Krieg wird immer sinnloser

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John Doe
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Re: Krieg wird immer sinnloser

Beitragvon John Doe » 14. März 2017 23:54

Also keine Gegenargumente von deiner Seite, stattdessen versuchst du wieder eine persönliche Ebene zu konstruieren. Dass du Zahlen geliefert hast ist schön, auf die Probleme dieser gehst du aber nun zum dritten mal nicht ein. Aus deiner argumentativen Zwickmühle helfen dir weder deine persönlichen Attacken noch auswendig gelernte lateinische Phrasen, aber da musst du selber draufkommen. Für mich hat sich bestätigt, was ich bereits Eingangs geschrieben habe:

John Doe hat geschrieben:Ich möchte dich hierbei auch von gar nichts überzeugen, ich weiß dass das nicht zielführend wäre, nur will ich nicht, dass jemand, der nur beiläufig mit liest, dein Geschreibsel am Ende für voll nimmt.


Schönen Abend!
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Re: Krieg wird immer sinnloser

Beitragvon Pastete » 15. März 2017 07:53

Mal 3 Beispiele:
1: Stalin+Hitler kosteten die Sowjetunion 20% ihrer Bevölkerung. Noch ehe die 50er vorbei waren, ist die Sowjetunion schon am Vorkriegsniveau vorbeigeschnellt.
2: In Kambodscha töteten die roten Khmer 1975-1979 ein Viertel der Bevölkerung: 25%. Dann wurden sie von den Vietnamesen großenteils verdrängt, der Krieg ging aber noch bis 1991 weiter.
Moderne Landwirtschaft? Nix da. Eher Mittelalter. Hilfe aus dem Ausland? Nix da, Sanktionen. 1985 war die Bevölkerungszahl dann auch schon über dem früheren Niveau.
3: Paraguays Bevölkerung ging aufgrund des paraguayschen Krieges von anfangs 500000 bis 525,000 vor dem Krieg auf gerade mal 221,000 im Zensus im Jahr 1879 runter, von denen nur 28000 Männer waren. 1899 hatte es schon wieder eine Bevölkerung von über 530000.

Kurzum: Krieg ist ziemlich schlecht darin, die Bevölkerungszahlen effektiv unten zu halten; binnen einer Generation hat sich das ganze schon wieder geregelt.
Es hat aber auch früher schon nicht jede Generation Krieg geführt, erst recht nicht auf so krassem Niveau wie die 3 obigen Beispiele.

Die hauptsächlichen Ausnahmen, wo tatsächlich Gewalt ein "gutes" Mittel zur Bevölkerungsbegrenzung waren, sind halbwegs erfolgreich durchgeführte Genozide, wo danach kaum jemand da war, um ihre Plätze zu übernehmen. Und selbst bei denen ist es häufig so, dass dann schlicht andere Bevölkerungsgruppen ihren Platz einnehmen und die Gesamtbevölkerung sich dadurch nicht nennenswert verändert und häufig gar steigt.

Von dem her teile ich Johns Einschätzung:
John Doe hat geschrieben:Ah, Sozialdarwinismus. Nett.


Übrigens ist die Natur hervorragend selber dazu in der Lage, die Bevölkerungszahlen zu regeln. Viele Tiere und einschließlich dem Menschen passen sich dem Nahrungsangebot an. Die Prävalenz von Jungen oder Mädchen hängt auch beim Menschen vom Nahrungsmittelangebot ab, und Fruchtbarkeit nimmt bei Mangelernährung ab.
Die Staaten, die heute so explosiv wachsen, sind die, die den industriellen Sprung früher nicht/kaum mitgemacht haben.
Es braucht also auch keinen Krieg dafür. Und in präindustriellen Zeiten waren Hunger und Seuchen mitunter die häufigsten Todesursachen in Kriegszeiten.
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Re: Krieg wird immer sinnloser

Beitragvon Titus Pullo » 15. März 2017 10:26

@ JD
Wofür denn Gegenargumente? Du hast doch außer Gemeinplätzchen bisher nichts vorgebracht. Wofür benötigst Du hinsichtlich der Dezimierung des Menschen durch den Menschen denn Beweise? Der Mensch hat sich nachweislich durch Kriege dezimiert. Man nehme z.B. nur die Toten der letzten beiden WK's mit ca. 65 Mio Menschenleben, davon allein 30 Mio Zivilisten. Mangelt es Dir an der Vorstellungskraft, dass schätzungsweise 50% dieser Menschen starben ohne Nachkommen zu hinterlassen? Und wir ohne nur diese beiden Kriege in 2 Generationen heute allein dadurch in Europa und Asien Mio von Menschen mehr hätten. Mangelt es Dir an der Vorstellungskraft, dass ohne die beinahe Auslöschung des jüdischen Volkes in Europa selbiges heute noch immer und viel größere Gemeinden in Europa bewohnen würde?

John Doe hat geschrieben:Was ich geschrieben habe war, dass Europa, einer der friedlichste Plätze der Welt, kaum ein nennenswertes Bevölkerungswachstum hat, während Afrika, wo vergleichsweise viele Kriege geführt werden, geradezu explodiert. Du schreibst unsere heutige latente Überbevölkerung ja aber unserer Weigerung zu, Kriege zu führen und uns dadurch zu dezimieren. Das passt also nicht zusammen..
Diese Aussage stellvertretend für den sämtlichen Rest allein macht für sich schon deutlich, dass Du den Kern der Sache noch immer nicht erfasst hast. Natürlich führen wir in Europa IM MOMENT, da der Schrecken der letzten beiden WK tief in unserem Bewusstsein verankert ist keine Kriege. Aber ohne diesen Schrecken und noch vor 100 oder 200 Jahren wäre die westliche Welt mit der heutigen Situation anders umgegangen. Man wäre unter der Begründung das eigene Hoheitsgebiet zu schützen losgezogen und im Zuge dessen wäre es zu ethnischen Gräuel mit dem Ziel der Ausbeutung fremder Ressourcen gekommen. Siehe Ostafrika-Politik des deutschen Kaiserreiches, Behandlung der Afrikaner durch die Niederlande, Deportation und Massentötungen der Armenier durch die Türken, fast vollständige Vernichtung der einheimischen Bevölkerung Nordamerikas. Da wir trotz gegenteiliger offizieller Beteuerungen diese Völker aber heute trotzdem ständig wirtschaftlich ausnutzen, gibt es die Probleme vor Ort.

Kommen wir zur nächsten platten Aussage:
John Doe hat geschrieben:Jetzt hast du ja schon Geburtenkontrolle erwähnt, das ist ein guter Ansatz. Jetzt musst du nur noch Bezug auf andere Faktoren nehmen, die die Bevölkerungsentwicklung in menschlichen Gesellschaften beeinflussen, dann wirst du feststellen dass Kriege gar nicht so wesentlich waren in dieser Hinsicht.

Du attestierst hiermit den Menschen vergangener Jahrhunderte und Jahrtausende die Fähigkeit der Geburtenkontrolle: klar, weil das ja heute schon so gut in vergleichsweise rückständigen Gebieten wie Afrika funktioniert. Und einem Babylonischen Bauern hätte das bei der hohen Kindersterblichkeit auch sicher eingeleuchtet nur ein oder max. 2 Kinder (statt 6 - 8) mit seiner Frau zu zeugen und danach auch nicht mehr mit seiner Frau zu schlafen. Oder hätten Sie die Pille nehmen sollen? Nochmal, klappt bis heute auf ganzen Kontinenten nicht! Hör auf zu träumen! Zudem habe ich nie in Abrede gestellt, dass es außer Krieg auch andere Faktoren der Beeinflußung gab und dies auch deutlich gemacht.

John Doe hat geschrieben:Dass deine Rechnung keinen Sinn macht brauche ich eigentlich nicht zu schreiben, schon alleine dass du Seuchen als Konstanten behandelst und keine zuverlässige Zahlen zu Kriegstoten lieferst. Deine Rechnung nimmt an, dass das Bevölkerungswachstum ohne Kriege ungehindert explodieren würde.

Wer hat denn zuverlässige Zahlen zu den weltweiten Toten durch Seuchen seit Anbeginn der Menschheit? Die Wissenschaft geht doch nur von Schätzungen aus, also legt man bei solchen schnellen Bewertungen einen Ø Wert gemessen an bekannten prozentualen Abgängen durch Krankheiten und Seuchen einer vergleichbaren Stadt, Region oder eines Landes zu Grunde. Auch bestätigen meine Ausführung mitnichten Deine Behauptung, ich wäre der Meinung die Bevölkerung explodiert ohne Kriege. Im Gegenteil meine Berechnungen sind sogar noch moderat. Vor allem wenn man berücksichtigt, dass sämtliche Kriegstote seit Adam und Eva bis jetzt nicht einmal berücksichtigt wurden. Um nur ein par der größeren bekannten Kriege/monetäre Verluste anzusprechen: Peloponnesischer Krieg (431 - 404 v.Chr.), Punische Kriege mit Unterbrechungen von 264 bis 146 v.Chr. und hunderttausenden Toten in Afrika, Spanien, Gallien, Italien und auf dem Mittelmeer (allein in folgenden 3 Schlachten des 2. PK: Trebia, am Trasimenischen See und bei Cannae hatten die Römer und Bundesgenossen Verluste in Höhe von ca. 105.000 Mann), Caesars Gallischer Krieg (58 - 50 v.Chr) mit ca. 1 Mio Toter, man könnte hier endlos weiter machen. Und dabei natürlich auch sämtliche Auseinandersetzungen der archaiischen Vorzeit mitberücksichtigen (Hethiter, Babylonier, Seevölker, Kriege der Hebräer, der Ägypter, Numider, der Chinesen etc etc etc mit abermillionen von Toten.

John Doe hat geschrieben:Ohne Kriege wären Menschen durch fehlende medizinische Versorgung oder fehlende Versorgung mit Nahrungsmitteln an die Grenze der tragbaren Bevölkerungsgröße gekommen. Das waren ja auch mit Kriegen viel wichtigere Faktoren

Sicher wären die Menschen irgendwann an ihre Grenzen gestoßen und das ist ja auch ein Teilaspekt meiner Aussage gewesen. Schaue gern nochmal in obigen Posts. Die Frage ist aber zum einen wann das gewesen wäre, denn zumindest von den Römern sind heute moderne vorindustrielle Anlagen wie z.B. die Mühlen von Barbegal bekannt, welche viele Tonnen Getreide am Tag zu Mehl verarbeiten konnten und somit allein eine größere Stadt mit Brot ernähren. Und von diesen Mühlen, da sie in einer Welt ohne Krieg ja niemand zerstört hätte wären noch unzählige weitere entstanden. Und zum anderen wie irreparabel wären die Folgen für unser heutiges Ökosystem gewesen. Man vergegenwärtige sich nur mal den tgl. Holzhunger einer einzigen großen Therme wie der des Caracalla in Rom und es gab unzählige davon. Man schaue sich doch nur mal die Flora der heutigen Mittelmeerregion an. Die Qualität der medizinischen Versorgung in damaligen Kulturen war mitunter höher als heute in Regionen wie Afrika. Und über die Ausbreitung der dortigen Bevölkerung muß ich an dieser Stelle nicht schon wieder etwas sagen oder? Auch zählt das Argument: „trotz Krieg“ nicht, denn die Verluste sind im direkten Vergleich mit früheren Kriegen „relativ“ gering. Spürbarer sind die Verluste an afrikanischer Bevölkerung durch Abwanderung, was ja nur einer Umverteilung entspricht.

Nun komm doch mal mit echten Argumenten, zeige auf, dass die Kriege der Vergangenheit keinen relevanten Einfluss auf unsere heutige Bevölkerungsdichte hatten und wir ohne Kriege vergleichsweise Populationsgrößen wie jetzt hätten. Immer nur zu reden ohne etwas zu sagen bringt hier nichts.

Und für's nächste Mal, beginne doch einfach Deine eigene Kritik moderat und nichtbeleidigend, dann brauchst Du hinterher
auch kein Taschentuch.

@ Pastete

Du verkennst, dass die Ausgangslage ohne Kriege vor der heutigen Bevölkerungsentwicklung eine andere gewesen wäre und auch, dass Länder wie Russland nun schon zwei Generationen Zeit hatten, sich von den Verlusten zu erholen. Auch wenn es nur 10 oder 20 Jahre sind, so reicht diese Verschnaufpause, weil heute eben wenige Menschen mit Maschinen trotzdem für viele Menschen das Lebensnotwendige schaffen können. Damals war die Arbeitskraft eines einzelnen griechischen Bauern erst einmal weg, wenn er in der Schlacht gefallen ist. Nimmt die Anzahl der bestellten Felder und deren Erträge nicht zu, weil ein zu geringer Bedarf an neuer Fläche resultierend aus der vorhanden Anzahl Bauern, dann stagniert die Entwicklung einer Population. Ergo: Kein Krieg=mehr lebende Bauern=höhere landwirtschaftliche Erträge= Fähigkeit eine größere Population zu ernähren. Dazu kommt, dass sehr häufig Ernten während des Krieges mitunter sogar gezielt vernichtet wurden, was zu starken Hungerkatastrophen führte. Auch alles direkte Auswirkungen durch den Krieg. Früher hatten die Zivilisationen nur selten Zeit sich 10 oder 20 Jahre zu erholen. Man konnte eben nicht in Ruhe die menschlichen Verluste ausgleichen. Es ist keine Floskel wenn die alten Griechen uns durch Überlieferung den gewohnten Jahresrhythmus verdeutlichen, der da lautete: "Winter-Saat-Krieg-Ernte". Die Stadtstaaten waren fast ständig in Kriege verwickelt und wer sich mit der Geschichte der frühen römischen Republik etwas ausführlicher beschäftigt hat, kann nur zustimmen, dass Jahrhunderte lang fast unter jedem Praetor oder Konsul (also jährlich) seit Brutus dem sogen. Gründer der Republik gegen äußere Feinde ausgerückt wurde. Man nehme sich gern die römische Geschichte von (Polybios, Livius und Cassius Dio zur Hand) Nur ein Narr kann behaupten, dass das keinen bremsenden Einfluss auf die Wachstumsgeschwindigkeit einer Population ausgeübt haben kann. Und weil das ganz normal war, stagnierte das Bevölkerungswachstum lange Zeit im Prinzip bis ins Mittelalter um 1000 n.Chr. ohne nennenswerten Anstieg der Weltbevölkerung. Und warum? Weil in diesen Jahrhunderten egal ob in Amerika, Europa, Afrika oder Asien, überall die gleichen Spielregeln galten. Viele kleinere und mittlere Gemeinden kamen nicht zur Entfaltung, weil immer gleich jemand kam und alls zu nichte machte. Man zahlte dann seinen Blutzoll und begann von vorn.

Oder drehen wir die Zeit etwas nach vorn und betrachten die direkten Auswirkungen durch den 30 jährigen Krieg in dem nur dem deutschen Reich ca. 1/3 seiner Bevölkerung direkt oder aus Folge des Krieges zum Opfer fiel. Ea gab Regionen wie Mecklenburg oder Thürigen die bis zu 70% ihrer Bevölkerung einbüßten. Wir reden hier von 7 - 8 Mio Toten!! Danach hat man Jahrzehnte gebraucht um wieder ansatzweise das Vorkriegsniveau zu erreichen. Noch um 1700 lagen weite Flächen wegen der Spätfolgen brach. Und an dieser Stelle nochmal für ganz schlaue, Seuchen waren zumeist der direkte Begleiter der Kriege. Seltener entstandenen Sie ohne vorweggenommene Entbehrungen durch Krieg und dem daraus enstehenden Mangel an fast allem.

Nochmal zusammenfassend: Es geht um die Ausgangslage in einer über die Jahrtausende wohl völlig anders entwickelten FIKTIVEN weltweiten Population ohne Kriege und die damit verbundenen ökologischen und ökonomischen Konsequenzen durch vorweg genommene Überbevölkerung bereits vor Jahrhunderten.
LG Titus Pullo

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Re: Krieg wird immer sinnloser

Beitragvon Il Principe » 15. März 2017 13:14

Ich muss schon sagen, hier herrscht wirklich eine aufschlussreiche Diskussion, die sich an alle Regeln der gepflegten Kommunikation hält und für bahnbrechende Erkenntnisse sorgt (für alle die es eventuell nicht verstehen: Das war Ironie). Auch wenn ich mich damit vielleicht zum nächsten Angriffsziel auf persönlicher Ebene machen werde, kann man ohne Zweifel feststellen und dies will ich hier kurz mal festhalten, dass Titus Pullo John Doe vorwirft die Kritik (Beitrag vom 13. März 2017 18:27 ) nicht "moderat und nichtbeleidigend" begonnen zu haben. Meines Erachtens kann man höchstens den letzten Absatz "dein Geschreibsel am Ende für voll nimmt" als beleidigend auffassen. Deine Antwort Titus Pullo "Vor allem der letztere Beitrag vermisst jedwedes Verständnis des eigentlichen Themas und lamentiert in gewohnter Manier anderen platte Aussagen unterschiebend an der eigentlichen Kernaussagen vorbei" ist allerdings kaum noch als konstruktiver Beitrag zu werten und zielt eigentlich nur auf die persönliche Ebene und Beleidigung. Von daher würde ich festhalten, dass dein Satz mit dem Taschentuch keinen Sinn macht, da hauptsächlich du es bist, der die Diskussion auf so ein Niveau hebt.

Kurz zum Thema:
Titus Pullo hat geschrieben:Nochmal zusammenfassend: Es geht um die Ausgangslage in einer über die Jahrtausende wohl völlig anders entwickelten FIKTIVEN weltweiten Population ohne Kriege und die damit verbundenen ökologischen und ökonomischen Konsequenzen durch vorweg genommene Überbevölkerung bereits vor Jahrhunderten.

Ich persönlich glaube, dass unser momentane Weltbevölkerung aus dem technischen Errungenschaften der letzten 200 Jahre resultiert (v.a. die Erfindung und Verbreitung von Kunstdünger). Ob diese Erfindungen in einer Welt ohne Kriege tatsächlich schon "vor Jahrhunderten" getätigt worden wären und es damit eine "vorweg genommene Überbevölkerung" eingeleitet hätten, halte ich für fragwürdig. Die ganze Diskussion steht und fällt daher mit der Frage, ob man der These zustimmt, dass es ohne Kriege zu einer schnelleren technischen Entwicklung der Menschheit gekommen wäre. Dies denke ich allerdings nicht und daher glaube ich auch nicht, dass Kriege auf lange Sicht betrachtet einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der Weltpopulation nehmen.
PS: Man beachte die Tabelle zur Weltbevölkerung 1750-2010. https://www.bpb.de/izpb/55882/entwicklu ... rung?p=all

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Re: Krieg wird immer sinnloser

Beitragvon Titus Pullo » 15. März 2017 13:54

Noch so ein Kandidat, dann teile dem Rest hier doch mit an welchen Stellen ich beim Thema nicht mitgekommen bin. Denn aus welchen Motiven Deiner Parteiergreifung auch immer, bin nicht ich es, der hier einfach platte Behauptungen über jemanden reinhaut und diese nicht mal begründet......

Il Principe hat geschrieben: Die ganze Diskussion steht und fällt daher mit der Frage, ob man der These zustimmt, dass es ohne Kriege zu einer schnelleren technischen Entwicklung der Menschheit gekommen wäre. Dies denke ich allerdings nicht und daher glaube ich auch nicht, dass Kriege auf lange Sicht betrachtet einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der Weltpopulation nehmen.


Wo Du gerade über Themen-, sprich Kernaussagenkennung parliertest, ...Du erinnerst Dich schon daran, dass ich bisher die Meinung vertreten habe, dass Krieg rückblickend nicht "sinnlos" war oder? Und das gerade der Krieg in vielen Fällen die Triebfeder für so manche technische Entwicklung war, steht für mich außer Frage. Es ging hier meinerseits aber hauptsächlich um monetäre Betrachtung was wäre wenn es nie einen Krieg gegeben hätte und wie wäre es um die Ressourcen bestellt.
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Re: Krieg wird immer sinnloser

Beitragvon John Doe » 15. März 2017 14:26

Il Principe hat geschrieben:Ich muss schon sagen, hier herrscht wirklich eine aufschlussreiche Diskussion, die sich an alle Regeln der gepflegten Kommunikation hält und für bahnbrechende Erkenntnisse sorgt (für alle die es eventuell nicht verstehen: Das war Ironie). Auch wenn ich mich damit vielleicht zum nächsten Angriffsziel auf persönlicher Ebene machen werde, kann man ohne Zweifel feststellen und dies will ich hier kurz mal festhalten, dass Titus Pullo John Doe vorwirft die Kritik (Beitrag vom 13. März 2017 18:27 ) nicht "moderat und nichtbeleidigend" begonnen zu haben. Meines Erachtens kann man höchstens den letzten Absatz "dein Geschreibsel am Ende für voll nimmt" als beleidigend auffassen. Deine Antwort Titus Pullo "Vor allem der letztere Beitrag vermisst jedwedes Verständnis des eigentlichen Themas und lamentiert in gewohnter Manier anderen platte Aussagen unterschiebend an der eigentlichen Kernaussagen vorbei" ist allerdings kaum noch als konstruktiver Beitrag zu werten und zielt eigentlich nur auf die persönliche Ebene und Beleidigung. Von daher würde ich festhalten, dass dein Satz mit dem Taschentuch keinen Sinn macht, da hauptsächlich du es bist, der die Diskussion auf so ein Niveau hebt.

Kurz zum Thema:
Titus Pullo hat geschrieben:Nochmal zusammenfassend: Es geht um die Ausgangslage in einer über die Jahrtausende wohl völlig anders entwickelten FIKTIVEN weltweiten Population ohne Kriege und die damit verbundenen ökologischen und ökonomischen Konsequenzen durch vorweg genommene Überbevölkerung bereits vor Jahrhunderten.

Ich persönlich glaube, dass unser momentane Weltbevölkerung aus dem technischen Errungenschaften der letzten 200 Jahre resultiert (v.a. die Erfindung und Verbreitung von Kunstdünger). Ob diese Erfindungen in einer Welt ohne Kriege tatsächlich schon "vor Jahrhunderten" getätigt worden wären und es damit eine "vorweg genommene Überbevölkerung" eingeleitet hätten, halte ich für fragwürdig. Die ganze Diskussion steht und fällt daher mit der Frage, ob man der These zustimmt, dass es ohne Kriege zu einer schnelleren technischen Entwicklung der Menschheit gekommen wäre. Dies denke ich allerdings nicht und daher glaube ich auch nicht, dass Kriege auf lange Sicht betrachtet einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der Weltpopulation nehmen.
PS: Man beachte die Tabelle zur Weltbevölkerung 1750-2010. https://www.bpb.de/izpb/55882/entwicklu ... rung?p=all


Pastete hat geschrieben:Mal 3 Beispiele:
1: Stalin+Hitler kosteten die Sowjetunion 20% ihrer Bevölkerung. Noch ehe die 50er vorbei waren, ist die Sowjetunion schon am Vorkriegsniveau vorbeigeschnellt.
2: In Kambodscha töteten die roten Khmer 1975-1979 ein Viertel der Bevölkerung: 25%. Dann wurden sie von den Vietnamesen großenteils verdrängt, der Krieg ging aber noch bis 1991 weiter.
Moderne Landwirtschaft? Nix da. Eher Mittelalter. Hilfe aus dem Ausland? Nix da, Sanktionen. 1985 war die Bevölkerungszahl dann auch schon über dem früheren Niveau.
3: Paraguays Bevölkerung ging aufgrund des paraguayschen Krieges von anfangs 500000 bis 525,000 vor dem Krieg auf gerade mal 221,000 im Zensus im Jahr 1879 runter, von denen nur 28000 Männer waren. 1899 hatte es schon wieder eine Bevölkerung von über 530000.

Kurzum: Krieg ist ziemlich schlecht darin, die Bevölkerungszahlen effektiv unten zu halten; binnen einer Generation hat sich das ganze schon wieder geregelt.
Es hat aber auch früher schon nicht jede Generation Krieg geführt, erst recht nicht auf so krassem Niveau wie die 3 obigen Beispiele.

Die hauptsächlichen Ausnahmen, wo tatsächlich Gewalt ein "gutes" Mittel zur Bevölkerungsbegrenzung waren, sind halbwegs erfolgreich durchgeführte Genozide, wo danach kaum jemand da war, um ihre Plätze zu übernehmen. Und selbst bei denen ist es häufig so, dass dann schlicht andere Bevölkerungsgruppen ihren Platz einnehmen und die Gesamtbevölkerung sich dadurch nicht nennenswert verändert und häufig gar steigt.

Von dem her teile ich Johns Einschätzung:
John Doe hat geschrieben:Ah, Sozialdarwinismus. Nett.


Übrigens ist die Natur hervorragend selber dazu in der Lage, die Bevölkerungszahlen zu regeln. Viele Tiere und einschließlich dem Menschen passen sich dem Nahrungsangebot an. Die Prävalenz von Jungen oder Mädchen hängt auch beim Menschen vom Nahrungsmittelangebot ab, und Fruchtbarkeit nimmt bei Mangelernährung ab.
Die Staaten, die heute so explosiv wachsen, sind die, die den industriellen Sprung früher nicht/kaum mitgemacht haben.
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Re: Krieg wird immer sinnloser

Beitragvon Il Principe » 15. März 2017 15:20

Titus Pullo hat geschrieben:Noch so ein Kandidat, dann teile dem Rest hier doch mit an welchen Stellen ich beim Thema nicht mitgekommen bin.
Habe ich das behauptet, wenn ja wo?? Eure thematische Auseinandersetzung habe ich bewusst nicht kommentiert, sondern mich lediglich über die Art und Weise desselben ausgelassen; sprich die nette Umgangsform.
Titus Pullo hat geschrieben:Wo Du gerade über Themen-, sprich Kernaussagenkennung parliertest, ...Du erinnerst Dich schon daran, dass ich bisher die Meinung vertreten habe, dass Krieg rückblickend nicht "sinnlos" war oder? Und das gerade der Krieg in vielen Fällen die Triebfeder für so manche technische Entwicklung war, steht für mich außer Frage. Es ging hier meinerseits aber hauptsächlich um monetäre Betrachtung was wäre wenn es nie einen Krieg gegeben hätte und wie wäre es um die Ressourcen bestellt.

Und genau darauf habe ich meine Meinung (die man freilich auch anders sehen oder ablehnen kann, da sie wie hier alles nur was wäre wenn ist) gesagt, nämlich dass ich nicht glaube, dass es ohne Kriege zu einem rasanteren Bevölkerungsanstieg und somit zu einem höheren Ressourcenverbrauch gekommen wäre, als wir ihn momentan erleben. Wie die Tabelle belegt, ist die Weltbevölkerung (und damit logischerweise auch der Ressourcenverbrauch) erst in den letzen 200 Jahren so stark angestiegen. Ob sich nun die Menschen in den 10.000 Jahren zuvor bekriegten oder nicht, hat darauf meines Erachtens keine Auswirkungen.

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Re: Krieg wird immer sinnloser

Beitragvon Titus Pullo » 15. März 2017 15:54

Il Principe hat geschrieben:Deine Antwort Titus Pullo "Vor allem der letztere Beitrag vermisst jedwedes Verständnis des eigentlichen Themas und lamentiert in gewohnter Manier anderen platte Aussagen unterschiebend an der eigentlichen Kernaussagen vorbei" ist allerdings kaum noch als konstruktiver Beitrag zu werten und zielt eigentlich nur auf die persönliche Ebene und Beleidigung.


Blitzamnesie?! Wie war dann das gemeint? Entweder Du nimmst den hier öffentlich geäußerten Vorwurf wenn so nicht gemeint auch wieder öffentlich zurück, oder Du erklärst was Du damit konkret meinst anhand konkreter Punkte wo ich genau "jedwedes Verständnis" für dieses Thema vermissen lasse.

Nichts desto trotz kann es immer zu unterschiedlichen Meinungen vor allem in Bezug zu solchen Themen kommen. Ich bin der letzte der eine anders lautende Meinung nicht respektieren würde. Ganz besonders wenn sich dieses Thema in so fiktive Einzelbestandteile wie auf den letzten zwei Seiten auftut.

Vor allem wenn es wie in diesem Fall keine Referenzen gibt, da es nur eine bewertbare Geschichte des Menschen gibt und zwar die Entwicklung trotz Kriege. Alles andere ist rein akademisch, ergo greifen hierzu keine Studien und man sollte sich Meinungsoffen austauschen können.
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Re: Krieg wird immer sinnloser

Beitragvon John Doe » 15. März 2017 17:58

Er hat dich zitiert. Hast du keine Ahnung was du selbst schreibst? Das erklärt zwar deine Beiträge, ist aber trotzdem bedenklich.
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Re: Krieg wird immer sinnloser

Beitragvon Titus Pullo » 15. März 2017 18:10

Gut habe ich anders verstanden und auf dem Handy unterwegs nicht als Zitat erkennen können. Gibt hier aber auch andere Wege mit Zitaten zu arbeiten. Sei's drum! Nur was ist jetzt mit etwas mehr Substanz von Dir, oder war es das schon wieder!?!
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Re: Krieg wird immer sinnloser

Beitragvon Fairas » 15. März 2017 18:14

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Re: Krieg wird immer sinnloser

Beitragvon John Doe » 15. März 2017 18:19

Titus Pullo hat geschrieben:Gut habe ich anders verstanden und auf dem Handy unterwegs nicht als Zitat erkennen können. Gibt hier aber auch andere Wege mit Zitaten zu arbeiten. Sei's drum! Nur was ist jetzt mit etwas mehr Substanz von Dir, oder war es das schon wieder!?!

Es stand in Anführungszeichen, die sieht man auch am Handy.

Ich habe dir die Schwächen deiner Argumentation bereits aufgezeigt, so wie die anderen User, die hier was zu deiner Theorie gepostet haben. Mehr erwarte ich mir von unserer Diskussion nicht und wenn du dich nicht einmal an deine Beiträge erinnerst hat eine weiterführende Diskussion in meinen Augen auch keinen Sinn.

Schönen Abend noch!
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Re: Krieg wird immer sinnloser

Beitragvon Horgan » 15. März 2017 19:01

Moderation hat geschrieben:Kinderkacke ist das hier schon wieder. Du hast... Nein Du hast... Aber Du hast doch... Nein Du....

Schön wie hier wieder am Thema vorbeigeblubbert wird.. ..Langeweile????
  • Was ist Krieg?
  • Was kennzeichnet Krieg?
  • Was sind Kriegstote (nur Tote durch Kampfeinwirkung oder auch Tote in Folge des Krieges - siehe letzter Irak-Krieg)?
  • Hatte die Zahl der Kriegstoten (immerhin lt. wissenschaftlicher Debatte bis zu 3,6 Milliarden Kriegstote bei bis zu 100 Milliarden Menschen bis dato) signifikanten Einfluss auf irgendwas?
  • ...
Sind genug Sachfragen, über die es sich trefflich und SACHLICH debattieren ließe.. ..so ganz ohne Kinderkacke und Du hast-Nee Du hast-Geweine.

btw.:
Sich über das Nichterkennen von Gänsehaxen-Zitaten im Fließtext auf dem Handy zu ereifern, nimmt langsam alberne Züge an und erinnert eher an argumentationschwaches Nebelkerzengeschmeiße. Wäre es ein separater Absatz oder noch besser die dafür vorgesehene QUOTE-Funktion gewesen, OK.. ..aber in einem Fließtext darf man das auf dem Handy durchaus übersehen.

Oder in Kurz:
Sachlicher Themenbezug = OK
Persönliches OT-Geblubber = KO

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Re: Krieg wird immer sinnloser

Beitragvon John Doe » 15. März 2017 19:20

Interessant.
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Re: Krieg wird immer sinnloser

Beitragvon Il Principe » 15. März 2017 20:20

Ok nächstes mal werde ich jedes Mal die Quote-Funktion nutzen, aber ich hatte die Hoffnung, dass man noch weiß bzw. anhand des exakten Wortlautes erkennt, was man selbst 2 Tage zuvor gepostet hat. Aber es wir hier wohl einfach viel zu viel in der Hitze des Gesprächs - man könnte auch des Gefechts sagen - gepostet. Klinke mich von daher auch aus dieser Diskussion aus.