Dies ist keine Beweihräucherung eines Fans, sondern nackte Tatsache. Wer mir nicht glaubt, untersuche die Berichte über die Operationen der Wehrmacht mit und ohne Mansteins Beteiligung.
Hier muss ich (und übrigens so gut wie jede Offizierschule auf diesem Planeten) ihm neidlos Respekt zollen. Das Versagen Buschs mit bloßer Angst vor Hitler zu erklären, ist viel zu kurz gegriffen.
Manstein hat die 1. Pz Armee nicht gerettet, weil er sich Hitlers Befehl widersetzt hat, sondern weil er 4 Wochen im Voraus den Kulminationspunkt einer kompletten russischen Angriffsoperation vorhersehen konnte und Befehle völlig gegen die allgemeine Meinung und vor allem gegen den strikten Protest der Führung der 1. Pz Armee(Die im Nachhinein betrachtet untergegangen wäre hätte sie ihren Plan durchgezogen. Das hat mal gar nichts mit Armchair General zu tun, es ist einfach die Wahrheit. Selbst die damaligen Experten konnten Manstein oft nicht folgen) gegeben hat.
Busch hingegen hat katastrophale Fehler in der Verteidigung gemacht.
Ich empfehle nochmals sehr eindringlich sich eingehend mit der Operationsgeschichte der Wehrmacht und ihren Führern auseinander zu setztem, bevor es hier wieder in Allgemeinplätze ausartet.
Ein Manstein fehlte in der Endphase. Jemand wie er wäre vielleicht noch einmal in der Lage gewesen hunderttausende zu retten. Verloren wäre der Krieg eh gewesen. Aber es hätten nicht noch 1 Million sterben müssen.
stratege hat geschrieben:Durchaus wahrscheinlich allerdings, dass, wenn schon unter den alten Hasen eine gewisse fatalistische Grundstimmung vorherrschte, die nicht mehr so gut ausgebildeten Neulinge um so schneller am Ende waren und sich das zusätzlich auf die Kampfkraft der einzelnen Verbände ausgewirkt haben mag, in diesem Zusammenhang, kann man das sicherlich sehen. Wem ich nach wie vor allerdings nicht zustimmen würde, ist der schlechten Moral an und für sich den selben Effekt zuzuschreiben, wie dem chronischen Materialmangel
Will ich auch gar nicht behaupten, nur bin ich der Meinung, dass Operationen wie sie in den ersten Kriegsjahren öfters passierten, '45 nicht mehr möglich waren.
Und dies hat meiner Meinung nach auch in erheblichem Maße mit der nicht mehr all zu stark ausgeprägten Leistungsfähigkeit der Truppe zu tun.
Der katastrophale Materialmangel war natürlich der Hauptgrund, aber auch wesentlich die tiefe Erschöpfung des Heeres. Ohne echten Glauben und das Wissen der eigenen Überlegenheit geht sowas imho nicht. Die körperliche und seelische Belastung einer Operation über mehrere Tage und Wochen ist heutzutage schwer vermittelbar.
Nur die wenigsten Menschen haben so etwas jemals erlebt. Dem normalen Arbeitnehmer sind solche Belastungen völlig fremd. Und hier sind alle Arbeitnehmer genannt, auch Bergarbeiter oder Straßenbauer. Allerhöchstens eine Rettungskraft im Katastrophenfall oder ein Notfallmediziner nach einem Massenanfall von Opfern kann das nachvollziehen.