Der Untergang - Zusammenbruch des 3ten Reiches

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Der Untergang - Zusammenbruch des 3ten Reiches

Beitragvon Avarice1987 » 29. Juni 2016 01:04

Hallo zusammen. Ich helfe gerade einer Freundin aus dem aktuellen 1 Jahrgang. Sie muss eine GFS abhalten über den Zusammenbruch des 3ten Reiches.
Sie hat mich um Hilfe gebeten. Da sie nicht so der GeschichtsfreaK ist, würde es reichen wenn nicht zuviel Infos drinnen sind.

An Hinweisdaten bekam Sie von der Lehrerin folgende Randdaten:

Filme und Dokus:
„Hitlers letztes Jahr“:
https://www.youtube.com/watch?v=7SkHQlItCQQ
„Der Untergang“: findest du überall
„Hitler - Die letzten 10 Tage“:
https://www.youtube.com/watch?v=MzPi2fsOrbY
Links:
http://www.dieterwunderlich.de/untergang.htm
http://www.bpb.de/themen/K7C3XG,0,0,Der ... iches.html
https://prezi.com/iwfjrwy-pqvo/das-ende ... zialismus/
http://blog.zeit.de/schueler/2010/07/11 ... zialismus/
http://www.bpb.de/gesellschaft/medien/b ... iegs?p=all


Jetzt meine Frage: was sollte man alles in die GFS rein machen bzw wo Ansetzen?ich hätte ihr jetzt geraten kurz vor dem Januar 45 anzusetzen ( im Westen läuft OP Wacht am Rhein, im Osten wird die Januaroffensive vorbereitet )

Hat einer von euch noch Tipps?
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Re: Der Untergang - Zusammenbruch des 3ten Reiches

Beitragvon Pastete » 29. Juni 2016 01:24

Dachte eigentlich so eine GFS müsste so semiprofessionell sein?
Aber wenn Filme als Quelle taugen kann ich noch zum Untergang Hitlers die Doku "Inglorious Bastards" empfehlen. ^^
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Re: Der Untergang - Zusammenbruch des 3ten Reiches

Beitragvon Fairas » 29. Juni 2016 01:49

@Pastete

Na das kann sehr unterschiedlich sein, die einen kommen selbst im Studium noch mit "semiprofessionell" durch und von den anderen wird bei der Mittleren Reife schon Oxford-Niveau abverlangt.

--------------------

Wenn die Lehrerin explizit Filmquellen vorgibt, sollten diese auch ausreichen. In Youtube gibt es drölfzigtausend Dokus zu dem Thema.

Zum eigentlichen Inhalt:

Ich würde die populärsten Merkmale wie Stalingrad, D-Day usw. kurz anreisen, den Schwerpunkt aber auf das Frühjahr 1945 legen.
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Re: Der Untergang - Zusammenbruch des 3ten Reiches

Beitragvon nordstern » 29. Juni 2016 01:58

Ich würde ihr raten die Freundin sollte dringend die Lehrerin nachfragen.
Wenn Filme als glaubhafte Quelle angeführt werden dürfen handelt es sich in meinen Augen nicht mal im Ansatz um eine GFS.
In meinen Augen muss eine GFS, auch wenn es sich nur um eine Aufgabe in der Schule handelt, den Tatsachen entsprechen und kein fiktives Hollywood Hirngespinst sein.

Pastete erwähnte da inglorious Bastards zurecht. Der Film ist was Autenzitität betrifft totaler Mist. Nur ein Beispiel: Alliierte griffen nie aktiv einen Tiger an wenn sie nicht mindestens 15:1 überlegen waren. Ein 3:1 wäre selbst unter ungünstiger Stellung des Tigers ein Sherman-Massaker gewesen, da diese in die Flanke mussten und auf fast schon Pistolenentfernung ran um durchschlagen zu können. Meines wissens haben die Alliierten lediglich 26 Tiger in Frankreich zerstört und lediglich 3 davon im Panzerkampf. Der Rest ging defekt oder wurde aufgegeben.. Der Film ist eine Glorifizierung amerikanischer Panzerkunst und Kampfmoral im 2.Weltkrieg und in keinster weise historisch.

Es gilt bei Filmen IMMER zu beachten das Unterhaltungswert >>>> Realismus ist. Ich kenne nur einen Film der halbwegs historisch ist: Band of Brothers. Auch wenn er sich elegant aus größeren "Materialvernichtungen" der Alliierten raushält. In meinen Augen ist zudem im Film der Untergang das einzig historisch korrekte die Rahmenhandlung. Alles andere, inkl. der meisten Aussagen ist mist. Selbst Dokus aus dem Hause BBC sind oft nur schlechtrecherschierte, theatralisch in Szene gesetzte mit etwas Alliierten-Heroismus garnierte Spielfilme in Erzählerform und mehr nicht.

Ich würde mich daher an ihrer Stelle knallhart an Geschichtsliteratur halten und einfach die wichtigsten Gegebenheiten in den Bereichen Politik, Militär und Personalie Führer auf Kriegsfolgen untersuchen und die wichtigsten dann in die Arbeit schreiben. Pauschal würde mir hier Hitlers Militärische Entscheidungen, Rüstungsindustrie (auch politisch gewollt!), Diplomatie (USA-Kriegserklärung) einfallen. Der Untergang des dritten Reichs ist im Grunde ein Zeitstrahl der bereits 1935 begonnen hat (Hitlers Entscheidung keine 5cm-Kanone zu verbauen kostete die Ingenieure 6 Jahre ehe sie durchschlagsstarke Kanonen in Panzer einbauen konnten). Aber erst mit dem Angriff auf Polen wurde ein Weg eingeschlagen wo es kein zurück mehr gab. Attentatsversuche und die Hintergründe können auch erste Indizien sein was schief lief (beispiel Stauffenberg wo quasi Militär aufbegehrte).
Ich bin Legastheniker. Wer also Rechtschreibfehler oder unklare Formulierungen findet, soll bitte versuchen die Grundaussage zu verstehen oder darf sie gerne behalten :)

Danke für euer Verständnis.

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Re: Der Untergang - Zusammenbruch des 3ten Reiches

Beitragvon Way of Blücher » 29. Juni 2016 13:22

Ach ja, wenn ich damals nur solche guten Lehrer gehabt hätte! Ich stelle mir gerade eine junge, motivierte Lehrerin vor, die gerade frisch vom Studium kommt und ihren Beruf ernst nimmt! :strategie_zone_151:

Bekomme ich eigentlich Geld, oder zumindest Lob und Anerkennung, wenn ich meine genialen Ideen hier poste? :strategie_zone_53:


1.) An ihrer Stelle würde ich kurz den Aufstieg der NSDAP bis 1933 anreißen und als Einleitung erläutern woher die NSDAP das Geld bekommen, um z.B. die SA zu bezahlen, obwohl die die NSDAP bis 1927 kaum Geld hatte, um das eigene Essen zu bezahlen...
Dann hätte man dadurch bereits einen kleinen Wink in die Richtung gegeben, wie es enden würde...

2.) Dann die fehlerhafte Bündnispolitik

3.) Schlacht von Stalingrad als Wendepunkt und Ergebnis des fehlerhaften Plans der Operation "Fall Bau" = Endgültiger Anfang vom Ende des dritten Reiches

4.) Anreißen, dass Hilters Sieg (und damit die Weiterführung des dritten Reiches) doch ziemlich knapp war (Siehe deutsche Atombombe (Thüringer Wald)) und die ganzen anderen "Wunderwaffen"

5.) Dann kurz den Untergang des dritten Reiches mit emotional dramatischen Szenen zeigen (die letzten Tage im Bunker)

6.) Zum Abschluss kurz erklären, dass das dritte Reich eigentlich nicht vollständig untergegangen ist, da der Architek der BRD John Jay McCloy ca. 80% aller NSDAP Funktionäre für die BRD übernommen hat (vor allem im Justizapparat) und selbst viele SS Leute aus den KZ rehabilitiert hatte.

7.) Eine Geschichte von Bienen und Blümchen in den Trümmern des Reichstages, das macht doch jeden froh.
Zuletzt geändert von Way of Blücher am 29. Juni 2016 17:52, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Der Untergang - Zusammenbruch des 3ten Reiches

Beitragvon Avarice1987 » 29. Juni 2016 13:30

Der Untergang Zusammenbruch des Dritten Reiches.

ich vermute ganz stark, dass Sie nur eben die Endphase Referieren muss. Sie hat sich auch das Buch "Der Untergang" gekauft, und den Film geschaut.

Deswegen meine ich, dass Stalingrad, Aufstieg der NSDAP ect hierin nichts zu suchen haben.
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Re: Der Untergang - Zusammenbruch des 3ten Reiches

Beitragvon Way of Blücher » 29. Juni 2016 13:47

Dann würde ich als Einleitung die Filmszene verwenden, wo Hilter auf die Karte schaut und Anweisungen/Befehle für Armeen gibt, die praktisch nicht mehr existieren.

Anschließend eine Karte zeigen, wie groß das dritte Reich im Januar 1945 noch war, mit kurzen Berichten und PowerPointbildern, wie die zerbombten Städte aussahen, was auf dem Land abging und was sich bei den letzten Armeen gegen die Russen, oder den Ammies am Rhein abspielte.
Die Wunderwaffen würde ich trotzdem kurz ansprechen, denn die waren durchaus die letzte, reale Chance die Aliierten aufzuhalten, bevor diese ins Kern des Reiches vordrangen.
(und warum diese doch nie zum Einsatz kamen)

Dann ein paar Nebengeschichten erzählen, z.B. von den Monuments men, oder die Geschichte, wie General Walther Wenck den Führerbefehl missachtet und seiner 12. + 9.Armee befiehlt einen Korridor aus Berlin offen zu halten und damit 270 000 Menschen das Leben rettet, die sonst in Berlin eingeschlossen wären. Das ist sicherlich ein erbaulicheres Ende, auch wenn mein erster Post wesentlich lehrreicher gewesen wäre.

Ist zwar auf Youtube zensiert, aber hier gibts noch das Sabatonlied über die 12. Armee:

Sabaton Hearts of Iron:
http://www.dailymotion.com/video/x2vbulh

Ich würde sehr empfehlen dieses Video für den Abschluss des Vortrages zu nutzen, denn immerhin enthält das Video bereits einige sehr erleuchtende Einblicke, wie sich Deutschland nach 1945 entwickeln wird: Massenflucht in den Westen, die Ammies freuts, wenn 2 sich streiten, Spaltung der Besatzungszonen, der Russe ist der neue Feind. Ist ja heute wieder aktueller denn je.
Mehr Infos in einem Musikvideo geht kaum.


See the city burn on the other side, going down in flames as two world collide. On the other shore is the end of the war!
Zuletzt geändert von Way of Blücher am 29. Juni 2016 17:50, insgesamt 5-mal geändert.
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Re: Der Untergang - Zusammenbruch des 3ten Reiches

Beitragvon Marvin » 29. Juni 2016 13:49

Weitere Infos scheinen hier hilfreich, zum einen weiß ich auch nicht was eine GFS ist, ich nehme an eine wissenschaftliche Arbeit und 1. Jahrgang von was? Nachdem "sie nicht so der Geschichtsfreak ist" nehme ich an, kein Geschichtsstudium, aber das Thema scheint mir sehr unwahrscheinlich als 1. Jahrgang einer weiterführenden Schule. Wichtig wäre halt der Umfang und wissenschaftlicher Anspruch.

Zweitens wäre die Perspektive interessant, Sozial? Politisch? Militärisch? Wahrscheinlich hauptsächlich letzteres.
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Deutsche Paradox Livestreams: https://twitch.tv/legendarymarvin

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Re: Der Untergang - Zusammenbruch des 3ten Reiches

Beitragvon Way of Blücher » 29. Juni 2016 14:05

Der Begriff Lehrer lässt schlussfolgern, dass es sich um eine Schule handelt. Die Tatsache, dass das Thema drittes Reich und WW2 genauer beleuchten werden soll, lässt auf 10-11 Klasse schließen, oder ist eventuell sogar eine Arbeit, die nötig ist, um die Abiturzulassung für das Fach Geschichte zu 50% zu erhalten.

GFS, dass hat mir bisher auch keiner beantwortet, aber ich denke mal, dass das in Richtung eines 1 1/2 h Vortrages geht.
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Re: Der Untergang - Zusammenbruch des 3ten Reiches

Beitragvon Pastete » 29. Juni 2016 14:08

Avarice, ich helfe gerne. Ist auch ein sehr einfaches Thema. Dein Mädchen hat die 1 (oder die 15) mit minimaler Mühe sicher.
Das Thema ist gut aufgearbeitet, Quellen finden ist hier einfach.

Struktur:
  • Titelseite; kurz erklären worum es gehen wird.
  • 1: Der militärische Vorverlauf. Könnten auch 2 Slides sein.
  • 2: Mittelbau All die Punkte die ich unten im Spoiler "Mittelbau" aufgelistet habe. Vermutlich braucht das ziemlich viele Slides.
  • 3: Fazit 1-2 Slides.
Daumenregel: 1 Slide pro Minute Vortrag. Bei 15 Minuten könnten bsw. 2-3 Slides sein, das Fazit max 2 Slides und folglich der Rest der Zeit für den Mittelbau.
Ich würde das auch so belassen, wenn sie bsw. 20 oder gar 30 Minuten zum Quatschen hat. In dem Fall braucht man deshalb auch nicht unbedingt die Dichte der Slides zu erhöhen, sondern kann sich einfach mehr Zeit zu den bereits vorhandenen Slides lassen.
Ein "Noch Fragen"-Slide am Ende zählt nicht in die Zeit mit rein, muss nicht dabei sein, und sollte nur (!) mit rein, wenn es nicht eines dieser dämlichen Clip-Art Bildchen hat, sondern tatsächlich einen Mehrwert bietet. Bsw. ein Video, das dann im Hintergrund dazu ablaufen würde. Ein paar Videoquellen habe ich dir als Beispiel dazu benannt. Normalerweise muss man dann bei den Fragen auch dauernd zwischen den Slides hin und her hüpfen.


Vorverlauf (Öffnen)
Anfangen würde ich mit dem militärischen bisherigen Verlauf, und zwar in annähernd chronologischer Reihenfolge; aber nicht von Anfang an, sondern tatsächlich ab dem "Wendepunkt" Stalingrad (der tatsächliche Wendepunkt war wohl bereits Moskau oder gar Smolensk).
Im Osten aufgerollt durch die Sowjets, die 90% der Wehrmacht gebunden und schlussendlich zerschlagen haben, hierbei einfach mit Stalingrad in einem Halbsatz anfangen, dann auf Kursk eingehen und sagen, dass dort der letzte Versuch der Nazis misslang, an der Ostfront die strategische Initiative zu erlangen und sie von dort an nur noch in der Defensive sich mit Rückzugskämpfen beschäftigen würden. Bei Kursk noch erwähnen, dass das Scheitern mit der Landung der Alliierten in Sizilien und schließlich Italien zusammenhing, wo die Alliierten die Achsenmächte schon seit der zweiten Schlacht von El-Alamein vor sich hertrieben.
Dann noch den D-Day erwähnen und schließlich den totalen Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte, beides noch 1944, und wie die Achsenmächte in Frankreich, Italien und auf dem Balkan langsam aufgerollt werden.

Es liegt an deiner Freundin, wo sie dann die Pause einlegen will; aber mit dem Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte finde ich den richtigen Punkt gekommen.
Pointe ist wichtig, und die wäre hier in dem Zusammenhang, dass ab diesem Punkt alle Informierten entweder Verstand oder Hoffnung aufgeben mussten, weil man überall aufgerollt wurde, und an allen Fronten die stärksten Einheiten verloren gingen, und zwar in Ost (Minskkessel) und West (Falaisekessel) annähernd zeitgleich. Außerdem natürlich noch der weitgehende Zusammenbruch der Lufthoheit im April 1944, was auch sehr wichtig ist.


Mittelbau (Öffnen)
Was zum zweiten wichtigen Teil führt: Wie geht man mit dem Wissen um, dass man vor einer Niederlage steht? Bevölkerung, Generalität und Führung?
Stichpunkte hier sind:
  • Realitätsverlust:
    • Hoffnung auf ein zweites Wunder von Brandenburg
    • Hoffnung auf Wunderwaffen (welche? Sie kann Beispiele nennen, insbesondere Atomwaffen)
    • Hoffnung darauf, dass Briten und Amerikaner sich mit den Nazis gegen den Bolschewismus verbünden.
    Ich nehme an, dass das der Aspekt ist, unter dem die Lehrerin auf den Untergang verweist. Hier bietet sich sogar an, die berühmte Wutanfallszene aus dem Untergang kurz zu zeigen; der Film scheint ja recht authentisch zu sein und die Szene auch historisch verbürgt.
  • Generalität: Stauffenberg vs die Generalität, die Nibelungentreue zeigt, selbst wenn sie nicht mit der Führung einverstanden ist. Hier sollten kritische Worte auch zu Stauffenberg nicht fehlen, denn der wollte ja nicht den Krieg als Ganzes beenden, sondern lediglich mit der Ermordung Hitlers die Hassfigur 1 auslöschen und der Hoffnung zur Umsetzung verhelfen, dass die Briten und Amerikaner sich dann doch noch mit den Nazis gegen die Sowjets verbünden würden. Er war also nicht gegen den Krieg an sich, sondern wollte diesen gar weiterführen.
    Generell unter diesem Punkt die ganzen Risse beleuchten, die in der Führung ausbrachen. Hitler vs. Himmler und Göring.

Generell in diesem zweiten Teil den militärischen Aspekt in den Hintergrund stellen und ihn parallel "mitlaufen" lassen.
Ardennenoffensive kann noch erwähnt werden, da letzte Gegenoffensive nach Westen, aber ansonsten ist das alles kaum noch wichtig, da eh schon alles entschieden ist, sondern eher darauf eingehen, wie Deutschland nach und nach eingenommen wurde. Und nicht nur Deutschland, sondern auch die befreiten Konzentrationslager dürfen nicht fehlen.


Fazit (Öffnen)
Schließlich noch das Fazit, wo alles mögliche kurz an Zahlen schnell durchgegangen werden kann. So Sachen wie Anzahl Tote (Westfront, Ostfront, Shoah) und andere Dinge die deiner Freundin noch so einfallen.

Die Präsentation sollte nicht mit Hitlers Selbstmord, Kapitulation etc. enden. Das ist zwar einfach und nachvollziehbar, stört mich aber persönlich.
Denn was danach kam, ist fast genauso wichtig. Kurz auf die Besatzung eingehen, kurz auf die Denazifizierung eingehen. Kurz darauf eingehen, wie sowohl in der DDR, als auch in der BRD größte Teile der Naziverwaltung weitermachte wie bisher. Und halt allgemein wie man in Europa überall auf Trümmern hockte und sich fragte: Was nun? Die Hoffnung auf einen ewigen Frieden, während dann sofort auch schon der kalte Krieg begann (amerikanische Flieger flogen noch 1945 bis nach Minsk um zu schauen wo man Atombomben schmeißen könnte). Diese Dinge braucht man nicht im Detail zu benennen, aber man kann auf sie schon mal eingehen.


Ach ja, Präsentationstipps:
Spoiler (Öffnen)
1: Der zweite Weltkrieg ist dokumentiert worden wie kein Krieg zuvor. Bild- und Videomaterial gibt es zuhauf, und damit meine ich das historische und als einzige Ausnahme vllt. noch Hitlers Wutanfall im Film "Der Untergang". Sowas sollte man unbedingt nutzen. Wie? Die Präsentation nicht als .PDF machen, sondern Powerpoint, spezi oder ähnliches verwenden. Filmmaterial einbauen, dass es im lautlos Hintergrund läuft. Schwarzweißfilme sind sehr stimmig und interessant. Ich habe das sowohl beim mündlichen Abi, als auch bei meiner GFS gut in meiner Präsentation für mich nutzen können. Es nimmt auch nicht zu viel Aufmerksamkeit weg, wenn man in einer Ecke bsw. die abgemagerten Kriegsgefangenen durch Moskau marschieren sieht.
Eine ansprechende Präsentation gibt mächtig Bonus.
Szenen die rein könnten/sollten, wären Aufnahmen wie bsw:
  • KZ-Befreiung und Überlebende.
  • Kriegsgefangenenparaden
  • Der Schmiss von Nazistandarten vors Leninmausoleum in der Moskauer Siegesparade 1945.
  • Trümmerfrauen.
    Die beiden vorletzten Punkten ließen sich auch schön als Kontrast verknüpfen oder entgegenstellen. Jubelnde Massen in New York vs. erschöpfte Trümmerfrauen in Deutschland; die gemeinsame Siegesparade in Berlin der Alliierten 1945 vs. die getrennten wenig später.
Wir reden hier von Filmsequenzen mit Loop und einer Länge von max. 1 Minute.

2: Ich habe das oben so angerissen, weil das Thema nicht konkreter genannt wurde. Vllt. hat die Lehrerin ja genaueres gesagt. Ist ja eh schon nett von ihr, dass sie selber schon einiges an Quellenmaterial liefert. Falls sie es nicht konkretisiert hat, kann deine Freundin das Thema selber eingrenzen oder Schwerpunkte legen. Gegenüberstellungen sind aber mindestens genauso gut.

3: 15 Minuten Zeitlimit ist immer ein Stress. Der Trick ist es, nicht alles sofort zu sagen zu versuchen, sondern bewusst und absichtlich Lücken lassen, die dann ausgefragt werden. Dann hält man Zeitfrist ein + kommt easy peasy durch die Fragerunde.



P.S: @Blüchner: Aufstieg der NSDAP etc. hört hier garantiert nicht mit rein. "Operation" ist das internationale Wort, im Deutschen sagt man Unternehmen. Will hier nicht den Nazi spielen, musste das nur erwähnen für den Fall dass das Mädchen hier mitliest. GFS ist so eine Abkürzung, die jeder verwendet und deren Bedeutung keiner kennt. Hatte auch lauter GFS im Gymmi und kein einziges Mal nachgefragt was das heißt. ^^
*** Off Topic Teil entfernt ***
Sabaton sollte man gepflegt aus allem rauslassen, selbst wenn man die mag. Bei Mädchen ist die Wahrscheinlichkeit dafür noch mal um 90% geringer als als die 1% bei Jungs ^^
Zuletzt geändert von Horgan am 1. Juli 2016 21:34, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Der Untergang - Zusammenbruch des 3ten Reiches

Beitragvon Way of Blücher » 29. Juni 2016 14:24

Jupp, ich schließe mich dem wütenden Fleischgebäck an.
So kann man fast nichts falsch machen!

Dennoch würde ich das Sabatonlied: Hearts of Iron kurz vor dem Abschluss nutzen, da dieses Video bereits einen kurzen Ausblick gibt, was nach 1945 so passieren wird und aufzeigt, dass es damals durchaus noch Menschen mit Verstand gab, bzw. nicht alle böse und schlecht waren.
Sehr viele Deutsche verdanken dem Walther Wenck ihr Leben.

*** Off Topic Teil entfernt ***
Zuletzt geändert von Horgan am 1. Juli 2016 21:35, insgesamt 6-mal geändert.
Grund: Entfernung von OT auf Wunsch des Threaderstellers.
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Re: Der Untergang - Zusammenbruch des 3ten Reiches

Beitragvon Fairas » 29. Juni 2016 15:04

@Avarice:

Way of Blüchers "Tipps" übergehen und grob an dem orientieren was Nordstern, Pastete und ich geschrieben haben (wobei ich Nordsterns Ansatz etwas zu detailliert finde), dann kannst du eigentlich nicht mehr viel falsch machen.
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Re: Der Untergang - Zusammenbruch des 3ten Reiches

Beitragvon Ischozar » 29. Juni 2016 15:04

Wichtig wäre vielleicht zu bedenken: Bei einer wissenschaftlichen Arbeit kommt es so gut wie NIE auf den Ablauf der Geschichte an bzw. auf dessen Wiedergabe, sondern immer auf Gründe/Ursache/Folge. Von daher ist die Frage nach dem "Zeitpunkt" irrelevant. Gerade von militärischen Aspekten würde ich mich in einer Arbeit für die Schule (?) sehr zurückhalten. In Schulen wird sozial- bzw. Politikgeschichte verlangt, jedenfalls laut Lehrplan. Selbst in Universitäten wirst du nur in ganz seltenen Fällen Seminare über Schlachtverläufe bzw. den "Krieg" an sich finden. So etwas wie Stalingrad muss natürlich erwähnt werden, aber auch nur in 2-3 Sätzen. Das sollte vollkommen reichen. Wirtschaftliche Aspekte wären bspw. Interessant, Durchhalteparolen der Führung so etwas...Was die Menschen beeinflusst hat, nicht was auf der "Landkarte" passiert ist.

Fairas hat geschrieben:@Avarice:

Way of Blüchers "Tipps" übergehen und grob an dem orientieren was Nordstern, Pastete und ich geschrieben haben (wobei ich Nordsterns Ansatz etwas zu detailliert finde), dann kannst du eigentlich nicht mehr viel falsch machen.


Dem schließ ich mich an.
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Re: Der Untergang - Zusammenbruch des 3ten Reiches

Beitragvon Pastete » 29. Juni 2016 15:31

Ischozar hat geschrieben:Wichtig wäre vielleicht zu bedenken: Bei einer wissenschaftlichen Arbeit kommt es so gut wie NIE auf den Ablauf der Geschichte an bzw. auf dessen Wiedergabe, sondern immer auf Gründe/Ursache/Folge. Von daher ist die Frage nach dem "Zeitpunkt" irrelevant. Gerade von militärischen Aspekten würde ich mich in einer Arbeit für die Schule (?) sehr zurückhalten. In Schulen wird sozial- bzw. Politikgeschichte verlangt, jedenfalls laut Lehrplan. Selbst in Universitäten wirst du nur in ganz seltenen Fällen Seminare über Schlachtverläufe bzw. den "Krieg" an sich finden. So etwas wie Stalingrad muss natürlich erwähnt werden, aber auch nur in 2-3 Sätzen. Das sollte vollkommen reichen. Wirtschaftliche Aspekte wären bspw. Interessant, Durchhalteparolen der Führung so etwas...Was die Menschen beeinflusst hat, nicht was auf der "Landkarte" passiert ist.

Fairas hat geschrieben:@Avarice:

Way of Blüchers "Tipps" übergehen und grob an dem orientieren was Nordstern, Pastete und ich geschrieben haben (wobei ich Nordsterns Ansatz etwas zu detailliert finde), dann kannst du eigentlich nicht mehr viel falsch machen.


Dem schließ ich mich an.

Stimme zu und bin mir sicher dass du von uns beiden hierzu auch garantiert die höhere Autorität bist.
Zeitpunkt ist immer ein Problem (Anfang & Ende Mittelalter bsw.), und Militär ist natürlich nicht der Schwerpunkt in der Schule (auch wenn's das ist was die Jungs lieber mögen).
Andererseits kommt man darum im zweiten Weltkrieg nicht herum, erst recht nicht seit es eine Kriegswirtschaft war und wirklich alles sich um diesen totalen Krieg drehte (der ja deshalb total heißt weil er alle Lebensbereiche umfasste).
Stalingrad hätte ich als Startpunkt nur verwendet, weil das ein Stichwort ist, das jeder kennt und sich deshalb als Startpunkt eignet. Er liegt eigentlich schon viel zu früh. Ich hätte den auch nur in einem einleitenden Satz (oder besser Halbsatz) verwendet, je kürzer, umso besser. Einfach damit die Leute einen Ausgangspunkt haben, den sie kennen. Ähnlich schnell wäre ich bzgl. Kursk und den anderen Dingen.
Der eigentliche Verlauf der Schlachten etc. wäre irrelevant, nur der Effekt wäre relevant, für die GFS muss das Mädchen sie nur als Ursachen kennen und ggf. liefern.
Bsw: "Nachdem auch der zweite Versuch eines Blitzkrieges an der Ostfront in der Schlacht von Stalingrad seinen Endpunkt fand, war die deutsche Armee im Rückwärtsgang und scheiterte 1943 mit der Schlacht von Kursk auch mit ihrem letzten Versuch eines Gegenangriffes [...]".
Den ersten Teil also knapp halten, aber für komplett verzichtbar halte ich ihn nicht.
Der zweite Teil wäre natürlich am wichtigsten, und müsste so viel Zeit einnehmen wie Anfang und Ende ihm übrig lassen.

Am Besten wäre natürlich, wenn Ostfront etc. schon an anderer Stelle im Unterricht ausreichend besprochen wurde (bei mir war das damals aber nicht der Fall).
Wenn das Mädchen weiß dass die Schlacht von Kursk im Unterricht schon behandelt wurde (oder werden wird) kann und sollte sie Stalingrad auslassen und dort ansetzen.
Allgemein einfach dort ansetzen wo alle garantiert noch mit dabei sind. Stalingrad bietet sich wie gesagt wegen Allgemeinwissen an, aber nur deshalb.

*** Off Topic Teil entfernt ***
Zuletzt geändert von Horgan am 1. Juli 2016 21:33, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Entfernung von OT auf Wunsch des Threaderstellers.
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Re: Der Untergang - Zusammenbruch des 3ten Reiches

Beitragvon IWST » 29. Juni 2016 15:44

Würde auch sagen dass eine Orientierung an Pastetes konzept eine gute Idee wäre.


Ein paar Punkte die ich noch erwähnen würde:
Die hälfte der deutschen Verluste an Soldaten fanden im letzten Kriegsjahr statt.
Volkssturm
Auflösungserscheinungen der Streitkräfte, desertation und er unautorisierte Verlegungen nach Westen.
Eventuell andere Beispiele von "Wunderwaffen" wie V 1, 2, 3 Me262,...
Reunion: Königreich Polen
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