenergie entzog er seinem Gesprächspartner, natürlich nur wenn er es darauf anlegte. Die Truppen in seiner Nähe waren nicht stark genug um seiner Stimme zu widerstehen, selbst ein Gott würde nach wenigen Minuten zusammenbrechen und in Ohnmacht fallen. Die Kämpfe waren hart, zwei Heuler und ein knappes Dutzend Drachen überlebte. Von den Menschen und Zwergen überlebten knapp 300, doch die Feinde waren geschlagen und nur wenige entkamen. Neun weitere Verräter fielen während der Kämpfe, die anderen waren nirgends zu finden und Fiogon vermutete dass sie in Târeth waren. Da geschah es. Auf der Düne erschienen zwei Gestalten; Devorantem und Utgalatos! Die anderen Götter kamen zu Fiogon und sahen zur Düne hinauf während Devorantem nach unten herab lächelte. Er deutete mit seinem Finger direkt auf Fiogon und dieser verzog das Gesicht zu einer Grimasse. Es folgte ein dünner, schwarzer Strahl welcher aus dem Himmel fuhr und auf die versammelten Götter zielte. Der älteste der Götter deutete erst in den Himmel und dann auf einen der Türme von Târeth. Die Wirkung überraschte selbst Fiogon. Der Turm wurde pulverisiert und ein Großteil der Stadt mit ihm. Fiogon stand da und war schockiert. Solch ein Zauber könnte selbst einen Gott töten! Wie hatte Devorantem, der Hüter den er selbst erschaffen hatte, dies gelernt? In seinem gesamten Leben begegnete Fiogon nur einer Person die einen solchen Zauber wirken konnte. Der nächste Strahl schoss aus der Hand des Verräters und traf Fiogon vollkommen unvorbereitet. Er bohrte sich in den Brustkorb des Gottes ohne einen sichtbaren Schaden anzurichten, doch Fiogon konnte bereits fühlen wie die Energien sich durch seinen Körper fraßen und ihn langsam aber sicher die Lebenskraft entzogen. Er warf einen Blick auf die Düne wo Devorantem zusammensackte, scheinbar durch den Energieverlust vollkommen überrascht den ein solcher Zauber einem abverlangte. Fiogon schloss die Augen und fing an sich selbst mit einem Heilungszauber zu belegen.

Fiogons Insel 540 n.Bn.
Giliath schreckte aus ihrem Tagtraum auf und sah hinüber zu Angroi und Diljon welche beide neben Fiogon standen und warteten. Erioc, Ceruv und Bekath würden bald auftauchen und dann konnte die Konferenz endlich beginnen. Sie waren auf einer kleinen Insel, nur wenige Meilen vom Gefängnis des letzten Verräters entfernt. Der Grund dafür war dass es hier sehr viel Energie gab von denen der ohnmächtige Fiogon zehren konnte um sich zu heilen, denn selbst die Macht der restlichen Götter reichte nicht aus um den ältesten der ihren zu wecken. Während sie nun also warteten schloss Giliath die Augen und konzentrierte sich auf Zerun, der Vampir dem sie den Auftrag gegeben hatte ein bestimmtest Buch zu finden. Jedoch kam es nie dazu, jemand hatte ihn abgefangen und Giliath dachte dass es Diljon war. Jedoch stellte sich heraus dass weder er noch Erioc ihre Finger im Spiel hatten, ein weiterer Grund beunruhigt zu sein. Als er in Weißhaupt war konnte sie ihn nicht sehen, doch nun formte sich erst der Vampir und dann seine Umgebung vor ihrem inneren Auge...

Das Draghitische Meer vor Drigha 540 n. Bn.
Zerun schnippte kurz mit den Fingern und ein Pfeil der auf ihn zuhielt löste sich in Flammen auf. Das Drachenschiff der Draghiten näherte sich den seltsamen Langschiffen vor der Küste Drighas. Von diesen steig eine Pfeilwolke nach der anderen empor und prasselte auf das Drachenschiff nieder, Zerun kümmerte es nicht. Er hatte sich mit den Anführern und Weisen in Drigha getroffen und eine Vereinbarung erzielt, sie übersetzten das gefundene Buch für ihn und er ließ sie am Leben, ein äußerst vorteilhaftes Angebot für die Draghiten. Leider bedeutete es auch dass Zerun helfen musste die Stadt zu verteidigen damit den Draghiten nichts geschah. Selbstverständlich hatte Zerun dadurch schlechte Laune, und alle wissen dass es nur eines gab das schlimmer und gefährlicher war als ein schlecht gelaunter Vampir; eine Horde blutrünstiger Heuler die seit Wochen nichts gefressen hatten. Dies bekamen nun auch die Feinde der Draghiten zu spüren, diese waren die Menschen, übergroßen Menschen und grünen Kreaturen welche Zerun bereits kannte. Zerun schloss die Augen um zu meditieren und wurde sofort von einem Dutzend Magier angegriffen, allerdings schienen sie gerade einmal 15 Jahre die Magie studiert zu haben. Auf einem halben Dutzend Schiffen schossen Flammensäulen in den Himmel als der Vampirfürst die Magier mit seiner Magie vollpumpte. Wenig später stiegen Tentakeln aus Wasser in die Höhe und zogen die Boote und Schiffe welche nun ohne Magier waren in die Tiefen des Meeres. Und während er Rëywa sammelte merkte er etwas dass seine Laune noch verschlechterte. Er wandte sich an einen der drei Draghiten-Magier auf seinem Schiff "Ist euch auch irgendwann mal die Idee gekommen Magie einzusetzen? Ihr habt drei mal so viele Magier!" der Draghite murmelte etwas von wegen Kräfte schonen woraufhin Zerun ihm kurzerhand mit dem Schwertknauf auf die längliche Schnauze schlug. "Eure Kräfte könnt ihr schonen wenn ihr tot seid, und jetzt macht euch daran die Feinde zu versenken!" Die nächste Überraschung ließ nicht lange auf sich warten. Ein halbes Dutzend Kreaturen schoss aus dem Wasser und katapultierte sich an Bord. Die Kreaturen hier hatten einen menschlichen Oberkörper und vier Arme, der Kopf erinnerte ein wenig an einen Wolf und der Unterkörper bestand aus einem langen, dicken Schwanz wie bei einer Schlange. Nein, Zerun hatte sich geirrt denn nur vier der Kreaturen, höchstwahrscheinlich die Männer, hatten vier Arme. Die weiblichen Kreaturen hatten nur zwei Arme und führten jeweils einen Bogen während die Männer mit vier Schwertern bewaffnet waren. "Glotzt nicht so, schießt!" fuhr Zerun drei Armbrustschützen an die nur mit weit aufgerissenen Augen neben ihm standen. Die beiden weiblichen Kreaturen flüsterten etwas woraufhin sich die triefnasse Sehne ihrer Bögen trocknete und straffte. Zwei Armbrustschützen fielen mit Pfeilen in der Brust um, der dritte feuerte seinerseits einen Bolzen auf die Feinde der den Kopf eines vierarmigen Monsters durchschlug bevor auch er einen Pfeil in der Kehle hatte. Zerun funkelte die Kreaturen wütend an und wies mit seiner Hand auf den Feind. Die Flammen welche aus seiner Hand schossen erreichten die Kreaturen jedoch nicht, sie lösten sich einige Meter vor ihnen in Luft auf ohne Schaden anzurichten. Der Vampir runzelte die Stirn während die drei Feinde mit ihren Schwertern vorschlängelten. Zwei Draghiten bewaffnet mit Stangenäxten warfen sich auf einen von ihnen und hielten ihn zurück, die beiden anderen erreichten den Vampir. Ein Mensch, Elf, ja vielleicht gar ein junger Vampir hätten diesem Angriff nichts entgegenzusetzen. Acht Arme und acht Schwerter die zur gleichen Zeit auf ihn eindrangen waren selbst für Zerun schwierig zu blockieren. Nach einem zehn Sekunden langem Schlagabtausch säbelte der Vampir einem der Feinde drei Hände mit einem Hieb ab. Wenig später durfte er sich auch von seinem Kopf verabschieden, sein Kumpan folgte ihm nach dem nächsten Schwertstreich. Überraschenderweise hatten es die beiden Draghiten geschafft den letzten Feind zu töten woraufhin die verbliebenen zwei Feinde sich wieder ins Wasser ließen und abtauchten. Ein Horn ertönte und die feindliche Flotte löste sich aus dem Gefecht und zog sich zurück, es war geschafft der Kampf war vorbei, zumindest vorerst.

Fiogons Insel 540 n.Bn.
Angroi sah zu Giliath hinüber, sie sah ziemlich erleichtert aus und sogar ein wenig weniger depressiv als sonst in der letzten Zeit. Ob sie wohl wieder an ihn dachte? Jedenfalls hatte Angroi sie nie so glücklich gesehen wie an jenem Tag als seine Seele in einem neuen Körper geboren wurde, daher wäre es sehr schlecht sollte er so plötzlich sterben, zumal es bei weitem nicht sicher war dass seine Seele erneut wiedergeboren werden konnte. Egal, es gab wichtigere Dinge an die es zu denken galt. Zum Beispiel die Situation in Angroby. Gestern wurden die Kämpfe fürs erste eingestellt nachdem die Dunkelzwerge hunderte Verluste einfahren mussten und gerade einmal drei Dutzend Zwerge fielen. Doch niemand traute dem Frieden, schon bald konnte ein neuer Angriff kommen. Die Frage war nur wann. Auch Angroi schloss nun die Augen und riskierte einen Blick auf einige von Bekaths Menschen die ihn schon seit geraumer Zeit interessierten...

Weihrauch 540 n.Bn.
Weihrauch war ein kleines Dorf einen Tag von Weißhaupt entfernt welches sich hauptsächlich auf die Züchtung und den Verkauf von Balsambäumen konzentrierte und diese vor allem an Weißhaupt lieferte. Da William de Lannois der Fürst dieses Dorfes war musste man sich nicht darum sorgen verraten zu werden, jedenfalls nicht bis die Truppen Nikodemius' damit drohten das Dorf anzuzünden. Vor einer Stunde waren hundert Reiter im Dorf angekommen. Es waren einige Priester, darunter der Vater des William de Lannois, Magier, Soldaten und drei Sonnengardisten welche aus der Hauptstadt geflohen waren um sich gegen den Usurpator zu stellen. Nun versammelten sich alle vor dem Dorf und Prinz Cornelius verkündete seine Entscheidung "Hört mich an, ich habe mich entschieden nach Silberblick zu ziehen, dort dürften wir einige Verbündete gegen meinen Bruder finden. Ich nehme an dass er alle anderen Erben welche sich noch in der Stadt befinden töten oder einkerkern lassen wird um seine Macht zu festigen. Ich, die Herren de Lannois und die restlichen, Rat Molari, die 65 Soldaten der Stadtwache und Frau Angelica aus dem Orden der Magier werden sofort aufbrechen und auf euch in Silberblick warten sobald ihr euch erholt habt." meinte er mit einem Blick auf Roderick der sich nach seinem Kampf mit Anna kaum auf den Beinen halten konnte. Sared, Cora, Tiberianus, Nina, Anja und Behrond ging es fast genauso. Zwar wurden sie nicht verwundet doch waren alle noch geschockt vom Verrat ihrer Freundin. Prinzessin Cornelia sprach noch kurz mit ihrem Bruder und dann brach dieser mit seinen Begleiter auf und ließ nur die Gruppe, zwei Magier und die drei Sonnengardisten zurück.
Drei Tage nach der Abreise des Prinzen war Roderick wieder in der Lage sich zu bewegen und zu reiten. Behrond und seinen Freunden ging es noch immer schlecht, doch hatten sie sich einigermaßen gefangen, so dass nicht die Gefahr bestand dass sie in Depressionen verfallen würden. Tiberianus wandte sich an Cornelia "Prinzessin, wir sind bereit. Wollen wir aufbrechen?" "Ja, Ritterbruder wir werden aufbrechen. Allerdings nicht nach Silberblick." antwortete sie mit einem leichten, müden Lächeln. "Wie soll ich das verstehen, Mylady?" fragte Cora leicht misstrauisch, auch der Schatten zog die Augenbrauen hoch und sah die Prinzessin fragend an. Behrond sah ebenfalls zur Prinzessin. Sie war recht groß, genaugenommen war sie gar einen Kopf größer als er selbst. Sie hatte kurzgeschnittenes, braunes Haar in dem sich bereits die ersten grauen Strähnen abzeichneten. Ihr Gesicht weckte einen strengen Eindruck und um ihre Augen zeichneten sich kleine Falten ab. Die Augen selbst machten einen sehr müden Eindruck und waren haselnussbraun. Es war sicher nicht leicht für sie, immerhin war ihr Vater gestorben und ihr gesamter Orden mitsamt ihren Freunden und Kameraden zerschlagen worden. Jetzt da sie keine Handschuhe anhatte konnte Behrond auch die Tätowierung auf ihrem Handrücken sehen, eine grüne Sonne mit irgendwelchen Runen darunter die er nicht lesen konnte. Als Roderick diese verschluckte er sich an dem Brot dass er gerade aß und fing an zu husten. Cora öffnete den Mund um eine Frage zu stellen doch Roderick schüttelte nur den Kopf. "Das soll heißen dass ich nicht nach Silberblick reiten werde. Denkt einmal darüber nach, Cornelius wird sich selbst zum Imperator erklären und gegen Nikodemius ziehen. Er ist allerdings viel zu jung um das Imperium zu führen, er würde nicht damit klar kommen und dass würde dem Imperium nur schaden zufügen. Nein, ich sehe nur eine Möglichkeit." "Und die wäre, Mylady? " "Ich werde selbst den Thron beanspruchen." Die Reaktion war bei allen Anwesenden gleich; der Kiefer klappte ihnen nach unten und sie starrten die Prinzessin an. "Ich weis was ihr denkt; es gab noch nie einen weiblichen Imperator. Doch ich finde es ist höchste Zeit und niemand hier.." mit diesen Worten sah sie die Sonnengardisten an "..kann anzweifeln dass ich ein Talent zur Führung habe und eine weit bessere Anführerin wäre als Nikodemius." Das ließ sich tatsächlich nicht von der Hand weisen. Schließlich erklärten sich alle bereit ihr zu folgen. Für die Söldner machte es keinen Unterschied, die beiden Túar-Schwestern waren der selben Meinung wie die Prinzessin, der Schatten und Roderick fanden die Situation äußerst amüsant und die Sonnengardisten akzeptierten Cornelia als Anführerin. Die anderen beiden Magier sahen ebenfalls ein dass Cornelia eine weit bessere Wahl war als Nikodemius oder Cornelius. Daher brach die Gruppe zwei Stunden später auf, man entschied sich in das Fürstentum Blautann zu reisen und dort den Widerstand gegen Nikodemius zu organisieren. Seehaupt fiel aus dem Grund aus dass es das Lehen von Nikodemius war und ihm gegenüber vollkommen loyal. Also ritten sie wieder dorthin zurück wo die ganze Geschichte ihren Anfang genommen hatte und Behrond fragte sich was sie nun erwarten würde.

Fiogons Insel 540 n.Bn.
Giliath öffnete die Augen erst als Bekath, Ceruv und Erioc die Insel betraten. Sie begrüßten sich mit einem höflichen Nicken. Dann sprach Bekath "Ich hoffe du hattest einen guten Grund uns hier zu versammeln, Giliath. Denn im Imperium gibt es allerlei Probleme und seltsame Vorgänge die ich mir einfach nicht erklären kann." Giliath seufzte und sah die anderen an. Ceruv nickte ihr aufmunternd zu und so sprach sie "Ich hatte einen... Traum. Ich weis nicht genau was ich gesehen habe doch ich weis eines; dieser Traum hat mir Angst gemacht, es war genauso wie damals vor Târeth als der Verräter Fiogon angegriffen hatte." Die anderen schwiegen. Giliaht mochte die jüngste von ihnen sein, nach ihren Maßstäben war sie zur Zeit des Kampfes nicht einmal Volljährig, doch sie hatte schon öfters Visionen gehabt und jeder nahm ihre Träume ernst. Daher fragte Erioc nun "Aber Devorantem ist tot, oder nicht?" "Wir haben seine Leiche nie gefunden, aber auch ich glaube dass er tot ist. Daher wollte ich dich fragen, Bekath, ob sein Bruder immer noch sicher in seinem Gefängnis sitzt. Denn wenn jemand das Gefüge unserer Welt stört dass ich es selbst in meinen Träumen fühle muss es einer der Ersten sein!" "Ganz richtig, allmächtige Göttin." ertönte da eine kalte Stimme. Die Götter wirbelten herum.. und staunten nicht schlecht. Durch Magie hatte sich ein Loch in der Luft gebildet und sie blickten auf jemanden den sie nur allzu gut kannten. "Habt ihr mich vermisst? Ich bin es Utgalatos, euer jüngstes Kind." es folgte ein kaltes Lachen. Cervu sah ihn an und fragte dann "Wie hast du es geschafft aus deinem Gefängnis zu entkommen?" "Mach dich nicht lächerlich, wenn ich entkommen wäre würde ich euch nicht ansprechen. Euer Gefängnis kann nicht durch Magie beschädigt werden, aber ich kann sehen was in der Welt vor sich geht, Dinge die selbst euch verborgen sind. Versucht nicht einmal es abzustreiten!" fauchte er als Angroi den Mund öffnete. "Es gibt schon seit Jahrhunderten Gebiete auf Actyla in die ihr keinen Einblick mehr habt da irgendeine Kraft euch blockiert. Angroby, Weißhaupt, Die Lande nördlich vom Adlerhorst, die Schattenlande. An allen diesen Orten funktioniert eure Magie nicht mehr die euch Dinge an weit entfernten Orten sehen lässt." Niemand sagte etwas, sie alle wussten es doch hatte sich nie jemand getraut es laut auszusprechen. Nun wandte Giliath sich an den Gefangenen "Er ist es, nicht wahr? Dein Bruder, Devorantem lebt noch. Deswegen kann Fiogon auch nicht geheilt werden,." "Alle Achtung, Giliath, du bist schlau. Ja, Devorantem lebt noch immer und der einzige Grund warum ich mit euch spreche ist dass er mich damals verraten hatte. Dafür wird er büßen. Hört mir zu, dann erzähle ich euch was ich weis! Ihr müsst mir nur versprechen dass ihr die letzten meiner Kinder in Ruhe lassen werdet und ihnen ein neues Heim hier auf Actyla erschaffen werdet." Blicke wurden gewechselt, dann nickten alle einmal. Utgalatos schien zufrieden zu sein, denn er fing an zu erzählen. Er erzählte den Göttern alles was er wusste, besser gesagt alles was er ihnen erzählen wollte. Danach wurde es still und das Loch löste sich auf. Allen wurde bewusst dass die Situation schlimmer war als Gedacht.
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Re: Actyla, Welt der Götter

Beitragvon Mimir » 18. Dezember 2012 21:49

Kapitel 30: Die Schlacht vor Silkenstein

Friedhof von Silkenstein, 541 n.Bn.
Jeans Ruí und seine fünf Kameraden näherten sich vorsichtig und wachsam dem Friedhof. Jeans und drei weitere waren mit Äxten bewaffnet die normalerweise zum fällen von Bäumen gedacht waren, ein weiterer trug einen Speer und der letzte, Gascón Gérad, gar ein Schwert. Gáscon war der einzige wirkliche Krieger in dem kleinen Dorf welches gerade einmal 40 Einwohner zählte. Er war derjenige der im Dorf für Ruhe und Ordnung sorgen sollte, praktisch die Stadtwache des kleinen Dörfchens Silkenstein welches an der Grenze zwischen der Grafschaft Seehaupt und dem Fürstentum Blautann lag. Jeans und die anderen waren Holzfäller und galten als die stärksten und mutigsten Männer im Dorf. Vor zwei Nächten hatten einige Kinder unheimliche Geräusche auf dem Friedhof gehört nachdem sie sich aus dem Haus geschlichen hatten um noch ein wenig weiter draußen zu spielen. Letzte Nacht wollte der Vater eines der Kinder nachsehen was es mit den Geräuschen auf sich hatte, er kam nie zurück. Nun sollten die mutigsten und stärksten Männer des Dorfes nachgucken was dort vor sich ging. Leise fluchte Jeans, normalerweise waren immer vier Männer der Armee hier um für Ordnung zu sorgen, doch Imperator Nikodemus war der Meinung ein so kleines Dorf braucht nur einen Aufpasser. Dieser ganze verdammte Krieg zerstörte das Imperium! Heute war der erste Angok des neuen Jahres und der Krieg hielt bereits seit vier Monaten an. Es war wirklich schrecklich, auf der einen Seite hatte man den Imperator mit dem Königreich Weißhaupt und der Grafschaft Seehaupt hinter sich. Ihm Gegenüber standen jedoch auch drei Fraktionen die sich selbst noch gegenseitig zerfleischten. Im Süden hatte man sowohl die Grafschaft Silberfluss als auch die Südmark. In Silberfluss unterstützte man den Prinzen Cornelius der den ehemaligen Imperator mit Hilfe einiger Verräter in den Reihen der Sonnengardisten getötet hatte. In der Südmark unterstützte man Prinz Nero der seinen eigenen Vater ermorden lies um schneller an die Macht zu gelangen. Prinz Cornelius wurde darüberhinaus noch von vielen Mitgliedern des Rates unterstützt, allen bis auf Darius Zelon. Der Schatten wie man ihn auch nannte hatte sich Prinzessin Cornelia angeschlossen welche das Fürstentum Blautann und die Westmark unter ihrer Kontrolle hatte, ebenso wie viele der Söldner des Imperiums. Selbstverständlich hoffte Jeans dass der Imperator siegen würde, denn er war der einzige... ein Geräusch lies ihn aufschrecken. Er sah zu seinen Kameraden und sah dass sie es auch gehört hatten. Sie blickten sich um und spitzten die Ohren und nur wenig später hörten sie es erneut. Es war ein leises, böses und leicht verrücktes Kichern und es hatte seinen Ursprung nur wenige Grabsteine entfernt. Seit zehn Jahren ist niemand mehr in diesem Dorf gestorben und somit war der Friedhof lange Zeit vollkommen ohne Besuch gewesen, jetzt schien sich hier irgendwas eingenistet zu haben. Gascón übernahm die Führung und schlich sich an den Grabstein heran während er so leise wie möglich sein Schwert aus der Scheide zog. Sie näherten sich dem Grabstein und blieben wie angewurzelt stehen "Bei Bekath, das ist..." begann Laurence, einer von Jeans Kameraden, und übergab sich kurzerhand auf das Grab rechts neben ihm. Vor ihnen saß ein Ghul und knabberte fröhlich und mit gelegentlichem Kichern auf etwas herum dass einmal der Oberschenkel eines Mannes war. Wer noch nie einen Ghul gesehen hatte könnte meinen sie sehen aus wie Zwerge, immerhin stammen sie von diesen ab. Dem ist nicht so. Ein Ghul ist vielleicht einen halben Meter groß hat schneeweiße, faltige Haut und ein knorriges, haarloses Gesicht. Auf dem Kopf sitzen einige Büschel von schwarzem Haar und ihre Hände sitzen an kräftigen, langen Armen. Ein Ghul bewegt sich auf allen vieren fort und besitzt ein Gebiss auf das so mancher Wolf neidisch sein kann, hinzu kommen die knapp zehn Centimeter langen, scharfen, stabilen Krallen dieser Kreaturen. Ihre Augen sind so groß wie die Fäuste eines Neugeborenen Menschen und sind blutrot, mit anderen Worten sie sind so hässlich und furchteinflössend wie kaum etwas anderes auf Actyla. Es raschelte hinter einem weiteren Grabstein und vier weitere Ghule krochen hervor und leckten sich die Lippen. Der erste den sie gesehen hatten beendete sein Mahl und sah die Gruppe fragend an. Dann räusperte er sich und krächzte "Mchaaat... Maht...Mat?" "Jeans, du kannst doch ein wenig zwergisch, was sagt er?" fragte Gascón. "Er fragt nur 'Essen'." "Meinst du sie verschwinden wenn wir ihnen etwas zu essen geben?" fragte Laurence der noch immer ziemlich geschockt schien. "Ich kann sie fragen. Reiser dere hvis vi gir dere mat?" wandte er sich an den Ghul. Dieser lies wieder sein bösartiges Kichern hören und räusperte sich erneut "Nei... dere....mat. Dere er mat!" mit diesen Worten sprangen die Ghule auf die Gruppe zu und als Laurence sich umdrehte sah er von dort fünf weitere Ghule heranstürmen. Zehn Ghule! Das war ein halbes Rudel und nicht nur ein verirrter Einzelgänger. Oscar, der Mann in der Gruppe mit dem Speer, stieß zu und durchbohrte die Brust eines Ghulen der ihn ansprang. Aus der Brust der Kreatur quoll violettes, dickes Blut. Oscar riss den Speer zurück und stach erneut zu, ein weiterer Ghul starb. Doch dann erreichten ihn gleich drei gleichzeitig. Jeans war gerade damit beschäftigt den Krallen seines Gegners auszuweichen und musste mit ansehen wie Oscar zu Boden gerissen und dann förmlich ausgeweidet wurde. Ein Ghul fing an wie besessen zu kichern und warf Oscars Herz nach Laurence der gerade seinen Gegner den Schädel gespalten hatte. Das Herz traf ihn am Hinterkopf und lenkte ihn kurz ab woraufhin die drei Ghule sich auch auf ihn stürzten. Einer wurde von Gascón enthauptet, einem weiteren trennte Laurence den rechten Arm ab doch der dritte versenkte nach einem kräftigen Sprung seine Zähne in der Kehle des Holzfällers. Jeans vergrub seine Axt im Schädel des Ghuls vor ihm und schmetterte sie danach dem Ghul in den Rücken der Laurence getötet hatte. Die verbliebenen Ghule achteten nicht mehr auf die Gruppe sondern stürzten sich auf ihren verwundeten Kameraden und zerfleischten ihn geradezu. Jeans sah sich kurz um und bemerkte in der Ferne wie sich etwas bewegte. 30 weitere Ghule, weiße Kreaturen in der Nacht, näherten sich dem Dorf. Es gab nur drei Gründe warum Ghule in so großen Horden reisten. Entweder ging es darum Elfen zu fressen, das Leibgericht dieser Monster, oder es gab einen großen Friedhof in der Nähe. Da beides nicht auf Silkenstein zu traf konnte es nur die dritte Möglichkeit sein, die Ghule hatten zwei große Truppenverbände gesehen die sich Silkenstein näherten und rechneten mit einer Schlacht. Die anderen schienen auch zu diesem Ergebnis gekommen zu sein. "Wir müssen die anderen warnen und das Dorf räumen. Die Ghule werden sich auf dem Friedhof einnisten bis die Schlacht geschlagen wurde und wir würden wahrscheinlich als Snack dienen." Sie rannten zurück zum Dorf. Bisher gab es in diesem Krieg nur kleinere Scharmützel, scheinbar würde es jetzt auch richtige Schlachten geben.

Cora nestelte nervös an der Sehne ihres Bogens und sah sich um. Geroth hatte ihr das Kommando über 25 Reiter gegeben, also die halbe Reiterei der Falken. In den letzten vier Monaten hatten alle Seiten des Konfliktes sich vorbereitet und die Stärke der anderen getestet. Prinzessin Cornelia gelang es die Westmark für sich zu gewinnen so wie die Söldner der Falken welche vor kurzem von 25 Reitern der Wüstenvölker aufgestockt wurden. Somit zählten bereits 300 Söldner zum Heer der Prinzessin, hinzu kamen die zusammen knapp 1.500 Mann der Drachenschlächter, Totschläger und Schattenhirsche drei der größeren Söldnergruppen des Imperiums. Die fünf Kampfgruppen des Reiches hatten sich ebenfalls aufgespalten und ist in die verschiedensten Lager geteilt, die Hauptarmee des Imperiums existierte praktisch nicht mehr. Cornelia wurde um knapp 100 Magier des Ordens und 30 Eingeweihte unterstützt und der Hauptteil ihres Heeres waren die knapp 10.000 Truppen von Blautann, die 4.000 Männer der Westmark sollten die Grenze gen Süden sichern. Leider sind die Zwerge abgezogen da sie in Angroby gebraucht wurden, warum wollte ihnen niemand sagen. Da das Heer aus Seehaupt und Weißhaupt weit größer war und im Westen die Elfen lauerten musste die Prinzessin sich etwas einfallen lassen. Und es gelang ihr. Eine ganze Woche dauerten die Verhandlungen mit dem König der Elfen und dessen Rat doch man konnte sich einigen. Der Wald nordöstlich von Burg Adlerhorst würde an die Elfen übergehen die mit normalen Dörfern und Städten eh nichts anfangen konnten, außerdem sollten nie wieder Holzfäller die Wälder der Spitzohren betreten. Dafür würden die Elfen das geschwächte Fürstentum nicht angreifen. Das wichtigste kam jedoch noch, die Prinzessin griff tief in die Staatskasse des Fürstentums und zahlte den Elfen ganze 200 Goldmünzen. Dafür könnte man 400 Söldner für ein ganzes Jahr anheuern, doch die Spitzohren lieferten etwas viel besseres; 50 Bogenschützen darunter vier so genannte "Windläufer". Ihr Anführer, ein Schwafelkopf namens Gwëorgios, hatte nur eine Bedingung, er sollte das Kommando über sämtliche Bogenschützen erhalten denn er gab offen zu den Menschen nicht viel zuzutrauen. Vor einer Woche dann kam Nachricht von Spähern welche sich nahe Seehaupt befanden, ein Heer aus knapp 4.500 Mann marschierte nach Blautann. Die Prinzessin sammelte so viele Truppen wie möglich und machte sich auf den Weg um den Feind zu stellen. Dazu kam es hier, einige Kilometer von einem kleinen Dorf namens Silkenstein entfernt. Das Heer der Prinzessin bestand aus 3.000 Truppen, 3.000 weitere waren auf dem Weg würden aber erst in zwei Tagen eintreffen. Also musste man in Unterzahl kämpfen. Die Prinzessin würde selbst in vorderster Front kämpfen und das Zentrum mit ihren verbliebenen Sonnengardisten lenken. Die Rechte Flanke unterstand Geroth und auf der linken teilten sich Oberst Raymund Taranté und Ritterbruder Tiberianus das Kommando. Der Eingeweihte Roderick, Erzmagier Garl, Erzmagier Gelioth und Darius Zelon waren hinter den Linien und sollten die Schlacht von dort lenken falls den anderen Heerführern etwas entging sollten sie sich darum kümmern darauf zu reagieren. Cora war auf der linken Flanke welche am nähsten an Silkenstein war und hatte die 25 Nomaden unter ihrem Kommando. Noch immer nervös strich sie sich die Rüstung glatt, es war eine schwarze Lederrüstung mit Metallplatten an Brust und Bauch. Dazu passend trug sie eine schwarze Lederhose und Lederhandschuhe. Ihre Aufgabe war es zum Dorf zu preschen und von dort aus die Feinde zu stören mit einem beständigen Pfeilhagel. Das eigentliche Schlachtfeld war eine große, weite Fläche ohne Hindernisse und auf dieser marschierten nun die Soldaten der Grafschaft aus das Heer der Prinzessin zu. Cora gab ihren Männern ein Zeichen und sie trennten sich vom Rest der Streitmacht. Sie hielten auf direktem Wege auf das Dorf zu während die restlichen Truppen sich auf den Zusammenprall vorbereiteten.

Gwëorgios schritt ruhig vor den Bogenschützen auf und ab. Die Menschen konnten immerhin 800 Mann mit Bögen aufstellen, allerdings bezweifelte der Windläufer dass diese so viel Schaden anrichten würden wie seine Elbae. Es fing schon damit an dass diese Menschen ihre Bögen aus dem Holz von gewöhnlichen Bäumen fertigten, während die Elbae auf das Holz der Bronzetanne zählten, Bögen aus diesem Material schossen beinahe so weit wie ein Langbogen waren aber nicht größer als Kurzbögen. Und dann waren sie von Natur aus vollkommen untalentiert mit dieser Waffe. Nun, was sollte man auch anderes erwarten? Ein Elbae der keinen Bogen benutzen konnte war im Grunde noch erbärmlicher als ein um Gande winselnder Vampir. "Bögen drei Finger nach oben! Oben, Somnes! Du wirst doch wohl wissen was.. Nein, das andere Oben! Wo findet man eigentlich solche Schwachköpfe und warum gibt man euch einen Bogen? Hier, so wird es gemacht!" mit diesen Worten nahm er seinen Bogen, legte einen Pfeil an, zielte kurz, korrigierte gegen den Wind und schoss. Der Pfeil durchbohrte die Brust eines feindlichen Bogenschützen. Diese marschierten vor dem gegnerischen Heer und waren ein verlockendes Ziel für die Elbae die eine weit größere Reichweite hatten. "Zwei Finger nach oben, drei Finger nach rechts! Halt!" Als die Bogenschützen des Feindes, Gwëorgios schätzte ihre Zahl auf knapp 1.000, stehen blieben um den Beschuss zu beginnen rief Gwëorgios "Feuer!" Die Wirkung war erbärmlich. Gerade einmal 200 Feinde vielen, 76 davon Bogenschützen und 50 davon von den Elbae erschossen. Gwëorgios seufzte, sie waren einfach nutzlos. "Feuert doch wie ihr wollt, aber bitte auf den Feind!" Immerhin gab es einen Lichtblick für die Somnes, mit der Armbrust schienen sie weit besser zu sein. Die vorderste Schlachtreihe des Heeres von Blautann bestand aus 60 Armbrustschützen, drei Reihen zu je 20 Mann. Die erste Reihe schoss jeweils 60 Bolzen auf einmal kniete nieder um der zweiten Reihe Platz zu machen, stand wieder auf nachdem diese geschossen hatte und kniete dann nieder um die zweite und dritte Reihe gleichzeitig schießen zu lassen, diese Standen leicht versetzt damit man nicht die Verbündeten traf. Viele Bolzen blieben in Schilden stecken oder wurden von Magiern verbrannt doch sie verlangsamten den Feind erheblich und machte die Bogenschützen des Feindes so gut wie nutzlos. Ein Blick zur rechten Flanke genügte um zu sehen dass der Plan aufging, 300 Reiter hielten auf den Feind zu.

Sared ritt direkt neben Geroth und hielt auf die linke Seite des Feindes zu. Diese sandten ebenfalls ihre Reiter aus, beinahe doppelt so viele wie sie. Die Sache würde nicht gut enden! Die Reihen preschten in einander. Sared schwang seine Axt und trennte einem Pferd den Kopf ab, sein Reiter wurde unter den Hufen seines Nachfolgers begraben. Der nächste Feind bekam die Axt in die Schulter geschlagen und kippte aus dem Sattel, dabei riss er beinahe die Axt mit doch Sared gelang es sie wieder zu sich zu ziehen und ging auf gleich drei Feinde los. Der erste starb bevor er reagieren konnte, doch der zweite blockierte die Axt mit seinem Schild. Beide zogen und zerrten bis Sared schließlich die Axt los ließ. Daraufhin fiel der Feind rücklings aus dem Sattel und blieb dort benommen liegen. Der Söldner zog nun seinen Yathaghan. Der dritte Feind kam jedoch nicht mehr zum Angriff, ein Speer bohrte sich in seien Brust und Geroth ritt zu Sared. Er nickte ihm zu und in diesem Moment ertönte ein Horn. Die Reiter lösten sich von einander und kehrten zu ihrem Heer zurück. In der Mitte krachte bereits das Fußvolk zusammen und Sared konnte die Pferde der Prinzessin und ihrer Leibgarde sehen die sich durch die feindlichen Linien metzelten. Sared sah sich um, sie hatten um die 80 Mann verloren und dem Feind vielleicht 100 Verluste zugefügt, wenn das so weiterging würde es böse enden.

Die Pferde wurden langsamer und Cora sah sich aufmerksam um. Sie waren beim Rathaus des Dorfes angelangt, ein großes Gebäude in der Mitte der Stadt, doch irgendwas stimmte nicht. Es war nicht der Fakt dass die Bevölkerung des Dorfes fehlte und auch nicht die Ghule mit denen sie kurzen Prozess gemacht hatten, es war etwas anderes. Plötzlich flogen die Türen der Häuser zu ihrer rechten und linken auf und Soldaten mit Armbrüsten bewaffnet stürmten auf die Straße, ihnen folgten Männer mit Speeren und Schwertern. Geistesgegenwärtig warf sich Cora von ihrem Pferd und entging so knapp einem Bolzen, einige andere Taten es ihr gleich. Cora gab ihrem Pferd einen Klaps woraufhin dieses wieherte, hoch stieg und einen Schützen zertrampelte. "Das Rathaus!" rief Cora und stürmte voran. Sie stieß die Tür auf und rannte dabei drei Männer über den Haufen die dahinter wohl auf ihr Zeichen warteten, der Gang hinter der Tür war mit ganzen zehn Männern besetzt. Schnell zog sie ihre beiden Kurzschwerter und tötete die drei auf dem Boden liegenden Feinde. Ein Speer schnellte vor und glitt an einer Metallplatte ab. Cora machte einen Schritt nach vorne und durchtrennte die Kehle eines Feindes, ein weiterer wurde vom Hals bis zum Bauchnabel aufgeschlitzt. Hinter Cora knallte die Tür zu und sie ging reflexartig in Deckung. Kurz danach sirrten mehrere Sehnen und die verbliebenen Feinde wurden von Pfeilen durchbohrt. Die Söldnerin drehte sich um und sah 13 der Nomaden unter ihrem Kommando welche gerade Kommoden und Bänke heranzogen um die Tür zu verbarrikadieren. "Die anderen haben es nicht geschafft, Sergeant!" sagte einer der Nomaden und spähte nervös aus einem Fenster. "Was sollen wir tun?" "Verbarrikadiert die anderen Türen zu diesem Gang wir verschanzen uns hier und halten den Feind so lange wie möglich auf, wie viele sind da draußen?" "60 vielleicht 70 Speerträger und nochmal halb so viele Männer mit Armbrüsten." "Gut, schlagt die Fenster ein und schießt auf die da draußen!" mit diesen Worten ging Cora vor, zertrümmerte ein Fenster mit ihrem Schwertknauf und zog ihren Bogen.

Der Schatten sah zum Schlachtfeld und runzelte die Stirn. Die linke Flanke war unter Druck und wurde zurückgedrängt, aus Silkenstein kam derweil kein Anzeichen von Hilfe. Das war gar nicht gut. Zu allem Überfluss schien sich die Prinzessin zu weit vorgewagt zu haben, sie und ihre Leibwache waren weit in den feindlichen Reihen und fern jeglicher Unterstützung. Wenn sie nur Magie verwenden könnten... "Roderick?" "Ja, Oberst Zelon?" "Kannst du mir die ungefähre Position der feindlichen Magier geben?" "Das könnte ich, aber ich wüsste nicht woz..." "Tu es einfach." erwiderte der Schatten mit einem Lächeln.

Ein Speer zuckte vor und durchbohrte einen weiteren Sonnengardisten. Der Prinzessin blieben nur noch vier ihrer Leibwächter, doch sie befanden sich in einem Ring aus Leichen, die Gardisten und Soldaten Seehaupts lagen zu Dutzenden um die Prinzessin und ihre Garde. Ein Speerstoß holte sie von ihrem Pferd und sie wand sich nach rechts um dem nächsten Stoß zu entgehen. Ein Tritt beförderte den Feind nach hinten und gab ihr Zeit zum Aufstehen. Ihre verbliebenen Wachen saßen ab und bildeten einen Kreis um sie. Die Feinde zogen sich jedoch einige Meter zurück und machten Platz für ein halbes Dutzend Armbrustschützen aus den hinteren Reihen. Cornelia fluchte und stürmte zusammen mit ihren Leibwächtern vor. Klack! Sally fiel. Klack! Der Schuss riss Rasov den Helm vom Kopf und ließ ihn taumeln. Klack, Klack! Ein Bolzen bohrte sich in Rasovs' Schulter ein weiterer brachte Saroz zu Fall. Klack! Cornelia streifte der Bolzen und hinterließ eine Narbe auf ihrer Wange. Benommen blieb sie stehen und sah auf den Boden. Als sie wieder nach oben schaute blickte sie direkt in die Armbrust des letzten Schützen. Klack!
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Re: Actyla, Welt der Götter

Beitragvon Mimir » 5. Januar 2013 17:00

Kapitel 31: Dolch und Magie

Ebene vor Silkenstein, 541 n.Bn.
Saroz blickte vom Boden auf, ein Bolzen hatte sich in sein Bein gebohrt und zu Fall gebracht nun musste er mit ansehen wie seine Herrin dem sicheren Tod ins Gesicht blickte. Er griff nach ihrem langen, weißen Umhang und zog daran, im selben Moment drückte der letzte der Armbrustschützen ab. Die Prinzessin wurde nach hinten gerissen und entging damit dem sicheren Tod, doch der Bolzen traf trotzdem. Er bohrte sich tief in die Stelle genau über der rechten Brust und blieb stecken. Cornelia fiel auf den Boden und wurde umgehend bewusstlos. Saroz fluchte und sah sich um. Alrik, der letzte unbeschadete Leibwächter der Prinzessin hatte die Schützen erreicht und machte sie nieder, zog sich jedoch zurück als die anderen Feinde wieder näher rückten. Direkt neben Cornelia lag Sally, die Bannerträgerin der Prinzessin und gleichzeitig eine der Leibwächter. Sie sah ihn mit großen Augen an, die eine Hand um das Banner der Prinzessin geklammert die andere um den Bolzen der in ihrem Bauch steckte. Sie versuchte etwas zu sagen, brachte jedoch nur einen Schwall Blut hervor. Rasov war inzwischen wieder aufgestanden und hatte sich über die Prinzessin gestellt, in seiner linken hielt er sein Schwert während die rechte Hand schlaff hinunter hing wegen des Bolzens der ihn erwischt hatte. Saroz kroch zu Sally hinüber welche ihm mit letzter Kraft das Banner der Prinzessin in die Hand drückte, dann erlosch das Lebenslicht in ihren Augen. Mit dem Banner in der linken stemmte er sich hoch und hob sein Schwert auf welches in seiner Nähe lag. Es war eine gute Klinge, aus den Schmieden Angrobys für seinen Urgroßvater hergestellt und nun an ihn weitergegeben. Er sah sich um und merkte dass sie komplett abgeschnitten waren, sie sind viel zu weit vorgestoßen und nun mussten sie den Preis zahlen, doch sie würden noch so viele Soldaten mit sich nehmen wie sie konnten. Der Feind stürmte nach vorn, zehn Männer da man sich sonst gegenseitig behindern würde hielten auf die kleine Gruppe zu welche Rücken an Rücken stand. Ein Mann mit einer gewaltigen Axt hielt direkt auf ihn zu und holte aus. Saroz wollte einen Ausfallschritt machen, vergaß jedoch sein verletztes Bein und brach zusammen. Sein Gegner steiß bereits einen Triumphschrei aus, der jedoch im nächsten Augenblick in einen Schmerzensschrei endete als Saroz dem Mann sein Schwert ins Schienbein stieß. Der Gegner brach zusammen und der Gardist rappelte sich auf. Er sah zum Feind hinunter und stieß dann das Banner, welches unten zugespitzt war, durch den Brustkorb des Mannes welcher nur eine leichte Lederrüstung trug. Das Banner blieb zitternd stecken und wehte hoch über den Köpfen der Kämpfer. Es war weiß und wurde vom Wappen der Prinzessin geziert, eine grüne Sonne unter welcher in alten Runen eine magische Schutzformel stand, angeblich sollte es reichen diese Worte laut auszusprechen um Untote zu vernichten und alleine der Anblick der Runen sollte angeblich die Kräfte dieser Kreaturen schwächen. Saroz schüttelte den Kopf und sah zu seinen Feinden, es war Zeit den letzten Kampf zu kämpfen.

Tiberianus schwang mit einem wilden Schrei seinen Streithammer und verwandelte den Kopf seines Gegners in eine blutige Masse. Nach dem anfänglichen Ansturm des Feindes der die linke Flanke weit zurückgedrängt hatte konnte Tiberianus die Lage stabilisieren, und zwar zusammen mit diesem Oberst Taranté und einem halben Dutzend dessen Männer. Mit Hilfe der Magie welche noch in seinem Streithammer gespeichert war hatte Tiberianus mit einigen Blitzschlägen das Gras zwischen den beiden Heeren in Flammen getaucht und in der Zeit die ihnen so verschafft wurde hatten sie die Verteidigung neu aufgebaut. Dutzende Leichen wurden zu makaberen Verteidigungsstellungen aufgetürmt und in der Bresche welche man gelassen hatte standen der Ritterbruder, Oberst und das halbe Dutzend Männer welches ihm folgte. Der Oberst war einer der besten Schwertkämpfer die Tiberianus je gesehen hatte. Als drei seiner Männer starben und der Feind durchzubrechen drohte hatte er alleine die Stellung gegen vier Feinde gehalten bevor Verstärkung kam. Der Rest der linken Flanke hielt den improvisierten Wall aus Leichen gegen die Feinde, jedoch waren sie gnadenlos in der Unterzahl. Alles in allem war die Lage aber nicht schlecht. Zwar kam aus Silkenstein noch immer keine Hilfe und der Ritterbruder fragte sich was mit der Söldnerin und ihren Männern passiert war und auch das Banner der Prinzessin war vor einigen Minuten gefallen, jedoch konnten sich die Flanken halten und das Zentrum presste den Feind Schritt für Schritt nach hinten. Wenn es so weitergehen würde gab es noch immer eine reelle Chance den Kampf zu gewinnen. Da hörte er es, ein bestialisches Gebrüll und Schnauben. Dann tauchten sie auf aus den Reihen des Gegners. Vier Dutzend der Kinder Orcus' stürmten auf die linke Flanke zu. Der Ritterbruder fluchte und schrie "Haltet die Stellung, um jeden Preis!" dann war der Feind heran. Mit einem Grunzen brachen die Kreaturen einfach durch den improvisierten Wall und erst als sich drei Bolzen in seine Brust bohrten fiel eines der Geschöpfe tot um. Ein Hornsignal ertönte und auch der Rest des Feindes machte sich für den Ansturm bereit.

Behrond sah noch einmal nach links und rechts um sich zu vergewissern dass alle bereit waren. Er lag zusammen mit drei Dutzend Soldaten, darunter Nina und Anja Túar auf dem Boden und mimte einen Toten. So waren sie ein Stück hinter die feindlichen Reihen gekommen welche einfach an ihnen vorbeigingen und ignorierten. Er wagte einen Blick nach oben und sah das Banner der Prinzessin nur 50 Meter weiter weg in der Luft wehen. Leise zog er das Kurzschwert welches er von einem toten Soldaten aufgesammelt hatte und machte sich bereit. Dann schrie er "Für Cornelia! Für das Imperium!" und sprang auf, seine Begleiter taten es ihm gleich. Der Feind war vollkommen geschockt als plötzlich die vermeintlich toten Krieger wieder aufstanden und Dutzende wurden niedergemetzelt bevor sie sich sammeln konnten. Als sich doch einige hundert feinde zu einem Block formierten schrie Behrond "Ignoriert sie! Brecht durch ihre Reihen, zur Prinzessin! Wenn sie fällt ist alles verloren!" er selbst stürmte bereits vor und stieß Gegner aus dem Weg bis er schließlich einen Speerträger enthauptete und direkt vor dem Banner der Prinzessin stand wo sich drei Sonnengardisten versammelt hatten und genauso geschockt aussahen wie die Feinde. Es brauchte allerdings keine Worte, denn schon brach der Rest seiner Gruppe durch und bildete einen Kreis um die Gardisten welche scheinbar die verletzte Prinzessin schützten. Nina welche einen Speer gefunden hatte und diesen drohend auf die Feinde zeigte wandte sich an ihn und fragte "Was nun?" Behrond lächelte sie an und sagte "Nun werden wir hier warten und hoffen dass unsere Freunde die Schlacht gewinnen." "Ich hatte befürchtet dass du etwas ähnliches sagen würdest." seufzte die ehemalige Stadtwächterin und wandte sich wieder den Feinden zu. Sie hoffte nur dass sie keinen Feind treffen würde den sie noch aus ihrer Zeit als Wache in Seehaupt kannte. Allerdings machte sie sich auch keine falsche Hoffnung über den Ausgang dieser Schlacht, denn noch bevor sie zum Banner stürmten hatten sie einige der Kinder Orcus gesehen welche sich in die Schlacht warfen. Wenn nicht bald ein Wunder geschah war der Kampf verloren. Dann stürmte der Feind auch wieder an und als Nina das große, grüne Monstrum sah welches sich vordrängte wusste sie dass sie alle hier sterben würden.

Cora sah aus dem zerschmetterten Fenster nach draußen wo sich die Feinde hinter Bänken und Tischen aus den umliegenden Häusern verbarrikadiert hatten. Auf dem Platz vor dem Rathaus lagen sieben Leichen und drei Verwundete welche die Pfeile von Cora und den Wüstennomaden zu spüren bekommen hatten. Nun schienen die Krieger auf irgendwas zu warten, vor einer Stunde hatten sie einen Boten geschickt welcher eben gerade zurückgekehrt ist. Scheinbar erwartete man wichtigen Besuch, denn Cora sah wie sich ein halbes Dutzend Männer mit riesigen Schilden aufstellte und in die Richtung ging aus der auch der Bote gekommen war. Als sie zurückkamen fluchte Cora. In ihrer Mitte konnte Cora einen Mann mit einem faltigen Gesicht und langen grauen Haaren sehen der in eine grüne Robe gekleidet war. Es gab keinen Zweifel, dieser Mann war ein Magier und hier im Dorf war er weit genug von den Magiern der Prinzessin entfernt um seine Zauber zu wirken. Bevor Cora etwas sagen konnte deckten die Armbrustschützen des Feindes das Haus mit einem Hagel aus Bolzen ein so dass niemand auch nur auf die Idee kam auf den Magier zu schießen welcher still da stand und meditierte. Wahrscheinlich würde er die Tür mit einem Blitz zertrümmern und der Rest würde das Rathaus stürmen. Der Magier streckte seine Hand aus und zeigte auf die Tür und dann.... spuckte er plötzlich Blut und brach zusammen. In seinem Hals steckte ein zitternder Pfeil und er war nicht der einzige. Noch bevor der Magier auf dem Boden lag hatte er zwei weitere Pfeile im Rücken und ein halbes Dutzend der Armbrustschützen des Feindes war bereits tot. Als nun auch Cora und die ihren den Beschuss aufnahmen wichen die Feinde zurück und flüchteten aus dem Dorf, 20 der ihren lagen jedoch tot auf dem Boden bevor sie in Sicherheit waren. Cora wandte sich an den Nomaden neben ihr und fragte "Wer war dass? Wie ist das passiert?" "Wir waren das." ertönte eine Stimme hinter Cora woraufhin sie zusammen schrak und herumwirbelte, die Nomaden taten es ihr gleich. Dort, direkt hinter ihnen stand... Gwëorgios! Der Elf welcher den Befehl über die Bogenschützen inne hatte. Nun sah Cora auch wie sich aus den Schatten der Häuser vier bis fünf Elfen lösten und einer von ihnen in ein Signalhorn blies. Cora seufzte erleichtert und sagte "Vielen Dank für eure Hilfe, ich nehme an ihr sollte jetzt dem Feind in die Flanke fallen?" der Elf nickte und Cora sagte "Gut, wir werden euch begleiten." Da fiel ihr plötzlich etwas ein und sie riss die Augen auf "Warte mal! Wie bist du hier rein gekommen? Alle Zugänge waren verschlossen und barrikadiert!" "Ja, das waren sie." mit dieser Bemerkung kletterte der Elf durch das verschlossene Fenster und begab sich zu seinen Leuten welche nun auch Verstärkung bekamen bis schließlich alle 50 Elfen auf dem Dorfplatz standen. Gwëorgios wandte sich an Cora und rief "Wir schlagen zu sobald euer Schatten fertig ist." mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand im Schatten eines Hauses. Cora schüttelte den Kopf und fragte sich was der Schatten wohl nun wieder ausgeheckt hatte.

Darius nahm seinen Dolch und warf einen langen Blick auf ihn. Er war komplett schwarz und aus einem unbekannten Material hergestellt, nicht einmal die Zwerge kannten es. Und außer ihm wusste auch niemand wo dieser Dolch herkam. Sollte es irgendjemand herausfinden so würde er ohne Zweifel direkt von einer der Inquisitionen oder dem Scharlachroten Kreuzzug gefangen genommen werden und nie mehr das Tageslicht erblicken. Denn dieser Dolch war schon uralt als die Menschen auf Actyla erschienen und ihm wohnte eine unglaubliche Macht inne. Darius hatte sich dem Blickfeld der anderen entzogen und sich hinter einen Felsen gesetzt, niemand konnte ihn sehen. Darius flüsterte ein Wort, eine Sprache älter als die der Götter und schwang den Dolch. Die Luft vor ihm flimmerte und dann riss sie entzwei, der Blick auf eine andere Welt wurde freigelegt, eine Welt die nur aus Schwärze zu bestehen schien. Er holte tief Luft und presste den Dolch fest an seine Brust. Dann trat er in die Finsternis und das Loch hinter ihm schloss sich sofort, er konnte nicht zurück. Nun hieß es sich zu konzentrieren. Er erinnerte sich an die Worte Rodericks, der es geschafft hatte ihm zu erklären wo sich die Magier der Feinde befanden. Drei waren auf dem Schlachtfeld und trieben dort ihr Unwesen, zwei waren im Hauptlager und einer in Silkenstein. Um den in Silkenstein würden sich die Spitzohren kümmern, er würde sich die im Lager vorknöpfen, dann könnten die drei auf dem Schlachtfeld auch nicht mehr helfen. Er drehte sich um und ging durch die Finsternis. Als er genau 496 Schritte gegangen war hielt er an. Wieder flüsterte er das Wort welches die Kraft des Dolches aktivierte. Er hatte es noch nie gewagt dieses Wort lauter auszusprechen, denn es hieß die Götter bestraften all jene welche diese alten Worte laut aussprachen, selbst beim Flüstern stieg in Darius eine Panik auf und er befürchtete die Götter würden ihn für seinen Frevel bestrafen. Wieder schwang er den Dolch und erneut erschien ein Riss, dieses mal konnte er das Lager des Feindes auf der anderen Seite sehen. Mit schnellen Schritten durchquerte er den Riss und erschien wieder in Actyla wo er sich direkt hinter zwei Magiern befand. Was auch immer der Dolch tat, kein Magier dieser Welt konnte es verstehen oder auch nur spüren. Er ging einen Schritt vor und stieß sein Dolch in den Rücken des ersten Magiers. Der zweite wirbelte herum und riss die Augen auf in blinder Panik, dann wurde auch sein Leben beendet. Seine Aufgabe war erfüllt, jetzt hieß es zu warten dass die anderen etwas aus seinem Erfolg machten dachte Darius während er spürte wie der Dolch seinen Tribut forderte, erzürnt darüber von einem sterblichen Wesen benutzt worden zu sein. Darius wurde schlecht und er brach zusammen, er fing an zu schwitzen und fühlte wie ihn ein Fieber befiel. Der Dolch oder besser gesagt die böse Seele welche in diesem wohnte würde ihn nicht töten, sie würde sich allerdings an seinem Leiden ergötzen und Darius wusste dass das Fieber nur der Anfang war.

Nina machte sich auf den Ansturm des Feindes bereit als etwas seltsames geschah. Durch den Körper des grünen Monstrums lief ein Zittern und es knurrte, dann wandte es sich gegen die Truppen aus Seehaupt. Gleichzeitig zuckten mehrere Blitze vom Himmel welche jeweils sehr präzise trafen und ein Dutzend Feinde nach dem anderen in den Tod schickte. Behrond schrie etwas und sie machten sich auf den Weg zurück ins Lager der Prinzessin um dort Hilfe für eben jene zu finden. Nina hoffte dass die Magier ihr helfen konnten, sonst wäre der ganze Sieg umsonst gewesen.

Fünf Stunden später standen Behrond, Cora, Tiberianus, Oberst Raymund, der Schatten und Roderick gemeinsam mit den Sonnengardisten am Bett der Prinzessin wo diese schwach lächelnd lag. Sie hatte Glück gehabt, der junge, einarmige Magier hatte es geschafft sie zu heilen, jedoch würde sie noch Tage im Bett liegen müssen bevor sie wieder gehen konnte. Der Schatten war ebenfalls ziemlich Blass, fand Behrond. Über dass was er getan hatte, oder besser gesagt wie schwieg er sich aus. Er sagte nur die ganze Zeit dass er die Magier des Feindes ausgeschaltet hatte. Die Prinzessin erhob die Stimme "Behrond, mir kam zu Ohren dass du mutig eine kleine Truppe versammelt hast um mich und meine Gardisten zu retten. Dafür bin ich dir sehr dankbar, ehrlich gesagt hätte ich nie gedacht dass ich einem Söldner mehr trauen kann als meiner eigenen Familie. Und auch euch, Oberst Raymund und Ritterbruder Tiberianus, muss ich danken. Tapfer habt ihr die linke Flanke gehalten, selbst unter dem Ansturm der Kinder von Orcus. Daher hört was ich zu sagen habe; Oberst Raymund de Taranté, Ritterbruder Tiberianus und Leutnant Behrond von den Falken hiermit lade ich euch ein euch den Reihen der Sonnengardisten anzuschließen, wenn ihr annehmt wird die Zeremonie und offizielle Ernennung stattfinden sobald wir in Adlerhorst sind. Euch Cora, werde ich auf Grund eurer Handhabung der Situation in Silkenstein zum Oberst befördern. Ihr habt es geschafft euch gegen eine vierfache Übermacht zu behaupten und dabei nicht mehr als die Hälfte eurer Truppen verloren. Und euch, Darius Zelon, werde ich zum General befördern. Von nun an werdet ihr zusammen mit mir, den Gardisten und den anderen Generälen die Schlachten planen. Nehmt ihr an?" Es war eine Weile still. Dann verbeugten sie sich, einer nach dem anderen und sagten "Wir nehmen an, eure Hoheit!" "Gut, nun geht und lasst mich ausruhen, es war ein harter Tag und Morgen müssen wir die Begräbnisse organisieren." Sie verbeugten sich erneut und verließen das Zelt. Morgen würde es in der Tat einige Begräbnisse geben. 1.300 Mann der Armee aus Blautann waren gefallen, jedoch hatte es doppelt so viele Männer aus Seehaupt erwischt. Keine der Seiten würde in nächster Zeit einen erneuten Angriff wagen und das Heer des Feindes hatte sich bereits auf den Rückzug gemacht, nur eine kleine Truppe aus 1.000 Mann war zurückgeblieben, wahrscheinlich um die Toten der Schlacht nach Hause zu bringen. Behrond und seine Freunde trafen sich später am Abend im großen Zelt welches dem Ritterbruder gehörte und feierten ein Fest. Selbst der Oberst und der Schatten waren eingeladen. Und während des gesamten Abends ging es Behrond durch den Kopf dass mit Darius irgendwas nicht stimmte.
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Re: Actyla, Welt der Götter

Beitragvon Mimir » 17. Januar 2013 18:01

Kapitel 32: Das Buch des Dunklen

Drigha 541 n.Bn.
Zerun schwang sein Schwert und enthauptete den letzten Feind der sich noch im Hafen befand. Seit der Seeschlacht vor Drigha wo der Feind schwere Verluste erlitten hatte verfolgte dieser eine andere Taktik. In unregelmäßigen Abständen tauchten die Schlangenhaften Monster ungesehen in den Hafen und breiteten sich von dort über die gesamte Stadt aus. Es waren immer nur zwei oder drei dieser Kreaturen welche dann anfingen alles in Reichweite anzugreifen und anzuzünden. Nachdem vor zwei Wochen die letzten dieser Feinde ausgeräuchert hatte beschlossen die Draghiten Wachen am Hafen aufzustellen welche ein erneutes Eindringen verhindern sollten. Diese Nacht war schon sehr extrem gewesen, ganze hundert dieser Kreaturen versuchten in die Stadt zu kommen, die Hälfte starb jedoch bevor sie aus dem Becken kamen da Zerun kurzerhand Blitze ins Wasser leitete und Dutzende Feinde grillte. Leider konnte man Magie nicht direkt gegen diese Kreaturen einsetzen und als Zerun die eben erschlagene Leiche untersuchte verstand er auch warum. Die Griffe sämtlicher Waffen waren aus grünlichen Knochen hergestellt und der Vampirfürst kannte nur eine Spezies auf dieser Welt die grünliche Knochen hat, Schattenhirsche aus den Wäldern der Visather. Diese Biester waren bekannt dafür Magie in ihrem Umkreis zu neutralisieren und scheinbar wohnte ihren Knochen noch ein wenig von eben dieser Kraft inne. In der Ferne ertönte ein Horn und Zerun hörte wie sich das Haupttor der Stadt öffnete. Scheinbar war die Verstärkung aus Drisun angekommen um die man gebeten hatte. Somit sollte die Stadt nun einigermaßen sicher sein und Zerun würde endlich die Draghiten aufsuchen welche sein Buch übersetzen sollten. Seit zwei Monaten hatten niemand mehr vom Fürsten und den drei Priestern gehört welche sich im höchsten Turmzimmer des Palastes verbarrikadiert hatten. Der Vampir war der Meinung dass sie nun endlich fertig sein sollten, denn so dick war das Buch nun auch wieder nicht. Kurzerhand schnappte er sich drei Wachen und nahm sie mit zum Turm. Hoffentlich war das Buch die ganzen Scherereien wert.

Eine halbe Stunde später standen sie vor dem Zimmer und Zerun stieg ein bekannter Geruch in die Nase, Blut. Er knurrte und deutete auf die Tür welche sofort in Flammen aufging und zu Asche verwandelt wurde. Der Vampir und die Wachen betraten den Raum. Zerun musste gestehen dass er selbst kein besseres Gemetzel verursachen könnte. Der Fürst der Draghiten war auf den Tisch in der Mitte genagelt worden, und zwar mit seinen eigenen Krallen. Neben dem Tisch lag einer der Priester mit Löchern dort wo eigentlich die Augen sein sollten, zudem fehlten ihm die Beine. Nach ihnen musste man jedoch nicht lange suchen, denn der zweite Priester lag nicht weit entfernt auf dem Boden mit den beiden Beinen in der Hand, es sah so aus als wenn er an ihnen geknabbert hatte bevor ihm jemand einen Speer durch den Kopf getrieben hatte. In diesem Moment ertönte ein irres Kichern aus einer dunklen Ecke was Zerun dazu veranlasste mit Hilfe seiner Magie alle Fackeln im Zimmer zu entzünden. Die Quelle des Geräusches war der dritte Priester welcher vor einem Buch saß, mit einem blutigen Messer zu seiner rechten. Der Vampir hörte wie sich einer der Wächter übergab und aus dem Zimmer rannte, die anderen taten es ihm gleich. Der Grund hierfür war dass der letzte Priester sich selbst ausweidete, noch immer hysterisch kichernd als wenn er gerade jemanden einen gelungen Streich gespielt hätte. Zerun trat heran und stieß dem Draghiten sein Schwert durch die Brust um ihn von seinem Leid zu erlösen. Er hob das Buch auf welches vor dem Priester lag und erkannte dass es sich um die übersetzte Version des Vir'sikrah handelte. Ein leises Stöhnen lenkte seine Aufmerksamkeit auf den Fürsten von Drigha der scheinbar noch immer am Leben war. Der Fürst sah den Vampir mit großen Augen an und flüsterte "Dassss Buch esss war verflucht. Erioc höchsssst ssselbssst hat einen..." weiter kam er nicht da Zerun ihm kurzerhand den Kopf abtrennte, sollten die anderen Draghiten erfahren dass er ihnen ein verfluchtes Buch gebracht hatte würde er ohne Zweifel große Probleme kriegen. Allerdings war diese Erkenntnis höchst interessant. Wenn ein Gott dieses Buch verflucht hatte bezweifelte Zerun dass dies das Buch war welches er finden sollte. Doch wieso nur einen Fluch darauf legen und es nicht gleich vernichten? Zerun suchte nach dem Original und stieß mit seinem Schwert zu. Kurz bevor die Klinge die Seiten berührte blitzte etwas auf und schleuderte den Fürsten quer durch den Raum. Jemand wollte nicht dass dieses Buch vernichtet wird. Es war also ein Fluch der die Draghiten in den Wahnsinn getrieben und dazu gebracht hatte sich selbst so zu verstümmeln und zu töten. Zerun zog einen Stuhl zu sich heran und begann das übersetzte Buch zu lesen. Scheinbar gab es drei Themen in diesem Buch und Zerun musste erkennen dass sie alle etwas für sich hatten und ihm helfen könnten. Es fing an mit einer Geschichte über die Götter und Actyla wie man sie wohl bisher nie gehört hatte:

....und nachdem so das Land, Wasser, Licht, Dunkelheit und der Himmel geschaffen wurden wollten die Götter ihre neue Welt mit Leben bevölkern. Es kam jedoch anders als sie dachten, denn mein Herr den sie nur "den Dunklen" nennen suchte einer ihrer Welten heim. Normalerweise hätte die Götter der Verlust einer Welt nicht gestört, diese jedoch war anders denn auf ihnen hatten die Götter erstmalig das Experiment der Portale gestartet welche es den Göttern erlaubten ohne Kraftanstrengung zu 13 ihrer Welten zu reisen. So erschufen die Götter also nur mächtige Wesen welche Actyla beschützen sollten solange sie selbst weg waren und nahmen den Kampf gegen meinen Herren auf. Die Wächter von Actyla lebten ganz nach den Regeln der Götter, bis ich die Welt besuchte. Mein Herr war kurz davor den Kampf zu verlieren und gab mir einen letzten Auftrag. Und so nahm ich meinen treuesten Gehilfen mit mir der mir helfen sollte. Er verstand die Magie weit besser als ich und brachte mir alles bei was für meinen Auftrag von Nöten war. So nahm ich also seine Seele und teilte sie in fünf Stücke welche ich daraufhin in vier Artefakte einband, das fünfte Stück wird in diesem Buch gebunden sein sobald ich es fertiggestellt habe und somit außer Reichweite von Feinden sein. Diese vier Artefakte brachte ich nun nach Actyla, jedoch gab es ein Problem als ich das Portal benutzte. Eines der Artefakte zersprang und die Einzelteile wurden tief in die Erde der Welt befördert. Die restlichen drei reichten jedoch aus. Ich übergab sie in aller Heimlichkeit an drei der Wächter, Immolatus erhielt als ihr Ältester das Schwert welches ich geschmiedet hatte. Somit war der Grundstein gelegt und nach wenigen hundert Jahren zeichnete sich der Erfolg ab.

Zerun schrak auf als das Vir'sikrah aufflammte und das Buch in seinen Händen zu brennen begann. Es dauerte nur wenige Sekunden und beide Bücher wahren unversehrt. Jedoch sah Zerun nun dass große Teile der Geschichte fehlten, die Seiten waren einfach nur weiß. Zornig blickte er zum Vir'sikrah. Wessen Seele auch immer in diesem Buch steckt, er will nicht dass ich alles erfahre. Leicht enttäuscht las er weiter bis er auf etwas traf dass das Buch scheinbar nicht verheimlichen wollte. Und zwar die Eigenschaften zweier Artefakten. Das Schwert sollt angeblich in der Lage sein selbst einen Gott zu töten und dem Besitzer große Macht über die Natur geben, egal auf welcher Welt man sich befindet. Das zweite Artefakt schien eine Robe zu sein welche es dem Besitzer gestattete seine magischen Fähigkeiten zu verzehnfachen und dazu in der Lage war sämtlichen sterblichen auf einen Befehl hin ihr Rëywa zu entziehen. Es folgten außerdem genaue Beschreibungen der Gegentstände und es fiel Zerun wie Schuppen von den Augen. Es hatte zumindest das Schwert schon einmal gesehen, doch wo? Das zweite Thema des Buches war der Krieg zwischen den Göttern und ihren Wächtern, ein durchaus interessantes Thema allerdings nichts was dem Vampir wirklich weiterhalf. Das dritte Thema hingegen sorgte dafür dass Zeruns Augen aufleuchteten, denn es war eine Abhandlung über die Magie und das Rëywa auf Actyla. Scheinbar gab es eine Möglichkeit Zauber zu verwenden ohne Kraft dafür einzubüßen. Man musste scheinbar nur die richtigen Silben aussprechen und die richtigen Zeichen in die Luft malen. Jetzt wo Zerun darüber nachdachte fiel ihm wieder ein was er damals in Weißhaupt beobachtet hatte, es gab einen Saal im Magierturm wo geforscht wurde und der Vampir erinnerte sich daran dass er dort einige Magier gesehen hatte die merkwürdige Symbole in die Luft malten. Scheinbar ist es einem der dortigen Magier gelungen zumindest einen Teil des Buches zu entziffern. Allerdings hatte er die Ergebnisse noch nicht öffentlich gemacht, denn bisher kämpften die Magier der Menschen wie immer. Oder hatte sich in den letzten zwei Jahren etwas geändert? Und während er grübelte fiel ihm ein wo er das Schwert des Dunklen wie es im Buch genannt wurde schon einmal gesehen hatte. Ein Lächeln umspielte seine Lippen als er aufstand und das Zimmer verließ. Es war wieder Zeit zu reisen und dieses Mal würde die Reise länger und gefährlicher sein als die letzte.
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Re: Actyla, Welt der Götter

Beitragvon Mimir » 26. Januar 2013 13:39

Kapitel 33: Neue Freunde....

Angroby, 540 n.Bn.
Olrik starrte stur geradeaus und wartete auf den neuen Ansturm der Feinde. Er stand im vordersten Graben auf seine Streitaxt gestützt während die Zwerge neben ihm eifrig Leichen zu neuen Barrikaden hinter dem Graben aufrichteten. Selbst wenn der erste Graben fallen sollte würde es den Feind Kraft und Zeit kosten diese aus dem Weg zu räumen bevor er zum zweiten Graben kam. Vor zwei Tagen sind den Dunkelzwergen bereits die Monster ausgegangen welche sie schicken konnten und waren selbst zum Angriff übergegangen, das Resultat war erschütternd. In zwei Tagen war ein ganzes Dutzend der besten Kämpfer der sechsten Kompanie gefallen während gerade einmal 50 Dunkelzwerge ihr Leben ließen. Sie kämpften härter als alle anderen Feinde denen Olrik gegenüber gestanden hatte und wurden in ihrer Schmiedekunst wohl nur von den Zwergen aus Angroby und den Vampiren übertroffen. 200 Zwerge zählte die erste Welle welche der Feind gegen sie sandte, allesamt waren sie in goldene Plattenrüstungen gehüllt und führten äußerst merkwürdige Waffen aus einem Material welches nach einigen Schlägen selbst Rüstungen aus Diocum durchdringen konnte. Bei diesen Waffen handelte es sich um eine Art Sense, ein 50 Centimeter langer Schaft auf dem eine 30 Centimeter lange, gebogenen Klinge saß. Zur Klinge hin wurde der Schaft ein wenig breiter. Man konnte sie sowohl mit zwei Händen als auch einer führen, man musste nur direkt unter der Klinge anpacken und schon war die Waffe zum Kampf auf engstem Raum geeignet. Plötzlich ertönte ein Hornsignal am anderen Ende des Tunnels und Olrik sah verdutzt dabei zu wie auf einmal Handwerker, zumindest schien sie dies ihrer Kleidung nach zu sein, in den Gang rannten und ihn ausmaßen. Da klappte Olrik der Unterkiefer herunter "Die wollen auch eine Mauer bauen! Was soll der Schwachsinn?" fragte er an Ragnar Ralfson gewandt der neben ihm stand. "Vielleicht haben sie erkannt dass es keinen Sinn hat gegen unsere Stellung anzurennen und sie haben sich entschieden dass sie uns nicht in ihre Stadt lassen falls wir einen Ausfall wagen?" Das konnte tatsächlich sein, doch bevor Olrik antworten konnte fiel ihm etwas auf. Mit Mühe hievte er sich aus dem Graben und humpelte zu einer der Tunnelwände. Tatsächlich, es war etwas zu Boden gefallen, aus der Wand heraus. Der General beugte sich vor und betrachtete den Gegenstand und zog die Augenbrauen zusammen. Es schien sich um Erz zu handeln, nicht irgendein Erz, dieses war pechschwarz. Es war so schwarz das es sich von allem anderen abhob, man hätte diesen Klumpen ohne Probleme in der Nach wiederfinden können wenn man ihn verlor. Der General humpelte hinter die erste Mauer und rief einige Schmiede zu sich, doch keiner konnte ihm genaueres über das Erz sagen. Sie boten ihm jedoch an sich das Erz genauer anzugucken und er übergab ihnen den Klumpen. Dann wandte er sich um und ging um dem Rat bericht zu erstatten.

Ein halbes Jahr später: Die Vulkanlande nahe Helvettesporten, 541 n.Bn.
Zerun starrte in die Dunkelheit, doch er konnte rein gar nichts erkennen was auf einen geheimen Eingang hinweisen könnte. Die Zwerge hatten ihn wahrlich gut versteckt und das ließ Zerun glauben dass die Draghiten welche damals einen Angriff gegen Angroby geführt hatten Hilfe aus der Stadt bekamen. Nachdem er weitere drei Minuten durch die karge Felslandschaft gewandert war stieg ihm der Geruch von Blut in die Nase, Zwergenblut. Und noch ein Geruch der ihm bekannt vorkam, jedoch konnte er ihn nicht ganz einordnen was den Vampir stutzen ließ, normalerweise erkannte er jeden Geruch sofort wieder. Wenn es nun anders war hieß es dass er den Geruch seit langer Zeit nicht mehr in der Nase gehabt hatte. Er durchsuchte die Felsen in der Gegend und wurde schnell fündig. Drei Zwerge lagen tot zwischen den Felsen, etwas hatte ihnen die Kehle herausgerissen. Etwas abseits der drei Toten lag ein vierter Zwerg, er schien noch zu atmen hatte jedoch schwere Verletzungen erlitten. Der Vampir kniete vor der Leiche nieder und wollte einen Heilzauber benutzen als er etwas in der Wunde des Zwerges bemerkte, ein Zahn der die Länge eines kleinen Messers hatte. Und da fiel es ihm wieder ein. Der Geruch, die Wunden und solche Zähne konnte nur eine Kreatur verursachen. Der Vampir riss die Augen auf als ihm klar wurde was das bedeutete, in dem Moment hörte er ein Knurren hinter sich. Langsam zog Zerun sein Schwert aus der Scheide und schloss die Augen."Oh, Giliath! Heilige Schöpferin und Mutter aller Vampire! Gebe mir die Kraft, List und Gewandtheit um diesen Kampf zu überstehen! Oh, Giliath! Heilige Schöpferin und Mutter aller Vampire, gebe mir die Stärke und Macht um diesen Kampf zu gewinnen! Und sollte ich fallen, so nehme meine Seele in die Ewigen Hallen auf!" rief Zerun mit kräftiger Stimme und wirbelte herum. Seine Befürchtungen bewahrheiteten sich, vor ihm stand eine Kreatur welche ein weit schrecklicherer Feind war als gar ein Heuler es sein konnte. Nicht umsonst hatte der Fürst die uralten Zeilen der "Letzten Schlacht" gesprochen, Vampire benutzten diese Zeilen nur wenn sie sich sicher waren den nächsten Kampf nicht zu überstehen. Vor Zerun stand ein Blutdrache. Der Körper der Kreatur war drei Meter lang und einen Meter breit, der Schwanz maß weitere zwei Meter. Sechs kräftige Beine gaben der Kreatur die Möglichkeit sich schnell fortzubewegen und sich im Notfall aufzurichten und auf vier Beinen zu laufen. Die mächtigen Flügel welche eine Spannweite von sechs Metern hatten waren eng an den Körper angelegt welcher mit blutroten Schuppen bedeckt war. Der Kopf der Kreatur erinnerte an eine Schlange, nur dass diese Schlange Zähne hatte welche so lang wie Messer waren und sieben Hörner den Hinterkopf zierten. Das Biest riss den Mund auf und fauchte bedrohlich und Zerun sah dass dem Drachen ein Zahn fehlte, er hatte ihn sich an der Rüstung des Zwergs ausgebissen. Zerun knurrte frustriert, er konnte den Schweif der Kreatur nicht sehen. Wenn diese Kreatur ein Weibchen war vermochte sie Feuer zu spucken, war es ein männlicher Drache hatte er einige verhärtete Schuppen am Schweif welche einen Stachel formten und selbst Diocum spielend leicht durchdringen konnten. Der Drache riss das Maul auf und Zerun sprang zur Seite um dem Feueratem zu entgehen. Er bemerkte seinen Fehler erst als es in den grauen Augen des Drachen ihn verhöhnend ansahen, als wenn er ganz genau wusste dass er gewinnen würde. Der Schwanz mit dem Stachel schoss nach vorne und durchbohrte den Brustkorb des Vampirs, als er zu Boden fiel zuckte der Schweif zurück und der Drache näherte sich seinem Opfer. Ein solcher Treffer hätte ohne Probleme ausgereicht um einen Menschen zu töten, das Problem war nur dass ein Vampir sein Herz direkt unter seiner rechten Brust trug, der Treffer hatte zwar extreme Schmerzen verursacht, doch getötet hatte sie Zerun nicht. Der Fürst sprang auf und schleuderte einen Ball aus Blitzen gegen den Drachen. Dieser reagierte instinktiv und öffnete die Flügel um davon zu fliegen, doch es half nichts. Der Ball traf auf den rechten Flügel und verwandelte ihn zu Asche eher er sich in dutzende kleine Blitze auflöste und die Schuppen des Drachen durchbohrten. Der Vampir nutzte die Gunst der Stunde um sich und den überlebenden Zwerg zu heilen ehe er sich wieder dem Drachen zu wandte. Die Kreatur warf sich nach vorn und schnappte zu. Dem Vampir gelang es geradeso nach hinten auszuweichen und dem sicheren Tod zu entgehen, denn was ein Blutdrache einmal geschnappt hatte ließ er nicht mehr lebend davonkommen. Der Schweif zuckte erneut vor und Zerun duckte sich unter dem Schlag hindurch. Er wirbelte herum und schlug mit dem Schwert zu, dabei durchtrennte er den Schweif der Kreatur was diese aufkreischen ließ. Der Fürst verlor keine Zeit, sondern schwang sich auf den Rücken des Drachen und stieß das Schwert durch den Kopf des Drachen. Die Bestie sackte zusammen und blieb liegen. Zerun zog das Schwert aus dem Schädel und entfernte sich einige Meter vom Drachen eher ihm sein Fehler bewusst wurde. Da spürte er auch schon den Schlag im Rücken. Der Vampir hatte vergessen dass ein Blutdrache sich nicht großartig um eine Verletzung des Gehirns kümmerte, daher musste man entweder das Herz zerstören oder den Kopf abtrennen damit die Befehle des Hirns nicht mehr den Körper erreichten. Der Fürst wurde herumgewirbelt und spürte wie die Krallen des Drachen ihm den Rücken aufrissen. Mit eiserner Konzentration sammelte er seine verbliebene Kraft und rammte dem Drachen sein Schwert ins Maul, dann entlud er sämtliches Rëywa welches er in sich hatte durch das Schwert in den Körper des Drachen und wandelte es in Magie der Wasserschule um, dann benutzte er einen Zauber welcher den Drachen von innen heraus gefrieren ließ. In wenigen Stunden würden die Organe des Drachen auftauen und sich zusammen mit dem Eis in Wasser verwandeln. Das letzte woran der Vampir dachte bevor ihm schwarz vor Augen wurde war dass dieser Blutdrache nicht älter als zehn Jahre war, was bedeutete er dass seine Eltern noch irgendwo sein mussten.

Angroby, 541 n.Bn.
Olrik wachte auf als er einen Todesschrei hörte, er packte reflexartig seine Streitaxt und stemmte sich hoch. Wachsam sah er sich um und bemerkte Ragnar der auf ihn zukam. Die linke Schulter des Zwergs blutete und in der rechten hielt er seine Axt. "Was geht hier vor sich, Ragnar?" "Große Probleme, General. Unsere Männer sind verrückt! Die Besatzung der Mauern und Gräben vor uns die keine Elfen oder Menschen waren sind einfach verrückt geworden und haben die Söldner so gut wie ausgelöscht und danach unsere Mauer angegriffen. Wir konnten sie abwehren, allerdings ist der Großteil unserer Streitmacht außer Kontrolle." "Haben die Dunkelzwerge die Gunst der Stunde genutzt?" "Das ist das einzig positive an der Situation; unsere Männer scheinen alle anzugreifen die ihnen zu nahe kommen. Die Dunkelzwerge haben eine Truppe geschickt welche schnell niedergemacht wurde." Olrik seufzte, was sollte das ganze bedeuten? Nach zehn Minuten fanden sich noch drei weitere Krieger und ein Berserker namens Hjalmar neben Olrik ein, der Rest bewachte die letzte Mauer. Einige Boten waren bereits auf dem Weg um dem Senat bescheid zu sagen und den Rat zu informieren. Während sie auf weitere Anweisungen warteten hatte Olrik eine Idee. Zusammen mit zehn weiteren Zwergen schnappte er sich Spitzhacke und Schaufel und machte sich daran einen Seitentunnel zu graben der vom Haupttunnel wegführte, vielleicht konnte man damit die verrückten Zwerge umgehen und einen Angriff gegen die Dunkelzwerge führen, es sei denn diese hatten Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, dann wäre dieses Unterfangen pure Zeitverschwendung. Jedoch war es allemal besser als das Leben von so vielen Zwergen zu riskieren nur um dann herauszufinden dass es einen leichteren Weg gab. So hackten die Zwerge also grimmig auf die Wand ein und warteten auf eine Rückkehr des Boten.

Zerun öffnete die Augen und sah sich um. Er war in einer Festung, einer Festung zwergischen Ursprungs. Der Vampir richtete sich auf und sah sich um. Auf einigen Stühlen um sein Bett herum saßen sieben Zwerge, einer von ihnen war derjenige dessen Leben er gerettet hatte. Er hatte nun anstelle seiner Diocum-Rüstung ein einfaches Kettenhemd angelegt und seine Hand weilte auf dem Kopf seiner zweihändigen Streitaxt die vor ihm auf dem Boden stand. Als die Zwerge bemerkten dass er wach war richteten sie sich auf und einer von ihnen trat vor um den Vampir anzusprechen "Mein Name ist Oleif Svensson und der Zwerg zu meiner linken, dessen Leben ihr gerettet habt heißt Ulf Sveinsson und ist mein kleiner Bruder. Jedenfalls behauptet er dass ihr ihm das Leben gerettet habt, doch wovor habt ihr ihn beschützt? Mein kleiner Bruder hier ist scheinbar noch ziemlich verwirrt und behauptet...." "Er hat recht, Zwerg." unterbrach der Vampir den General. "Ein Blutdrache muss sich irgendwo im Vulkanland eingenistet haben und ist dadurch den Heulern entkommen. Einer seiner Nachkommen hat sich scheinbar dem Eingang von Helvettesporten genähert und wurde bemerkt. Dann hat er die Zwerge welche ihn verfolgten niedergemacht und wurde von mir gestört bevor er sie verspeisen konnte. Wie lange ist der Kampf her?" "Zwölf Stunden. Darf man fragen wie ihr heißt?" fragte Ulf und sah den Vampir an. "Ich bin Zerun, Vampirfürst und einer der letzten überlebenden Vampire." "Und was will ein Vampirfürst hier?" "Nach etwas suchen dass ich vor langer Zeit einmal hier unter der Erde gesehen habe. Es handelt sich um ein Bild von einem.... Artefakt welches tausende Jahre alt ist. Damals hatte ich nicht erkannt was es war, allerdings habe ich vor kurzem etwas darüber gelesen dass mir die Augen geöffnet hat." Weiter kam er nicht, denn ein aufgeregter Bote platzte in den Raum hinein. "General! Ein Bote von General Olrik hat den Rat erreicht und dieser lässt nach euch suchen. Etwas schreckliches ist passiert!" und so begann der Zwerg mit dem Bericht dessen was im Tunnel geschehen war. Als Zerun hörte wo der Tunnel lag fluchte er laut und alle Köpfe wandten sich zu ihm um. Er starrte den General an und sagte "Das Artefakt von dem ich sprach, besser gesagt dem Bild des Artefakts. Wollt ihr einmal raten wo es sich befand?" Stille herrschte im Raum und man sah ihn auffordernd an. Und so erzählte Zerun vom Schwert des Dunklen und seinen Kräften, ließ jedoch einige Details aus die er für nicht allzu wichtig befand. So zum Beispiel dass dieses Schwert mach über die Natur versprach. Der General begab sich sofort zum Rat um ihm davon zu berichten und schickte seinen Bruder mit Zerun zum Tunnel um das Bild des Artefakts zu finden.

Olriks Spitzhacke fuhr durch die Tunnelwand und brachte sie zum Einsturz, dadurch öffnete sich ein großes Gewölbe vor ihnen. Der General stutzte, eigentlich dürfte hier nichts sein! Das Gewölbe war nicht natürlich, soviel konnte man sehen. Doch kein Zwerg hatte jemals einen Fuß hier hinein gesetzt. Da bemerkte Olrik das Sonnenlicht in das Gewölbe fiel, echtes Sonnenlicht! Er blickte hinauf und sah ein Loch weit oben im Gewölbe und eine lange, sehr lange Treppe in den Wänden welche hinauf führte. Der Eingang war schmal so dass nur eine Person hindurch passen konnte und musste zudem gut versteckt sein, denn sonst wäre man schon längst auf den Eingang gestoßen. In diesem Moment ertönte ein zweifaches Krachen und zwei weitere Wände stürzten ein um Tunnel zu enthüllen welche hier hinein führten. Aus dem ersten traten einige der ehemaligen Zwerge aus Olriks Truppe, sie sahen unverändert aus mit der einzigen Ausnahme dass ihre Augen Pechschwarz waren. Der Anführer der 40 Mann starken Truppe war einer der Schmiede dem Olrik das schwarze Erz anvertraut hatte und er trug es als Kette um seinen Hals, zumindest einen Teil davon. Aus dem zweiten Gang traten 20 Dunkelzwerge mit ihren seltsamen Waffen und angeführt von einem besonders großen und kräftigen Zwerg. Kurze Zeit herrschte Stille im Gewölbe und alle starrten sich verdutzt an. Die verrückten Zwerge fanden als erstes ihre Sprache wieder und teilten sich in zwei Gruppen auf welche zum Angriff auf die Zwerge und Dunkelzwerge gingen. Der Berserker Hjalmar trat einen Schritt nach vorn und schwang sein Doppelschwert welches eine Feuerbrunst direkt in die Reihen der Feinde sandte. Vier der Angreifer gingen in Flammen auf und stürzten zu Boden. Ein weiterer Angriff tötete drei weitere Feinde, dann war die Gruppe heran. Nach zehn Minuten hörte man lautes Gejohle von der anderen Seite des Gewölbes und weitere Verrückte stürmten auf die Zwerge zu, scheinbar hatten die dunklen verloren. Nach einem sechs Minuten wahrendem Kampf waren nur noch Olrik, Hjalmar und Ragnar übrig welche gegen ein knappes Dutzend Feinde kämpften. Hjalmar stieß das eine Ende seines Schwertes durch das Visier eines Gegners und schlug mit anderen Seite gegen die Rüstung eines weiteren Feindes der zurücktaumelte. Erschöpft wichen die drei Zwerge zurück und machten sich für den letzten Angriff des Feindes bereit als ein Blitz durch die Höhle fuhr und die Hälfte der Feinde trotz ihrer Diocum-Rüstung in ein Häufchen Asche verwandelte. Der Rest der Gegner schien unter Schock zu stehen und reagierte erst als Zerun drei von ihnen den Kopf von den Schultern geschlagen hatte. Doch die verbliebenen Feinde wurden schnell niedergemacht. Der Vampir ignorierte die Gruppe der Zwerge und ließ die beiden Tunnel einstürzen eher er sich umwandte. Olrik bemerkte Ulf Sveinsson, den kleinen Bruder eines Generals und blickte ihn fragend an. Daraufhin bekam er von diesem die Kurzfassung der Ereignisse, was ihn ziemlich schockierte. Er sah zum Vampirfürsten der ihn mit offenem Mund anstarrte und auf ihn zukam. "Olrik? Bist du das? Nein, dass ist unmöglich!" "Doch, mein Name ist Olrik. Woher kennt ihr mich, Fürst der Vampire?" "Du bist Olrik? Aber wie? Oh! Ich verstehe, natürlich! Du siehst deinem Ur-Ur-Urgroßvater sehr ähnlich, weist du das?" "Meinem...was? Woher kennt ihr ihn?" Der Vampir lächelte und sagte "Nun, die Kurzfassung ist dass er Schuld daran ist dass du im Armenviertel leben musstest und der Grund ist dass ich noch lebe. Es war vor einigen Jahrhunderten, kurz vor unserer Invasion des Ewigen Waldes. Ich war zu Besuch hier in Angroby und ging leichtsinnig und jung wie ich war ohne Leibwache durch die Straßen. Die Elbae hatten einen Mörder auf mich angesetzt da sie dachten ich sollte den Angriff auf den Wald anführen. Dieser Elf war sehr geschickt, nicht einmal die Torwachen bemerkten ihn als er sich einschlich. Er schoss einen Pfeil auf mich ab der mich direkt zwischen den Schultern traf und ich viel auf den Boden, unfähig mich zu bewegen. Der Elf näherte sich und wollte mir den Kopf abtrennen um sicherzugehen dass ich sterben würde. Da stürmte ein Zwerg aus einer dunklen Gasse und schlug dem Elf den Kopf von den Schultern, danach brachte er mich in eine Garnison in der Nähe und berichtete den Vampiren vom Vorfall. Als ich erwachte saß er neben meinem Krankenbett und starrte stur geradeaus. Als ich erfuhr was geschah gab ich ihm aus Dank 400 Goldstücke und versprach ihm jeden Wunsch zu erfüllen den er hatte. Er hatte nur einen und selbst wenn es mir schwer fiel den Wunsch zu erfüllen hielt ich mich an mein Versprechen. Seit diesem Tag war es illegal für Vampire Zwergenblut zu trinken, es war ein Verbrechen welches mit Mord gleichgesetzt wurde. Natürlich hielten sich nicht alle daran, aber es hatte zur Folge dass weit weniger Zwerge... geerntet wurden um Wein aus ihnen zu machen. Den Rest kannst du dir denken." Das konnte Olrik allerdings. Damals sah man seinen Vorfahren nur mit dem Gold die Garnison verlassen und nahm an er habe mit den Vampiren zusammengearbeitet. Daraufhin wurde er verurteilt als die Vampire Angroby verlassen hatten und zwar zu einem Leben in Armut.

Nachdem eine ganze Weile nichts gesagt wurde wandte Ulf sich an den Vampir "Und wo ist nun euer Bild mit dem Schwert darauf?" "Weg. Es war weniger ein Bild als eine Gravur welche sich auf einem steinernden Torbogen befand welcher hier in der Mitte des Gewölbes stand." "Dann habt ihr also den Eingang da oben gegraben?" "Nein, wir haben ihn nur gefunden. Das Rëywa hier unten hat uns den Weg gewiesen. Es wimmelt hier nur so von dieser Energie dass jeder Zauber gleich drei mal stärker wird als normalerweise. Wie auch immer, jemand muss den Torbogen entfernt haben." "Ist dies nicht ein wenig problematisch?" "Nein, keines Falls. Der Torbogen war nur ein wenig größer als ich und war nicht fest im Boden verankert. Ihn zu bewegen dürfte leicht gewesen sein. Wir müssen herausfinden wer ihn bewegt hat und vor allem wohin." "Das wer dürfte leicht sein." kam es von Ulf und der Zwerg deutete auf eine der Tunnelwände wo ein Symbol eingeritzt war welches Zerun nur zu gut kannte. "Lasst uns zu eurem Rat gehen und hiervon berichten, das wird noch lustig werden." In der Wand eingeritzt war eine Sonne, man hatte sich gar die Mühe gemacht sie grün zu färben und unter ihr waren Uralte Runen geschrieben welche Zerun das letzte mal vor 700 Jahren gesehen hatte.
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Re: Actyla, Welt der Götter

Beitragvon Mimir » 19. Februar 2013 00:46

Kapitel 34: .....und neue Feinde

Weißhaupt 541 n.Bn.
Der Jarl betrachtete die Szene welche sich vor ihm abspielte. Er selbst stand auf der letzten Mauer welche sich durch Weißhaupt zog und beobachtete wie seine Männer durch die Straßen marschierten. Ein jeder von ihnen überragte einen der Weichlinge aus dem Süden um knapp einen halben Meter und war um einiges kräftiger. Der Jarl bezweifelte ernsthaft dass die einheimischen Männer eine ordentliche Axt auch nur anheben konnten, immerhin war eine gewöhnliche, einhändige Axt bereits so lang wie sein gesamter Arm. Seine Truppen stachen wirklich aus der Menge hervor, 1.000 Männer mit Fellen und Lederpanzer gerüstet und knapp die Hälfte hatte Äxte bei sich welche einem normalen Menschen wohl bis zur Stirn reichen würden. Nach Jahren der Vorbereitung und der Kämpfe nördlich des Adlerhorsts waren seine Männer und er endlich in den Süden geschickt worden, angeführt vom Göttlichen höchstselbst. Dieser saß momentan im Thronsaal des Imperators und wartete auf ihn, besser gesagt die Personen die er dem Göttlichen bringen sollte. Er wandte sich um und sah einen der Männer des Südens, einen Magier, welcher von sechs Orcs flankiert wurde. Orc war die Bezeichnung welche die Männer der Eiswüste für die dummen, kräftigen, grünen Kreaturen benutzten welche von Orcus erschaffen wurden. Orcus selbst nannte sich zwar Annika von Blautann oder Erzmagierin Annika, vom Jarl hatte sie jedoch den weniger freundlichen Titel "Miststück" oder "Läufige Hündin" bekommen. Zwar legte der Göttliche viel Wert auf Intrigen und Verrat, die Nordmänner konnten dies allerdings weniger leiden. Er sah erneut zum Magier und seufzte, kaum zu glauben dass seine Vorfahren auch einmal so klein und schwächlich waren. Es war nun schon einige Jahrhunderte her als die ersten Menschen den Norden erreichten, auf der Flucht vor den Vampiren welche im Süden ihr Unwesen trieben. Dort fand man den Göttlichen in tiefem Schlaf und weckte ihn. Aus dank hatte er ihnen seine Gabe verliehen, sie wurden größer und stärker als je ein Mensch zuvor. Als der Göttliche zudem die Geschichte erzählte wie er und seine Brüder von ihren eigenen Eltern verraten wurden und er gezwungen war sich zu verstecken schworen ihm die Jarle die Treue, auf immer und ewig. Nun, die meisten taten dies. Die anderen wurden in langen Kriegen schließlich zur Besinnung gebracht und in den Jahren des Friedens welche folgten hatte man ein Heer aufgebaut um sich an den Völkern der Verräter zu rächen. Vor zwei Monaten kam allerdings ein Langschiff welches auf dem Weg nach Süden durch einen Sturm vom Kurs abgebracht wurde zurück in die Eiswüste und berichtete von einem neuen Land, einem neuen Kontinenten weit im Nordosten von Actyla. Das Heer des Göttlichen wurde aufgeteilt, die Hälfte sollte zu diesem neuen Kontinenten um ihn zu untersuchen und zu sehen ob auch dort Völker der Verräter wohnten, die andere Hälfte sollte den Dienern des Göttlichen im Süden zur Hilfe kommen, denn diese waren in einen großen Krieg verwickelt. Der Jarl marschierte die durch die Gassen der Stadt während er darüber nachdachte wie viel Glück er doch hatte hier zu sein, und nicht in einem Langboot irgendwo auf dem Meer wo ständig Gefahr lauerte welche von Dingen und Wesen ausging die man nicht sehen konnte. Schließlich hielt er vor einer großen Villa und klopfte an. Ein mürrisch aussehender Diener öffnete ihm und führte ihn tiefer ins innere der Villa. Überall standen Gefäße mit seltsamen Flüssigkeiten und Tieren welche der Jarl nicht kannte und in einigen Räumen konnte man Orcs sehen, welche wohl gerade erst erschaffen wurden und nun der Kontrolle eines Magiers zugewiesen wurden. Der Diener öffnete eine letzte Tür und der Jarl trat ein. An einem Pult in der Ecke des Zimmers stand eine Frau. Sie drehte sich um und lächelte ihn spöttisch an "Was kann ich für dich tun, Jarl Brandark?"

Anna war nach ihrem Gefecht mit Roderick noch weit schöner als zuvor, was wohl daran lag dass sie sich selbst mit Lichtmagie geholfen hatte um die schrecklichen Wunden zu verdecken. Jedoch gab es noch einige sichtbare Spuren nach diesem Kampf. Ihr einst blondes Haar war nun purpurn, genauso wie ihre Augen was auf ihre Magie zurückzuführen war welche es ihr erlaubte zu überleben wo andere gestorben wären. All dies machte sie jedoch, wie Brandark mit säuerlicher Miene zugeben musste, durchaus interessanter und attraktiver als die anderen Frauen in dieser Stadt. Oder es würde dies tun, wenn sie nicht ein Miststück wäre wie sie hier erneut unter Beweis stellte. Aber dieses mal war es an ihm zu lächeln. "Och, nichts besonderes, Lady Annika. Ich sollte sie nur in den Palast bestellen." "Was will NIkodemius, dieser elende Trottel, denn jetzt wieder von mir?" "Oh, rein gar nichts. Er wartet nicht auf euch, er wird erwartet. Von niemand geringerem als eurem Meister." Das Gesicht der Magierin wurde, falls das überhaupt möglich war, noch blasser. Ohne Zeit zu verlieren rannte sie zur Tür der Villa und schleuderte einen unglücklichen Diener der ihr im Weg stand mit einem Schwall aus Blitzen zur Seite, vom Diener war nur noch ein Häufchen Asche an der Wand übrig. Der Jarl eilte ihr hinterher und sagte "Geh schon einmal vor, Nikodemius selbst ist wahrscheinlich schon da, ich soll nur noch eine letzte Person holen." Mit diesen Worten ging er von der Villa weg und begab sich in Richtung Marktplatz. Dort stand ein schäbiges, kleines Haus welches aussah als wenn es beim nächsten Windstoß auseinander fallen würde. Brandark öffnete die Tür und trat ein. Eines muss man dem Spitzohr lassen, dafür dass er vor einigen Wochen noch so gut wie tot war ist er schon wieder ziemlich flink dachte der Jarl während er den Elf anlächelte der halb dabei war zwei Dolche nach ihm zu schleudern. "Keine Sorge, ich bin es nur!" "Ich werde mich nie daran gewöhnen dass ich in einer Stadt der Somnes in Sicherheit bin. Was willst du Jarl?" Immer direkt auf den Punkt, gerade deshalb gefiel ihm der Elf, obwohl er ebenfalls einer war der im Schatten agierte. Im Gegensatz zur Magierin führte er Intrigen und Anschläge jedoch nur aus und plante sie nicht. Immerhin gab es dabei schon eine weit größere Chance in Gefahr zu kommen oder kämpfen zu müssen. "Der Göttliche will dich sehen, jetzt." "Gut, ich komme" Sofort war der Elbae neben ihm und trat aus dem Haus, noch immer trug er eine schwarze Rüstung samt Kapuze und Gesichtsmaske. Alte Gewohnheiten wird man einfach nicht los.

Das ungleiche Paar bahnte sich einen Weg durch die Unmengen von Menschen welche auf den Straßen auf und ab gingen als hätten sie nichts besseres zu tun. Vielleicht waren es auch immer verschiedene Menschen, wer konnte die Südländer schon auseinander halten? "Nun, Elrael. Wie geht es dir?" "Gut, die Narbe juckt noch. Besser gesagt die Stelle wo eigentlich eine Narbe sein sollte, ihre Magie ist mir unheimlich." Brandark brummte zustimmend. Nachdem Elrael vor Monaten in der Kathedrale des Bekath angeschossen wurde war er so gut wie tot, der Bolzen hatte sich durch den Rücken in seine Lunge gebohrt und selbst die besten Magier der Menschen konnten nichts tun. Erst als die Erzmagierin sich selbst heilte und aus ihrem Koma erwachte konnte sie sich um ihn kümmern. Sie war es auch die veranlasst hatte den Elf aus der Kathedrale zu sich in die Villa schaffen zu lassen. Er war der einzige Elbae der Ater Manus der den Angriff auf Weißhaupt und William de Lannois überlebt hatte und war seitdem er wieder laufen konnte in Diensten des Göttlichen. Inzwischen war er auch nicht mehr ganz alleine, 43 Mitglieder der Ater Manus sind desertiert und haben sich dem Göttlichen angeschlossen, allesamt unter Führung von Elrael. Würde er sterben würde man auch schnell die anderen Mitglieder verlieren, denn sie waren hier aus der Überzeugung dass Elrael das richtige tat, nicht weil sie an den Göttlichen glaubten. Nachdem sie den Palast betraten gab es eine weitere unerfreuliche Begegnung für Brandark. Auf halbem Weg zum Thronsaal lief ihm Tarez über den Weg, ein ehemaliger Vampirlord welcher sich vor einigen Wochen dem Göttlichen angeschlossen hatte. Der Jarl hielt nicht viel von ihm, wurde er doch im Zweikampf von einem Südländer besiegt. Doch der Göttliche meinte er könne nützlich werden und hatte ihn damit beauftragt den Krieg gegen Silberfluss zu führen. Immerhin würde der Vampir bald abreisen, die Sache hatte also etwas gutes. Hinzu kam dass der Scharlachrote Kreuzzug für Silberfluss kämpfte, deren Krieger hatten im Laufe der Jahre den Ruf von Vampirtötern erhalten. Ob zurecht oder nicht würde sich bald zeigen. Tarez nickte ihm kurz zu und Brandark erwiderte die Geste, zum Glück wollte der Vampir nicht streiten denn dies war das letzte was der Jarl jetzt brauchte. Der Jarl und der Elf erreichten endlich den Thronsaal und nickten den Wächtern zu, dies waren die einzigen Kinder des Göttlichen welche den Krieg gegen die Verräter überlebt hatten. Nicht einmal Brandark wusste was er mit ihnen anfangen sollte. Beide waren ungefähr so groß wie ein normaler Mensch und in giftgrüne Rüstungen gekleidet, man konnte keinen Fetzen ihrer Haut sehen. Niemand hatte sie jemals ohne Rüstung gesehen und damit war es ein großes Geheimnis wie sie wohl aussahen. Ihre Waffen waren ebenfalls merkwürdig, es war ein Stab der vielleicht einen Meter maß und am einen Ende eine Faustdicke Kugel besaß. Nicht einmal die erfahrensten Krieger konnten sich einen Reim auf diese Waffen machen. Die beiden Gestalten nickten den beiden zu und öffneten den Thronsaal woraufhin Brandark und der Elbae eintraten.

Dort saß der Göttliche, auf dem Thron auf dem normalerweise der Imperator saß. Dieser stand momentan vor dem Göttlichen und fühlte sich sichtlich unwohl in seiner Haut. Ebenso wie die Erzmagierin welche gar ein wenig zu schwitzen schien, äußerst ungewohnt sie so zu sehen. Der Göttliche selbst sah aus wie immer, schwarzes Haar fiel ihm bis auf die Schultern und umrahmte sein Gesicht. Dieses war ausdruckslos, doch gleichzeitig voller Wärme wie man es nirgendwo sonst sehen konnte. Seine Augen blinzelten ihn freundlich an und selbst der gestandene Kriegsführer und Jarl verlor sich einen Moment lang in den dunkelblauen Augen bevor er sich besann und sich links neben den Göttlichen stellte. Rechts von ihm stand Vanrek, der Hochkönig der Nordmänner und oberster Diener des Göttlichen. Elrael stellte sich links neben die Erzmagierin welche nun in der Mitte stand, direkt im Blickfeld des Göttlichen. "Ich muss sagen, ich bin enttäuscht." Die Stimme hallte durch den Saal, obwohl er nur geflüstert hatte. Echte Enttäuschung und Bedauern schwang in der Stimme mit und alle Anwesenden mussten sich konzentrieren um nicht in diese Gemütsstimmung zu verfallen. "Nicht alles lief nach Plan, eigentlich sollte dieser Bürgerkrieg schon lange gewonnen sein. Wie kommt es dass sowohl Cornelia als auch Cornelius aus Weißhaupt entkamen?" Bevor irgendjemand anders den Mund öffnen konnte platzte es aus Nikodemius heraus "Das habe ich mich auch schon die ganze Zeit gefragt, mein Herr. Es war die Unfähigkeit diese Frau welche ihnen erlaubte zu entkommen. Ich habe alles versucht um...." Der Imperator schwieg als er bemerkte wie sich die Stimmung im Raum in Ärger umwandelte, sofort faltete er die Hände hinter dem Rücken welche eben noch anschuldigend auf Annika gezeigt hatten. "Du hast die beiden erst aus dem Palast entkommen lassen, Nikodemius. Auch dich trifft eine Schuld. Und du, Elrael. Deine Brüder haben es nicht geschafft Cornelius zu ermorden, womit ich eigentlich auch nicht gerechnet hatte. Aber es war trotz allem euer Auftrag. Du hättest in den Palast gehen sollen und nicht in die Kathedrale." Der Imperator wollte gerade den Mund öffnen, womöglich um neue Anschuldigungen hervorzubringen. Soweit kam es jedoch nicht. Der Göttliche sah ihm direkt in die Augen und fuhr ihn an "Schweig!" Die Wirkung war beachtlich, der Imperator zuckte zusammen und Blut begann aus seiner Nase zu laufen. Der Göttliche sprach nun wieder mit ruhiger Stimme "Wie auch immer, ich hoffe ihr versteht dass ich solche Fehler nicht ungestraft lassen kann." Die drei Angesprochenen nickten und Elrael trat einen Schritt vor "Ich weis dass ich euch enttäuscht habe, oh großer Devorantem. Ich werde jede Bestrafung akzeptieren die ihr mir auferlegen wollt." "Äußerst lobenswert, Elrael. Aber du wurdest bereits genug gestraft. Nein, entweder Annika oder Nikodemius. Brandark, was sagst du mein Freund?" Brandark zuckte zusammen als der Göttliche ihn mit "Freund" anredete. Er schwieg eine Weile und dachte nach. Einerseits wäre dies eine günstige Möglichkeit die Magierin loszuwerden, andererseits könnte sie sich noch als nützlich erweisen. Im Gegensatz zu diesem duckmäuserischen Trottel von einem Imperator. Brandark sah zum Göttlichen und sah wie er den selben Gedanken dachte. Er nickte dem Jarl freundlich zu und stand auf. Er blieb vor dem Imperator stehen und legte ihm seine Hand auf die Schulter. "Nikodemius, du hast alles getan was ich je von dir verlangt habe und darüber bin ich sehr froh. Dein einziger Fehler war die Flucht der Prinzessin und des Prinzen." der Göttliche drehte wieder um und setzte sich auf den Thron während Nikodemius erleichtert ausatmete. Wieder erhob der Göttliche die Stimme und dieses mal war sie so voller Trauer dass selbst der Erzmagierin Tränen im Gesicht standen. "Leider ist dies immer noch ein sehr schwerer Fehler. Und Annika könnte in Zukunft ihren Fehler wiedergutmachen, bei dir besteht diese Möglichkeit nicht." Er deutete mit dem Zeigefinger auf den Imperator und ein schwarzer Blitz bohrte sich in dessen Brust, kurze Zeit später war er verschwunden, nicht einmal Asche war noch dort wo eben gerade noch Nikodemius, Imperator von Weißhaupt stand. "Eine traurige Angelegenheit, lasst euch dies ein Beispiel sein. Ich bin großzügig, doch grobe Fehler darf man nicht tolerieren, dies würde nur zu neuen Fehlern ermutigen. Vanrek, mein treuer Diener. Ich muss etwas von dir verlangen was dir nicht gefallen wird." "Was auch immer ihr verlangt, Göttlicher, ich werde es tun." "Ich weis Vanrek, ich weis. Wir brauchen Nikodemius als Imperator für die Menschheit, ansonsten werden wir schnell unsere Anhänger verlieren. Ich muss dir die Gestalt des Menschen geben, zumindest für eine Weile. Ich werde dies gleich nach diesem Treffen veranlassen." Jawohl, Göttlicher." Nun räusperte sich Elrael um auf sich aufmerksam zu machen. Der Göttliche lächelte ihn Freundlich an und forderte ihn somit zum sprechen auf. "Mein Herr, wir haben ein Problem. Euer Agent, der Täuscher?" "Was ist mit ihm, Elrael?" "Meine Männer befürchten dass er nicht mehr euch dient, mein Herr. Hier, einer meiner besten Männer hat ihn mit diesem Gegenstand gesehen." Mit diesen Worten übergab Elrael dem Göttlichen eine Schriftrolle. Der Inhalt eben jener sorgte dafür dass die ausdruckslose Miene des Göttlichen für eine kurze Zeit in vollkommene Panik verfiel und er leise murmelte "Das kann nicht sein. Nicht er." Dann kehrte wieder der alte Ausdruck zurück und er wandte sich an seine Untergebenen "Ihr seit für heute entlassen, ich brauche einige Zeit für mich selbst um über diese Sache nachzudenken." Mit diesen Worten erhob er sich von seinem Thron und verschwand einfach ohne weiteres um die vier anderen alleine im Saal zurückzulassen.
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Re: Actyla, Welt der Götter

Beitragvon Mimir » 29. Mai 2013 21:54

Kapitel 35: Ein seltsames Treffen

Angroby, 541 n.Bn.

Zerun saß auf einer steinernen Bank vor der großen Versammlungshalle des Senats. Die Zwerge hatten dem Vampir zwar erlaubt sich im Senatsgebäude selbst aufzuhalten, der Versammlung beiwohnen durfte er jedoch nicht, was dem Fürsten leicht auf die Nerven ging. Denn so musste er Olrik alles erklären damit dieser die wichtigsten Fragen des Senats beantworten konnte, ansonsten hätte es wohl damit geendet dass die Versammlung alle zehn Minuten unterbrochen wurde und ein Diener zu Zerun geschickt wurde damit dieser auf die Fragen der Räte antworten konnte. Gleich drei Punkte wurden in dieser Versammlung besprochen und der Vampir konnte den Zwergen bei allen dreien behilflich sein. Das größte Problem für die Zwerge war das erneute Auftauchen eines Blutdrachen, und natürlich der unschöne Fakt dass dessen Eltern noch irgendwo leben mussten. Gleich danach kam das Problem der wahnsinnig gewordenen Zwerge und zuletzt der seltsame Torbogen der zu einem magischen Schwert führen sollte, wenngleich eben jenes Schwert eher wenig Interesse in den Zwergen weckte. Zerun seufzte und starrte stur auf die große Doppeltür welche in die Versammlungshalle führte. Hoffentlich ließen die Zwerge sich nicht zu viel Zeit...

In der Halle selbst herrschte gerade Schweigen während alle Anwesenden darüber nachdachten was zu tun sei. Schließlich erhob einer von ihnen das Wort „Und dieser Vampir ist sich sicher dass es dieses Erz ist das unsere Männer verrückt macht?“ „Er ist sich ziemlich sicher, ja. Allerdings gibt er selbst zu dass dies nur der Fall ist wenn das was er in dem von ihm erwähnten Buch gelesen hatte der Wahrheit entspricht.“ meinte Olrik. Tatsächlich erschien die Theorie des Vampirfürsten noch am plausibelsten, zumindest plausibler als alles was die schlausten Köpfe der Zwerge als Erklärung fanden. Diese Theorie läuft darauf hinaus dass das Erz welches Olrik fand der Rest eines alten Artefakts war welcher von einem uralten Feind der Götter erschaffen wurde. Und der Fakt dass die besessenen Zwerge nach dem Torbogen suchten ließ darauf schließen dass eben jener Feind großes Interesse an dem Schwert hegte. Das wiederum hieß dass wenn die Zwerge es finden und an ihren Gott übergeben konnten eine große Belohnung zu erwarten war. Zumindest in der Theorie. „Ihr wollt also vorschlagen dass wir jemanden schicken der den Vampir auf dessen Suche nach dem Schwert begleitet?“ „Ja, es muss ja keine zu große Gruppe sein. Aber dieses Schwert könnte wichtiger sein als wir ahnen wenn sowohl Dunkelzwerge als auch Wahnsinnige dahinter her sind.“ „Kann es nicht einfach Zufall gewesen sein dass ihr euch in dieser Kammer getroffen habt?“ „Nein, ich glaube nicht dass es einen so großen Zufall geben kann. Ich bin mir sicher, wir sind etwas wichtigem auf der Spur.“ Olrik sah wie einige andere Räte zustimmend nickten. „Nun gut, dann lasst uns abstimmen....“

Der Ewige Wald, 541 n.Bn.

Ciprian sah sich gelangweilt um während sich seine Gruppe der Grenze zum Alderimperium näherte. Zum ersten mal seit drei Jahrhunderten befand sich ein Schattenfürst außerhalb der Grenzen der Schattenlande. Beinahe ein Jahr ist seit der katastrophalen Schattenhirsch-Jagd vergangen und endlich hatte Ciprian die Erlaubnis erhalten eigene Nachforschungen anzustellen, unabhängig der vom Großkönig eingesetzten Männer. Zu diesem Zeitpunkt kamen auch die ersten Informationen über den Bürgerkrieg im Imperium in die Schattenlande und als Ciprian von den seltsamen, grünen Monstern hörte welche sich angeblich unter den Truppen des Imperators befanden erinnerte sich der Schattenfürst sofort an seltsame Hufspuren welche er damals in der Nähe der abgeschlachteten Gruppe von Visathern fand. Somit wurde relativ schnell der Beschluss gefasst in die Lande der Menschen zu reisen und der Sache auf den Grund zu gehen. Die kleine Gruppe mit der er reiste bestand aus ihm selbst, Gräfin Auricia, den Grafen Garbuzinski und Mindau, Bojar David und dem Minotauren Cy. Eine kleine, schlagkräftige Gruppe welche sich nicht vor Banditen und Räubern zu fürchten braucht, besonders da noch drei Dunkellöwen dabei waren. Ciprian wusste noch nicht ganz was er eigentlich mit seiner Reise erreichen wollte, mit dem Imperator würde er eh nicht reden können da dieser sämtlichen Kontakt zu den Schattenlanden abgebrochen hatte und es keinem Visather gestattete die Hauptstadt zu betreten. Also würde er sich an die Anführerin der Rebellen wenden müssen, diese Königin Cornelia. Der Schattenfürst seufzte, diese Reise würde lang und schwierig werden, er ahnte es bereits.

Drei Tage später stand die Gruppe auch vor den Toren von Burg Adlerhorst, jedoch war sie nicht allein. Denn genau zur gleichen Zeit trafen drei weitere Gesandtschaften ein. Zwei sahen recht gewöhnlich aus und waren Menschen welche die Flaggen der anderen beiden selbsternannten Könige trugen. Die dritte Gruppe jedoch war ein wirklicher Blickfang. Sie bestand aus drei Zwergen auf riesigen Tunnelwölfen und einem leibhaftigen Vampir welcher auf einem großen, schwarzen Schlachtross saß. Als sie den Vampir sahen gingen die Visather sofort in die Knie und senkten das Haupt, noch heute galten die Vampire für viele Visather als Halbgötter und die auserwählten Kinder Giliaths. „Mein Lord! Ihr erweist uns eine große Ehre mit eurer Anwesenheit. Was führt euch in das Reich der Menschen? Können wir euch irgendwie behilflich sein?“ Zerun lachte kurz auf ehe er den Visathern antwortete, er hatte bereits vergessen wie es war in der Nähe von ihnen zu sein, jedem Wunsch wollten sie einem Vampir von den Lippen ablesen. „Ich bin hier um eine.... Verwandte von mir zu besuchen. Ich denke nicht dass ich eure Hilfe brauche. Allerdings ist es gut zu sehen dass die Visather noch immer Respekt vor den wenigen Vampiren haben die noch auf Actyla wandeln.“ Bevor noch jemand etwas sagen konnte öffneten sich die Tore und ein Trupp schwer gerüsteter Männer stand vor den wartenden Gruppen. Der Anführer der Wachen warf einen kurzen Blick auf die seltsame Ansammlung vor den Toren und fragte dann „Am besten ihr sprecht alle der Reihe nach, wer seid ihr und was wollt ihr hier?“

Behrond warf immer wieder nervöse Blicke durch den Versammlungsraum welcher vollkommen ausgelastet war. Überall standen entweder Abgesandte oder Ratgeber Cornelias. Außer ihm und der Königin waren der Leibwächter Saroz, Cora, der Schatten und Roderick anwesend. Hinzu kamen ein Mann namens Theron Montava mit zwei weiteren Männern aus der Südmark, General Avio aus Silberfluss und eine merkwürdige Mischung aus Zwergen, Visathern und einem Vampir. Ach ja, der Elf Gwëorgios war auch noch da. Der Vampir, welcher ein ziemlich zerfetztes Gesicht hatte das ihn nur noch unheimlicher aussehen ließ, war mit Abstand derjenige von dem Behrond am ehesten erwartete sich mit seinem Schwert auf die anwesenden zu stürzen. Schließlich erhob Cornelia sich und wandte sich an den Vampir „Unsere Gäste aus der Südmark und aus Silberfluss befinden sich auf meine Einladung hier, daher weiß ich auch was genau sie wollen. Bei euch jedoch, Zerun, weiß ich überhaupt nicht was ihr hier wollt. Vielleicht könntet ihr mir die Frage beantworten?“ „Selbstverständlich, ich bin hier um jemanden zu besuchen. Genau genommen um euch zu besuchen. Ich würde euch gerne zwei Fragen stellen, zum ersten wie gut erinnert ihr euch an eure Mutter? Und zum zweiten, wo habt ihr dieses Banner bekommen?“ meinte der Vampir mit einer Geste auf eben jenes. Die Königin runzelte die Stirn, beantwortete dann jedoch die Frage des Vampirs „An meine Mutter kann ich mich kaum noch erinnern, ich weiß nur dass sie kurz nach meiner Geburt verschwand. Das Banner gehörte einst ihr und befand in einem kleinen Dorf wo sie eine kleine Villa besaß. Was sollen diese Fragen?“ „Ganz einfach, dieses Banner bedeutet dass eure Mutter aus dem alten Hause der Dwerov stammte.“ „Was soll dass für ein Haus sein? Ich habe noch nie davon gehört.“ warf der Elf ein und blickte gelangweilt zum Vampir hinüber. „Natürlich nicht, niemand hier hat davon gehört, außer den Visathern hier. Es handelt sich dabei um ein uraltes Adelshaus aus der Zeit des Imperiums welches meine Rasse aufgebaut hatte. Mit anderen Worten, eure Mutter war ein Vampir. Meine Cousine genaugenommen.“

Im Raum herrschte vollkommene Stille, dann brach Saroz in Gelächter aus „Nette Geschichte, Herr Vampir. Aber....“ „Er sagt die Wahrheit. Ich kenne das Banner und Wappen aus einigen Aufzeichnungen in der Bibliothek von Weißhaupt.“ warf Roderick ein. Das war es also was ihm damals den Atem geraubt hatte als er die Tätowierung sah. Zerun lächelte „Gut, da habt ihr also sogar einen der euren der euch sagt dass ich nicht lüge. Wir haben übrigens Glück dass der Fluch der Götter nur bewirkt dass ich gezwungen bin andere Vampire anzugreifen, Halbvampire wie ihr es seid, Königin, sind nicht davon betroffen und lösen auch nicht den unbändigen Drang aus sie umzubringen.“ Wieder herrschte Schweigen im Raum. Niemand hätte je gedacht dass die Königin eine halbe Vampirin war, allerdings erklärte es warum sie so geschickt im Schwertkampf war und warum ihre Wunden etwas schneller verheilten als die von anderen Menschen. Immerhin wurde sie während der Schlacht auf den Silkwiesen schwer verwundet und konnte nur kurze Zeit später wieder gehen. Gut, gehen wir also davon aus dass ihr die Wahrheit sagt und ich wirklich zur Hälfte Vampir bin. Das beantwortet noch immer nicht die Frage was ihr eigentlich hier wollt.“ „Er will Antworten und Informationen haben. Beides wird er hier jedoch nicht finden, jedenfalls würde er es nicht wenn ich nicht hier wäre.“ erklang plötzlich die Stimme einer Frau welche plötzlich mitten im Raum stand. Der Vampir und die Visather merkten als erstes wer diese dunkel gekleidete Frau war die vor ihnen stand und verneigten sich schnell. Schließlich ging auch den Menschen und Zwergen auf dass vor ihnen niemand anderes stand als die Göttin Giliath, und so sanken auch sie schnell auf die Knie, selbst die Königin. Einzig und alleine der Elf begnügte sich damit leicht den Kopf zu neigen und war auch der erste der das Wort an die Göttin richtete „Was genau meint ihr mit diesen Worten, Erschafferin der Chaos?“ Diese Respektlosigkeit sorgte dafür dass die Hand es Vampirs zum Schwert zuckte während die Visather wütend fauchten und ihr Krallen in Richtung des Elfs schwangen. „Ruhe.“ kaum waren die Worte ausgesprochen verstummten auch schon alle Anwesenden und konzentrierten sich wieder auf die Göttin. „Hört mir gut zu was ich zu sagen habe, denn ich habe nicht viel Zeit. Diese Welt steht einer großen Bedrohung gegenüber. Einer unserer alten Feinde den wir für tot hielten hat die letzten Jahrtausende im verborgenen auf Actyla überlebt. Der Bürgerkrieg im Imperium, die ständigen Angriffe auf die Draghiten, das Auftauchen der Dunkelzwerge, all dies ist sein Tun um die Welt von unseren Geschöpfen zu 'säubern'. Ihr müsst zusammen gegen den falschen Imperator ziehen und ihn aufhalten, doch selbst dann wird es ihn nur zurückwerfen, nicht aufhalten. Ihr braucht das Schwert welches Zerun sucht. Reist in die Windlande, zum Heiligtum des Fiogon. Der Minotaur Cynredd wird wissen wo es zu finden ist. Das Heiligtum wird euch den Weg weisen. Beeilt euch, ihr werdet das Schwert brauchen um diese Welt vor dem Untergang zu bewahren. Viel Glück.“ Mit diesen Worten verschwand die Gestalt auch schon und die Stille kehrte wieder im Raum ein. Niemand wusste etwas mit den Informationen der Göttin anzufangen. Behrond wusste nur dass er noch nie in seinem Leben solche Angst gehabt hatte, denn wenn eine Göttin die Hilfe der Sterblichen brauchte um gegen eine Bedrohung zu kämpfen musste diese wahrhaft riesig sein.
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Re: Actyla, Welt der Götter

Beitragvon Mimir » 9. Juli 2013 13:23

Kapitel 36: Der Aufbruch


Burg Adlerhorst, 541 n.Bn:
Das Schweigen im Versammlungsraum wurde einige Minuten später gebrochen als scheinbar alle auf einmal anfingen zu reden, Fragen zu stellen oder versuchten sich Gehör zu verschaffen. Es dauerte gute 10 Minuten bis Cornelia für Ruhe im Saal gesorgt hatte und das Wort erhob. „Wir haben alle gehört was die Göttin gesagt hat. Wir können es uns nicht leisten eine Göttin oder gar alle Götter zu verärgern, wir müssen jemanden in die Windlande schicken.“ Einer der Berater lies ein Seufzen hören „Wir können allerdings niemanden schicken. So eine Expedition in die Windlande braucht Vorbereitung und mindestens 60 Mann um es durch die Wüste zu schaffen, wir können nicht einmal 10 entbehren wenn wir eine Chance haben wollen diesen Krieg zu gewinnen.“ Cornelia überlegte und wandte sich dann an Fürst Montava aus der Südmark „Ihr dient Prinz Nero und seid befugt für ihn zu verhandeln und für ihn zu sprechen. Wie lautet seine Antwort zu meinem Angebot?“ „Prinz Nero nimmt es mit Freuden an, er hat kein Interesse daran Imperator zu werden, er will nur den Tod seines Vaters rächen. Er wird euch unterstützen und auf den Thron helfen.“ „Gut, gut. Und wie steht es mit meinem lieben Bruderherz, Cornelius?“ fragte Cornelia und sah zur Gesandtschaft aus Silberfluss herüber. Avio von Silberblick atmete tief ein bevor er anfing „Prinz Cornelius war nicht erfreut als er hörte dass ihr den Thron für euch beansprucht, allerdings mussten wir in den letzten Wochen vor meinem Aufbruch einige Rückschläge einstecken in unserem Krieg gegen den Usurpator. Der Prinz führt in diesem Augenblick das Heer von Silberfluss gegen die Streitkräfte aus Weißhaupt welche das Fürstentum angegriffen haben. Er wollte selbst mit seinen Männern kämpfen und dafür sorgen dass ein Großteil unserer Truppen sich mit dem Heer der Südmark vereinen kann, Prinz Nero und Prinz Cornelius hatten bereits im Geheimen ein Bündnis ausgehandelt.“ Die Königin nickte zufrieden. „Mit den Truppen der Südmark und aus Silberfluss dürften wir genug Truppen haben um gegen die Grafschaft und meinen Bruder zu bestehen, zumindest sind wir nun ebenbürtig wenn es um die Anzahl der Truppen geht. Trotzdem bleibt die Frage, wen sollen wir entsenden? Wir können es uns wirklich nicht leisten 60 Ritter in den Westen zu schicken.“

„Wenn ich mich einmischen dürfte?“ wandte sich der Schatten überraschend an die Königin. „Natürlich, fahrt fort.“ „Ich könnte eine kleine Gruppe zusammen mit dem Minotauren in die Windlande führen, nicht mehr als 12 Mann. Wir dürften sehr schnell reisen können und mit den richtigen Leuten sind auch Banditen oder Nomaden die uns überfallen wollen kein Problem. Wir könnten am Zwergentor Granluft vorbei nach Süden gehen um zum Fluss zu gelangen. Diesem folgen wir dann bis nach Seebrick und nehmen ein Schiff in die Windlande.“ „Warum ein Schiff?“ „Wenn wir über das Land gehen müssten wir uns danach durch die Länder der Ceruaner schlagen, da ist es einfacher direkt ins Gebiet der Minotauren zu segeln.“ „Nun gut, und welche 10 Leute sollten euch begleiten?“ Noch bevor der Schatten etwas sagen konnte mischte sich einer der Visather ein „Nun, Cy ist mein Leibwächter. Ich denke es ist nur richtig wenn ich ihn begleite und zusätzlich noch Aurica mitnehme, ich will ja nicht ganz ohne Visather reisen.“ Der Schatten funkelte den Visather wütend an, widersprach jedoch nicht. „Ich werde ebenfalls mitkommen und meinen Zwergenfreund hier mitnehmen.“ warf der Vampir ein und deutete auf den Zwerg zu seiner Rechten der sich als 'Olrik' vorstellte. „Den Vampir kann ich noch akzeptieren...“ meinte Darius und warf dann einen skeptischen Blick auf den Zwerg „...aber eure Knieverletzung...“ „...wird mich nicht daran hindern euch zu begleiten. Das lasse ich mir nicht ausreden, ich weiß wie es mit euch Bartlosen ist. Wenn man dafür sorgen will dass ihr was hinkriegt muss ein Zwerg mit dabei sein.“ Glücklicherweise ignorierten alle im Raum die Beleidigung des Zwerges und Darius gestatte es ihm schließlich die Gruppe zu begleiten. „Damit wären wir schon sechs, ich würde gerne den Elfen mitnehmen.“ meinte der Schatten und nickte zu Gwëorgios der nur die Schultern zuckte. Er wurde bezahlt um den Menschen zu helfen, wem und wo war da reichlich egal. „Sehr gut.“ meinte Cornelia und warf einen Blick in die Runde „Nimm außerdem noch die Söldner Behrond und Cora mit. Dann noch einen Magier deiner Wahl, den Ritterbruder Tiberianus und Saroz hier.“ Bei den letzten Worten deutete die Königin auf ihren Leibwächter. „In Ordnung, ich denke ich werde die Magi Angelica aus dem Orden mitnehmen. Sie kam zusammen mit der Gesandtschaft aus Silberfluss. Sie scheint recht mächtig zu sein und hat keine wichtige Rolle im Kriegsrat inne, ihr Fehlen wird nicht allzu großen Schaden anrichten.“ „Gut, dann ist es beschlossen. Sucht eure Gruppenmitglieder auf und teilt ihnen mit was los ist. Ihr werdet so bald wie möglich abreisen, verstanden?“ „Jawohl, eure Majestät.“ Mit diesen Worten verließ der Schatten den Saal, Behrond, Cora und Saroz im Schlepptau. Die Sache gefiel Behrond immer weniger, die Wüste durch die sie reisen mussten war bei weitem kein bequemer Ort. Immerhin hatten sie einen Vampir dabei was ihre Kampfkraft schon um einiges stärkte. An diesem Abend ging Behrond früh ins Bett, denn er war sich sicher dass der nächste Tag ziemlich anstrengend werden würde.

Und tatsächlich, die Sonne war noch nicht einmal richtig am Himmel zu sehen als Behrond von Cora geweckt und gesagt wurde dass er sich so schnell wie möglich am Tor einfinden sollte, man würde bald aufbrechen. Der Söldner zog sich schnell seine Lederrüstung an und kam in die Küche der kleinen Baracke wo Sared saß und scheinbar auf ihn wartete. „Viel Glück auf eurer Reise, ich finde es schade dass ich nicht mitkommen kann.“ „Ich auch, mein Freund. Du kannst dafür hier in Sicherheit hocken und darauf warten dass wir wiederkommen. Ich bringe dir auch was aus den Windlanden mit.“ meinte Behrond scherzend. Sared lachte kurz auf „Wenn du in der Steppe wirklich was findest dass es wert ist mitgenommen zu werden, tu dir keinen Zwang an! Ich werde dem alten Mann dabei helfen unseren Haufen unter Kontrolle zu halten bis ihr wieder da seid. Glaub es oder nicht, es gibt tatsächlich Söldner die keine Patrioten sind und lieber für die siegende Seite kämpfen würden.“ „Welch ein unglaublicher Schock, das hätte wohl niemand erwartet. Sind es viele? Oder nur die üblichen Aufsässigen?“ „Die üblichen und noch ein paar neue, aber nichts womit wir nicht fertig werden würden. Sobald wir ihnen vom Bündnis mit der Südmark und dem Fürstentum Silberfluss berichten können werden sie sich schon beruhigen und einsehen dass unsere Chancen recht gut stehen. Hast du eigentlich schon das neueste gehört? Der Turm der Magier in Weißhaupt befindet sich in offener Rebellion gegen den Usurpator. Sie haben sich in ihrem Turm verschanzt und bisher jeden Versuch einzudringen abgeschmettert.“ Davon hatte Behrond wirklich noch nichts gehört. Wenn die Magier es tatsächlich schaffen würden sich dem falschen Imperator zu widersetzen könnte es sein dass die Truppen unter Königin Cornelia über mehr Magier verfügen als der Feind, ein großer Vorteil. „Das sind gute Nachrichten, hoffentlich werden die Magier nicht einfach überrannt, immerhin sitzen sie in der Hauptstadt und sind von Feinden umzingelt. Leider muss ich jetzt los, ich will ja nicht dass die Gruppe ohne mich abreist.“ mit diesen Worten und einem Händedruck verabschiedete sich Behrond von Sared und machte sich auf den Weg zum Tor. Während er ging dachte er weiter über das eben gehörte nach. Die Magier rebellierten gegen den Usurpator und die beiden anderen Könige hatten ihren Anspruch aufgegeben und sich Cornelia angeschlossen. Momentan ging wirklich alles zu ihren Gunsten. Als Behrond am Tor eintraf warteten die anderen bereits. Die beiden Visather ohne irgendwelche Kleidung oder sonstige Merkmale die es einem Menschen erlauben würden sie auseinanderzuhalten saßen auf gewaltigen Löwen. Diese Tiere hatten ein grauschwarzes Fell mit einer pechschwarzen Mähne. Jede der Kreaturen überragte Behrond um mindestens zwei Köpfe und waren ein wirklich bedrohlicher Anblick mit ihren roten Augen und den beiden überlangen Fängen welche aus den Winkeln der Mäuler hervortraten, alles an diesen Kreaturen sagte 'Halte dich fern wenn du nicht sterben willst'. Dann, auf einem nicht minder bedrohlich wirkenden, riesigen Wolf, saß der Zwerg Olrik in der wohl teuersten Rüstung die Behrond je gesehen hatte, er kam sich geradezu schäbig vor in seiner Lederrüstung. Der Zwerg trug einen roten Brustpanzer mit dazu passenden Bein- und Armschienen sowie Panzerhandschuhen. Ein Helm in Form eines Drachenkopfes saß auf dem Haupt des bärtigen Kriegers, an seinem Gürtel hing eine Axt und auf seinem Rücken hatte er ein Schild geschnallt. Der Wolf des Zwerges war ebenfalls gerüstet und sah aus als wenn er es alleine mit drei Dutzend Soldaten aufnehmen könnte. Cora war da schon ein weit gewöhnlicherer Anblick, sie trug eine verstärkte Lederrüstung und ihren Kurzbogen sowie ihre geliebten Schwerter. Das seltsamste war das Pferd auf dem Cora saß, trotz der Löwen und des Wolfes schien es vollkommen ruhig zu sein, Behrond vermutete dass jemand die Pferde mit einem Zauber belegt hatte um sie zu beruhigen. Ein möglicher Kandidat dafür war die Magi Angelica, welche ebenfalls auf einem Pferd saß und gelangweilt in die Luft starrte. Sie schien nicht viel älter zu sein als Cora und hatte schulterlanges, schwarzes Haar und trug eine dazu passende Robe. An ihrer Hüfte war ein Dolch befestigt, jedoch war Behrond sich ziemlich sicher dass sie ihn nie benutzt hatte, so wie eigentlich alle Magier. Etwas abseits stand der Minotaur Cy und stützte sich auf einen gewaltigen Streithammer den wohl selbst Tiberianus nicht anheben könnte. Der Minotaur trug ebenfalls nur eine 'leichte' Lederrüstung und Hose um sich zu schützen, ein Reittier hatte er nicht allerdings zweifelte Behrond nicht daran dass ein Minotaur in der Lage war mit einem Pferd mitzuhalten ohne sich zu sehr zu erschöpfen. Der Ritterbruder saß ebenfalls auf einem Pferd welches nicht minder schwer gepanzert war als er. Der Ritter trug die gewöhnliche, blaue Rüstung seines Ordens mit dem Helm der einem weißen Hai nachempfunden war, seinen Streithammer hatte er sich auf den Rücken geschnallt und er warf immer wieder misstrauische Blicke zum Vampir herüber. Dieser hatte keine Rüstung an sondern ein seidenes, schwarzes Hemd und eine gleichfarbige Hose aus einem etwas gröberen Stoff. Er saß auf einem schwarzen Pferd und unterhielt sich leise mit dem Schatten. Dieser hatte eine schwarze Lederrüstung an und einen Dolch sowie ein Kurzschwert an seiner Seite baumeln, der Vampir hatte ein Langschwert an seiner Hüfte zu hängen und Behrond bezweifelte nicht dass er wusste wie man es einsetzte. Der Elf Gwëorgios stützte sich auf seinen Bogen und stand im Schatten einer Mauer. Scheinbar wollte er es dem Minotauren gleichtun und zu Fuß reisen, immerhin wussten alle dass Elfen nicht reiten konnten. Der letzte im Bunde war Saroz, der Leibwächter der Königin. Er saß auf einem Pferd welches ebenso gepanzert war wie dass des Ritterbruders. Saroz selbst trug den weißen Umhang und die weiße Rüstung der Sonnengardisten. Alle warteten scheinbar nur auf Behrond. Als der Söldner sich näherte hörte er gerade wie einer der Visather, der Stimme nach Aurica, sich an den Vampir wandte. „Mein Lord? Ihr seid bereits durch die Wüste gereist, nicht wahr?“ „Ja, warum?“ „Seid ihr schon einmal einem Heuler begegnet? Angeblich sollen die ja noch immer dort leben.“ „Ich habe in der Tat schon einmal einen getroffen und mit ihm gekämpft.“ „Ihr habt mit einem gekämpft? Dann habe ich eine Frage, falls wir einem begegnen, wie gehen wir vor?“ „Wie wir vorgehen? Wir töten das unwichtigste Mitglied unserer Gruppe und werfen es dem Heuler als Köder vor. Dann hoffen wir dass er anfängt zu fressen und uns nicht verfolgt während wir abhauen. Können wir dann aufbrechen?“ Behrond ahnte es schon, dies würde eine unglaublich schöne Reise werden. Leider konnte er das Gefühlt nicht abschütteln dass der Vampir ihn angeguckt hatte als er vom unwichtigsten Gruppenmitglied gesprochen hatte. Behrond schüttelte das Gefühl ab und hoffte einfach dass sie auf ihrer Reise keiner dieser Kreaturen begegnen würden, auch wenn er sich bewusst war dass Heuler nicht die einzigen Gefahren sind die in der Wüste lauern.

Fürstentum Silberfluss, 541 n. Bn:
Elrael stand im Schatten eines Baumes und war somit so gut wie unsichtbar für die Augen der Somnes. Zehn Elbae aus der Ater Manus welche ihm folgten befanden sich ebenfalls im Wald und warteten. Der Pfad den sie beobachteten führte direkt zum Heerlager der Somnes aus dem rebellischen Fürstentum. Elrael und die seinen hatten in den letzten zwei Stunden sämtliche Späher des Feindes eliminiert und warteten nun darauf dass der Prinz namens Cornelius seinen Weg ins Lager fand. Laut Berichten zweier seiner Späher reiste der Prinz auf diesem vermeintlich sicheren Pfad mit gerade einmal zwei Dutzend Leibwachen. Die Elbae hatten die Aufgabe erhalten dafür zu sorgen dass der Prinz den morgigen Tag nicht mehr erleben würde. Nach einer Weile hörten die Elbae endlich das Geräusch von mehreren Pferden die sich näherten und machten sich bereit. Die Reiter passierten die ersten Elbae ohne dass etwas geschah, dann hob Elrael seine Hand um das Signal zu geben. Bevor es jedoch dazu kam brachen aus dem Wald auf der gegenüberliegenden Seite knapp drei Dutzend Speerträger und versperrten den Weg für die Reiter, ihnen folgte ein gutes Dutzend Armbrustschützen und noch einmal doppelt so viele Bogenschützen. Seltsamerweise trugen diese Männer die Farben des Fürstentums, was ging da unten nur vor sich? Da trat eine weiter Gestalt aus dem Wald, ein Somnes den Elrael erkannte. Es war William de Lannois, der Somnes den Elrael eigentlich hätte umbringen sollen, damals in Weißhaupt. Elrael zögerte, er wollte erst sehen was nun geschehen würde bevor er noch eine überstürzte Entscheidung traf. „Was hat das zu bedeuten, de Lannois? Stellst du dich jetzt gegen mich? Ich hätte nicht gedacht dass der Anblick des Heeres von Weißhaupt reicht um dir so viel Angst zu machen dass du zum Verräter wirst.“ rief der Prinz zornig, doch Lannois schüttelte nur den Kopf. „Es geht mir nicht um das Heer. Ich will euch auch nicht töten, nur darum bitten umzukehren und zu eurem Heer zu gehen welches sich auf dem Weg in die Südmark befindet. Überlasst es mir morgen die Schlacht zu führen. Wenn ihr da seid werden wir verlieren.“ „Verlieren? Warum glaubt ihr dass ihr mein Heer zum Sieg führen könnt? Ihr seid der Sohn eines Priesters!“ „Oh, ich habe mich falsch ausgedrückt. Ich meinte nicht die Schlacht morgen, sondern den Krieg insgesamt. Solltet ihr morgen die Schlacht führen würdet ihr euch weigern die Befehle zu geben die nötig sind um zu gewinnen. Ich bitte euch ein letztes mal, kehrt um und geht zu eurer Schwester in Adlerhorst.“ Elrael konnte selbst von weitem erkennen dass der Prinz dem nicht zustimmen würde. Cornelius zog sein Schwert und rief seinen Leibwächtern einen Befehl zu woraufhin sie alle auf die Männer de Lannois' zuritten. Dieser schüttelte nur den Kopf und sah zu wie die Schützen unter seinem Befehl den Prinzen und die Leibwachen niedermachten, wenige Minuten später war alles vorbei und vom Prinzen und seiner Leibwache war nichts mehr übrig. Einer der Männer wandte sich an Lannois „Und was sollen wir jetzt tun? Wie sollen wir den anderen erklären was hier passiert ist? Ihr könnt euch noch nicht allen zeigen, wenn ihr das tut könnte dies alles umsonst gewesen sein.“ „Keine Sorge, wir werden die Schuld auf die Elbae schieben die sich dort im Wald versteckt haben.“ meinte Lannois und deutete zu Elraels Schreck direkt dorthin wo die Elbae tatsächlich versteckt waren. „Tötet sie und platziert ihre Leichen auf der Straße, dann kommt ihr ins Zeltlager und berichtet allen dass ihr leider zu spät wart um den Prinzen zu retten, kommt danach zu mir.“ mit diesen Worten wandte sich Lannois ab und ging zum Heerlager der Somnes während seine Soldaten zum Waldstück stürmten. Elrael sah sich kurz um und gab dann seinen Leuten den Befehl sich in den Wald zurückzuziehen. Sollten die Somnes sie doch verfolgen, in den Schatten des Waldes würde sie nur der Tod erwarten.
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