Stratege hat geschrieben:Und auf dieser Ebene gründlich versagt, indem er seine Kompetenzen ohne ein klares, erreichbares Ziel vor Augen deutlich überschritt und mehr Truppen haben wollte, als er auch vorsorgen und effektiv bewegen konnte, obwohl an einem völlig unwichtigen Nebenschaupatz eingesetzt.
Deswegen ist er für mich ein fähiger Divisionskommandeur gewesen, denn die Aufgabe hat er in Frankreich seinerzeit gut erfüllt, darüber hinausgehend,war das eher bescheiden
Du weißt um die Definition von Kompetenz? Seine Kompetenzen hätte er bei einer Befehlsverweigerung überschritten. Auf dem von Vorgesetzten zugewiesenen Kriegsschauplatz ihren Auftrag so gut es geht umzusetzen, ist die Einhaltung der Kompetenz.
Die Einnahme von Tobruk als bescheiden zu bezeichnen finde ich selber mal bescheiden.
Stratege hat geschrieben:Die Ursprüngliche Aufgabe der "Sperrverband Afrika" war die Defension Libyens dafür waren die angebrachten Kräfte konzipiert, nicht für mehr und dem entsprechend hätte er genau an diesem Punkt auch stehen bleiben müssen, völlig egal, welche Phantasien der Schnauzbärtige mittlerweile entwickelt hatte, er hätte, da er nicht genügend Nachschub bekam den Deckel drauf machen müssen, denn eine Notwendigkeit ohne Versorgungsgüter und Verstärkungen im Rücken über hunderte von Km angesetzt einen Angriffskrieg führen zu wollen gibt es nicht. Das ist mit nichten und niemals eine irgendwie begründbare strategische Notwendigkeit sondern ein Himmelfahrtskommando, was ein verantwortungsvollter Truppenführer im Interesse seiner Soldaten, da ohnehin keine Erfolgsschance besteht zu verweigern hat, völlig egal wie sehr Rumpestielzchen im 2-3.000 Km entfernten Berlin zu toben geruht und somit hat er sehr wohl etwas mit der Eskalation des Krieges an diesem Schauplatz zu tun, wer hätte ihn denn zu dieser Irrsinnsaktion zwingen sollen?
Ähm, weiß nicht, das Standgericht welches dann garantiert gekommen wäre?
Mal im Ernst, wer in der Armee dient, hat nun mal Befehle zu befolgen.
Ab und an haben sich die Leute über Befehle hinweggesetzt, aber zwischen der Durchführung eines unumgänglichen Rückzuges und der von dir eingeforderten Revolte liegen Welten.
Mal abgesehen davon dass deine Behauptung, so wie geschlussfolgert, auch nicht gerade Sinn macht. Es geht im Krieg um die Initiative. Rommel hatte die Initiative. Die gilt es zu nutzen so lange es geht. Ansonsten hätte Al-Alamein paar Kilometer weiter westlich stattgefunden, unter von den Briten diktierten Bedingungen, und für die Achsenmächte noch umso beschwerlicher. Schön und gut, und was hätte das der Ostfront gebracht?
Stratege hat geschrieben:Ähm, stopp, stopp,stopp. DU hast Rommel in einen Topf geworfen mit der Spitze der Generalität was die Fähigkeiten angeht und zu diesen Fähigkeiten gehört dann auch zu erkennen, dass man sich auf einem untergeordneten Kriegsschauplatz befindet und dementsprechend die Nachschubpriorität anderer Sektoren annzuerkennen und nicht zu versuchen da zwischen zu funken. Nur seinen eigenen kampf sehen, kann man als Divisionsführer, aber nicht darüber.
Ähm stopp stopp stopp. Ich habe eine spontane Auflistung von fähigen Generälen aufgeführt, um Jaegers Behauptung, das dritte Reich hätte außer Manstein nur Dilettanten gehabt, was die operative Kriegsführung angeht, ad absurdum zu führen.
Dein letzter Satz ist schlicht Müll. Wenn du meinst, dass Gesamtstrategie und operative Kriegsführung das gleiche ist, dann lies bitte mal nach. Operative Kriegsführung ist die Kriegsführung auf einem Kriegsschauplatz. Rommel hatte seinen eigenen.
Stratege hat geschrieben:Ähm, du hällst es also sinvoll durch die authistische überpriorisierung eines Nebenaspekts ein Gesamtunternehmen an die Wand zu fahren? Glückwunsch, nur kann ich diese Auffassung nicht teilen. Der eigene Aufgabenbereich hat immer im Gesamtkontext einer Unternehmung betrachtet zu werden, sonst macht er keinen Sinn.
Lulz. Dafür ist der Vorgesetzte zuständig, der mir das Projekt zuteilt. Die Notwendigkeit klarer Aufgabenteilungen siehst du nicht?
Die Notwendigkeit, dass man sich auf seine Aufgabe konzentrieren und die anderen ihren Job machen lassen muss, von dem sie mehr Ahnung haben als man selbst, weil man ja selbst auf sein eigenes Projekt konzentrieren muss, die Notwendigkeit siehste auch nicht?
Stratege hat geschrieben:Oder um das zuzuspitzen, du bist also der Meinung, das Rommel ein guter Truppenführer war, weil er sich auf eine völlig irrationale Angriffsunternehmung einließ, nur weil in der dilletantischen Phantasie des Schnauzbärtigen mal wieder ein Furz quer saß?
Die Kriegsphantasien eines Ahnungslosen Zivilisten Hitler rechtfertigen das Verheizen tausender von Landeskindern und Rommel ist ein guter Mann, wenn er das entgegen aller Rationalität ausführt, weil Mitdenken im Rahmen des Gesamtbildes nach Herrn Pastete seine Kompetenzen überschreitet und somit untunlich ist, willst du das sagen? Starker Tobak.
1: Die Behauptung, dass das Angriffsunternehmen irrational und dilettantisch war, stellst du. Gerne darfst du wenigstens ein paar seriöse Quellen liefern, die dem zustimmen. In Ägypten lagen ein Haufen wichtiger strategischer Ziele. Der Suezkanal zum Beispiel. Der Misserfolg war nicht vorherzusagen.
2: Für die Behauptung, dass die Offensive mehr Verluste gebracht haben, als das die Einnahme einer defensiven Stellung gebracht hätten, darfst du gerne eine Begründung liefern. So wie ich das sehe hätte das bedeutet, dass Montgomery in aller Ruhe seine Kräfte massiert hätte, dort aufgezogen hätte, wo die Vorteile auf seiner Seite lagen, und sämtliche Bedingungen der Schlacht diktiert hätte. Das wäre mit Al-Alamein nicht zu vergleichen gewesen.
3: Die offene Revolte, die du faktisch einforderst, hätte vermutlich zu Chaos geführt. Halten können hätte sich Rommel nicht. Aber die Tage oder Wochen hätten der Wehrmacht so einiges an Verlusten zufügen können.
4: Rommel war ein guter operativer Kriegsführer, weil er das mehrfach unter Beweis gestellt hat.
Das Philosophieren über den Sinn des Krieges gehört nicht dazu.
Und was operative Kriegsführung angeht, gehört Ethik etc. nicht zu den Kompetenzen, nach denen man die militärischen Fähigkeiten eines Generals bewertet.
Menschen sind da eine Ressource, mit der man sparsam umgehen muss. Mehr aber auch nicht.
Stratege hat geschrieben:Für mich ist und bleibt Rommel entweder jemand, dem die Übersicht fehlte oder ein charakterschwacher Schlächter, wenn er es gesehen und nicht den Schneid gehabt hat dem Gefreiten den Vogel zu zeigen, wie andere es eben durchaus getan haben.
Für mich zeugen solche Aussagen von Hochmut.
Stratege hat geschrieben:Nö, Rommel hätte Afrika auch mit weniger Truppen verlieren können, das ist objektives Faktum.
Ähm ja, und die Truppen hat ihm das OKH geschickt. Was hätte Rommel tun sollen? Auf die Fähren schießen, die ihm Verstärkung bringen?
Stratege hat geschrieben:Fazit:
Nö, Rommel hätte Afrika auch mit weniger Truppen verlieren können, das ist objektives Faktum.
Mich nervt das immer an Schreibtischgenerälen, dass sie der Meinung sind die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben.
Dann aus eigenem Mangel an elementaren Kenntnissen jeglicher Spielräume innerhalb Hierarchie und Organisationsstruktur und offensichtlichem Mangel an Beschäftigung mit der Materie zu schließen, dass andere Schreibtischgeneräle noch weniger Ahnung haben...
Dir könnte mal auffallen, dass ich mich allgemein mit Bewertungen stark zurückgehalten habe. Das hat den einen Grund, dass ich mir die Besserwisserei nicht anmaße.
Hobbyschreibtischgeneral bin ich trotzdem. Sicher. Als Hobby. Nur bin ich mir da über meine Grenzen im Klaren.
Was du unter anderem bei der Hierarchie und Organisationsstruktur falsch hast, haben ich und andere dir hier geschrieben.
Ist auch nicht weiter schlimm, du hast halt keine Ausbildung in Sachen Management. Ich und Jaegerfeld hingegen schon. Umso mehr verwundern mich seine sehr gewagten, und hart formulierten Behauptungen.
Es fällt weiterhin auf, wie stark moralisch du argumentierst. Wie gesagt spielt das bei der Bewertung von Krieg keine Rolle.
Schlimmer ist, dass du den Widerstand geradezu einforderst. Was schlimm ist, weil du damit zu erkennen gibst, wie einfach du dir das vorstellst, und damit geht eine gewisse Geringschätzung dessen einher.
Als Nachfahre eines Widerstandskämpfers kann ich darüber nur den Kopf schütteln.
Ich stelle mir das gerade vor, wie du als 4-Sterne-Sofageneral Krieg führen würdest. Anstatt von Befehlen würdest du Empfehlungen geben, was unweigerlich zur Folge hätte dass keiner mehr sich darauf verlassen könnte, dass die anderen ihre Aufgaben umsetzen würden. Von deinen unmittelbar Untergeordneten würdest du erwarten, dass sie den gleichen Gesamtüberblick haben wie du auch (was unweigerlich zulasten ihrer Spezialisierung gehen würde). Muss nicht mal eine Extremsituation sein wie Krieg, um ein völliges Fiasko zu werden.