"Vikings" TV-Serie

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Re: "Vikings" TV-Serie

Beitragvon Pastete » 6. Januar 2017 22:53

Ne du verstehst mich falsch. Mir geht es nicht um Historizität. Ragnar Lodbrok ist übrigens Semihistorisch. Seine Söhne sind ja historisch verbürgt, seine Existenz wird daher angenommen, genauso wie bei der dänischen Königsfamilie die Grenze bei Gorm dem Alten gezogen wird, obwohl es vermutlich noch weiter zurückgeht.
Nichtsdestotrotz sind natürlich die Legenden wat freies.
Und wenn du halt das Ambiente von den Originalen kennst und wie das beispielsweise der Film Beowulf recht gut rübergebracht hat, dann fragst du dich schon was die daraus gemacht haben. ^^
Aber ich glaube so haben das Fans von verfilmten Dingern häufig. Ist eher selten, dass man nicht enttäuscht wird, und wer das Original nicht kannte, kann sich daher auch nicht ärgern.

Diese Bäder, diese Chinesin, dieses Esotherikzeugs, Loki nachdem er zum religiösen Fanatiker abdriftet, Ragnar, der einfach merkwürdig wird, und vor allem auch dieser Priester, bei dem ich nie begriffen habe, warum die ihn überhaupt drin hatten, und erst recht nicht, wie um Odins Willen er zu einer der Hauptfiguren wurde... I could go on and on. :strategie_zone_400:

Es hätte halt so schön und stilvoll sein können. :strategie_zone_305:
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Re: "Vikings" TV-Serie

Beitragvon Fairas » 6. Januar 2017 23:14

So gesehen gab es auch viele Dinge die mich an Vikings gestört haben, die Chinesin gehört beispielsweise ebenfalls dazu.

Allerdings bleibt Vikings mangels besserer oder überhaupt irgendwelcher Alternativen halt top. Gut es könnte auch grottenschlecht sein aber ist es nicht.

Was meinst du mit Originalen? Was ist das Original von Vikings?
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Re: "Vikings" TV-Serie

Beitragvon Titus Pullo » 6. Januar 2017 23:36

Da haben wir sie wieder die ewigen Nörgler! Mag ja sein, dass man mit dem einen oder anderen PERSÖNLICH nicht klar kommt. Z.B. Tätowierte Wikinger deshalb mangels besseren Wissens als unhistorisch abtun zu wollen. Der informiere sich bitte bspw bei den zeitgenössischen Reiseberichten des Ibn Fadlan (ja den Harvey wirklich gegeben) und seiner mitunter recht bildhaften Beschreibung der von den "Fingerspitzen bis zum Kopf tätowierten Nordmänner. Seid nicht immer päpstlicher als der Papst.
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Re: "Vikings" TV-Serie

Beitragvon John Doe » 7. Januar 2017 03:30

Titus Pullo hat geschrieben:Da haben wir sie wieder die ewigen Nörgler!

Pastete hat nur seine Meinung (in etwas ungeschönter Art, zugegeben) über die Serie geteilt, der Beißreflex ist Fehl am Platz.

Fairas hat geschrieben:Auch andere "historische" Serien wie Rome sind nicht akkurat. Abgesehen von den beiden Hauptcharakteren sind auch einige Handlungsstränge der historischen Persönlichkeiten (Cäsar etc.) schlichtweg falsch, stört mich aber nicht, die Serie ist einfach großartig!

Hm, also Rome ist wohl die authentischste Historienserie überhaupt, da nimmt sich Vikings mehr Freiheiten. Was natürlich per se kein Problem ist, wenn man die Serie unterhaltsam findet, bei mir funkt's halt nicht und die Freiheiten machen sie für mich zusätzlich unattraktiv. ;) Ich habe auch nicht genug gesehen, um sie durchgehend beurteilen zu können, daher kann ich mich der Paste nicht anschließen.
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Re: "Vikings" TV-Serie

Beitragvon Way of Blücher » 7. Januar 2017 11:16

Hm, also Rome ist wohl die authentischste Historienserie überhaupt, da nimmt sich Vikings mehr Freiheiten.


Stimmt. Rome 2 war nicht nur eine der teuersten TV Serien überhaupt, sondern auch bemüht möglichst nahe an die Historie zu kommen. Dass sich Historie und Spannung gegenseitig fast ausschließen, halte ich für nicht richtig. Natürlich darf man sich gewisser Freiheiten bedienen, denn die Theaterbranche baut viele Geschichten gerne auch über die Charakterentwickelung der Archetypen, Prototypen, Antipathien, Soziopathien und Antagonisten in ihrem Verhältnis zueinander auf.
In Rome z.B.: wurden die "Demokraten" (Reste des souveränen SPQR) als die reinen dargestellt. Den Brutus haben die ja fast wie einen Heiligen sterben lassen. Und Pompeius Magnus wie einen liebenswürdigen, alten Philanthropen. Kurz um: In der Charakterdarstellung war Rome sicher überhaupt nicht authentisch, aber der Rest passt schon im großen Kontext.


Zurück zum Threadthema:


pastete hat geschrieben:Diese Bäder, diese Chinesin, dieses Esotherikzeugs, Loki nachdem er zum religiösen Fanatiker abdriftet, Ragnar, der einfach merkwürdig wird, und vor allem auch dieser Priester, bei dem ich nie begriffen habe, warum die ihn überhaupt drin hatten, und erst recht nicht, wie um Odins Willen er zu einer der Hauptfiguren wurde...


Ich denke, dass das mit den Bädern auch schon passt, denn gerade die südenglischen Reiche wie Kent (jütisch), Wessex und East Anglia verfügten über nahe zu unzerstörte, "frisch" verlassene Civitas und Kleinstädte. Nach dem Untergang Roms waren die Machtverhältnisse auf der Insel, verhältnismäßig zu Festland, schnell geklärt und daher wurde auch weniger direkt durch kriegerische Handlungen zerstört.

Die "Chinesin", die wahrscheinlich ehr eine einfache Hunnin gewesen war und ihre "Ich bin eine Tochter des Kaisers" - story erfunden hat, könnte auch passen, denn viele Nordmännerstämme hatten sich Sklaven gehalten und auch mit diesen gehandelt. Auf ihren Raub- und Entdeckerzügen durch Osteuropa haben sie sicher auch ein paar Hunnen/-innen aufgeschnappt.

Naja, Floki ist halt als abgedrehter Typ dargestellt, vor dem allerdings sogar der Seher sich unterwirft, weil er meint, dass Floki direkt mit einer Gottheit im Bunde ist.

Jupp, auch wenn die Macher der Serie versuchen die Entwickelung und das Schicksal ihres Ragnars logisch darstellen zu wollen, erscheint der mir für einen großen Kriegerkönig am Ende doch zu weltverdrossen und weinerlich. Für jemanden, der von sich behauptet, dass ihm das alles ungewollt zugefallen ist, haben die Macher aber später blicken lassen, dass er vieles sehr genau berechnet hat,
wie z.B. die Erniedrigung Flokis.

Der Priester Athelstan ist eine Art Minijesus, der ist absolut fromm, wissbegierig, gebildet, gelehrt, gutherzig und ehrlich. Also so ziemlich in allen Charaktereigenschaften das genaue Gegenteil der meisten adeligen Herrscher bei den Wikinger, Engländern und all den anderen Fürsten jener Zeit.
Die "Liebe" der beiden "außergewöhnlichen" Machtmenschen König Eckbert und Ragnar besteht darin, dass er so ziemlich der einizge ist, dem sie vertrauten und vertrauen konnten, ganz zu schweigen davon, dass beide ihre größten Siege und persönlichen Triumphe dem Priester zu verdanken hatten. Er war Balsam für ihre Seelen. Ein häufiges Motiv in christlichen Messen, den Schafen (Gläubigen) die Seele zu erleichtern.
Für den König war der Priester das Tor zum Wissen über das römische Reich und die Legionen, für Ragnar war er der Schlüssel zu neuen Welten und auch so ziemlich der einzig wahre Freund, den er je gehabt hat. (Neben Floki).
Insgesamt stellt Athelstan das reine Christentum dar und warum vllcht. diese neue Religion ehr von den Adeligen in die entlegensten Regionen getragen wurde.

Natürlich sehr ahistorisch, aber wie gesagt, der Priester stellt nun mal den Archetypen des frühmittelalterlichen, wahren Christen dar.
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Re: "Vikings" TV-Serie

Beitragvon Wüstenkrieger » 7. Januar 2017 11:25

Auch wenn es unpolitisch ist, du hast hier Schreibverbot!!!

Das es dir versehentlich einmal passiert ist, habe ich ja noch gutmenschelnd ignoriert - nachdem du selber später festgestellt hast, dass es im Forum "Historisches" ist. Aber nun weiter zu posten ist mehr als dreist! Wenn ich hier in der SZ selber eine Ansage machen muss, dann es diese defakto das 11. Gebot!!!

4 Wochen Denkpause. Beim nächsten Mal erfolgt ein dauerhafter Ausschluss aus der SZ!!!
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Re: "Vikings" TV-Serie

Beitragvon Pastete » 7. Januar 2017 17:33

Fairas hat geschrieben:Was meinst du mit Originalen? Was ist das Original von Vikings?

Ich habe einige der Sagen gelesen, das meine ich damit. Und die geben einem ein deutlich anderes Ambiente. Und die erste Saison (an die ich mich aber kaum mehr erinnere) fand ich damals noch ok, weswegen ich weitergeschaut hatte.
Dass Vikings im Vergleich zu den wenigen Alternativen das beste ist, mag sein. Rome habe ich übrigens nicht gesehen. Dass historische Serien wirklich gut sind, ist ja eher eine Ausnahme generell. Manchmal ist Storytelling Müll, manchmal das Budget ein Problem.
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Re: "Vikings" TV-Serie

Beitragvon John Doe » 7. Januar 2017 18:11

Pastete hat geschrieben: Rome habe ich übrigens nicht gesehen. Dass historische Serien wirklich gut sind, ist ja eher eine Ausnahme generell. Manchmal ist Storytelling Müll, manchmal das Budget ein Problem.


Das solltest du nachholen. :strategie_zone_5: Eine der besten Serien dieses Jahrhunderts.

Und es gibt noch einige, die ich zumindest unterhaltsam fand, auch wenn sie teilweise nicht akkurat sind, so wie Deadwood, Borgia, TLK, und Marco Polo (die besonders).
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Re: "Vikings" TV-Serie

Beitragvon Pastete » 7. Januar 2017 21:45

Ja, Marco Polo und Borgia haben mir auch sehr gefallen. Bei Borgia ist ja vieles recht historisch oder basiert zumindest auf Gerüchten jener Zeit. Schade dass die Serie abgebrochen wurde, ehe Caesare Borgia (gewissermaßen das macchiavellistische Ideal) so wirklich von der Leine gelassen wird. Bzw. fallen mir jedenfalls keine größeren Unhistorischen Dinger da auf.

Deadwood weiß ich nicht mal was das ist?
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Re: "Vikings" TV-Serie

Beitragvon Titus Pullo » 8. Januar 2017 13:36

@Pastete

Das was wir von den Wikingern zu wissen glauben haben doch Jahrhunderte später (erst im 13. Jhr) auch bloß englische Mönche aufgeschrieben. Die Wikinger selbst haben Ihre Sagen, Mythen und sämtliches Wissen ausschließlich mündlich weiter gegeben. Jedenfalls sind mir aus dem betreffenden Zeitalter der Wikinger (9.&10. Jhr) keine direkten Quellen bekannt. Zudem handelte sich sich bei der hier jetzt mehrmals angeführten Sogenannten Beowulf Saga weder um eine Überlieferung der Wikinger, da erklärter Maßen angelsächsischen Ursprungs, noch passt es zeitlich in den Kontext. Es ist sehr schwer bei solchen Voraussetzungen einer Serie Historizität nachzuweisen, als auch absprechen zu wollen.

Anders verhält es sich dabei bei der Serie Rom. Obwohl besseren Wissens hat man sich hierbei scheinbar bewusst einiger Fiktionen bedient. Nur mal zwei Bsp. 1. gab es keinen Quintus Pompeius, diese Person ist frei erfunden. Selbiges trifft auf die Liason zwischen Marcus Antonius und Atia von den Juliern zu. Darum und weil es noch diverse andere Geschichtsbeugungen bei dieser Serie gibt, kann man auch hierbei nicht von vollkommener Historizität sprechen. Das tat der Serie meiner Meinung nach aber kein Abbruch, da sie in vielen anderen Bereich sich dafür sehr nah am aktuellen Stand der Wissenschaft bewegt und sämtlichen konkurrierenden Produktionen vor allem aus Hollywood um Meilen voraus ist.
LG Titus Pullo

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Re: "Vikings" TV-Serie

Beitragvon Pastete » 8. Januar 2017 15:10

Nope.

https://de.wikipedia.org/wiki/Isl%C3%A4ndersagas
https://de.wikipedia.org/wiki/Edda
https://de.wikipedia.org/wiki/Saxo_Grammaticus

3 Beispiele.
Häufig von Mönchen niedergeschrieben, da sie des Schreibens kundig waren, das ja, aber deswegen erst recht nicht ihre Erfindung, da heidnisch, sondern vorher mündlich tradiert.
Dann gibt es noch Runensteine, denen es zu verdanken ist, dass bsw. Gorm der Alte als Urheber des kleinen Jellingesteines als erster historisch gesicherter König Dänemarks gilt, die vorigen nur als semihistorisch und dann natürlich noch Ausgrabungsmaterial.

Beowulf ist eine angelsächsische Sage und emuliert nur die skandinavischen. Ich habe nie anderes behauptet. Ich habe gesagt, dass der Film Beowulf die Atmosphäre besser eingefangen hat als die Vikings-Serie. Und selbst die war so weit ich mich entsinne in der ersten Saison nicht so schlecht, wobei ich mich ehrlich gesagt daran nicht mehr genau erinnere. Nervig wurde das für mich, als Ragnar natürlich im Alleingang das Segeln in die Hochsee erfindet, zum Superman wird, bei den Vikingern ohne ihn fast gar nix läuft und so weiter und so fort. Als er noch verglichen zum Jarl ein kleiner Wicht ist, ist es hingegen noch recht gut. Mir geht es wirklich nicht so sehr um Historizität wie um Authentizität. Meinetwegen darf man so viel biegen wie man will, wenn's dem Storytelling dient. Wenn es aber schlechter wird als das Original, und genau darauf will ich hinaus, dann werde ich logischerweise enttäuscht.
Zu Rome kann ich wie gesagt nix sagen.
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Re: "Vikings" TV-Serie

Beitragvon Ladejarl » 8. Januar 2017 17:21

Titus Pullo hat geschrieben:@Pastete
Anders verhält es sich dabei bei der Serie Rom. Obwohl besseren Wissens hat man sich hierbei scheinbar bewusst einiger Fiktionen bedient. Nur mal zwei Bsp. 1. gab es keinen Quintus Pompeius, diese Person ist frei erfunden. Selbiges trifft auf die Liason zwischen Marcus Antonius und Atia von den Juliern zu. Darum und weil es noch diverse andere Geschichtsbeugungen bei dieser Serie gibt, kann man auch hierbei nicht von vollkommener Historizität sprechen. Das tat der Serie meiner Meinung nach aber kein Abbruch, da sie in vielen anderen Bereich sich dafür sehr nah am aktuellen Stand der Wissenschaft bewegt und sämtlichen konkurrierenden Produktionen vor allem aus Hollywood um Meilen voraus ist.


In einem Punkt muss ich dir widersprechen. An die Figur in der Serie kann ich mich jetzt direkt zwar nicht mehr erinnern, aber einen Quintus Pompeius hat es wirklich gegeben. Es sind sogar mehrere Personen mit diesem Namen überliefert. Unter anderem ein Quintus Pompeius Rufus, der zwischen 59 und 54 v. Chr. Münzmeister und 52 v. Chr. Volkstribun war. Seine Schwester war übrigens zeitweilig mit Caesar verheiratet. Nicht so klar ist allerdings, ob dieser mit dem Pompeius Rufus identisch ist, den Caesar im Bellum Africanum erwähnt (85, 7).

Jörg Fündling: Pompeius [I 7]. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 10, Metzler, Stuttgart 2001

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Re: "Vikings" TV-Serie

Beitragvon Fairas » 8. Januar 2017 17:36

@Pastete:

Ich hab mal nach dem Beowulf Film gegooglet und musste feststellen es gibt verschiedene. Kannst du bitte mal sagen welcher genau?
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Re: "Vikings" TV-Serie

Beitragvon Titus Pullo » 8. Januar 2017 21:16

@ Ladejarl! Kannst ruhig wiedersprechen, ist ja Dein gutes Recht! Ändert aber nichts daran, dass Pompeius Magnus nur zwei Söhne namens Sextus und Gnaius hatte! Die Person Quintus Pompeius (bitte auf den Kontext, als Sohn des Pompeius Magnus) ist komplett frei erfunden.
Zuletzt geändert von Titus Pullo am 8. Januar 2017 21:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "Vikings" TV-Serie

Beitragvon Titus Pullo » 8. Januar 2017 21:39

@ Pastete! Wie gesagt, direkte Überlieferung seitens der Wikinger gibt es nicht. Die erwähnten Sagas sind wie gesagt 200 - 300 Jahre später durch Mönche niedergeschrieben worden. Wie viel sich mündlich in dieser Zeitdauer von wem zu wem auch immer an Wahrheit davon tatsächlich in diese Sagas gerettet hat ist darum nicht ohne Grund skeptisch zu betrachten. Ich würde diese Erzählungen ehr mit den Legenden König Arthurs vergleichen, denn ein Quantum Wahrheit wird schon enthalten sein. Vieles aus der heidnischen Welt der Nordmänner war nach der Christianisierung und 300 Jahre später längst vergessen. Und das Runen bestenfalls kurze mitunter oft zusammenhanglose Informationen liefern, sollte jedem klar sein, der den Begriff nicht nur vom Hörensagen her kennt. Es wurden auf Ihnen i.d.R. Informationen zu Familiennamen und entsprechenden Abstammungen aufgeführt. Das war es auch schon. Für ausführliche Geschichtsschreibung wie z.B. In griechisch oder Latein, war das Runenalhabet viel zu primitiv. Was gleichzeitig die Erklärung dafür ist, dass es keine schriftlichen Überlieferungen der Wikinger gibt.
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