Wie seriös ist Wikipedia bei historischen Themen?

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Wie seriös ist Wikipedia bei historischen Themen?

Beitragvon Fairas » 30. August 2016 14:26

Um was es vorrangig nicht geht:

- Wikipedia als wissenschaftliche Quelle
- Artikel zu Zeitgeschehen oder Politik

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Steht in der Wikipedia in historischen Themen die (gängige) Wahrheit oder nicht?

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Meine persönliche Meinung ist ein klares Ja, da die Artikel fast immer mit ausreichend Quellen gedeckt sind.

Bei Artikeln wo dies nicht der Fall ist, wird man in aller Regel ganz oben im Beitrag darauf hingewiesen, sieht dann ungefähr so aus:

Spoiler (Öffnen)
Wikipedia hat geschrieben:Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (beispielsweise Einzelnachweisen) ausgestattet. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst entfernt. Bitte hilf der Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfügst. Näheres ist eventuell auf der Diskussionsseite oder in der Versionsgeschichte angegeben. Bitte entferne zuletzt diese Warnmarkierung.


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Gerade von den Wikipedia-Gegnern hier, würde ich gerne mal gute Argumente hören die gegen Wikipedia sprechen. Wie oben erwähnt geht es nicht darum eine Haus- oder Bachelorarbeit zu schreiben und als maßgebliche Quelle einfach Wikipedia zu verwenden. Es geht darum schnell und zuverlässig die richtigen Fakten zusammenzutragen, wie dies beispielsweise für eine Diskussion hier im historischen Bereich sinnvoll sein kann.
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Re: Wie seriös ist Wikipedia bei historischen Themen?

Beitragvon Hjalfnar » 30. August 2016 15:39

Nach meiner Erfahrung ist Wikipedia in der Hinsicht eine sehr gute Quelle, vor allem für Primärquellen. Soll heißen, Wikipedia liefert oft selbst durch sein Quellenverzeichnis die Quellen, die man selber braucht. So habe ich teilweise meine Artikel für den "Strategen" erst über Wikipedia recherchiert, um dann Primärquellen, die dort standen, in der Uni-Bibliothek in Hannover rauszusuchen. Um sich einen teilweise erstaunlich gründlichen Überblick über ein Thema zu verschaffen, ist das Wiki sehr gut. Ich möchte hier mal auf den Wikieintrag zum US-Bürgerkrieg hinweisen, der wirklich enorme Ausmaße hat.
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Re: Wie seriös ist Wikipedia bei historischen Themen?

Beitragvon nordstern » 30. August 2016 15:47

In meinen Augen ist Wikipedia für zwei Dinge gut zu gebrauchen:

1. Sie liefert wie Hjalfnar schrieb gute Literaturquellen die man sonst lange suchen müsste oder garnicht gefunden hätte
2. Es liefert einen ersten Eindruck der Geschehnisse... nicht jedoch deren Ablauf. Schön zu sehen beim Artikel über Waterloo. Der zeichnet zwar die Geschehnisse ab, aber nicht ihren wahren Ausmaß oder ihre Bedeutung oder Konsequenzen daraus.

Meine persönliche Erfahrung ist zudem das naturwissenschaftliche Themen nicht nutzbar sind, da die irgendwelche Mathematiker/Physiker geschrieben haben und ein Laie daraus gar nicht schlau wird, zumal auch wenig erklärt wird.

Artikel über bestimmte Sachverhalte (einzelne Panzer, Autos, Flugzeuge, etc) sind hingegen recht zutreffend. Vermutlich weil die Autoren hier auf begrenzte Bereiche eingehen müssen und sich selbst darüber auskannten. Kein uninteressierter schreibt über aktuelle/historische Gegenstände. Je älter diese jedoch werden, desto mehr Vorsicht ist geboten wegen der Quellenwahl.

Fazit: Je tiefgründiger, weitreichender oder weicher die Abgrenzung eines Themas ist, desto schlechter ist Wikipedia als Quelle. Bei klar abgegrenzten Themen jedoch die von der Thematik her von "interessierten" geschrieben werden müssen liefert Wikipedia recht gute Informationen. Dennoch sollte immer der gesunde Menschenverstand das gelesene auf seine Logik hin prüfen.
Ich bin Legastheniker. Wer also Rechtschreibfehler oder unklare Formulierungen findet, soll bitte versuchen die Grundaussage zu verstehen oder darf sie gerne behalten :)

Danke für euer Verständnis.

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Re: Wie seriös ist Wikipedia bei historischen Themen?

Beitragvon Titus Pullo » 30. August 2016 16:26

Meine Meinung dazu ist nach wie vor, dass Wikipedia aufgrund seiner Datenstruktur inform eines lebenden Lexika, welches selbst nicht hinterfragt, sondern dies nur seinen mehr oder weniger kompetenten Verfassern überlässt nicht ausreichend als Quelle in ALLEN Bereichen zu gebrauchen ist. Wie Hjalfnar richtig feststellt, taugt es allerdings gut in der Suche nach Primärquellen u.o. weiterführender Literatur.

Vor allem wenn man sich intensiver mit einem Thema beschäftigen möchte, fällt im direkten Vergleich zur Fachliteratur schnell die Oberflächlichkeit von Wikipedia auf. Vorausgesetzt man kennt überhaupt den Unterschied und ist eben nicht der Meinung dass das Bücher lesen nur dem Ritual des Lesens dient.

Folgende Fragen in Bezug auf Glaubwürdigkeit dieser Plattform muß man sich immer stellen: Kann man auf Quellen verweisen, deren Autoren nicht adressierbar sind? Darf man als Wissenschaftler auf eine Quelle verweisen, an der buchstäblich “jedermann” mitwirken kann und deren Qualität nicht zuverlässig sichergestellt ist? Ich habe bereits einige Beiträge / Bücher von Wissenschaftlern verschiedener Fachrichtungen gelesen und keiner bezog sich
dabei auf Wikipedia. Die Gefahr Stuß anderer Leute zu zitieren, der in zwei Tagen bei Wiki wieder aktualisiert sein kann ist einfach zu groß.

Mir sträuben sich hier regelmäßig die Nackenhaare wenn ich einige Beiträge von immer den gleichen Akteuren lese, in denen der Rest des unwissenden Forums regelmäßig großspurig über diverse Themen aufgeklärt wird, obwohl jeder hier weiß, dass es gerade fast 1:1 aus Wiki kopiert wurde. Und das ohne selbst auch nur den geringsten Dunst der echten Quellen jemals aus der Ferne gesehen zu haben, das ganze dann auch noch selbstherrlich Wissen nennen und sich dabei stolz auf die Schulter klopfen.

Mein Fazit.: Als Appetizer für Themen um reinzukommen und ein gewisses Grundverständnis zu erhalten ist Wikipedia gut. Möchte man das Wissen aber vertiefen, kommt man auch 2016 nicht umhin auf Fachliteratur zurrückzugreifen.
LG Titus Pullo

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Re: Wie seriös ist Wikipedia bei historischen Themen?

Beitragvon John Doe » 30. August 2016 16:50

Titus Pullo hat geschrieben:Meine Meinung dazu ist nach wie vor, dass Wikipedia aufgrund seiner Datenstruktur inform eines lebenden Lexika, welches selbst nicht hinterfragt, sondern dies nur seinen mehr oder weniger kompetenten Verfassern überlässt nicht ausreichend als Quelle in ALLEN Bereichen zu gebrauchen ist.

Folgende Fragen in Bezug auf Glaubwürdigkeit dieser Plattform muß man sich immer stellen: Kann man auf Quellen verweisen, deren Autoren nicht adressierbar sind? Darf man als Wissenschaftler auf eine Quelle verweisen, an der buchstäblich “jedermann” mitwirken kann und deren Qualität nicht zuverlässig sichergestellt ist? Ich habe bereits einige Beiträge / Bücher von Wissenschaftlern verschiedener Fachrichtungen gelesen und keiner bezog sich dabei auf Wikipedia. Die Gefahr Stuß anderer Leute zu zitieren, der in zwei Tagen bei Wiki wieder aktualisiert sein kann ist einfach zu groß.

Fairas hat geschrieben:Um was es vorrangig nicht geht:

- Wikipedia als wissenschaftliche Quelle

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Wieder knapp vorbei, aber es wird schon, Pullo, es wird schon. :strategie_zone_13:
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Re: Wie seriös ist Wikipedia bei historischen Themen?

Beitragvon Stratege » 30. August 2016 16:59

Möchte mich da im wesentlichen den Punkten von Hjalfnar und Titus Pullo anschließen, ohne mich selbst als dezidierter Wikipedia-Gegner zu verstehen.

Wikipedia ist gut um einzelne Stichworte für weitere Suchaktionen zu gewinnen und um einen gewissen Rahmen abzustecken, was das weiter angeht, hängt es wirklich sehr von den jeweiligen Artikeln zu einem Thema ab, die man da gerade konsumiert. Ich habe schon sehr gute, Forschungsstand und Problematik refektierende Artikel gelesen, in einer Weise belegt, dass man ihnen, wäre der Autor zu verifizieren mitunter wahrscheinlich durchaus wissenschaftliches Niveau attestieren könnte, aber das ist eher die Mindeheit der eingestellten Artikel.
Die häufigsten Probeme, die ich hier sehe sind meist die mangelnde Reflektion des Forschungsstandes, das häufige Auslassen, von alternativen Deutungshypothesen, was gerade im Bezug auf Geschichtsschreibung für eine Annäherung an die historischen Tatsachen geradezu latent tödlich ist und was oftmals auch auffällt, ist, dass die Beiträge selten in ihren historischen Gesamtkontext (ich beziehe mich hier mal nur auf die historischen Themen) in einer Form eingebettet sind, dass sie dem Laien, der das liest eine wirklich einleuchtende Erklärung liefern würden.
Das Problem mit isolierter Geschichtsbetrachtung besteht einfach darin, dass sie Gefahr läuft, ohne weitere Reflektion, die das Gesamtbild einigermaßen wiederherstellt, zu einem unsinnigen Kuriositätenstadl zu verkommen.
Das wiederrum ist für mich kein Problem einer wisschenschaftlichen Arbeit, sondern schon ein rein didaktisches Problem.
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Re: Wie seriös ist Wikipedia bei historischen Themen?

Beitragvon Hjalfnar » 30. August 2016 18:25

Um mal auf die Hauptfrage zurückzukommen: Ja, für geschichtliche Themen ist Wikipedia eine gute Seite, um einen ersten Überblick zu verschaffen, durchaus auch mitunter einen etwas tiefergehenden, wenn man fleissig die verlinkten Nebenartikel durchliest, und es liefert gute Primärquellen durchs Quellenverzeichnes des jeweiligen Artikels. Außérdem entsprechen nach meiner Erfahrung die Artikel in den wirklich allerallermeisten Fällen dem aktuellen Stand der historischen Forschung und den anerkannten wissenschaftlichen Lehrmeinungen, wobei abweichende Theorien, Berichte, Meinungen und sogar mitunter Verschwörungstheorien zumindest angeschnitten werden.
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Re: Wie seriös ist Wikipedia bei historischen Themen?

Beitragvon KirKanos » 30. August 2016 20:22

Gerade in der Wissenschaft ist Wikipedia häufig ein verpöntes Mittel, dass aber immer mehr zur ersten Anlaufstelle für Studenten wird. Als Instrument einen Überblick zu gewinnen. Die Qualität ist meistens besser als der Ruf. Früher oder Später wird sich Wiki, denke ich, als erste Anlaufstelle auch in den letzten Winkel durchsetzen. Man muss wie bei jeden Instrument wissen, wie man es benutzt.

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Re: Wie seriös ist Wikipedia bei historischen Themen?

Beitragvon Stratege » 30. August 2016 21:46

Ich denke, dass es bei Studenten längst erstes Mittel ist, bevor anderes bemüht wird, mindestens dann, wenn das gesteckte Ziel der Arbeit einfach nur darin besteht, nen Seminarschein zu bekommen, nur meine ich, dass das bei Studenten doch noch ein bisschen was anderes ist, weil diese, so über das erste Studienjahr hinaus gelernt haben sollten (davon ab, wird er ja meist innerhalb der ersten 1-2 Seminarsitzungen noch darauf hingewiesen), dass man, je nachdem, mit welchem Thema man sich gerade befasst auch noch ein paar Dinge berücksichtigen muss, die im Wikipedia-Artikel nicht drinn stehen.
Ich meine, klar, so lange man sich primär innerhalb Europas und dann in der jüngeren Vergangenheit bewegt oder einfach ereignishistorisch an etwas herangehen will, ist Wikipedia ne gute, von der man auch viel lernen kann, geht man aber zu weit zurück, räumlich etwas weites weg oder beides und liest einen solchen Text dann mit dem Hintergrund eines Mitteleuropäers des 21. Jahrhunderts ohne die entsprechenden kulturellen Gepflogenheiten zu kennen, bzw. über diese zummindest grob im Bilde zu sein, zu wissen, welche Zahlen man ernst nehmen kann und welche nicht läuft das nehezu zwangsweise auf völlig falsche Vorstellungen hinaus, ich finde, das sollte man auch berücksichtigen.
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Re: Wie seriös ist Wikipedia bei historischen Themen?

Beitragvon Ischozar » 30. August 2016 23:39

Man muss mal bedenken was Wikipedia ersetzt. Es will eine Enzyklopädie sein, wie der Brockhaus bspw. der durchaus in einer wissenschaftlichen Arbeit genannt werden darf. Ich hab tatsächlich vorletztes Semester ein Seminar zu dem Thema im Zuge des Geschichtstudiums besucht, wo wir uns aber mehr mit den Mechanismen in der Wikipedia auseinander gesetzt haben. Da der Dozent eher ein - verzeihung - Volldepp war hab ich mir für die Seminararbeit leider keine Mühe gegeben und nur eine 3.0 kassiert. Falls dennoch Interesse besteht, könnte ich da mal Auszugsweise etwas posten, falls ich sie noch finde..
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Re: Wie seriös ist Wikipedia bei historischen Themen?

Beitragvon Chwanzus Longus » 31. August 2016 02:40

Also ich finde Wikipedia klasse und schlage da viel nach.

Wenn man irgendetwas wissen will worüber man nichts weiß (z.B. spätantike nachdem Attila rauskam) oder irgendetwas anderes kann man da sehr viel lernen da ja die Themen dann auch immer untereinander verlinkt sind.

Bisher sind mir da noch keine schwerwiegenden Schnitzer aufgefallen und die Schwarmintelligenz scheint da zu wirken. So unglaublich das auch sein mag.

Ein Vorteil von Wikipedia zu einem Buch ist das es ersten immer aktuell gehalten wird falls es neue Erkenntisse gibt. Ausserdem steuern viele verschiedene ihr Wissen und ihre Quellen bei wobei man bei einem Buch auf die Ansicht und Interpretation des Autors angewiesen ist.
Ich rückte in einem brillianten takischen Manöver Rückwärts vor.

Und noch eine Erklärung von meinem Namen für die Unwissenden http://www.youtube.com/watch?v=fWpANSpqtEk

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Re: Wie seriös ist Wikipedia bei historischen Themen?

Beitragvon Hexenkönig » 14. März 2017 15:55

So lieb und toll Wikipedia vllt. bei historischer Literatursuche ist, so rücksichtslos und mafiös ist es, wenn man selbst zu ihr beitragen will, gerade im historischen Themenbereich der Wiki!

Ich kann aus erster Hand berichten, da ich selbst gerne in der Wikipedia historische Themen editiere und verbessere bzw. komplett neue Seiten erstelle, falls zu einem Thema noch keine Seite existiert. Ich habe erfahren müssen, dass es anscheinend Leute gibt, die den Historikbereich als ihren Goldschatz betrachten und auf ihm wie der Drache Smaug liegen und ihn eifersüchtig hüten. Bei regional-historischen Themen trifft das zwar nicht zu, aber IMMER, wenn ich eines der großen Themen editiert habe (z.B. ein Artikel zur römischen Antike) kam immer genau der gleiche Benutzer (der so eine Art selbsternannter Geschichts-Guru ist, ohne dessen Einwilligung man nichts in diesem Wiki-Bereich verändern darf anscheinend) und löschte alle meine Beiträge aus und ersetzte sie durch eigenen Text. Man bekommt wirklich das Gefühl er verfolgt einen, denn egal welchen historischen Artikel ich editiere, schon Stunden später ist er zur Stelle und verändert ihn komplett und löscht meine Beiträge.

Auch wurde ich schon beleidigt, ich solle die Finger von Dingen lassen, die ich angeblich nicht verstehe, bloß weil ich die deutsche Wikipedia im Themenbereich "Keltische Götter in Noricum" ein wenig bereichert hatte. Meine (durchaus konstruktiven) Beiträge wurden gelöscht und durch Anderes ersetzt und ich anschließend persönlich beleidigt. Alles was ich beizutragen habe, ist stundenspäter wieder zunichte, egal ob ich das heute mache oder in einem Monat, immer sind sofort diesselben Drachen zustelle. Ich stelle mir das inzwischen wirklich so vor, dass es Leute gibt, die kein Leben haben und nur 24h am Tag vorm Rechner sitzen und ihre kostbaren Wiki-Artikel überwachen, damit ja keiner sie ändert und dass sie eigene Kopfgeld-Listen besitzen, die ihnen missfallen (Denn ich habe auf einer Diskussionsseite tatsächlich gelesen, wie zwei normale Benutzer sich abgesprochen haben, ein Auge auf mich zu haben!!!).

Ähnliches ist auch schon genug anderen passiert, auf Youtube gibt es sogar eine kleine Mini-Doku zur dunklen Seite der Wikipedia.
Also wenn ihr historisch interessiert seid und zur Wikipedia beitragen wollt, lasst es, die Wikipedia besitzt in manchen Teilbereichen mafiöse Strukturen und besser ist es solche Leute zu ignorieren und lieber das eigene Leben zu genießen, anstatt sich über unbedeutende Artikeln irgendwo im Internet zu streiten.

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Re: Wie seriös ist Wikipedia bei historischen Themen?

Beitragvon Fairas » 14. März 2017 17:41

Denkst du die wollen nur ihre eigenen Texte erzwingen weil sie diese "besser" finden oder bist du der Auffassung da werden inhaltliche Tatsachen verdreht?
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Re: Wie seriös ist Wikipedia bei historischen Themen?

Beitragvon Ischozar » 14. März 2017 17:49

Also so wie ich das erlebt habe, geht es eher um Erstes. Inhaltlich sind die Texte ja eigentlich solide und es ist in den wenigstens Propaganda auszumachen...Nach meinem Kenntnisstand jedenfalls. Es geht da denk ich eher um Prestige. Zeigt sich auch an den Zahlen der aktiven Nutzer, die seit Jahren stagniert bzw. rückläufig ist. Einige wenige haben da leider die "Macht".
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Re: Wie seriös ist Wikipedia bei historischen Themen?

Beitragvon Fairas » 14. März 2017 17:52

Ist zwar ärgerlich für neue Schreiber.

Für mich als Konsument zählt aber in erster Linie die inhaltliche Qualität.
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