"Vikings" TV-Serie

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Re: "Vikings" TV-Serie

Beitragvon Fairas » 6. Juni 2017 18:28

Bei den Söhnen von Ragnar stechen zum einen Björn hervor (einfach weil er schon von Anfang an dabei ist) und Ivar. Die anderen Söhne sind ein Einheitsbrei von denen Ivar sich eben abhebt, Ich wüsste spontan nicht mal die Namen der anderen Söhne.

Ich weiß es ist Geschmacksache aber den Unterhaltungswert von Vikings würde ich schon höher ansiedeln. Was soll 2/10 denn bedeuten? Wenn man z.B. absoluten Top-Serien wie Game of Thrones oder Breaking Bad mit 10/10 bewerten würde, kann man Vikings nicht so eine schlechte Wertung geben. Da gibt es noch 100mal schlechtere drittklassige Müllserien ;)
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Re: "Vikings" TV-Serie

Beitragvon Pastete » 6. Juni 2017 21:41

Wie gesagt rein subjektiv und die erste Saison würde ich wohl deutlich höher werten. Der größte Schmarrn kam ja erst später.

Bjørn sticht noch halbwegs hervor, stimmt schon. So weit habe ich nicht geguckt, dass ich die anderen erwachsen gesehen habe. Der hat gerade auch mit seinem Plünderzug durch Spanien und Italien einiges geleistet.
Ivar Benløs war auch krass drauf, aber Sigurd Schlangenauge mindestens ebenso. Halfdan Weißhemd und Ubba sollten auch was hergeben, haben sich auch sehr in die englische Erinnerung eingebrannt.
Erik und Agnar hätten auch was hergegeben, vor allem, weil sie sterben. Agnar wird in einer Schlacht gegen Eysteinn, dem König Schwedens getötet, Erik gefangen genommen und bekommt dessen Tochter angeboten. Er will aber nach einer solchen Niederlage nicht mehr weiterleben und wird aufgespießt.
Hvitserk ist wohl der einzige den man weglassen kann, zumal der vermutlich mit Halfdan identisch ist, der dessen Namen als Spitznamen hatte.

Will damit nicht sagen, dass die Serie historisch sein muss (wollte sie ja eh von Anfang an nicht, da sie sich in "Kattegat" ansiedelt und "Norwegen", weil der durchschnittliche Amerikaner Vikinger wohl eher mit Norwegen in Verbindung bringen wird), aber dass da viel Potenzial verloren gegangen ist. Bei anderen Charakteren (Rollo/Rolf Gangr & Harald Zaushaar) auch.

Ne ich bin pingelig. Bei Breaking Bad gibt es erst später die Bestnote. Irgendeine Saison am Anfang war noch ziemliches Mittelmaß.
Vikings kann bei mir halt auch in keiner Kategorie überzeugen. Schauspielerei nicht, Storyline nicht, Charaktere auch nicht, und restliche Umsetzung auch nicht. Aber der anfängliche Kampf gegen den Jarl war noch richtig gut, auch wenn die ihn gleich von Anfang an zu einer Person aufgebauscht hat, die natürlich die Hochseeschifffahrt erfindet (warum nicht gleich das Rad?!).
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Re: "Vikings" TV-Serie

Beitragvon John Doe » 23. Juni 2017 20:54

Pastete hat geschrieben:Ne ich bin pingelig.


Bist du nicht, ich bin grad in Staffel 4 und hab beim bdsm-dungeon und dem Berserker fast schon lachen müssen. ;)

Unabhängig davon gibts halt auch einfach Charaktermotivationen, die nicht klar werden. Wieso die Wikinger in der Serie zum Beispiel so eine Abneigung gegen Christen haben, was historisch ja wohl eher nicht der Fall war. Das zieht sich durch alle Staffeln und scheint eher fanservice zu sein.

Zumindest sind einige der Schauspieler gut, wenn auch viele der Hauptcharaktere eher blass sind.
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Re: "Vikings" TV-Serie

Beitragvon Fairas » 24. Juli 2017 14:10

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Re: "Vikings" TV-Serie

Beitragvon John Doe » 7. September 2017 23:52

Ich weiß nicht ob das hier feehl am Platze ist, aber da es in die Periode passt: Soll ein vergleichsweise akkurater Film sein.

Ich hab ihn mir noch nicht angesehen, aber falls jemanden sowas interessiert schadet der link ja nicht, auch wenn es nicht die Serie ist.
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Re: "Vikings" TV-Serie

Beitragvon Str4tege » 31. Oktober 2017 02:11

John Doe hat geschrieben:
Pastete hat geschrieben:Ne ich bin pingelig.


Bist du nicht, ich bin grad in Staffel 4 und hab beim bdsm-dungeon und dem Berserker fast schon lachen müssen. ;)

Unabhängig davon gibts halt auch einfach Charaktermotivationen, die nicht klar werden. Wieso die Wikinger in der Serie zum Beispiel so eine Abneigung gegen Christen haben, was historisch ja wohl eher nicht der Fall war. Das zieht sich durch alle Staffeln und scheint eher fanservice zu sein.


Zu dem Christenhass. Möglicherweise waren die ganzen Vikingerraids ein Religionskrieg, oder aber hatten zumindest eine stark religiöse Note. Eine der ersten großen Angriffe war auf das Kloster Lindisfarne. Weiter wurden mit Vorliebe Klöster geplündert. Vielleicht wegen der Beute, vielleicht aber auch um den Einfluss des Christentums einzudämmen. Man darf nicht vergessen, dass gerade zur Anfangszeit der Vikingerzüge um 800 nach Christi die Heiden in Europa massiv unter Druck gesetzt wurden. Zu dieser zeit haben die Franken gerade die Sachsen zwangsmissioniert und unterworfen. Das Zentralheiligtum der Sachsen wurde geschändet und die Weltsches Irminsul einfach mal gefällt, eine extreme Provikation gegenüber den heiden. Der sächsische heidnische Rebell Widukind ist vielfach zu den Nordmännern geflohen und hat diese womöglich aufgewiegelt.

Die Heiden waren zur Wikingerzeit EUropaweit schon sehr in der Defensive, die ganzen Wikingerzüge könnte man als Notwehr betrachten ähnlich wie die christlichen Europäer im Hochmittelalter unter islamischem Druck die Kreuzzüge ausriefen.

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Re: "Vikings" TV-Serie

Beitragvon Fairas » 31. Oktober 2017 12:14

Str4tege hat geschrieben:ähnlich wie die christlichen Europäer im Hochmittelalter unter islamischem Druck die Kreuzzüge ausriefen.


Ist zwar Off Topic aber eher falsch.
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Re: "Vikings" TV-Serie

Beitragvon Pastete » 31. Oktober 2017 13:25

Str4tege hat geschrieben:Zu dem Christenhass. Möglicherweise waren die ganzen Vikingerraids ein Religionskrieg, oder aber hatten zumindest eine stark religiöse Note. Eine der ersten großen Angriffe war auf das Kloster Lindisfarne. Weiter wurden mit Vorliebe Klöster geplündert. Vielleicht wegen der Beute, vielleicht aber auch um den Einfluss des Christentums einzudämmen. Man darf nicht vergessen, dass gerade zur Anfangszeit der Vikingerzüge um 800 nach Christi die Heiden in Europa massiv unter Druck gesetzt wurden. Zu dieser zeit haben die Franken gerade die Sachsen zwangsmissioniert und unterworfen. Das Zentralheiligtum der Sachsen wurde geschändet und die Weltsches Irminsul einfach mal gefällt, eine extreme Provikation gegenüber den heiden. Der sächsische heidnische Rebell Widukind ist vielfach zu den Nordmännern geflohen und hat diese womöglich aufgewiegelt.

Die Heiden waren zur Wikingerzeit EUropaweit schon sehr in der Defensive, die ganzen Wikingerzüge könnte man als Notwehr betrachten ähnlich wie die christlichen Europäer im Hochmittelalter unter islamischem Druck die Kreuzzüge ausriefen.
Nein, es war kein Religionskrieg, das weiß man sehr genau. Wikingerzüge fanden auch gegen Heiden, Sarazener und Byzantiner statt, es gab keine Konvertierungskampagne zum Heidentum, umgekehrt wurde durch den Kontakt zum Christentum die Christianisierung Skandinaviens gefördert. Wikingerzüge gingen auch dann weiter, als weite Teile der Gesellschaft schon christianisiert waren. Klöster wurden häufig das Ziel, weil sie weither sichtbar aus großen Gebäuden bestanden, reich waren und kaum verteidigt.

Christen hatten es in den nordischen Ländern die meiste Zeit überhaupt nicht schwer und es gab zwischen ihnen und den Heiden einen ziemlich unbeschwerten Umgang:
Bild


Wie man auf diesem Bild sieht, hat ein findiger Schmied eine Gussform gemacht, in der er Thorshammer und Kreuze gleichzeitig gießen konnte. Es liegt auch in der Natur des Menschen, dass viele nicht einfach die Religion wechseln sondern eher die vorhandenen kombinieren. Das wird bei den frühen nordischen Christen häufig nicht anders gewesen sein.

Was den "Rückzug der Heiden" angeht, hat es ihn nie gegeben, weil es "die Heiden" nie gab. Was die Zwangsmissionierung der Sachsen anging, war sie den Skandinaviern völlig Banane.
Kreuzzüge, wie auch Djihads können rein logisch nie defensiv ausgerichtet sein. Ihr Ziel war/ist immer die Eroberung eines bestimmten Gebietes/einer bestimmten Stadt. Kreuzzüge fanden auch keine statt, als das Christentum am meisten bedroht war, nämlich im 9ten Jahrhundert, als Sarazenen schon fast ganz Spanien erobert hatten, in Frankreich Fuß gefasst hatten, sämtliche Mittelmeerinseln entweder hielten oder bedrohten, und 30 Jahre lang vor Rom lagerten.
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Re: "Vikings" TV-Serie

Beitragvon Ardrianer » 31. Oktober 2017 15:59

Staffel 6 wurde ja auch schon bestätigt. Finde ich klasse! Dachte, nach Staffel 5 ist Schluss und dann hätte man kaum die Zeit gehabt, andere Geschehnisse zu thematisieren.
Bild
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Re: "Vikings" TV-Serie

Beitragvon kannibali » 31. Oktober 2017 20:15

Wann geht's denn weiter mit der Serie?
:strategie_zone_124:

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Re: "Vikings" TV-Serie

Beitragvon Ardrianer » 1. November 2017 16:56

kannibali hat geschrieben:Wann geht's denn weiter mit der Serie?


Ende November.
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Re: "Vikings" TV-Serie

Beitragvon Str4tege » 3. November 2017 21:41

Hallo Pastete,

Pastete hat geschrieben:Nein, es war kein Religionskrieg, das weiß man sehr genau. Wikingerzüge fanden auch gegen Heiden, Sarazener und Byzantiner statt, es gab keine Konvertierungskampagne zum Heidentum, umgekehrt wurde durch den Kontakt zum Christentum die Christianisierung Skandinaviens gefördert. Wikingerzüge gingen auch dann weiter, als weite Teile der Gesellschaft schon christianisiert waren. Klöster wurden häufig das Ziel, weil sie weither sichtbar aus großen Gebäuden bestanden, reich waren und kaum verteidigt.


der Fakt, dass es Wikingerzüge sowohl gegen westliche Christen, orthodoxe Christen, Muslime als auch andere Heiden gab ist nicht von der Hand zu weisen. Dennoch beweisst dies nicht zwingend, dass den Wikingerzügen keinerlei religiöse Komponente zu Grunde lag. Irgendwo zwischen den Motiven pragmatischer Raubzug ohne ideologischen Hintergrund und Religionskrieg wird die Wahrheit liegen. Wahrscheinlich haben Stammesidentität und Religion eine wesentliche Legitimationsgrundlage gebildet, aufgrund deren man andere Gruppierungen überfallen hat.

Pastete hat geschrieben:Christen hatten es in den nordischen Ländern die meiste Zeit überhaupt nicht schwer und es gab zwischen ihnen und den Heiden einen ziemlich unbeschwerten Umgang:

Wie man auf diesem Bild sieht, hat ein findiger Schmied eine Gussform gemacht, in der er Thorshammer und Kreuze gleichzeitig gießen konnte. Es liegt auch in der Natur des Menschen, dass viele nicht einfach die Religion wechseln sondern eher die vorhandenen kombinieren. Das wird bei den frühen nordischen Christen häufig nicht anders gewesen sein.


Da bin ich vollkommen anderer Meinung. Christliche Missionare wurden bei vielen Heiden direkt getötet, das spricht nicht gerade für religiöse Toleranz. Beispiele sind zahlreiche Missionare die bei den Friesen und Slawen getötet wurden. Der Synkretismus musste wohl erst erkämpft werden.


Pastete hat geschrieben:Kreuzzüge, wie auch Djihads können rein logisch nie defensiv ausgerichtet sein. Ihr Ziel war/ist immer die Eroberung eines bestimmten Gebietes/einer bestimmten Stadt. Kreuzzüge fanden auch keine statt, als das Christentum am meisten bedroht war, nämlich im 9ten Jahrhundert, als Sarazenen schon fast ganz Spanien erobert hatten, in Frankreich Fuß gefasst hatten, sämtliche Mittelmeerinseln entweder hielten oder bedrohten, und 30 Jahre lang vor Rom lagerten.


Wahrscheinlich kam die reaktion erst mit Verzögerung. Im 9. Jahrhundert war im Grunde auch kein Kreuzzug nötig, weil das Frankenreich als Supermacht die Araber leicht geschlagen hat.

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Re: "Vikings" TV-Serie

Beitragvon Deus_Daniel » 4. November 2017 04:47

Welche wirklich erfolgreiche Serie hat den tatsächlich eine absolut einwandfreie historische Authentizität? Insbesondere bei Vikings kommt dann noch ein Stoff dazu der historisch kaum bis gar nicht bestätigt wurde.

Optisch ist sie denke vielen früheren Darstellungen und Verfilmungen im Realismus überlegen, auch der zeitweise Grund von Ragnar für die Raubzüge in England ist sehr logisch, und auch die Lebensumstände im Vergleich zu anderen Gebieten gut dargestellt.

Die Geschichte ist halt lediglich an den "historischen" Quellen angelehnt, und ist primär zur Unterhaltung und nicht als Geschichtsstunde gedacht. Das ist jedoch kein reines "Vikings" Problem, sondern ein allgemeines. Aber der Serienerfinder sagt ja selbst dass er sich künstlerische Freiheiten nimmt um es interessanter zu gestalten.

Jedoch frage ich mich ob ich die Serie in der fünften Staffel noch interessant finden werde. Ich habe einige Charaktere die ich (sehr) interessant finde: Ragnar, Lagertha, Floki, Egbert, Ivar, Athelstan, Harbard und momentan in begrenzten Maße Ubbe,Heahmund und Björn. Da einige tot sind, und ich bei anderen mir unsicher bin wie ich sie jetzt unter den kommenden Umständen finden werde, bin ich gespannt wie mir die neue Staffel gefallen wird.

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Re: "Vikings" TV-Serie

Beitragvon John Doe » 4. November 2017 13:37

Deus_Daniel hat geschrieben:Welche wirklich erfolgreiche Serie hat den tatsächlich eine absolut einwandfreie historische Authentizität? Insbesondere bei Vikings kommt dann noch ein Stoff dazu der historisch kaum bis gar nicht bestätigt wurde.


Strohmann. Es gibt etwas zwischen absolut einwandfrei (nicht möglich) und ziemlich weit am Ziel vorbeigeschossen (Vikings), und es gbt Serien die sich da ansiedeln, z.B. Rome.

Deus_Daniel hat geschrieben:Optisch ist sie denke vielen früheren Darstellungen und Verfilmungen im Realismus überlegen, auch der zeitweise Grund von Ragnar für die Raubzüge in England ist sehr logisch, und auch die Lebensumstände im Vergleich zu anderen Gebieten gut dargestellt.


Aber auch unterlegen. Gerade die von mir verlinkte skandinavische Produktion soll da schon besser sein.
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Re: "Vikings" TV-Serie

Beitragvon Deus_Daniel » 7. November 2017 15:38

Eine Serie die Strohmann heisst ist mir nicht bekannt, lediglich ein Film. Und der spielt ähnlich wie Vikings lose auf die Realität an, wenn auch nicht so lange vorbei.
Und nochmal: wie kann man von Vikings eine historische Authentizität verlangen, wenn die meisten Dinge daraus nicht einmal verifiziert sind? Hier geht es um Sagen, die frühestens im 13. Jahrhundert komplett zusammengefasst wurden, während deren Ursprünge im 9. Jahrhundert beginnen. Die Quellenlage ist da sehr dürftig, insbesondere zu Ragnar. Man weiss von mehreren Charakteren Grobes was überliefert ist, und das war es auch. Im Grunde ist es so als würde man einen Film über Robin Hood dafür kritisieren, insbesondere wenn der Regisseur sagt er nimmt sich künstlerische Freiheiten.
Währenddessen fusst Rome primär auf zeitnahen Schriftstücken und belegten Fakten, daher ist hier von Beginn schon die Möglichkeit deutlich höher historisch korrekt zu verfilmen. Auch wenn hier sicherlich mehr als genug hinzugefügt wurde um die Serie interessant zu machen.
Man kann hier lediglich kritisieren wie nahe Vikings an den Sagen ist, aber nicht deren historische Genauigkeit.


Das ist wohl wahr, aber wie erwähnt dennoch recht gut getroffen.