Warhammer 40K - Feuerstum über Kronus

Die AAR der anderen Art...

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Re: Warhammer 40K - Feuerstum über Kronus

Beitragvon Deadly Shadow » 29. November 2012 18:18

Kapitel XIII: Der cadianische Weckruf


Ungefähr gegen Mitternacht hatten sich gewisse Dinge verändert:
1. Er kannte die Panzercrew der Suzie. Ganz nette Leute eigentlich, auch wenn sie dauernd über ein Thema sprachen.
2. Mehrere Valkyrien brachten Mannschaften und Fahrzeuge, sogar Artillerie. Bald würden sie bestimmt weiterziehen.
3. Ithianisches Bier war...furchtbar. Es machte zwar nicht so betrunken wie man es erwarten würde, aber es war auf andere Weise widerlich berauschend. Aber ein Soldat, der tagsüber zuviel Schreckliches gesehen hatte, gab sich auch damit zufrieden. Arin würde es nicht wundern, wenn die Inquisition das Zeug irgendwann verbieten würde.
Mit dröhnendem Kopf latschte er durch den schlammigen, regennassen Boden. Es schmatzte jedesmal wenn er die Stiefel herauszog. Dass der Boden zur Vertikalität neigte und alles andere irgendwie schwammig aussah, lag an ihm, wie er nach einem anstrengenden Gedankengang feststellte.
Gut, langsam schien der Brei da oben in seinem Kopf wieder klarere Konsistenz zu gewinnen, auch wenn der Boden gerade den Höhenflug antrat und sein Magen zur Trommel einer Waschmaschine umfunktioniert worden war. Voller komischem Zeug.
Äh...
Außerdem...
Oh Mist....

Er begab sich zur nächstgelegenen Wand und stützte sich mit einer Handa b, während sich sein Körper zusammenkrümmte und der Mageninhalt endlich den Weg nach draußen fand.
Es tat höllisch weh und das Zeug brannte immer noch, aber wenigstens hatte die Umgebung aufgehört unscharf zu sein. Hoffentlich...
"Na, Junge? Zechtour überstanden?" Fragte eine vertraute Stimme.
"Nicht...sicher, Sir. Ist sie...offiziell mit dem...Beendigen des Trinkens...oder mit dem Auskotzen beendet?" Erwiderte er in einer Mischung aus Keuchen und Schnaufen."Was machen sie hier?"
"Ich mache den Wachjob, weil die anderen Offiziere scheinbar selber mit Feiern beschäftigt sind, und irgendwo edlen Wein und sowas runtergießen."
Aah...der kalte Regen tat erstaunlicherweise gut. Frische Luft.
"Bitte, um Erlaubnis...mich aussprechen zu dürfen."
"Wie förmlich du im beduselten Zustand bist!" Feixte Silas."Also, Erlaubnis erteilt, was ist?"
Arin sammelte sich, fasste die Welt in klare Konturen zusammen.
"Sind sie wirklich nur ein Sergeant?"
"Was?" Fragte er seltsam scharf.
"Ein einfacher Sergeant, verzeihen sie die Bemerkung, wird doch nicht von der Inquisition persönlich beauftragt. Und ein normaler Mensch kann einen Space Marine nicht so fest schlagen, dass er dann Zeit genug hat ihn mit einem Messer, einem Messer, zu töten."
Silas wartete und beäugte den Jungen.
"Willst du einen klugen Rat hören, Junge?" Fragte Silas, noch während sich der Regen legte und dem ganzen eine erstaunliche Dramatik gab.
"Ja?"
"Stell niemals Fragen. Sie werden dich noch dein Leben kosten."
Arin sparte sich die wenig geistreiche Erwiderung hierfür, er schauderte.
Silas drehte sich um, er zögerte.
"Ach und noch was."
"Ja, Sir?"
"Glückwunsch zur Beförderung...Corporal."
Dann ging er von dannen, in absoluter Stille.

Arin begab sich in das ausgebombte Gebäude, in dem Quartier bezogen war und warf sich mit einem unsicheren Schwung aufs Bett und schlief schlagartig ein.
Am nächsten Morgen plagten ihn die Kopfschmerzen.. Nahezu jeder andere Soldat war entweder frisch und munter oder furchtbar schlecht gelaunt wegen des Bieres. Der eine oder andere schlief gar nicht, Nachwirkungen der Schlacht.
Mort wurde von Varen aus dem Bett getreten. Mort stand vom Boden auf, sah sich kurz um und ging nach draußen, als wäre nie etwas gewesen.

"Ja, das verstehe ich, Milord. Schneller Schlag, den unvorbereiteten Feind vorbereitet treffen."
"Korrekt, Hauptmann, stellen sie nur sicher, dass ihre Kampfgruppe rechtzeitig eintrifft, sodass sie sich mit der unseren treffen kann. Auf dem Weg dahin sind sie dazu befohlen, alles Nötige zu tun, um schnell voranzukommen, alles Andere ist sekundär."
"Verstanden, Milord Gouverneur."
"Der Schlachtplan wird erstellt, wenn wir die Lage genau einschätzen können. Mit den Mächten, gegen die wir antreten, lässt sich nicht im Voraus planen."
"Vollkommen klar, Milord."
Hauptmann Vash seufzte. Und rein ins Getümmel.

"Gut, gut. Rohr und Sichtgeräte blankgeputzt?"
"Check."
"Mechanicus-Psalme von den richtigen Augen überprüft und neu gesprochen?"
"Check."
"Ballistische Daten überprüft, Sichtgeräte kalibriert?"
"Check."
"Feuerwinkel berechnet, Rohr ausgerichtet?"
"Check."
"Geschütz geladen, Luke fest verschlossen?"
"Check."
"Wetter- und Klimadaten angefragt und mit in Feuerlösung übernommen?"
Der Feuerleitoffizier warf die Arme verärgert in die Luft und hielt dem leitenden Artillerieoffizier das Notizbuch vor die Nase.
"Nun sei doch nicht so penibel, Himmel noch! Wir haben das Hunderte Male durchgekaut. Natürlich habe ich die Scheißdaten. Drei Wochen ist es her, dass wir das letzte Mal geschossen haben! Schick das Ding endlich los!"
"Oh. Gut. Na schön..."
"3...2...1...FEUER!"

Der Boden erbebte, als die Artilleriegranate mit ohrenbetäubendem Schall und Rauch in die Freiheit entlassen wurde.
"Guten Morgen, Kanonenfutter! Dies ist der 6:00 Uhr morgens Weckruf!" Schrie der Feuerleitoffizier, er schrie lauter als eigentlich gewollt, doch die Ohren klingelten ihm.
Der Großteil der jetzt zu 100% wachen Motorisierten Infanterie antwortete im stillen, Kopf schmerzendem Einvernehmen mit erhobenen Mittelfingern.
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Re: Warhammer 40K - Feuerstum über Kronus

Beitragvon Deadly Shadow » 27. Dezember 2012 18:34

Spoiler (Öffnen)
Lang ists her, da kam ein Deadly Shadow daher. Jetzt gehts mal endlich weiter.
Und yay, zwei Seiten sinds endlich^^^


Kapitel XIV:Nebel


Mit jeder Stunde, die verging, kehrte auch die Geschäftigkeit und Organisation zurück. Vorbei wars mit der Vorstadtruhe. Soldaten fanden sich bei ihren Zügen ein, Sergeants brüllten und posierten wie die Herren des Univerums, Fahrzeuge fuhren über Schlamm und Straße.

Auf dem Stadtzentrum ging es heiß her. Offiziere auf Podesten und Tischen reichten hier Granat- und Plasmawerfer aus, zwei Spezialwaffen, in denen jeder Soldat geübt sein musste, abgesehen vom Lasergewehr...zumindest wenn man das Glück hatte, überhaupt ausgebildet zu werden. Allerdings gab es auch andere Waffen, die einen diskreten Weg über den Tisch zurücklegten, Finger wurden gekreuzt, es wurde gezwinkert und heimlich wurden unzählige Währungen ausgetauscht.
Den Ersten seiner Truppe, den Arin traf, war Mort. Dieser gehörte zu den Leuten, die auf dem etwas anderen Weg zu einer neuen Waffe gekommen waren.
Einer Schrotflinte.
Ferner hatte er sich unzählige kleine Taschen an den Gürtel gehangen und eine Schärpe aus Patronen verzierte seine Uniform. Man könnte ihn für eine Ein-Mann Armee halten.
"Ah, da bist du ja!" Schau dir diesen Samariter an!" Brabbelte er fröhlich.
Er reichte ihm die Waffe.
Arin hatte die eine oder andere Schrotflinte gesehen, allesamt eher unförmig und klump. Stattdessen war der Lauf eher filigran und gut verarbeitet. Eckige Löcher an den beiden Seiten, vermutlich aus reiner Ästhetik. Der Schaft war schwarz und lag gut in der Hand. Für eine Pump Gun typisch, der Nachlademechanismus den man nach hinten wuchten musste. Eigentlich glich das Ding mehr einem Gewehr.
"Von wo kommt das Schmuckstück denn?" Fragte ein Soldat und lugte dabei von links nach rechts, falls irgendwelche hohen Tiere hinsahen.
"Kronus mein Lieber! Eine der ersten neuen tausend Waffen die in den Manufakturen von Bay kreiert wurden. Die Mechanicus-Jungs haben STK's gefunden."

Die Szenerie wurde unterbrochen, als eine Diskussion zwischen einem Soldaten, der sich auch nicht gerade leise in Szene setzte, und einem Offizieren, der zu den Ausrüstungsoffizieren gehörte.
"Gasmasken?! Wozu zum Geier brauchen wir Gasmasken?"
"Was soll das werden, Soldat? Versuchst du etwa gescheit zu sein?!"
"Ich werd nicht fürs Nachdenken bezahlt, aber selbst ein Schwachkopf würde sich fragen, wofür wir Gasmasken in der Wüste brauchen?"
"Wo hast du das denn aufgeschnappt, Soldat? Brüllte ein anderer Offizier."Das ist Verbreitung klassifizierter Informationen!"
Bevor die Offiziere anfingen ihre Waffen zu zücken, um alles wieder zur Ordnung zu bringen, weil plötzlich Diskussionen unter den anderen Soldaten ausbrachen, knallte es schließlich laut, als Hauptmann Vash die Luke mit maximalem Ärger und Tempo öffnete.
"Was soll der verdammte Lärm!?" Er stierte zu dem ersten Offizier rüber."Was ist los, Mann?"
Der Offizier salutierte umständlich und sein Magen schien eine Umdrehung zu machen, als auch noch Kommissar Gerent auftauchte, der ebenfalls nicht begeistert zu sein schien, weil zwei Offiziere nicht die ganze Meute Soldaten in Zaum halten konnten.
"Es geht um die Ausrüstung, Härr! Dieser Soldat da," er zeigte auf den Beschwerdeführer,"glaubt, dass wir in die Wüste unterwegs sind!"
Vash sah ein wenig verdutzt in die Runde. Er schien sich allen Anschein nach mit Mittagsschlaf beschäftigt zu haben. Zerzaust genug sah er für solch eine Annahme aus.
Alle starrten ihn an. Er sah kurz zu Gerent, der mit den Schultern zuckte.
"Nun gut, Männer. Ihr solltet erfahren, dass dies eine Falschinformation ist, und dass wir nicht in den Westen ziehen. Und nein, dafür wird erstmal niemand erschossen. De Facto hat solch eine Information nie existiert. Wie auch immer."

"Wir ziehen nicht in den Westen. Wir könnten das natürlich tun um die Tau Kampfgruppe, die wir geschlagen haben, komplett zu vernichten, doch Milord Gouverneur hat vor kurzem den Einsatzplan an alle kommandierenden Offiziere losgeschickt. Wir sollen, ohne Umschweife, nach Osten vorrücken....zur Deimos-Halbinsel."

Niemand diskutierte, niemand sprach.

"Gouverneur Lukas Alexander hat vor, die unmittelbare Bedrohung des Chaos auf uns, nein, dem ganzen verdammten Planeten, auszumerzen." Sagte Vash mit dumpfer Stimme."Es geht sogar soweit, dass wir den Posten hier verlassen sollen. Im Zuge unseres Vorstoßes durchqueren wir die östlichen Wälder von Aceria, die zwischen uns und Deimos liegen. Die Sentinel-Rudel, die sich uns vor kurzem angeschlossen haben, haben eine Aufklärungsrunde gedreht und sind dabei auf...gewisse Probleme gestoßen. Allen Anschein ist der Wald westlich von Deimos stark kontaminiert mit...allem Möglichen. Deswegen die Gasmasken. Deswegen die Ausrüstung."
Vash rollte mit den Augen, er schien selber nicht erfreut zu sein. Er hockte sich hin."Seid froh, dass euer Oberbefehlshaber sich die Zeit nimmt, uns überhaupt Ausrüstung hierfür zu schicken. Die meisten anderen hätten uns einfach so durchgeschickt und sich dann keine weiteren Gedanken gemacht." Flüsterte er, außer Hörreichweite von Gerent. Vermutlich die ersten, vollkommen informellen Worte, die er jemals gesprochen hatte.

Stunden später fuhren Kolonnen von Chimären, Basilisken und Leman-Russ Panzern, aus Atha Ithien. Ewigkeiten schienen zu vergehen, niemand sprach.

Das Schlimmste, was man einem ordinären Soldaten eigentlich antun konnte, war, ihm dem Chaos auszusetzen. Auf den Schlachtfeldern des 41. Jahrtausends konnte man Millionen von Tyraniden bestaunen, die auf einen einstürmten. Nicht weniger Orks, die mit ratternden Kriegsmaschinen auf einen zusteuerten. Legionen von Necrons, die einen jederzeit vaporisieren oder häuten konnten.
Doch das Chaos war die Urangst, das große Übel seit dem Bruderkrieg. Das Chaos konnte einen schon durch rohen Einfluss wahnsinnig und paranoid machen, die größten Ängste des Menschen hervorrufen oder Jahrzehnte damit verbringen, ihn langsam aber sicher umzubringen, sei es durch Folter oder durch Opfergabe. Jederzeit konnten Scharen von grauenerregenden Dämonen auf einen strömen, kreischende Maschinen warfen sich auf einen.
Im besten Falle waren es nur Kultisten, Mutanten und Chaos Space Marines.

Wenigstens waren die Soldaten mittlerweile mehr eine Einheit denn ein Haufen verschiedenster Bewohner unterschiedlichster Planeten. Kämpfe schweißten zusammen, und mittlerweile lehnte man sich, wenn auch subtil, zusammen gegen Offiziere auf. Das Problem an solchen gemeinsamen Aktionen war, dass das Erschießen von mindestens 10 Leuten während einer ruhigen Pause meist schwer zu erklären war, selbst in der Imperialen Armee, umso schlimmer beim Kronusregiment wo noch immer an allen Ecken und Kanten "gespart" wurde.
Was man sich auch dann nicht anmaßte, war den Kommissar in Frage zu stellen. Das war ein absolutes Todesurteil. Gerent stand, so unverwundbar wie ein Fels, breitbeinig auf der vordersten Chimäre.

Sie erreichten eine breite Lichtung, wo sich auch die Sentinel-Rudel versammelt hatten. Die Crewmitglieder saßen um ein Feuer, der eine oder andere rauchte gemütlich. Sie standen auf und nahmen Haltung an, als Vash von seinem Panzer ausstieg, zu ihnen stapfte, und mit ihnen sprach.
Einer der Fahrer hob die Hand, wies auf den dunklen Wald im Osten und wedelte waagerecht. Seltsamer Dunst stieg von dem Bäumen aus, schien sich aber keinen Hehl daraus zu machen, sich auszubreiten.
"Der ganze verdammte Wald, Sir! Wir haben die Daten einer Abteilung von Ordo Sepulturum Leuten geschickt, die habens bestätigt. Der Zug sollte da nicht reingehen, solange die nicht alle anständig ausgerüstet sind, ansonsten wird das dass reinste Tollhaus...."
"Verstehe." Erwiderte Vash. Er drehte sich um."Alles, absteigen! Ausrüstung anlegen!"

In dieser Hinsicht gab es nicht viel zu erledigen. Schließlich bestand die Uniform eines Soldaten aus einem Overall, welcher Beine und Arme ebenso bedeckte wie den Körper und das ohne irgendwelche offenen Stellen. Das Ganze konnte einfach über die Stiefel gestülpt werden und die Handschuhe konnten ebenfalls mit den Ärmeln des Overalls verbunden werden, wodurch keine Einflüsse von außen eindringen konnten. Die Gasmaske war eine cadianische, eher kompakte Variante. Sie waren also nicht so plumb und sichtberaubend wie die Varianten aus Krieg oder Armageddon, wo ferner ein Schlauch eine Verbindung mit der Maske und einem Behältnis voll frischer Luft herstellte, was ziemlich hinderlich sein konnte, wenn man versuchte, sich umzusehen.
Das Ding filterte schlichtweg die Luft. Man bekam sicher nicht die sauberste Luft der Welt, doch das war sicher besser, als diesen blassgrünen Nebel einzuatmen. Die Ausrüstung bestand aus zwei Teilen: Der Maske selbst, die alles vom Kinn bis zur Nase verdeckte und einem Visor, welches entfernt an eine Sonnenbrille erinnerte. Arin war recht beeindruckt über die Bedienung. Kleine Schlitze im Helm ermöglichten es einem Soldaten, das Visor einfach "dranzustecken". Die Maske hatte auch Schlitze, wodurch sie an das Visor drangesteckt werden konnte. Die Welt nahm einen leicht gelblichen Ton an, dank der Farbe des Visors und alles wirkte ein wenig farbentsättigt. Mort, der seine Ausrüstung ebenfalls aufgesetzt hatte, checkte, ob bei Arin alles verschlossen und in Ordnung war. Er schlug ihm sachte mit der flachen Hand gegen den Helm und hob den Daumen. Alles i.O.
Arin machte dasselbe bei ihm.
Derweil wurde auch dafür gesorgt, dass alle Fahrzeuge luftdicht verschlossen waren.

Die Infanteriezüge setzten sich auf die Chimären und Panzer, so als wäre nie etwas gewesen. Vashs Kampfgruppe setzte nun Kurs in den Nebel.
Jähe Kälte erfasste Arin, als das Gespinst sich um die Panzer und Männer schloss.

"Irgendwelche Zwischenstationen, Sarge?" Drang Morts Stimme aus einer der Gasmasken.
Erst jetzt fiel Arin auf, dass sich die Scharfschützen nicht großartig von den "normalen" Soldaten unterschieden. Er hatte sie lange nicht mehr mit ihren Binokularen und ihren dreckigen Mänteln gesehen. Er musste sich dann wohl an der Waffenauswahl orientieren, denn die Schrotflinte war nur schwer zu übersehen.
Varen hingegen glaubte er rechts von sich zu haben und Silas war....
"Die Stadt Aen Etheln. War früher mal für den "Adel" von Kronus gedacht, der sich häuslich machte. Mal sehen, was aus den Leuten geworden ist. Wir sind nicht damit beauftragt, wieder Eier zu schaukeln, wenn du das meinst."
....links. Direkt neben ihm.
Diesmal schien das aber nicht für allgemein Erleichterung zu sorgen. Das "Eier schaukeln" hätte die Ankunft an der eigentlichen Front verzögert.

Entgegen aller Erwartungen blühte der neblige Wald nur so vor Leben. Ganze Schwärme von Fliegen, ziemlich großen, grünlichen Wespen und Mücken flogen in der Ferne. Wenn sie dem Zug zu nahe kamen, wurden sie von einem freundlichen Herrn mit Flammenwerfer begrüßt, der sie mit kurzen Feuerstößen grillte und verscheuchte.

Da war allerdings noch mehr. Fernes Tummeln entpuppte sich als Horden von Ratten. Doch anstatt blindlings in eine Richtung zu rennen, schienen sie der Kampgruppe zu folgen. Als würden sie sie für jemanden beobachten.

Und das alles, während sich der Nebel immer mehr schloss.
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Re: Warhammer 40K - Feuerstum über Kronus

Beitragvon Deadly Shadow » 15. Februar 2013 15:43

Spoiler (Öffnen)
Lang lang ists her, da kam ein Deadly Shadow daher, zum Zweiten.
Jopps, es geht wieder los. Ich hatte im ersten Halbjahr Mörder viel zu tun, aber jetzt hoffe ich, wieder konstant Kapitel aus dem Ärmel schütteln zu können :D
Der Gweorgios ist ja mittlerweile zehntausend Kapitel weiter als ich. Irgendwie.

Kapitel XV: Ungesehene Vororte

"Das Ganze, halt!" Rief Vash.
Die Kolonne kam zum stehen. Jähe Unruhe erfasste die Soldaten.
Arin bemerkte, wie Kommissar Gerent von seiner Chimäre sprang und zum Hauptmann ging.
"Was ist los? Warum stoßen wir nicht weiter vor?!" Rief er durch seine Maske.
"Aen Etheln liegt direkt vor uns,kaum mehr als 1 Kilometer. Wir haben nichts von dort gehört und die Funksprüche bleiben unbeantwortet." Während er sprach trabten die Sentinel-Rudel heran. Die Kanzeln waren hell erleuchtet und die beiden Frontfenster waren wie zwei Augen, die sich durch den Nebel
bohrten.
"Ihr habt die Befehle von Milord Gouverneur klar verstanden, Mann! Führt sie also auch aus."
"Nicht, bevor wir wissen, was hier los ist. Und ich werde nich riskieren, die gesamte Gruppe durch die Stadt rücken zu lassen, solange nicht klar ist, wie groß die Gefahr ist."
"Ach? Wirklich? Wir sollten jetzt sofort vorrücken und der Gefahr zeigen, woraus wir gemacht sind! Ich könnte sie für ihr Zögern erschießen lassen."
Jähe Stille trat ein, nur noch fernes Summen war zu hören.
"Ja. Könnten sie. Aber der Gouverneur weiß, dass ich der verdammt nochmal beste hohe Offizier hier bin, den er in kürzester Zeit hätte kriegen können. Er baut auf meine Leistungen. Wollen sie ihm vielleicht erklären, warum ich plötzlich ein Loch im Kopf habe, dass ohne seine Zustimmung gemeißelt wurde? Nein? Gut." Arin staunte nicht schlecht, als der maskierte Kommissar wieder zurückstapfte. Vash schien einen wunden Punkt getroffen zu haben.
"4. und 6. Zug! Antreten, Erkundungsmission! Die Sentinels würden zuviel Aufmerksamkeit erregen!"
Von besagten Zügen kam ein gewisses Murren.
Vash winkte zu den Sentineln, 6 teilten sich in zwei Dreiergruppen auf und bewegten sich in die Richtung, in die Vash zeigte, der Rest ging Richtung Norden und Süden...oder war es Osten und Westen? Oder....
"Der Rest, Stellung aufbauen! Zu allen Seiten sichern!" Die restlichen Infanteristen stiegen ab, schwere Bolter und Maschinenkanonen wurden um die Fahrzeuge in Stellung gebracht.
Vash stieß einen Leutnant an.
"Zug 4 und 6 bekommen mehrSpezialwaffen. Und auch mehr Handgranaten. Die sollen ja vorsichtig dort drin sein."
"Verstanden Sir, wir haben auch noch unsere Scharfschützen hier, Sir!"
Ach verdammt.
"Achja. Silas!" Schrie Vash.
"Ja, Sir?" Fragte Silas und materialisierte sich wie durch Magie hinter ihm.
"Sie standen doch gerade noch dort drü- ach egal. Sie rühmen sich doch immer damit, dass sie und ihre Jungs kilometerweit durch den Nebel sehen können nicht?"
"Ansonsten wären wir weder Scharfschützen noch Späher, Sir."

"Gut. Sie gehen mit Zug 2 und 4." Arin bemerkte, wie Mort seine Hand gegen das Visier schlug. Eine klare Geste dafür, dass sie in der Tinte saßen. Mal wieder. Vash glotzte ihn an."Was sollte das denn?"
"Eine ziemlich fette Fliege, Sir!" Erwiderte er.
Wenig später...

"Nun gut, ihr Derwische, zugehört," begann Leutnant Sualem, ein Tallarner, Führer des 4. Zuges," Aen Etheln ist eine große Stadt ohne Hochhäuser, der Aufbau der Stadt erfolgte in einer Zirkelanordnung, sie vermag wie ein großer Kreis aus dem Himmel gesehen zu sein und dazu kommet ein Vorort. Außer den äußeren Mauern sind keine Befestigungen oder andere Hindernisse zu erwarten, die unseren Pfad blockieren mögen." Der Mann war groß und hager, typisch für die Leute von diesem Planeten. Ein ziemlich großes Krummschwert ruhte in einer altmodischen Scheide. Laut einiger anderer Soldaten hatte Fhalim Sualem seine Tallarn-Uniform nach einigem Zögern durch die cadianische umgetauscht, aber er hätte nur über seine Leiche das Schwert zurückgelassen. Das Gesicht konnte er natürlich nicht erkennen. Er stellte sich den Mann als wettergegerbt und gebräunt vor.
So sahen die doch alle aus, oder?

Die Tallarner hatten eine starke Neigung zum Nahkampf. Vermutlich hatte man deswegen den 4. Zug für den Einsatz beordert, schließlich bestand er zu einem großen Teil aus solchen Leuten. Ihre Bajonette waren länger, die Säbel der Sergeants krummer. Sie unterhielten sich leise und der Masken wegen
dumpf.
"Was, wir sollen uns auchaufteilen? Warum?" Fragte Mort Sergeant Silas, während Sualem weiter in dieser komischen Art weiterfloskelte.
"Er hat Recht, Sir. Wir sindScharfschützen, Aufklärer, keine Supersoldaten, die den Tag retten." Unterstrich Varen Morts Worte ruhig.
"Ja, aber diese Tallarner vom 4. Zug machen so dermaßen viel Heidenlärm und sind so unfassbar unachtsam, dass es mich schon wundern würde, wenn sie 5 Minuten später nicht irgendwo im Sumpf liegend von Ratten aufgefressen werden würden. Ihr beide habt Ahnung davon, was man im Nebel beachten sollte, ihr beide wisst, wie man sich praktisch unsichtbar macht und man so leise wie eine Katze auf Mausjagd ist. Der 6. Zug besteht zum größten aus Elysianern, und denen werden die Knie weich, wenn sie mehrere Kilometer zu Fuß zurücklegen müssen, anstatt von irgendwo abzuspringen. Wie auch immer, Junge, Varen, ihr geht mit dem 4. Zug. Mort und ich mit dem 6."

"Verstanden Sir." Erwiderte Varen.
Mort kam auf Arin zu. Er reichte ihm das Schrotgewehr.
"Hier Mann, wirst du gebrauchen können, wenns hart auf hart kommt." Sagte er.
"Und was ist mit dir? Was ist wenn du angegriffen wirst?" Mort deutete auf Silas, der ein langes, gezacktes Messer mit prüfendem Blick beäugte, wenig später ein Bajonett herausholte und die Gegenstände in beiden Händen wog, so als müsste er sich mit beiden im Nahkampf verteidigen.Und aus irgendeinem Grund schien Arins Frage beantwortet. Er packte das Gewehr und Mort drückte ihmnoch vier Taschen in die Hand. Plötzlich sah er von links nach, rechts und gab ihm noch etwas.
Von diesen Patronen ging ein leichtes, orangenes Glühen aus. Ein großes Feuerzeichen prangte auf ihnen.
"Atem des Imperators. Sei vorsichtig damit. Könnte praktisch sein." Dann machte er sich mit dem Sergeant davon.

Sie waren nun rund einen Kilometer mitden Tallarnern gegangen, die sich tatsächlich laut verhielten, anders als Varen und er.
"Corporal Arin?" Fragte Varen in einer betont höflichen, seltsam sachlichen Tonlage.
"Ja, Corporal Varen?" Erwiderte Arin, genauso formell wie er.
"Klären sie mich bitte nochmal über unsere besondere Begabung auf, die die der wundervolle Sergeant erwähnte." Varen besah sich des Nebels und stellte fest, dass er entgegen der Überzeugung von Silas nichts in diesem Brei erkennen konnte.
"Eine sehr interessante Frage, die ich nicht beantworten kann. Allen Anschein nach ist dieser Nebel unnatürlich und dementsprechend nicht auf die erwähnten Fähigkeiten ausgerichtet, die wir an ihm anwenden sollen."
"Außergewöhnlich und verdächtig, Corporal," er drehte sich um, "Eure Damen sollten sich in wenig leiser bewegen, Lieutenant. Wer weiß, welche Schrecken hier lauern?"
"Schlimmer als Ratten können sie nicht sein." Flüsterte ein Soldat.
"Waren ganz schön fette Ratten, nicht?"
"Wenn man sie gut durchbrät.."
"Ruhe, ihr Hunde!" Zischte Sualem. Er ging vor zu den beiden."Aber ihr beide scheint auch nicht gerade die Heiligen Finder der Oase in der Wüste zu sein? Direkt vor uns möge eine Stadt liegen, wo ist diese?"
Varen zögerte kurz. Gerade als der den Mund aufmachen wollte, sagte Arin:"Direkt vor uns."
Dumpfes, aber aufgeregtes Flüstern machte sich breit. Tatsächlich, im fahlen Schein des Sonnenlichts, dass es wundersame durch die Wipfel der hohen Bäume und den Nebel schaffte, erkannten sie vage Umriss, welche wie eine Mauer aussahen.

Sualem hob die Hand, ballte sie kurz zur Faust und streckte die Hände von sich. Der Zug ging vom Entenmarsch in eine lockere Kampfformation über, die Nerven waren gespannt, die gestaute Energie in den Lasergewehren surrte.
"Jetzt ist es wichtig, Augen aufzubehalten. Ich verabscheue dies urbane Gelände. Ihr beide geht vor."

Varen und Arin sahen sich kurz an. Der jüngere Corporal montierte das Scharfschützenrohr von seinem Lasergewehr ab, es wäre in einem Nahkampf nur hinderlich, er packt den Riemen des Gewehrs und warf es sich hinter den Rücken, stattdessen zückte er das Schrotgewehr und drückte ein paar Patronen rein. Der ältere zückte einen Dolch aus dem Gürtel, prüfte es kurz und steckte es in eine Armscheide.
"Auf gehts." Sie gingen voran, die Tallarner folgten in einigem Abstand.
Durch die Mauer zu kommen war kein Problem, sie war zwar massives Stein, mit einer noch massiveren Betonfüllung (scheinbar war dem Adel nur Beton zu unansehnlich gewesen), doch irgendwetwas hatte sich mit einer dermaßen großen Wucht fortbewegt, dass die Mauer nur nachgeben konnte. So leise wie möglich gingen sie durch die Bresche.
"Wir haben die Stadt erreicht, Wali." Sagte Sualem über Funk.
"Gute Arbeit. Setzen sie den Weg fort, seien sie vorsichtig."

Auch der andere Zug meldete sich, keine Vorkomnisse, sie haben einen enormen Bogen geschlagen, weil der Leutnant nicht auf Silas und Mort hören wollte, sich aber sich doch dazu entschloss, die beiden zu Rate zu ziehen, weil er beinahe in einen Pfuhl voller Ratten gelandet wäre.
"Nun gut, Leutnant. Wir sind drin. Was sollen wir hier machen?"
"Mögliche Gefahren ersehen..." Sualem sah sich um."Also, abgesehen von den offensichtlichen Gefahren, die uns die Welt bereiten könne. Vielleicht wäre es weise, herauszufinden, was aus den Bürgern geworden ist. Dies sind die Vorbezirke der Stadt." Dafür, das dies die Vorbezirke waren, fand Arin, sahen die Gebäude recht interessant aus. Sie waren ziemlich altmodisch und anders als in Metropolen oder gar Makropolen nicht eng aneinander. Alle hatten hier ein Grundstück. Sie hatten ein abgeschrägtes Dach aus Ziegeln, wenige Fenster und eine große Eingangstür. Zumindest das konnte er gerade so erkennen. Das Ganze schien an eine ferne Zeit erinnert.
"Sie planen hoffentlich keine Hausdurchsuchungen." "Das eine oder andere Haus zu durchsuchen gehört leider auch mit dazu, ein ganz bestimmtes wurde
auch dafür ausersucht."
"Oh großartig..." Sagte Varen kaum hörbar.
"Jeder Vorbezirk vermag einen Piazza sein eigen zu nennen, eine Art Stadtplatz, wenn auch nur ein kleiner, der eine Verbindung zum Stadtzentrum darstelle. Der nächstgelegene Piazza, der Ceclanos-Piazza, ist das Ziel. Dort steht eine Art Gemeindehaus, ein großes, zweistöckiges Gebäude mit Eckvorbauten, braun gefärbte Ziegel, kaum zu verfehlen. Sobald wir dies erledigt haben, erstatten wir Bericht. Bis dahin vermögen wir auch sicher zu sagen, ob zumindest die Außenbezirke frei seien. Der andere Zug ist ebenfalls in dieser Form tätig."

Der Nebel lichtete sich erstaunlicherweise ein wenig, so als wäre es geplant gewesen. Anstatt zwei Häuser weiter nach vorne sehen zu können, waren es
jetzt wenigstens 3. Keine große Verbesserung, aber eine Verbesserung. Sie wagten es trotzdem nicht, direkt auf der Straße die zum Piazza führte zu marschieren, sondern schlugen sich durch die mittlerweile rattenverseuchten Gärten und Hinterhöfe.
Auf dem Weg dorthin sahen sie niemanden, hörten niemanden oder erahnten auch nur irgendwelche Aktivität. Vielleicht tilgte der Nebel auch alle Geräusche. Reichlich beängstigend, wie die Gebäude aus dem Nebel ragten und sie zu allem Überfluss alle gleich auszusehen schienen. Man könnte meinen, dass der Zug überhaupt nicht vorankam sondern ständig an einer Stelle verankert blieb.
Arin nahm kurzen Anlauf und schwang sich über einen Zaun, Varen folgte ihm dichtauf. Sie waren etwas weiter als die Tallarner, die sich mit dem urbanem Gelände und all den zu überspringenden Hindernissen kaum anfreunden konnten.
Allerdings hörten die Reihen voll
Häuser hier auf und vor Ihnen erstreckte sich nun...gar nichts. Nichts, was irgendwo emporragen dürfte. Sie hatten es wohl geschafft.
"Endlich. Geben wir nun dem anderen Zug Bescheid." Sagte er. Er hielt seine zwei Finger an die Stelle seines Helms, hinter dem sich das linke Ohr verbarg.
"Leutnant Abernecky, wirvermochten, den ersten Zielpunkt zu erreichen."
"Schön! Worauf wartet ihr noch? Sichert das verdammte Ding, damit wir das Okay für das Weiterbewegen der Kolonne geben können."
"Ich bin immer noch überzeugt,dass wir schnell weiter sollten. Nichts hat sich hier ergeben. Hier ist nichts."
"Ratten sind hier, verdammt! So groß und lang wie ein Laserge-ja, sauber erwischt Jonnes, so groß wie ein Lasergewehr. Aber die Befehle sind klar, langsames, geplantes Vorrücken, so Hauptmann Vash. Außerdem habe ich keine Lust wenn,Moment, was war das-"
Lautes Rauschen ließ einige der Soldaten zusammenzucken.
"Was bedeutet dies, Les?" Der Soldat mit der Funkausrüstung, Verbindungsmann zwischen den Zügen, zog sich das schwere Gepäck vom Rücken und fummelte nervös daran herum.
"Ich tappe im Dunkeln, Wali. Irgendetwas blockiert die Verbindung."
"Kameldung! Verbindung zum 6. Zug wiederherstellen! Ihr beide!" Fauchte er die beiden Korporals an."Beseht euch des Piazzahauses! Als Versammlungsort möge dort eine große Tafel stehen, mit Informationen! Sie werden dort immer ausgehangen!" Arin entschloss sich, nichts zu sagen und wartete, als frischgebackener Korporal, der sich noch immer wie ein ordinärer Soldat fühlte darauf, dass der Erfahrenere von beiden sprach.
"Jawohl. Darf ich erwarten, dass ich entsprechend für den Häuserkampf ausgerüstet werde?" Fragte Varen, Arin zuckte zusammen.

Maske und Maske starrten einander an. Trotz des fehlenden Gesichtsausdruckes konnte man deuten, worüber Sualem gerade nachdachte: Dem frechen Korporal entweder den Kopf abschneiden oder erschießen.
Dann gab er es schließlich auf. Er wedelte kurz.
"Les, mögest du dich um die Funkausrüstung kümmern, du wirst den Plasmawerfer nicht brauchen."

Der Soldat namens Les zögerte, drücke Varen aber schließlich den leise vor sich hin brutzelnden, klobigen Plasmawerfer in die Hand. Varen prüfte die Waffe. Eine typische Waffe in der Armee, genauso effektiv wie auch für den Benutzer gefährlich. Der Werfer war die vielleicht beste Handfeuerwaffe gegen schwer gepanzerte Gegner, sie verschoss Bälle aus ultraheißem Plasma, welche mithilfe eines magnetischen Beschleunigers nach vorne befördert. Der Beschleuniger sorgte ebenfalls dafür, dass die Geschosse auch in der Ballform blieben und das Zeug nicht unkontrolliert Richtung Feind verschossen wurde.
Soviel zu unkontrolliert, aufgrund der Natur ultraheißem Plasmas war die Waffe berühmt für ihre Fähigkeit, schnell zu überhitzen und sogar zu explodieren. Allein die Überhitzung konnte einem Finger und Arme verbrennen.
Von der möglichen Explosion einer solchen Waffe ganz zu schweigen.

Varen nickte und schaltete den Werfer sicherheitshalber aus, hing sich den Riemen um die linke Schulter und nickte Arin zu, die beiden warfen sich über die Mauer und befanden sich nun am Rande des Piazzas. Sie kauerten sich hinter ein ungesund aussehendes Gebüsch.

"Ok, das Gebäude dürfte direkt vor uns liegen. Wir können nichts sehen und ich hoffe inständig, dass irgendjemand da draußen uns auch nicht sehen kann. Ein schneller Spurt vorwärts, vorbei an der Haupttür. Wir versuchen durch die Fenster zu schauen und uns zu vergewissern, dass nicht doch jemand da ist. Danach werden wir sehen, wie wir reinkommen und wie wir alles durchgehen."
Er nickte erneut, ohne weitere Worte standen sie auf und hasteten ins Nichts.
Evil Deadly, das (ehemalige) Böse der VVV und Meister des donnerstäglichen Glückes.

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Re: Warhammer 40K - Feuerstum über Kronus

Beitragvon Deadly Shadow » 20. April 2013 13:39

Kapitel XVI: Die Bewohner der Stadt


Schlitternd und mit röhrendem Atem bahnte sich Arin seinen Weg durch das widerliche Gespinst. Ein Solat, der im Feindesland rannte, kämpfte immer mit dem Gefühl sich auf den Boden zu werfen und Deckung zu suchen. Ein Typ der sich dumm und dämlich rannte wir wie eine beleuchtete Zielscheibe. Der Sprint kam ihm unendlich lange lange vor und für einen kurzen Moment erfasste ihn die Ahnung, dass sie gar nicht dort waren, wo sie eigentlich sein sollten. Das beklemmende Gefühl, irgendwo anders zu sein, nicht mehr in der realten Welt, erfasste ihn.
Varen war auch verschwunden, zumindest im optischen Sinne. Er konnte kontinuierliches Getrappel hören.
Dann verschwand auch das Getrappel.
Bisher war er ziemlich gut darin geesen, eine Nervosität zu verbergen, unter Soldaten, die meist lauter als er waren, war das leicht. Doch jetzt war er alein, mit dem Gefühl, Stunden und Kilometer gerannt zu sein. Und genauso schlagartig wie diese Erkenntnis kam, ragte eine gräulich Backsteinmasse empor. Ovale Fenster sollten Licht in das Gebäude bringen und eine breite Treppe führt zu einer schemenhaften Hauptpforte. Zu beiden Seiten erhoben sich runde Ecktürme. Das musste das Haus der Versammlung sein. Und wie durch ein Wunder saß Varen neben zwei giftgrünen Gewächsen. Arin begab sich erleichtert zu ihn.
"Wo warst du?" Fragte der Sitzende.
"Wie bitte?"
"Du warst mehrere Minuten weg. Du hast an Tempo zugenommen und ranntest vor mir, dann warst du verschwunden und dann tauche ich als Erster hier auf....ist alles in Ordnung?" Fragte er in einem Tonfall, der vermuten ließ, dass ihm die Frage schlagartig in den Sinn kam und irgendwie richtig erschien.
"Äh, ja?" Unterbewusst klopfte er Teile seines Körpers ab und kam sich ziemlich dumm vor.
Aber was war passiert? Sowas ist doch absolut unmöglich. Oder doch nicht?
"Vielleicht halluzinieren wir?"
"Hmmpf, vielleicht. Wie auch immer, ich habe mich umgesehen."
"Und?"
"Gespenstisch leer würde ich sagen."
"Danke, das beruhigt mich sehr." Erwiderte Arin sarkastisch."Also, wir gehen wir vor."
"Wir erledigen diesen dummen Auftrag so schnell wie möglich. Wir schauen ob wir irgendwas brauchbares herausfinden und hauen ab."
"Und wenn wir auf jemanden treffen?"
"Dann schießen wir ihn zu Brei."
"Einen...Zivilisten?" Fragte Arin und er konnte hören, dass er leicht entgeistert klang.
"Abwarten. Ich würde da nicht zuviel Hoffnung setzen. Komm mit, wir steigen durch eins der hinteren Fenster."

Ein breites Fenster an der Nordwestseite wurde mit wenig Diskretion aufgeschlagen. Arin stieg zuerst rein und fand sich in einem ziemlich engen Raum wieder, was in Anbetracht der Maße dieses Hauses ungewöhnlich schien. Vielleicht eine Art Besprechungsraum. Ein t-förmiger Tisch stand vor ihm. Drei Stühle am Kopf, zwei zu beiden Seiten und einer direkt gegenüber von der Kopfseite. Varen stieg ebenfalls ein, sah den Tisch und fasste verdutzt darüber und deutete auf dunkle Flecken auf den Tisch. Arin kamen gewisse Vorstellungen, wer bei einer Bestrafung wo saß. In einem Schrank fanden sich auch die passenden Werkzeuge. Hammer, Sichel, Messer, Zangen. Allesamt noch nicht von ihrem letzten Einsatz gesäubert.
Der Griff um das Schrotgewehr festigte sich während Varen nun das Plasmagewehr bereithielt und zur einzigen Tür ging. Er betätigte den Türknauf, so leise wie es nur ging und stupste die Tür mit seinem Lauf an um sie immer weiter zu öffnen, Arin trat zu seiner Seite und deckte den Bereich zu Varens Rechten während dieser in den Korridor sah. Auch hier war der Nebel allgegenwärtig, setzte sich aber auf dem Boden ab. Jedes Mal wenn Varen einen Schritt in den Korridor machte, erklang ein widerliches, schmatzendes Geräusch.
Niemand schien hierzusein, während sie den Korridor Richtung Süden nahmen. Varen wagte es immer noch nicht, den Werfer anzuschalten.

Der Versammlungsraum war wirklich groß, mehr ein kleiner Saal oder sowas. An der Nordseite war eine leicht erhöhte Holzplattform mit Podest und großer Tafel, wo auch einige Zettel drangeklebt worden waren. Davor aufgereihte Stühle, wie in einer Kirche ohne Kirchbänke. Fahles Licht drang aus den ziemlich schlampig verhangenen Fenstern.
An sich klang das alles ganz normal, wenn es nicht gewisse Details gab, die schnell ins Auge fielen.
Zum Beispiel die verrotenden, von Fliegen umnachteten Kadaver, die von der Decke hingen oder kurzerhand an die Wände genagelt worden sind. Oder die Fackeln, die grün leuchteten.

Die Tafel voller Notizen war nicht besser. Von rechts nach links waren sie wohl nach Datum geordnet.
Es fing ganz normal an:
Georgios der Landwirt auf dem Cecla-Platz braucht dringend ein wenig Abhilfe, er würde auch gut zahlen.

Wir brauchen dringend noch Männer und Frauen, die sich für die Freischar melden. Kürzlichen Sichtungen zufolge sind Krootherden wieder im Begriff, näher an den Wald zu rücken.


Dann allerdings wurde es interessanter:
Alle Bewohner, die Verwandte auf den Landgütern auf der Deimos-Halbinsel sind dazu aufgefordert, diese zu kontaktieren und sich nach ihrem Wohlbefinden zu erkundigen. Dass Verlassen der Stadt Richtung Osten ist verboten, solange die Freischar nicht die genauen Umstände erörtert hat!

Wegen der neuesten Sichtungen von komischen Gestalten und dem Auftauchen des Nebels sind alle Bürger aufgefordert, weiterhin zu Hause zu bleiben.


Dann wurde es seltsamer:
Vor kurzem tauchten kranke Menschen im Osten auf. Jeder Bewohner ist darum gebeten diese, so siechend und hifslos sie auch aussehen mögen, zu meiden, auch wenn ihr sie alle am liebsten umschnetzeln wollt. Wir verstehen die Bedenken.

Der gute Fürst Tainos wurde hiermit gehängt, weil seine Zuvorkommenheit dafür sorgte, dass die Siechenden reinkommen. Alle seien der Krankheiten gewahr, die sich verbreitet.


Doch der Spaß fing erst an:
Fürchtet euch nicht, Kinderlein. Die Pest ist kein Fluch, sondern ein Segen. Wir empfangen einen neuen Segen der uns vor dem Bösen, den Kroot und den Tau schützen wird!

Der ehrenwerte Fürst Aleksander wird heute angehört. Bitte bringt alle Scheren oder andere scharfe Gegenstände mit, damit auch jeder ein Stück seiner Gedärme bekommt und niemand leer ausgeht.

Gedenket, dass das Leben sprießet, auch wenn es Ratten und Fliegen sind! jeder Schädlingsbekämpfer kann mit Wohlwollen gefangengenommen, zu den Ratshäusern gebracht und dort dann geopfert werden. Es ist eine gute Tat.

Unsere neue Kirche erfreuet sich großer Beliebtheit. Zeigt eure Zuneigung, indem ihr eure Eingeweide offenbart.


Und schließlich eine wundervolle, große Notiz:
Der Verpester komme, der Wille geschehe. Unsere treue Gemeinde ist gesegnet und jeder wird die schreckliche Freude des Lebens auf diesem Planeten fühlen können. Verschließt euch nicht vor den herrlichen Legionen des Chaos und den Kreaturen die wandeln, denn wir sind eins.


Die beiden Korporals nahmen die Notizzettel ab. Die Frage, was hier wohl los sei, wäre damit wohl geklärt.
"Der Imperator segne Gouverneur Alexander, dass er uns die Gasmasken geschickt hat. Wer weiß, was uns passiert wäre, wenn wir ohne die reingegangen wären."
"Sprechen die von einem Chaosgott?" Fragte Arin erstaunt. Für ihn war das komplett neues Territorium. Natürlich war er bei seinem ersten Einsatz dem Chaos begegnet, den Chaos Space Marines, den Kultisten und auch dem einen oder anderen Dämon vielleicht, aber jetzt merkte er erst wie wenig er wusste.
"Aye. Nurgle. Der Gott der Seuchen und des Lebens...in gewisser Hinsicht. Er erfreut sich am Leben in allen Aspekten und das gilt auch für Krankheiten verbreitende Mistviecher. Das erklärt die riesigen Ratten die wir gesehen haben und die Fliegen. Es heißt, sie seien seine Spione."
"Dann kann man wohl kaum davon sprechen, dass wir unangekündigt kommen."
"Nein, wohl kau-"

Weiter kam er nicht, denn plötzlich ertönte ein lautes Pochen.
"Was?"
"Pscht, hörst du nicht?"

Die beiden duckten sich. Varen hielt einen Zeigefinger an den Gasfilter.
Ferne Stimmen waren zu hören. Sie klangen wie eine Mischung aus lauter Predigt und Wehklagen. Und dann noch mehr Pochen, diesmal kam es von den Treppen. Zu beiden Seiten der Plattform führten Treppen scheinbar zu einem weiteren Saal, gemessen daran, wieviel Nebel da herausquellte.
Doch jetzt entstieg etwas oder jemand dem Nebel.
Und aus einem wurden drei. Dann sechs, dann 12 und immer mehr.
Sie sahen nicht gerade gesund aus. Sie waren wie Bauern, Adlige und Stadtbewohner gekleidet, doch die Kleidung war heruntergekommen, die Haut wirkte bleich und pergamentartig und bei einigen hing das Fleisch in Fetzen ab. Dem Vordersten fehlte der größte Teil des Kopfes, so als hätte man ihm diesen abgebissen.
Sie standen zwar aufrecht, aber sie wankten und schlurften.
Und sie kamen die Treppe hinunter. Die beiden Imperialen wichen zurück.
"Oh Mist. Zombieseuche!"
"Bitte?" Fragte Arin verwirrt.
"Es gibt eine Krankheit, die man Seuche des Unglaubens nennt...wenn man davon infiziert wird, wird man zu einem hirnlosen Monster. Einen Zombie. Kennst du nicht all diese uralten Erdenfilme?"
"Nein!"

Die Zombies bahnten sich mit langsamer Geschwindigkeit den Weg nach unten. Es sah wie eine Art Schlurfsprint aus. Varen und Arin wichen zur Tür zurück. Die war verschlossen.
"Mal wieder typisch!" Rief Varen.
Arin biss die Zähne zusammen, als ein besonders aufdringlicher Bewohner näher kam, der setzte plötzlich zu einem richtigen Sprint an.
Er riss das Gewehr hoch und zog den Abzug durch. Ein lauter Knall ertönte und der Lichtblitz blendete Arin.
Die Ladung Schrot traf fast den gesamten Oberkörper, der Zombie wurde zurückgeschleudert, während die Wut der Ladung den Körper zerriss. Eitriges Blut prasselte auf seine Uniform. Er rammte den Nachlademechanismus nach hinten, wodurch die ausgeschossene Patrone rausflog.
Wahnsinn, daran konnte er sich gewöhnen. Er fackelte nicht lange, und schoss weitere Ladungen ab. Er konzentrierte sich darauf, den Schaden schön zu verteilen, den die Zombies tanzten jedes mal zurück, wenn sie getroffen worden waren. Aus irgendeinem Grund könnte er das den ganzen Tag machen. Doch der Ernst holte ihn schnell zurück. Varen fummelte immer noch an dem Schloss herum.
"Sag mal...hast du da eigentlich einen Leuchtstab oder einen Plasmawerfer in der Hand?!" Rief er schließlich als ein weiterer Zombie seines Kopfes beraubt wurde.
"Hä was, oh ja stimmt." Varen hob den Plasmawerfer und schaltete ihn an. Ein lautes Summen erklang und blaues Glühen erfüllte den Bereich vor der Tür.
Varen schoss kurzerhand auf das Schloss. Die Energiekugel schoss ein Loch rein, massives Holz wurde wirklich überbewertet. Mit der linken Schulter drückte er sich gegen die Pforte und sie ging endlich auf.
"Raus hier, schnell!" Varen zückte eine Granate, zog den Stift raus und warf das Ding direkt vor die langsam näherkommende Menge.
Verfolgt von einem Feuerball setzen die beiden Soldaten zum taktischen Rückzug an.
Evil Deadly, das (ehemalige) Böse der VVV und Meister des donnerstäglichen Glückes.

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